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Die Erfindung betrifft eine Kabelkette mit gelenkig miteinander verbundenen Kettengliedern, die jeweils eine Umfangswand aufweisen, die einen Führungskanal für Kabel umschließt und an einer Stelle ihres Umfangs eine Einführungsöffnung für die Kabel aufweist.
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Ein Beispiel einer Kabelkette dieser Art wird in
DE 20 2020 100 514 U1 beschrieben. Solche Kabelketten dienen zum Schutz und zur Führung von Kabelsträngen in Gebäuden oder Möbeln. Da die Kettenglieder gelenkig miteinander verbunden sind, weist die Kette eine gewisse Flexibilität auf, was es erleichtert, den Kabelverlauf an die örtlichen Gegebenheiten anzupassen.
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Die Einführungsöffnung in der Umfangswand jedes Kettengliedes ist zumeist als in Längsrichtung der Kabelkette durchgehender Schlitz ausgebildet, dessen Breite nur wenig größer ist als der Durchmesser der dicksten zu verlegenden Kabel. Die Kabel können dann sehr einfach von der Seite her in den durch die Kette gebildeten Führungskanal eingeführt werden, während die Wahrscheinlichkeit, dass die Kabel zufällig wieder aus der Einführungsöffnung austreten, in der Regel sehr gering ist, zumal die Vielzahl der Kettenglieder die Wahrscheinlichkeit verringert, dass ein Kabel gleichzeitig aus mehreren aufeinanderfolgenden Kettengliedern austritt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kabelkette zu schaffen, die besonders für Einsatzfälle geeignet ist, in denen die zu verlegenden Kabel sich sehr stark in ihrer Dicke und/oder ihrer Biegesteifigkeit unterscheiben.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Kabelkette der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass an der Umfangswand ein bewegliches Verschlusselement zum Verschließen der Einführungsöffnung gehalten ist.
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Wenn der Kabelstrang neben dickeren Kabeln auch sehr dünne Kabel oder auch andere kabelartige Leitungen wie beispielsweise Lichtleiterfasern enthält, ist es bei den bekannten Kabelketten nicht ganz ausgeschlossen, dass eine solch dünne und hochflexible Faser doch auf einem längeren Abschnitt der Kette aus den Einführungsöffnungen austritt und dann beschädigt werden kann oder, wenn die Kabelkette bewegt wird, sich an anderen Objekten verfangen kann. In solchen Fällen können bei der erfindungsgemäßen Kabelkette die Einführungsöffnungen mit Hilfe der Verschlusselemente ganz geschlossen werden, so dass ein Austreten der Kabel zuverlässig verhindert wird.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Umfangswand jedes Kettengliedes kann eine zylindrische Innen- oder Außenfläche aufweisen. In den Fällen kann das Verschlussglied durch eine geschlitzte Hülse gebildet werden, die drehbar in oder auf der Umfangswand gelagert ist. Wenn Kabel durch die Einführungsöffnungen eingeführt werden sollen, werden die als Verschlussglieder die nenden geschlitzten Hülsen in eine Position gedreht, in der ihr Schlitz mit der Einführungsöffnung fluchtet. Anschließend braucht die Hülse nur ein wenig verdreht zu werden, um die Einführungsöffnung sicher zu verschließen. Wahlweise kann auch eine Verrastung des Verschlussgliedes in der Öffnungsstellung und/oder in der Schließstellung vorgesehen sein.
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Im folgenden werden Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 einen axialen Schnitt durch ein Kettenglied einer Kabelkette gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 2 eine Seitenansicht des Kettengliedes nach 1;
- 3 einen Schnitt durch das Kettenglied in einer Schnittebene, die rechtwinklig zu der Schnittebene in 1 verläuft;
- 4 eine Seitenansicht des Kettengliedes in einer Richtung rechtwinklig zu der Schnittebene in 3;
- 5 einen Querschnitt des Kettengliedes in geschlossenem Zustand;
- 6 einen Querschnitt des Kettengliedes im geöffneten Zustand;
- 7 einen Querschnitt eines Kettengliedes einer Kabelkette gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel;
- 8 einen Schnitt längs der Linie VIII-VIII in 7; und
- 9 einen Schnitt durch die Kabelkette nach 7 im geöffneten Zustand.
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In 1 ist ein Kettenglied 10 einer Kabelkette gezeigt, das eine zylindrische Umfangswand 12 aufweist. Diese Umfangswand umschließt einen in Axialrichtung des Kettengliedes durchgehenden Führungskanal 14 für Kabel und weist an einer Stelle ihres Umfangs eine Einführungsöffnung 16 in der Form eines durchgehenden axialen Schlitzes auf, durch den Kabel in den Führungskanal 14 eingeführt werden können. An einem Ende weist das Kettenglied zwei einander diametral gegenüberliegende, axial vorspringende Gelenkarme 18 auf, die zur gelenkigen Verbindung des Kettengliedes 10 mit einem angrenzenden Kettenglied der Kabelkette dienen.
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Ein Verschlussglied 20 zum Verschließen der Einführungsöffnung 16 hat die Form einer zylindrischen Hülse, die drehbar auf der Umfangswand 12 gelagert ist und an einer Stelle ihres Umfangs, links in 1, einen durchgehenden Schlitz 22 aufweist, dessen Breite etwa gleich der Breite der Einführungsöffnung 16 ist. In 1 ist das Verschlusselement 20 in seiner Schließstellung gezeigt, in der der Schlitz 22 gegenüber der Einführungsöffnung 16 so verdreht ist, dass die Einführungsöffnung durch einen Wandabschnitt des hülsenförmigen Verschlusselements 20 verschlossen wird.
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Wahlweise kann das Verschlusselement 20 an seinen in 1 oberen und unteren Rändern leicht einwärts gekröpft sein, so dass es durch Verrastung in axialer Richtung an der Umfangswand 12 fixiert wird.
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In 2 ist das Kettenglied 10 in einer Seitenansicht gezeigt. Die Umfangswand 12 ist fast vollständig durch das Verschlusselement 20 verdeckt, so dass von dieser Umfangswand lediglich eine Scheitelzone zu sehen ist, die aus dem Schlitz 22 des Verschlusselements 20 herausragt.
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In der Blickrichtung in 2 blickt man auf die Außenseite eines der Gelenkzapfen 18 und man erkennt, dass der Gelenkzapfen am freien Ende einen Achsstummel 24 trägt. Zusammen mit einem entsprechenden Achsstummel an dem anderen, in 2 nicht sichtbaren Gelenkzapfen 18 definiert der Achsstummel 24 eine Gelenkachse, um die das Kettenglied 10 relativ zu dem angrenzenden Kettenglied schwenkbar ist.
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In der Wand des hülsenförmigen Verschlusselements 20 sind in einer gegenüber dem Schlitz 22 um 90° verdrehten Position zwei Grifföffnungen 26 gebildet, die das Erfassen und Verdrehen des Verschlusselements erleichtern.
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3 zeigt einen axialen Schnitt durch das Kettenglied 10 in einer Schnittebene, die durch die beiden Gelenkarme 18 und durch die Grifföffnungen 26 des Verschlusselements hindurchgeht. Der Schlitz 22 ist hier größtenteils durch die Umfangswand 12 verdeckt. Man erkennt jedoch die oberen und unteren Enden dieses Schlitzes. Am in 3 unteren Ende sind in der Umfangswand 12 zwei Gelenklager 28 gebildet, in die die Achsstummel des nächsttieferen Kettengliedes eingreifen können.
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4 zeigt das Kettenglied 10 in einer Seitenansicht, in der man auf den Schlitz 22 des Verschlusselements 20 blickt. Die Einführungsöffnung der Umfangswand 12 liegt hier unsichtbar auf der vom Betrachter abgewandten Seite dieser Umfangswand.
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In 5 und 6 ist das Kettenglied 10 in einem Querschnitt in Höhe der Umfangswand 12 und des Verschlusselements 20 gezeigt. 5 zeigt das Verschlusselement 20 in der Schließstellung, in der die Einführungsöffnung 16 durch die Wand des Verschlusselements verschlossen gehalten wird. Man erkennt hier, dass das Verschlusselement 20 auf seiner Innenfläche ein leicht erhabenes Plateau 30 aufweist, das ein wenig in die Einführungsöffnung 16 hineinragt und so eine Verrastung des Verschlusselements 20 in der Schließstellung bewirkt.
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Wenn die Einführungsöffnung 16 freigegeben werden soll, um Kabel einzuführen, wird das Verschlusselement 20 um 180° in die in 6 gezeigte Position gedreht, in der der Schlitz 22 mit der Einführungsöffnung 16 bündig ist. Die Eigenelastizität des hülsenförmigen Verschlusselements 20 ermöglicht es, dass die durch das Plateau 30 bewirkte Verrastung am Beginn der Drehbewegung aufgehoben werden kann. In 6 ist das Plateau 30 in einer Position gezeigt, in der es mit der Umfangswand 12 überlappt, da die elastische Verformung des Verschlusselements hier zeichnerisch nicht dargestellt wurde.
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In einer abgewandelten Ausführungsform kann die Umfangswand 12 auf der Außenfläche eine Vertiefung aufweisen, in der das Plateau 30 einrasten kann, wenn sich das Verschlusselement 20 in der in 6 gezeigten Schließstellung befindet. Dadurch wird die Ausrichtung des Schlitzes 22 mit der Einführungsöffnung 16 erleichtert.
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Da bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel das Verschlusselement 20 hülsenförmig gestaltet und auf der Außenfläche der Umfangswand 12 gelagert ist, kann es vom Benutzer bequem erfasst und gedreht werden, wenn die Einführungsöffnung geöffnet oder geschlossen werden soll. Durch die Verrastung mit Hilfe des Plateaus 30 wird das Verschlusselement in der Schließstellung in einer definierten Position gehalten. Sofern die Kettenglieder 10 der Kabelkette kleiner sind als die Hand eines Menschen, kann der Benutzer auch zwei oder mehr benachbarte Kettenglieder gleichzeitig mit der Hand umfassen und deren Verschlussglieder 20 gemeinsam verdrehen.
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7 bis 9 illustrieren ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Kabelkette. In 7 ist ein Kettenglied 10` dieser Kabelkette im Querschnitt gezeigt. Das Kettenglied 10` hat eine Umfangswand 20`, die zwei einander diametral gegenüberliegende schlitzförmige Einführungsöffnungen 16` aufweist. Die dadurch voneinander getrennten Teile der Umfangswand 12' werden durch einen Steg 32 zusammengehalten, der den von der Umfangswand umschlossenen Führungskanal in zwei Hälften unterteilt. In der Mitte weist der Steg 32 eine Verdickung auf, in der ein durchgehender Führungsschacht 34 für ein flexibles Band (nicht gezeigt) gebildet ist. Die gelenkige Verbindung zwischen den Kettengliedern 10` wird bei dieser Kabelkette dadurch hergestellt, dass die aufeinanderfolgenden Kettenglieder 10` mit ihren Führungsschächten 34 auf das Band, beispielsweise ein Stahlband, aufgefädelt werden.
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Die Umfangswand 12' ist auch hier von einem hülsenförmigen Verschlusselement 20` umgeben, das an einer Stelle seines Umfangs einen Schlitz 22' aufweist. 7 zeigt das Verschlusselement in einer Schließstellung, in der der Schlitz 22' gegenüber beiden Einführungsöffnungen 16` verdreht ist. Auch hier kann das Verschlusselement 20` auf der Innenseite Plateaus aufweisen, die in den Einführungsöffnungen 16` einrasten können.
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8 zeigt das Kettenglied 10` in einem Schnitt längs der Linie VIII-VIII in 7. Man erkennt hier, dass der Steg 32 oder zumindest dessen verdickter Teil, der den Führungsschacht 34 bildet, an beiden Enden über die Umfangswand 12` hinausragt, so dass die mit Hilfe des Stahlbandes verbundenen Kettenglieder relativ zueinander verschwenkt werden können.
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9 zeigt das Verschlusselement 20` in einer Öffnungsstellung, in der sein Schlitz 22` mit einer der beiden Einführungsöffnungen 16` bündig ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202020100514 U1 [0002]