-
Diese Erfindung bezieht sich auf das Gebiet des Enteisens von Fahrzeugen, insbesondere bezieht sie sich auf ein Verfahren zum Enteisen der Front-/Heckscheibe von Fahrzeugen, auf eine Steuervorrichtung zum Enteisen von Fahrzeugen sowie auf ein Fahrzeug.
-
Parkt ein Fahrzeug bei verhältnismäßig kaltem Wetter für längere Zeit im Freien, kommt es möglicherweise zu einer Vereisung der Front-/Heckscheibe, das heißt, dass sich auf ihnen eine Eisschicht bildet. Dies hat zur Folge, dass die Sicht des Fahrers beeinträchtigt wird.
-
In der Regel können die Front-/Heckscheibe mithilfe eines am Fahrzeug installierten Enteisungssystems enteist werden. Derzeit bieten Enteisungssysteme für Fahrzeuge die Möglichkeit einer manuellen Enteisung und einer automatischen Enteisung. Manuelle Enteisung bedeutet, dass der Nutzer, wenn er eine Vereisung der Front-/Heckscheibe feststellt, den Schalter zur Aktivierung der Enteisungsfunktion manuell betätigt. Automatische Enteisung bedeutet, dass, wenn das Fahrzeug gestartet wird, die Front-/Heckscheibe automatisch auf Enteisung überprüft werden und dass, wenn erkannt wird, dass die Front-/Heckscheibe vereist sind, automatisch die Enteisungsfunktion des Enteisungssystems aktiviert wird. Verglichen mit der manuellen Enteisung ist die automatische Enteisung praktischer.
-
Jedoch kann die derzeitige Enteisungsweise dem Bedarf der Nutzer noch nicht gerecht werden. Beispielsweise sind die Front-/Heckscheibe bei einem im Freien geparkten Fahrzeug an einem Wintermorgen vereist, aber der Fahrer kann erst, wenn er in das Fahrzeug eingestiegen ist und es gestartet hat, manuell die Enteisungsfunktion starten oder die automatische Erkennung der Vereisung und Aktivierung der Enteisungsfunktion nutzen. Dadurch muss der Fahrer vor dem Losfahren darauf warten, dass das Enteisungssystem die Enteisung abschließt.
-
Im aktuellen Stand der Technik ist außerdem bereits ein Enteisungsverfahren bekannt, wobei der Fahrer über eine Fernüberwachungseinheit die Karosseriesteuerung des entsprechenden Fahrzeugs steuert, um die elektrische Heizeinheit anzusteuern, damit diese die Front-/Heckscheibe beheizt und enteist, was den Abfahrtsvorgang für den Fahrer in gewissem Maße effizienter macht. Jedoch erfordert dieses Enteisungsverfahren, dass der Fahrer jedes Mal, bevor er aufbricht, manuell aus der Ferne die Enteisungsfunktion aktiviert.
-
Der aktuelle Stand der Technik weist in Bezug auf die Enteisung von Front-/Heckscheibe immer noch zahlreiche Unzulänglichkeiten auf.
-
Das Ziel dieser Erfindung besteht in der Bereitstellung eines verbesserten Verfahrens zum Enteisen der Front-/Heckscheibe von Fahrzeugen, um zumindest eine der Unzulänglichkeiten im aktuellen Stand der Technik zu überwinden.
-
Gemäß einem ersten Aspekt dieser Erfindung wird ein Verfahren zum Enteisen der Front-/Heckscheibe von Fahrzeugen bereitgestellt, wobei das besagte Enteisungsverfahren die folgenden Schritte umfasst: S10, Erfassung der planmäßigen Abfahrtszeit des Fahrzeugs; S20, Anhand der planmäßigen Abfahrtszeit Einstellung des Zeitpunkts für die Aktivierung der Enteisung, wobei der besagte Zeitpunkt für die Aktivierung der Enteisung vor der planmäßigen Abfahrtszeit liegt; und S30, Generierung eines Befehls zur Aktivierung der Enteisung, wobei das Fahrzeug in Reaktion auf den Befehl zur Aktivierung der Enteisung zum Zeitpunkt der Aktivierung der Enteisung den vorzeitigen Enteisungsvorgang zum Enteisen der Front-/Heckscheibe des Fahrzeugs ausführen kann.
-
Mithilfe dieser Erfindung können Fahrzeuge vor der planmäßigen Abfahrtszeit automatisch eine vorzeitige Enteisung vornehmen. Zur Aktivierung des vorzeitigen Enteisungsvorgangs muss der Fahrer nicht in das Fahrzeug einsteigen und das Fahrzeug muss auch nicht gestartet werden. Während dieses Vorgangs muss der Fahrer keinerlei Bedienung vornehmen. Dadurch kann die Wartezeit des Fahrers reduziert oder sogar vollständig vermieden und die Benutzerfreundlichkeit erhöht werden.
-
In einem beispielhaften Ausführungsbeispiel wird in Schritt S10 die planmäßige Abfahrtszeit auf die nachfolgende Weise erfasst: Empfang der vom Nutzer über die Fahrzeug-Interaktionsvorrichtung eingegebenen Voreinstellungsinformationen und Bestimmung anhand der besagten Voreinstellungsinformationen der planmäßigen Abfahrtszeit; und/oder Empfang der vom mit dem Fahrzeug verbundenen mobilen Endgerät gesendeten Ferneinstellungsinformationen und Bestimmung anhand der besagten Ferneinstellungsinformationen der planmäßigen Abfahrtszeit. Der Nutzer kann die planmäßige Abfahrtszeit entsprechend seinen eigenen Gewohnheiten individuell einstellen.
-
In einem beispielhaften Ausführungsbeispiel wird in Schritt S10 mittels Analyse der historischen Daten zum Abfahrtsmuster die planmäßige Abfahrtszeit bestimmt. Auf diese Weise kann eine praktischere und intelligentere vorzeitige Enteisung realisiert werden.
-
In einem beispielhaften Ausführungsbeispiel umfasst der vorzeitige Enteisungsvorgang Folgendes: Veranlassung des Fahrzeugs, vom nicht gestarteten Zustand in den gestarteten Zustand zu wechseln; und Steuerung der Enteisungsvorrichtung so, dass sie die Front-/Heckscheibe enteist.
-
In einem beispielhaften Ausführungsbeispiel umfasst der vorzeitige Enteisungsvorgang Folgendes: Beurteilung, ob für die Front-/Heckscheibe Enteisungsbedarf besteht; und wenn für die Front-/Heckscheibe Enteisungsbedarf besteht, Steuerung der Enteisungsvorrichtung so, dass sie die Front-/Heckscheibe enteist.
-
In einem beispielhaften Ausführungsbeispiel wird mithilfe der Erfassungsdaten des Regensensors beurteilt, ob für die Front-/Heckscheibe Enteisungsbedarf besteht, wobei der besagte Regensensor wahlweise am Innenrückspiegel des Fahrzeugs angeordnet ist und, wenn der Regensensor eine Vereisung erkennt, urteilt, dass für die Front-/Heckscheibe Enteisungsbedarf besteht.
-
In einem beispielhaften Ausführungsbeispiel umfasst der vorzeitige Enteisungsvorgang Folgendes: Beurteilung des Vereisungszustands der Front-/Heckscheibe; in Abhängigkeit vom Vereisungszustand selektive Steuerung der Enteisungsvorrichtung des Fahrzeugs, um in verschiedenen Modi die Enteisung der Front-/Heckscheibe vorzunehmen, wobei die besagten verschiedenen Modi über unterschiedliche Enteisungszeiten und/oder unterschiedliche Enteisungsleistungen verfügen.
-
In einem beispielhaften Ausführungsbeispiel umfasst Schritt S2 die folgenden Unterschritte: Einschätzung der Wahrscheinlichkeit und des Schweregrads einer Vereisung der Front-/Heckscheibe und basierend auf der Einschätzung von Wahrscheinlichkeit und Schweregrad Bestimmung, welche Zeitdauer der Zeitpunkt der Aktivierung der Enteisung vor der planmäßigen Abfahrtszeit liegen soll; und anhand der besagten Zeitdauer und der planmäßigen Abfahrtszeit Einstellung des Zeitpunkts für die Aktivierung der Enteisung.
-
Gemäß einem zweiten Aspekt dieser Erfindung wird eine Steuervorrichtung zum Enteisen der Front-/Heckscheibe von Fahrzeugen bereitgestellt, wobei die besagte Steuervorrichtung zum Enteisen so konfiguriert ist, dass sie das Enteisungsverfahren gemäß dieser Erfindung ausführen kann und Folgendes umfasst: eine Abfahrtszeiten-Einheit, die so konfiguriert ist, dass sie die planmäßige Abfahrtszeit des Fahrzeugs erfassen kann; eine Aktivierungszeitpunkt-Einheit, die so konfiguriert ist, dass sie anhand der planmäßigen Abfahrtszeit den Zeitpunkt für die Aktivierung der Enteisung einstellen kann, wobei der besagte Zeitpunkt für die Aktivierung der Enteisung vor der planmäßigen Abfahrtszeit liegt; und eine Aktivierungseinheit, die so konfiguriert ist, dass sie einen Befehl zur Aktivierung der Enteisung generieren kann, wobei das Fahrzeug in Reaktion auf den Befehl zur Aktivierung der Enteisung zum Zeitpunkt der Aktivierung der Enteisung den vorzeitigen Enteisungsvorgang zum Enteisen der Front-/Heckscheibe des Fahrzeugs ausführen kann.
-
Gemäß einem dritten Aspekt dieser Erfindung wird ein Fahrzeug bereitgestellt, wobei das besagte Fahrzeug eine Front-/Heckscheibe, eine Enteisungsvorrichtung sowie eine Steuervorrichtung zum Enteisen gemäß dieser Erfindung umfasst, wobei die besagte Steuervorrichtung zum Enteisen so konfiguriert ist, dass sie die Enteisungsvorrichtung so steuert, dass sie die Front-/Heckscheibe enteist.
-
Im Folgenden wird diese Erfindung durch Heranziehen von Figuren näher beschrieben, so dass das Prinzip, die Besonderheiten und die Vorteile besser verstanden werden können. Übersicht über die Figuren:
- 1 zeigt in schematischer Darstellung ein Fahrzeug gemäß einem beispielhaften Ausführungsbeispiel dieser Erfindung;
- 2 zeigt in schematischer Darstellung ein Flussdiagramm des Enteisungsverfahrens gemäß einem beispielhaften Ausführungsbeispiel dieser Erfindung;
- 3 zeigt ein Flussdiagramm des vorzeitigen Enteisungsvorgangs aus dem Enteisungsverfahren gemäß einem beispielhaften Ausführungsbeispiel dieser Erfindung; und
- 4 zeigt ein Flussdiagramm des vorzeitigen Enteisungsvorgangs aus dem Enteisungsverfahren gemäß einem anderen beispielhaften Ausführungsbeispiel dieser Erfindung.
-
Bezugszahlenliste:
-
- 10
- Front-/Heckscheibe
- 20
- Enteisungsvorrichtung
- 30
- Steuervorrichtung zum Enteisen
- 31
- Abfahrtszeiten-Einheit
- 32
- Aktivierungszeitpunkt-Einheit
- 33
- Aktivierungseinheit
- 40
- Fahrzeug-Interaktionsvorrichtung
- 50
- Mobiles Endgerät
- 60
- Regensensor
-
Um das mit dieser Erfindung zu lösende technische Problem, die technische Lösung sowie die vorteilhaften technischen Auswirkungen noch deutlicher zu erläutern, wird diese Erfindung im Folgenden mithilfe der beigefügten Figuren und mehrerer beispielhafter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass mit der hier erfolgenden Beschreibung der konkreten Ausführungsbeispiele diese Erfindung lediglich erläutert werden soll und sie keinesfalls zur Einschränkung des Schutzbereichs dieser Erfindung dient.
-
1 zeigt in schematischer Darstellung ein Fahrzeug gemäß einem beispielhaften Ausführungsbeispiel dieser Erfindung. Dieses Fahrzeug umfasst eine Front-/Heckscheibe 10 sowie eine Enteisungsvorrichtung 20 zum Enteisen der Front-/Heckscheibe 10. Bei der Front-/Heckscheibe 10 handelt es sich um eine Frontscheibe vorne am Fahrzeug und/oder um eine Heckscheibe hinten am Fahrzeug.
-
Bei relativ geringer Außentemperatur bildet sich auf der Front-/Heckscheibe 10 möglicherweise eine Eisschicht (das heißt, sie vereist), was zur Folge hat, dass die Sicht des Fahrers beeinträchtigt wird. In der Regel kann über die am Fahrzeug installierte Enteisungsvorrichtung 20 eine Beheizung zur Enteisung erfolgen. Beispielsweise kann der Fahrer manuell die Enteisungsfunktion der Enteisungsvorrichtung 20 aktivieren. Oder das Fahrzeug kann bei Erkennung einer Vereisung der Front-/Heckscheibe 10 automatisch die Enteisungsfunktion der Enteisungsvorrichtung 20 aktivieren. Jedoch kann die Ausführung unabhängig davon, ob der Fahrer die Aktivierung manuell vornimmt oder sie durch das Fahrzeug automatisch erfolgt, erst nach Starten des Fahrzeugs erfolgen. Beide Betriebsmodi können dem Bedarf einer schnellen Abfahrt eines Fahrzeugs, das im Freien parkt und vereist ist, nicht gerecht werden. Wenn das Fahrzeug beispielsweise in einer Winternacht bei relativ niedrigen Temperaturen im Freien parkt, dann kommt es zur Vereisung der Front-/Heckscheibe 10. Dies hat zur Folge, dass der Fahrer am darauffolgenden Morgen zunächst in das Fahrzeug einsteigen und es starten und dann warten muss, dass die manuell oder automatisch aktivierte Enteisungsvorrichtung 20 den Enteisungsvorgang ausführt, bevor er dann erst losfahren kann.
-
Hierzu schlägt diese Erfindung vor, dass das Fahrzeug eine Steuervorrichtung zum Enteisen 30 umfassen kann, wobei die besagte Steuervorrichtung zum Enteisen 30 Folgendes umfasst: eine Abfahrtszeiten-Einheit 31, die so konfiguriert ist, dass sie die planmäßige Abfahrtszeit des Fahrzeugs erfassen kann; eine Aktivierungszeitpunkt-Einheit 32, die so konfiguriert ist, dass sie anhand der planmäßigen Abfahrtszeit den Zeitpunkt für die Aktivierung der Enteisung einstellen kann, wobei der besagte Zeitpunkt für die Aktivierung der Enteisung vor der planmäßigen Abfahrtszeit liegt; und eine Aktivierungseinheit 33, die so konfiguriert ist, dass sie einen Befehl zur Aktivierung der Enteisung generieren kann, wobei das Fahrzeug in Reaktion auf den Befehl zur Aktivierung der Enteisung zum Zeitpunkt der Aktivierung der Enteisung den vorzeitigen Enteisungsvorgang zum Enteisen der Front-/Heckscheibe 10 des Fahrzeugs ausführen kann. Beim vorzeitigen Enteisungsvorgang kann die Enteisungsvorrichtung 20 zur Enteisung der Front-/Heckscheibe 10 verwendet werden.
-
Auf diese Weise kann das Fahrzeug vor der planmäßigen Abfahrtszeit automatisch eine vorzeitige Enteisung vornehmen. Zur Aktivierung des vorzeitigen Enteisungsvorgangs muss der Fahrer nicht in das Fahrzeug einsteigen und das Fahrzeug muss auch nicht gestartet werden. Folglich kann, wenn der Fahrer in Kürze in das Fahrzeug einsteigen und losfahren wird, automatisch eine vorzeitige Enteisung der Front-/Heckscheibe 10 realisiert werden, so dass der Fahrer Zeit spart und das Nutzererlebnis verbessert wird. Beispielsweise ist an einem Wintermorgen, wenn der Fahrer in das Fahrzeug einsteigt, der Enteisungsvorgang bereits oder genau zu diesem Zeitpunkt beendet. Demzufolge kann der Fahrer das Fahrzeug schnell starten und losfahren, ohne darauf warten zu müssen, dass die Enteisungsvorrichtung 20 den Enteisungsvorgang erledigt.
-
Die Steuervorrichtung zum Enteisen 30 kann als spezifisches Steuergerät ausgeführt sein, das so konfiguriert ist, dass es speziell zur Steuerung des Enteisungsvorgangs des Fahrzeugs dient. Die Steuervorrichtung zum Enteisen 30 kann auch in das zentrale Steuergerät des Fahrzeugs integriert sein oder die Steuervorrichtung ist als das besagte zentrale Steuergerät ausgeführt.
-
Bei dem Fahrzeug kann es sich um ein Verbrennerfahrzeug, ein Elektrofahrzeug oder ein Hybridfahrzeug etc. handeln, diese Erfindung nimmt diesbezüglich keine Einschränkung vor. Entsprechend kann das Fahrzeug mit jedweder Art von Antriebssystem angetrieben werden. Der vorzeitige Enteisungsvorgang kann Folgendes umfassen: Veranlassung des Fahrzeugs, vom nicht gestarteten Zustand in den gestarteten Zustand zu wechseln, dann Steuerung der Enteisungsvorrichtung 20 so, dass sie die Front-/Heckscheibe 10 enteist. Anders gesagt kann sich das Fahrzeug vor dem Aktivieren des vorzeitigen Enteisungsvorgangs im nicht gestarteten, das heißt im ausgeschalteten Zustand befinden. In Reaktion auf den Befehl zur Aktivierung der Enteisung wird das Antriebssystem des Fahrzeugs gestartet, so dass das ausgeschaltete Fahrzeug in den gestarteten Zustand wechseln kann. Beispielsweise kann der Befehl zur Aktivierung der Enteisung einen ersten Startbefehl und einen zweiten Enteisungsbefehl umfassen. Der erste Startbefehl kann an das Antriebssystem des Fahrzeugs gesendet werden, um das Antriebssystem zu starten. Der zweite Enteisungsbefehl kann an die Enteisungsvorrichtung 20 gesendet werden, so dass die Enteisungsvorrichtung 20 die Enteisungsfunktion startet.
-
Die planmäßige Abfahrtszeit des Fahrzeugs kann vom Nutzer manuell eingestellt werden. Wie in 1 zu sehen, kann das Fahrzeug eine Fahrzeug-Interaktionsvorrichtung 40 umfassen, wobei die besagte Fahrzeug-Interaktionsvorrichtung 40 beispielsweise einen Touchscreen, eine Tasten- und/oder Spracheingabevorrichtung etc., die im Fahrzeug installiert sind, umfassen. Der Nutzer kann über die Fahrzeug-Interaktionsvorrichtung 40 Voreinstellungsinformationen eingeben, wobei die Abfahrtszeiten-Einheit 31 der Steuervorrichtung zum Enteisen 30 anhand der besagten Voreinstellungsinformationen die planmäßige Abfahrtszeit bestimmen kann.
-
Beispielsweise kann der Fahrer vor dem Ausschalten des Fahrzeugs über die Fahrzeug-Interaktionsvorrichtung 40 die planmäßige Abfahrtszeit für den nächsten Tag eingeben und dann das Fahrzeug ausschalten und verlassen. Die Steuervorrichtung zum Enteisen 30 kann beispielsweise einen 5 Minuten vor der planmäßigen Abfahrtszeit für den nächsten Tag liegenden Zeitpunkt der Aktivierung der Enteisung festlegen, und dann zum Zeitpunkt der Aktivierung der Enteisung am nächsten Tag den automatischen Start des Fahrzeugs und den Beginn der Enteisung der Front-/Heckscheibe 10 veranlassen.
-
Darüber hinaus haben Nutzer, die das Fahrzeug an Werktagen für den Weg zur Arbeit verwenden, in der Regel eine relativ feste Abfahrtszeit, so dass das Fahrzeug am Morgen jedes Werktags zu dieser Abfahrtszeit gestartet und auf die Straße gefahren wird. Daher kann der Nutzer über die Fahrzeug-Interaktionsvorrichtung 40 die planmäßige Abfahrtszeit für die Werktage eingeben, wobei diese planmäßige Abfahrtszeit beispielsweise 8:10 Uhr beträgt. Die Steuervorrichtung zum Enteisen 30 kann einen vor der planmäßigen Abfahrtszeit liegenden Zeitpunkt der Aktivierung der Enteisung festlegen, wobei der Zeitpunkt der Aktivierung der Enteisung beispielsweise 3-10 Minuten, insbesondere 5 Minuten vor der planmäßigen Abfahrtszeit liegt. Folglich kann der Zeitpunkt der Aktivierung der Enteisung für Werktage beispielsweise auf 8:05 Uhr eingestellt werden. Auf diese Weise kann das Fahrzeug an Werktagen um 8:05 Uhr automatisch starten und mit der Enteisung der Front-/Heckscheibe 10 beginnen. Zu diesem Zeitpunkt ist der Fahrer möglicherweise noch nicht in das Fahrzeug eingestiegen. Wenn der Fahrer gewohnheitsgemäß um 8:10 Uhr losfahren möchte, ist der Vorgang zum Enteisen der Front-/Heckscheibe 10 bereits abgeschlossen, so dass der Fahrer während des gesamten Abfahrtszeitraums nicht auf das Enteisen warten muss. Der Nutzer kann die planmäßige Abfahrtszeit entsprechend seinen eigenen Gewohnheiten individuell einstellen, so kann er für montags beispielsweise eine frühere planmäßige Abfahrtszeit einstellen, um Stau zu vermeiden etc.
-
Alternativ oder zusätzlich kann der Nutzer über ein mit dem Fahrzeug verbundenes mobiles Endgerät 50, beispielsweise ein Mobiltelefon etc., die planmäßige Abfahrtszeit festlegen. Hierzu ist die Steuervorrichtung zum Enteisen 30 so konfiguriert, dass sie die vom mit dem Fahrzeug verbundenen mobilen Endgerät 50 gesendeten Ferneinstellungsinformationen empfängt und anhand der besagten Ferneinstellungsinformationen die planmäßige Abfahrtszeit bestimmt.
-
In einem anderen Ausführungsbeispiel kann die Abfahrtszeiten-Einheit 31 der Steuervorrichtung zum Enteisen 30 mittels Analyse der historischen Daten zum Abfahrtsmuster die planmäßige Abfahrtszeit bestimmen. Hierzu können die Abfahrtszeiten des Fahrzeugs in einem bestimmten Zeitraum registriert werden, woraufhin dann beispielsweise mithilfe trainierter maschineller Lernmodelle das Abfahrtsmuster des Fahrzeugs erkannt wird, um die planmäßige Abfahrtszeit des Fahrzeugs zu prognostizieren. Auf diese Weise kann eine praktischere und intelligentere vorzeitige Enteisung realisiert werden.
-
Die Enteisungsvorrichtung 20 kann beispielsweise eine Fahrzeug-Klimaanlage umfassen, die über einen Enteisungsmodus verfügt. Im Enteisungsmodus kann die Fahrzeug-Klimaanlage die Front-/Heckscheibe 10 beheizen, um die Enteisung vorzunehmen. In anderen Ausführungsbeispielen kann die Enteisungsvorrichtung 20 in anderen Formen ausgeführt sein, diese Erfindung nimmt diesbezüglich keine Einschränkung vor. Beispielsweise kann die Enteisungsvorrichtung 20 eine an der Front-/Heckscheibe 10 angeordnete Widerstandsheizung etc. umfassen.
-
Vorzugsweise umfasst das Fahrzeug eine Vereisungserkennungsvorrichtung, die so konfiguriert ist, dass sie den Vereisungszustand der Front-/Heckscheibe 10 erkennen kann. Die Vereisungserkennungsvorrichtung kann kommunikativ mit der Steuervorrichtung zum Enteisen 30 verbunden sein und das Erkennungsergebnis an die Steuervorrichtung zum Enteisen 30 senden. Die Steuervorrichtung zum Enteisen 30 urteilt anhand des Erkennungsergebnisses der Vereisungserkennungsvorrichtung, ob für die Front-/Heckscheibe 10 Enteisungsbedarf besteht. Die Steuervorrichtung zum Enteisen 30 steuert nur dann, wenn für die Front-/Heckscheibe 10 Enteisungsbedarf besteht, die Enteisungsvorrichtung 20 so, dass sie die Front-/Heckscheibe 10 enteist.
-
Die Vereisungserkennungsvorrichtung umfasst beispielsweise einen Regensensor 60. Dieser Regensensor 60 kann am Innenrückspiegel des Fahrzeugs angeordnet und kommunikativ mit der Steuervorrichtung zum Enteisen 30 verbunden sein. Mithilfe der Erfassungsdaten des Regensensors 60 kann beurteilt werden, ob für die Front-/Heckscheibe 10 Enteisungsbedarf besteht. Wenn der Regensensor 60 eine Vereisung erkennt, kann die Steuervorrichtung zum Enteisen 30 urteilen, dass für die Front-/Heckscheibe 10 Enteisungsbedarf besteht. Die Vereisungserkennungsvorrichtung kann bezogen auf den Regensensor 60 alternativ oder zusätzlich einen anderen Sensor umfassen.
-
Wahlweise kann die Vereisungserkennungsvorrichtung einen Temperatursensor zur Erfassung der Außentemperatur und/oder einen Feuchtesensor umfassen, wobei mithilfe der Erfassungsdaten des Temperatursensors und/oder des Feuchtesensors beurteilt werden kann, ob für die Front-/Heckscheibe 10 Enteisungsbedarf besteht. Ist beispielsweise die Außentemperatur am Standort des Fahrzeugs relativ niedrig und die Luftfeuchtigkeit relativ hoch, kann geurteilt werden, dass für die Front-/Heckscheibe 10 Enteisungsbedarf besteht. Die Vereisungserkennungsvorrichtung kann auch eine Kameravorrichtung zur Aufnahme von Bildern der Front-/Heckscheibe 10 umfassen, wobei mittels Analyse der von der Kameravorrichtung aufgenommenen Bilder beurteilt werden kann, ob für die Front-/Heckscheibe 10 Enteisungsbedarf besteht.
-
Ferner kann die Steuervorrichtung zum Enteisen 30 noch so konfiguriert sein, dass sie den Vereisungszustand der Front-/Heckscheibe 10 beurteilen kann. Beispielsweise kann die Steuervorrichtung zum Enteisen 30 nach Erhalt der Erkennungsdaten der Vereisungserkennungsvorrichtung den Vereisungszustand der Front-/Heckscheibe 10 in Stufen einteilen, zum Beispiel: leichte Vereisung, mittelstarke Vereisung oder starke Vereisung etc. In Abhängigkeit vom Vereisungszustand kann die Steuervorrichtung zum Enteisen 30 eine selektive Steuerung der Enteisungsvorrichtung 20 des Fahrzeugs vornehmen, um in verschiedenen Modi die Enteisung der Front-/Heckscheibe 10 vorzunehmen. Die besagten verschiedenen Modi können über unterschiedliche Enteisungszeiten und/oder unterschiedliche Enteisungsleistungen verfügen. Urteilt die Steuervorrichtung zum Enteisen 30 beispielsweise, dass es sich bei dem Vereisungszustand der Front-/Heckscheibe 10 um eine leichte Vereisung handelt, kann die Enteisungsvorrichtung 20 so gesteuert werden, dass sie in einem Modus mit kürzerer Enteisungszeit läuft; urteilt die Steuervorrichtung zum Enteisen 30, dass es sich bei dem Vereisungszustand der Front-/Heckscheibe 10 um eine starke Vereisung handelt, kann die Enteisungsvorrichtung 20 so gesteuert werden, dass sie in einem Modus mit längerer Enteisungszeit läuft. Auf diese Weise kann sowohl die Enteisungsleistung gewährleistet als auch Energie gespart werden. Oder aber es kann, wenn die Steuervorrichtung zum Enteisen urteilt, dass es sich bei dem Vereisungszustand der Front-/Heckscheibe 10 um eine leichte Vereisung handelt, die Enteisungsvorrichtung 20 so gesteuert werden, dass sie in einem Modus mit geringerer Enteisungsleistung läuft; urteilt die Steuervorrichtung zum Enteisen, dass es sich bei dem Vereisungszustand der Front-/Heckscheibe 10 um eine starke Vereisung handelt, kann die Enteisungsvorrichtung 20 so gesteuert werden, dass sie in einem Modus mit höherer Enteisungsleistung läuft. Dadurch kann in verschiedenen Situationen immer innerhalb einer bestimmten Enteisungszeit rechtzeitig die Enteisung abgeschlossen werden.
-
2 zeigt in schematischer Darstellung ein Flussdiagramm des Enteisungsverfahrens gemäß einem beispielhaften Ausführungsbeispiel dieser Erfindung. Dieses Enteisungsverfahren umfasst mindestens die Schritte S10-S30.
-
In Schritt S10 wird die planmäßige Abfahrtszeit des Fahrzeugs erfasst. Wie vorangehend dargestellt, kann die Steuervorrichtung zum Enteisen 30 die vom Nutzer über die Abfahrtszeiten-Einheit 40 eingegebenen Voreinstellungsinformationen erhalten und anhand der besagten Voreinstellungsinformationen die planmäßige Abfahrtszeit bestimmen. Oder sie kann die vom mit dem Fahrzeug verbundenen mobilen Endgerät 50 gesendeten Ferneinstellungsinformationen empfangen und anhand der besagten Ferneinstellungsinformationen die planmäßige Abfahrtszeit bestimmen. Darüber hinaus kann auch mittels Analyse der historischen Daten zum Abfahrtsmuster die planmäßige Abfahrtszeit bestimmt werden.
-
In Schritt S20 wird anhand der planmäßigen Abfahrtszeit der Zeitpunkt für die Aktivierung der Enteisung eingestellt, wobei der besagte Zeitpunkt für die Aktivierung der Enteisung vor der planmäßigen Abfahrtszeit liegt. Welche Zeitdauer der Zeitpunkt der Aktivierung der Enteisung vor der planmäßigen Abfahrtszeit liegen soll kann im Vorfeld eingestellt werden, beispielsweise kann sie vom Nutzer eingestellt werden. In anderen Ausführungsbeispielen kann die Zeitdauer, um die der Zeitpunkt der Aktivierung der Enteisung vor der planmäßigen Abfahrtszeit liegt, mit der geschätzten Zeit, die für die Enteisung benötigt wird, verknüpft werden, wobei die geschätzte für die Enteisung benötigte Zeit beispielsweise basierend auf den externen Umgebungsbedingungen am Standort des Fahrzeugs bestimmt wird. Schritt S20 kann die folgenden Unterschritte umfassen: Einschätzung der Wahrscheinlichkeit und des Schweregrads einer Vereisung der Front-/Heckscheibe 10 und basierend auf der Einschätzung von Wahrscheinlichkeit und Schweregrad Bestimmung, welche Zeitdauer der Zeitpunkt der Aktivierung der Enteisung vor der planmäßigen Abfahrtszeit liegen soll; und anhand der besagten Zeitdauer und der planmäßigen Abfahrtszeit Einstellung des Zeitpunkts für die Aktivierung der Enteisung. Wenn beispielsweise vor dem Ausschalten des Fahrzeugs der Temperatursensor und der Feuchtesensor des Fahrzeugs erfassen, dass die Außentemperatur relativ niedrig und die Luftfeuchtigkeit relativ hoch ist, können entsprechend die Wahrscheinlichkeit sowie der Schweregrad einer Vereisung der Front-/Heckscheibe 10 relativ hoch eingeschätzt werden, so dass die Aktivierungszeitpunkt-Einheit 32 der Steuervorrichtung zum Enteisen 30 einstellen kann, dass der Zeitpunkt der Aktivierung der Enteisung relativ lange vor der planmäßigen Abfahrtszeit liegen soll, wie beispielsweise 10 Minuten, wodurch gewährleistet ist, dass die Enteisungsvorrichtung 20 die Enteisung rechtzeitig abschließen kann. Oder aber es können anhand der Standortinformationen des Fahrzeugs die Wetterbedingungen am geografischen Standort des Fahrzeugs in den kommenden 12 Stunden prognostiziert werden, wodurch die Wahrscheinlichkeit des Schweregrads und der Schweregrad einer Vereisung der Front-/Heckscheibe 10 eingeschätzt werden können. Die Aktivierungszeitpunkt-Einheit 32 der Steuervorrichtung zum Enteisen 30 kann anhand dieser Wetterbedingungen einstellen, wie lange der Zeitpunkt der Aktivierung der Enteisung vor der planmäßigen Abfahrtszeit liegen soll.
-
In Schritt S30 wird ein Befehl zur Aktivierung der Enteisung generiert, wobei das Fahrzeug in Reaktion auf den Befehl zur Aktivierung der Enteisung zum Zeitpunkt der Aktivierung der Enteisung den vorzeitigen Enteisungsvorgang zum Enteisen der Front-/Heckscheibe 10 des Fahrzeugs ausführen kann.
-
3 zeigt ein Flussdiagramm des vorzeitigen Enteisungsvorgangs aus dem Enteisungsverfahren gemäß einem beispielhaften Ausführungsbeispiel dieser Erfindung.
-
Der vorzeitige Enteisungsvorgang kann die Schritte S101-S103 umfassen. In Schritt S101 wird das Fahrzeug veranlasst, vom nicht gestarteten Zustand in den gestarteten Zustand zu wechseln. Anschließend wird in Schritt S102 beurteilt, ob für die Front-/Heckscheibe 10 Enteisungsbedarf besteht. Wenn für die Front-/Heckscheibe 10 Enteisungsbedarf besteht, wird Schritt S103 ausgeführt, das heißt, die Enteisungsvorrichtung 20 wird so gesteuert, dass sie die Front-/Heckscheibe 10 enteist. Wenn für die Front-/Heckscheibe 10 kein Enteisungsbedarf besteht, kann Schritt S103 übersprungen werden.
-
4 zeigt den vorzeitigen Enteisungsvorgang aus dem Enteisungsverfahren gemäß einem anderen beispielhaften Ausführungsbeispiel dieser Erfindung. Der Unterschied zu dem vorzeitigen Enteisungsvorgang aus 3 besteht darin, dass, wenn geurteilt wird, dass für die Front-/Heckscheibe 10 Enteisungsbedarf besteht, im Folgenden Schritt S104 ausgeführt werden kann: Beurteilung des Vereisungszustands der Front-/Heckscheibe 10. Anschließend erfolgt in Schritt S105 in Abhängigkeit von dem besagten Vereisungszustand eine selektive Steuerung der Enteisungsvorrichtung 20 des Fahrzeugs, um in verschiedenen Modi die Enteisung der Front-/Heckscheibe 10 vorzunehmen, wobei die besagten verschiedenen Modi über unterschiedliche Enteisungszeiten und/oder unterschiedliche Enteisungsleistungen verfügen.
-
Es ist darauf hinzuweisen, dass die in diesem Text beschriebenen Merkmale und Vorteile in Bezug auf die Steuervorrichtung zum Enteisen ebenso auch für das entsprechende Enteisungsverfahren gelten.
-
Zwar wurden hier detailliert spezifische Ausführungsbeispiele dieser Erfindung beschrieben, diese wurden jedoch lediglich zum Zwecke der Erläuterung angeführt und dürfen nicht als den Schutzbereich dieser Erfindung einschränkend erachtet werden. Unter der Voraussetzung, dass der Kerngedanke und der Bereich dieser Erfindung nicht verlassen werden, können jedwede Arten von Ersetzungen, Änderungen und Modifikationen erdacht werden.