DE10214471A1 - Hochregallager für Hängeware - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft Hochregallager für Hängewaren gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.

Lager- und Transportgüter, die hängend transportiert und gelagert werden, werden allgemein als Hängeware bezeichnet. Typische Beispiele sind auf Kleiderbügeln hängende Oberbekleidungsstücke. Als Ladehilfsmittel dienen Lasthaken oder Tragstangen, an denen die Hängeware aufgehängt wird. Die Haken bzw. Tragstangen sind entweder an speziellen Laufwagen angebracht oder an einem umlaufenden Zugmittel, zum Beispiel Seil oder Kette, montiert.

In den "Abstracts of Japan", Vol. 102, no. 116 (M 684) ist eine Konstruktion beschrieben, bei der komplette Laufwagen mit anhängenden Hängewaren mit Hilfe eines in der Regalgasse zwischen zwei Hochregalen laufenden Regalbediengerätes von einer power-and-free-Anlage in ein Hochregal eingelagert werden. Sowohl das Regalbediengerät als auch die Hochregale besitzen Schienensegmente, auf denen die Laufwagen laufen. Die Übergabe der Laufwagen von einer power-and-free-Anlage auf das Regalbediengerät erfolgt an speziellen Übergabestationen.

Aus der EP 0 899 217 A ist ein Hochregallager für auf Kleiderbügel hängende Kleidungsstücke bekannt, bei dem die Hängeware auf einer speziellen Tragstange hängend von den Laufwagen der power-and-free-Anlage auf das Regalbediengerät und vom Regalbediengerät in das Hochregal eingelagert werden. Zum Halten der beweglichen Lagerstange sind an den Laufwagen, dem Regalbediengerät und den Hochregalen prismenförmige Halterungen vorgesehen.

Aus der DE 297 10 102 U ist eine Lösung bekannt, bei der Laufwagen und Hängeware auf Lagerschienen eingelagert werden. Hierzu übernimmt ein Regalbediengerät die Laufwagen an einer Übernahmestelle. Die Schiene für die Laufwagen ist an der Übernahmestelle geneigt, so dass die Laufwagen aufgrund der Schwerkraft auf das Lastaufnahmemittel des Regalbediengeräts gefördert werden. Nach der Übernahme fährt das Regalbediengerät zur Zielstelle im Lagerregal und gibt den Laufwagen auf eine geneigte Lagerschiene ab. Es können mehrere Laufwagen hintereinander auf einer Schiene eingelagert werden. Das Auslagern der Laufwagen aus dem Lagerregal erfolgt ebenfalls nach dem Schwerkraftprinzip.

Aus der EP 0 509 325 A ist eine Konstruktion bekannt, bei der ein Tablar an seinen beiden Querseiten hakenartige Kopplungselemente aufweist, mit deren Hilfe benachbarte Tablare miteinander lösbar verbunden werden können.

Bei Lagersystemen, die nach dem Schwerkraftprinzip arbeiten, ist nachteilig, dass zum Fördern der Laufwagen und Fördergüter gegen die Neigung der Schienen besondere Schiebemittel erforderlich sind. Insbesondere die mehrfachtiefe Lagerung wird dadurch erschwert. Außerdem werden zum Stoppen und zum Vereinzeln der Laufwagen an jeder Lagerschiene mechanische Bauteile benötigt. Aufgrund der Vielzahl von Lagerschienen in einem Hochregal ergibt sich dadurch ein hoher Aufwand.

Ebenfalls nachteilig ist, dass komplette Laufwagen eingelagert werden. Da in einem Hochregal sehr viele Laufwagen untergebracht werden können, wird eine entsprechend große Anzahl von Laufwagen benötigt, was das gesamte Transport- und Lagersystem erheblich verteuert.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Hochregallager für die mehrfachtiefe Lagerung von Hängeware besonders einfach und betriebssicher auszugestalten.

Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Hochregallager mit den Merkmalen des Anspruchs 1.

Wesentlicher Vorteil der Erfindung ist ihre Einfachheit bezüglich Konstruktion und Betrieb. So besitzen die Warenträger keine beweglichen Teile. Dank der Verwendung von Gleitelementen anstelle von Laufrädern entfallen besondere Bremsen und andere Haltevorrichtungen, insbesondere in den Hochregalen.

Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung sind die Tragschienen unten offene C- Profile. Dies macht die Regalkonstruktion sehr einfach, weil diese Schienen die Funktion der Querriegel mit übernehmen können.

Eine besonders einfache Konstruktion sieht vor, dass das Trägerelement der Warenträger aus einer einfachen Blechplatine besteht.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung sind die Haltevorrichtungen längs- und/oder kippbeweglich angelenkt. Dadurch kann ihr gegenseitiger Abstand an die Abmessungen der Hängewaren angepasst werden. Des weiteren können sich die Haltevorrichtungen mit der Hängeware auch dann senkrecht einstellen, wenn die Warenträger eine Steigungsstrecke befahren.

Da die Warenträger mittels Kupplungselementen zusammengekuppelt sind, genügt es gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung, wenn nur am Regalbediengerät eine Vorrichtung zum Bewegen der Warenträger vorgesehen ist. Falls nötig, können jedoch auch am Hochregal selbst Vorrichtungen zum Bewegen der Warenträger angebracht werden.

Um die einwandfreie Funktion des Hochregallagers zu garantieren, sind gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung am Regalbediengerät und/oder an den Hochregalen Sensoren zur Ermittlung der Position der Warenträger vorgesehen.

Vorzugsweise bestehen die Kupplungselemente an den Warenträgern aus einem Haken und einer Öse.

Anhand der Zeichnung soll die Erfindung in Form eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Es zeigen:

Fig. 1 einen Warenträger als Seitenansicht,

Fig. 2 einen Querschnitt durch eine Tragschiene mit einem Warenträger und die

Fig. 3 bis 7 die Bewegungsabläufe beim Einlagern eines Warenträgers von einem Regalbediengerät in ein Hochregal.

Fig. 1 zeigt einen Warenträger 20 als Seitenansicht. Man erkennt ein Tragelement in Form einer langgestreckten Blechplatine 21, an deren Oberseite Paare von Gleitblöcken 22 befestigt sind.

An der Unterkante der Blechplatine 21 sind Haken 25, 26 befestigt, an die das zu fördernde Lagergut angehängt wird. Je nach Bedarf können fest angeschraubte Haken 25 und/oder längs- und/oder kippbeweglich angebrachte Haken 26 vorgesehen sein.

An der Vorder- bzw. Hinterseite der Blechplatine 21 erkennt man eine Kupplungsöse 23 bzw. einen Kupplungshaken 24, hier in Form eines selbstzentrierenden Kupplungsstiftes.

Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch eine Tragschiene 3, 7, 12 in Form eines unten offenen C-Profils mit darin laufendem Warenträger 20. Die Gleitblöcke 22 gleiten im Inneren des C-Profils 3, 7, 12. Aufgrund der Reibung zwischen den Gleitblöcken 22 und der Tragschiene 3, 7, 12 können die Warenträger 20 sich nicht von selbst in Bewegung setzen, jedenfalls solange die Tragschienen näherungsweise waagerecht montiert sind.

Die Fig. 3 bis 7 zeigen in fünf Schritten das Einlagern eines Warenträgers 20.1 von einem Regalbediengerät 10 in ein Hochregal 1.

Das Hochregallager besteht aus zwei parallel zueinander angeordneten, durch eine Lagergasse getrennten Hochregalen 1, 5, von denen nur jeweils drei Ständer 2, 6 und eine Tragschiene 3, 7 einer von beliebig vielen Ebenen dargestellt sind. In der Lagergasse zwischen den Hochregalen 1, 5 läuft ein Regalbediengerät 10, von dem nur ein Teil des Mastes 11 und eine an dem Lastaufnahmemittel (nicht dargestellt) des Regalbediengeräts 10 befestigte Tragschiene 12 dargestellt sind. Im rechten Hochregal 5 sind zwei Warenträger 20.3, 20.4 eingelagert.

Fig. 3 zeigt die Ausgangsposition. Auf der Tragschiene 12 des Regalbediengeräts 10 befindet sich ein Warenträger 20.1, der in das linke Hochregal 1 ausgelagert werden soll, wo sich bereits ein Warenträger 20.2 befindet. Dazu wird das Lastaufnahmemittel des Regalbediengeräts 10 so hoch positioniert, dass die Kupplungsöse des Warenträgers 20.1 höher ist als der Kupplungsstift des Warenträgers 20.2.

In Fig. 4 wurde der erste Warenträger 20.1 durch eine auf dem Regalbediengerät 10 vorgesehene Schiebevorrichtung (nicht dargestellt) so weit nach links verschoben, dass seine Kupplungsöse sich genau über dem Kupplungsstift des zweiten Warenträgers 20.2 befindet.

In Fig. 5 wurde die Laufschiene 12 des Regalbediengeräts 10 so weit abgesenkt, dass die Tragschiene 12 des Regalbediengeräts und die Tragschiene 3 des Hochregals 1 fluchten. Die beiden Warenträger 20.1, 20.2 sind gekoppelt.

Fig. 6 zeigt das Abschieben des ersten Warenträgers 20.1 vom Regalbediengerät 10 in das linke Hochregal 1 mit Hilfe der auf dem Regalbediengerät 10 vorgesehenen Schiebevorrichtung (nicht dargestellt).

Fig. 7 zeigt die beiden Warenträger 20.1, 20.2, eingelagert im Hochregal 1. Das Regalbediengerät 10 ist frei.

Das Auslagern eines Warenträgers aus einem der beiden Hochregale 1, 5 erfolgt in umgekehrter Reihenfolge, so wie in den Fig. 7 bis 3 dargestellt.

Claims (8)

1. Hochregallager für Hängeware, im wesentlichen umfassend:
eine Anzahl von Warenträgern (20) mit Haltevorrichtungen (25, 26) für die Hängeware,
zwei durch eine Lagergasse getrennte Hochregale (1, 5) mit Ständern (2, 6), gegebenenfalls Querriegeln und Tragschienen (3, 7) für die Warenträger (20),
ein in der Lagergasse laufendes Regalbediengerät (10) mit wenigstens
einem Mast (11),
einem Lastaufnahmemittel mit Trägerschiene (12) für die Warenträger (20)
und einer Einrichtung zum Abschieben und Aufnehmen wenigstens eines Warenträgers (20),
und eine Hängeförderanlage,
gekennzeichnet durch die Merkmale:
die Warenträger (20) sind gebildet durch:
ein flaches Trägerelement (21),
an dessen Oberseite Paare von Gleitelementen (22),
an dessen Unterseite eine Anzahl von Haltevorrichtungen (25, 26)
und an dessen Vorder- und Hinterseite Kupplungselemente (23, 24)
die Gleitelemente (22) laufen in den Tragschienen (3, 7, 12).

2. Hochregallager nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch das Merkmal:
die Tragschienen (3, 7, 12) sind unten offene C-Profile.

3. Hochregallager nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch das Merkmal:
die Haltevorrichtungen (26) sind längs- und/oder kippbeweglich angelenkt.

4. Hochregallager nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch das Merkmal:
die Vorrichtung zum Bewegen der Warenträger (20) ist nur am Regalbediengerät (10) vorgesehen.

5. Hochregallager nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch das Merkmal:
am Hochregal (1, 5) sind Vorrichtungen zum Bewegen der Warenträger (20) vorgesehen.

6. Hochregallager nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch das Merkmal:
an den Hochregalen (1, 5) und/oder dem Regalbediengerät (10) sind Sensoren zur Ermittlung der Position der Warenträger (30) vorgesehen.

7. Hochregallager nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch das Merkmal:
eine Blechplatine bildet das Trägerelement (21) der Warenträger (20).

8. Hochregallager nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch das Merkmal:
die Kupplungselemente (23, 24) bestehen aus Haken und Öse.