DE10202548A1 - Kampffahrzeug mit Beobachtungssystem - Google Patents
Kampffahrzeug mit BeobachtungssystemInfo
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Abstract
Bekannte Beobachtungspanzer - Artillerie weisen den Nachteil auf, daß sie schwach gepanzert und nicht nachtsichtfähig sind. Dementsprechend werden Kampfpanzer zu Beobachtungspanzer umgerüstet. DOLLAR A Hierbei bieten sich die Möglichkeiten an, einmal ein tragbares System auf den Kampfpanzer aufzusetzen oder dieses System in den Kampfpanzer zu integrieren. Alle Komponenten werden im Fahrzeugturm (4) verstaut, wozu die Hauptwaffe selbst ausgebaut wird. DOLLAR A Hiergegen sieht die vorliegende Lösung vor, ein Kampffahrzeug nicht um- sondern aufzurüsten, wobei die für die Artilleriebeobachtung notwendigen nachzurüstenden Ausstattungen, insbesondere die Navigationsanlage (12), im Fahrzeugturm (4) integriert werden, ohne daß diese mit der Hauptwaffe kollidieren. Die Navigationsanlage (12) kann in beliebiger Orientierung an beliebiger Stelle im Fahrzeugturm eingebaut und an dieser Stelle justiert werden. Eine komplizierte Justage des Beobachtungssystems sowie eine Befestigung an der höhenrichtbaren Masse kann entfallen. Die notwendigen Evelationswerte der Visierlinie (21) werden durch Auswertung der Winkelwerte des Spiegels im Spiegelkopf, beispielsweise eines Hauptzielfernrohres (20), oder durch Auswertung der Waffenstellungswinkel gewonnen.
Description
- Für den wirkungsvollen Einsatz von artilleristischen Waffensystemen sind präzise vermessene Ziele eine notwendige Voraussetzung. Hierfür stehen eine Vielzahl technischer land- und luftgestützter Mittel zur Verfügung.
- Eines der bekanntesten Aufklärungsmittel der Artillerie ist ein vorgeschobener Beobachter, der Ziele erkennt und vermißt.
- Hierfür sind auch fahrzeuggebundene Beobachtungssysteme bekannt. In der DE 42 07 251 C2 wird ein derartiges System beschrieben, bei dem ein Panzer zur Bekämpfung von Bodenzielen mit einer bildgesteuerten Waffenanlage ausgerüstet ist, wozu das Kampffahrzeug mit einer Feuerleitanlage sowie bildgebenden Sensoren ausgestattet ist. Die Feuerleitanlage ist über Signalleitungen mit einer Waffennachführanlage verbunden. Beide bildgebende Sensoren befindet sich außerhalb am Fahrzeugturm, wobei der erste Sensor zur Zielverfolgung und der zweite Sensor zur Zielaufklärung und -auffassung dienen. Das Beobachtungssystem beliefert jedoch nur die eigene Feuerleitanlage mit entsprechenden Informationen. Fremde Geschütze usw. können mit diesen Informationen nicht beliefert werden.
- Aus der DE 33 42 338 A1 ist ein als zentraler Beobachter (Führungsfahrzeug) fungierender Panzer bekannt, der, als kombiniertes Beobachtungs- und Kampffahrzeug, auch an andere im Gelände verteilte, zur Einheit gehörende Panzer eine schnelle und verhältnismäßig präzise Zielzuweisung vornehmen kann. Die Zielbeobachtung erfolgt durch einen raumfesten oder zu einem raumfesten Bezugssystem in seiner Lage stabilisierten Sensor. Die benötigten Zielkoordinaten werden auf einem Referenzbildschirm dieses raumfesten Sensors mit Hilfe eines Bildschirmgriffels als raumfeste Koordinaten gewonnen und in einer elektronischen Einrichtung in die jeweiligen Zielkoordinaten der einzelnen Beobachtungs- oder Waffensysteme umgewandelt und mittels Datenübertragung an diese gesendet.
- Der heutige Anspruch an einen Beobachter zur Feuerleitung für eine Artillerietruppe und die damit verbundenen benötigten Baugruppen für das Beobachtungssystem lassen eine derart einfache Lösung nicht mehr zu. Der heutige Beobachter, der für eine präzise Zielvermessung in der Regel aus einem Laserentfernungsmesser, einer Einrichtung zur Richtungsfindung, z. B. nordsuchender Kreisel, einem Navigationsgerät sowie einem IR-Gerät für Tag-/Nachtsicht besteht, muß eine entsprechende Eigenbeweglichkeit, Schutz gegen gegnerische Waffenwirkung sowie die Fähigkeit aufweisen, um nach raschem Stellungswechsel die Artillerietruppe zu befähigen, den Feuerkampf wieder aufzunehmen.
- Da bekannte Beobachtungspanzer - Artillerie den Nachteil aufweisen, daß sie schwach gepanzert, nicht ausreichend beweglich und nicht nachtsichtfähig sind, ist ein Trend erkennbar, Kampfpanzer zu Beobachtungspanzern umzurüsten.
- Hierbei bieten sich die Möglichkeiten an, entweder ein tragbares System auf den Kampfpanzer aufzusetzen oder dieses System in den Kampfpanzer zu integrieren.
- Aus dem Beitrag "Der Beobachtungspanzer Artillerie Loepard 1A5" in "wt" III/98, Seiten 108-109, sind umgerüstete Kampfpanzer zu Beobachtungspanzer bekannt. In diesem Beitrag wird ausgeführt, daß ein Umrüsten eines Kampfpanzers in einen Beobachtungspanzer viele Vorteile hat. So können u. a. ein im Kampfpanzer vorhandenes Wärmebildgerät sowie die Feuerleitanlage genutzt werden. Nachgerüstet werden dann eine Navigationsanlage sowie ein Datenein- und -ausgabegerät. Alle Komponenten werden im Panzerturm verstaut, wozu die Hauptwaffe selbst ausgebaut wird. Die Navigationsanlage wird an einer Wiegenwalze befestigt, die, über einen senkrecht angeordneten Höhenrichtzylinder angesteuert, im vollen Elevationsbereich beweglich ist. Über den Richtvorgang wird die Navigationsanlage zwangsweise in die Richtung orientiert, in die die Visierlinie blickt. Von einer Anbringung der Navigationsanlage im Turm oder am Fahrgestell wird abgeraten.
- Auch im Beitrag in "Soldat und Technik" 5/1998 auf den Seiten 337-340 wird sich für eine Umrüstung eines Kampfpanzers in einen Beobachtungspanzer ausgesprochen. So stehen dann einem Beobachtungsoffizier zur Zielerkennung und Zielortung bereits die am Kampfpanzer befindlichen Sichtmittel - Hauptzielfernrohr - und, bei schlechter Sicht bzw. Dunkelheit, - Wärmebild - zur Verfügung. Für die Lage - und Richtungsbestimmung wird eine Navigationsanlage mit GPS Unterstützung genutzt, die nachgerüstet wird. Über Funkgeräte, deren Anzahl bei Bedarf erweitert werden kann, werden die in einem nachgerüsteten Rechner in eine Zielmeldung umgesetzten Zieldaten zur Bekämpfung des Zieles an einen festgelegten Adressatenkreis gemeldet. Auch hier wird, wie bereits erwähnt, im Rahmen der Umrüstung ein erheblicher Teil der Hauptwaffenanlage demontiert, um den notwendigen Platz für die artilleristischen Elemente (Baugruppen) integrieren zu können. Ein tragbares Zielortungsgerät wird zudem außen am Turm transportiert.
- Die so umgerüsteten Fahrzeuge sind für Kampfeinsätze selbst jedoch nicht mehr verwendbar, da diese Fahrzeuge auf die Hauptwaffe verzichten.
- Hieraus stellt sich die Aufgabe der Erfindung, ein Kampffahrzeug aufzuzeigen, das ohne Einschränkung der Kampffunktion eine artilleristische Zielbeobachtung und -vermessung ermöglicht.
- In Weiterführung der Aufgabe soll die dafür zusätzliche Ausstattung in Form einer Nachrüstbarkeit ohne Modifikation des Kampffahrzeuges einbringbar und jederzeit wieder ausbaubar sein.
- Gelöst werden die Aufgaben durch die Merkmale des Anspruchs 1.
- Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, ein Kampffahrzeug nicht um- sondern aufzurüsten, wobei die für die Artilleriebeobachtung notwendigen nachzurüstenden Ausstattungen, insbesondere die Navigationsanlage, im Fahrzeugturm integriert werden, ohne daß diese mit der Hauptwaffe kollidieren. Die Navigationsanlage kann in beliebiger Orientierung an beliebiger Stelle im Fahrzeugturm eingebaut und an dieser Stelle justiert werden. Eine komplizierte Justage des Beobachtungssystems sowie eine Befestigung an der höhenrichtbaren Masse kann entfallen. Die notwendigen Evelationswerte der Sichtlinie (Visierlinie) werden durch Auswertung der Winkelwerte des Spiegels im Spiegelkopf, beispielsweise eines Hauptzielfernrohres, oder durch Auswertung der Waffenstellungswinkel gewonnen.
- In Weiterführung der Erfindung werden im Fahrzeug vorhandene Sensoren (Baugruppen) von modernen Feuerleitanlagen in Doppelfunktion auch für die artilleristischen Beobachtungen und Vermessungen genutzt, wobei die vorhandenen Signale für den artilleristischen Beobachter aufbereitet werden. Diese vorhandenen Sensoren sind u. a. ein (Rundum-)Periskop, ein Hauptzielfernrohr, ein Laserentfernungsmesser und ein Wärmebildgerät. Es sind dann nur noch ein Bedienrechner sowie eine Navigationsanlage einzubauen, wobei letztere fest im Turm eingebaut werden kann. Wenn notwendig, kann ein weiteres Funkgerät eingebunden werden.
- Diese Lösung ermöglicht eine kostengünstige Realisierung. Zudem ist die Ausrüstung sogar im Einsatz vor Ort möglich.
- Die Integration der Baugruppen setzt keinerlei Modifikationen am Fahrzeug voraus, d. h., nach Ausbau ist das Fahrzeug in den Ursprungszustand zurückversetzt.
- Ein gleichfalls wesentlicher Vorteil ist aber auch, daß der nachgerüstete Artilleriebeobachter von außen nicht erkannt wird, da auf von außen sichtbare zusätzliche Baugruppen verzichtet wird.
- Die Integration der nachzurüstenden Baugruppen im Fahrzeugturm ermöglicht somit die uneingeschränkte Funktion eines Kampfpanzers, die Verwendung vorhandener Befestigungsflansche bzw. Bohrungen sowie einen schwingungsarmen Einbau.
- Anhand eines Ausführungsbeispieles mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden.
- Es zeigt
- Fig. 1 die für die Doppelfunktion notwendigen und vereinfacht dargestellten Baugruppen in einer blockbildartigen Darstellung,
- Fig. 2a, b eine Darstellung der Justage für eine Azimut- und Kränkungsausrichtung einer Navigationsanlage,
- Fig. 3 einen Fahrzeugturm in einer Draufsicht ohne Turmdach.
- In Fig. 1 sind die für die Doppelfunktion, Kampffahrzeug und Artilleriebeobachter, notwendigen Baugruppen in einem Blockbild vereinfacht dargestellt.
- Im Kampffahrzeug vorhandene Baugruppen sind hierbei u. a. ein Feuerleitrechner 1, ein Sichtsystem (Hautzielfernrohr 20) mit einem Laserentfernungsmesser 2 und einem Wärmebildgerät 3, sowie ein von der Turmstellung unabhängiges nicht näher dargestelltes Rundblickzielfernrohr (Periskop). Der Feuerleitrechner 1 befindet sich im allgemeinen im Elektronikraum eines Fahrzeugturmes 4. Weitere vorhandene und nutzfähige Baugruppen sind zudem eine Waffenrichtanlage 5, eine Funkanlage 6 sowie ein Weggeber/Tachogeber 7.
- Der Feuerleitrechner 1 ist über einen Signalanpaßadapter 10 mit einem Bediengerät/Datenverarbeitungsgerät 11 und über das Bediengerät 11 mit einer Navigationsanlage 12 verbunden. Am Bediengerät 11, ein Bedienrechner mit einem Bildschirm, vorzugsweise ein Laptop, ist zudem ein zusätzliches Funkgerät 13 anschließbar. Dieses fungiert zur Datenkommunikation mit einer übergeordneten Feuerleitstelle bzw. mit anderen Kampfpanzern mit oder ohne Beobachtungssystem. Vorzugsweise wird eine der vorhandenen Antennen zur Datenkommunikation genutzt, so daß das Funkgerät 13 mit einem Antennenkoppler (nicht dargestellt) verbunden ist.
- Zur Lage- und Positionsbestimmung verfügt die Navigationsanlage 12 vorzugsweise über wenigstens einen Ringlaserkreisel und einen Beschleunigungsaufnehmer (nicht näher dargestellt). Dadurch wird eine hohe Genauigkeit bei der Navigation gewährleistet. Die Genauigkeit kann zudem durch ein GPS-Signal eines GPS- Empfängers mit Antenne 14 und/oder ein aus dem Tachosignal gewonnenes Weggebersignal noch erhöht werden.
- Der Signalanpaßadapter 10 stellt die zentrale Schnittstelle zwischen den im Kampffahrzeug vorhandenen Baugruppen und den nachzurüstenden Baugruppen für den artilleristischen Beobachter da und dient neben der Signalaufbereitung auch zur Stromversorgung der nachzurüstenden Baugruppen, wobei auf eine vorhandene Energieversorgung 8 im Fahrzeugturm 4 zurückgegriffen wird.
- Durch den Signalanpaßadapter 10 werden die für den artilleristischen Beobachter benötigten Informationen/Signale der vorhandenen Baugruppen in verwendbare Signale umgewandelt. So kann ein in einer nicht näher dargestellten Getriebeelektronik erzeugtes Tachosignal für die Geschwindigkeitsinformation des Kampffahrzeuges auch für den Beobachter genutzt werden. Dieses Tachosignal wird dann beispielsweise über einen Schleifring der Feuerleitanlage 1 zugeführt und von dort abgegriffen. Der Signalanpaßadapter 10 wandelt dieses Tachosignal in ein für die Navigationsanlage 12 verwendbares Weggebersignal um. Ein im Fahrzeugturm 4 verfügbares Turmstellungssignal kann gleichfalls vom Feuerleitrechner 1 abgegriffen und durch den Signalanpaßadapter 10 umgewandelt werden.
- Für die Funktion des Beobachters ist es notwendig, insbesondere die Navigationsanlage 12 auf das optronische (Koordinaten-)System der Waffe abzustimmen, d. h., in der Navigationsanlage 12 ein äquivalentes Koordinatensystem aufzuspannen. Dazu muß die Navigationsanlage justiert werden. D. h., Ziel der Justage ist es, einen festen Bezug zwischen einer Visierlinie 21 eines Hauptzielfernrohres 20 und dem Koordinatensystem der Navigationsanlage 20 sowie den gemessenen Elevationswerten herzustellen. Die Justage erfolgt sofwaregestützt.
- Durch den Einbau der Navigationsanlage 12 ohne mechanische Justierung ergibt sich eine Abweichung der Lage der optischen Visierlinie 21 (optische Achse des Hauptzielfernrohres 20) zur Bezugsachse 22 der Navigationsanlage 12, wodurch sich neben einem mechanischen Offset-Wert α (Bezugsachse 22 der Navigationsanlage 12 gegenüber einer Rohrseelenachse 23) auch ein weiterer Offset-Wert χ durch den Parallaxenausgleich des Hauptzielrohres 20 gegenüber der Rohrseelenachse 23 (Hilfslinie) ergibt (Fig. 2a).
- Bezogen auf die Lage im Turm 4 weist die Navigationsanlage 12 eine weitere Offset-Größe δ zwischen der Bezugsebene 24 und der Justier-Bezugsebene 25 (Turm-Referenzfläche) auf (Fig. 2b).
- Der Gesamt-Offset β der Navigationsanlage 12 gegenüber der optischen Visierlinie 21 als auch der Höhen-Offset δ müssen daher korrigiert (justiert) werden.
- Für die Justage sind daher der Richtungswert Nord und die zugehörigen Orientierungen der optischen Visierlinie 21 und die Richtungsanzeige der Navigationsanlage 12 zu ermitteln. Das Bezugssystem ist das Erdkoordinatensystem X-Y-Z, in dem die Navigationsanlage 12 mißt.
- Zuerst erfolgt die Justage der Navigationsanlage 12 bezüglich ihrer Verkippung und Verkantung im Fahrzeugturm 4 (Ermittlung der Bezugsebene 22). Dazu ermittelt diese nach Einschalten automatisch den Kipp- und Kantwinkel im Raum (Fahrzeugturm 4).
- Der Richtungswert der Visierlinie 21 zur Nordrichtung kann durch das Anvisieren eines eingemessenen Referenzpunktes Pref im Gelände oder alternativ eines eingemessenen Theodoliten bestimmt werden, wobei die Eigenposition sowie die Position des entfernten Referenzpunktes Pref , der vom Fahrzeug aus sichtbar sein muß, bestimmt wird. Typische Distanzen liegen bei ca. 1000-3000 m. Die Visierlinie 21 wird genau auf diesen Punkt Pref geführt. Nach Eingabe der beiden Punkte sowie der Entfernung in den Bedienrechner 11 (automatisch) kann die Lage der Visierlinie 21 im Erdkoordinatensystem berechnet werden, die damit bekannt ist.
- Der Wert des Parallaxenausgleichs ist entfernungsabhängig (P1, P2, P3) und läßt sich aus der Zielentfernung bestimmen.
- Somit ist der mechanische Offset β der Navigationsanlage in Azimutrichtung bekannt. Die ermittelten Offset-Werte werden automatisch an den Bedienrechner 11 übergeben. Zusätzlich muß die Navigationsanlage 12 bezüglich ihrer Verkippung und Verkantung zum Fahrzeugturm 4 justiert werden. Dies erfolgt durch Vermessung der Turmreferenzfläche 25 mit Hilfe eines Libellenquadranten 26 am Fahrzeugturm 4 mit Bezug auf das Erdkoordinatensystem und Vergleich mit dem von der Navigationsanlage 12 gemessenen Kipp- und Kantwinkel, wozu beide Werte ebenso wie die Koordinaten der Fahrzeugposition aus der Navigationsanlage 12 in den Bedienrechner 11 übergeben und abgespeichert werden. Der Evelationswinkel des Spiegels des Hauptzielrohres 20 kann vom Feuerleitrechner 1 direkt erfaßt und abgespeichert werden.
- Die ermittelten Offset- bzw. Kalibrierungswerte werden bei der Zielvermessung berücksichtigt.
- Nach Anvisieren eines Fremdzieles durch einen Richtschützen wird mit Hilfe des Laserentfernungsmessers 2 die Entfernung zum Ziel sowie der Elevationswinkel des Spiegels des Hauptzielrohres 20 und damit der Erhöhungswinkel zwischen Ziel und Fahrzeug gemessen. Alternativ kann zum Anvisieren des Zieles eine Zielzuweisung über das Periskop erfolgen, welches funktional mit dem Hauptzielfernrohr 20 zusammenarbeitet.
- Können Winkel des Spiegels und/oder der Waffe nur relativ gemessen werden, besteht die Möglichkeit, bei der Selbstjustage einen Referenzwert zu ermitteln und abzuspeichern. Diese Werte liegen in Signalform am Signalanpaßadapter 10 und werden in das Bediengerät 11 eingelesen.
- Zusätzlich werden zeitgleich aus der Navigationsanlage 12 der Richtungswinkel zu Nord, der Kipp- und Kantwinkel des Fahrzeuges sowie der Fahrzeugstandort ausgelesen.
- Aus diesen Werten errechnet das Bediengerät 11 die Zielposition.
- Wird zudem die Eigengeschwindigkeit des Fahrzeuges benötigt, kann diese Information aus dem Tachosignal gewonnen werden.
- Diese Zielkoordinaten können nun direkt, oder nach Überprüfung durch den Kommandanten anhand von Kartenmaterial, per Funk an die übergeordnete Feuerleitstelle ausgegeben werden.
- In Fig. 3 ist die Integration der nachzurüstenden Baugruppen dargestellt. Aufgrund des begrenzten Raumangebotes am Richtschützen- und Kommandantenplatz werden die zu integrierenden Baugruppen vorzugsweise im Bereich eines Ladeschützenplatzes 30 angeordnet. Die Navigationsanlage 12 ist beispielsweise zusammen mit dem GPS 14, der Bedienrechner 11 zusammen mit dem Signalanpaßadapter 10 angebracht. Das Funkgerät 13 ist ebenfalls an vorhandenen Bohrlöchern im Turm 4 fixierbar.
Claims (15)
1. Kampffahrzeug mit Hauptwaffenanlage und einem artilleristischen Beobachtungssystem,
aufweisend einen Fahrzeugturm (4), in dem ein Feuerleitrechner untergebracht ist, einen
Entfernungsmesser, ein Wärmebildgerät sowie zumindest ein Hauptzielfernrohr, dadurch
gekennzeichnet, daß
der Feuerleitrechner (1) über einen Signalanpaßadapter (10) mit einem Bediengerät (11) und über das Bediengerät (11) mit einer Navigationsanlage (12) verbunden ist,
welche im Fahrzeugturm (4) eingebaut und derart justierbar ist, daß
ein fester Bezug zwischen einer Visierlinie (21) des Hauptzielfernrohres (20) und dem Koordinatensystem der Navigationsanlage (12) sowie von gemessenen Elevationswerten hergestellt wird.
der Feuerleitrechner (1) über einen Signalanpaßadapter (10) mit einem Bediengerät (11) und über das Bediengerät (11) mit einer Navigationsanlage (12) verbunden ist,
welche im Fahrzeugturm (4) eingebaut und derart justierbar ist, daß
ein fester Bezug zwischen einer Visierlinie (21) des Hauptzielfernrohres (20) und dem Koordinatensystem der Navigationsanlage (12) sowie von gemessenen Elevationswerten hergestellt wird.
2. Kampffahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bezugssystem das
Erdkoordinatensystem ist, in dem die Navigationsanlage (12) mißt.
3. Kampffahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für die Justage
ein Richtungswert Nord, die zugehörige Stellung der optischen Visierlinie (21) und
die Lage der Navigationsanlage (12) im Fahrzeugturm (4) ermittelt werden.
4. Kampffahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Navigationsanlage
(12) bezüglich ihrer Lage im Fahrzeugturm (4) und zur Bestimmung einer Bezugsebene
(22) automatisch ihren Kipp- und Kantwinkel im Fahrzeugturm (4) ermittelt.
5. Kampffahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Richtungswert der
Visierlinie (21) zur Nordrichtung durch das Anvisieren eines eingemessenen
Referenzpunktes (Pref) im Gelände oder eines eingemessenen Theodoliten bestimmt wird, wobei
die Eigenposition sowie die Position des entfernten Referenzpunktes (Pref ) ermittelt wird.
6. Kampffahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Visierlinie (21) genau
auf den Referenzpunkt (Pref) geführt wird, wobei nach Eingabe der beiden Punkte sowie
der Entfernung in den Bedienrechner 11 die Lage der Visierlinie (21) im
Erdkoordinatensystem berechnet wird.
7. Kampffahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzlich über einen Libellenquadranten (26) am Fahrzeugturm (4) der Kipp- und
Kantwinkel des Fahrzeugturms (4) in Bezug auf das Erdkoordinatensystem bestimmt wird.
8. Kampffahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Justage softwaremäßig erfolgt.
9. Kampffahrzeug nach einem der Ansprüch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Datenkommunikation mit weiteren Kampffahrzeugen mit oder ohne
Beobachtungssystemen über wenigstens ein weiteres Funkgerät (13) erfolgt.
10. Kampffahrzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß durch Verwendung
eines Antennenkopplers keine zusätzliche Antenne notwendig ist.
11. Kampffahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein
GPS (14) mit Empfänger und Antenne zur Stützung der Genauigkeit bei der Navigation
im Fahrzeugturm (4) integriert ist.
12. Kampffahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Nachrüstung des Bediengerätes (11), des Signalanpaßadapters (10), der
Navigationsanlage (12) mit GPS-Empfänger und -Antenne (14) sowie des Funkgerätes (13) mit
Antennenkoppler im Bereich eines Ladeschützenplatzes (30) erfolgt.
13. Kampffahrzeug nach einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Navigationsanlage (12) über eine Halterung turmfest integriert ist.
14. Kampffahrzeug nach einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Bediengerät (11) ein Bedienrechner mit Bildschirm ist.
15. Kampffahrzeug nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Bediengerät (11)
ein Laptop ist.
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