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Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bewegen wenigstens eines Moduls einer Druckmaschine aus einer Arbeitsposition in eine Serviceposition mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Bewegen eines Tintendruckmoduls seitlich aus einem Druckwerk einer Druckmaschine und wieder zurück mit den Merkmalen des von Anspruch 17.
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Gebiet der Technik
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Die Erfindung liegt auf dem technischen Gebiet der grafischen Industrie und dort insbesondere im Bereich des industriellen, d.h. hochproduktiven Tintendrucks (Inkjet) auf flache Substrate, d.h. des bildgemäßen Auftragens von feinsten Tropfen aus flüssiger Tinte auf bogen-, bahn-, folien- oder etikettenförmige Bedruckstoffe, bevorzugt aus Papier, Karton, Pappe, Kunststoff, Metall oder Verbundmaterial. Das Auftragen der Tinte erfolgt mit Tintendruckköpfen, welche zu Servicezwecken entweder zugänglich verbaut oder in eine zugängliche Position bewegbar oder verlagerbar sein müssen.
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Stand der Technik
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Industrielle Druckmaschinen für den Tintendruck (Inkjet) mit zu Servicezwecken beweg- und verlagerbaren Druckköpfen sind bereits bekannt. Dabei muss die Position und Ausrichtung der Köpfe in einer Arbeitsposition, in welcher das Drucken erfolgen kann, beim Herstellen hochqualitativer Druckprodukte exakt vorgegeben sein und beibehalten werden.
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Die
DE102017201926A1 offenbart eine Digitaldruckmaschine mit einem Druckbalken für den Tintendruck. Der Druckbalken ist in einer Arbeitsposition und eine zurückgezogene Position verstellbar gelagert. Eine justierbare Rolle und eine gefederte Rolle bilden eine erste Anordnung und sind einander gegenüberliegend angeordnet. Eine Schiene bildet eine zweite Anordnung und befindet sich zwischen der justierbaren Rolle und der gefederten Rolle, wenn der Druckbalken in die Arbeitsposition verstellt ist, und befindet sich nicht zwischen der justierbaren Rolle und der gefederten Rolle, wenn der Druckbalken in die zurückgezogene Position verstellt ist. Eine der beiden Anordnungen ist an dem Druckbalken angeordnet und die andere der beiden Anordnungen ist separat von dem Druckbalken angeordnet.
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Die
US2021339535A1 offenbart eine Tintendruckmaschine mit horizontal in eine jeweilige Arbeitsposition beweglichen Druckmodulen. In der jeweiligen Arbeitsposition ruht das Druckmodul auf drei kugelförmig ausgebildeten Auflage-Elementen, wodurch eine präzise Ausrichtung des Druckmoduls ermöglicht wird.
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Solche aufwändigen und stark bauraumfordernden Lösungen können die Herstellkosten einer Druckmaschine für eine erfolgreiche Vermarktung zu hoch werden lassen und es besteht daher herstellerseitig die dringende Anforderung, eine kostengünstigere und dennoch sichere, d.h. den hochproduktiven und zugleich hochqualitativen Druck ermöglichende, Lösung zu finden.
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Technische Aufgabe
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verbesserung gegenüber dem Stand der Technik zu schaffen, welche insbesondere eine kostengünstige und sichere Lösung des geschilderten Problems darstellt.
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Erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1 und ein Verfahren nach Anspruch 17 gelöst.
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Vorteilhafte und daher bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung und den Zeichnungen.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Bewegen wenigstens eines Moduls, z.B. eines Tintendruck-Moduls, einer Druckmaschine aus einer Arbeitsposition in eine Serviceposition, mit einer (zur Druckmaschine) ortsfesten Traverse und einem entlang einer Führungstrecke der Traverse zwischen der Arbeitsposition und der Serviceposition horizontal bewegbaren Schieber für das Modul, zeichnet sich dadurch aus, dass der Schieber in der Arbeitsposition an zusammen wenigstens fünf horizontalen und vertikalen Auflageelementen der Traverse federbelastet aufliegt und dass der Schieber von den Auflageelementen derart abhebbar ist, dass der Schieber durch das Bewegen in die Serviceposition von den Auflageelementen abgehoben wird.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Bewegen eines Tintendruckmoduls seitlich aus einem Druckwerk einer Druckmaschine und wieder zurück, ist ein Verfahren wobei das Tintendruckmodul mit einem Schieber bewegt wird, welcher von mehreren Führungselementen geführt wird, und ein Kontakt des Schiebers mit mehreren Auflageelementen in einer zur Richtung des Bewegens verschiedenen Richtung aufgehoben bzw. wieder hergestellt wird und wobei das Aufheben bzw. Wiederherstellen des Kontakts durch das seitliche Bewegen und Zurückbewegen des Schiebers bewirkt wird.
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Vorteilhafte Ausbildungen und Wirkungen der Erfindung
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Die Erfindung ermöglicht es in vorteilhafter Weise, eine kostengünstige und dennoch sichere, d.h. den hochproduktiven und zugleich hochqualitativen Druck ermöglichende, Lösung zu schaffen.
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Das - gewissermaßen „automatische“ - Abheben des Schiebers von den Auflageelementen (vermittelt) durch das Bewegen des Schiebers stellt eine einfache und kostengünstige technische Lösung dar. Diese Lösung erlaubt einen - ebenfalls gewissermaßen „automatischen“ - Wechsel von einem hochpräzisen ersten Modus (Druckmodus: Drucken in der Arbeitsposition) in einen ausreichend präzisen zweiten Modus (Servicemodus: Bewegen in die Serviceposition) - und wieder zurück. Der Schieber kann in der Arbeitsposition in vorteilhafter Weise exakt positioniert und ausgerichtet sein. Der Schieber kann in ebenfalls vorteilhafter Weise nach dem Abheben bewegt werden, wobei eine einfache und kostengünstige Lösung, z.B. in Form einer Führung mit einfach ausgestalteten, günstigen Führungselementen, ausreicht. Eine exakte Führung ist in vorteilhafter Weise nicht nötig und kann daher eingespart werden.
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Beim Abheben des Schiebers von den Auflageelementen werden der Schieber und die Auflageelemente außer Kontakt gebracht, bevorzugt vollständig außer Kontakt, bzw. der Kontakt wird aufgehoben. Der Abstand des Schiebers von den Auflageelementen kann im abgehobenen Zustand etwa 1mm sein. Bei einem (Wieder-) Auflegen des Schiebers auf die Auflageelemente werden der Schieber und die Auflageelemente (wieder) in Kontakt gebracht bzw. der Kontakt wird wieder hergestellt. Es wird in vorteilhafter Weise vermieden, dass der Schieber beim Hin- und Her-Bewegen zwischen Arbeits- und Serviceposition an den Auflageflächen schleift und diese abnutzt. Zudem wird in vorteilhafter Weise ein Sicherheitsabstand zwischen dem Modul, z.B. wenigstens einem Druckkopf bzw. dessen empfindlicher Druckdüsen-Fläche, und einer Transportvorrichtung für den Bedruckstoff geschaffen. Ein weiterer Vorteil ist, dass präzise gefertigte und eingestellte Auflageelemente (mit z.B. gehärteten und abgerundeten Auflageflächen) nur in der Arbeitsposition genutzt. Beim Hin- und Her-Bewegen des Schiebers zwischen Arbeits- und Serviceposition werden die Auflageelemente dagegen nicht genutzt, also auch nicht abgenutzt; stattdessen können hierfür z.B. weniger präzise gefertigte und eingestellte Elemente (weiter unten als „Führungselemente“ bezeichnet) genutzt werden. Damit geht eine Arbeits- und Kosteneinsparung einher. Trotzdem bleibt die Lösung sicher, in dem Sinne, dass das Modul in der Arbeitsposition exakt ausgerichtet betrieben werden kann.
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Das Modul ist bevorzugt ein Tintendruck-Modul, also ein Tintendruckkopf oder eine Mehrzahl von benachbarten Tintendruckköpfen, z.B. ein Druckbalken. Das Modul kann alternativ ein Trockner, z.B. ein IR-Trockner, Heißlufttrockner und/oder ein UV-Trockner sein. Das Modul kann weiterhin alternativ folgendes sein: ein Bedruckstoff-Reinigungsmodul, ein Bedruckstoff- Plasmabehandlungsmodul, ein Bedruckstoff-Beschichtungsmodul für Flüssigkeiten oder ein Bedruckstoff-Beschichtungsmodul für Folien/Laminate, ein Befeuchtungsmodul, ein Etiketten-Applikationsmodul, ein Fehlererkennungsmodul, ein Bedruckstoff-Messmodul, ein Druckbild- oder Druckkontrollstreifen-Inspektionsmodul, ein Druckbild- oder Druckkontrollstreifen-Aufnahmemodul, ein Zählmodul, ein Druckprodukt-Bearbeitungsmodul (z.B. Schneiden, Stanzen, Prägen, Perforieren), ein Markierungsmodul (z.B. Makulatur markieren), ein Security-Merkmal-Modul (z.B. Erzeugen eines Serialisierungsmerkmals oder eines fälschungssicheren Merkmals).
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Aufheben bzw. Wiederherstellen des Kontakts bevorzugt allein durch das seitliche Bewegen und Zurückbewegen des Schiebers bewirkt. Das Bewegen und Zurückbewegen des Schiebers bzw. die dazu wirkende Kraft ist für das Aufheben bzw. Wiederherstellen des Kontakts ursächlich.
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Weiterbildungen der Erfindung
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Im Folgenden werden bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung als Vorrichtung (kurz: Weiterbildungen) beschrieben.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass der Schieber auf die Auflageelemente derart auflegbar ist, dass der Schieber durch das Bewegen zurück in die Arbeitsposition auf die Auflageelemente aufgelegt wird.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass der Schieber in der Serviceposition von allen Auflageelementen abgehoben ist.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass der Schieber in der Arbeitsposition auf allen Auflageelementen aufgelegt ist.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass das Bewegen aus der Arbeitsposition in die Serviceposition in einer - zu einer Transportrichtung eines zu bedruckenden Bedruckstoffs senkrechten - horizontalen x-Richtung erfolgt.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass das Abheben von wenigstens zwei Auflageelementen in einer - zur x-Richtung senkrechten und zur Transportrichtung parallelen - horizontalen y-Richtung erfolgt.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass das Abheben von wenigstens zwei weiteren Auflageelementen in einer - zur x-Richtung und y-Richtung senkrechten - vertikalen z-Richtung erfolgt.
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Das Abheben in y- und z-Richtung erfolgt bevorzugt automatisch beim Bewegen in x-Richtung, insbesondere in der Anfangsphase dieser Bewegung. Umgekehrt erfolgt das (Wieder-) Auflegen automatisch beim Bewegen in umgekehrter x-Richtung, insbesondere in der Endphase dieser Bewegung.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Traverse drei einstellbare Auflageelemente umfasst.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die drei Auflageelemente in y-Richtung wirkend ausgebildet sind, d.h. jeweils eine sich in x- und z-Richtung erstreckende Auflagefläche umfassen.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Traverse zwei weitere einstellbare Auflageelemente umfasst.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die zwei Auflageelemente in z-Richtung wirkend ausgebildet sind, d.h. jeweils eine sich in x- und y-Richtung erstreckende Auflagefläche umfassen.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass der Schieber ein weiteres einstellbares Auflageelement umfasst.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Traverse einen Anschlag für das eine weitere Auflageelement umfasst.
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Die Auflageelemente können einstellbar und z.B. als Justageschrauben ausgebildet sein. Durch das Einstellen/Justieren kann die jeweilige Auflagefläche bevorzugt senkrecht zu ihrer Ebene verstellt werden. Dadurch kann die Position und Ausrichtung des Schiebers und somit der daran angeordneten Druckköpfe in der Arbeitsposition exakt eingestellt werden.
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Zwei der drei Auflageelemente können auf einer Vertikalen angeordnet ein, so dass ein Verstellen des dritten Auflageelements eine reine Rotation um die Vertikale bewirkt. Zwei der drei Auflageelemente können auf einer Horizontalen angeordnet ein, so dass ein Verstellen des dritten Auflageelements eine reine Rotation um die Horizontale bewirkt. Die Auflageelemente bilden bevorzugt ein statisch bestimmtes Lagerungssystem für den Schieber.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Traverse wenigstens ein Federelement, bevorzugt zwei oder drei Federelemente, umfasst und/oder dass der Schieber wenigstens ein Federelement umfasst.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass das Federelement in y-Richtung wirkend, d.h. eine Federkraft in y-Richtung erzeugend, ausgebildet ist.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Traverse wenigstens ein weiteres Federelement, bevorzugt zwei Federelemente, umfasst.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass das weitere Federelement in z-Richtung wirkend, d.h.. eine Federkraft in z-Richtung erzeugend, ausgebildet ist.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Traverse wenigstens ein weiteres Federelement, bevorzugt ein Federelement, umfasst.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass das Federelement in x-Richtung wirkend, d.h. eine Federkraft in x-Richtung erzeugend, ausgebildet ist.
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Bevorzugt ist jedem Auflageelement ein Federelement zugeordnet.
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Die Federelemente können als Biegefedern, insbesondere als Blattfedern ausgebildet sein. Die Federelemente können an ihrem federnden Ende je ein Röllchen umfassen, welches die Reibung zwischen Schieber und Federelement beim Bewegen des Schiebers vermindert.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Traverse ein Gewindeloch umfasst.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass der Schieber eine Schraube umfasst.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Schraube derart mit dem Gewindeloch zusammenwirkt, dass ein Drehen der Schraube das Abheben des Schiebers von den Auflageelementen und gegen wenigstens eine Federelement-erzeugte Kraft unterstützt.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass sich das Gewindeloch und die Schraube in x-Richtung erstrecken und zusammenwirken.
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Das Gewindeloch kann in die zur y-z-Ebene parallele Seite der Traverse eingebracht sein. Die Schraube kann entsprechend in die zur y-z-Ebene parallele Seite des Schiebers oder in ein die Seite verlängerndes Element, z.B. einen angesetzten Block, eingebracht sein.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Traverse eine Mehrzahl von n Führungselementen umfasst.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Traverse eine Mehrzahl von m weiteren Führungselementen umfasst.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass wenigstens eines der Führungselemente und/oder weiteren Führungselemente einstellbar ist.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass wenigstens ein Führungselement und/oder weiteres Führungselement in y-Richtung einstellbar ist.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass wenigstens ein Führungselement und/oder weiteres Führungselement in z-Richtung einstellbar ist.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Führungselemente und/oder weiteren Führungselemente mit einer entsprechenden Mehrzahl von n Abhebeelementen zusammenwirken.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Abhebeelemente am Schieber angeordnet oder ausgebildet sind.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Abhebeelemente als wenigstens eine Abhebeschräge am Schieber ausgebildet ist.
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Die Führungselemente und/oder weiteren Führungselemente können jeweils eine Führungsfläche aufweisen.
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Das Einstellen der Führungselemente und/oder weiteren Führungselemente erfolgt bevorzugt senkrecht zur Ebene der Führungsfläche.
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Die Führungselemente und/oder weiteren Führungselemente können als Schrauben ausgebildet sein.
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Der Schieber kann beim Hin- und Her-Bewegen zwischen Arbeits- und Serviceposition an den Führungsflächen der Führungselemente und/oder weiteren Führungselemente entlanggleiten; die Führungsflächen können daher als Gleitflächen oder Gleitlager ausgebildet sein, z.B. kostengünstig aus Kunststoff gefertigt. Alternativ sind Kugellager einsetzbar. Ein Entlanggleiten an den Auflageelementen soll dagegen verhindert werden. Durch das Einstellen der Führungselemente und/oder weiteren Führungselemente kann der Abstand des Schiebers von der Traverse im abgehobenen Zustand sowie dessen Ausrichtung zur Traverse exakt eingestellt werden.
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Alternativ ist es möglich, die Führungselemente und/oder weiteren Führungselemente am Schieber und die Abhebeelemente an der Traverse vorzusehen.
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Die Führungselemente und die weiteren Führungselemente können vereinfachend zusammengefasst gemeinsam als Führungselemente bezeichnet werden.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass die Traverse als ein ebener Rahmen ausgebildet ist, welcher sich in x-Richtung und in z-Richtung erstreckt.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass der Schieber als ein ebener Rahmen ausgebildet ist, welcher sich in x-Richtung und in z-Richtung erstreckt Die Rahmen können materialeinsparende Öffnungen aufweisen.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass das Modul, insbesondere ein Tintendruck-Modul, an dem Schieber angeordnet und zusammen mit dem Schieber bewegbar ist.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass der Schieber einen Griff - für das händische Bewegen des Schiebers aus der Arbeitsposition in die Serviceposition, oder umgekehrt, - umfasst.
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Alternativ kann ein Abtrieb vorgesehen sein, welcher den Schieber entlang seines gesamten Verfahrweges bewegt (aus der Arbeitsposition hin zu der Serviceposition und zurück zu der Arbeitsposition), z.B. ein Elektromotor zusammen mit einer Spindel.
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Im Folgenden werden bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung als Verfahren (kurz: Weiterbildungen) beschrieben.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass das Aufheben des Kontakts während einer Anfangsphase des Bewegens und das Wiederherstellen des Kontakts während einer Endphase des Zurückbewegens des Schiebers bewirkt wird.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass das Bewegen und Zurückbewegen per Hand erfolgt.
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Eine Weiterbildung kann sich dadurch auszeichnen, dass das Aufheben des Kontakts während der Anfangsphase und das Wiederherstellen des Kontakts während der Endphase durch Drehen und Zurückdrehen einer Schraube unterstützt wird.
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Die in den obigen Abschnitten Technisches Gebiet, Erfindung und Weiterbildungen sowie im folgenden Abschnitt Ausführungsbeispiele offenbarten Merkmale und Merkmalskombinationen stellen - in beliebiger Kombination miteinander - weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung dar.
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Ausführungsbeispiele zur Erfindung und Figuren
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Die Figuren zeigen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung und der Weiterbildungen. Einander entsprechende Merkmale sind in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen. Sich in den Figuren wiederholende Bezugszeichen wurden der Übersichtlichkeit teils weggelassen.
- 1 Druckmaschine mit erfindungsgemäßer Vorrichtung;
- 2 eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- 3 die bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- 4 die bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- 5 eine Detailansicht der bevorzugte Ausführungsform;
- 6 eine weitere Detailansicht der bevorzugte Ausführungsform; und
- 7 eine weitere Detailansicht der bevorzugte Ausführungsform.
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1 zeigt in der Seitenansicht eine Druckmaschine 1 zum Bedrucken eines durch die Maschine bewegten Bedruckstoffs 2, bevorzugt Papier oder Kunststofffolie jeweils als Bahn, im Tintendruckverfahren (Inkjet). Die Druckmaschine weist für den Mehrfarbdruck mehrere aufeinander folgend angeordnete Druckwerke 3 auf, je eines für jede der verwendeten Tinten bzw. Farben, z.B. CMY+K oder CMY+K+OGV. Jedes Druckwerk wiederum weist einen bevorzugt bedruckstoff-breiten Druckbalken 4 auf, welcher wenigstens einen Tintendruckkopf 5, bevorzugt eine Mehrzahl von benachbarten Köpfen, umfasst. In dieser und den folgenden Figuren wird exemplarisch ein Druckbalken als das Modul 5 gezeigt und beschrieben; dies soll die Erfindung aber nicht einschränken, denn es sind auch andere, z.B. nichtdruckende Module einsetzbar. Jedem Balken 4 kann eine Einrichtung 6 für die Versorgung von dessen Köpfen 5 mit flüssiger Tinte zugeordnet sein. Die Druckbalken sind erfindungsgemäß einzeln seitlich horizontal aus der Druckmaschine herausbewegbar, bevorzugt händisch herausziehbar, um die Druckköpfe zugänglich zu machen und somit Servicearbeiten unterziehen zu können.
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2 zeigt einen Teil der erfindungsgemäße Vorrichtung 10, nämlich eine Traverse 11, welche als ein ebener und bevorzugt biegesteifer, metallener Rahmen 11a mit Öffnungen 11b ausgebildet ist. Zudem zeigt 1 die drei Raumrichtungen x, y und z. Die horizontale Richtung y verläuft parallel zu einer Transportrichtung des Bedruckstoffs 2; die horizontale Richtung verläuft senkrecht zu y; die vertikale Richtung z verläuft senkrecht zu x und y. Die Traverse ist bezüglich der Druckmaschine 1 bevorzugt ortsfest angeordnet, z.B. an einem Gestell der Druckmaschine befestigt, z.B. angeschraubt.
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3 zeigt außer der Traverse 11 einen weiteren Teil erfindungsgemäße Vorrichtung 10, nämlich einen Schieber 12, welcher als ein ebener und bevorzugt biegesteifer, metallener Rahmen 12a mit Öffnungen 12b ausgebildet ist. Der Schieber ist relativ zur Traverse (und somit auch zur Druckmaschine) wenigstens in x-Richtung beweglich, insbesondere verschiebbar. Der Schieber ist in der Figur bezüglich der Traverse in einer Arbeitsposition 21 angeordnet dargestellt. In der Arbeitsposition befinden sich die Druckköpfe 5 exakt positioniert und ausgerichtet über einem Transportpfad des Bedruckstoffs; in dieser Position können die Köpfe die Tinte dem Druckauftrag entsprechend und präzise auf den Bedruckstoff übertragen, also drucken.
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In 4 sind, wie in 2, die Traverse 11 und der Schieber 12 dargestellt, jedoch ist der Schieber nun in einer Serviceposition 22 angeordnet bzw. dorthin verschoben. Das Verschieben des Schiebers erfolgt entlang einer in x-Richtung liegenden Führungsstrecke 20 der Traverse 11; bevorzugt wird der Schieber händisch bewegt, wozu ein Griff 13 am Schieber vorhanden ist. Am Schieber ist eine Schulter 14 ausgebildet, welche den herausgezogenen Schieber in der Serviceposition gegen die Schwerkraft stützt. Am Schieber sind exemplarisch und seitlich zu dessen Rahmen 12a wenigstens zwei Träger 15 für den Druckbalken 4 und/oder dessen Tintenversorgungseinrichtung 6 angeordnet.
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In 5 ist ein Ausschnitt der Vorrichtung 10 gezeigt. In der Traverse 11 ist in x-Richtung ein Gewindeloch 16 ausgebildet. Am Schieber 12 ist eine Schraube 17 angeordnet, welche mit dem Gewindeloch zusammenwirkt: ein Hin-und-Her-Drehen der Schraube bewirkt ein Bewegen des Schiebers hin und her in x-Richtung.
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In den 1, 2, 3 und 4 sind beispielhaft drei Auflageelemente A1, A2 und A3, zwei Auflageelemente B1 und B2 sowie ein Auflageelement C gezeigt. Die Auflageelemente sind bevorzugt einstellbar bzw. justierbar, z.B. als Justageschrauben ausgebildet (A1, A2, A3 in y-Richtung; B1, B2 in z-Richtung; C in x-Richtung). Insgesamt sind wenigstens fünf Auflageelemente vorhanden, bevorzugt sechs entsprechend den sechs Freiheitsgraden des Schiebers 12 im Raum. Das Zuordnen der Anzahlen der Auflageelemente (3, 2, 1) zu den Raumrichtungen (y, z, x) könnte auch anders erfolgen, z.B. 2, 3, 1 zu y, z, x.
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Es sind in den 1, 2, 3 und 4 auch Federelemente gezeigt, welche den Schieber 12 in der Arbeitsposition mit den Auflageelementen in Kontakt bringen und gegen die Auflageelemente andrücken: bevorzugt drei Federelemente a1, a2 und a3, zwei weitere Federelemente b1 und b2 sowie ein weiteres Federelement c.
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Die Auflageelemente A1 und A2 stehen bevorzugt senkrecht übereinander, sodass eine Justage von A3 eine reine Rotation um die Z-Achse zur Folge hat. Die Auflageelemente A2 und A3 sind bevorzugt auf einer Höhe, sodass eine Justage von A1 eine reine Rotation um die X-Achse zur Folge hat. Eine Justage der Auflageelemente B1 oder B2 hat eine Rotation um die Y-Achse zur Folge. Eine Justage des Auflageelements C ist rückwirkungsfrei auf alle anderen Freiheitsgrade.
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Es sind in den 1, 2, 3 und 4 auch eine Anzahl n von Führungselementen d1 bis dn und eine Anzahl n von Abhebeelementen e1 bis en gezeigt. Die Führungselemente sind bevorzugt (wie die Auflageelemente) justierbar. Diese können kostengünstig als Schrauben ausgebildet sein. Die Führungselemente wirken beim Schieben des Schiebers 12 - insbesondere beim anfänglichen Herausschieben/-ziehen aus der Arbeitsposition - jeweils mit einem Abhebeelement derart zusammen, dass der Schieber von den Auflageelementen abgehoben wird und beim weiteren Schieben nicht an diesen entlangschleift und diese abnutzt. Die Abhebeelemente sind bevorzugt als Abhebeschrägen ausgebildet, bevorzugt am oder im Schieber bzw. in dessen Außenseiten (Seiten in der x-z-Ebene und der x-y-Ebene). Beim Zurückschieben in die Arbeitsposition passiert Umgekehrtes: die Führungselemente und die Abhebeelemente wirken nun derart zusammen, dass der Schieber wieder mit den Auflageelementen in Kontakt gerät. Die Führungselemente d1 bis dn bewirken bevorzugt ein Abheben in y-Richtung. Die Führungselemente d1 bis dn können kostengünstig aus Kunststoff gefertigt werden, denn eine hohe Präzision ist nicht erforderlich.
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Es sind in den 1, 2, 3 und 4 auch noch eine Anzahl m von weiteren Führungselementen f1 bis fm gezeigt. Diese können als kurze Führungsschienenabschnitte ausgebildet sein; sie können kostengünstig aus Kunststoff gefertigt werden, denn eine hohe Präzision ist nicht erforderlich. Wenigstens eines der weiteren Führungselemente, exemplarisch Führungselement f2, kann ein Abhebeelement umfassen, bevorzugt eine Abhebeschräge g, welche mit einer Aushebeschräge der Traverse 11 zusammenwirkt; dadurch kann ein Abheben in z-Richtung bewirkt werden. Das weitere Führungselement f2 kann auch als eines der Führungselemente aufgefasst werden, z.B. als Führungselement dn.
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6 zeigt einen weiteren Ausschnitt der Vorrichtung 10 zur Verdeutlichung der Ausgestaltung einzelner beispielhafter Elemente: Auflageelement A2, Federelement a2, Führungselement d1 und Abhebeelement e1.
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Erfindungsgemäß passiert beim anfänglichen Herausziehen (Anfangsphase der Bewegung X in x-Richtung) des Schiebers 12 aus der Arbeitsposition 21 Folgendes: es wird (bevorzugt vermittelt über die Schrägen e1 bis en und g) eine Bewegung Y in y-Richtung und eine Bewegung Z in z-Richtung erzeugt, welche das Abheben des Schiebers von den Auflageelementen A1, A2, A3, B1 und B2 bewirken. Das vollständige Herausziehen des Schiebers kann durch einen bevorzugt einschraubbaren Endanschlag h (vgl. 2 und 3) verhindert werden. Umgekehrtes passiert in der Endphase des Zurückschiebens. Da das Abheben gegen Federkräfte erfolgt, kann das anfängliche Bewegen in x-Richtung durch Drehen der Schraube 17 unterstützt werden. Sobald die Schraube dann nicht mehr in das Gewindeloch 16 eingreift, kann der Schieber leicht per Hand vollständig herausgezogen und in die Serviceposition 22 gezogen werden. Umgekehrt kann der Schieber leicht per Hand bis kurz vor die Arbeitsposition 21 geschoben werden; dann greift die Schraube in das Gewindeloch ein und die Rest-Bewegung in die Arbeitsposition kann durch Zurückdrehen der Schraube unterstützt werden. Anstelle der Schraube-Gewindeloch-Lösung kann auch eine andere mechanische Lösung (z.B. ein Hebel, ein Exzenter etc.) oder eine motorische Lösung zum Unterstützen vorgesehen werden (z.B. ein Elektromotor zusammen mit einer Spindel). Sind die Federkräfte nicht zu hoch dimensioniert, so kann auch ganz auf eine Unterstützung verzichtet werden.
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7 zeigt zur Verdeutlichung im Detail ein Führungselement d1 an der in x-Richtung bewegbaren Traverse 11 und eine zugeordnete Abhebeschräge e1 im Schieber 12, welche eine Abhebe-Bewegung Y bewirkt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Druckmaschine
- 2
- Bedruckstoff
- 3
- Druckwerk(e)
- 4
- Druckbalken
- 5
- Tintendruckkopf/-druckköpfe / Modul
- 6
- Tintenversorgungseinrichtung / Modul
- 10
- Vorrichtung
- 11
- Traverse
- 11a
- Rahmen
- 11b
- Öffnungen
- 12
- Schieber
- 12a
- Rahmen
- 12b
- Öffnungen
- 13
- Griff
- 14
- Schulter
- 15
- Träger
- 16
- Gewindeloch
- 17
- Schraube
- 18
- Anschlag
- 20
- Führungsstrecke
- 21
- Arbeitsposition
- 22
- Serviceposition
- A1, A2, A3
- Auflageelemente (in y-Richtung wirkend)
- B1, B2
- Auflageelemente (in z-Richtung wirkend)
- C
- Auflageelement (in x-Richtung wirkend)
- a1, a2, a3
- Federelemente (in y-Richtung wirkend)
- b1, b2
- weitere Federelemente (in z-Richtung wirkend)
- c
- weiteres Federelement (in x-Richtung wirkend)
- d1 bis dn
- n Führungselemente
- e1 bis en
- n Abhebeelemente / Abhebeschrägen
- f1 bis fm
- m weitere Führungselemente
- g
- Abhebeelemente / Abhebeschrägen
- h
- Endanschlag
- x
- horizontale Richtung
- y
- horizontale Richtung
- z
- vertikale Richtung
- t
- Transportrichtung eines Bedruckstoffs
- X
- Bewegung in x-Richtung
- Y
- (Abhebe-) Bewegung in y-Richtung
- Z
- (Abhebe-) Bewegung in z-Richtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102017201926 A1 [0005]
- US 2021339535 A1 [0006]