DE10207949A1 - Feueranzünder aus Holzwolle - Google Patents

Feueranzünder aus Holzwolle

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Heinz Wildhaber-Lindner
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Lindner Verpackungen Watt GmbH
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Abstract

Ein Feueranzünger (10), insbesondere zum Anzünden eines Holz- oder Kohlefeuers, umfasst mindestens einen Formkörper aus Holzwolle.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Feueranzünder, insbesondere zum Anzünden eines Holz- oder Kohlenfeuers, wie z. B. einen Kamin- oder Grillanzünder.
  • Zum Anzünden von Brennmaterial, insbesondere auf Zellulose- oder Kohlenbasis werden als Zündhilfsmittel Feueranzünder verwendet, mit denen das Brennmaterial ausreichend lange einer Beflammung ausgesetzt wird, bis es selbst zündet. Je nach Brennmaterial, Art des Feuers und Aufbau der Feuerstelle werden verschiedene Feueranzünder aus festen oder flüssigen Materialien verwendet. Flüssige Feueranzünder besitzen zwar ein gutes Eigenzündverhalten, sind jedoch in Bezug auf die Lagerung und Handhabung, Umweltverträglichkeit und Brenndauer nachteilig. Feste Feueranzünder enthalten chemische Brandbeschleuniger und zeichnen sich in der Regel durch eine leichtere Handhabung aus. Sie besitzen jedoch bisher ebenfalls eine Reihe von Nachteilen.
  • Es sind Zündhilfsmittel bekannt, die als Komposit aus einem zellulosebasierten Brennmaterial (z. B. Sägespäne) und einem Brandbeschleuniger (z. B. Wachs) bestehen, wie sie beispielsweise in EP 791 646, FR 2 667 611 oder US 6 136 053 beschrieben sind. Der Zusatz von Brandbeschleunigern stellt einen erheblichen Nachteil hinsichtlich der Umweltverträglichkeit und der Handhabbarkeit der Feueranzünder dar. So muss beispielsweise beim Anzünden eines Holzkohlegrills mit den herkömmlichen Zündhilfsmitteln abgewartet werden, bis diese vollständig abgebrannt sind, bevor das Grillgut aufgelegt werden darf. Zugesetzte Brandbeschleuniger können auch zu einer unerwünschten Rußbildung führen, was insbesondere bei Kaminfeuern ein Problem darstellt. Des Weiteren ist in der Regel eine aufwendige Verpackung der Komposit-Feueranzünder erforderlich, um ein vorzeitiges Abdampfen der Zusatzstoffe oder eine Geruchsbelästigung am Lagerort zu vermeiden. Die Verpackung stellt sowohl einen Kostenfaktor als auch eine zusätzliche Umweltbelastung dar.
  • Aus CH 689 453 ist ein fester Feueranzünder bekannt, der als Packen von Holzschnittspänen gebildet ist, die durch ein umlaufendes Band zusammengehalten werden. Dieser Feueranzünder ist schon in der Herstellung unpraktikabel. Die Späne müssen manuell gepackt und mit dem Band verbunden werden. Es können keine gleichbleibenden Produkteigenschaften gewährleistet werden. Die Zündeigenschaften beschränken die Anwendung des Feueranzünders auf kleine, schnell brennende Holzfeuer.
  • Generell bestehen die Nachteile herkömmlicher Feueranzünder in einem kleinen Flammvolumen und einer kleinen Glutfläche. Um für ein sicheres Zünden dennoch genügend Energie bereitzustellen, enthalten die Feueranzünder selbst viel brennbares Material. Daraus ergibt sich eine lange Brenndauer, die bei Grill- oder Kaminfeuern jedoch unerwünscht ist.
  • Es ist bekannt, Feueranzünder mit Zündeinrichtungen auszustatten, wie es beispielsweise in US 6 136 053 und FR 2 698 100 beschrieben ist. Diese Feueranzünder zeichnen sich durch einen komplizierten Aufbau aus, der sowohl in Bezug auf die Herstellungskosten als auch in Bezug auf die Bedienung nachteilig ist.
  • Es ist auch bekannt, sogenannte nachwachsende Rohstoffe, wie z. B. Stroh, Holzspäne und dgl., als Heizmaterial zu verwenden. An Heizmaterialien werden grundsätzlich andere Anforderungen gestellt als an Feueranzünder. So kommt es beim Heizmaterial auf eine lange Brenndauer und eine hohe Dichte des Brennmaterials an. Hierzu werden die nachwachsenden Rohstoffe zu Briketts verpresst, wie es beispielsweise in DE 40 34 610 beschrieben ist. Briketts aus Holzspänen sind als Feueranzünder nicht geeignet. Vielmehr benötigt man für derartige Briketts einen gesonderten Feueranzünder.
  • Die Aufgabe der Erfindung ist es, einen verbesserten Feueranzünder bereitzustellen, mit dem die Nachteile herkömmlicher Feueranzünder überwunden werden und der sich durch eine vereinfachte Herstellung und Handhabung und verbesserte Zündeigenschaften auszeichnet. Der Feueranzünder soll insbesondere aus einem umweltverträglichen Material bestehen und ein großes Flammvolumen, eine große Glutfläche und eine relativ kurze Brenndauer besitzen. Der Feueranzünder soll ferner geeignet sein, mit hoher Sicherheit Kamin- und Grillfeuer zu zünden.
  • Diese Aufgabe wird durch einen Feueranzünder mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Feueranzünders ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
  • Die Grundidee der Erfindung ist es, einen Feueranzünder, insbesondere zum Anzünden eines Holz- oder Kohlefeuers bereitzustellen, der aus mindestens einem Formkörper aus Holzwolle besteht. Der Formkörper ist frei von Zusatzstoffen und ausschließlich aus gehobelten Spänen zusammengesetzt. Der erfindungsgemäße Feueranzünder besitzt den Vorteil, ohne Brandbeschleuniger mit hoher Zündsicherheit zum Zünden der üblichen Brennmaterialien für offene oder geschlossene Feuerstellen, wie z. B. Holz, Holzkohle oder Braunkohle geeignet zu sein. Die Erfinder haben erstmalig festgestellt, dass Holzwolle zur Bildung eines Formkörpers verwendet werden kann, der einerseits eine ausreichende Festigkeit und Geschlossenheit der Form besitzt und andererseits eine große innere Oberfläche aufweist, um eine ausreichend große und heiße Flamme zum Zünden von Brennmaterial bereitzustellen. Es hat sich überraschenderweise gezeigt, dass zum Zünden insbesondere von Holz oder Holzkohle bei genügend großem Flammvolumen eine im Vergleich zu herkömmlichen Feueranzündern kürzere Brennzeit ausreichend ist.
  • Gemäß bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung besitzen die Formkörper eine Massendichte im Bereich von 0.02 g/cm3 bis 0.15 g/cm3. Dieser Dichtebereich besitzt besondere Vorteile in Bezug auf eine optimale Luftzufuhr und Wärmeentwicklung während des Zündvorgangs. Des Weiteren wird mit der bevorzugt eingestellten Massendichte bei typischen Zündervolumen im Bereich von 100 cm3 bis 800 cm3 ausreichend Material bereitgestellt, um eine gute Zündwirkung und die gewünschte Brenndauer beim Zünden zu erzielen.
  • Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Späne der Holzwolle streifenförmig mit einer Dicke im Bereich von 0.1 bis 0.5 mm, vorzugsweise 0.15 bis 0.3 mm und einer Breite im Bereich von 1.5 bis 5 mm, vorzugsweise 2 bis 3 mm gebildet sind. Damit wird ein Spanquerschnitt mit einem besonders vorteilhaften Verhältnis von Oberfläche (zum Entfachen) und Volumen (Brenndauer) bereitgestellt, um ausreichend Wärme für die Zündung zu erzeugen.
  • Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der Formkörper mit einer Verpackung versehen, die selbst brennbar ist. Vorteilhafterweise kann der Feueranzünder mit der Verpackung, die vorzugsweise aus Papier oder Pappe besteht, vollständig und umweltfreundlich verbraucht werden. Gemäß einer bevorzugten Anwendung sind mehrere Formkörper als getrennte Zündhilfsmittel in einer gemeinsamen Verpackung angeordnet. Es ergeben sich Vorteile bei der Handhabung und Lagerung der Feueranzünder. Die Verpackung ist dabei vorzugsweise mit Solltrennstellen ausgestattet, so dass jeweils ein Formkörper mit einem zugehörigen Teil der Verpackung vom restlichen Feueranzünder abgetrennt werden kann.
  • Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der erfindungsgemäße Feueranzünder mit einer Zündeinrichtung ausgestattet, die durch Zündhölzer mit einer Reibefläche an der Verpackung oder einen Selbstzünder gebildet wird.
  • Ein Gegenstand der Erfindung ist auch die neuartige Verwendung von Holzwolle ohne Zusatzstoffe zum Anzünden von Holz- oder Kohlefeuern, insbesondere von Grillfeuern.
  • Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
  • Fig. 1 einen Formkörper aus Holzwolle gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
  • Fig. 2 und 3 Feueranzünder gemäß weiteren Ausführungsformen der Erfindung, und
  • Fig. 4 Kurvendarstellungen zur Illustration des Zündverhaltens von Feueranzündern.
  • Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezug auf im wesentlichen zylinderförmige Formkörper aus gepresster Holzwolle beschrieben, ohne auf diese geometrische Gestalt beschränkt zu sein. Alternativ ist ein erfindungsgemäßer Feueranzünder auch mit anderen Formkörpern, z. B. Quadern, Würfeln, Stäben oder dgl. herstellbar. Die unten beschriebenen Versuchsergebnisse wurden mit Holzwolle aus gehobelten, langen Holzspänen von Nadelhölzern, insbesondere der Fichte und der Föhre gewonnen. Es wird betont, dass die Umsetzung der Erfindung nicht auf diese Hölzer beschränkt ist.
  • Fig. 1 zeigt beispielhaft einen Formkörper aus Holzwolle, der einen erfindungsgemäßen Feueranzünder 10 bildet. Der Formkörper besteht ausschließlich aus Spänen, die zusatzstofffrei zusammenhalten. Der Formkörper wird beispielsweise mit einer kolbenartigen Presse hergestellt. In einem Kolben mit geeignet gewähltem Querschnitt werden Holzspäne mit einer vorbestimmten Geometrie unter der Wirkung eines Stempels zusammengepresst. Es hat sich vorteilhafterweise gezeigt, dass allein durch Einstellung einer bestimmten Stempelkraft der Formkörper mit der gewünschten Massendichte mit hoher Reproduzierbarkeit herstellbar ist und auch nach Entnahme aus der Presse formhaltig bleibt.
  • Der Formkörper gemäß Fig. 1 besitzt beispielsweise eine Höhe von 8 cm und einen Durchmesser von 9 cm, eine Massendichte von 0.06 g/cm3 und einen Spanquerschnitt von 0.25 mm.2.5 mm. Die mit einem derartigen Feueranzünder erzielten Zündergebnisse sind unten beschrieben. An sich stellt der in Fig. 1 dargestellte Feueranzünder 10 bereits ein funktionsfähiges Zündhilfsmittel dar. Mit Blick auf die Handhabbarkeit und Nutzerfreundlichkeit wird der Formkörper jedoch vorzugsweise mit einer Verpackung ausgestattet, die im Folgenden unter Bezug auf die Fig. 2 und 3 beschrieben wird.
  • Fig. 2 illustriert einen erfindungsgemäßen Feueranzünder 10 mit mehreren Formkörpern 11, 12 aus Holzwolle und einer Verpackung 20. Die Formkörper 11, 12 sind jeweils entsprechend wie der Feueranzünder gemäß Fig. 1 aufgebaut und lose aufeinanderliegend in der Verpackung 20 angeordnet. Die Verpackung 20 besteht aus einem Becher 21 und einem Deckel 22. Die äußere Form der Formkörper 11, 12 und die innere Form des Bechers 21 sind zueinander angepasst. Es kann beispielsweise eine gerade Zylinderform verwendet werden, die durch die perspektivische Darstellung in Fig. 2 illustriert werden soll.
  • Der Becher 21 besitzt die Form eines Rohres mit einem Boden. Er besteht vorzugsweise aus mehreren streifenförmigen Wickeln 23, die über Solltrennstellen 24 miteinander verbunden sind. Entlang der Solltrennstellen können z. B. Perforationslinien vorgesehen sein. Die Wickel besitzen jeweils eine Breite entsprechend der axialen Höhe der Formkörper 11, 12. Vorteilhafterweise kann damit jeweils mit einem Formkörper auch ein Teil der Verpackung vom Feueranzünder 10 getrennt werden. Die Verpackung 20 besteht vorzugsweise aus Papier oder Pappe. Sie kann mit dem Formkörper aus Holzwolle in die Brennstelle gelegt und umweltfreundlich entsorgt werden.
  • Der Deckel 22 verschließt den Becher 21 an seiner Oberseite. Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist der Deckel 22 mit einer Zündeinrichtung 30 ausgestattet, die in den Teilbildern e und f illustriert ist. Die Zündeinrichtung 30 umfasst insbesondere ein Zündholzreservoir 31 auf der Innenseite des Deckels 21 und eine Reibfläche 32, die vorzugsweise von den Zündköpfen der Zündhölzer getrennt, z. B. auf der Außenseite des Deckels 22 angeordnet ist. Die Zündhölzer und die Reibfläche sind im wesentlichen so gebildet, wie es von herkömmlichen Zündhölzern, z. B. Heftzündhölzern bekannt ist.
  • Die Handhabung des Feueranzünders 10 gemäß Fig. 2 erfolgt derart, dass von der geschlossenen Verpackung 20 (Fig. 2a) zunächst der Deckel 22 abgenommen wird, so dass der erste Formkörper 11 freiliegt (Fig. 2b). Der oberste streifenförmige Wickel 23 wird entlang der Solltrennstelle 24 geöffnet (Fig. 2c) und der Formkörper 11 vom übrigen Feueranzünder 10 entnommen (Fig. 2d). Alternativ kann ein Auftrennen der Verpackung entlang der Solltrennstelle und eine Entnahme des Formkörpers gemeinsam mit der abgetrennten Verpackung vorgesehen sein. Anschließend wird mit der Zündeinrichtung 30 ein Zündholz 31 gezündet (Fig. 2e, f) und der Formkörper 11 angezündet (Fig. 2g) und in das zu zündende Brennmaterial gelegt. Wegen seiner guten Entzündbarkeit kann der Formkörper auch zuerst in das Brennmaterial gelegt und dort gezündet werden.
  • Die Zündeinrichtung 30 gemäß Fig. 2 besitzt den Vorteil, dass der Feueranzünder ohne ein zusätzliches Feuerzeug gezündet werden kann. Die Bedienung ist einfach und sicher. Die Zündeinrichtung ist mit minimalem Materialaufwand in die Verpackung integriert. Ein Feuerzeug oder Streichhölzer können nicht vergessen werden. Es können ferner Reservezündhölzer vorgesehen sein, um Fehlversuche auszugleichen. Der Aufbau ist kostengünstig herstellbar.
  • Der Feueranzünder 10 gemäß der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform ist ebenfalls mit einer Verpackung 20 ausgestattet, die wie in Fig. 2 aufgebaut ist. Bei dieser Ausführungsform wird die Zündeinrichtung 30 durch einen Selbstzünder 33 gebildet. An jedem Formkörper 11, 12 ist jeweils ein Selbstzünder 33 angebracht (Fig. 3d). Der Selbstzünder 33 besteht aus einem fadenförmigen Zugelement 34, an dessen freiem Ende eine Schlaufe 35 und an dessen entgegengesetztem Ende eine Zündmasse 36 vorgesehen sind. Die Zündmasse 36 besteht aus Substanzen, wie sie an sich von herkömmlichen Zündhölzern bekannt sind. Vor dem Zünden ist die Zündmasse 36 im Formkörper 11 angeordnet. Die Zündmasse 36 liegt dicht gepackt mit den Holzspänen, die eine Reibfläche bilden. Zum Zünden wird der Selbstzünder 33 mit der Schlaufe 35 aus dem Formkörper 11 gezogen. Dabei kommt es zum Entzünden der Zündmasse 36 und/oder des Formkörpers (Fig. 3 g). Zum Schutz des Nutzers kann der Selbstzünder 33 mit einem Schutzschild 37 ausgestattet sein.
  • Die Zündeinrichtung 30 mit einem Selbstzünder 33 besitzt den Vorteil, dass auf die Verwendung von Streichhölzern verzichtet werden kann. Jeder Formkörper wird zum eigenständigen Zündhilfsmittel. Die Bedienung der Zündeinrichtung ist schnell erlernbar.
  • Im Folgenden werden Versuchsergebnisse mit erfindungsgemäßen Feueranzündern erläutert. Die Tabellen zeigen die mit verschiedenen Formkörpern erzielten Brenndauern und Flammtemperaturen. In Tabelle 1 sind die Ergebnisse mit Spänen der Fichte (Breite: 2 mm, Dicke: 0.25 mm, Dichte: 0.8 g/cm3) und in Tabelle 2 sind die Ergebnisse der Föhre (Breite: 3 mm, Dicke: 0.25 mm, Dichte: 0.8 g/cm3) dargestellt. Es zeigen sich hervorragende Werte der Brenndauer und der Flammtemperatur. Sämtliche Probestücke sind bei den Tests vollständig abgebrannt. Tabelle 1

    Tabelle 2

  • Die aufgeführten Probenkörper ermöglichten ein Anfachen eines Feuers mit Kaminholz und mit Holzkohle.
  • In Fig. 4 sind Brennversuche mit erfindungsgemäßen und herkömmlichen Feueranzündern illustriert. Die Kurvendarstellungen zeigen die Zeitabhängigkeit der mit den Feueranzündern erzielbaren Flammtemperaturen. Die durchgezogene Kurve entspricht einem erfindungsgemäßen Feueranzünder, der sich vorteilhafterweise durch eine hohe Flammtemperatur im Bereich von 500°C und eine kurze Brenndauer von rund 3 Minuten auszeichnet. Die gestrichelten Kurven wurden mit kommerziell verfügbaren Feueranzündern erzielt. Die Temperaturen sind ebenfalls hoch, wobei jedoch die Brenndauern zur Kompensation des geringen Flammvolumens der herkömmlichen Feueranzünder erheblich verlängert waren.
  • Weitere wichtige Merkmale und Vorteile erfindungsgemäßer Feueranzünder sind im Folgenden zusammengefasst. Erfindungsgemäße Feueranzünder zeichnen sich durch ein hohes Flammvolumen aus. Das Flammvolumen kann beispielsweise den 3-fachen Wert des Volumens des ursprünglich vorhandenen Formkörpers betragen. Damit wird eine hohe Effektivität des Zündvorgangs erzielt. Der Formkörper des Feueranzünders besteht aus einem einzigen Material (Holz), so dass sich die Herstellung des erfindungsgemäßen Feueranzünders vereinfacht. Die Verpackung des Feueranzünders kann mehrfach genutzt werden, so z. B. zur Anbringung der Zündeinrichtung und/oder zur Aufbringung inhaltlicher Konzepte (Darstellung von Informationen). In den Deckel der Verpackung können auch zusätzliche Gegenstände, wie z. B. Spielzeuge oder dgl., integriert werden. Die Benutzerführung der Feueranzünder ist besonders bequem und ergonomisch praktisch.
  • Erfindungsgemäße Feueranzünder sind umweltfreundlich herstellbar und verwendbar. Sie gewährleisten den gewohnten Ablauf beim Anzünden, wie z. B. beim Anzünden von Papier oder Kleinholz. Das Zünden erfolgt mit einer hohen Sicherheit. Es kann schnell ein großes Glutbett erzeugt werden, so dass insbesondere sofort mit dem Grillen begonnen werden kann. Erfindungsgemäße Feueranzünder zeichnen sich durch eine verringerte Rußbildung aus.
  • Die in der vorstehenden Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.

Claims (9)

1. Feueranzünder (10, 11, 12), insbesondere zum Anzünden eines Holz- oder Kohlefeuers, der mindestens einen Formkörper aus Holzwolle aufweist.
2. Feueranzünder gemäß Anspruch 1, bei dem der Formkörper eine Massendichte im Bereich von 0.02 g/cm3 bis 0.15 g/cm3 besitzt.
3. Feueranzünder gemäß Anspruch 1 oder 2, bei dem die Holzspäne eine Breite im Bereich von 1.0 mm bis 6 mm und eine Dicke im Bereich von 0.1 mm bis 0.5 mm besitzen.
4. Feueranzünder gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, der mit einer Verpackung (20) ausgestattet ist.
5. Feueranzünder gemäß Anspruch 4, bei dem in einer Verpackung (20), die einen Becher (21) und einen Deckel (22) umfasst, mehrere Formkörper (11, 12) angeordnet sind.
6. Feueranzünder gemäß Anspruch 5, bei dem der Becher (21) aus mehreren streifenförmigen Wickeln (23) besteht, die über Solltrennstellen (24) miteinander verbunden sind.
7. Feueranzünder gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, der mit einer Zündeinrichtung (30) ausgestattet ist.
8. Feueranzünder gemäß einem der Ansprüche 4 bis 7, bei der die Zündeinrichtung eine Kombination aus Zündhölzern (31) und eine Reibfläche (32) an der Verpackung (20) oder jeweils einen Selbstzünder (33) an jedem Formkörper (11, 12) umfasst.
9. Verwendung von Holzwolle zur Herstellung von Feueranzündern, insbesondere Verwendung von Holzspänen als Grillanzünder.
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