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Die Erfindung betrifft eine Fesselballon-Tragwerksvorrichtung umfassend einen mit einem Traggas, welches eine geringere Dichte als Umgebungsluft aufweist, befüllten und mit einer definierten Steighöhe über einem Boden schwebend gehaltenen Fesselballon.
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Konventionelle Tragwerksvorrichtungen insbesondere für die Überdachung oder Beschattung landwirtschaftlicher Flächen, für Fest- und Veranstaltungszelten sowie für die Errichtung von Leinwänden für Freilichtkinos bestehen in der Regel aus einem Tragwerk aus Rohren, Stahlträgern oder Holzstäben, die zur Aufspannung und Abstützung einer darüber gelegten Plane oder eines darüber gelegten Tragnetzes dienen. Der Aufbau dieser Tragwerksvorrichtungen ist im Regelfall sehr arbeitsintensiv und erfordert oftmals eine Vielzahl von helfenden Personen. Insbesondere wenn die zu errichtende Überdeckung eine große Höhe zum Boden aufweisen soll, erfordert der Auf- und Abbau dieser Tragwerksvorrichtungen beziehungsweise Überdeckungen einen Kran oder die Abseilung der helfenden Personen, was mit einem verhältnismäßig hohen Aufwand verbunden ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine vielseitig einsetzbare und wirtschaftlich sowie leicht zu de-/montierende Fesselballon-Tragwerksvorrichtung anzugeben.
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Zur Lösung der Aufgabe weist die Erfindung die Merkmale des Patentanspruchs 1 auf. Demzufolge umfasst eine erfindungsgemäße Fesselballon-Tragwerksvorrichtung einen mit einem Traggas, welches eine geringere Dichte als Umgebungsluft aufweist, befüllten und mit einer definierten Steighöhe über einem Boden schwebend gehaltenen Fesselballon sowie ein über den Fesselballon gestülptes und am Boden festgelegtes, raumaufspannendes grobmaschiges Tragnetz.
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Als Traggas findet bevorzugt ein nicht entflammbares Edelgas und insbesondere Helium Verwendung. Das Traggas weist eine geringere Dichte als die Umgebungsluft auf und verleiht dem Fesselballon dadurch eine Auftriebskraft.
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Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Fesselballon-Tragwerksvorrichtung vielfältig einsetzbar ist, einen konstruktiv einfachen Aufbau aufweist und von wenigen helfenden Personen schnell und einfach auf- und abgebaut werden kann. Der Fesselballon richtet hierbei das darüber gestülpte und am Boden festgelegte beziehungsweise gesicherte Tragnetz weitestgehend selbstständig auf. Auf diese Weise können selbst große Höhen zum Boden von 10 m oder mehr kranlos und ohne Arbeiten in großen Höhen überdeckt werden. Das grobmaschige Tragnetz bietet Wind vorteilhaft eine geringe Angriffsfläche und kann dabei selbst als ein Funktionskörper, beispielsweise zur Überdeckung dienen, oder als Haltemittel für die Befestigung weiterer Funktionskörper, wie beispielsweise weiterer zweidimensional erstreckter Flächengebilde dienen.
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Vorzugsweise weist das grobmaschige Tragnetz eine Maschenweite von einigen Zentimetern und besonders bevorzugt im Bereich von 3 cm bis 20 cm auf, sodass das Tragnetz winddurchlässig ist.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Tragnetz aus mehreren einander oberhalb des Fesselballons kreuzenden und endseitig am Boden festgelegten Sicherungsleinen aufgespannt. Die Sicherungsleinen verleihen der Fesselballon-Tragwerksvorrichtung zusätzliche mechanische Stabilität und geben die Form des zwischen dem Boden und dem durch den Fesselballon aufgerichteten Tragnetzes gebildeten Raums vor, indem sie das Tragnetz zusammen mit dem Fesselballon aufspannen. Zudem dienen die Sicherungsleinen als Zugseile, die einer Auftriebskraft des traggasbefüllten Fesselballons entgegenwirken.
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Vorzugsweise ist der Fesselballon an einer am Boden festgelegten Fangleine gehalten. Die Fangleine fungiert als ein Zugseil, welches der Auftriebskraft des Fesselballons entgegenwirkt und diesen in der definierten, einstellbaren Steighöhe über dem Boden hält. Auch hält die Fangleine den Fesselballon beispielsweise bei Wind im Wesentlichen in seiner vorgesehenen Position über dem Boden. Zudem kann der Fesselballon über die Fangleine eingeholt werden.
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Vorzugsweise ist zwischen dem Fesselballon und dem Tragnetz ein Ballonnetz angeordnet. Das Ballonnetz ist um den Fesselballon gestülpt und umgreift diesen, wobei der Fesselballon über das Ballonnetz an der Fangleine befestigt ist. Das Ballonnetz ist vorzugsweise mit einer groben Maschenweite flexibel beziehungsweise dehnfähig ausgebildet, um eine temperaturbedingte Ausdehnung des Fesselballons mitgehen zu können ohne dabei zu stark aufgespannt zu werden oder zu reißen. Im oberen, dem Boden abgewandten Bereich des Fesselballons ist das Ballonnetz vorzugsweise mit dem Tragnetz verbunden beziehungsweise verknüpft. Ein geeignetes Material für das Ballonnetz stellt beispielsweise ein Anhängernetz dar, welches für die Ladungssicherung verwendet wird. Derartige Netze weisen eine Maschenweite von 4 cm bis 10 cm auf und sind insbesondere aus Nylon, Polyethylen oder Polypropylen hergestellt.
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Vorzugsweise ist jedenfalls um den oberen Ballonbereich des Fesselballons eine zusätzliche Schutzplane oder ein engmaschiges Schutznetz angelegt, worüber der Fesselballon vor starker Sonneneinstrahlung, herumfliegenden Fremdkörpern oder Vögeln geschützt wird. Hierdurch ist ein Platzen des Fesselballons infolge starker Sonneneinstrahlung oder eine Beschädigung der Ballonhülle des Fesselballons durch Einschlägen von Fremdkörpern oder Vogelflug vorgebeugt. Die Schutzplane beziehungsweise das Schutznetz ist bevorzugt von dem Ballonnetz beziehungsweise dem Tragnetz umgriffen beziehungsweise darunter angeordnet.
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Vorzugsweise sind das Tragnetz, die Fangleine beziehungsweise die Sicherungsleinen jeweils über wenigstens einen bodenstehend angeordneten Massekörper am Boden festgelegt.
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Vorzugsweise ist an den Massekörpern ein U-förmiger Bügel vorgesehen. Die Fangleine und die Sicherungsleinen können an dem Bügel verknotet beziehungsweise umgelenkt werden.
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Die Massekörper sind vorzugsweise aus Beton hergestellt. Aus Beton hergestellte Massekörper können vergleichsweise kostengünstig hergestellt werden. Auch kann hierbei der Bügel kostengünstig und ohne weitere Verbindungsmittel in den Beton eingegossen werden.
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Nach einem alternativen Ausführungsbeispiel sind die Massekörper als Container ausgebildet und mit einem bevorzugt flüssigen beziehungsweise schüttfähigen masseverleihenden Füllmaterial, insbesondere Wasser, Sand, Bodenaushub beziehungsweise Beton gefüllt. Beispielsweise kann als Container ein wiederbefüllbarer Abfallcontainer oder ein Großcontainer mit einem Füllvolumen von 1 m3 vorgesehen werden.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist an dem Bügel eine rotierbar gehaltene Umlenkrolle zum Einholen der Fangleine beziehungsweise der Sicherungsleinen vorgesehen. Das Einholen der Leinen kann hierdurch vereinfacht erfolgen, beispielsweise manuell oder über ein zusätzlich vorgesehene motorisch angetriebene Seilwinde.
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Die dem Tragnetz beziehungsweise den Sicherungsleinen zugeordneten Massekörper sind vorzugsweise kreisbogenförmig und voneinander vorzugsweise radial gleich beabstandet angeordnet derart, dass zwischen dem Boden und den Sicherungsleinen beziehungsweise dem Tragnetz ein polygonal-pyramidisch beziehungsweise approximal kegelförmiger Raum aufgespannt ist.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind die Fangleine beziehungsweise die Sicherungsleinen über eine vorzugsweise motorisch angetriebene Seilwinde einholbar. Das Einholen des Fesselballons beziehungsweise der Abbau der Fesselballon-Tragwerksvorrichtung sind hierdurch wesentlich vereinfacht. Vorstellbar ist, dass mehrere Sicherungsleinen gleichzeitig über eine einzige Seilwinde eingeholt werden können oder dass alternativ der Fangleine beziehungsweise jeder Sicherungsleine eine eigene Seilwinde zugeordnet ist. Das jedenfalls teilweise Einholen der Fangleine reduziert die Steighöhe des Fesselballons und insofern die Bauhöhe der erfindungsgemäßen Fesselballon-Tragwerksvorrichtung und kann beispielsweise zur Flugsicherung nachts vorgesehen sein.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist zum Entleeren des Fesselballons eine vorzugsweise bodenstehend angeordnete Entleerungseinheit vorgesehen mit einer Absaugvorrichtung zum Absaugen des Traggases aus einer verschließbaren Befüll-/Entleerungsöffnung des Fesselballons und mit einem Gasspeicher zur Aufnahme des abgesaugten Traggases. Vorteilhaft kann hierdurch die im Regelfall teure Füllung an Traggas für den Fesselballon nach dem Abbau der Fesselballon-Tragwerksvorrichtung wiederverwendet und der Fesselballon auf ein kompaktes Transport-/ Lagervolumen verbracht werden.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt eine bevorzugte Steighöhe des Fesselballons maximal 35 m. Bis zu dieser Steighöhe darf die erfindungsgemäße Fesselballon-Tragwerksvorrichtung beispielsweise in Deutschland ohne zusätzliche optische Warnleuchten zur Flugsicherung betrieben werden.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Fesselballon ellipsoidförmig und vorzugsweise kugelförmig ausgebildet. Er weist bevorzugt einen Radius im Bereich von 6 m bis 6,5 m auf. Bei einem kugelförmigen Fesselballon entspricht dieser Radius einem bevorzugten Füllvolumen von zirka 900 m3 bis 1150 m3. Dieses Füllvolumen bietet für viele Anwendungsfälle eine ausreichende Auftriebskraft für den Fesselballon dar, sodass auch großflächige, schwere Netze und Funktionskörper von dem Fesselballon aufgerichtet beziehungsweise getragen werden können. Vorteilhaft lassen sich hierbei durch die Fesselballon-Tragwerksvorrichtung große Bodenflächen von einigen tausend Quadratmetern überdecken.
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Verschiedene Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Fesselballon-Tragwerksvorrichtung für bevorzugte Verwendungen werden nachfolgend beschrieben.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist an dem Tragnetz wenigstens ein feinmaschigeres Beschattungsnetz zur Beschattung landwirtschaftlicher Nutzflächen gehalten.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist an dem Tragnetz wenigstens ein Tau-/Kondenswasser auffangendes Auffangnetz gehalten. Über das Auffangnetz kann aufgefangenes Tau-/Kondenswasser zum Boden hin abgeleitet werden und dort beispielsweise über Sammelrinnen, Sammelbehälter oder dergleichen aufgesammelt werden. Landwirtschaftliche Nutzflächen, auch in vergleichsweise trockenem Klima, können auf diese Weise zusätzlich bewässert werden.
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Das Auffangnetz kann auch der direkten Bewässerung einer von dem Tragnetz überspannten Bodenfläche des Bodens dienen, wobei das Auffangnetz hierfür vorzugsweise mehrere Abtropffäden aufweist, über die das Tau-/Kondenswasser direkt auf den Boden tropfen kann.
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Das Auffangnetz ist vorzugsweise zum Boden hin vertikal erstreckt in das Tragnetz eingehangen beziehungsweise vertikal zum Boden hin erstreckt um eine Sicherungsleine umgelegt.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist an dem Tragnetz wenigstens ein Leinwandtuch aus einem vorzugsweise transparentem beziehungsweise winddurchlässigen Gewebestoff gehalten. Das Leinwandtuch stellt eine von einem Lichtstrahler beziehungsweise einem Laser beziehungsweise einem Projektor anstrahlbare Leinwandfläche bereit. Die erfindungsgemäße Fesselballon-Tragwerksvorrichtung kann auf diese Weise beispielsweise als Werbeträger verwendet oder zu einem Freilichtkino und dergleichen ausgebildet werden.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist an dem Tragnetz wenigstens ein wärmeisolierendes Vliesgewebetuch gehalten.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist an dem Tragnetz wenigstens eine Photovoltaiksolarzelle und vorzugsweise eine photovoltaische Dünnschichtsolarzelle beziehungsweise eine Farbstoffsolarzelle zur Erzeugung von elektrischem Strom gehalten. Auf diese Weise kann die von dem Tragnetz aufgespannte Netzfläche als Nutzfläche zur Erzeugung von regenerativ erzeugtem Photovoltaikstrom genutzt werden beziehungsweise die erfindungsgemäße Fesselballon-Tragwerksvorrichtung als Freiflächenanlage zur Erzeugung von Photovoltaikstrom verwendet werden.
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Die Photovoltaiksolarzelle ist bevorzugt als eine photovoltaische Dünnschichtsolarzelle ausgebildet. Dünnschichtsolarzellen beziehungsweise Farbstoffsolarzellen können als ein biegeflexibles Solarmodul ausgebildet werden und beispielsweise in ein textiles Gewebe eingenäht beziehungsweise integriert werden.
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Zur Speicherung beziehungsweise Umwandlung des auf diese Weise gewonnenen Photovoltaikstroms können ein entsprechender Stromspeicher, insbesondere eine Batterie beziehungsweise ein Akkumulator, beziehungsweise ein Wechselrichter vorgesehen sein.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung umfasst die erfindungsgemäße Fesselballon-Tragwerksvorrichtung eine vorzugsweise bodenstehend angeordnete Wasserelektrolyseeinheit zur Erzeugung von Wasserstoff. Die Wasserelektrolyseeinheit ist über eine elektrische Leitung beziehungsweise Kabel mit der Photovoltaiksolarzelle verbunden und nutzt den durch die Photovoltaiksolarzelle erzeugten elektrischen Photovoltaikstrom zur Wasserstofferzeugung mittels der Elektrolyse von Wasser. Der Auf diese Weise erzeugte Wasserstoff kann auf vielfältige Weise als Energieträger genutzt oder grundsätzlich und sofern die gesetzlichen Regelungen dies zulassen als Traggas für die Befüllung des Fesselballons genutzt werden. Die erfindungsgemäße Fesselballon-Tragwerksvorrichtung kann auf diese Weise energieautark betrieben werden. Der erzeugte Wasserstoff wird dabei vorzugsweise in einem Gasspeicher gespeichert beziehungsweise zwischengespeichert.
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Das für die Elektrolyse benötigte Wasser kann dabei vorzugsweise über das an dem Tragnetz gehaltene Tau-/Kondenswasser auffangende Auffangnetz und somit durch die Fesselballon-Tragwerksvorrichtung selbst aufgefangen und bereitgestellt werden. Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist über das Tragnetz eine wasser- und vorzugsweise winddichte Zeltplane zur Ausbildung eines Zeltes gestülpt. Auf diese Weise lässt sich die erfindungsgemäße Fesselballon-Tragwerksvorrichtung als ein Zelt verwenden und kann beispielsweise im Freizeit- beziehungsweise Veranstaltungssektor als ein Zirkus, Party- oder Festzelt verwendet werden.
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Aus den weiteren Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung sind weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung zu entnehmen. Dort erwähnte Merkmale können jeweils einzeln für sich oder auch in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Die Zeichnungen dienen lediglich beispielhaft der Klarstellung der Erfindung und haben keinen einschränkenden Charakter. Es zeigen:
- 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Fesselballon-Tragwerksvorrichtung in einem ersten Ausführungsbeispiel,
- 2 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Fesselballon-Tragwerksvorrichtung nach 1,
- 3 eine Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Fesselballon-Tragwerksvorrichtung in einem zweiten Ausführungsbeispiel,
- 4 eine Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Fesselballon-Tragwerksvorrichtung in einem dritten Ausführungsbeispiel,
- 5 eine Einzelseitenansicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel eines Massekörpers einer erfindungsgemäßen Fesselballon-Tragwerksvorrichtung und
- 6 eine Einzelseitenansicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel eines Massekörpers einer erfindungsgemäßen Fesselballon-Tragwerksvorrichtung.
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In den Figuren sind verschiedene Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Fesselballon-Tragwerksvorrichtung 1 angegeben.
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Die Fesselballon-Tragwerksvorrichtung 1 nach 1 weist einen mit einem Traggas befüllten Fesselballon 2 auf, über den ein Tragnetz 3 gestülpt ist. Zudem sind hier insgesamt sechs gleichlange Sicherungsleinen 4 über den Fesselballon 2 gelegt, die einander oberhalb des Fesselballons 2 kreuzen. Wie die in 1 gezeigte Draufsicht auf die Fesselballon-Tragwerksvorrichtung 1 zeigt, sind die Sicherungsleinen 4 hier jeweils gleich lang ausgebildet und voneinander radial gleich beabstandet angeordnet, sodass deren Enden allesamt auf einem gedachten Kreisbogen liegen, in dessen Kreismittelpunkt der Fesselballon 2 angeordnet ist. Die Sicherungsleinen 4 sind endseitig jeweils an bodenstehend angeordneten Massekörpern 5 festgelegt, welche Gegengewichte zu dem aufgestiegenen Fesselballon 2 darstellen und die Fesselballon-Tragwerksvorrichtung 1 insofern am Boden 8 festlegen.
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2 zeigt die erfindungsgemäße Fesselballon-Tragwerksvorrichtung 1 nach 1 in einer Seitenansicht. Der Fesselballon 2 ist mit einer definierten Steighöhe über dem Boden 8 schwebend gehalten. Als Traggas für den Fesselballon 2 kommt diesbezüglich bevorzugt ein Edelgas und besonders bevorzugt Helium zum Einsatz. Über den aufgestiegenen Fesselballon 2 ist insofern das Tragnetz 3 vertikal aufgerichtet, wobei die sechs mittig über den Fesselballon 2 gelegten Sicherungsleinen 4 das Tragnetz 3 dabei in Form einer gleichmäßig-polygonen Pyramide mit einer zwölfeckigen Grundfläche aufspannen.
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Das Tragnetz 3 ist vergleichsweise grobmaschig ausgebildet mit einer bevorzugten Maschenweite von 5 cm bis 20 cm. Hierdurch bietet das Tragnetz 3 gegenüber Wind eine deutlich reduzierte Angriffsfläche, was die Stabilität der Fesselballon-Tragwerksvorrichtung 1 erhöht. Zudem kann das Tragnetz 3 als ein flexibles Haltebeziehungsweise Befestigungselement für weitere Funktionskörper dienen.
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Ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Fesselballon-Tragwerksvorrichtung 1 ist in 3 angegeben. Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel nach 1 weist die Fesselballon-Tragwerksvorrichtung 1 hier als einen zusätzlichen Funktionskörper ein an dem Tragnetz 3 gehaltenes und diesem gegenüber feinmaschigeres Auffangnetz 9 zum Auffangen von Tau-/Kondenswasser auf. Das Auffangnetz 9 kann beispielsweise über Karabinerhaken, Kabelbinder, Schnüre oder dergleichen an dem Tragnetz 3 befestigt sein.
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Die 4 gibt ein drittes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Fesselballon-Tragwerksvorrichtung 1 an. Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel nach 2 weist die Fesselballon-Tragwerksvorrichtung 1 hier anstelle des Auffangnetzes 9 ein an dem Tragnetz 3 befestigtes Leinwandtuch 10 auf. Das Leinwandtuch 10 ist aus einem winddurchlässigen und transparenten Gewebestoff, beispielsweise einem Vließgewebestoff, hergestellt und definiert eine Leinwandfläche, die von einem Lichtstrahler, Laser, Projektor beziehungsweise Beamer oder dergleichen angestrahlt werden kann. Die erfindungsgemäße Fesselballon-Tragwerksvorrichtung 1 kann auf diese Weise als ein Werbeträger oder als ein Freilichtkino oder dergleichen verwendet werden.
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Die 5 und 6 zeigen verschiedene Ausführungsformen des Massekörpers 5 der erfindungsgemäßen Fesselballon-Tragwerksvorrichtung 1.
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Der Massekörper 5 nach 5 entspricht dem Massekörper 5 der Fesselballon-Tragwerksvorrichtung 1 nach 1. Er weist eine zylindrische Form auf und ist vorzugsweise aus Beton hergestellt. An einer dem Boden 8 gegenüberliegenden Oberseite ist in den zylindrischen Massekörper 5 ein U-förmiger Bügel 6, der vorzugsweise aus Edelstahl hergestellt ist, eingelassen. Der Bügel 6 dient der Befestigung beziehungsweise dem Anknoten der Sicherungsleinen 4. Ebenfalls kann das Tragnetz 3 an dem Bügel 6, beispielsweise über Karabinerhaken, Schnüre, Kabelbinder oder dergleichen befestigt werden.
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Den Massekörper 5 in einem alternativen, zweiten Ausführungsbeispiel zeigt 6. Zusätzlich zu dem Ausführungsbeispiel nach 5 weist der Massekörper 5 hier eine an dem Bügel 6 rotierend gelagerte Umlenkrolle 7 auf. Die Umlenkrolle 7 dient der Umleitung der Sicherungsleinen 4 und vereinfacht insofern das Einholen der Sicherungsleinen 4.
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Die Erfindung ist keinesfalls auf die figürlich dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Insbesondere sind die Komponenten der erfindungsgemäßen Fesselballon-Tragwerksvorrichtung 1 hinsichtlich ihrer Gestalt, Dimensionierung, Anzahl und Materialauswahl in weiten Grenzen frei wählbar.
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Beispielsweise kann die Gestalt des Fesselballons 2 von den figürlich dargestellten Ausführungsbeispielen abweichen und zum Beispiel zylindrisch oder quaderförmig sein.
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Des Weiteren können selbstverständlich die Form des Tragnetzes 3 und die Anordnung, Anzahl und Länge der Sicherungsleinen 4 untereinander von den figürlich dargestellten Ausführungsbeispielen abweichen.
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So kann nach einem alternativen Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Fesselballon-Tragwerksvorrichtung 1 das Tragnetz 3 an einer Seite beziehungsweise abschnittsweise eben beziehungsweise plan und vertikal senkrecht zum Boden 8 aufgespannt sein, sodass das darauf gehaltene Leinwandtuch 10 eine ebene und vertikale Leinwandfläche aufspannt.
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Nach einem weiteren alternativen Ausführungsbeispiel weist die erfindungsgemäße Fesselballon-Tragwerksvorrichtung 1 zwei oder mehr Fesselballone 2 auf. Hierdurch ist es beispielsweise möglich, dass die Fesselballon-Tragwerksvorrichtung 1 einen zeltförmigen Raum mit mehreren Dachspitzen beziehungsweise nahezu beliebig formbare Zelt- oder Überdachungskörper ausformt.
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Ebenso können die Fesselballone 2 eine unterschiedliche Größe aufweisen oder es kann eine Vielzahl kleiner Fesselballone 2 vorgesehen sein mit dem Vorteil, dass diese nicht am Aufstellungsort der Fesselballon-Tragwerksvorrichtung 1, sondern bereits befüllt dorthin transportiert werden können. Auch ergibt sich hierdurch eine Redundanz, da im Falle eines Platzens beziehungsweise einer Beschädigung eines Fesselballons 2 die weiteren Fesselballone 2 befüllt bleiben und insofern die für die Ausrichtung der Fesselballon-Tragwerksvorrichtung 1 erforderliche Auftriebskraft erhalten bleiben kann.
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Gleiche Bauteile und Bauteilfunktionen sind durch gleiche Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fesselballon-Tragwerksvorrichtung
- 2
- Fesselballon
- 3
- Tragnetz
- 4
- Sicherungsleine
- 5
- Massekörper
- 6
- Bügel
- 7
- Umlenkrolle
- 8
- Boden
- 9
- Auffangnetz
- 10
- Leinwandtuch