DE10213789A1 - Verfahren zur Behandlung von Verbrennungsrückständen einer Verbrennungsanlage - Google Patents
Verfahren zur Behandlung von Verbrennungsrückständen einer VerbrennungsanlageInfo
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Abstract
Bei dem Verfahren zur Behandlung von Verbrennungsrückständen aus Abfallverbrennungsanlagen wird der Brennstoff auf einem Feuerungsrost verbrannt. Die dabei anfallenden Verbrennungsrückstände in einem Nassentschlacker gelöscht und aus diesem herausbefördert. Die aus dem Nassentschlacker kommenden nassen Verbrennungsrückstände werden zuerst durch einen Siebvorgang in zwei Fraktionen aufgeteilt, worauf die Hauptfraktion mit aus dem Nassentschlacker abgezogenen Wasser gewaschen und dabei anhaftende Feinteile abgetrennt werden. Die gewaschenen Teile der Verbrennungsrückstände werden einer Verwertung zugeführt. Das Waschwasser,mit den beim Waschvorgang aufgenommenen Feinstteilen gelangt in den Nassentschlacker. Die beim mechanischen Trennvorgang anfallende Feinfraktion wird dem Verbrennungsvorgang wieder zugeführt.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Behandlung von Verbrennungsrückständen einer Verbrennungsanlage, insbesondere Abfallverbrennungsanlage, bei dem der Brennstoff auf einem Feuerungsrost verbrannt und die dabei anfallenden Verbrennungsrückstände in einem Nassentschlacker gelöscht und aus diesem herausbefördert werden.
- Aus der DE 701 606 C ist es bekannt, die Verbrennungsrückstände in einen, einen Einfallschacht und einen Entschlackungsbehälter mit ansteigender Ausschubschurre aufweisenden Entschlacker zu fördern und von dort mittels eines Ausschubstößels herauszubefördern. Hierbei wird dem Entschlackungsbehälter das Wasser zum Löschen der Schlacke zugeführt, wobei nur so viel Frischwasser in diesen Entschlackungsbehälter eingebracht wird, wie mit der Schlacke durch deren Befeuchtung ausgetragen wird. Dabei stellt sich eine Gleichgewichtskonzentration bezüglich zahlreicher in den Rückständen anhaftender Stoffe und Verbindungen, z. B. Salze ein, so daß eine Verminderung deren Konzentration nicht möglich ist. Hierdurch ergeben sich unbefriedigende Eigenschaften der Schlacke hinsichtlich der Deponiefähigkeit und der Weiterverarbeitung zu Baustoffen. Dieser Nachteil ist auch dadurch begründet, daß eine Aufteilung bzw. Klassierung der Verbrennungsrückstände in Fraktionen mit besseren Eigenschaften und in solche mit schlechteren Eigenschaften nicht stattfindet, so daß hierdurch die Gesamtheit der anfallenden Verbrennungsrückstände zwangsläufig unbefriedigende Eigenschaften aufweist.
- Aus der DE 44 23 927 A1 ist es bekannt, die aus einem Ofen kommenden Verbrennungsrückstände direkt ohne vorheriges Abschrecken in einem Wasserbad der Grobreinigung zuzuführen. Die trockene und grob gereinigte Schlacke wird in mindestens zwei Fraktionen getrennt. Alle Partikel, welche kleiner sind als 2 mm werden einer ersten Fraktion zugewiesen, die restlichen Partikel einer zweiten Fraktion. Im weiteren Verlauf dieses Verfahrens wird die zweite Fraktion ihrerseits in einer Siebstufe in mindestens zwei Fraktionen getrennt und alle Partikel, welche kleiner sind als 27 bis 35 mm werden einer dritten Fraktion zugewiesen, wobei die restlichen Partikel einer vierten Fraktion zugewiesen werden. Auf diese Weise erhält man Fraktionen von Verbrennungsrückständen mit zufriedenstellenden Eigenschaften. Nachteilig bei diesem Verfahren sind die starke Staubentwicklung und Probleme mit dem Luftabschluss des Feuerraums.
- Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, mit dessen Hilfe die Abtrennung und Steigerung des Anteils verwertbarer Schlacke aus Verbrennungsrückständen erleichtert wird und zwar bei einem geringen apparativen Aufwand unter Vermeidung der Nachteile der Staubentwicklung und des Luftabschlusses des Feuerraumes sowie bei einem geringen Wasserverbrauch.
- Diese Aufgabe wird ausgehend von dem eingangs erläuterten Verfahren in Abhängigkeit von der Zusammensetzung des Brennstoffes auf zwei unterschiedlichen Wegen gelöst.
- Die erste Verfahrensvariante besteht erfindungsgemäß darin, dass die aus dem Nassentschlacker kommenden nassen Verbrennungsrückstände zuerst durch einen mechanischen Trennvorgang in zwei Fraktionen aufgeteilt werden, worauf die im wesentlichen eine Grobfraktion und eine Überkornfraktion aufweisende Hauptfraktion mit aus dem Nassentschlacker abgezogenem Wasser gewaschen und dabei anhaftende kleinere Teile abgetrennt werden und dass das Waschwasser mit den beim Waschvorgang aufgenommenen feineren Teilen dem Nassentschlacker zugeführt wird.
- Diese Verfahrensvariante kommt immer dann zur Anwendung, wenn davon auszugehen ist, dass die verwertbare Hauptfraktion einen geringen Anteil an auswaschbaren Schadstoffen, wie zum Beispiel Salzen oder Schwermetallen, aufweist.
- Bei dieser Art einer Kreislaufführung des aus dem Nassentschlacker stammenden Wassers wird die mit guten Qualitätseigenschaften behaftete Hauptfraktion ohne Einsatz von größeren Mengen an Frischwasser von den anhaftenden Feinteilen, die erfahrungsgemäß die Qualität der Hauptfraktion verschlechtern, befreit, so dass die Verbrennungsrückstände als Schlacke mit guten qualitativen Eigenschaften für die Weiterverarbeitung vorliegen.
- Bei einer zweiten Verfahrensvariante, die immer dann zur Anwendung kommt, wenn in den anfallenden Verbrennungsrückständen ein höherer Anteil an auswaschbaren Schadstoffen, wie zum Beispiel Salzen oder Schwermetallen, zu erwarten ist, wird die Behandlung so vorgenommen, dass die aus dem Nassentschlacker kommenden nassen Verbrennungsrückstände zuerst durch einen mechanischen Trennvorgang in zwei Fraktionen aufgeteilt werden, worauf die abgetrennte, im wesentlichen eine Grobfraktion und eine Überkornfraktion aufweisende Hauptfraktion einem Zerkleinerungsvorgang unterworfen wird und anschließend mit aus dem Nassentschlacker abgezogenen Wasser gewaschen wird und dass das Waschwasser mit den beim Waschvorgang aufgenommenen feineren Teilen dem Nassentschlacker zugeführt wird. Das Zerkleinern der Hauptfraktion hat zur Folge, dass bei dem anschließenden Waschvorgang die in den Verbrennungsrückständen in den größeren Teilen eingeschlossenen Schadstoffe ausgewaschen und somit von der verwertbaren Hauptfraktion abgetrennt werden können, wodurch trotz stärkerer Belastung dieser Verbrennungsrückstände mit Schadstoffen ein großer Anteil der Verbrennungsrückstände als verwertbare Schlacke gewonnen werden kann, ohne dass später mit dem Auswaschen von Schadstoffen in größerem Umfang gerechnet werden muss.
- Die bei der mechanischen Trennung anfallende Feinstfraktion und Feinfraktion werden in weiterer Ausgestaltung der Erfindung dem Verbrennungsvorgang zugeführt. Diese Fraktionen werden nochmals einem Verbrennungsvorgang unterworfen, wodurch die Möglichkeit des Schmelzens und der Sinterung dieser Fraktionen besteht.
- Diese Maßnahmen vermeiden die Nachteile der zuerst erläuterten Verfahrensweise, bei dem die gesamten Verbrennungsrückstände nur dann einer Weiterverwertung zugeführt werden konnten, wenn zufälligerweise diejenigen Anteile mit schlechteren Eigenschaften gering waren. Gegenüber dem zweiten bekannten Verfahren wird der Nachteil der Staubentwicklung und auch der Nachteil der Abdichtung des Feuerraumes vermieden. Außerdem wird zusätzlich durch die Rückführung der mit schlechteren qualitativen Eigenschaften behafteten Feinstfraktion und Feinfraktion der Anteil der verwertbaren Verbrennungsrückstände gesteigert, da die rückgeführten feinen Teile nach einer oder nach mehreren Rückführungen die Gelegenheit erhalten zu Verbrennungsrückständen zu agglomerieren, die die gewünschten Eigenschaften aufweisen. Dieser Vorteil ist wegen der fehlenden Rückführung bei dem zweiten bekannten Verfahren ebenfalls nicht vorhanden.
- Wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die mit Wasser aus dem Nassentschlacker vorgewaschene Hauptfraktion mit Frischwasser nachgespült wird, so wird das mit Schadstoffen relativ hoch belastete Entschlackerwasser abgespült und man erreicht eine weitere Verbesserung der Qualität der Verbrennungsrückstände bzw. der gesinterten Schlacke. Die Verwendung von Frischwasser zum Nachspülen der Grobfraktion bringt auch den Vorteil mit sich, daß hierdurch zumindest ein Teil des aus der Nachspülung kommenden Wassers der Abgasreinigung zugeführt werden kann, ohne daß dieses Wasser vorgereinigt werden müßte, weil der Anteil an Schadstoffen verhältnismäßig gering ist. Weiterhin kann es vorteilhaft sein, daß zumindest ein Teil des aus der Nachspülung kommenden Wassers dem Nassentschlacker zugeführt wird. Hierdurch kann der Pegel im Nassentschlacker aufrechterhalten werden, weil durch die ausgetragene Menge an Verbrennungsrückständen immer Wasser mitabgeführt wird, wodurch die Wassermenge im Nassentschlacker abnimmt und ohnehin aufgefüllt werden müßte. Da das aus der Nachspülung kommende Wasser nur geringe Kalzium- und Sulfatgehalte aufweist, besteht nicht die Gefahr des Zusetzens von Leitungen oder Düsen.
- Falls bei dem ersten Trennvorgang nach der ersten Verfahrensvariante die Hauptfraktion noch große Anteile einer Überkornfraktion aufweist, die üblicherweise einen hohen Schrottanteil besitzt, kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Grobfraktion einem weiteren mechanischen Trennvorgang unterworfen werden.
- Im Nachfolgenden wird ohne Einschränkung der Erfindung lediglich beispielhaft zur Verdeutlichung der jeweiligen Bereiche angegeben, daß die Feinstfraktion etwa bei einer Korngröße von 0 bis 2 mm, die Feinfraktion bei einer Korngröße von 2 bis 8 mm, die Grobfraktion bei einer Korngröße von 8 bis 32 mm und die Überkornfraktion bei einer Korngröße über 32 mm liegen soll. Diese Werte sind nur zum besseren Verständnis für eine Groborientierung vorgesehen, wobei selbstverständlich jede Fraktion einen bestimmten Anteil der darunter liegenden feineren Fraktion enthalten kann, solange der feinere Anteil von untergeordneter Bedeutung ist. Üblicherweise stellt die Feinfraktion, die unmittelbar aus dem Entschlacker kommt und eine Korngröße von etwa 2-8 mm aufweist, denjenigen Anteil an Verbrennungsrückständen dar, der vorzugsweise dem Verbrennungsvorgang wieder zugeführt wird. Bei der zweiten Verfahrensvariante wird jedoch durch den Zerkleinerungsvorgang eine Kornfraktion gewonnen, die dieser Feinfraktion in der Kernverteilung entspricht, aber hinsichtlich der Qualität für die Weiterverwertung einen höherwertigen Standard aufweist, so dass diese Feinfraktion als Qualitäts-Feinfraktion bezeichnet werden kann.
- Wenn also beispielsweise ausgehend von der ersten Verfahrensvariante bei der ersten Grobabscheidung eine Trenngrenze von 32 mm eingehalten wird, d. h., wenn also die Überkornfraktion abgeschieden wird, so empfiehlt es sich, eine zweite mechanische Trennung vorzusehen, die dann beispielsweise bei 8 mm liegt, wobei alle Teile, die kleiner als 8 mm sind, wieder dem Verbrennungsvorgang zugeführt werden.
- Um eine Beschädigung mechanischer Trennvorrichtungen durch große Schrottteile zu vermeiden, empfiehlt es sich, daß bei der Hauptfraktion eine Metallabscheidung durchgeführt wird.
- Die Hauptfraktion, die eine Überkornfraktion und Grobfraktion umfaßt, kann auf diese Weise nicht nur von den großen Schrottteilen, sondern auch von allen anderen Metallteilen befreit werden, die einer getrennten Verwertung zugeführt werden.
- Je nach Verfahrensführung und beabsichtigter Weiterverwertung der anfallenden Verbrennungsrückstände sowie in Abhängigkeit von der Zusammensetzung dieser Verbrennungsrückstände kann es zweckmäßig sein, bei der Überkornfraktion und der Grobfraktion getrennt voneinander eine Metallabscheidung durchzuführen.
- Wenn beispielsweise die Verbrennungsrückstände im Straßenbau eingesetzt werden sollen, so empfiehlt es sich, nach der Metallabscheidung die Überkornfraktion einem weiteren Zerkleinerungsvorgang zu unterwerfen, da Teile, die beispielsweise größer als 32 mm sind für diesen Verwendungszweck wenig geeignet sind.
- Ausgehend von der ersten Verfahrensvariante liegt es im Sinne der Bereitstellung einer möglichst großen Fraktion für die Weiterverwertung, daß in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die von der Hauptfraktion abgetrennte Grobfraktion mit den zerkleinerten Verbrennungsrückständen aus der Überkornzerkleinerung zu einer ersten Mischfraktion vermischt werden. Dabei kann es sich als zweckmäßig herausstellen, daß die Mischfraktion einem mechanischen Trennvorgang unterworfen wird, da bei dem Zerkleinerungsvorgang auch solche Korngrößen anfallen, die für die weitere Verwertung unerwünscht sind und beispielsweise dem Verbrennungsvorgang wieder zugeführt werden sollen.
- Wenn die Verbrennungsrückstände für ein besonders interessantes Einsatzgebiet aufbereitet werden sollen, das in der Herstellung von Tragschichten für den Straßenbau besteht, so muß das Material verdichtbar sein, was ohne Feinanteil, der nach der oben angegebenen Grobeinteilung zwischen 2 und 8 mm liegt, schlecht möglich ist. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich, daß ein Teil der Grobfraktion einem Zerkleinerungsvorgang unterworfen wird, um ganz bewußt diesen benötigten Feinanteil zu erhalten, damit man auf den zufällig anfallenden Anteil dieser Korngröße nicht angewiesen ist. Vorteilhafterweise wird man etwa 30% der Grobfraktion diesem Zerkleinerungsvorgang unterwerfen. Die bei der Zerkleinerung der Grobfraktion entstehende Feinfraktion und Feinstfraktion wird mit der Grobfraktion zu einer zweiten Mischfraktion vermischt. Vorzugsweise beträgt der Anteil der Grobfraktion bei dieser für den Straßenbau vorgesehenen Mischfraktion etwa 70%.
- Bei dieser zweiten Mischfraktion überwiegt ein Kornanteil von größer als 8 mm da diese Bestandteile erfahrungsgemäß die für die Weiterverwertung notwendige Qualität aufweisen, wobei ein geringerer Anteil einer Kornfraktion zwischen 2 und 8 mm notwendig ist, um die erwähnte Verdichtbarkeit dieser Verbrennungsrückstände für den Straßenbau zu gewährleisten.
- Wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die zweite Mischfraktion mit Wasser aus dem Nassentschlacker gewaschen und die Feinstfraktion abgetrennt wird, so wird gewährleistet, dass die Anteile unter 2 mm Korngröße, die häufig besonders stark mit Schadstoffen belastet sind, von den verwertbaren Anteilen getrennt werden.
- Dieses Waschwasser kann in vorteilhafter Weise dann wieder dem Nassentschlacker zugeführt werden, wie dies auch in einem anderen Zusammenhang bereits erläutert wurde. Der Sinn und Zweck einer solchen Rückführung besteht darin, möglichst wenig Frischwasser zu verbrauchen.
- Es empfiehlt sich die abgeschiedenen Metalle einer Wäsche mit Wasser aus dem Entschlackerwasser zu unterwerfen, damit eventuell anhaftende Verbrennungsrückstände abgewaschen werden.
- Vorteilhafterweise wird als ein mechanischer Trennvorgang ein Siebvorgang eingesetzt.
- Der Steigerung der Qualität der gewonnenen Verbrennungsrückstände ist es außerordentlich dienlich, wenn dem Wasser des Nassentschlackers Fällungsmittel für lösliche Schwermetalle zugesetzt werden. Hierdurch können diese Schwermetalle getrennt werden.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand verschiedener Flußdiagramme näher erläutert, die Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigen.
- In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1 ein Flußdiagramm eines Basisverfahrens;
- Fig. 2 ein Flußdiagramm des Basisverfahrens mit zusätzlicher Nachspülung;
- Fig. 3 ein Flußdiagramm einer Variante des Basisverfahrens mit zusätzlichen Verfahrensschritten; und
- Fig. 4 ein Flußdiagramm des Basisverfahrens mit Zusatz von Fällungsmitteln.
- Wie aus Fig. 1 ersichtlich werden 1000 kg Müll mit einem Aschegehalt von 220 kg auf eine Rostfeuerung aufgegeben und verbrannt. Bei diesem Verbrennungsvorgang entstehen 800 kg Abgas und 300 kg Verbrennungsrückstände. Diese gelangen in einen Nassentschlacker, aus dem aufgrund der Benetzung 315 kg Verbrennungsrückstände bzw. Schlacke ausgetragen werden. Diese Verbrennungsrückstände werden einer mechanischen Trennung, im vorliegenden Fall einer Siebung bei 8 mm, unterzogen. Hierbei werden 215 kg Verbrennungsrückstände bzw. Schlacke als Hauptfraktion mit einer Korngröße von über 8 mm einerseits und eine Feinfraktion und Feinstfraktion < 8 mm in der Größenordnung von 100 kg abgetrennt. Die Schlacke mit einer Korngröße über 8 mm welche eine Grobfraktion und eine Überkornfraktion umfaßt, wird einer Nassbehandlung unterzogen und zwar werden 1000 Liter Wasser aus dem Nassentschlacker abgezogen, um diese Schlacke zu waschen und dabei feine Anteile unter 8 mm in der Größenordnung von 15 kg abzuwaschen. Diese Wäsche kann zweckmäßigerweise auf einem Sieb mit einem Siebdurchgang von 8 mm oder kleiner erfolgen. Das Schlackewasser in Verbindung mit diesen Feinanteilen und Feinstanteilen wird dem Nassentschlacker wieder zugeführt. Die gewaschene Schlacke wird abgezogen und für eine Verwertung, beispielsweise im Straßenbau, herangezogen. Die bei der Siebung abgeschiedene Feinfraktion mit einer Masse von etwa 100 kg wird üblicherweise wieder auf die Rostfeuerung gegeben, um eine weitergehende Sinterung zu erreichen. Es ist aber auch möglich diesen Anteil anderen Behandlungsverfahren zuzuführen. 40 Liter Zulaufwasser oder Frischwasser werden zugeführt, um den Wasserverlust im Nassentschlacker auszugleichen, der dadurch eintritt, daß die Verbrennungsrückstände bei der Austragung aus dem Nassentschlacker selbstverständlich Flüssigkeit mitführen.
- Bei der Abänderung des Verfahrens gemäß Fig. 2 erfolgt nach der Naßbehandlung der Hauptfraktion mit einer Korngröße von über 8 mm eine Nachspülung mit Frischwasser, welches mit einer Menge von 80 Liter den 200 kg der Hauptfraktion zugesetzt wird, um diese von anhaftenden Bestandteilen zu befreien, die von der Naßbehandlung durch das Wasser aus dem Nassentschlacker stammen. 40 Liter dieser Spülflüssigkeit werden für die Abgasreinigung oder anderweitige Entsorgung, abgezweigt, während weitere 40 Liter dem Nassentschlacker zum Ausgleich des Wasserverlustes zugeführt werden. Die so gereinigte Schlacke kann der weiteren Verwertung zugeführt werden.
- Fig. 3 zeigt eine Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens. Bei diesem abgeänderten Verfahren werden 1000 kg Müll mit einem Aschegehalt von 220 kg einer Rostfeuerung zugeführt. Bei der Verbrennung entstehen 800 kg Abgas und 320 kg Verbrennungsrückstände, die in einen Nassentschlacker gelangen. Aus diesem Nassentschlacker werden Verbrennungsrückstände in der Größenordnung von 336 kg abgezogen. Die Gewichtszunahme ergibt sich durch Feinpartikel, die über die Schlackewasserrückführung dem Nassentschlacker zugeführt werden. Dem Nassentschlacker werden 40 Liter Wasser als Ausgleich für das ausgetragene Wasser zugeführt. Die 336 kg Schlacke oder Verbrennungsrückstände gelangen auf ein Sieb mit einer Trennkorngröße von 32 mm. Die Überkornfraktion mit einer Korngröße von > 32 mm wird zunächst einer Metallabscheidung zugeführt. Die dabei anfallende Schlacke gelangt in einen Brecher, um Schlacke in der Größenordnung von 8 mm zu erhalten. Diese so erhaltene Schlacke wird auf ein weiteres Sieb gebracht mit einem Trennkorndurchmesser von 8 mm. Aus dieser mechanischen Trennung werden 100 kg Schlacke bzw. Verbrennungsrückstände mit einem Korndurchmesser von < 8 mm abgezogen und vorzugsweise der Rostfeuerung wieder zugeführt. Der verbleibende gröbere Anteil wird einer Metallabscheidung zugeleitet. Die dabei gewonnen Metallteile und die Metallteile der Metallabscheidung aus dem weiter oben beschriebenen Verfahrensschritt werden zusammengeführt und einer Naßbehandlung zugeleitet, um anhaftende Schlacke teile abzuspülen. Hierbei werden 20 kg Eisen- und Nichteisenmetalle gewonnen, die einer Verwertung zugeführt werden. Die entschrottete Schlacke bzw. Grobfraktion mit einer Korngröße von 8 bis 32 mm weist ein Gewicht von 215 kg auf. 60 kg hiervon werden einem Brecher zugeführt und auf eine Korngröße > 2 mm zerkleinert. Nach der Zerkleinerung wird die zerkleinerte Masse dem Hauptstrom von 155 kg zugeleitet und einer Naßbehandlung auf einem Sieb mit 2 mm Trennkorngröße unterzogen. Das Waschwasser wird mit einer Menge von 1000 Liter dem Nassentschlacker entnommen. Nach dieser Nassbehandlung liegen 155 kg Schlacke mit einer Korngröße von 8 bis 32 mm sowie ein feinerer Anteil mit 45 kg mit einem Korndurchmesser von 2 bis 8 mm vor. Diese beiden Fraktionen werden einer Verwertung zugeleitet, während Feinanteile, die einen Durchmesser von weniger als 2 mm aufweisen, dem Nassentschlacker wieder zugeführt werden.
- Das Flußdiagramm nach Fig. 4 zeigt die Grundvariante entsprechend Fig. 1 in Verbindung mit der Zugabe eines Fällungsmittels für lösliche Schwermetalle. Dieses Fällungsmittel wird dem Nassentschlacker zugesetzt, um den Bleigehalt des Entschlackerwassers von üblicherweise 2 mg/l auf 0,05 mg/l zu senken. Hierdurch reduziert sich die Fracht an gelöstem Blei auf 1 mg, die mit ca. 201 anhaftendem Schlackewasser an 200 kg naßbehandelter Schlacke vorliegt. 400 g Blei gelangen bei der Verbrennung ins Abgas. Bei dem mechanischen Trennvorgang mit einer Trennkorngröße von 8 mm werden die 400 g Blei so aufgeteilt, daß 200 g Blei in der Schlacke von 200 kg verbleiben, die nach der Naßbehandlung der Verwertung zugeführt werden, während 200 g Blei mit der Feinfraktion unterhalb 8 mm wieder auf die Rostfeuerung gelangen.
Claims (19)
1. Verfahren zur Behandlung von
Verbrennungsrückständen einer Verbrennungsanlage, insbesondere
Abfallverbrennungsanlage, bei dem der Brennstoff auf einem
Feuerungsrost verbrannt und die dabei anfallenden
Verbrennungsrückstände in einem Nassentschlacker gelöscht und aus
diesem herausbefördert werden, dadurch gekennzeichnet, daß
die aus dem Nassentschlacker kommenden nassen
Verbrennungsrückstände zuerst durch einen mechanischen
Trennvorgang in zwei Fraktionen aufgeteilt werden, worauf die im
wesentlichen eine Grobfraktion und eine Überkornfraktion
aufweisende Hauptfraktion mit aus dem Nassentschlacker
abgezogenem Wasser gewaschen und dabei anhaftende feinere Teile
abgetrennt werden, und dass das Waschwasser mit den beim
Waschvorgang aufgenommenen feineren Teilen dem
Nassentschlacker zugeführt wird.
2. Verfahren zur Behandlung von
Verbrennungsrückständen einer Verbrennungsanlage, insbesondere
Abfallverbrennungsanlage, bei dem der Brennstoff auf einem
Feuerungsrost verbrannt und die dabei anfallenden
Verbrennungsrückstände in einem Nassentschlacker gelöscht und aus
diesem herausbefördert werden dadurch gekennzeichnet, dass
die aus dem Nassentschlacker kommenden nassen
Verbrennungsrückstände zuerst durch einen mechanischen
Trennvorgang in zwei Fraktionen aufgeteilt werden, worauf die
abgetrennte im wesentlichen eine Grobfraktion und
Überkornfraktion aufweisende Hauptfraktion einem Zerkleinerungsvorgang
unterworfen wird und anschließend mit aus dem
Nassentschlacker abgezogenem Wasser gewaschen wird und
dass das Waschwasser mit den beim Waschvorgang
aufgenommenen feineren Teilen dem Nassentschlacker zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die beim mechanischen Trennvorgang
anfallende Feinstfraktion und Feinfraktion dem
Verbrennungsvorgang zugeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die mit Wasser aus dem
Nassentschlacker vorgewaschene Hauptfraktion mit
Frischwasser nachgespült wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil des aus der Nachspülung
kommenden Wassers der Abgasreinigung zugeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil des aus der Nachspülung
kommenden Wassers dem Nassentschlacker zugeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß bei der Hauptfraktion eine
Metallabscheidung durchgeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die Hauptfraktion einem weiteren mechanischen
Trennvorgang unterworfen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass bei der Überkornfraktion und der
Grobfraktion getrennt voneinander eine Metallabscheidung
durchgeführt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Überkornfraktion einem
Zerkleinerungsvorgang unterworfen wird.
11. Verfahren nach einem der Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die von der Hauptfraktion
abgetrennte Grobfraktion mit den zerkleinerten
Verbrennungsrückständen aus der Überkornzerkleinerung zu einer ersten
Mischfraktion vermischt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, dass die erste Mischfraktion einem
mechanischen Trennvorgang unterworfen wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 3 bis
12, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der Grobfraktion
einem Zerkleinerungsvorgang unterworfen wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, dass die bei der Zerkleinerung der
Grobfraktion entstehende Feinfraktion und Feinstfraktion mit der
Grobfraktion zu einer zweiten Mischfraktion vermischt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, dass die zweite Mischfraktion mit Wasser
aus dem Nassentschlacker gewaschen und die Feinstfraktion
abgetrennt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 1 S. dadurch
gekennzeichnet, dass die Feinstfraktion mit dem
Waschwasser dem Nassentschlacker zugeführt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 7 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, dass die abgeschiedenen Metalle einer
Wäsche mit Wasser aus dem Entschlacker unterworfen werden.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, dass als ein mechanischer
Trennvorgang ein Siebvorgang eingesetzt wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, dass dem Wasser des
Nassentschlackers Fällungsmittel für lösliche Schwermetalle
zugesetzt werden.
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