DE10206292A1 - Verfahren zur dauerhaften Haarverformung mit verzögertem Reaktionsstart des Reduktionsmittels - Google Patents

Verfahren zur dauerhaften Haarverformung mit verzögertem Reaktionsstart des Reduktionsmittels

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DE10206292A1
DE10206292A1 DE2002106292 DE10206292A DE10206292A1 DE 10206292 A1 DE10206292 A1 DE 10206292A1 DE 2002106292 DE2002106292 DE 2002106292 DE 10206292 A DE10206292 A DE 10206292A DE 10206292 A1 DE10206292 A1 DE 10206292A1
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hair
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mercaptan
acidic
blocked mercaptan
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Thilo Artl
Gerhard Sendelbach
Pierre-Alain Clement
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Procter and Gamble Deutschland GmbH
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Wella GmbH
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61QSPECIFIC USE OF COSMETICS OR SIMILAR TOILETRY PREPARATIONS
    • A61Q5/00Preparations for care of the hair
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
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    • A61K8/00Cosmetics or similar toiletry preparations
    • A61K8/18Cosmetics or similar toiletry preparations characterised by the composition
    • A61K8/30Cosmetics or similar toiletry preparations characterised by the composition containing organic compounds
    • A61K8/46Cosmetics or similar toiletry preparations characterised by the composition containing organic compounds containing sulfur

Abstract

Verfahren zur dauerhaften Verformung von Haaren mit Hilfe von blockierten Mercaptanen, bei dem man das blockierte Mercaptan mit einer Komponente A in unzersetzter und damit geruchsneutraler Form aufträgt (in saurer Lösung findet keine Freisetzung des Mercaptans statt) und zu einem späteren Zeitpunkt das Mercaptan mit einer alkalischen Lösung (Komponente B) freisetzt. Da die Freisetzung des keratinreduzierenden Mercaptans mit diesem Verfahren erst im Haar erfolgt und es dort unmittelbar mit dem Cystin des Haarkeratins reagiert, wird die Geruchsbelastung für den Kunden vermieden oder deutlich herabgesetzt.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur dauerhaften Verformung von Haaren unter Verwendung eines keratinreduzierenden Wirkstoffs dessen reaktive Gruppe durch einen geeigneten Rest blockiert ist. Das blockierte Reduktionsmittel, ein Mercaptan, kann nach dem erfindungsgemäßen Verfahren geruchsfrei bzw. geruchsarm auf das Haar aufgetragen werden ohne dass die reduzierende Reaktion beginnt. Erst durch ein zweites Mittel, eine alkalische Lösung, wird das freie Mercaptan im Haar freigesetzt und dadurch beginnt die reduzierende und haarerweichende Reaktion.
  • Der Vorgang der dauerhaften Haarumformung besteht im allgemeinen aus zwei Schritten. Zunächst werden die Cystin-Disulfidbrücken des Haarkeratins mit Hilfe eines Mittels, das einen keratinreduzierenden Wirkstoff enthält, geöffnet. Eine Umformung - entweder Wellen von glattem Haar oder Glätten von krausem Haar - ist in dieser Phase möglich, indem im Anschluss an die Reduktion das Haar gespült und die Cystin-Disulfidbrücken unter Verwendung eines einen oxidierenden Wirkstoff enthaltenden Mittels in ihrer neuen Position wiederhergestellt werden.
  • Als reduzierende Wirkstoffe werden hierbei Mercaptocarbonsäuren, insbesondere Thioglykolsäure oder Thiomilchsäure, beziehungsweise deren Salze, Mercaptocarbonsäureester, Cystein und dessen Derivate oder Cysteamin und dessen Derivate eingesetzt. Mercaptane sind im allgemeinen sehr geruchsintensive Substanzen. Man versucht die Geruchsbelästigung bei handelsüblichen Dauerwellmitteln mittels Parfümierung zu vermindern, sie kann aber nie ganz beseitigt werden.
  • Dieses in der täglichen Friseurpraxis immer wieder auftretende Problem hat zu einer Reihe von Lösungsversuchen geführt, mit dem Ziel die Geruchsbelästigung bei der Dauerwellbehandlung zu minimieren.
  • Es ist bekannt, Derivate der oben beschriebenen Mercaptane, in denen die reaktive Thiolgruppe durch einen geeigneten Rest blockiert ist, kurz vor der Anwendung auf dem Haar durch eine Zersetzungsreaktion in Gegenwart von Wasser freizusetzen, dabei entsteht Thioglykolsäure. Verbindungen dieser Art werden von R. Heilingötter in Kosmetik-Parfum-Drogen Heft 3/4 (Mai 1955) Seite 25-27 "versteckte Thioglykolsäuren" genannt. Als Beispiele für solche Verbindungen seien Carbaminyl-Thioglykolsäure, Glykolsäureester der Di- und Trithiocarbonsäuren, Dithiocarbamyl-Derivate und heterocyclische Verbindungen wie z. B. 2,4-Thiazoledione (DE-PS 9 71 899) genannt.
  • Die aus den oben beschriebenen blockierten Mercaptanen freigesetztes Thioglykolat enthaltenden Zusammensetzungen werden üblicherweise bei einem pH-Wert zwischen 8 und 10, insbesondere 8,5 bis 9,5, angewendet. Zur Einstellung des pH- Wertes kommen, neben üblichen Alkalisierungsmitteln, bevorzugt Ammoniak, Ammoniumhydrogencarbonat, Ammoniumcarbonat, Ammoniumcarbamat und Monoethanolamin zum Einsatz.
  • Als Vorteil der Herstellung eines gebrauchsfertigen Dauerverformungsmittels unmittelbar vor der Anwendung wird meist ein verbesserter Geruch genannt. Die im allgemeinen festen blockierten Mercaptane müssen dazu vor Gebrauch mit der wässrig-alkalischen Lösung vermischt werden. Da die Freisetzung des Mercaptans innerhalb von Sekunden weitgehend beendet ist, liegt letzten Endes zum Zeitpunkt des Auftragens eine normale thioglykolathaltige Lösung vor mit dem bekannten Nachteil der Geruchsbelästigung.
  • Es wurde nunmehr gefunden, dass sich die vorstehend genannten Nachteile des Standes der Technik vermeiden lassen, falls hierbei nach vorliegender Erfindung verfahren wird.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur dauerhaften Verformung von Haaren unter Verwendung von blockierten Mercaptanen, bei dem man das blockierte Mercaptan in unzersetzter und damit geruchsneutraler Form auf das Haar aufträgt (in saurer Lösung findet keine Zersetzung zum Mercaptan statt) und zu einem späteren Zeitpunkt das Mercaptan mit einer alkalischen Lösung freisetzt. Da die Freisetzung des keratinreduzierenden Mercaptans mit diesem Verfahren erst im Haar erfolgt und es dort unmittelbar mit dem Cystin des Haarkeratins reagiert, wird die Geruchsbelastung für den Kunden vermieden oder deutlich herabgesetzt.
  • Erfindungsgegenstand ist daher ein Verfahren zur dauerhaften Verformung von Haaren, bei dem man
    • a) das Haar auf Wickler aufwickelt,
    • b) auf das gewickelte Haar eine erste saure Komponente A aufbringt,
    • c) auf das mit der ersten sauren Komponente A behandelte Haar eine zweite alkalische Komponente B aufbringt,
    • d) das aus dem Gemisch der Komponenten A und B entstandene Dauerverformungsmittel auf das Haar einwirken lässt,
    • e) nach dem Ende der Einwirkungszeit die Wickel mit Wasser spült oder mit einer sauren wässrigen Zwischenspülung vom pH 2 bis 6,8 behandelt,
    • f) das Haar vor und/oder nach dem Abwickeln mit einem Fixiermittel auf der Basis eines Oxidationsmittels behandelt und
    • g) nach der Einwirkungszeit das Fixiermittel mit Wasser aus dem Haar ausspült oder mit einem Shampoo auswäscht,
    dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente A ein blockiertes Mercaptan enthält.
  • Das blockierte Mercaptan des Dauerverformungsmittels wird vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe der Thioester der Formeln

    R1-CO-S-R2 (I)

    und

    R1-CS-S-R2 (II),

    wobei
    R1 die Bedeutung Alkylrest oder Alkenylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder -NH2, -SR3 (R3 = oder Alkylrest oder Alkenylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen), hat und
    R2 einen Rest, ausgewählt aus -(CH2)n-(CHR)m-COX, mit n = ganze Zahl von 1 bis 4, m = 0 oder 1, R = H oder NH2, und X = -OH oder -NR4R5 (R4 und R5 bedeuten unabhängig voneinander H, Alkylrest oder Alkenylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen) darstellt.
  • Beispiele für Verbindungen der Formel (I) sind


  • Die Komponente A kann auch ein blockiertes Mercaptan enthalten, das ausgewählt ist aus den Verbindungen der Formeln


  • Für die Komponente A hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, das blockierte Mercaptan in einer Konzentration von 3 bis 40 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt 10 bis 25 Gew.-%, zu verwenden.
  • Der anfängliche pH-Wert der sauren Komponente A ist 2 bis 6,9, bevorzugt 2 bis 5,0, während der anfängliche pH-Wert der alkalischen Aktivierungslösung (Komponente B) von 7,5 bis 12, bevorzugt 8 bis 10, beträgt. Zur Einstellung des sauren pH-Wertes kommen bevorzugt Phosphorsäure, Milchsäure, Citronensäure oder Essigsäure zum Einsatz. Zur Einstellung des pH-Wertes der Komponenete B (Aktivatorlösung) werden bevorzugt Ammoniak, Ammoniumhydrogencarbonat, Ammoniumcarbonat, Ammoniumcarbamat und Monoethanolamin verwendet. Die Komponente B kann auch als Schaum aufgetragen werden, was eine zusätzliche Geruchsverminderung zur Folge hat.
  • Sowohl das blockierte Mercaptan in der Komponenten A, als auch die alkalische Aktivatorlösung der Komponente B kann hierbei entweder in reiner Form vorliegen oder als Mischung, zusammen mit inerten, üblicherweise in Kosmetika Verwendung findenden Zusätzen wie Parfümölen, Netzmitteln, Lösungsvermittlern, Farbstoffen etc. formuliert sein.
  • Bei dem freigesetzten keratinreduzierenden Wirkstoff HS-R2 handelt es sich vorzugsweise um die bekannten Dauerwellwirkstoffe Thioglykolsäure, Thiomilchsäure und Cystein.
  • Selbstverständlich kann mindestens eine der Komponenten A oder B alle für Mittel zur dauerhaften Verformung üblichen und bekannten Zusatzstoffe, z. B. Verdickungsmittel, wie beispielsweise Bentonit, Fettsäuren, Stärke, Polyacrylsäure und deren Derivate, Cellulosederivate, Alginate, Vaseline, Paraffinöle; Netzmittel oder Emulgatoren aus den Klassen der anionischen, kationischen, amphoteren oder nichtionogenen oberflächenaktiven Substanzen, beispielsweise Fettalkoholsulfate, Fettalkoholethersulfate, Alkylsulfonate, Alkylbenzolsulfate, quaternäre Ammoniumsalze, Alkylbetaine, oxethylierte Alkylphenole, Fettsäurealkanolamide oder oxethylierte Fettsäureester; ferner Trübungsmittel, wie z. B. Polyethylenglykolester; Alkohole wie zum Beispiel Ethanol, Propanol, Isopropanol; Polyole wie zum Beispiel Ethylenglykol, 1,2- oder 1,3-Propandiol, 1,2-, 1,3- oder 1,4-Butandiol, 1,2-, 1,3-, 1,4- oder 1,5-Pentandiol und Glycerin; Zucker wie z. B. D-Glucose; Lösungsvermittler, Stabilisatoren, Puffersubstanzen, Parfümöle, Farbstoffe sowie haarkonditionierende und haarpflegende Bestandteile, wie z. B. kationische Polymere, Lanolinderivate, Cholesterin, Pantothensäure und Betain, enthalten.
  • Die erwähnten Bestandteile werden in den Komponenten A oder B in den für solche Zwecke üblichen Mengen verwendet, z. B. die Netzmittel und Emulgatoren in Konzentrationen von insgesamt 0,2 bis 30 Gew.-%, die Alkohole in einer Menge von insgesamt 0,1 bis 20 Gew.-%, die Trübungsmittel, Parfümöle und Farbstoffe in einer Menge von jeweils 0,01 bis 1 Gew.-%, die Puffersubstanzen in einer Menge von insgesamt 0,1 bis 10 Gew.-%, Zucker, Lösungsvermittler, Stabilisatoren, sowie haarkonditionierende und haarpflegende Bestandteile in einer Menge von jeweils 0,1 bis 5 Gew.-%, während die Verdickungsmittel und Lösungsvermittler in einer Menge von insgesamt 0,5 bis 20 Gew.-% in diesem Mittel enthalten sein können.
  • Weiterhin können in diesen Komponenten zur Wirkungssteigerung sogenannte Quell- und Penetrationsstoffe, wie z. B. Dipropylenglykolmonomethylether, 2- Pyrrolidon oder Imidazolidin-2-on, in einer Menge von 1 bis 30 Gew.-% enthalten sein.
  • Bevorzugt werden die Haare wie folgt behandelt: Man trägt die Komponente A, enthaltend das in saurer bis neutraler Lösung stabile blockierte Mercaptan, in einer Menge von 1 bis 3 ml/Wickel auf das gewickelte Haar auf. Da die Reduktion in diesem Stadium noch nicht eintritt, kann sich der Anwender (üblicherweise der Friseur) für diese Tätigkeit beliebig Zeit lassen. Eine geruchliche Beeinträchtigung tritt nicht auf. Erst in einem zweiten Arbeitsgang wird ein alkalisches Mittel (Komponente B) aufgetragen, welches das gewünschte Mercaptan freisetzt und die Reduktionsreaktion in Gang bringt. Die Auftragung der Komponente B kann auch per Sprühflasche erfolgen, um eine schnelle und gleichmäßige Freisetzung des Mercaptans zu gewährleisten. Die nun folgende Einwirkungszeit ist abhängig von der Stärke der gewünschten Krause und von der Behandlungstemperatur. Die Freisetzung des Mercaptans aus der eingesetzten Verbindung lässt sich durch die üblicherweise bei Dauerwellbehandlungen zum Einsatz gelangende Wärmezufuhr beschleunigen. Nach einer für die dauerhafte Verformung des Haares ausreichenden Einwirkungszeit, welche je nach Haarbeschaffenheit, dem pH-Wert und der Verformungswirksamkeit des Verformungsmittels sowie in Abhängigkeit von der Anwendungstemperatur 5 bis 30 Minuten (10 bis 30 Minuten ohne Wärmeeinwirkung; 5 bis 20 Minuten mit Wärmeeinwirkung) beträgt, wird das Haar mit Wasser gespült oder ein, vorzugsweise saures, Zwischenbehandlungsmittel aufgetragen und sodann oxidativ nachbehandelt (fixiert). Das Nachbehandlungsmittel wird, je nach Haartülle, vorzugsweise in einer Menge von 80 bis 100 Gramm, verwendet.
  • Für die oxidative Nachbehandlung im aufgewickelten oder abgewickelten Zustand kann jedes beliebige, für eine derartige Behandlung geeignete Fixiermittel verwendet werden. Beispiele für in solchen Fixiermitteln verwendbare Oxidationsmittel sind Kalium- und Natriumbromat, Natriumperborat, Harnstoff- und Wasserstoffperoxid. Die Konzentration des Oxidationsmittels ist in Abhängigkeit von der Anwendungszeit (in der Regel 5 bis 15 Minuten) und der Anwendungstemperatur unterschiedlich. Normalerweise liegt das Oxidationsmittel in dem gebrauchsfertigen wässrigen Fixiermittel in einer Konzentration von 0,5 bis 10 Gew.-% vor. Das Mittel für die oxidative Nachbehandlung kann selbstverständlich weitere Stoffe, wie z. B. Netzmittel, Pflegestoffe wie kationaktive Polymere, schwache Säuren, Puffersubstanzen oder Peroxidstabilisatoren, enthalten und in Form einer wässrigen Lösung, einer Emulsion sowie in verdickter Form auf wässriger Basis, insbesondere als Creme, Gel oder Paste, vorliegen. Diese üblichen Zusätze können insbesondere in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-% in dem Nachbehandlungsmittel enthalten sein.
  • Anschließend werden die Wickler entfernt. Falls erforderlich, kann das abgewickelte Haar nun nochmals oxidativ nachbehandelt werden. Dann wird das Haar mit Wasser gespült, gegebenenfalls zur Wasserwelle gelegt und schließlich getrocknet.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren bewirkt eine elastische, dauerhafte und gleichmäßige Umformung vom Haaransatz bis zur Haarspitze. Da die Freisetzung des Mercaptans erst am gewünschten Ort geschieht, ist die Geruchsbelästigung minimiert. Das freie Mercaptan entsteht im Haar, womit die Gefahr allergische oder sensibilisierende Reaktionen der Haut hervorzurufen, herabgesetzt ist.
  • Beispiele Beispiel 1 Zweistufiges Haarverformungsmittel Mittel A
    Carbaminyl-Thioglycolsäure 30,10 g
    (Thiocarbamate of Thioglycolate; TCTG) Ammoniak 25%-ige wässrige Lösung 0,20 g
    Wasser 69,70 g
    (pH 6) 100,00 g
  • Mittel B
    Ammoniak 25%-ige wässrige Lösung 17,40 g
    Ammoniumhydrogencarbonat 2,60 g
    Wasser 80,00 g
    (pH 10) 100,00 g
  • Das gewaschene und frottierte Haar wird auf Wickler mit einem Durchmesser von 6 mm gewickelt. Dann werden die Wickel mit der oben beschriebenen Komponente A gleichmäßig befeuchtet (2 ml/Wickel). Beim vorliegenden pH-Wert von 6 liegt das geschützte Mercaptan (TCTG) physikalisch gelöst, aber unzersetzt vor. Nach der Einwirkungszeit von 15 Minuten bei Raumtemperatur wird die Freisetzung des Mercaptans mit der Komponente B gestartet. Hierzu wird die Komponente B gleichmäßig in einer Menge von 3 ml/Wickel aufgetragen. Das Gemisch aus den Komponenten A und B wird 15 min lang einwirken gelassen. Am Ende der Einwirkungszeit wird das gewickelte Haar gründlich mit Wasser gespült. Sodann wird das Haar mit einer dreiprozentigen wässrigen Wasserstoffperoxidlösung oxidativ fixiert. Nach der Entfernung der Wickler werden die Haare mit Wasser gespült, zur Wasserwelle gelegt und anschließend getrocknet. Das so behandelte Haar besitzt eine gleichmäßige und lebhafte Krause. Beispiel 2 Zweistufiges Haarverformungsmittel Mittel A
    S-Carbamyl-L-Cystein 14,20 g
    Ammoniak 25%-ige wässrige Lösung 8,00 g
    Wasser 77,80 g
    (pH 6) 100,00 g
    Mittel B
    Monoethanolamin 2,90 g
    Ammoniumhydrogencarbonat 2,60 g
    Wasser 94,50 g
    (pH 10) 100,00 g
  • Die Anwendung des Haarverformungsmittels erfolgt analog Beispiel 1. Es wird das gleiche Behandlungsergebnis erreicht.

Claims (8)

1. Verfahren zur dauerhaften Verformung von Haaren, bei dem man
a) das Haar auf Wickler aufwickelt,
b) auf das gewickelte Haar eine erste saure Komponente A aufbringt,
c) auf das mit der ersten sauren Komponente A behandelte Haar eine zweite alkalische Komponente B aufbringt,
d) das aus dem Gemisch der Komponenten A und B entstandene Dauerverformungsmittel auf das Haar einwirken lässt,
e) nach dem Ende der Einwirkungszeit die Wickel mit Wasser spült oder mit einer sauren wässrigen Zwischenspülung vom pH 2 bis 6,8 behandelt,
f) das Haar vor und/oder nach dem Abwickeln mit einem Fixiermittel auf der Basis eines Oxidationsmittels behandelt und
g) nach der Einwirkungszeit das Fixiermittel mit Wasser aus dem Haar ausspült oder mit einem Shampoo auswäscht,
dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente A ein blockiertes Mercaptan enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente A ein blockiertes Mercaptan enthält, ausgewählt aus der Gruppe der Thioester der Formeln

R1-CO-S-R2 (I)

und

R1-CS-S-R2 (II),

wobei
R1 die Bedeutung Alkylrest oder Alkenylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder -NH2, -SR3 (R3 = oder Alkylrest oder Alkenylrest mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen) hat und
R2 einen Rest, ausgewählt aus -(CH2)n-(CHR)m-COX, mit n = ganze Zahl von 1 bis 4, m = 0 oder 1, R = H oder NH2, und X = -OH oder -NR4R5 (R4 und R5 bedeuten unabhängig voneinander H, Alkylrest oder Alkenylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen), darstellt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente A ein blockiertes Mercaptan enthält, ausgewählt aus der Verbindungen der Formeln


4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das blockiertes Mercaptan ausgewählt ist aus Carbaminyl-Thioglycolsäure, S-Carbamyl-L-Cystein, Thioglykolsäure-Polymer, Trithiocarbonsäure und 2,4-Thiazoledinone.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das freigesetzte Mercaptan HS-R2 ausgewählt ist aus Thioglykolsäure, Thiomilchsäure und Cystein.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der pH-Wert der Komponente A von 2 bis 6,9 ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der pH-Wert der Komponente B von 8 bis 10 ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das blockierte Mercaptan in der Komponente A in einer Konzentration von 3 bis 40 Gew.-% enthalten ist.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO2006126729A2 (en) * 2005-05-27 2006-11-30 Showa Denko K.K. Agent for permanent hair waving containing heterocyclic mercapto compound
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Legal Events

Date Code Title Description
8181 Inventor (new situation)

Inventor name: ARLT, THILO, DR., GIVISIEZ, CH

Inventor name: CLEMENT, PIERRE-ALAIN, VILLARS-SUR-GLANE, CH

Inventor name: SENDELBACH, GERHARD, DR., 64297 DARMSTADT, DE

8141 Disposal/no request for examination