DE10213371C1 - Verfahren zur Herstellung von 7alpha-Methylsteroiden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 7alpha-MethylsteroidenInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 7alpha-Methylsteroiden der allgemeinen Formel I, DOLLAR F1 ausgehend von Verbindungen der allgemeinen Formel II, DOLLAR F2 die in einem aprotischen Lösungsmittel in Gegenwart von 1-30 Mol-% einer Kupferverbindung CuY¶n¶L¶m¶ mit 1-3 Moläquivalenten CH¶3¶MgX, anschließend mit einer starken Säure umgesetzt werden. DOLLAR A Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass 7alpha-Methylsteroide in guten Ausbeuten sowie hoher chemischer Reinheit und hohen Diastereomerenreinheiten erhalten werden. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass weniger Abfälle bei deutlich höherem Durchsatz anfallen. Das erfindungsgemäße Verfahren kann sich daher für die Herstellung von 7alpha-Methylsteroiden im großen Maßstab eignen.
Description
Die Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung von 7α-Methylsteroiden. Das
erfindungsgemäße Verfahren liefert 7α-Methylsteroide in guten Ausbeuten sowie hoher
chemischer Reinheit und hohen Diastereomerenreinheiten und erlaubt die Herstellung
von 7α-Methylsteroiden im großen Maßstab.
Androgene, insbesondere Testosteron, werden zur Therapie des Klimakterium virile
und zur Entwicklung der männlichen Sexualorgane sowie zur männlichen Fertilitäts
kontrolle eingesetzt. Außerdem besitzen diese Hormone auch partielle anabole Wirk
komponenten, die unter anderem das Muskelwachstum fördern (E. Nieschlag,
H. Behre, "Andrologie - Grundlagen und Klinik der reproduktiven Gesundheit des Man
nes", Springer Verlag, Berlin 2000).
Zum Hormonersatz des Testosterons in diesen Indikationsbereichen wird 7α-Methyl-19-
nortestosteron (17β-Hydroxy-7α-methylestr-4-en-3-on) vorgeschlagen, das zum einen
eine höhere biologische Wirksamkeit als Testosteron aufweist (J. A. Campbell et al.,
Steroids 1963, 1, 317-324), da es eine höhere Bindungsaffinität am Androgenrezeptor
hat. Zum anderen zeichnet es sich durch eine vermutlich auf einen sterischen Effekt der
7α-Methylgruppe zurückzuführende metabolische Stabilität aus (WO 99/13812,
WO 99/13883, US 5,342,834; K. Sundaram et al., Int. J. Androl. 2000, 23 (Suppl. 2), 13-
15; D. E. Cummings et al., J. Clin. Endrocinol. Metab. 1998, 83, 4212-4219).
Den meisten dem Fachmann bekannten Synthesen von 7α-Methylsteroiden ist
gemeinsam, dass die Einführung der 7α-Methylgruppe durch die 1,6-Addition (S.
Woodward, Chem. Soc. Rev. 2000, 29, 393-401) einer metallorganischen Verbindung
an ein Derivat von Estra-4,6-dien-3-on erfolgt.
Bei dem in US 4,000,273 beschriebenen Verfahren zur Herstellung von 7α-Methyl-19-
nortestosteron wird 17β-Acetoxy-4,6-estradien-3-on mit mindestens drei Äquivalenten
Dimethyllithiumcuprat (Me2CuLi) umgesetzt, das durch Reaktion von Methyllithium mit
einem Kupferhalogenid getrennt hergestellt wird. Anschließend wird sauer aufge
arbeitet, die Δ4,5 zur Δ3,4-Doppelbindung isomerisiert und die 17-Acetylgruppe verseift.
Nach Kristallisation wird 7α-Methyl-19-nortestosteron in nur 36% Ausbeute erhalten
(Beispiel 4 in US 4,000,273). Nachteile dieses Verfahrens sind die geringe Ausbeute,
die niedrige Raum/Zeit-Ausbeute, die hohen Überschüsse an Reagenz und die hohe
(überstöchiometrische) Menge an Kupfersalzen. Dies führt zusätzlich zu Problemen
sowohl bei der Entfernung von Kupfer aus dem Wirkstoff als auch aus Umweltschutz
gründen bei der Abwasserentsorgung.
Nach dem in US 3,341,557 beschriebenen Verfahren wird ein 6-Dehydrotestosteron
(4,6-Estradien-3-on) mit einem Überschuss von mindestens fünf Äquivalenten Methyl
magnesiumhalogenid in Gegenwart von Kupfersalzen umgesetzt. Anschließend wird
mit Pyridin/Acetanhydrid umgesetzt und zweimal chromatographisch aufgereinigt. Die
Ausbeute für 17β-Acetoxy-7α-methyl-19-nortestosteron nach dieser Methode liegt bei
34% (8,5 Moläquivalente CH3MgBr). Für die nachfolgende Verseifung zu 7α-Methyl-
19-nortestosteron mit K2CO3 in MeOH unter Rückfluss ist keine Ausbeute angegeben
(Bsp. 27-28 in US 3,341,557). Ein Nachteil dieses Verfahrens sind die großen Über
schüsse des Reagenzes Methylmagnesiumhalogenid. Dadurch bedingt kommt es zur
verstärkten Bildung von methylierten Nebenprodukten, und die schlechte Reinheit des
Zwischenprodukts macht die zweifache chromatographische Aufreinigung notwendig.
Außerdem wird durch den großen Überschuss an Methylmagnesiumhalogenid das 17-
Acetat teilweise verseift. Für die chromatographische Aufreinigung muss das schon ver
seifte Zwischenprodukt wieder acetyliert werden. Ein weiterer Nachteil neben den
großen Reagenzüberschüssen und der aufwendigen Aufarbeitung und Aufreinigung ist
die hohe Verdünnung bei der Reaktion und damit die geringe Raum/Zeit-Ausbeute.
Das in US 3,341,557 beschriebene Verfahren wurde in ähnlicher Form auch für andere
steroidale 4,6-Dien-3-one verwendet (J. A. Campbell et al., J. Am. Chem. Soc. 1959,
81, 4069-4074). Bei der Umsetzung von 3-Oxo-17α-pregna-4,6-dien-21,17-carbolacton
wurden nach chromatographischer Aufreinigung und Umkristallisation nur 22% der ent
sprechenden 7α-Methylverbindung erhalten (N. W. Atwater et al., J. Org. Chem. 1961,
26, 3077-3083). Auch an anderen Stellen wurde in der Literatur beschrieben, dass die
Kupfer-katalysierte Umsetzung von steroidalen 4,6-Dien-3-onen mit Alkyl
magnesiumhalogenid die 7α-Alkylverbindung nur in schlechten Ausbeuten liefert (J. R.
Grunwell et al., Steroids 1976, 27, 759-771; G. C. Buzby et al., J. Med. Chem. 1966, 9,
782-784; N. P. von Vliet et all, Rec. Trav. Chim. Pays-Bas 1986, 105, 111-115). Für 7α-
Methyltestosteron wurde nach diesem Verfahren eine Ausbeute von nur 40% erhalten
(M. E. Wolff et al., J. Med. Chem. 1970, 13, 531-534).
Mit keinem der bisher dem Fachmann zugänglichen Verfahren war es aufgrund
niedriger Ausbeuten und niedriger Raum/Zeit-Ausbeuten sowie hoher Überschüsse an
Reagenzien möglich, 7α-Methylsteroide in großtechnischem Maßstab wirtschaftlich und
mit vertretbaren Umweltbelastungen herzustellen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein verbessertes Verfahren zur
Synthese von 7α-Methylsteroiden zu finden, das geringere Reagenzienmengen
benötigt, ohne chromatographische Aufreinigung auskommt, höhere Ausbeuten und
einen höheren Durchsatz liefert, zugleich ökonomisch und ökologisch ist und sich damit
für die großtechnische Herstellung eignet.
Die Aufgabe wird durch die vorliegende Erfindung gelöst.
Diese betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 7α-Methylsteroiden der allgemeinen
Formel I,
worin
R10 Wasserstoff oder Methyl,
R11a Wasserstoff,
R11b Wasserstoff, Hydroxy, Fluor oder -OC(O)R19, oder zusammen mit R11a ein Sauerstoffatom,
R19 eine C1-C12-Alkylgruppe,
R13 Wasserstoff, Methyl oder Ethyl,
R17a Wasserstoff,
R17b Wasserstoff, Hydroxy, R19, -OR19, -O(CO)R19, oder zusammen mit R17a ein Sauerstoffatom darstellen,
das folgende Schritte umfasst:
R10 Wasserstoff oder Methyl,
R11a Wasserstoff,
R11b Wasserstoff, Hydroxy, Fluor oder -OC(O)R19, oder zusammen mit R11a ein Sauerstoffatom,
R19 eine C1-C12-Alkylgruppe,
R13 Wasserstoff, Methyl oder Ethyl,
R17a Wasserstoff,
R17b Wasserstoff, Hydroxy, R19, -OR19, -O(CO)R19, oder zusammen mit R17a ein Sauerstoffatom darstellen,
das folgende Schritte umfasst:
- a) Umsetzung einer Verbindung der allgemeinen Formel II
worin
R10 Wasserstoff oder Methyl,
R11a Wasserstoff,
R11b Wasserstoff, Fluor oder -OC(O)R19, oder zusammen mit R11a ein Sauerstoffatom,
R19 eine C1-C12-Alkylgruppe,
R13 Wasserstoff, Methyl oder Ethyl,
R17a Wasserstoff,
R17b Wasserstoff, Hydroxy, R19, -OR19, -O(CO)R19, oder zusammen mit R17a ein Sauerstoffatom darstellen,
in einem aprotischen Lösungsmittel mit 1-3 Moläquivalenten CH3MgX, worin
X Chlor, Brom, Iod oder Methyl sein kann,
in Gegenwart von 1-30 mol% einer Kupferverbindung CuYnLm, worin
Y ein anorganisches oder organisches Anion,
L ein Ligand,
n 1 oder 2,
m 0 oder eine natürliche ganze Zahl sein können, - b) Zugabe einer starken Säure zum Reaktionsgemisch und Nachrühren,
- c) Isolierung und Reinigung.
Im Fall, dass R17a oder R17b Hydroxy darstellen, wird ein zusätzliches Äquivalent
CH3MgX benötigt.
Im Fall, dass X = Methyl ist, kann anstelle von 1-3 Moläquivalenten CH3MgX auch die
halbe Menge an (CH3)2Mg verwendet werden.
Bei den C1-C12-Alkylgruppen für den Rest R19 kann es sich beispielsweise um
unverzweigte Alkylgruppen wie die Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, n-Butyl-, n-Pentyl-, n-
Hexyl-, n-Heptyl-, n-Octyl-, n-Nonyl-, n-Decyl-, n-Undecyl- oder n-Dodecylgruppe, oder
um verzweigte Alkylgruppen wie die iso-Propyl-, iso-Butyl-, sec-Butyl-, tert-Butyl-, iso-
Pentyl-, neo-Pentyl-, 2-Methylpentyl-, 2,2-Dimethylbutyl-, 2,3-Dimethylbutyl-, 2-Methyl
hexyl-, 2,2-Dimethylpentyl-, 2,2,3-Trimethylbutyl- oder 2,3,3-Trimethylbutylgruppe
handeln.
Bei den Liganden kann es sich beispielsweise um folgende Verbindungen handeln:
Wasser, Dialkylether wie Diethylether, Tetrahydrofuran, Dialkylsulfide wie Dimethyl sulfid, Diethylsulfid oder Di(iso-propyl)sulfid; Benzol; chirale oder achirale Phosphane oder Bisphosphane wie z. B. Triphenylphosphane, [1,1'-Binaphthalin]-2,2'-diylbis(di phenylphosphan).
Wasser, Dialkylether wie Diethylether, Tetrahydrofuran, Dialkylsulfide wie Dimethyl sulfid, Diethylsulfid oder Di(iso-propyl)sulfid; Benzol; chirale oder achirale Phosphane oder Bisphosphane wie z. B. Triphenylphosphane, [1,1'-Binaphthalin]-2,2'-diylbis(di phenylphosphan).
Bei den anorganischen Anionen kann es sich beispielsweise um Fluorid, Chlorid,
Bromid, Iodid oder Cyanid handeln. Bei den organischen Anionen kann es sich
beispielsweise um Trifluormethylsulfonat oder Acetat handeln.
Bei der Kupferverbindung CuYnLm kann es sich beispielsweise um Kupferhalogenide
wie Kupfer(II)fluorid, Kupfer(I)chlorid, Kupfer(II)chlorid, Kupfer(I)bromid, Kupfer(I)-
bromid-Dimethylsulfidkomplex, Kupfer(II)bromid oder Kupfer(I)iodid, Kupfer(I)cyanid,
Kupfer(I)trifluormethylsulfonat, Kupfer(II)trifluormethylsulfonat, Kupfer(II)acetat handeln.
Bei den Säuren kann es sich beispielsweise um mineralische Säuren wie Schwefel
säure, Phosphorsäure, Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Iodwasserstoffsäure, oder
um starke organische Säuren wie Trifluormethansulfonsäure, Methansulfonsäure, para-
Toluolsulfonsäure handeln.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders für die Umsetzung von
Verbindungen der allgemeinen Formel II zu Verbindungen der allgemeinen Formel I,
worin R10 und R11a Wasserstoff, R13 Methyl, R11b Wasserstoff oder Fluor, R17bOC(O)R19,
R17a Wasserstoff, oder R17a und R17b zusammen ein Sauerstoffatom darstellen.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich ganz besonders für die Umsetzung von
Verbindungen der allgemeinen Formel II zu Verbindungen der allgemeinen Formel I,
worin R10, R11a, R11b und R17a Wasserstoff, R13 Methyl, und R17b-OC(O)R19 darstellen.
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kommen beispielsweise
Tetrahydrofuran (THF), 2-Methyltetrahydrofuran oder Methyl-tert-butylether (MTBE) als
aprotische Lösungsmittel in Betracht. Es wird in einer Verdünnung von 3- bis 10-fach
gearbeitet. Die Umsetzung wird bei Temperaturen von -40°C bis 0°C durchgeführt.
Bevorzugt werden 1,0-1,8 Moläquivalente CH3MgX in Anwesenheit von 5 bis 25 mol-%
Kupferverbindung verwendet.
Besonders bevorzugt werden 1,2-1,35 Moläquivalente Methylmagnesiumchlorid in
Gegenwart von 10 bis 20 mol-% Kupfer(I)-chlorid in THF bei einer Reaktionstemperatur
von -35°C bis -15°C verwendet. Die besonders bevorzugte Verdünnung liegt bei 4- bis
6-volumenfach Lösungsmittel bezogen auf das eingesetzte Steroid.
Bei Bedarf können die gegebenenfalls im Produkt vorhandenen Acylgruppen C(O)R19
durch Verseifung mit starken Basen in alkoholischen Lösungsmitteln entfernt werden,
um zu den entsprechenden 11- oder 17-Hydroxy-, bzw. 11,17-Dihydroxy-7α-methyl
steroiden zu gelangen. Hierzu werden bevorzugt NaOH oder KOH in Methanol, Ethanol
oder iso-Propanol verwendet.
Die Reinigung des Produkts erfolgt bevorzugt durch Kristallisation aus geeigneten
Lösungsmitteln wie z. B. Methylacetat, Ethylacetat, Isopropylacetat, MTBE, Diethyl
ether, Di(iso-propyl)ether, THF, Hexan, Heptan, Aceton, Dichlormethan, Toluol,
Methanol oder Ethanol. Besonders gute Ergebnisse werden mit Ethylacetat oder MTBE
erzielt. Die Kristallisation wird bei Temperaturen von -40°C bis Rückflusstemperatur
durchgeführt, bevorzugt jedoch bei -20°C bis 40°C.
Die Ausbeute liegt nach Umkristallisation bei 50-75% d. Th.
Bei der Anwendung üblicher dem Fachmann bekannter Methoden zur Synthese von
7α-Methyl-19-nortestosteronen werden Verunreinigung gebildet, die die Kristallisation
inhibieren und dadurch die Ausbeute an 7α-Methylsteroid verringern. Nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren wird die Bildung solcher Nebenprodukte auch minimiert.
Dieser Umstand führt dazu, dass die Kristallisationseigenschaften der Reaktions
produkte so vorteilhaft sind, dass die Ausbringung der Kristallisation gesteigert wird.
Dies wird sichergestellt, auch indem der Abbruch der 1,6-Additionsreaktion durch
schnelle Zugabe starker Säuren durchgeführt wird, und nach erfolgter Zugabe noch
eine gewisse Zeit bei pH-Werten von kleiner 1 nachgerührt wird. In den meisten Fällen
reichen 10-60 min als Nachrührzeit aus.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass 7α-Methylsteroide
in guten Ausbeuten sowie hoher chemischer Reinheit und hohen Diastereomeren
reinheiten erhalten werden. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass weniger
Abfälle bei deutlich höherem Durchsatz anfallen. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann sich daher für die Herstellung von 7α-Methylsteroiden im großen Maßstab eignen.
Die Ausgangsmaterialien der Synthese nach allgemeiner Formel II können in an sich
bekannter Weise aus den entsprechenden steroidalen 4-En-3-onen hergestellt werden,
beispielsweise durch Überführung in das Enolacetat gefolgt von Bromierung und
Dehydrobromierung (siehe J. Fried et al., Organic Reactions in Steroid Chemistry, Van
Nostrand Reinhold, London 1972). Eine andere Möglichkeit ist die Dehydrierung der
entsprechenden steroidalen 4-En-3-one (siehe z. B. E. J. Agnello et al., J. Am. Chem.
Soc. 1960, 82, 4293-4299).
Zu einer Lösung von 0,32 mol einer Verbindung der allgemeinen Formel II und 5,7 g
(0,058 mol) Kupfer(I)chlorid in 500 ml THF werden unter Stickstoff bei -30°C 140 ml
Methylmagnesiumchlorid 3 M in THF (0,42 mol) innerhalb von 3-4 h getropft. An
schließend werden 32 ml 50 Vol%-ige Schwefelsäure innerhalb von 20 min zugegeben
und 30 min nachgerührt. Die Mischung wird mit 250 ml Wasser verdünnt und 30 min
nachgerührt. Die organische Phase wird abgetrennt und dreimal mit je 300 ml wässriger
Ammoniumchlorid/Ammoniak-Lösung ausgerührt. Die Lösung wird im Vakuum auf ca.
400 ml eingeengt. Zu der Lösung werden 100 ml einer 10%-igen methanolischen KOH-
Lösung gegeben und unter Stickstoff 3-4 h gerührt. Dann wird durch Zugabe von 60 ml
10%-iger Citronensäurelösung ein pH-Wert von 6 eingestellt und das Lösungsmittel im
Vakuum abdestilliert. Der Rückstand wird in 1600 ml MTBE aufgenommen und die
organische Phase mit 400 ml Wasser gewaschen. Durch Abdestillieren von Lösungs
mittel im Vakuum und Abkühlen auf Raumtemperatur wird das Produkt kristallisiert. Das
Kristallisat wird in 800-1200 ml MTBE bei 50-60°C gelöst und durch Abdestillieren auf
ca. 150-250 ml Restvolumen im Vakuum und Abkühlen auf Raumtemperatur das
Produkt kristallisiert.
Diese Arbeitsvorschrift (AV1) ist die bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung.
Nach AV1 werden aus 100 g 17β-Acetoxy-4,6-estradien-3-on (0,32 mol) 56 g 7α-
Methyl-19-nortestosteron (0,20 mol) hergestellt.
Ausbeute: 62%
HPLC (Reinheit 100%): 99,1%
HRMS: ber. 288,2089; gefunden 288,2088
Ausbeute: 62%
HPLC (Reinheit 100%): 99,1%
HRMS: ber. 288,2089; gefunden 288,2088
In Analogie zu AV1 werden aus 100 g 17β-Acetoxy-4,6-androstadien-3-on (0,30 mol)
50 g 7α-Methyltestosteron (0,17 mol) hergestellt.
Ausbeute: 57%
HPLC (Reinheit 100%): 98,6%
HRMS: ber. 302,2247; gefunden 302,2245
Ausbeute: 57%
HPLC (Reinheit 100%): 98,6%
HRMS: ber. 302,2247; gefunden 302,2245
In Analogie zu AV1 werden aus 100 g 17β-Acetoxy-18-methyl-4,6-estradien-3-on
(0,30 mol) 53 g 17β-Hydroxy-7α,18-dimethylestr-4-en-3-on (0,18 mol) hergestellt.
Ausbeute: 60%
HPLC (Reinheit 100%): 98,8%
HRMS: ber. 302,2247; gefunden 302,2246
Ausbeute: 60%
HPLC (Reinheit 100%): 98,8%
HRMS: ber. 302,2247; gefunden 302,2246
Zu einer Lösung von 0,32 mol einer Verbindung der allgemeinen Formel II und 5,7 g
(0,058 mol) Kupfer(I)chlorid in 500 ml THF werden unter Stickstoff bei -30°C 140 ml
Methylmagnesiumchlorid 3 M in THF (0,42 mol) innerhalb von 3-4 h getropft. An
schließend werden 32 ml 50 Vol-%-ige Schwefelsäure in 5-10 Minuten zugeben und
30 min nachgerührt. Die Mischung wird mit 250 ml Wasser verdünnt und mit 250 ml
Ethylacetat extrahiert. Die organische Phase wird dann dreimal mit je 150 ml wässriger
Ammoniumchlorid/Ammoniak-Lösung ausgerührt. Das Lösungsmittel wird im Vakuum
abdestilliert. Anschließend wird das Produkt aus einem geeigneten Lösungsmittel, wie
z. B. MTBE kristallisiert oder säulenchromatographisch aufgereinigt.
In Analogie zu AV2 werden aus 100 g 11β-Fluorestra-4,6-dien-3,17-dion (0,35 mol)
64 g 11β-Fluor-7α-methylestr-4-en-3,17-dion (0,21 mol) erhalten.
Ausbeute: 60%
HPLC (Reinheit 100%): 98,5%
HRMS: ber. 304,1838; gefunden 304,1838
Ausbeute: 60%
HPLC (Reinheit 100%): 98,5%
HRMS: ber. 304,1838; gefunden 304,1838
In Analogie zu AV2 werden aus 100 g 4,6-Androstadien-3,11,17-trion (0,34 mol) 58 g
7α-Methylandrost-4-en-3,11,17-trion (0,19 mol) erhalten.
Ausbeute: 56%
HPLC (Reinheit 100%): 99,0%
HRMS: ber. 300,1725; gefunden 300,1724
Ausbeute: 56%
HPLC (Reinheit 100%): 99,0%
HRMS: ber. 300,1725; gefunden 300,1724
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von 7α-Methylsteroiden der allgemeinen Formel I,
worin
R10 Wasserstoff oder Methyl,
R11a Wasserstoff,
R11b Wasserstoff, Hydroxy, Fluor oder -OC(O)R19, oder zusammen mit R11a ein Sauerstoffatom,
R19 eine C1-C12-Alkylgruppe,
R13 Wasserstoff, Methyl oder Ethyl,
R17a Wasserstoff,
R17b Wasserstoff, Hydroxy, R19, -OR19, -O(CO)R19, oder zusammen mit R17a ein Sauerstoffatom darstellen,
umfassend folgende Schritte:
worin
R10 Wasserstoff oder Methyl,
R11a Wasserstoff,
R11b Wasserstoff, Hydroxy, Fluor oder -OC(O)R19, oder zusammen mit R11a ein Sauerstoffatom,
R19 eine C1-C12-Alkylgruppe,
R13 Wasserstoff, Methyl oder Ethyl,
R17a Wasserstoff,
R17b Wasserstoff, Hydroxy, R19, -OR19, -O(CO)R19, oder zusammen mit R17a ein Sauerstoffatom darstellen,
umfassend folgende Schritte:
- a) Umsetzung einer Verbindung der allgemeinen Formel II
worin
R10 Wasserstoff oder Methyl,
R11a Wasserstoff,
R11b Wasserstoff, Fluor oder -OC(O)R19, oder zusammen mit R11a ein Sauerstoffatom,
R19 eine C1-C12-Alkylgruppe,
R13 Wasserstoff, Methyl oder Ethyl,
R17a Wasserstoff,
R17b Wasserstoff, Hydroxy, R19, -OR19, -O(CO)R19, oder zusammen mit R17a ein Sauerstoffatom darstellen,
in einem aprotischen Lösungsmittel mit 1-3 Moläquivalenten CH3MgX, worin
X Chlor, Brom, Iod oder Methyl sein kann,
in Gegenwart von 1 bis 30 mol% einer Kupferverbindung CuYnLm, worin
Y ein anorganisches oder organisches Anion,
L ein Ligand,
n 1 oder 2,
m 0 oder eine natürliche ganze Zahl sein können. - b) Zugabe einer starken mineralischen Säure zum Reaktionsgemisch und Nachrühren,
- c) Isolierung und Reinigung.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt b)
Schwefelsäure verwendet wird.
3. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen den Schritten b) und c) ein zusätzlicher Schritt durchgeführt wird, zur
Abspaltung der Acylgruppen -C(O)R19 durch Verseifung mit einer starker Base in
einem alkoholischen Lösungsmittel.
4. Verfahren nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, dass zur Abspaltung der
Acylgruppen -C(O)R19 NaOH oder KOH in Methanol, Ethanol oder iso-Propanol
verwendet werden.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die
Reinigung mittels Kristallisation erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass 1,0
bis 1,8 Moläquivalente CH3MgX in Anwesenheit von 5 bis 25 mol-% einer Kupfer
verbindung CuYnLm verwendet werden.
7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass 1,2
bis 1,35 Moläquivalente Methylmagnesiumchlorid in Gegenwart von 10 bis 20 mol-%
Kupfer(I)-chlorid in Tetrahydrofuran bei einer Reaktionstemperatur von -35C°
bis -15°C und in einer Verdünnung von 4- bis 6-volumenfach Lösungsmittel
bezogen auf das eingesetzte Steroid verwendet werden.
8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass in
der allgemeinen Formel I R10, R11a, R11b und R17a Wasserstoff, R13 Methyl, und
R11b-OC(O)R19 darstellen.
9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche zur Herstellung einer Verbindung
aus der Gruppe:
7α-Methyl-19-nortestosteron,
17β-Acetoxy-7α-methyl-19-nortestosteron,
7α-Methyltestosteron,
17β-Acetoxy-7α-methyltestosteron,
11β-Fluor-7α-methylestra-4,6-dien-3,17-dion,
11β-Fluor-17β-hydroxy-7α-methylestra-4,6-dien-3-on,
7α-Methylandrost-4-en-3,11,17-trion,
17β-Hydroxy-7α,18-dimethylestr-4-en-3-on,
17β-Acetoxy-7α,18-dimethylestr-4-en-3-on.
7α-Methyl-19-nortestosteron,
17β-Acetoxy-7α-methyl-19-nortestosteron,
7α-Methyltestosteron,
17β-Acetoxy-7α-methyltestosteron,
11β-Fluor-7α-methylestra-4,6-dien-3,17-dion,
11β-Fluor-17β-hydroxy-7α-methylestra-4,6-dien-3-on,
7α-Methylandrost-4-en-3,11,17-trion,
17β-Hydroxy-7α,18-dimethylestr-4-en-3-on,
17β-Acetoxy-7α,18-dimethylestr-4-en-3-on.
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