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Die Erfindung betrifft einen Wippschalter mit einer schwenkbar gelagerten
Schalterwippe, die ausgehend von ihrer Neutralstellung zumindest in eine
erste und eine zweite, einander bezüglich der Neutralstellung
gegenüberliegende Funktionsstellungen schwenkbar ist, in denen durch die
Schalterwippe jeweils ein oder mehrere elektrische Schalterelemente betätigt
werden.
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Ein solcher Wippschalter ist beispielsweise aus DE 198 12 250 A1
bekannt. Der in diesem Dokument beschriebene Wippschalter umfasst eine
Schalterwippe, die eine exzentrisch zu ihrer Lagerung angeordnete
Griffnocke aufweist, so dass durch diese die Schalterwippe durch eine Druck-
oder Ziehbewegung betätigt werden kann. Derartige Schalter werden
dadurch auch als Push-Pull-Schalter bezeichnet. Eingesetzt werden solche
Schalter beispielsweise in Kraftfahrzeugen zum Betätigen des
Fensterhebermotors und sind zu diesem Zweck in die Armlehne einer Tür des
Kraftfahrzeuges integriert. Bei diesem vorbekannten Wippschalter ist
zwischen der eigentlichen Schalterwippe und den die Schaltstellungen
definierenden Schalterelemente ein Schaltstück zwischengeschaltet, um mit
diesem eine zweistufige Funktionsstellung zu realisieren, in dem
nacheinander zwei Schalterelemente einer Funktionsstellung betätigbar sind.
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Aus EP 0 610 161 B1 ist ein weiterer Wippschalter bekannt, bei dem unter
Zwischenschaltung eines Schaltstückes in Abhängigkeit von seiner
Stellung des Schalterelementes der einen oder der anderen Funktionsstellung
betätigbar sind. Den Schaltstücken dieser vorbekannten Einrichtungen ist
gemein, dass diese nach Art einer Wippe gelagert sind und dass in jeder
Funktionsstellung der Schalterwippe zumindest das Schaltstück mit
demjenigen Wipparm aus seiner Neutralstellung von den Schalterelementen
der anderen Funktionsstellung entfernt wird. Bei einem Einsatz derartiger
Wippschalter als Push-Pull-Schalter in der Armlehne einer
Kraftfahrzeugtüre ist gewünscht, dass bei einem Ziehen der Schalterwippe zum
Anheben derselben sich der Abstand der Griffnocke von dem Boden der
Schaltmulde vergrößert, um ein zusätzliches ergonomisches Merkmal für
einen Benutzer über die durchgeführte Bewegung bereitzustellen. Dies
bedingt jedoch einen relativ hohen Aufbau des Wippschalters. Ferner ist
nicht erwünscht, dass Griffmulden eine bewegliche Basis aufweisen.
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Ausgehend von diesem diskutierten Stand der Technik liegt der Erfindung
daher die Aufgabe zugrunde, einen Wippschalter der eingangs genannten
Art dergestalt weiter zu bilden, dass der Schalteraufbau bezüglich seiner
Höhe flachbauender ausgestaltet sein kann und dass sich dieser
Wippschalter insbesondere für einen Einbau in flachen Schaltermulden eignet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die
Schalterwippe ein manuell bedienbares Wippelement zum Betätigen des oder der
Schalterelemente der ersten Funktionsstellung sowie einen durch das
Wippelement bewegbaren Mitnehmer zum Betätigen des zumindest einen
Schalterelementes der zweiten, der ersten bezüglich der Neutralstellung
gegenüberliegenden Funktionsstellung umfaßt, wobei der Mitnehmer
kinematisch mit dem Wippelement dergestalt verbunden ist, daß eine
Zwangsmitnahme des Mitnehmers durch das Wippelement nur bei einer
Bewegung des Wippelements zur zweiten Funktionsstellung hin heraus
erfolgt.
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Bei dem beanspruchten Wippschalter umfasst die Schalterwippe ein
manuell bedienbares Wippelement und ein von dem Wippelement
bewegbaren Mitnehmer. Der Mitnehmer ist nur in einer Bewegungsrichtung des
Wippelementes kinematisch an die Bewegung des Wippelementes
gekoppelt, während in der anderen Bewegungsrichtung des Wippelementes
eine solche Zwangsmitnahme nicht gegeben ist. Über das Wippelement
kann somit mit dem Mitnehmer der beispielsweise ein Schalterelement
einer Funktionsstellung betätigt werden, während eine andere, bezüglich
der mit dem Mitnehmer zu bedienenden Funktionsstellung zur
Neutralstellung gegenüberliegende Funktionsstellung unmittelbar durch das
Wippelement selbst betätigbar sein kann und zweckmäßiger Weise ist. Bei
einer Betätigung des Wippelementes bzw. der Schalterwippe in diejenige
Funktionsstellung, die nicht durch Zwischenschaltung des Mitnehmers
betätigt wird, verbleibt dieser in seiner Neutralstellung. Lediglich bei einer
Betätigung des Wippelementes zum Bewegen desselben in die mit dem
Mitnehmer zu bedienende Funktionsstellung wird der Mitnehmer durch die
durchgeführte Bewegung des Wippelementes zum Betätigen des oder der
dieser Funktionsstellung zugeordneten Schalterelemente bewegt. Somit
braucht kein Raum bei diesem Wippschalter vorgesehen zu werden, der
ein sich nach oben bewegendes Schaltstück aufnehmen müsste, wie dies
beim vorbekannten Stand der Technik der Fall ist. Folglich kann dieser
Wippschalter mit geringerer Höhe aufbauend ausgestaltet sein.
Insbesondere ist dies mit sehr einfachen Mitteln realisierbar.
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Ein solcher Mitnehmer kann zur kinematischen Kopplung an eine
Bewegung des Wippelementes beispielsweise einen Mitnahmenocken
aufweisen, der in eine Führung des Wippelementes eingreift und in der
Neutralstellung der Schalterwippe an einem einseitig wirkenden
Mitnahmeanschlag der Führung anliegt. Durch den Mitnahmeanschlag wird der
Mitnehmer nur dann bewegt, wenn das Wippelement in diejenige
Funktionsstellung bewegt wird, die über den Mitnehmer bedient werden soll. Bei
einer Bewegung des Wippelementes in die andere Richtung verbleibt der
Mitnehmer in seiner Neutralstellung. In dieser Richtung ist die Führung
nicht durch eine auf den Mitnahmenocken wirkenden Anschlag begrenzt.
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Grundsätzlich braucht der Mitnehmer selbst nicht über Zapfen
schwenkbar gelagert zu sein. Vielmehr kann dieser zwischen der Oberseite der
Schalterelemente und der Unterseite des Wippelements gehalten sein.
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Die den Funktionsstellungen zugeordneten Schalterelemente sind etwa
Schaltdome einer Schaltmatte. Eine Rückstellung der Schalterwippe
erfolgt zweckmäßiger Weise durch Ausnutzung der Materialelastizität der
Schaltdome, so dass grundsätzlich zusätzliche Rückstellelemente nicht
benötigt sind.
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Nachfolgend ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben. Es zeigen:
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Fig. 1 Eine dreidimensionale schematisierte Ansicht nach Art einer
Explosionsdarstellung eines Wippschalters,
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Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Wippschalter der Fig. 1 in
einer ersten Schalterstellung und
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Fig. 3 einen Längsschnitt durch den Wippschalter der Fig. 1 in
einer weiteren Schalterstellung.
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Ein Wippschalter 1 besteht im wesentlichen aus einem Einbaugehäuse 2,
einer elektrisch kontaktierten Schaltmatte 3 und einer insgesamt mit dem
Bezugszeichen 4 gekennzeichneten Schalterwippe. Die Schalterwippe 4
umfasst ein schwenkbar am Einbaugehäuse 2 mittels Zapfen 5 gelagertes
Wippelement 6 und einem Mitnehmer 7. Zur schwenkbaren Lagerung des
Wippelementes 5 an dem Einbaurahmen 2 greifen die Zapfen 5 in jeweils
eine Lageröffnung 8 bzw. 8' des Einbaugehäuses 2. Die Schalterwippe 4
ist über das Wippelement 6 bedienbar; zu diesem Zweck verfügt das
Wippelement 6 über eine exzentrisch zur Anordnung der Zapfen 5 und somit
zur Drehachse vorgesehene Griffnocke 9. Durch die exzentrische
Anordnung der Griffnocke 9 ist der Wippschalter 1 als sogenannter Push-Pull-
Schalter konzipiert, der durch Anheben des Griffnockens 9 in eine
Funktionsstellung und durch Herabdrücken des Griffnockens 9 in die andere
Funktionsstellung bringbar ist.
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Das Wippelement 6 verfügt über einen Betätigungsfortsatz 10, der der
Griffnocke 9 bezüglich der Drehachse des Wippelementes 6
gegenüberliegend angeordnet ist. Die Unterseite des Betätigungsfortsatzes dient
zum Betätigen eines außermittig gelagerten Schaltbalkens 11, über den
wiederum in Abhängigkeit von dem über den Betätigungsfortsatz 10 auf
den Schaltbalken 11 ausgeübten Schaltdruck ein oder beide als
Schaltdome ausgebildeten Schalterelemente 12, 13 der Schaltmatte 3 dieser
Funktionsstellung zum Schließen der entsprechenden elektrischen
Kontakte betätigbar sind.
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Oberhalb des Betätigungsfortsatzes 10 ist in dem Wippelement 6 eine
Führung 14 als Aussparung eingebracht. In die Führung 14 greift ein
Mitnahmenocken 15 des Mitnehmers 7 ein. Die Führung 14 weist unterseitig
einen Mitnahmeanschlag 16 auf, auf dem der Mitnahmenocken 15 des
Mitnahmeelementes in der Neutralstellung des Wippschalters 1 anliegt.
Der Mitnehmer 7 erstreckt sich von der Mitnahmenocke 15 bis zu einem
Betätigungsabschnitt 17, dessen Unterseite zum Kontaktieren eines der
zweiten Funktionsstellung des Wippschalters 1 zugeordneten
Schaltbalkens 18 vorgesehen ist. Über den Schaltbalken 18 können in
Abhängigkeit von den über dem Betätigungsabschnitt 17 des Mitnehmers 7
angelegten Druck ein oder beide als Schaltdome ausgebildeten
Schalterelemente 19, 20 der Schaltmatte 3 betätigt werden. Der Mitnehmer 7 ist
damit kinematisch an eine Schwenk- bzw. Drehbewegung des
Wippelementes 6 dergestalt gekoppelt, dass ausgehend von der Neutralstellung
bei einer Push-Bewegung diese auf den Mitnehmer 7 übertragen wird, so
dass die Unterseite seines Betätigungsabschnittes 17 auf den
Schaltbalken 18 wirkt. Diese kinematische Kopplung wird dadurch erreicht, dass
der Mitnahmenocken 15 an dem Mitnahmeanschlag 16 anliegt und somit
die Schwenkbewegung des Wippelementes 6 auf den Mitnehmer 7
übertragen wird. Der Wippschalter 1 ist in Fig. 2 in seiner Push-
Funktionsstellung dargestellt.
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Der Mitnehmer 7 ist selbst zwischen dem die Schaltbalken 11, 18
enthaltenen Element und dem Wippelement 6 gehalten. Seine seitliche Führung
erfährt der Mitnehmer 7 durch die entsprechend hochgezogene Wandung
des Einbaurahmens 2.
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Der Wippschalter 1 ist in eine Schalterblende 21 in eine Schaltemulde 22
seitlich hineinragend eingesetzt. Der Wippschalter 1 dient bei dem
beschriebenen Ausführungsbeispiel als Fensterheberschalter und ist in die
Armlehne der Türe eines Kraftfahrzeuges integriert.
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Fig. 3 zeigt den Wippschalter 1 in seiner Pull-Funktionsstellung. In dieser
Funktionsstellung ist der Mitnehmer 7 kinematisch nicht an eine
Bewegung des Wippelementes 6 gekoppelt. Diese kinematische Endkopplung
ist die Folge einer über den Schaltbewegungsbetrag des Wippelementes
6 nicht wirksamen oberseitigen Begrenzung der Führung 14 des
Wippelementes 6, so dass das Wippelement 6 in diese in Fig. 3 gezeigte
Funktionsstellung schwenkbar ist, ohne den Mitnehmer 7 an dieser
Bewegung Teil haben zu lassen. Der Mitnehmer 7 verbleibt in seiner
Neutralstellung. In der Pull-Funktionsstellung werden die Schaltdome 12, 13
über den Schaltbalken 11 betätigt, der wiederum durch den
Betätigungsfortsatz 10 des Wippelementes 6 abgesenkt worden ist. Wesentlich ist in
dieser Schalterstellung, dass der Mitnehmer 7 in seiner Neutralstellung
verbleibt, so dass der Wippschalter 1 weder eine große Bauhöhe noch
eine bewegliche Griffmulde aufzuweisen braucht.
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Aus der Beschreibung der Erfindung wird deutlich, dass mit einfachen
Mitteln und insbesondere ohne eine komplexe Mechanik in Kauf nehmen
zu müssen ein Wippschalter konzipiert worden ist, der nur eine geringe
Bauhöhe und insbesondere nur eine sehr geringe und bezüglich ihrer
Tiefe gleichbleibende Griff- bzw. Schaltermulde benötigt.
Bezugszeichenliste
1 Wippschalter
2 Einbaugehäuse
3 Schaltmatte
4 Zapfen
5 Wippelement
6 Mitnehmer
8, 8' Lageröffnung
9 Griffnocke
10 Betätigungsfortsatz
11 Schaltbalken
12 Schalterelement
13 Schalterelement
14 Führung
15 Mitnehmernocke
16 Mitnahmeanschlag
17 Betätigungsabschnitt
18 Schaltbalken
19 Schalterelement
20 Schalterelement
21 Schalterblende
22 Schaltermulde