DE10204285C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln einer Papierbahn - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln einer PapierbahnInfo
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Abstract
Es werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Behandeln einer Papierbahn angegeben, bei dem eine Leimbeschichtung auf die Papierbahn (1) aufgetragen und die Papierbahn (1) danach durch eine Presseneinrichtung (5) geleitet wird. DOLLAR A Man möchte die Festigkeit der Papierbahn verbessern können. DOLLAR A Hierzu leitet man die Papierbahn (1) nach dem Leimauftrag durch einen Breitnip (10), der in der Trockenpartie einer Papiermaschine angeordnet ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln ei
ner Papierbahn, bei dem eine Leimbeschichtung auf die
Papierbahn aufgetragen und die Papierbahn danach durch
eine Presseneinrichtung geleitet wird. Ferner betrifft
die Erfindung eine Vorrichtung zum Behandeln einer Pa
pierbahn mit einer Leimauftragseinrichtung und einer
Presseneinrichtung.
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren und einer
Vorrichtung, wie sie aus DE 197 15 345 A1 bekannt ist.
Hier wird eine Streichfarbe auf die Oberfläche der Pa
pierbahn aufgetragen und zwar gegebenenfalls in mehre
ren Schritten als Vorstrich, Mittelstrich und Nach
strich. Vor und nach dem Auftragen der Streichfarbe
wird die Papierbahn in Kalandern kalandriert. Es ist
angegeben, an einer wählbaren Stelle innerhalb der Pa
piermaschine zusätzlich zum pigmenthaltigen Auftrag
Verfestigungsmittel, beispielsweise Stärke oder synthe
tischen, auf die Oberfläche, auf eine oder auch
beide Bahnseiten aufzubringen. Angegeben werden hierbei
Positionen in der Siebpartie, zwischen Siebpartie und
Pressenpartie, in der Pressenpartie, zwischen Pressen
partie und Trockenpartie, nach der Trockenpartie oder
vor einer Wickeleinrichtung. Schließlich ist es auch
möglich, den Leim vor dem ersten pigmenthaltigen Stri
ch-auftrag oder zwischen mehreren pigmenthaltigen Auf
trägen vorzunehmen. Schließlich soll die Bahn auch noch
geglättet werden, wobei man zum Glätten einen Breitnip
verwenden kann.
DE 44 46 308 C2 befaßt sich mit einer Vorrichtung zum
Auftragen eines flüssigen oder pastösen Mediums auf ei
ne laufende Materialbahn aus Papier. Mit dieser Vor
richtung soll eine Strichfarbe auf die Papierbahn auf
getragen werden.
Bei manchen Papierarten ist im Laufe des Herstellungs
prozesses ein Leimauftrag erforderlich. Hierbei wird
ein flüssiger Leim, der in der Regel auf Stärke ba
siert, auf die Papierbahn aufgebracht und die Papier
bahn danach durch einen Nip geleitet, der durch zwei
Walzen gebildet ist, die die Papierbahn mit einem Vor
bestimmten Druck beaufschlagen. Der Leimauftrag oder
die Leimbeschichtung dient in erster Linie dazu, die
Festigkeit der Papierbahn zu erhöhen, insbesondere die,
Oberflächenfestigkeit.
Es hat sich nun bei immer schneller laufenden Papierma
schinen gezeigt, daß mit dem Leimauftrag die gewünschte
Festigkeitserhöhung der Papierbahn nicht immer erzielt
werden konnte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Festig
keit der Papierbahn zu verbessern.
Hierzu leitet man die Papierbahn unmittelbar nach dem
Leimauftrag durch einen Breitnip, der in der Trocken
partie einer Papiermaschine angeordnet ist.
In einem Breitnip hat die Papierbahn eine wesentlich
höhere Verweildauer. Dementsprechend wird die Leimbe
schichtung über einen längeren Zeitraum in die Papier
bahn hineingedrückt bzw. in der Papierbahn festgehal
ten, so daß sie dort zur Wirkung kommen kann. Zu der
gegenüber einem normalen Walzennip verlängerten Ein
wirkzeit kommt, daß die Flächenpressung in dem Breitnip
in der Regel etwas kleiner ist als bei einem Walzennip.
Die längere Verweildauer bei geringerem Druck erlaubt
eine verbesserte Verbindung des Leimes mit den Fasern
der Papierbahn. Im Breitnip wird der Leim vergleichmä
ßigt und in die Papierbahn hineingedrückt, ohne daß er
vorher Gelegenheit hat, sich zu verfestigen. Dies gibt
eine sehr gleichmäßige Festigkeitsstruktur innerhalb
der Papierbahn.
Vorzugsweise beheizt man die Papierbahn im Breitnip.
Dies verbessert die Festigkeit, insbesondere die Ober
flächenfestigkeit, der Papierbahn weiter.
Vorzugsweise versieht man die Papierbahn im noch feuch
ten Zustand mit Leim. Dies verbessert die Aufnahmefä
higkeit der Papierbahn für den Leim.
Die Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs ge
nannten Art dadurch gelöst, daß die Presseneinrichtung
als Breitnippresse ausgebildet ist und die Leimauf
tragseinrichtung unmittelbar vor der Breitnippresse an
geordnet ist, die inmitten einer Trockenpartie einer
Papiermaschine angeordnet ist.
Mit dieser Ausgestaltung erreicht man, daß die Papier
bahn nicht mehr in einem relativ schmalen Nip zwischen
zwei einander gegenüberliegenden Walzen mit Druck be
aufschlagt wird, also sozusagen mit einem Druckstoß.
Bei ansonsten unveränderten Parametern, wie Geschwin
digkeit und Anpreßkraft, wird die Verweilzeit der Pa
pierbahn im Breitnip erhöht und dafür die Flächenpres
sung oder Druckspannung verringert. Der Leim wird un
mittelbar nach dem Auftragen in die Papierbahn hinein
gedrückt. Er hat damit keine Gelegenheit, vor dem Ein
treten in den Breitnip auszuhärten oder in störendem
Maße chemisch mit dem Luftsauerstoff zu reagieren. Da
die Breitnippresse inmitten einer Trockenpartie einer
Papiermaschine angeordnet ist, ist die Papierbahn noch
nicht vollständig getrocknet, sondern weist eine vorbe
stimmte Feuchtigkeit auf. Diese Feuchtigkeit erleich
tert dem Leim das Vordringen in das Innere der Papier
bahn, so daß nicht nur die Oberfläche, sondern auch
darunterliegende Bereiche der Papierbahn verfestigt
werden können.
Vorzugsweise weist die Breitnippresse eine harte Walze
und einen umlaufenden Mantel sowie einen an die Krüm
mung der harten Walze angepaßten Stützschuh auf, der
den Mantel gegen die Walze drückt, wobei zwischen der
Walze und dem Mantel ein Nip ausgebildet ist. Der
Stützschuh weist eine der Walze gegenüberliegende kon
vexe Oberfläche auf, so daß der Mantel, der zu diesem
Zweck eine gewisse Flexibilität haben muß, über einen
relativ großen Abschnitt des Umfangs an der Walze zur
Anlage gebracht wird, verglichen mit einem Nip, der
zwischen zwei Walzen gebildet ist. Eine derartige
"Schuhpresse" ist zwar aus einigen Bereichen der Pa
piermaschine bekannt. Sie wird hauptsächlich zur
Trocknung der Papierbahn verwendet. Im vorliegenden
Fall dient sie allerdings dazu, den Auftrag des Leimes
zu vergleichmäßigen und den Leim in der Papierbahn bes
ser wirken zu lassen.
Bevorzugterweise weist die Breitnippresse eine Tempe
riereinrichtung auf. Mit der Temperiereinrichtung ist
es möglich, die Papierbahn im Breitnip zu erwärmen, um
beispielsweise die Reaktion des Leimes im Breitnip zu
beschleunigen.
Vorzugsweise sind der Mantel und die Walze als Flüssig
keitssperre ausgebildet. Damit wird verhindert, daß der
Leim, der in der Regel flüssig oder mit Hilfe einer
Flüssigkeit aufgetragen wird, im Breitnip entweichen
kann. Wie oben ausgeführt, dient die Breitnippresse al
so nicht dazu, die Bahn zu trocknen. Es kann sogar vor
kommen, daß durch den Leimauftrag die Feuchtigkeit der
Papierbahn zumindest kurzzeitig erhöht wird.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzug
ten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeich
nung näher beschrieben. Hierin zeigt die
einzige Figur eine schematische Darstellung eines Aus
schnitts aus einer Vorrichtung zum Her
stellen einer Papierbahn.
Eine Papierbahn 1 verläßt einen ersten, nur schematisch
dargestellten Abschnitt 2 einer Trockenpartie, der im
ersten Drittel der Trockenpartie angeordnet ist. Die
Papierbahn 1 durchläuft dann eine Leimauftragseinrich
tung 3, in der ein Leim 4 in flüssiger Form auf die Pa
pierbahn 1 aufgetragen wird. Andere Formen des Leimauf
trags, etwa durch Rakel oder durch Walzen, die in eine
Flüssigkeit eintauchen, sind ebenfalls denkbar.
Die Papierbahn 1 durchläuft dann eine Breitnippresse 5,
die gebildet ist durch eine Walze 6, die als harte Wal
ze ausgebildet ist, und einen Mantel 7, der mit Hilfe
eines Stützschuhs 8 über eine Länge im Bereich von 70
bis 250 mm an die Walze 6 angepreßt wird. Der Stütz
schuh 8 hat eine konkav ausgebildete Stützfläche 9, de
ren Krümmung im wesentlichen der Krümmung der Walze 6
angepaßt ist, so daß der Mantel 7 über einen relativ
großen Winkelbereich an den Umfang der Walze 6 ange
preßt wird und dadurch einen entsprechend breiten Nip
10 mit der Walze 6 bildet. Die Berührungsfläche zwi
schen dem Mantel 7 und dem Stützschuh 8 ist hydraulisch
geschmiert. Der Mantel 7 ist aus einem gut verformbaren
Kunststoff gebildet. Der Mantel 7, der im übrigen über
nicht näher dargestellte Stütz- und Halteelemente ge
führt werden kann, ist ausreichend flexibel, um in der
dargestellten Art und Weise verformt zu werden.
Nach dem Durchlaufen der Breitnippresse 5 tritt die Pa
pierbahn 1 in einen weiteren Abschnitt 11 der Trocken
partie der Papiermaschine ein. Schematisch dargestellt
sind Leitwalzen 12, 13, über die die Papierbahn geführt
wird.
An der Walze 6 liegt ein Schaber 14 an, mit dem die
Walze 6 im Betrieb laufend gereinigt werden kann.
Die Leimauftragseinrichtung 3 ist unmittelbar vor dem
Nip 10 angeordnet. Der in der Zeichnung dargestellte
Abstand ist hierbei nicht maßstäblich zu verstehen. Der
Leimauftrag erfolgt so kurz vor dem Eintritt in den Nip
10, daß der Leim noch keine Zeit gehabt hat, sich zu
verfestigen oder zu verändern. Damit erfolgt nahezu die
gesamte Reaktion des Leimes mit der Papierbahn 1 im Nip
10, d. h. dem Breitnip. Die Verweilzeit der Papierbahn
im Nip 10 ist aufgrund der Länge dieses Nips außeror
dentlich hoch. Dies gilt auch bei höheren Geschwindig
keiten der Papierbahn 1. Dafür ist der Flächendruck,
d. h. die Druckspannung, gegenüber einem durch zwei Wal
zen gebildeten Nip relativ gering.
Die Walze 6 und der Mantel 7 sind flüssigkeitsundurch
lässig ausgebildet, d. h. die Papierbahn 1 wird in dem
Nip praktisch nicht getrocknet. Es wird also keine
Flüssigkeit herausgepreßt. Der Leim 4 wird vielmehr in
die Papierbahn 1 hineingedrückt. Auch wenn er mögli
cherweise nicht die gesamte Papierbahn 1 durchdringt,
führt er doch zu einer merklichen Verfestigung der
Oberfläche.
Die Walze 6 kann beheizt sein, so daß die Reaktionszeit
des Leimes 4 mit der Papierbahn 1 verkürzt werden kann.
Die Verweilzeit der Papierbahn 1 im Nip 10 ist so groß,
daß der Leim 4 in der Papierbahn 1 weitgehend abgebun
den hat, wenn die Papierbahn 1 den Nip 10 wieder ver
läßt.
Die Papierbahn 1 hat nach dem Verlassen des ersten Ab
schnitts 2 der Trockenpartie noch eine Feuchte von 90
bis 97%. Dieser Feuchtigkeitsgehalt führt in Verbin
dung mit dem breiten Nip 10 dazu, daß sich der Leim 4
sehr gleichmäßig auf der Papierbahn 1 verteilt. Etwaige
Ungleichmäßigkeiten beim Leimauftrag werden im breiten
Nip 10 relativ weitgehend wieder ausgeglichen.
Neben der Verfestigung der Oberfläche der Papierbahn
erfolgt als Nebeneffekt auch eine verbesserte Glätte
der Oberfläche der Papierbahn 1.
Claims (8)
1. Verfahren zum Behandeln einer Papierbahn, bei dem
eine Leimbeschichtung auf die Papierbahn aufgetra
gen und die Papierbahn danach durch eine Pressen
einrichtung geleitet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Papierbahn unmittelbar nach dem Leim
auftrag durch einen Breitnip leitet, der in der
Trockenpartie einer Papiermaschine angeordnet ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Papierbahn im Breitnip beheizt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Papierbahn im Breitnip zwi
schen zwei geschlossenen, wasserundurchlässigen
Oberflächen einschließt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Papierbahn im noch
feuchten Zustand mit Leim versieht.
5. Vorrichtung zum Behandeln einer Papierbahn mit ei
ner Leimauftragseinrichtung und einer Pressenein
richtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Pressen
einrichtung als Breitnippresse (5) ausgebildet ist
und die Leimauftragseinrichtung (3) unmittelbar vor
der Breitnippresse (5) angeordnet ist, die inmitten
einer Trockenpartie (2, 11) einer Papiermaschine
angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Breitnippresse (5) eine harte Walze
(6) und einen umlaufenden Mantel (7) sowie einen an
die Krümmung der harten Walze (6) angepaßten Stütz
schuh (8) aufweist, der den Mantel (7) gegen die
Walze (6) drückt, wobei zwischen der Walze (6) und
dem Mantel (7) ein Nip (10) ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Breitnippresse (5) eine Tempe
riereinrichtung aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Mantel (7) und die Walze (6) als
Flüssigkeitssperre ausgebildet sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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EP1333124B1 (de) | 2012-10-17 |
EP1333124A3 (de) | 2004-11-03 |
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