DE10216348A1

DE10216348A1 - Transluzente Flächenbespannung

Info

Publication number: DE10216348A1
Application number: DE2002116348
Authority: DE
Inventors: Uwe Rudolf Brueckner; Josef Linder; Jassen Mihaylov; Werner Sobek; Harry Vetter
Original assignee: BRUECKNER UWE R; Werner Sobek Exhibition & Ente
Current assignee: BRUECKNER UWE R; Werner Sobek Exhibition & Ente
Priority date: 2002-04-13
Filing date: 2002-04-13
Publication date: 2003-10-23

Abstract

Eine ebene oder gewölbte, großformatige, transluzente Flächenbespannung (10) für den Außenbereich, wie Fassaden, Überdachungen, pneumatische Konstruktionen, ist mit einer transparenten, einseitig mittels Spiegelmaterial (16) bedampften Kunststofffolie (15) versehen, die auf ein gleichformatiges, transluzentes Trägergewebe (11) aus natürlichen und/oder synthetischen Fasern aufgebracht ist. Dadurch ist eine Flächenbespannung (10) geschaffen, die bei etwa gleichbleibenden optischen und haptischen Qualitäten zur Erweiterung ihres Einsatzbereiches auch erheblich bessere mechanische Eigenschaften, insbesondere eine erhöhte Zugfestigkeit, erhält.

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine ebene oder gewölbte, vorzugsweise großformatige, transparente oder transluzente Flächenbespannung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Für derartige Flächenbespannungen werden bisher Kunststofffolien aus Ethylen verwendet, die transparent oder transluzent sind und die einseitig mit einem Spiegelmaterial bedampft sind. Diese Kunststofffolien, die gute optische und haptische Qualitäten besitzen, werden auf Rahmen mittels Wärme gespannt und so fixiert gehalten. Einsatzgebiet derartiger Flächenbespannungen ist beispielsweise der Theater- bzw. Showbereich. Diese bekannten Flächenbespannungen sind für den Außenbereich, wenn überhaupt, nur sehr eingeschränkt anwendbar, da sie nur geringe mechanische Eigenschaften, insbesondere eine nur sehr geringe Reißkraft aufweisen. Außerdem ist die mögliche Größe des Formates solcher Flächenbespannungen eingeschränkt, da die Wärmefixierung der Folien am Rahmen in einem entsprechend großen Wärmeofen erfolgt.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Flächenbespannung der genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass sie bei etwa gleichbleibenden optischen und haptischen Qualitäten zur Erweiterung ihres Einsatzbereiches auch erheblich bessere mechanische Eigenschaften, insbesondere eine erhöhte Zugfestigkeit erhält.

Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei einer Flächenbespannung der genannten Art die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale vorgesehen.

Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ist für die Flächenbespannung eine Nutzung erreicht, bei der die Flächenbespannung als lastabtragendes Bauelement in Kombination mit architektonischen und/oder energietechnischen Anforderungen einsetzbar ist. Diese Flächenbespannung hat alle Vorteile und Einsatzmöglichkeiten eines technischen Gewebes aufgrund hoher Zugfestigkeit und damit Tragfähigkeit, großer Langlebigkeit, Schmutzresistenz bzw. Wetterfestigkeit, Strahlungsbeständigkeit und Hitzebeständigkeit. Dennoch werden die vorgenannten für die Szenographie wesentlichen optischen und haptischen Qualitäten beibehalten, die bei der insgesamt transluzenten oder auch bis zu einem gewissen Grade transparenten Flächenbespannung bspw. durch deren reflektierende und durchscheinende bzw. lichtdurchlässige Eigenschaften bestimmt sind. Die auf diese Weise entstehende Verbundstoff-Flächenbespannung besitzt ein richtungsabhängiges Lichtverhalten, d. h. sie ist bei Lichteinfall von der Folienseite her spiegelnd bzw. lichtreflektierend und bei Lichteinfall von der Seite des Trägergewebes bzw. -gewirkes durchscheinend bzw. lichtdurchlässig und rückprojektionsfähig. Außerdem hält die Flächenbespannung äußeren Beanspruchungen, wie Windbelastungen, Vorspannkräfte, Witterungsbeanspruchungen und Brandbeanspruchungen stand.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Kunststofffolie bzw. des Trägermaterials ergeben sich aus den Merkmalen des Anspruch 2 und/oder des Anspruchs 3.

Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der folgenden Beschreibung zu entnehmen, in der die Erfindung anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben und erläutert ist. Die einzige Figur zeigt in schematischer längs- oder quergeschnittener Darstellung ausschnittsweise und in erheblicher Vergrößerung eine Flächenbespannung gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung.
Die Figur zeigt eine Flächenbespannung 10 gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung, die ein Trägergewebe 11 besitzt, das aus Kettfäden 12 und Schussfäden 13 besteht, die beim Ausführungsbeispiel aus Glasfasern hergestellt sind. Das Trägergewebe 11 ist aufgrund seines Fadenmaterial in seiner Webdichte derart, dass es zumindest transluzente oder auch transparente Eigenschaften besitzt.
Die Flächenbespannung 10 besitzt außerdem eine Kunststofffolie 15, die beim Ausführungsbeispiel als transparente Ethylenfolie ausgebildet ist. Die Kunststofffolie 15 ist an ihrer dem Trägergewebe 11 abgewandten Außenseite mit einer Spiegelschicht 16 aus einem geeigneten bzw. üblichen Material bedampft. Dadurch erhält die Kunststofffolie 15 je nach Lichteinfall spiegelnde, d. h. lichtreflektierende und/oder transparente bzw. transluzente Eigenschaften.
Das auch als technisches Gewebe bezeichnete Trägergewebe 11 besitzt derartige mechanische Eigenschaften, dass es als lastabtragendes Bauelement Verwendung finden kann. Dieses Trägergewebe 11 hält nicht nur Vorspannkräften bzw. Zugbeanspruchungen sondern auch Windbelastungen, Witterungsbeanspruchungen, Brandbeanspruchungen und dgl. stand.
Die Kunststofffolie 15 ist mit ihrer der Spiegelschicht 16abgewandten Innenseite flächig auf das Trägergewebe 11 aufgebracht und über eine Klebeschicht 14 festgehalten. Die transparente oder transluzente Klebeschicht 14 kann dabei ganzflächig oder abschnittsweise angebracht sein. Die so aufgebaute Flächenbespannung 10 besitzt insgesamt eine hohe Flexibilität und ein geringes Gewicht und vereinigt insgesamt die vorgenannten jeweiligen Vorzüge des Trägergewebes 11 einerseits und der mit der Spiegelschicht 16 versehenen Kunststofffolie 15 andererseits. Die mechanischen und Witterungseigenschaften bleiben aufgrund des Trägergewebes 11 und die optischen und haptischen Eigenschaften aufgrund der Kunststofffolie 15 erhalten, wobei je nach Ausgestaltung des Trägergewebes 11 die Transparenz oder die Transluzenz in gewünschter Größe und die Rückprojektionsfähigkeit erhalten bleiben.
Es versteht sich, dass die Transparenz bzw. Transluzenz durch die Wahl des Fadenmaterials und/oder der Webdichte eingestellt werden kann. Statt eines Trägergewebes kann auch ein Trägergewirke vorgesehen sein. Die Fäden 12, 13 für das Gewebe 11 bzw. Gewirke können aus natürlichen oder synthetischen Fasern oder einer Kombination hiervon gebildet sein.
Die vorbeschriebene Flächenbespannung 10 kann eben oder gewölbt sein und vorzugsweise im Außenbereich aber auch im Innenbereich Anwendung finden. Sie ist insbesondere dort von Vorteil, wo es um großformatige Flächenbespannungen geht. Im Außenbereich sind derartige Flächenbespannungen bspw. für Fassaden, Überdachungen, pneumatische Konstruktionen, Zeltkonstruktionen und dgl. einsetzbar. Für den Innenbereich lassen sich großformatige Projektionswände, Zwischen- bzw. Trennwände und Flächenbespannungen vor Verglasungen geschalten. In allen Fällen sind szenographische Anwendungen entsprechend wechselndem Lichteinfall möglich.

Claims

1. Ebene oder gewölbte, vorzugsweise großformatige, transparente oder transluzente Flächenbespannung(10), für den Außenbereich, wie Fassaden, Überdachungen, pneumatische Konstruktionen, und/oder den Innenbereich, wie Projektions-, Trennwände, sowie Vorhänge und -wände an Verglasungen, mit einer transparenten oder transluzenten, zumindest einseitig mittels Spiegelmaterial (16) bedampften Kunststofffolie (15) aus bspw. Ethylen, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (15) auf ein gleichformatiges, transluzentes oder transparentes Trägergewebe (11) oder -gewirke aus natürlichen und/oder synthetischen Fasern aufgebracht ist, wobei das Maß der Transluzenz bzw. Transparenz des Trägergewebes (11) oder -gewirkes durch die Wahl des Fasermaterials und/oder der Fadendichte bestimmt ist.

2. Flächenbespannung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofffolie (15) auf das Trägergewebe (11) oder -gewirke vorzugsweise vollflächig geklebt ist.

3. Flächenbespannung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägergewebe (11) oder -gewirke aus Glasfasern hergestellt ist.