DE10217393B4 - Hörhilfegerät und Verfahren zum Vermeiden mechanischer Rückkopplungen bei einem Hörhilfegerät - Google Patents

Hörhilfegerät und Verfahren zum Vermeiden mechanischer Rückkopplungen bei einem Hörhilfegerät Download PDF

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Abstract

Hörhilfegerät mit einem Gehäuse (1; 10) und wenigstens zwei Mikrofonen (2, 3; 11, 12), wobei jedes Mikrofon (2, 3; 11, 12) in Abhängigkeit eines akustischen Eingangssignals sowie in Abhängigkeit von Körperschall, der von dem Gehäuse (1; 10) auf das Mikrofon (2, 3; 11, 12) übertragen wird, ein elektrisches Mikrofonsignal abgibt, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrofone (2, 3; 11, 12) derart in dem Gehäuse (1; 10) angeordnet und elektrisch miteinander verschaltet sind, dass sich die Körperschallanteile der Mikrofonsignale kompensieren.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Hörhilfegerät mit einem Gehäuse und wenigstens zwei Mikrofonen, wobei jedes Mikrofon in Abhängigkeit eines akustischen Eingangssignals sowie in Abhängigkeit von Körperschall, der von dem Gehäuse auf die Mikrofone übertragen wird, ein elektrisches Mikrofonsignal abgibt.
  • Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Vermeiden mechanischer Rückkopplungen bei einem Hörhilfegerät mit wenigstens einem Gehäuse und zwei Mikrofonen.
  • Aus der DE 36 14 739 A1 ist eine elastische Lagerung für einen in einem Hörgerät anzubringenden Hörer bekannt, der keinen Körperschall auf das Hörgerätegehäuse übertragen soll und der seine vorgegebene Lage auch bei mechanischen Einwirkungen auf das Hörgerät beibehält. Zu diesem Zweck ist auf einen Schallaustrittsstutzen des Hörers eine elastische Buchse aufgesteckt, die in eine Öffnung des Hörgerätegehäuses eingeknöpft ist. Auf den Hörer ist ein elastischer Haltering gesteckt, der mit Halteelementen des Hörgerätegehäuses verbunden ist.
  • Aus der DE 198 27 134 A1 ist eine Einrichtung zum Betrieb von sprachunterstützten Systemen bei Kraftfahrzeugen bekannt, bei dem die Signale in Sprech- und Gegensprecheinrichtungen um einen kleinen Betrag frequenzverschoben werden, um Rückkopplungen zu eliminieren.
  • Aus der DE 299 23 767 U1 ist ein im Ohr tragbares Hörhilfegerät mit einem Mikrofon oder Mikrofonsystem bekannt, bei dem zum Erzeugen einer Richtcharakteristik wenigstens zwei voneinander beabstandete Schalleintrittsöffnungen vorhanden sind. Durch den Abstand der Öffnungen wird eine Richtcharakteristik erzeugt.
  • Bei einem Hörhilfegerät wird über ein Mikrofon Schall aufgenommen, durch einen Signalverstärker verstärkt und über einen Hörer ausgegeben. Gelangt der über den Hörer ausgegebene Schall wieder zum Mikrofon, so können Rückkopplungen (Feedback) auftreten. Damit es zu dem für Rückkopplungen typischen „Pfeifen" – meist bei einer dominanten Frequenz – kommt, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein: die so genannte Schleifenverstärkung des Systems, d.h., das Produkt aus der Hörgeräteverstärkung und der Abschwächung des Rückkopplungspfades, muss größer als 1 sein. Darüber hinaus muss die Phasenverschiebung dieser Schleifenverstärkung einem beliebigen ganzzahligen Vielfachen von 360° entsprechen. Bei einem Hörhilfegerät können zwei Arten von Rückkopplungen unterschieden werden:
    Akustische Rückkopplungen treten dann auf, wenn das von dem Hörer abgegebene akustische Signal von dem Mikrofon aufgenommen und verstärkt wird. Der Hörer gibt jedoch nicht nur ein akustisches Signal ab, sondern er regt auch das Gehäuse, in das er eingebaut ist, zu mechanischen Schwingungen an. Dadurch wird Körperschall von dem Hörer über das Hörgerätegehäuse auf das Mikrofon übertragen und von diesem aufgenommen und durch die Verstärkereinheit verstärkt. Es entstehen mechanische Rückkopplungen.
  • Der einfachste Ansatz zur Reduzierung von Rückkopplungen ist die dauerhafte Reduktion der Hörgeräteverstärkung, so dass die Schleifenverstärkung auch in ungünstigen Situationen unter dem kritischen Grenzwert bleibt. Der entscheidende Nachteil ist jedoch, dass durch diese Begrenzung die bei stärkerer Schwerhörigkeit erforderliche Hörgeräteverstärkung nicht mehr erreicht werden kann.
  • Die Erfindung betrifft insbesondere die Vermeidung mechanischer Rückkopplungen. Hierzu ist neben der obengenannten Maßnahme bislang lediglich bekannt, den Hörer und das Mikrofon möglichst gut gedämpft in dem Hörhilfegerät aufzuhängen.
  • Nachteilig bei den bekannten Dämpfungsmaßnahmen ist deren unzureichende Wirkung zur Vermeidung mechanischer Rückkopplungen.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, mechanische Rückkopplungen zu vermeiden und eine Erhöhung der maximal möglichen Hörgeräteverstärkung zu erreichen.
  • Diese Aufgabe wird bei einem Hörhilfegerät mit einem Gehäuse und wenigstens zwei Mikrofonen, wobei jedes Mikrofon in Abhängigkeit eines akustischen Eingangssignals sowie in Abhängigkeit von Körperschall, der von dem Gehäuse auf die Mikrofone übertragen wird, ein akustisches Mikrofonsignal abgibt, dadurch gelöst, dass die Mikrofone derart in dem Gehäuse angeordnet und elektrisch miteinander verschaltet sind, dass sich die Körperschallanteile der Mikrofonsignale kompensieren.
  • Ferner wird die Aufgabe gelöst durch Verfahren mit dem Merkmalen gemäß den Ansprüchen 7 und 10.
  • Die Anordnung mehrerer omnidirektionaler Mikrofone in einem Hörhilfegerät zur Ausbildung eines Richtmikrofonsystems ist bekannt. Hierzu werden die Ausgangssignale der Mikrofone phasenverschoben und addiert. Dadurch entsteht eine von der Einfallsrichtung des Schalls abhängige Empfangscharakteristik des Mikrofonsystems. Allerdings werden so auch die von den Mikrofonen aufgenommenen Körperschallanteile addiert und verstärkt.
  • Im Unterschied hierzu sieht die Erfindung vor, die Ausgangssignale mehrerer Mikrofone derart elektrische miteinander zu verschalten, dass sich ihre Körperschallanteile zumindest im Wesentlichen kompensieren. Dies lässt sich z.B. dadurch erreichen, dass bei einem Hörhilfegerät mit einem Gehäuse zunächst die Schwingungsknoten (und evtl. -bäuche) ermittelt werden. Liegt ein Schwingungsknoten zwischen zwei Mikrofonen und ist der Abstand von dem Schwingungsknoten zu den Mikrofonen jeweils gleich und werden weiterhin die Mikrofonsignale gleichphasig, d.h. ohne Phasenverschiebung, addiert, so kompensieren sich die Körperschallanteile der Mikrofonsignale. Da somit mechanische Rückkopplungen unterdrückt werden, lässt sich die maximale Systemverstärkung des Hörhilfegerätes gemäß der Erfindung erhöhen.
  • Durch die bei Hörhilfegeräten angestrebte Miniaturisierung lassen sich die Mikrofone nicht beliebig innerhalb des Hörhilfegerätes verschieben. Daher sieht eine Ausführungsform der Erfindung vor, nicht die Mikrofone zu verschieben, sondern das Gehäuse des Hörhilfegerätes so anzupassen, dass ein Schwingungsknoten in eine günstige Position zwischen zwei Mi krofonen verschoben wird. Vorteilhaft wird auch hier der Schwingungsknoten derart zu den beiden Mikrofonen angeordnet, dass der Abstand zwischen einem Mikrofon und dem Knoten in etwa gleich ist. Zur Verschiebung der Schwingungsknoten werden an dem Hörgerätegehäuse Masseelemente angeordnet. Beispielsweise können einstückig mit dem Hörgerätegehäuse verbundene Stege eingesetzt werden. Eine andere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, zur Verschiebung eines Schwingungsknotens des Gehäuses in eine günstige Position das Hörgerätegehäuse unterschiedlich dick, d.h. mit unterschiedlicher Wandstärke auszubilden.
  • Ein gleicher Abstand der Mikrofone zu dem Schwingungsknoten ist für die Erfindung nicht zwingend erforderlich. Ein unterschiedlicher Abstand lässt sich durch einen Amplitudenausgleich der von den Mikrofonen abgegebenen Signale kompensieren. Hierzu kann das Signal des Mikrofons mit dem kleineren Abstand zum Schwingungsknoten verstärkt oder das Signal des Mikrofons mit dem größeren Abstand gedämpft werden.
  • Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind die Mikrofone, bei denen sich die Körperschallanteile der Mikrofonsignale kompensieren, als omnidirektionale Mikrofone ausgebildet. Mit den Mikrofonen sind dann unterschiedliche Betriebsweisen möglich. So können die Mikrofonsignale bei erhöhter Rückkopplungsneigung gemäß der Erfindung gleichphasig addiert werden, um die Körperschallanteile zu kompensieren. Die Mikrofone können jedoch auch zur Bildung eines Richtmikrofonsystems miteinander verschaltet werden. Hierzu ist eine Phasenverzögerung in wenigstens einem der Mikrofonsignale erforderlich.
  • Bei Hörhilfegeräten findet die Signalverarbeitung in der Regel zum Teil parallel in mehreren Frequenzbändern (Kanälen) statt. Da die Verstärkung in den einzelnen Frequenzbändern unterschiedlich sein kann und auch die Neigung zu Rückkopplungen zumeist lediglich auf einige wenige Frequenzbänder be schränkt ist, wird bei einem Hörhilfegerät gemäß der Erfindung vorteilhaft wenigstens einem Mikrofon ein Filterelement nachgeschaltet. Dadurch kann die Rückkopplungskompensation gemäß der Erfindung auf einen bestimmten Frequenzbereich eingeschränkt werden. Außerhalb dieses Frequenzbereiches liegende Frequenzbereiche werden dann nicht beeinflusst. Wird durch das Filterelement eine Laufzeitverzögerung in dem betreffenden Mikrofonsignalpfad verursacht, so wird die Signallaufzeit vorteilhaft in dem Signalpfad des weiteren Mikrofons, mit dem eine Rückkopplungsunterdrückung gemäß der Erfindung durchgeführt werden soll, ebenfalls verzögert. Der Signalpfad umfasst hierzu ein Verzögerungselement.
  • Weitere Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 ein vereinfachtes Ersatzschaltbild eines Hörhilfegerätes gemäß der Erfindung,
  • 2 schematisch eine Darstellung einer Messanordnung zur Ermittlung des Schwingungsbildes eines hinter dem Ohr tragbaren Hörhilfegerätes und
  • 3 eine Anordnung zur Laser-Doppler-Interferometrie.
  • Das in 1 dargestellte Hörhilfegerät umfasst ein Gehäuse 1, in dem zwei omnidirektionale Mikrofone 2 und 3 angeordnet sind. Die Ausgangssignale der Mikrofone 1 und 2 können zur Erzeugung unterschiedlicher Mikrofonrichtcharakteristiken bei der Aufnahme von Schallsignalen genutzt werden. Für eine omnidirektionale (ungerichtete) Mikrofoncharakteristik wurde dabei bislang nur eines der Mikrofone aktiviert. Im Unterschied hierzu sieht die Erfindung vor, die von den beiden Mikrofonen 2 und 3 erzeugten elektrischen Ausgangssignale gleichphasig zu addieren. Hierzu umfasst das Hörhilfegerät eine Additionseinrichtung 4. In einer Signalverarbeitungseinheit 5 erfolgt die eigentliche Signalverarbeitung im Hör hilfegerät zum Ausgleich des Hörverlustes eines Hörgeräteträgers. Das verarbeitete Signal wird schließlich über einen Hörer 6 in ein akustisches Signal zurückverwandelt und ausgegeben.
  • Das stark vereinfachte Blockschaltbild gemäß 1 zeigt lediglich die für die Erfindung relevanten Schaltungsteile. Selbstverständlich kann das Hörhilfegerät auch weitere Komponenten, wie weitere Mikrofone, A/D-Wandler, D/A-Wandler usw., umfassen.
  • Von dem Hörer 6 zu dem Mikrofon 2 führt ein mechanischer Feedbackpfad 7A und von dem Hörer 6 zu dem Mikrofon 3 ein mechanischer Feedbackpfad 7B. Über die Feedbackpfade 7A und 7B werden mechanische Schwingungen (Körperschall) von dem Hörer 6 zu den Mikrofonen 2 und 3 übertragen. Werden die Mikrofone 2 und 3 derart in dem Gehäuse 1 des Hörhilfegerätes angeordnet, dass die Körperschallanteile der Mikrofonsignale gegenphasig schwingen und erfolgt eine gleichphasige Addition der Mikrofonsignale, so kompensieren sich die Körperschallanteile gegenseitig. Der Signalverarbeitungseinheit 5 ist dann lediglich die Summe der akustischen Schallanteile der Mikrofonsignale zugeführt. Auf diese Weise kann die Systemverstärkung deutlich erhöht werden, ohne dabei die Stabilitätsgrenze zu überschreiten.
  • Bei der Ausführungsform gemäß 1 ist das Mikrofonsignal des omnidirektionalen Mikrofons 2 zunächst einem Filterelement 8 zugeführt. Das Filterelement 8 sorgt dafür, dass die Addition der Mikrofonsignale und damit die Kompensation der Körperschallanteile nur in einem selektierten und besonders von Rückkopplungen betroffenen Frequenzbereich stattfindet. Zum Ausgleich der Laufzeitverzögerung durch das Filterelement 8 ist dem Mikrofon 3 ein Verzögerungselement 9 nachgeschaltet. So sind beide Mikrofonsignale am Addierer 4 phasengleich. Neben der Unterdrückung der Körperschallanteile hat die phasengleiche Addition der Mikrofonsignale den Effekt, dass Nutzsignale um 6 dB hervorgehoben werden. An beiden Mikrofonen unkorreliert auftretende Signale, wie beispielsweise das Mikrofonrauschen oder Windgeräusche, werden dadurch gegenüber dem Nutzsignalanteil um 3 dB abgesenkt. Insgesamt bewirkt somit die gleichphasige Addition mehrerer omnidirektionaler Mikrofone ein gegenüber einem Mikrofon verbessertes Signal-Rausch-Verhältnis bei dem betreffenden Hörgerät.
  • Wesentlich bei der Erfindung ist, dass in dem Gehäuse eines Hörgerätes wenigstens zwei Mikrofone derart angeordnet sind, dass mechanische Schwingungen des Hörgerätegehäuses zu Schwingungen der Mikrofone führen, die 180° phasenverschobenen (gegenphasigen) sind. Durch Addition der Mikrofonsignale kann so eine Kompensation der Körperschallanteile in den Mikrofonsignalen erfolgen. Um eine derartige Anordnung der Mikrofone zu erreichen, ist es erforderlich, das Schwingungsverhalten des Gehäuses zu kennen.
  • 2 zeigt in schematischer Darstellung eine Messanordnung zur Ermittlung des Schwingungsverhaltens eines Hörgerätegehäuses. Hierzu wird ein Hörhilfegerät mit einem Gehäuse 10, in dem die Mikrofone 11 und 12 angeordnet sind, durch einen Lautsprecher 13 von außen beschallt. Die von den Mikrofonen 11 und 12 aufgenommenen Signale sind zur Weiterverarbeitung und Verstärkung einer Signalverarbeitungseinheit 14 zugeführt. Die verarbeiteten Mikrofonsignale sind zur Rückverwandlung in ein akustisches Signal schließlich einem Hörer 15 zugeführt. Die Steuerung der gesamten Messanordnung erfolgt über die Prozessoreinheit 16. Diese steuert das Ausgangssignal des Lautsprechers 13 und kontrolliert die Funktion und insbesondere die Verstärkung des Hörhilfegerätes durch Rückführung des von dem Hörer 15 abgegebenen akustischen Signals. Hierzu ist das Hörhilfegerät mit einem Kuppler 17 verbunden, dessen Ausgangssignal der Prozessoreinheit 16 zugeführt ist. Zur Messung der mechanischen Schwingungen (Vibrationen) des Gehäuses 10 in Abhängigkeit von der Beschallung durch den Lautsprecher 13 umfasst die Messanordnung ein Laser-Doppler- Interferometer 18. Durch das Laser-Doppler-Interferometer 18 werden Schwingungen des Gehäuses 10 registriert und Schwingungsknoten und -bäuche ermittelt. Vorzugsweise erfolgt die Ausrichtung der Mikrofone symmetrisch zu einem Schwingungsknoten S, d.h., der Schwingungsknoten S liegt zwischen den beiden Mikrofonen 11 und 12 und ist von beiden gleich weit beabstandet. Dies kann entweder durch Verschiebung wenigstens eines der Mikrofone 11 oder 12 erreicht werden. Weiterhin ist es möglich, an dem Hörhilfegerät konstruktive Maßnahmen anzuwenden, um einen Schwingungsknoten S in eine geeignete Position zwischen die beiden Mikrofone 11 und 12 zu verschieben. Beispielsweise können zusätzliche Massen vorgesehen werden, z.B. in Form von an das Gehäuse angeformter Stege, oder das Gehäuse kann in unterschiedlichen Bereichen unterschiedlich Dick ausgebildet werden. Im Ausführungsbeispiel gemäß 2 ist an das Gehäuse 10 eine Ausgleichsmasse 19 angeformt.
  • Ist der Abstand zwischen je einem Mikrofon und dem Schwingungsknoten unterschiedlich, so ist eine Amplitudenausgleich der von den Mikrofonen erzeugten Signale erforderlich. Vorzugsweise erfolgt dann eine Verstärkung der Mikrofonsignale im umgekehrten Verhältnis zum Abstand der Mikrofone zu dem Schwingungsknoten S.
  • Anders als bei dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel mit einem hinter dem Ohr tragbaren Hörhilfegerät (HdO) kann es sich bei dem Hörhilfegerät gemäß der Erfindung auch um ein im Ohr Tragbares Hörhilfegerät (IdO) handeln.
  • In 3 ist der schematische Aufbau der Messeinheit zur Laser-Doppler-Interferometrie (Laser-Doppler-Vibrometrie) näher erläutert. Die Laser-Doppler-Interferometrie ist ein Verfahren zur berührungslosen Messung schwingender Flächen. Eine schwingende Fläche wird mit einem Laser 20 punktförmig abgetastet. Der von dem Laser 20 abgegebene Laserstrahl durchläuft hierzu einen Strahlenteiler 21, einen polarisierenden Strahlenteiler 22 sowie einen λ/4 – Filter 23 und trifft schließlich auf die Messprobe, bei der es sich im Falle der Erfindung um das Gehäuse 24 eines Hörhilfegerätes handelt. Der von dem Gehäuse 24 reflektierte Lichtstrahl gelangt über den λ/4 – Filter 23 sowie den polarisierenden Strahlenteiler 22 zu einer Messeinrichtung, die einen Strahlenteiler 25, einen Fotodetektor 26 sowie einen Fotodetektor 27 umfasst. Der Messeinrichtung ist weiterhin ein durch den Strahlenteiler 21 aus dem Laserstrahl abgezweigter Referenzstrahl zugeführt. Durch Interferenzmessung des von dem Laser ausgehenden Lichtes und des von dem Gehäuse 24 reflektierten Lichtes werden die Vibrationen des Gehäuses 24 punktweise ermittelt. Insgesamt kann so die Lage von Schwingungsknoten und -bäuchen des Gehäuses 24 festgestellt werden.
  • 3 zeigt lediglich in stark vereinfachter Darstellung den schematischen Aufbau eines an sich bekannten Laser-Vibrometers. Die Messeinrichtung umfasst darüber hinaus auch einen Computer mit entsprechender Software (nicht dargestellt) zur Verarbeitung der Daten. Gemäß der Erfindung werden die Mikrofone eines Hörgerätes in eine günstige Position bezüglich der so ermittelten Schwingungsknoten und -bäuche gebracht. Alternativ können auch konstruktive Veränderungen am Hörgerätegehäuse (z.B. unterschiedliche Wandstärken) vorgenommen werden, um bei einer festgelegten Mikrofonanordnung wenigstens einen Schwingungsknoten gemäß der Erfindung in eine günstige Position bezüglich der Mikrofone zu verschieben. Hierfür kann auch ein iterativer Prozess erforderlich sein.
  • Die Erfindung ist nicht auf die dargestellte Methode zur Ermittlung der Schwingungsknoten bei einem Hörgerätegehäuse beschränkt. Hierzu können auch alternative Methoden, wie beispielsweise die Speckle-Holographie, verwendet werden.

Claims (12)

  1. Hörhilfegerät mit einem Gehäuse (1; 10) und wenigstens zwei Mikrofonen (2, 3; 11, 12), wobei jedes Mikrofon (2, 3; 11, 12) in Abhängigkeit eines akustischen Eingangssignals sowie in Abhängigkeit von Körperschall, der von dem Gehäuse (1; 10) auf das Mikrofon (2, 3; 11, 12) übertragen wird, ein elektrisches Mikrofonsignal abgibt, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrofone (2, 3; 11, 12) derart in dem Gehäuse (1; 10) angeordnet und elektrisch miteinander verschaltet sind, dass sich die Körperschallanteile der Mikrofonsignale kompensieren.
  2. Hörhilfegerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch wenigstens ein mit dem Gehäuse (1; 10) verbundenes Masseelement (19) zur Kompensation der Körperschallanteile der Mikrofonsignale.
  3. Hörhilfegerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrofone (2, 3; 11, 12) als omnidirektionale Mikrofone ausgebildet sind.
  4. Hörhilfegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgangssignale der Mikrofone (2, 3; 11, 12) gleichphasig addierbar sind.
  5. Hörhilfegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch wenigstens ein einem Mikrofon (2) nachgeschaltetes Filterelement (8).
  6. Hörhilfegerät nach Anspruch 5,, gekennzeichnet durch ein einem Mikrofon (3) nachgeschaltetes Verzögerungselement (9) zum Ausgleich der Signallaufzeit durch das Filterelement (8).
  7. Verfahren zum Vermeiden mechanischer Rückkopplungen bei einem Hörhilfegerät mit wenigstens einem Gehäuse (1; 10) und zwei Mikrofonen (2, 3; 11, 12) durch – Ermitteln wenigstens eines Schwingungsknotens (S) des Gehäuses (1; 10), – Anordnung der Mikrofone (2, 3; 11, 12) derart, dass der Schwingungsknoten (S) des Gehäuses (1; 10) zwischen den Mikrofonen (2, 3; 11, 12) liegt, – gleichphasige Addition der von den Mikrofonen (2, 3; 11, 12) erzeugten elektrischen Mikrofonsignale.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei wenigstens ein Mikrofon (11) derart relativ zu einem ermittelten Schwingungsknoten (S) verschoben wird, dass beide Mikrofone (2, 3; 11, 12) den gleichen Abstand zum Schwingungsknoten (S) aufweisen.
  9. Verfahren nach Anspruch 7, wobei bei unterschiedlichem Abstand zwischen je einem Mikrofon (2, 3; 11, 12) und dem Schwingungsknoten (S) ein Amplitudenausgleich durchgeführt wird.
  10. Verfahren zum Vermeiden mechanischer Rückkopplungen bei einem Hörhilfegerät mit wenigstens einem Gehäuse (1; 10) und zwei Mikrofonen (2, 3; 11, 12) durch – Ermitteln wenigstens eines Schwingungsknotens (S) des Gehäuses (1; 10), – verschieben des ermittelten Schwingungsknoten (S) durch konstruktive Maßnahmen am Hörgerätegehäuse (1; 10) derart, dass der Schwingungsknoten (S) des Gehäuses (1; 10) zwischen den Mikrofonen (2, 3; 11, 12) liegt, – gleichphasige Addition der von den Mikrofonen (2, 3; 11, 12) erzeugten elektrischen Mikrofonsignale.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei zum Verschieben des Schwingungsknoten Masseelemente (19) angeordnet werden.
  12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, wobei der ermittelte Schwingungsknoten (S) derart verschoben wird, dass beide Mikrofone (2, 3; 11, 12) zumindest in etwa den gleichen Abstand zum Schwingungsknoten (S) aufweisen.
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