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Die Erfindung betrifft eine akustische Vorrichtung. Die akustische Vorrichtung kann auch als Akustiksensor bezeichnet werden. Die Erfindung betrifft ferner einen Gehäusekörper für eine akustische Vorrichtung. Der Gehäusekörper kann ein Gehäusedeckel sein und im Folgenden zusammen mit einem Gehäusegrundkörper erläutert sein. Der Gehäusegrundkörper wird im Folgenden als erster Gehäusekörper und der Gehäusedeckel als zweiter Gehäusekörper bezeichnet. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Herstellen einer akustischen Vorrichtung sowie eines Gehäusekörpers, insbesondere des zweiten Gehäusekörpers.
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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik sind akustische Vorrichtungen für Kraftfahrzeuge bekannt, die an außenzugänglichen Bereichen des Kraftfahrzeugs wie beispielsweise an der Stoßstange, am Dach, an der Rückseite eines Außenspiegels und an anderen Stellen des Kraftfahrzeugs angebracht sein können. Diese akustischen Vorrichtungen benötigen ein robustes Design, das Umweltanforderungen (insbesondere Dichtigkeit gegen Wasser und/oder Staub und/oder Schmutz) sowie akustische Funktionen erfüllt. Um eine gute Performance zu erreichen sollte eine Schalldämpfung durch die akustische Vorrichtung beziehungsweise sein Gehäuse so klein wie möglich sein. Für eine gute Schallaufnahme mit weniger Dämpfung braucht die akustische Vorrichtung eine möglichst große Öffnung für einen Schalleingang und ein Volumen einer Schallweiterleitung in einem Innern der akustischen Vorrichtung sollte so klein wie möglich sein. Die im Stand der Technik bekannten akustischen Vorrichtungssysteme weisen eine Schallleitvorrichtung mit einer Krümmung auf, die zu einer Dämpfung von akustischen Signalen führen kann, so dass die Bewertung der akustischen Signale für bestimmte Applikationen schwierig sein kann. Außerdem werden viele Komponenten für den Zusammenbau einer solchen akustischen Vorrichtung benötigt.
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Offenbarung der Erfindung
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte akustische Vorrichtung bereitzustellen. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, einen Gehäusekörper, insbesondere einen zweiten Gehäusekörper, für eine akustische Vorrichtung bereitzustellen. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Herstellungsverfahren für eine solche akustische Vorrichtung sowie einen solchen zweiten Gehäusekörper anzugeben. Diese Aufgaben werden mit den Gegenständen des unabhängigen Patentanspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Nach einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung eine akustische Vorrichtung mit einem Gehäuse und einem Akustiksensorelement. Das Gehäuse weist einen ersten Gehäusekörper und einen zweiten Gehäusekörper auf. Der erste Gehäusekörper kann als Gehäusegrundkörper bezeichnet werden. Der zweite Gehäusekörper kann als Gehäusedeckel bezeichnet werden. Der zweite Gehäusekörper weist eine Schallaufnahmevorrichtung und eine Schallleitvorrichtung auf. Die Schallleitvorrichtung ist zwischen der Schallaufnahmevorrichtung und dem Akustiksensorelement angeordnet. Die Schallleitvorrichtung weist einen Schallleitkanal und eine Dichtlippe auf. Die Dichtlippe trennt das Innere des Gehäuses vom Schallleitkanal.
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Das Akustiksensorelement kann insbesondere eingerichtet sein, einen auftreffenden Schall in ein analoges oder ein digitales Signal zu wandeln. Insbesondere kann das Akustiksensorelement ein Mikrophon aufweisen oder ein Mikrophon sein. Die Dichtlippe kann insbesondere einen Bereich zwischen Schallleitkanal und Akustiksensorelement dicht abschließen, indem die Dichtlippe diesen Bereich vom Inneren des Gehäuses abtrennt. Dadurch kann eine verbesserte Leitung eines auf die akustische Vorrichtung treffenden Schalls zum Akustiksensorelement erreicht werden. Insbesondere kann ein Volumen einer Schallweiterleitung in einem Innern der akustischen Vorrichtung verkleinert sein verglichen mit aus dem Stand der Technik bekannten akustischen Vorrichtungen.
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Nach einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung einen zweiten Gehäusekörper mit einer Schallaufnahmevorrichtung und einer Schallleitvorrichtung. Die Schallleitvorrichtung grenzt an die Schallaufnahmevorrichtung an. Die Schallleitvorrichtung weist einen Schallleitkanal und eine Dichtlippe auf. Die erfindungsgemäße akustische Vorrichtung kann einen solchen zweiten Gehäusekörper aufweisen.
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Nach einem dritten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen einer akustischen Vorrichtung, insbesondere der erfindungsgemäßen akustischen Vorrichtung. Das Verfahren weist die folgenden Schritte auf:
- - Bereitstellen eines ersten Gehäusekörpers, insbesondere des ersten Gehäusekörpers der erfindungsgemäßen akustischen Vorrichtung;
- - Einsetzen des Akustiksensorelements in den ersten Gehäusekörper, wobei das Akustiksensorelement insbesondere das Akustiksensorelement der erfindungsgemäßen akustischen Vorrichtung ist;
- - Anbringen eines zweiten Gehäusekörpers, insbesondere des zweiten Gehäusekörpers der erfindungsgemäßen akustischen Vorrichtung, mit einer Schallaufnahmevorrichtung und einer Schallleitvorrichtung am ersten Gehäusekörper, wobei die Schallleitvorrichtung einen Schallleitkanal und eine Dichtlippe aufweist, wobei der zweite Gehäusekörper derart angebracht wird, dass die Schallleitvorrichtung zwischen der Schallaufnahmevorrichtung und dem Akustiksensorelement angeordnet ist, und derart, dass die Dichtlippe das Innere des Gehäuses vom Schallleitkanal trennt.
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Dieses Verfahren ermöglicht eine einfache Herstellung der erfindungsgemäßen akustischen Vorrichtung.
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Nach einem vierten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines zweiten Gehäusekörpers, bei dem die Schallaufnahmevorrichtung und die Schallleitvorrichtung derart bereitgestellt werden, dass die Schallleitvorrichtung an die Schallaufnahmevorrichtung angrenzt und die Schallleitvorrichtung einen Schallleitkanal und eine Dichtlippe aufweist. Der so hergestellte zweite Gehäusekörper kann dann im Verfahren zur Herstellung der akustischen Vorrichtung verwendet werden.
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In einer Ausführungsform der akustischen Vorrichtung besteht der zweite Gehäusekörper aus zumindest einer ersten Komponente und einer zweiten Komponente. Der Schallleitkanal ist innerhalb der ersten Komponente geführt. Die Dichtlippe ist Teil der zweiten Komponente. Die zweite Komponente weist ein flexibleres Material auf als die erste Komponente. Dadurch kann ein einfacher Aufbau des zweiten Gehäusekörpers realisiert sein, mit dem die vorteilhaften Eigenschaften der erfindungsgemäßen akustischen Vorrichtung erreicht werden. Die erste Komponente, in der der Schalleitkanal geführt ist, kann insbesondere aus einem Kunststoff bestehen. Die Dichtlippe kann eine Silikondichtung und/oder eine Elastomerdichtung sein. Für die Elastomerdichtung können insbesondere thermoplastische Elastomere verwendet werden. Ferner kann die Dichtlippe einen thermoplastischen Kunststoff, beispielsweise ein thermoplastisches Polyurethan, aufweisen. Dadurch, dass die Dichtlippe das flexiblere Material der zweiten Komponenten aufweist, kann eine Schallabtrennung des Volumens der Schallweiterleitung vereinfacht sein.
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In einer Ausführungsform der akustischen Vorrichtung weist die erste Komponente ein härteres Material auf als die zweite Komponente. Dadurch wird eine Verbesserung des Schallleitkanals erreicht, da härtere Materialien Schall besser zurückwerfen.
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In einer Ausführungsform der akustischen Vorrichtung weist der zweite Gehäusekörper zumindest einen Abstandshalter auf. Der Abstandshalter ist Teil der zweiten Komponente. Insbesondere können Abstandshalter, gegebenenfalls auch mehrere Abstandshalter, und die Dichtlippe einstückig ausgeführt sein.
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In einer Ausführungsform der akustischen Vorrichtung ist der zweite Gehäusekörper ein Mehrkomponenten-Spritzgussteil. Dieses kann vor dem Anbringen des zweiten Gehäusekörpers des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens hergestellt werden. Insbesondere kann dabei ein härteres und weniger flexibles erstes Material der ersten Komponente und ein weicheres und flexibleres zweites Material der zweiten Komponente in einem 2-Komponenten-Spritzguss-Verfahren oder einem 2-Komponenten-Spritzpress-Verfahren hergestellt werden.
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In einer Ausführungsform der akustischen Vorrichtung weist die Schallaufnahmevorrichtung eine Schallaufnahmemembran und einen Hohlraum angrenzend an die Schallaufnahmemembran auf. Der Hohlraum grenzt an den Schallleitkanal an. Die Schallaufnahmemembran kann dabei am zweiten Gehäusekörper angeklebt oder angeschweißt sein, wobei letzteres insbesondere mittels ultraschallschweißen geschehen kann.
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In einer Ausführungsform der akustischen Vorrichtung weist der zweite Gehäusekörper ein Thermoplast auf. Die Schallaufnahmemembran weist einen thermoplastischen Kunststoff auf, beispielsweise ein Polyetheretherketon (PEEK) und/oder ein Polypropylen (PP) und/oder ein Polyurethan (PUR) und/oder ein Polytetrafluoroetyhlene (pTFE) und/oder ein Polyethylen Telephthalate (PET) und/oder ein Polyamid (PA). Diese Materialien eignen sich gut für den zweite Gehäusekörper beziehungsweise die Schallaufnahmemembran. Beide können dabei jeweils Teil der ersten Komponente sein. Insbesondere kann die Schallaufnahmemembran aus einem thermoplastischen Kunststoff wie beispielsweise ein Polyetheretherketon (PEEK) und/oder ein Polypropylen (PP) und/oder ein Polyurethan (PUR) und/oder ein Polytetrafluoroetyhlene (pTFE) und/oder ein Polyethylen Telephthalate (PET) und/oder ein Polyamid (PA) bestehen.
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In einer Ausführungsform der akustischen Vorrichtung weist die Schallaufnahmemembran einen flüssigkeitsdichten sowie gasdichten Werkstoff oder einen flüssigkeitsdichten sowie gasdurchlässigen Werkstoff auf.
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In einer Ausführungsform der akustischen Vorrichtung umschließt die Dichtlippe das Akustiksensorelement. Dadurch kann eine Abdichtung zwischen dem Volumen der Schallweiterleitung und dem Inneren des Gehäuses erleichtert sein.
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In einer Ausführungsform der akustischen Vorrichtung ist das Akustiksensorelement auf einer im ersten Gehäusekörper angeordneten Leiterplatte angeordnet. Die Dichtlippe berührt das Akustiksensorelement und/oder die Leiterplatte. Dies ermöglicht die Abdichtung zwischen dem Volumen der Schallweiterleitung und dem Inneren des Gehäuses.
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In einer Ausführungsform der akustischen Vorrichtung ist das Akustiksensorelement auf einer dem zweiten Gehäusekörper abgewandten Seite der Leiterplatte angeordnet. Die Leiterplatte weist eine Durchgangsöffnung auf. Die Durchgangsöffnung ist mit dem Akustiksensorelement verschossen. Die Durchgangsöffnung ist mit dem Schallleitkanal verbunden. Insbesondere kann die Durchgangsöffnung über das zwischen der Leiterplatte und der Dichtlippe angeordnete Volumen zur Schallweiterleitung mit dem Schallleitkanal verbunden sein.
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In einer Ausführungsform der akustischen Vorrichtung ist das Akustiksensorelement als MEMS-Mikrophon ausgebildet. MEMS steht dabei für mikroelektromechanische Struktur.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der folgenden Zeichnungen erläutert. In der schematischen Zeichnung zeigen:
- 1 einen Querschnitt einer akustischen Vorrichtung;
- 2 eine Ansicht eines zweiten Gehäusekörpers der akustischen Vorrichtung der 1;
- 3 einen Querschnitt einer weiteren akustischen Vorrichtung;
- 4 einen Querschnitt einer weiteren akustischen Vorrichtung;
- 5 eine Ansicht eines zweiten Gehäusekörpers einer weiteren akustischen Vorrichtung;
- Fig .6 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Herstellen eines zweiten Gehäusekörpers; und
- Fig .7 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Herstellen einer akustischen Vorrichtung.
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1 zeigt eine akustische Vorrichtung 1 mit einem Gehäuse 10 und einem Akustiksensorelement 40. Das Gehäuse 10 weist einen ersten Gehäusekörper 11 und einen zweiten Gehäusekörper 13 auf. Der zweite Gehäusekörper 13 weist eine Schallaufnahmevorrichtung 14 und eine Schallleitvorrichtung 15 auf. Die Schallleitvorrichtung 15 ist zwischen der Schallaufnahmevorrichtung 14 und dem Akustiksensorelement 40 angeordnet. Die Schallleitvorrichtung weist einen Schallleitkanal 16 und eine Dichtlippe 17 auf. Die Dichtlippe 17 trennt das Innere 12 des Gehäuses 10 vom Schallleitkanal 16. Das Innere 12 des Gehäuses 10 ist dabei optional als Ausnehmung im ersten Gehäusekörper 11 ausgestaltet.
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Die akustische Vorrichtung 1 kann auch als Akustiksensor 1 bezeichnet werden. Der erste Gehäusekörper 11 kann auch als Gehäusegrundkörper 11 bezeichnet werden. Der zweite Gehäusekörper 13 kann auch als Gehäusedeckel 13 bezeichnet werden.
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Das Akustiksensorelement 40 kann insbesondere eingerichtet sein, einen auftreffenden Schall in ein analoges oder ein digitales Signal zu wandeln. Insbesondere kann das Akustiksensorelement 40 ein Mikrophon 41 aufweisen oder ein Mikrophon 41 sein. Die Dichtlippe 17 kann insbesondere einen Bereich 18 zwischen Schallleitkanal 16 und Akustiksensorelement 40 dicht abschließen, indem die Dichtlippe 17 diesen Bereich 18 vom Inneren 12 des Gehäuses 10 abtrennt. Dadurch kann eine verbesserte Leitung eines auf die akustische Vorrichtung 1 treffenden Schalls zum Akustiksensorelement 40 erreicht werden. Insbesondere kann ein Volumen einer Schallweiterleitung in einem Innern der akustischen Vorrichtung 1 verkleinert sein verglichen mit aus dem Stand der Technik bekannten akustischen Vorrichtungen.
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Optional in 1 dargestellt ist, dass der zweite Gehäusekörper 13 Ausnehmungen 19 aufweist. Dadurch kann Material für den zweiten Gehäusekörper 13 eingespart werden. Ferner sind in 1 weitere optionale Merkmale gezeigt, die im Folgenden als Ausführungsbeispiele bezeichnet werden.
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In einem Ausführungsbeispiel der akustischen Vorrichtung 1 ist das Akustiksensorelement 40 auf einer im ersten Gehäusekörper 11 angeordneten Leiterplatte 20 angeordnet. Die Dichtlippe 17 berührt die Leiterplatte 20. Dies ermöglicht die Abdichtung zwischen dem Volumen der Schallweiterleitung und dem Inneren 12 des Gehäuses 10.
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In einem Ausführungsbeispiel der akustischen Vorrichtung 1 besteht der zweite Gehäusekörper 13 aus zumindest einer ersten Komponente 21 und einer zweiten Komponente 22. Der Schallleitkanal 16 ist innerhalb der ersten Komponente 21 geführt. Die Dichtlippe 17 ist Teil der zweiten Komponente 22. Die zweite Komponente 22 weist ein flexibleres Material auf als die erste Komponente 21. Dadurch kann ein einfacher Aufbau des zweiten Gehäusekörpers 13 realisiert sein, mit dem die vorteilhaften Eigenschaften der erfindungsgemäßen akustischen Vorrichtung 1 erreicht werden. Die erste Komponente 21, in der der Schalleitkanal 16 geführt ist, kann insbesondere aus einem Kunststoff bestehen. Die Dichtlippe 17 kann eine Silikondichtung und/oder eine Elastomerdichtung sein. Für die Elastomerdichtung können insbesondere thermoplastische Elastomere verwendet werden. Ferner kann die Dichtlippe 17 ein thermoplastisches Polyurethan aufweisen. Dadurch, dass die Dichtlippe 17 das flexiblere Material der zweiten Komponenten 22 aufweist, kann eine Schallabtrennung des Volumens der Schallweiterleitung vereinfacht sein. Insbesondere kann die Dichtlippe 17 an der Leiterplatte 20 anliegen und sich aufgrund des Materials der zweiten Komponente 22 an die Leiterplatte 20 anschmiegen. Dadurch wird die Schallabtrennung verbessert.
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In einem Ausführungsbeispiel der akustischen Vorrichtung 1 weist die erste Komponente 21 ein härteres Material auf als die zweite Komponente 22. Dadurch wird eine Verbesserung des Schallleitkanals 16 erreicht, da härtere Materialien Schall besser zurückwerfen.
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In einem Ausführungsbeispiel der akustischen Vorrichtung 1 ist der zweite Gehäusekörper 13 ein Mehrkomponenten-Spritzgussteil 23.
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In einem Ausführungsbeispiel der akustischen Vorrichtung 1 weist die Schallaufnahmevorrichtung 14 eine Schallaufnahmemembran 25 und einen Hohlraum 26 angrenzend an die Schallaufnahmemembran 25 auf. Der Hohlraum 26 grenzt an den Schallleitkanal 16 an. Die Schallaufnahmemembran 25 kann dabei am zweite Gehäusekörper 13 angeklebt oder angeschweißt sein, wobei letzteres insbesondere mittels ultraschallschweißen geschehen kann.
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In einem Ausführungsbeispiel der akustischen Vorrichtung 1 weist der zweite Gehäusekörper 13 ein Thermoplast auf. Die Schallaufnahmemembran 25 weist ein Polyetheretherketon (PEEK) und/oder einn Polypropylen (PP) und/oder ein Polyurethan (PUR) und/oder ein Polytetrafluoroetyhlene (pTFE) und/oder ein Polyethylen Telephthalate (PET) und/oder ein Polyamid (PA) auf. Diese Materialien eignen sich gut für den zweite Gehäusekörper 13 beziehungsweise die Schallaufnahmemembran 25. Beide können dabei jeweils Teil der ersten Komponente 21 sein. Insbesondere kann die Schallaufnahmemembran 25 aus einem thermoplastischen Kunststoff wie beispielsweise ein Polyetheretherketon (PEEK) und/oder ein Polypropylen (PP) und/oder ein Polyurethan (PUR) und/oder ein Polytetrafluoroetyhlene (pTFE) und/oder ein Polyethylen Telephthalate (PET) und/oder ein Polyamid (PA) bestehen.
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Optional in 1 dargestellt ist außerdem, dass das Akustiksensorelement 40 auf einer dem zweiten Gehäusekörper 13 zugewandten Seite 27 der Leiterplatte 20 angeordnet ist. Das Akustiksensorelement 40 kann dabei einige Millimeter groß sein und insbesondere Abmessungen kleiner als fünf Millimeter aufweisen. Der Schallleitkanal 16 kann einen runden Querschnitt aufweisen und einen Durchmesser von 1 Millimeter bis 2 Millimeter aufweisen. Die Schallaufnahmemembran 25 kann ebenfalls rund sein und einen Durchmesser zwischen 5 und 25 Millimeter aufweisen.
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In einem Ausführungsbeispiel der akustischen Vorrichtung 1 weist die Schallaufnahmemembran 25 einen flüssigkeitsdichten sowie gasdichten Werkstoff oder einen flüssigkeitsdichten sowie gasdurchlässigen Werkstoff auf.
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In einem Ausführungsbeispiel der akustischen Vorrichtung 1 ist das Akustiksensorelement 40 als MEMS-Mikrophon ausgebildet. MEMS steht dabei für mikroelektromechanische Struktur.
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2 zeigt eine Ansicht des zweiten Gehäusekörpers 13 der akustischen Vorrichtung 1 der 1 von unten, also aus Richtung des Akustiksensorelements 40. Die Dichtlippe 17 ist dabei geschlossen ausgeführt, so dass in diesem Ausführungsbeispiel der akustischen Vorrichtung 1 die Dichtlippe 17 das Akustiksensorelement 40 umschließt. Dadurch kann eine Abdichtung zwischen dem Volumen der Schallweiterleitung und dem Inneren 12 des Gehäuses 10 erleichtert sein.
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Ferner ist in 2 zu sehen, dass die optionalen Ausnehmungen 19 kreisförmig um die Dichtlippe 17 angeordnet sind. Dabei sind mehrere Stege 28 zwischen den Ausnehmungen 17 angeordnet, die eine Stabilität des zweiten Gehäusekörpers 13 erhöhen.
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3 zeigt einen Querschnitt einer akustischen Vorrichtung 1, die der akustischen Vorrichtung 1 der 1 entspricht, sofern im Folgenden keine Unterschiede beschrieben sind. Alle für die akustische Vorrichtung 1 der 1 als optional bezeichneten Merkmale können auch in der akustischen Vorrichtung 1 der 3 optional vorgesehen sein. Die optionalen Ausnehmungen 19 sind hier weggelassen.
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In diesem Ausführungsbeispiel der akustischen Vorrichtung 1 ist das Akustiksensorelement 40 auf einer dem zweiten Gehäusekörper 13 abgewandten Seite 29 der Leiterplatte 20 angeordnet. Die Leiterplatte 20 weist eine Durchgangsöffnung 30 auf. Die Durchgangsöffnung 30 ist mit dem Akustiksensorelement 40 verschossen. Die Durchgangsöffnung 30 ist mit dem Schallleitkanal 16 verbunden. Insbesondere kann die Durchgangsöffnung 30 über das zwischen der Leiterplatte 20 und der Dichtlippe 17 angeordnete Volumen zur Schallweiterleitung, also dem Bereich 18, mit dem Schallleitkanal 16 verbunden sein. Auch in diesem Ausführungsbeispiel liegt die Dichtlippe 17 an der Leiterplatte 20 an. Die Dichtlippe 17 kann sich aufgrund des Materials der zweiten Komponente 22 an die Leiterplatte 20 anschmiegen. Dadurch wird die Schallabtrennung verbessert. In diesem Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass die Dichtlippe 17 die Durchgangsöffnung 30 umschließt.
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4 zeigt einen Querschnitt einer akustischen Vorrichtung 1, die der akustischen Vorrichtung 1 der 1 entspricht, sofern im Folgenden keine Unterschiede beschrieben sind. Alle für die akustische Vorrichtung 1 der 1 als optional bezeichneten Merkmale können auch in der akustischen Vorrichtung 1 der 4 optional vorgesehen sein. Die optionalen Ausnehmungen 19 sind hier weggelassen. Die Dichtlippe 17 berührt das Akustiksensorelement 40. Dies ermöglicht die Abdichtung zwischen dem Volumen der Schallweiterleitung, also insbesondere dem Bereich 18, und dem Inneren 12 des Gehäuses 10. Insbesondere kann die Dichtlippe 17 am Akustiksensorelement 40 anliegen und sich aufgrund des Materials der zweiten Komponente 22 an das Akustiksensorelement 40 anschmiegen. Dadurch wird die Schallabtrennung verbessert. Das Akustiksensorelement 40 weist hier eine schallsensitive Fläche 42 auf, die kleiner ist als das Akustiksensorelement 40, so dass eine Auflagefläche 43 für die Dichtlippe 17 am Akustiksensorelement 40 angeordnet ist.
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5 zeigt eine Ansicht des zweiten Gehäusekörpers 13 für ein weiteres Ausführungsbeispiel einer akustischen Vorrichtung 1 von unten, also analog zur Ansicht der 2, wobei die akustische Vorrichtung 1 sonst der akustischen Vorrichtung 1 der 1 entsprechen kann. Auch hier sind mehrere Stege 28 zwischen den Ausnehmungen 17 angeordnet, die eine Stabilität des zweiten Gehäusekörpers 13 erhöhen. In diesem Ausführungsbeispiel weist der zweite Gehäusekörper 13 zumindest einen Abstandshalter 31 auf. Der Abstandshalter 31 ist Teil der zweiten Komponente 22. Insbesondere können Abstandshalter 31, gegebenenfalls auch mehrere Abstandshalter 31, und die Dichtlippe 17 einstückig ausgeführt sein. Ebenfalls in 5 gezeigt ist, dass die Abstandshalter 31 über einen ebenfalls der zweiten Komponente 22 zugehörigen Verbindungssteg 32 mit der Dichtlippe 17 verbunden sind. Diese Verbindungsstege sind dabei über die Stege 28 des zweiten Gehäusekörpers 13 geführt. Dadurch kann eine einfache Herstellung dieses zweiten Gehäusekörpers 13 möglich sein, insbesondere wenn der zweite Gehäusekörper 13 ein Mehrkomponenten-Spritzgussteil 23 ist. Optional und gestrichelt dargestellt ist in 5 ferner, dass die Abstandshalter 31 als umlaufender Steg 33 ausgestaltet sein können. Dadurch kann eine Vibrationsentkopplung des zweiten Gehäusekörpers erreicht werden.
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6 zeigt ein Ablaufdiagramm 50 eines Verfahrens zum Herstellen eines zweiten Gehäusekörpers 13, insbesondere eines der zweiten Gehäusekörper 13 der 1 bis 5. Dabei wird in einem Bereitstellungsschritt 51 der zweite Gehäusekörper 13 mit einer Schallaufnahmevorrichtung 14 und einer Schallleitvorrichtung 15 bereitgestellt werden. Die Schallleitvorrichtung 14 grenzt an die Schallaufnahmevorrichtung 15 an. Die Schallleitvorrichtung 15 weist einen Schallleitkanal 16 und eine Dichtlippe 17 auf. Optional in 6 dargestellt sind mehrere Unterschritte des Bereitstellungsschritts 51. Ist der zweite Gehäusekörper 13 ein Mehrkomponenten-Spritzgussteil 23, kann zunächst ein erster Zweikomponentenschritt 52 ausgeführt werden, in dem das härtere und weniger flexible erste Material der ersten Komponente 21 spritzgepresst oder spritzgegossen wird. Anschließend kann in einem zweiten Zweikomponentenschritt 53 das weichere und flexiblere zweite Material der zweiten Komponente 22 spritzgepresst oder spritzgegossen werden. Dabei ist diese Reihenfolge nicht zwingend erforderlich, es kann ebenfalls vorgesehen sein, dass zunächst im ersten Zweikomponentenschritt 52 das weichere und flexiblere zweite Material der zweiten Komponente 22 spritzgepresst oder spritzgegossen wird und anschließend im zweiten Zweikomponentenschritt 53 das härtere und weniger flexible erste Material der ersten Komponente 21 spritzgepresst oder spritzgegossen wird. Ferner kann in einem optionalen Befestigungsschritt 54 die Schallaufnahmemembran 25 am zweiten Gehäusekörper 13 angeklebt oder angeschweißt werden, wobei letzteres insbesondere mittels ultraschallschweißen geschehen kann.
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7 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Herstellen einer akustischen Vorrichtung 1, die den akustischen Vorrichtungen 1 der 1 bis 5 entsprechen kann. In einem weiteren Bereitstellungsschritt 55 wird der erste Gehäusekörper 11 bereitgestellt. In einem Einsetzschritt 56 wird das Akustiksensorelement 40 in den ersten Gehäusekörper 11 eingesetzt. In einem weiteren Befestigungsschritt 57 wird der zweite Gehäusekörper 13 derart am ersten Gehäusekörper 11 angebracht, dass die Schallleitvorrichtung 15 zwischen der Schallaufnahmevorrichtung 14 und dem Akustiksensorelement 40 angeordnet ist, und derart, dass die Dichtlippe 17 das Innere 12 des Gehäuses 10 vom Schallleitkanal 16 trennt. Dabei kann vorgesehen sein, dass der zweite Gehäusekörper 13 an den ersten Gehäusekörper 11 angeklebt wird oder dass der zweite Gehäusekörper 13 mit dem ersten Gehäusekörper 11 verschraubt oder verschweißt wird, wobei letzteres insbesondere mittels ultraschallschweißen geschehen kann.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele beschrieben wurde, ist die Erfindung nicht auf die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen hieraus können vom Fachmann abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.