DE10212898A1 - Rollbalg und Rollbalganordnung - Google Patents
Rollbalg und RollbalganordnungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Rollbalg 26 sowie eine Rollbalganordnung aus einem solchen Rollbalg sowie zwei Anschlußteilen. Der Rollbalg 26 umfaßt einen ersten axial flexiblen Abschnitt 38, der einen ersten radial außenliegenden Bund 27 aufweist, einen zweiten axial flexiblen Abschnitt 39, der einen zweiten radial außenliegenden Band 28 aufweist, und einem etwa zylindrischen Verbindungsabschnitt 40, welcher sich jeweils radial innen an die beiden Abschnitte 38, 39 anschließt. Die Rollbalganordnung hat ein erstes Anschlußteil 24, welches einen sich in Richtung zum zweiten Abschnitt offenen Abschnitt 34 aufweist, der sich an den ersten Abschnitt 38 des Rollbalgs 26 in Richtung zum ersten Bund 27 laufend von außen tangential annähert, sowie ein zweites Anschlußteil 25, welches einen in Richtung zum ersten Abschnitt 38 offenen zylindrischen Abschnitt 37 aufweist, der sich an den zweiten Abschnitt 39 in Richtung zum zweiten Bund 28 annähert.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Rollbalg sowie eine Rollbalganordnung zum Abdichten einer Verschiebeeinheit mit großem Verschiebeweg oder eines Verschiebegelenkes.
- Aus der DE 199 11 111 C1 ist eine Verschiebeeinheit bekannt, welche ein Drehgelenk mit einem Außenteil, einem Innenteil sowie Mitteln zum Übertragen eines Drehmoments zwischen Außenteil und Innenteil, ferner einen mit dem Innenteil fest verbundenen Zapfen sowie eine gegenüber dem Zapfen mittels Wälzkörper drehfest verbundene und axial verschiebbare Welle umfaßt.
- Zum Abdichten ist ein Faltenbalg vorgesehen, welcher einen gelenkseitigen ersten Bund, einen wellenseitigen zweiten Bund sowie eine die beiden Bunde verbindende und Falten aufweisende Wandung aufweist. Der Faltenbalg ist mit dem ersten Bund mittels eines ersten Anschlußteils am Außenteil des Drehgelenks und mit dem zweiten Bund an der Hülse der Verschiebeanordnung festgelegt. Er verhindert, daß Schmutz in den Gelenk- und Verschieberaum eindringt sowie daß Schmiermittel aus diesem herausgelangt.
- Aus der DE 197 07 838 A1 ist ein Rollbalg aus thermoplastischem Elastomer zum Abdichten eines Drehgelenks bekannt. Dieser weist einen ersten Bund größeren Durchmessers zum Festlegen auf einem Gelenkaußenteil des Drehgelenks und einen zweiten Bund kleineren Durchmessers zum Festlegen auf einer mit dem Innenteil des Drehgelenks fest verbundenen Welle sowie eine halbtorusförmige, die Bunde verbindende Wandung auf. Dabei ist der Rollbalg aus einem thermoplastischen Elastomer im Spritzgieß- oder Blasformverfahren hergestellt.
- Die Verwendung von Faltenbälgen aus thermoplastischen Werkstoffen zum Abdichten von obigen Verschiebeeinheiten oder Verschiebegelenken, insbesondere beim Einsatz in Längsantriebswellen, ist insofern problematisch, als die hohen Drehzahlen zu einem Versagen des Faltenbalgs führen. Demgegenüber vermögen Rollbälge aus Gummi zwar den hohen Drehzahlen standzuhalten, jedoch sind sie zum Ausgleich großer Verschiebewege ungeeignet.
- Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Rollbalg sowie eine Rollbalganordnung zum Abdichten einer Verschiebeeinheit oder eines Verschiebegelenks mit großem Verschiebeweg vorzuschlagen, welcher bzw. welche auch bei hohen Drehzahlen einem geringen Verschleiß unterliegt.
- Die Lösung dieser Aufgabe besteht in einem Rollbalg mit einem ersten axial flexiblen Abschnitt, der einen ersten radial außenliegenden Bund aufweist, einem zweiten axial flexiblen Abschnitt, der einen zweiten radial außenliegenden Bund aufweist, und einem etwa zylindrischen Verbindungsabschnitt, welcher jeweils radial innen an die beiden Abschnitte anschließt. Der Vorteil dieser Ausgestaltung besteht darin, daß der Rollbalg Axialverschiebungen von an die beiden Bunde anzuschließenden Anschlußteilen relativ zueinander durch die beiden axial flexiblen Abschnitte auszugleichen vermag. Rollbälge unterliegen, da sie aus elastischem Gummi hergestellt sind, auch bei hohen Drehzahlen einem geringen Verschleiß. Aus diesem Grund ist auch nach langer Betriebsdauer der Verschiebeeinheit oder des Verschiebegelenks sichergestellt, daß das Schmiermittel nicht aus dem Dichtbereich heraus oder Schmutz in diesen hineingelangt.
- In Konkretisierung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Verbindungsabschnitt mit einer Armierung versehen ist. Hierdurch wird gewährleistet, daß der Rollbalg bei hohen Drehzahlen der Verschiebeeinheit bzw. des Verschiebegelenks - wie sie insbesondere in Längsantriebswellen auftreten - im Bereich des Verbindungsabschnitts radial innen gehalten wird und nicht ausbeult. Dabei stellt die Armierung eine Zentrierung zwischen den beiden Bunden dar, womit der Rollbalg bei Rotation eine höhere Stabilität bekommt. Vorzugsweise ist die Armierung in Form einer außen- oder innenliegenden Hülse ausgeführt. Alternativ hierzu kann die Armierung auch in die Wandung des Verbindungsabschnitts, beispielsweise durch Einvulkanisieren einer Faser- oder Gewebehülse, integriert sein. Auf der Innenseite des Verbindungsabschnitts können Rippen oder Noppen als Scheuerschutz ausgeformt sein.
- Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist der Verbindungsabschnitt gegenüber einem hierin einliegenden Zapfen axial verschiebbar. Dies hat den Vorteil, daß sich der Verbindungsabschnitt des Rollbalgs bei axialer Verschiebung der Bunde zueinander frei bewegen und somit die spannungsärmste Position einnehmen kann. Alternativ hierzu kann der Verbindungsabschnitt mittels der Armierung auf einem hierin einliegenden Zapfen auch axial festlegbar sein. Auf diese Weise wird der Verbindungsabschnitt in einer axial definierten Position gehalten, was insbesondere bei Verschiebeeinheiten mit kürzeren Verschiebewegen vorteilhaft sein kann.
- In Konkretisierung der Erfindung ist vorgesehen, daß der erste und der zweite Abschnitt des Rollbalgs axial zum jeweils anderen hin ringschalenförmig offen sind. Hierdurch wird erreicht, daß die Wandung des Rollbalgs nur in einem Krümmungssinn gekrümmt ist, wobei gleichzeitig eine axiale Verschiebbarkeit der beiden Bunde relativ zueinander ermöglicht wird. Vorzugsweise sind die beiden Abschnitte jeweils halbtorusförmig ausgebildet.
- Nach einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist der Durchmesser des ersten Bundes größer als der Durchmesser des zweiten Bundes und der zweite Bund ist in den ersten Abschnitt einführbar. Auf diese Weise ist die axiale Verschiebekapazität des Rollbalgs bei gegebener Baulänge einer anzuschließenden Verschiebeeinheit oder eines Verschiebegelenks maximal. Vorzugsweise ist der kleinste Krümmungsradius des ersten Abschnitts dabei im Längsschnitt größer als der kleinste Krümmungsradius des zweiten Abschnitts im Längsschnitt.
- Eine weiterführende Lösung der dieser Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe besteht in einer Rollbalganordnung mit
einem Rollbalg mit einem ersten axial flexiblen Abschnitt, der einen ersten radial außenliegenden Bund aufweist, einem zweiten axial flexiblen Abschnitt, der einen zweiten radial außenliegenden Bund aufweist, und einem etwa zylindrischen Verbindungsabschnitt, jeweils radial innen an die beiden Abschnitte anschließt, sowie mit
zwei Anschlußteilen, wobei ein erstes Anschlußteil einen sich in Richtung zum zweiten Abschnitt offenen, insbesondere zylindrischen Abschnitt aufweist, der sich an den ersten Abschnitt des Rollbalgs in Richtung zum ersten Bund von außen tangential annähert und zur Aufnahme des ersten Abschnitts dient. - Der Vorteil dieser Rollbalganordnung mit zwei Anschlußteilen ist, daß der Rollbalg einfach an zwei gegenüberliegende Verbindungsteile einer Verschiebeeinheit angeschlossen werden kann. Dabei sind das erste und das zweite Anschlußteil vorzugsweise aus Blech geformt. Durch einen zylindrischen oder sich konisch erweiternden Abschnitt des ersten Anschlußteiles kann der Rollbalg am ersten Abschnitt Stabilität und Führung erhalten, so daß ein Ausbeulen des Rollbalgs bei Rotation verhindert wird. Vorzugsweise ist der erste Bund des Rollbalgs in Form eines Wulstes ausgebildet, der in eine entsprechende Bördelung des ersten Anschlußteils eingreift. Auf diese Weise ist der Rollbalg über den gesamten Umfang sicher mit dem ersten Anschlußteil verbunden.
- Das zweite Anschlußteil weist in einer bevorzugten Ausführungsform einen in Richtung zum ersten Abschnitt offenen, insbesondere zylindrischen Abschnitt auf, der sich an den zweiten Abschnitt des Rollbalgs von außen tangential annähert und zur Aufnahme des zweiten Abschnitts des Rollbalgs dient. Somit wird der zweite Abschnitt des Rollbalgs in eingefahrenem Zustand der Verschiebeeinheit in einer definierten Position sicher gehalten, ohne daß dieser mit dem gegenüberliegenden ersten Abschnitt in Kontakt kommt. Beim Ausfahren der Rollbalganordnung wird der zweite Abschnitt des Rollbalgs entlang einem innenliegenden Zapfen ausgerollt. Der zweite Bund des Rollbalgs ist vorzugsweise in Form eines Wulstes ausgebildet, der in eine entsprechende Bördelung am dem ersten Abschnitt näheren Ende des zweiten Anschlußteils eingreift. Auf diese Weise ist der Rollbalg über den gesamten Umfang sicher mit dem zweiten Anschlußteil verbunden.
- In Konkretisierung der Erfindung ist der größte Außendurchmesser am offenen Abschnitt des zweiten Anschlußteils kleiner als der kleinste Innendurchmesser am offenen Abschnitt des ersten Anschlußteils und bei Abwinklung der Anschlußteile zueinander auf einen maximalen Betriebsbeugewinkel ist zwischen dem ersten Anschlußteil und dem zweiten Anschlußteil im Bereich größter Annäherung noch ein radialer Spalt gebildet. Auf diese Weise sind auch in eingeschobenem Zustand der Verschiebeeinheit und zumindest teilweise vorliegender axialer Überdeckung der beiden Anschlußteile Abwinklungen eines anzuschließenden Gelenks möglich, ohne daß sich die beiden Anschlußteile berühren und eventuell beschädigt werden. Durch die Überdeckung der beiden Anschlußteile kann die Länge eines im Rollbalg einliegenden Zapfens minimiert werden, was sich positiv auf die kritische Wellendrehzahl auswirkt.
- Eine weitere Lösung besteht in einer Anordnung umfassend zumindest
- - eine Verschiebeanordnung aus einer Hülse mit Außenrillen, einem Zapfen mit Innenrillen und in Paaren aus Außenrillen und Innenrillen geführten Kugeln, sowie
- - eine Rollbalganordnung nach einer der obigen Ausführungen, bei der das zweite Anschlußteil mit der Hülse der Verschiebeanordnung und das erste Anschlußteil zumindest mittelbar mit dem Zapfen verbunden ist.
- Der Vorteil dieser Anordnung ist, daß der Rollbalg axiale Verschiebewege auch unmittelbar zwischen der Hülse und dem Zapfen ausgleichen kann und auch bei hohen Drehzahlen gute Verschleißeigenschaften aufweist.
- Nach einer anderen Lösung ist eine Anordnung vorgesehen, welche zumindest
- - ein Gleichlaufgelenk aus einem Außenteil mit Außenbahnen, einem Innenteil mit Ihnenbahnen, das mit einem Zapfen verbunden ist, und drehmomentübertragenden Kugeln oder Rollen, sowie
- - eine Rollbalganordnung nach einer der obigen Ausführungen umfaßt, wobei das erste Anschlußteil mit dem Außenteil des Gleichlaufgelenks und das zweite Anschlußteil zumindest mittelbar mit dem Zapfen verbunden ist.
- Durch diese Ausgestaltung wird ermöglicht, daß der Rollbalg axiale Verschiebewege auch unmittelbar zwischen dem Außenteil des Gelenks und dem Zapfen ausgleichen kann, wobei der Rollbalg auch bei hohen Drehzahlen gute Verschleißeigenschaften aufweist.
- In Konkretisierung der Erfindung ist der Zapfen der Verschiebeanordnung unmittelbar mit dem Gelenkinnenteil des Gleichlaufgelenks verbunden. Dabei ist das Gleichlaufgelenk vorzugsweise als Kugelfestgelenk ausgebildet. Der Rollbalg überspannt den Zwischenraum zwischen dem Außenteil des Gelenks und der Hülse der Verschiebeanordnung.
- Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigt
- Fig. 1 eine Verschiebeanordnung mit Rollbalganordnung im Längsschnitt;
- Fig. 2 die Verschiebeanordnung nach Fig. 1 in axialer Verkürzung
- a) mit gestrecktem Drehgelenk
- b) mit abgewinkeltem Drehgelenk;
- Fig. 3 die Verschiebeanordnung nach Fig. 1 in axialer Verlängerung
- a) mit gestrecktem Drehgelenk
- b) mit abgewinkeltem Drehgelenk.
- Die Fig. 1 bis 3 werden im folgenden gemeinsam beschrieben. Es ist eine Verschiebeanordnung 1 gezeigt, welche Teil einer Gleichlaufgelenkwelle für den Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges ist. Die Verschiebeanordnung 1 ist mit einem Gleichlaufgelenk 2 verbunden, das als Festgelenk ausgebildet ist. Die Verschiebeanordnung 1 umfaßt einen Zapfen 3, eine Hülse 4 sowie drehmomentübertragende Kugeln 15, die in einem Käfig 16 gehalten sind.
- Der Zapfen 3 ist als Hohlzapfen gestaltet und weist an seinem dem Gleichlaufgelenk 2 abgewandten Ende parallel zur Längsachse X verlaufende Innenrillen 11 auf. Eine radiale Verdickung 13 bildet das gelenkseitige Ende der Innenrillen 11. In den Innenrillen 11 ist eine Käfigeinheit 14 axial verschiebbar gehalten, welche je Innenrille 11 eine Mehrzahl von hintereinanderliegenden Kugeln 15 in einem diese haltenden ringförmigen Käfig 16 aufweist.
- Die Hülse 4 weist gelenkseitig umfangsverteilt angeordnete und sich parallel zur Längsachse A erstreckende Außenrillen 12 auf. Diese sind jeweils gegenüberliegend zu den Innenrillen 11 des Zapfens 3 angeordnet. In jeweils ein Paar von einander radial gegenüberliegenden Rillen 11, 12 greifen eine Mehrzahl von Kugeln 15 zur Drehmomentübertragung zwischen der Hülse 4 und dem Zapfen 3 ein. Der Rollweg der Käfigeinheit 14 relativ zum Zapfen 3 wird gelenkseitig durch die radiale Verdickung 13 des Zapfens 3 und wellenseitig durch eine radiale Einziehung 17 der Hülse 4 begrenzt, welche als Anschläge für den Käfig 16 bzw. die Kugeln 15 dienen. Die Hülse 4 wird durch einen Deckel 21 verschlossen, welcher verhindert, daß Schmiermittel aus dem Bereich der Käfigeinheit 14 in das Innere eines anschließenden Wellenanschlußstücks 18 läuft. Zum Ermöglichen eines Druckausgleichs zwischen der durch die Verschiebeeinheit 1 gebildeten Kammer und dem Inneren einer anzuschließenden Welle beim Ein- bzw. Ausschieben der Verschiebeanordnung 1 weist der Deckel 21 ein zentrales Druckausgleichsloch 22 auf. Das Gleichlaufgelenk 2 umfaßt ein Außenteil 5, ein Innenteil 6, Kugeln 7, die jeweils in entsprechende Außenbahnen 45 des Außenteils 5 und diesen radial gegenüberliegende Innenbahnen 46 des Innenteils 6 zur Drehmomentübertragung eingreifen, sowie einen Käfig 8 zum Halten der Kugeln 7 in der homokinetischen Mittelebene. Das Gleichlaufgelenk 2 ist als Festgelenk in Gegenbahnkonfiguration ausgebildet. Die Paare von Kugelbahnen 45, 46 öffnen sich über dem Umfang abwechselnd in axial entgegengesetzter Richtung, wobei hier nur eines der Paare im Schnitt dargestellt ist. Das Innenteil 6 weist eine Bohrung 9 mit einer Längsverzahnung auf, in die der Zapfen 3 drehfest eingesteckt ist. Der Zapfen 3 und das Innenteil 6 sind mittels eines Sicherungsrings 10 axial miteinander verbunden.
- Damit kein Schmiermittel aus dem Gelenk- und dem Verschieberaum entweicht bzw. Schmutz in diesen eindringt, ist eine erfindungsgemäße Abdichtanordnung vorgesehen, welche ein erstes Anschlußteil 24 zum Verbinden mit dem Außenteil 5 des Gleichlaufgelenks 2, ein zweites Anschlußteil 25 zum Verbinden mit der Hülse 4 der Verschiebeeinheit 1 sowie einen die beiden Anschlußteile 24, 25 dichtend verbindenden Rollbalg 26 umfaßt. Die beiden Anschlußteile 24, 25 sind weniger elastisch als das Balgmaterial ausgebildet und vorzugsweise durch Umformung aus Blech hergestellt. Der Rollbalg 26 weist gelenkseitig einen ersten Bund 27, hülsenseitig einen zweiten Bund 28 sowie eine die beiden Bunde verbindende Balgwandung auf. Dabei sind die beiden Bunde 27, 28 in Form von Wulsten ausgebildet, welche von entsprechenden Bördelungen 29, 30 der jeweiligen Anschlußteile 24, 25 umgriffen werden.
- Das erste Anschlußteil 24 weist einen zylindrischen Bundabschnitt 32 auf, welcher das Außenteil 5 des Gleichlaufgelenks 2 zentrierend umgreift. An diesen schließt sich ein radial nach innen verlaufender Flanschabschnitt 33 an, welcher in Flächenkontakt mit der Stirnseite des Außenteils 5 ist und von Schrauben 19 an diesem gehalten wird. Der scheibenförmige Flanschabschnitt 33 geht in einen zylindrischen Befestigungsabschnitt 34 über, an dem die nach innen gerichtete Bördelung 29 vorgesehen ist, in die der wulstförmige erste Bund 27 des Rollbalgs 26 eingreift.
- Das zweite Anschlußteil 25 hat einen hülsenförmigen Klemmabschnitt 35, welcher entsprechend der Außenkontur der Hülse 4 ausgebildet ist und auf dieser radial außen befestigt ist. Unter den hülsenförmigen Klemmabschnitt 35 ist ein Teil eines radial nach innen gerichteten Deckels 36 eingeklemmt. Im weiteren Verlauf in Richtung Gleichlaufgelenk 2 geht das zweite Anschlußteil 25 schließlich in einen zylindrischen Befestigungsabschnitt 37 über, dessen Außendurchmesser in etwa dem Außendurchmesser der Hülse 4 entspricht. An dem dem Gleichlaufgelenk 2 zugewandten Ende des zweiten Anschlußteils 25 ist die nach innen gerichtete Bördelung 30 vorgesehen, in die der wulstförmige zweite Bund 28 des Rollbalgs 26 eingreift.
- Der Rollbalg 26 hat anschließend an den ersten Bund 27 einen halbtorusförmigen ersten Wandungsabschnitt 38 mit - im Längsschnitt betrachtet - größerem Krümmungsradius, welcher im wesentlichen zum Ausgleich von Winkelbewegungen des Gleichlaufgelenks 2 dient. An den zweiten Bund 28 schließt sich ein halbtorusförmiger zweiter Wandungsabschnitt 39 mit - im Längsschnitt betrachtet - kleinerem Krümmungsradius als der erste an, welcher im wesentlichen zum Ausgleich von Verschiebebewegungen der Welle 4 relativ zum Zapfen 3 dient und je nach Einschiebezustand der Verschiebeanordnung 1, näher oder weiter vom ersten Bund 27 liegt. Die Wandungsabschnitte 38, 39 weisen mit ihren konvexen Außenseiten in axial entgegensetzte Richtungen zum Gelenk 2 und zur Verschiebeeinheit 1. Zwischen den Abschnitten 38, 39 liegt ein mittlerer Wandungsabschnitt 40, welcher zylindrisch ausgebildet ist und koaxial zur Verdickung 13 an dieser eng anliegend verläuft. Radial außen auf diesem mittleren Wandungsabschnitt 40 ist ein Armierungsring 41 vorgesehen, welcher verhindert, daß der Rollbalg 26 bei Rotation der Anordnung mit hoher Drehzahl ausbeult. Der Abschnitt 40 kann mit Radialspiel zur Verdickung 13 axialverschieblich sein oder vom Armierungsring 41 auf der Verdickung 13 festgeklemmt sein.
- Zwischen dem zylindrischen Befestigungsabschnitt 37 des zweiten Anschlußteils 25 und dem Zapfen 3 ist eine ringförmige Kammer gebildet, welche zur Aufnahme des zweiten Wandungsabschnitts 39 des Rollbalgs 26 in eingeschobenem Zustand der Verschiebeanordnung 1 dient. Wie Fig. 2 zeigt, schmiegt sich der Rollbalg 26 in vollständig eingeschobenem Zustand der Verschiebeanordnung 1 ausgehend vom zweiten Bund 28, welcher am Ende des zweiten Anschlußteils 25 gehalten ist, an die Innenfläche des zylindrischen Abschnitts 37, verläuft dann halbtorusförmig und im Anschluß daran mit radialem Spalt koaxial zum Zapfen 3. Durch den Spalt wird sichergestellt, daß der Rollbalg 26 axial beweglich zum Zapfen 3 ist. Der Innendurchmesser des Befestigungsabschnitts 34 des ersten Anschlußteils 24 ist größer als der Außendurchmesser des Befestigungsabschnitts 37 des zweiten Anschlußteils 25, so daß letzteres in eingeschobenem Zustand zumindest teilweise mit Überdeckung in das erste Anschlußteil 24 eintauchen kann. Hierdurch wird erreicht, daß die axiale Verschiebekapazität bei gegebener Baulänge des Rollbalgs 26 sehr groß ist. Der gelenkseitige erste Wandungsabschnitt 38 des Rollbalgs 26 schmiegt sich ausgehend vom ersten Bund 27 an die Innenfläche des zylindrischen Befestigungsabschnitts 34 an und verläuft dann halbtorusförmig zum mittleren Wandungsabschnitt 40.
- In abgewinkelter Stellung des Gleichlaufgelenks 2 bei gleichzeitig maximal eingefahrener Verschiebeanordnung 1, wie in Fig. 2b gezeigt, ist das erste Anschlußteil 24 dem zweiten Anschlußteil 25 einseitig radial nach innen angenähert. Dabei sind die beiden Anschlußteile 24, 25 zumindest bis zu einem zwischen Außenteil 5 und Innenteil 6 eingeschlossenen Winkel von 11° außer Kontakt zueinander und berühren sich erst bei größeren Abwinklungen des Gleichlaufgelenks 2.
- Beim Heraus fahren des Zapfens 3 aus der Hülse 4 entrollt sich der zweite Wandungsabschnitt 39 aus der durch das zweite Anschlußteil 25 gebildeten Kammer und legt sich ringförmig um den Zapfen 3. Der mittlere Wandungsabschnitt 40 wird mit dem Verstärkungsring 41 in Richtung Gelenk 2 gezogen, wodurch sich der Krümmungsradius des ersten Wandungsabschnitts 38 vergrößert. In maximal aus der Hülse 4 herausgezogenem Zustand des Zapfens 3, wie in der Fig. 3a dargestellt, ist der Käfig 16wellenseitig mit einem Sicherungsring 20 und gelenkseitig mit dem radial nach innen gezogenen Deckel 36 unter dem zweiten Anschlußteil 25 in Anlage, wodurch der Zapfen 3 an einem weiteren Herausziehen gehindert wird. Der wellenseitige zweite Wandungsabschnitt 39 ist nahezu vollständig aus der vom zweiten Anschlußteil 25 gebildeten Kammer herausgezogen und liegt ringförmig um den Zapfen 3. Der mittlere Wandungsabschnitt 40 befindet sich mittig über der Verdickung 13 des Zapfens 3.
- In abgewinkelter Stellung des Gleichlaufgelenks 2 bei maximal verlängerter Verschiebeanordnung gemäß Fig. 3b behindert das zweite Anschlußteil 25 die Winkelbewegung des ersten Anschlußteils 24 mit dem Gelenkaußenteil 5 relativ zum Zapfen 3 nicht mehr. In dieser Stellung ist damit ein größerer Beugewinkel als zuvor möglich, so daß der maximale Gelenkbeugewinkel von ca. 15° erreicht wird, der hier dargestellt ist. Bezugszeichenliste 1 Verschiebeanordnung
2 Drehgelenk/Gleichlaufgelenk
3 Zapfen
4 Hülse
5 Außenteil
6 Innenteil
7 Mittel zur Drehmomentübertragung/Kugel
8 Käfig
9 Bohrung
10 Sicherungsring
11 Innenrillen
12 Außenrillen
13 Verdickung
14 Käfigeinheit
15 Kugel
16 Käfig
17 Einziehung
18 Wellenanschlußstück
19 Schraube
20 Sicherungsring
21 Deckel
22 Druckausgleichsloch
24 erstes Anschlußteil
25 zweites Anschlußteil
26 Rollbalg
27 erster Bund
28 zweiter Bund
29 Bördelung
30 Bördelung
32 zylindrischer Abschnitt
33 scheibenförmiger Abschnitt
34 offener Abschnitt
35 offener Abschnitt
36 Deckel
37 zylindrischer Abschnitt
38 erster Wandungsabschnitt
39 zweiter Wandungsabschnitt
40 Verbindungsabschnitt/mittlerer Wandungsabschnitt
41 Armierung/Verstärkungsring
45 Außenbahnen
46 Innenbahnen
A Längsachse
Claims (22)
1. Rollbalg (26) mit einem ersten axial flexiblen Abschnitt
(38), der einen ersten radial außenliegenden Bund (27)
aufweist, einem zweiten axial flexiblen Abschnitt (42),
der einen zweiten radial außenliegenden Bund (28)
aufweist, und einem etwa zylindrischen Verbindungsabschnitt
(40), welcher jeweils radial innen an die beiden
Abschnitte (38, 39) anschließt.
2. Rollbalg nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verbindungsabschnitt (40) mit einer Armierung (41)
versehen ist.
3. Rollbalg nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Armierung (41) in Form einer außen am
Verbindungsabschnitt (40) anliegenden Hülse ausgeführt ist.
4. Rollbalg nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Armierung (41) in die Wandung des
Verbindungsabschnitts (40) integriert ist.
5. Rollbalg nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verbindungsabschnitt (40) gegenüber einem
einliegenden Zapfen (3) axial verschiebbar ist.
6. Rollbalg nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verbindungsabschnitt (40) mittels der Armierung
(41) auf einem einliegenden Zapfen (3) axial festlegbar
ist.
7. Rollbalg nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Abschnitte (38, 39) axial zum jeweils
anderen hin ringschalenförmig offen sind.
8. Rollbalg nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Abschnitte (38, 39) jeweils halbtorusförmig
sind.
9. Rollbalg nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser des ersten Bundes (27) größer ist als
der Durchmesser des zweiten Bundes (28) und daß der zweite
Bund (28) in den ersten Abschnitt (38) einführbar ist.
10. Rollbalg nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der kleinste Krümmungsradius des ersten Abschnitts
(38) im Längsschnitt größer ist als der kleinste
Krümmungsradius des zweiten Abschnitts (39) im Längsschnitt.
11. Rollbalg nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Armierung (41) in Form einer innen am
Verbindungsabschnitt (40) anliegenden Hülse ausgeführt ist.
12. Rollbalg nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß innen im Verbindungsabschnitt (40) rippen- oder
noppenartige Verstärkungen als Scheuerschutz vorgesehen sind.
13. Rollbalganordnung mit einem Rollbalg nach einem der
Ansprüche 1 bis 12 und zwei Anschlußteilen,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein erstes Anschlußteil (24) einen in Richtung zum
zweiten Abschnitt (39) offenen, insbesondere zylindrischen
Abschnitt (34) aufweist, der sich an den ersten Abschnitt
(38) des Rollbalgs (26) in Richtung zum ersten Bund (27)
von außen tangential annähert und zur Aufnahme des ersten
Abschnitts (38) dient.
14. Rollbalganordnung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Bund (27) des Rollbalgs (26) in Form eines
Wulstes ausgebildet ist, der in eine entsprechende
Bördelung (29) des ersten Anschlußteils (24) eingreift.
15. Rollbalganordnung nach einem der Ansprüche 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein zweites Anschlußteil (25) einen in Richtung zum
ersten Abschnitt (38) offenen, insbesondere zylindrischen
Abschnitt (37) aufweist, der sich an den zweiten Abschnitt
(39) in Richtung zum zweiten Bund (28) von außen
tangential annähert und zur Aufnahme des zweiten Abschnitts (39)
des Rollbalgs (26) dient.
16. Rollbalganordnung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Bund (28) des Rollbalgs (26) in Form eines
Wulstes ausgebildet ist, der in eine entsprechende
Bördelung (30) am dem ersten Abschnitt (38) näheren Ende des
zweiten Anschlußteils (25) eingreift.
17. Rollbalganordnung nach einem der Ansprüche 13 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste und das zweite Anschlußteil (24, 25) aus
Blech geformt sind.
18. Rollbalganordnung nach einem der Ansprüche 13 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß der größte Außendurchmesser des zweiten Anschlußteils
(25) kleiner ist als der kleinste Innendurchmesser des
ersten Anschlußteils (24), und daß bei Abwinklung der
Anschlußteile zueinander auf einen maximalen
Betriebsbeugewinkel zwischen dem ersten Anschlußteil (24) und dem
zweiten Anschlußteil (25) im Bereich größter Annäherung noch
ein radialer Spalt gebildet ist.
19. Anordnung umfassend zumindest eine Verschiebeanordnung (1)
aus einer Hülse (4) mit Außenrillen (12), einem Zapfen (3)
mit Innenrillen (11) und in Paaren aus Außenrillen (12)
und Innenrillen (11) geführten Kugeln (15), sowie eine
Rollbalganordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 16, bei
der das zweite Anschlußteil (25) mit der Hülse (4) der
Verschiebeanordnung (1) und das erste Anschlußteil (24)
zumindest mittelbar mit dem Zapfen (3) verbunden ist.
20. Anordnung umfassend zumindest ein Gleichlaufgelenk (2) aus
einem Außenteil (5) mit Außenbahnen (45), einem Innenteil
(6) mit Innenbahnen (46), das mit einem Zapfen (3)
verbunden ist, und drehmomentübertragenden Kugeln (7) oder
Rollen, sowie einer Rollbalganordnung nach einem der
Ansprüche 11 bis 16, bei der das erste Anschlußteil (24) mit dem
Außenteil (5) des Gleichlaufgelenks (2) und das zweite
Anschlußteil (25) zumindest mittelbar mit dem Zapfen (3)
verbunden ist.
21. Anordnung nach Anspruch 19 und 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zapfen (3) der Verschiebeanordnung (1) unmittelbar
mit dem Innenteil (6) des Gleichlaufgelenks (2) verbunden
ist.
22. Anordnung nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gleichlaufgelenk (2) ein Kugelfestgelenk ist.
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Owner name: GKN DRIVELINE DEUTSCHLAND GMBH, 63073 OFFENBACH, D |
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Effective date: 20131001 |