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EINLEITUNG
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Die in diesem Abschnitt enthaltenen Informationen dienen dazu, den Kontext der Offenbarung allgemein darzustellen. Arbeiten der vorliegend genannten Erfinder, soweit sie in diesem Abschnitt beschrieben sind, sowie Aspekte der Beschreibung, die zum Zeitpunkt der Anmeldung möglicherweise nicht anderweitig zum Stand der Technik gehören, werden weder ausdrücklich noch stillschweigend gegenüber der vorliegenden Offenbarung als Stand der Technik anerkannt.
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Die vorliegende Offenbarung betrifft Systeme und Verfahren zum Verarbeiten von Bastfasern, und insbesondere Systeme und Verfahren zum Verarbeiten von Bastfasern mit Walzen.
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Zu den Naturfasern gehören Bast, Blätter, Samen, Holz und Grashalme. Zu den Bastfasern gehören Flachs, Hanf, Jute, Ramie und Kenaf. Mit dem Ziel einer höheren Nachhaltigkeit und Erneuerbarkeit können Bastfasern bei der Herstellung von konstruktiven und semikonstruktiven Komponenten anstelle von anderen Arten von Verstärkungsfasern wie Kohlenstofffasern verwendet werden.
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KURZDARSTELLUNG
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Ein Verfahren zum Verarbeiten von Bastfasern beinhaltet das Orientieren der Bastfasern im Wesentlichen parallel zueinander; und das Einführen der Bastfasern in ein Walzensystem, um die Stiele der Bastfasern zu biegen und/oder zu brechen. Das Walzensystem umfasst eine erste Walze mit einer ersten Vielzahl von Zähnen und eine zweite Walze mit einer zweiten Vielzahl von Zähnen, die eine Spannweite aufweisen. Die erste Walze und die zweite Walze sind so angeordnet, dass jeder der ersten Vielzahl von Zähnen zwischen benachbarten Paaren der zweiten Vielzahl von Zähnen verläuft. Die erste Vielzahl von Zähnen der ersten Walze und die zweite Vielzahl von Zähnen der zweiten Walze sind so konfiguriert, dass sie die Stiele der Bastfasern in einem Schermodus belasten, um die Stiele zu biegen und/oder zu brechen.
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Als weitere Merkmale weist jeder der ersten Vielzahl von Zähnen einen rechteckigen Querschnitt oder einen „W“-förmigen Querschnitt auf. Die erste Vielzahl von Zähnen und die zweite Vielzahl von Zähnen weisen unterschiedliche Formen auf. Die erste Vielzahl von Zähnen und die zweite Vielzahl von Zähnen weisen die gleiche Form auf. Die Stiele weisen einen Durchmesser auf. Die Spannweite liegt in einem Bereich zwischen dem vier- bis siebenfachen Durchmesser der Stiele.
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Als weitere Merkmale liegt der Durchmesser der Stiele im Bereich von 0,5 mm bis 3 mm. Die Spannweite liegt im Bereich von 2 mm bis 21 mm. Die Bastfasern beinhalten Flachs.
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Ein Walzensystem zum Verarbeiten von Bastfasern umfasst eine erste Walze, die eine erste Vielzahl von Zähnen umfasst; und eine zweite Walze, die eine zweite Vielzahl von Zähnen umfasst, die eine Spannweite im Bereich des 4- bis 7-fachen des Durchmessers der zu verarbeitenden Stile der Bastfasern aufweisen. Die erste Walze und die zweite Walze sind so angeordnet, dass jeder der ersten Vielzahl von Zähnen zwischen benachbarten Paaren der zweiten Vielzahl von Zähnen verläuft. Die erste Vielzahl von Zähnen der ersten Walze und die zweite Vielzahl von Zähnen der zweiten Walze sind so konfiguriert, dass sie die Stiele der Bastfasern in einem Schermodus belasten, um die Stiele zu biegen und/oder zu brechen.
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Als weitere Merkmale weist jede der ersten Vielzahl von Zähnen einen rechteckigen Querschnitt auf, wobei jeder der zweiten Vielzahl von Zähnen einen dreieckigen Querschnitt aufweist. Die erste Vielzahl von Zähnen und die zweite Vielzahl von Zähnen weisen unterschiedliche Formen auf. Die erste Vielzahl von Zähnen und die zweite Vielzahl von Zähnen weisen die gleiche Form auf. Der Durchmesser der Stiele der Bastfasern liegt im Bereich von 0,5 mm bis 3 mm. Die Spannweite liegt im Bereich von 2 mm bis 21 mm. Die Bastfasern beinhalten Flachs.
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Ein Walzensystem zum Verarbeiten von Bastfasern umfasst eine erste Walze mit einer ersten Vielzahl von Zähnen. Eine zweite Walze umfasst eine zweite Vielzahl von Zähnen mit einer Spannweite. Jeder der ersten Vielzahl von Zähnen weist entweder einen rechteckigen Querschnitt oder einen „W“-formigen Querschnitt auf. Jeder der zweiten Vielzahl von Zähnen weist einen dreieckigen Querschnitt auf. Die erste Walze und die zweite Walze sind so angeordnet, dass jeder der ersten Vielzahl von Zähnen zwischen benachbarten Paaren der zweiten Vielzahl von Zähnen verläuft. Die erste Vielzahl von Zähnen der ersten Walze und die zweite Vielzahl von Zähnen der zweiten Walze sind so konfiguriert, dass sie Stiele von Bastfasern in einem Schermodus belasten, um die Stiele zu biegen und/oder zu brechen.
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Als weitere Merkmale weisen die Bastfasern einen Durchmesser auf. Die Spannweite liegt in einem Bereich zwischen dem vier- bis siebenfachen Durchmesser der Bastfasern. Der Durchmesser der Bastfasern liegt im Bereich von 0,5 mm bis 3 mm. Die Spannweite liegt im Bereich von 2 mm bis 21 mm. Die Bastfasern beinhalten Flachs.
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Weitere Anwendungsgebiete der vorliegenden Offenbarung ergeben sich aus der detaillierten Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen. Die detaillierte Beschreibung und die spezifischen Beispiele dienen nur der Veranschaulichung und sollen den Schutzumfang der Offenbarung nicht einschränken.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die vorliegende Offenbarung wird aus der detaillierten Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen besser verständlich, wobei:
- 1 ein Flussdiagramm eines Beispiels für ein Verfahren zum Verarbeiten von Bastfasern ist;
- 2 eine Querschnittsansicht eines Beispiels einer Bastfaser ist;
- 3 eine vereinfachte seitliche Querschnittsansicht ist, die ein Beispiel eines Walzensystems für die Verarbeitung von zufällig orientierten Bastfasern veranschaulicht;
- 4 ein Flussdiagramm eines Beispiels für ein Verfahren zum Verarbeiten von Bastfasern gemäß der vorliegenden Offenbarung ist;
- 5 eine vereinfachte seitliche Querschnittsansicht ist, die ein Beispiel für ein Walzensystem zum Verarbeiten von Bastfasern gemäß der vorliegenden Offenbarung veranschaulicht;
- 6A eine Querschnittsteilansicht eines Beispiels für ein Walzensystem ist;
- 6B ein Scherkraftdiagramm für das Walzensystem von 6A ist;
- 6C ein Biegemomentdiagramm für das Walzensystem von 6A ist;
- 7A eine Querschnittsteilansicht eines Beispiels für ein Walzensystem zum Verarbeiten von Bastfasern gemäß der vorliegenden Offenbarung ist;
- 7B ein Scherkraftdiagramm für das Walzensystem von 7A ist;
- 7C ein Biegemomentdiagramm für das Walzensystem von 7A ist;
- 8A eine Querschnittsteilansicht eines Beispiels für ein Walzensystem zum Verarbeiten von Bastfasern gemäß der vorliegenden Offenbarung ist;
- 8B ein Scherkraftdiagramm für das Walzensystem von 8A ist; und
- 8C ein Biegemomentdiagramm für das Walzensystem von 8A ist.
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In den Zeichnungen können Bezugszeichen wiederholt verwendet werden, um ähnliche und/oder identische Elemente zu identifizieren.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Die Systeme und Verfahren zum Verarbeiten von Bastfasern gemäß der vorliegenden Offenbarung werden nachstehend im Zusammenhang mit Verstärkungsfasern für Fahrzeuganwendungen, wie z. B. der additiven Fertigung von Komponenten, beschrieben, jedoch können die Systeme und Verfahren zum Verarbeiten von Bastfasern auch in anderen Anwendungen eingesetzt werden.
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Zu den Naturfasern gehören Bast, Blätter, Samen, Holz und Grashalme. Zu den Bastfasern gehören Flachs, Hanf, Jute, Ramie und Kenaf. Bastfasern wie z. B. Flachs können als Verstärkungsfasern in einer Polymermatrix verwendet werden. Die Verstärkungsfasern können beispielsweise mit Polymer gemischt und beim Spritzguss, beim Formen von konstruktiven und semikonstruktiven Verbundwerkstoffen und bei der additiven Fertigung wie dem 3D-Druck von Komponenten verwendet werden. Flachsfasern weisen hervorragende Eigenschaften für die Verwendung als Verstärkungsfasern auf, wie z. B. eine Dichte von ca. 1,38 g/cm3, eine Zugfestigkeit von 700 bis 1000 MPa, einen Elastizitätsmodul von 60 - 70 GPa, und eine Bruchdehnung von 2,3 %.
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Die Länge der Fasern variiert nach dem Durchlaufen der Walzen. Mit anderen Worten, während die Fasern die Walzensysteme durchlaufen, wird die Faser bei vorgegebenen Faserbiegelängen gebogen und die Fasern bei variablen Faserlängen gebrochen. Die hier beschriebenen Walzensysteme steuern eine Biegelänge (einen Abstand zwischen benachbarten Biegungen einer Faser nach dem Durchlaufen des Walzensystems) der Bastfaser (z. B. eines Flachsstiels), um Fasern mit variabler Länge und vorgegebener Biegelänge zur nachfolgenden Verwendung in semikonstruktiven und konstruktiven Verbundstoffen zu erstellen. In einigen Beispielen ist die gewünschte Faserbiegelänge größer als 230 µm. In einigen Beispielen ist die gewünschte Faserbiegelänge größer als 460 µm. In einigen Beispielen liegt die gewünschte Faserbiegelänge in einem Bereich von 230 µm bis 2 mm. In einigen Beispielen liegt die gewünschte Faserbiegelänge in einem Bereich von 460 µm bis 1 mm.
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Bei Flachsfasern variiert die Länge der Faser nach dem Durchlaufen des Walzensystems. In einigen Beispielen kann die Länge der Flachsfasern bis zu 30 inch (oder vielleicht auch mehr) betragen. Nach dem Durchlaufen des Walzensystems werden die Fasern gebogen, so dass die Faser nicht mehr gerade ist, die einzelnen Biegungen können aber noch miteinander verbunden sein.
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Bezug nehmend nun auf 1 ist ein Flussdiagramm eines Verfahrens 10 zum Verarbeiten von Bastfasern dargestellt. Bei 12 werden Bastpflanzen kultiviert. Die Samen werden gesät und die Stängel wachsen ziemlich schnell. Wenn die Bastpflanze nach einigen Monaten eine Höhe von 3' bis 4' erreicht hat, wird die Bastpflanze geerntet.
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Bei 14 wird das Rösten durchgeführt. Beim Rösten wird die Holzsubstanz, die die Fasern umschließt, zersetzt. Bei 16 wird das Schwingen/Brechen durchgeführt. Wenn das zersetzte Holzgewebe trocknet, werden die Fasern durch Walzen eines Walzensystems geführt und zerkleinert. Beim Schwingen/Brechen wird die Holzsubstanz von den Fasern getrennt. Bei 18 wird das Kämmen/Heckeln durchgeführt, um grobe Faserbündel von feineren Bündeln zu trennen und die Fasern im Allgemeinen parallel zueinander anzuordnen. Für andere Anwendungen können Spinnen und Weben durchgeführt werden.
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Bezug nehmend nun auf 2 ist eine Bastfaser 50 abgebildet. Die Bastfaser 50 besteht aus einer Epidermis oder Außenschicht 52, einer Mittelschicht 54 und einer Innenschicht 56. Eine Vielzahl von Faserzellen 60, die Faserbündel 62 enthalten, sind zwischen der Außenschicht 52 und der Mittelschicht 54 angeordnet. Zwischen der Mittelschicht 54 und der Innenschicht 56 ist ein holzartiger Körper oder Splitter 64 angeordnet. Innerhalb der Innenschicht 56 befindet sich ein Hohlraum 66.
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Bezug nehmend nun auf 3 umfasst ein Walzensystem 100 zum Verarbeiten von Bastfasern eine erste Walze 114 und eine zweite Walze 118. In der Regel umfassen die erste Walze 114 und die zweite Walze 118 Zähne in der gleichen Größe und mit dem gleichen Profil (z. B. sind beide geriffelt und weisen ein allgemein dreieckiges Profil auf). Normalerweise sind die Bastfasern beim Eintritt in das Walzensystem 100 zufällig orientiert. Infolgedessen erstellt das Walzensystem 100 Bastfasern, die falsch ausgerichtet sind und kürzere und/oder variable Längen aufweisen. Die kürzeren und/oder variablen Längen sind im Allgemeinen nicht für die Verwendung als Verstärkungsfasern in einer Polymermatrix geeignet. Wenn die Faser nicht vollständig gebrochen ist, kommt es in der Regel zu Biegungen, Falten oder anderen Defekten in der längeren Faser.
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Bezug nehmend nun auf 4 wird ein Verfahren 135 zum Verarbeiten von Bastfasern gemäß der vorliegenden Offenbarung gezeigt. Beim Verfahren 135 wird das Ausrichten der Fasern bei 137 durchgeführt, z. B. Kämmen/Heckeln oder Durchlaufen eines Rohrs oder eines Kanals durch die Fasern, bevor bei 16 Schwingen/Brechen erfolgt. Das Ausrichten bei 137 wird vor dem Schwingen/Brechen bei 16 durchgeführt, um die Längen in Längsrichtung der Bastfasern auszurichten, bevor die Fasern in die Walzensysteme eintreten, die das Schwingen/Brechen durchführen. Außerdem wird das Schwingen/Brechen bei 16 mit Walzensystemen durchgeführt, die die Bastfasern im Schermodus statt im weiter unten beschriebenen Biegemodus belasten. Das Kämmen/Heckeln kann auch bei 139 nach dem Schwingen/Brechen bei 16 durchgeführt werden.
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Bezug nehmend nun auf 5 umfasst ein Walzensystem 150 zum Verarbeiten von Bastfasern eine erste Walze 154 und eine zweite Walze 158. Die Bastfasern werden vor dem Schwingen/Brechen ausgerichtet (und nicht zufällig orientiert, wie vorstehend). In einigen Beispielen weisen die erste Walze 154 und die zweite Walze 158 Zahnprofile auf, die weiter unten beschrieben werden. Das Walzensystem 150 ist dazu konfiguriert, das Versagen/den Bruch des Holzmaterials während des Brechprozesses zu steuern.
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Bezug nehmend nun auf 6A ist ein Beispiel für ein Walzensystem 200 dargestellt, das dazu konfiguriert ist, die Bastfaser in einem Biegemodus zu belasten. Das Walzensystem 200 umfasst eine erste Walze 210 mit einer ersten Vielzahl von Zähnen 214-1, 214-2, ..., und 214-T, wobei T eine ganze Zahl größer als 1 ist. Das Walzensystem 200 umfasst eine zweite Walze 220 mit einer zweiten Vielzahl von Zähnen 224-1, ..., und 214-R, wobei R eine ganze Zahl größer als 1 ist. In einigen Beispielen weisen die erste Vielzahl von Zähnen 214-1, 214-2, ..., und 214-T und die zweite Vielzahl von Zähnen 224-1, ..., und 224-R das gleiche Profil und die gleiche Größe (z. B. ein dreieckiges Profil) auf. Einer der Vielzahl von Zähnen 214-1, 214-2, ..., und 214-T ist zwischen einem Paar der Vielzahl von Zähnen 224-1, ..., und 224-R ausgerichtet oder zentriert.
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In 6B ist ein Scherkraftdiagramm für das Walzensystem 200 von 6A gezeigt. In 6C ist ein Biegemomentdiagramm für das Walzensystem 200 von 6A gezeigt. Wie zu erkennen ist, ist das Walzensystem 200 dazu konfiguriert, die Bastfasern in einem Biegemodus zu belasten.
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Bezug nehmend nun auf 7A ist ein Walzensystem 300 dargestellt, das dazu konfiguriert ist, die Bastfaser in einem Schermodus zu belasten. Das Walzensystem 300 umfasst eine erste Walze 310 mit einer ersten Vielzahl von Zähnen 314-1, 314-2, ..., und 314-T, wobei T eine ganze Zahl größer als 1 ist. Das Walzensystem 300 umfasst eine zweite Walze 320 mit einer zweiten Vielzahl von Zähnen 324-1, ..., und 324-R, wobei R eine ganze Zahl größer als 1 ist. Die erste Walze 310 und die zweite Walze 320 drehen sich um eine Achse (nicht dargestellt), die an einem Rahmen oder einem anderen Träger (nicht dargestellt) angebaut ist. Zum Beispiel kann ein Motor, eine Handkurbel oder eine andere Vorrichtung dazu verwendet werden, die Walzen zu drehen.
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In einigen Beispielen weist jeder der ersten Vielzahl von Zähnen 314-1, 314-2, ..., und 314-T ein rechteckiges Zahnprofil auf. In einigen Beispielen weist jeder der Vielzahl von Zähnen 324-1, ..., und 324-R ein dreieckiges Profil, ein rechteckiges Profil oder ein anderes geeignetes Zahnprofil auf. Einer der ersten Vielzahl von Zähnen 314-1, 314-2, ..., und 314-T ist zwischen einem benachbarten Paar der zweiten Vielzahl von Zähnen 324-1, ..., und 324-R ausgerichtet oder zentriert.
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In einigen Beispielen weisen die Baststiele einen Durchmesser im Bereich von 0,5 bis 3 mm auf. Eine Spanne s zwischen der Vielzahl von Zähnen 324-1, ... und 324-R liegt im Bereich des 4- bis 7-fachen der Dicke/des Durchmessers der Baststiele. Mit anderen Worten liegt die Spannweite im Bereich zwischen 2 mm und 21 mm.
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In einigen Beispielen weisen die Baststiele einen Durchmesser im Bereich von 2 bis 3 mm auf. Eine Spanne s zwischen der Vielzahl von Zähnen 324-1, ... und 324-R liegt im Bereich des 4- bis 7-fachen der Dicke/des Durchmessers der Baststiele. Mit anderen Worten liegt die Spannweite in einem Bereich von 8 mm bis 21 mm. Das Walzensystem 300 in 7A stellt eine modifizierte Kurzbalken-Scherkonstruktion bereit, um Scherversagen herbeizuführen. Wie zu erkennen ist, ist das Walzensystem 300 dazu konfiguriert, die Bastfasern in einem Schermodus zu belasten.
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In 7B ist ein Scherkraftdiagramm für das Walzensystem von 7A gezeigt. In 7C ist ein Biegemomentdiagramm für das Walzensystem von 7A gezeigt. Wie zu erkennen ist, ist das Walzensystem 300 dazu konfiguriert, die Bastfasern in einem Schermodus zu belasten und Bastfasern mit der vorgegebenen Länge zu erzeugen.
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Die hier beschriebenen Walzensysteme steuern eine Biegestelle der Bastfaser (wie etwa eines Flachsstiels) auf eine Länge, die größer ist als die Faserbiegelänge, die zur Verwendung in semikonstruktiven und konstruktiven Verbundwerkstoffen erforderlich ist. In einigen Beispielen ist die gewünschte Faserbiegelänge größer als 230 µm. In einigen Beispielen ist die gewünschte Faserbiegelänge größer als 460 µm. In einigen Beispielen liegt die gewünschte Faserbiegelänge in einem Bereich von 230 µm bis 2 mm. In einigen Beispielen liegt die gewünschte Faserbiegelänge in einem Bereich von 460 µm bis 1 mm.
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Durch einen Scherprozess wird das Faserbündel unter verschiedenen Bedingungen belastet, die einen Scherversagensmodus mit niedrigerer Energie nutzen, um das Faserbündel vom Stiel zu trennen. Die Faserbiegelänge bestimmt den mechanischen Biege-/Brechprozess und den Zahnabstand des Walzensystems für Bastfasern. Darüber hinaus verwenden die Walzensysteme gemäß der vorliegenden Offenbarung einen Schermodus, um die Extraktion von Faserbündeln aus holzigen Stielen anzusteuern, im Gegensatz zu einem Biegeversagensmodus.
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Bezug nehmend nun auf 8A ist ein Walzensystem 400 dargestellt, das dazu konfiguriert ist, die Bastfaser in einem Schermodus zu belasten. Das Walzensystem 400 umfasst eine erste Walze 410 mit einer ersten Vielzahl von Zähnen 414-1, 414-2, ..., und 414-T, wobei T eine ganze Zahl größer als 1 ist. Das Walzensystem umfasst eine zweite Walze 420 mit der zweiten Vielzahl von Zähnen 424-1, ..., und 414-R, wobei R eine ganze Zahl größer als 1 ist.
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In einigen Beispielen weist jeder der ersten Vielzahl von Zähnen 414-1, 414-2, ..., und 414-T einen „W“-form igen Querschnitt (einschließlich eines Paares von benachbarten dreieckigen Zahnunterabschnitten) auf. Jeder der ersten Vielzahl von Zähnen 424-1, ..., und 414-R weist ein „W“-förmiges Profil, ein dreieckiges Profil, ein rechteckiges Profil oder ein anderes geeignetes Zahnprofil auf. Einer der ersten Vielzahl von Zähnen 414-1, 414-2, ..., und 414-T ist zwischen einem benachbarten Paar der zweiten Vielzahl von Zähnen 424-1, ..., und 414-R ausgerichtet oder zentriert.
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In 8B ist ein Scherkraftdiagramm für das Walzensystem 400 von 8A gezeigt. In 8C ist ein Biegemomentdiagramm für das Walzensystem 400 von 8A gezeigt. Wie zu erkennen ist, ist das Walzensystem 400 dazu konfiguriert, die Bastfasern in einem Schermodus zu belasten und Bastfasern mit der vorgegebenen Länge zu erzeugen.
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Die vorstehende Beschreibung dient lediglich der Veranschaulichung und soll in keiner Weise die Offenbarung, ihre Anwendung oder Verwendungen einschränken. Die umfassenden Lehren der Offenbarung können in einer Vielzahl von Formen umgesetzt werden. Während diese Offenbarung bestimmte Beispiele enthält, sollte daher der tatsächliche Umfang der Offenbarung nicht darauf eingeschränkt sein, da andere Modifikationen beim Prüfen der Zeichnungen, der Beschreibung und der folgenden Ansprüche deutlich werden. Es versteht sich, dass ein oder mehrere Schritte innerhalb eines Verfahrens in unterschiedlicher Reihenfolge (oder gleichzeitig) ausgeführt werden können, ohne die Prinzipien der vorliegenden Offenbarung zu verändern. Auch wenn die vorstehenden Ausführungsformen oben jeweils als mit bestimmten Merkmalen versehen beschrieben sind, können ferner jedes einzelne oder mehrere dieser Merkmale, die in Bezug auf eine Ausführungsform der Offenbarung beschrieben sind, mit Merkmalen jeder der anderen Ausführungsformen umgesetzt und/oder mit denselben kombiniert werden, selbst wenn diese Kombination nicht ausdrücklich beschrieben ist. Mit anderen Worten schließen die beschriebenen Ausführungsformen sich nicht gegenseitig aus, und Permutationen von einer oder mehreren Ausführungsformen untereinander bleiben im Rahmen dieser Offenbarung.
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Räumliche und funktionale Beziehungen zwischen Elementen (zum Beispiel zwischen Modulen, Schaltungselementen, Halbleiterschichten usw.) werden mit verschiedenen Begriffen beschrieben, darunter „verbunden“, „im Eingriff“, „gekoppelt“, „benachbart“, „neben“, „auf“, „über“, „unter“ und „angeordnet“. Wenn eine Beziehung zwischen einem ersten und einem zweiten Element in der vorstehenden Offenbarung nicht ausdrücklich als „direkt“ beschrieben wird, kann diese Beziehung eine direkte Beziehung sein, bei der keine anderen dazwischenliegenden Elemente zwischen dem ersten und dem zweiten Element vorhanden sind; sie kann aber auch eine indirekte Beziehung sein, bei der ein oder mehrere dazwischenliegende Elemente (entweder räumlich oder funktional) zwischen dem ersten und dem zweiten Element vorhanden sind. Wie hier verwendet, sollte der Ausdruck „A, B und/oder C“ unter Verwendung einer nicht-exklusiven logischen „ODER-Verknüpfung“ als logisch (A ODER-verknüpft mit B ODER-verknüpft mit C) ausgelegt werden, und nicht als „mindestens eines von A, mindestens eines von B und mindestens eines von C“.
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In den Figuren veranschaulicht die Richtung eines Pfeils, wie sie durch die Pfeilspitze angegeben wird, im Allgemeinen den Informationsfluss (z. B. Daten oder Anweisungen), der für die Veranschaulichung von Interesse ist. Wenn zum Beispiel Element A und Element B eine Vielfalt von Informationen austauschen, aber die von Element A an Element B übermittelten Informationen für die Veranschaulichung relevant sind, kann der Pfeil von Element A zu Element B zeigen. Dieser unidirektionale Pfeil bedeutet nicht, dass keine anderen Informationen von Element B an Element A übermittelt werden. Ferner kann bei Informationen, die von Element A an Element B gesendet werden, Element B Anforderungen nach oder Empfangsbestätigungen für die Informationen an Element A senden.