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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verschieben einer optischen Darstellung von einem ersten optischen Ausgabegerät einer Vorrichtung auf ein zweites optisches Ausgabegerät der Vorrichtung mittels Eye-Tracking eines Nutzers, wobei mit Hilfe einer optischen Einrichtung eine Blickrichtung des Nutzers erkannt wird, über die von der optischen Einrichtung erkannte Blickrichtung das optische Ausgabegerät der Vorrichtung bestimmt wird, das gerade im Fokus des Nutzers liegt, das erste optische Ausgabegerät eine erste optische Anzeige anzeigt, die vom Nutzer über ein generisches Bedienelement ausgewählt wird, das zweite optische Ausgabegerät optional eine zweite optische Anzeige anzeigt, die vom Nutzer über das generische Bedienelement ausgewählt wird, eine weitere optische Anzeige, die, bedingt durch eine Aktion des Nutzers, in dem im Fokus des Nutzers stehenden optischen Ausgabegerät automatisch für einen begrenzten Zeitraum angezeigt wird, wobei die Anzeigedauer der zweiten Anzeige durch einen Timer vorgegeben wird. Bei einem Blickrichtungswechsel des Nutzers von einem der optischen Ausgabegeräte auf das andere der optische Ausgabegeräte wird die weitere optische Anzeige vom dem einen der optischen Ausgabegeräte auf das andere der optischen Ausgabegeräte übertragen, und der Timer für die Anzeigedauer der weiteren optischen Anzeige wird neu gestartet, so dass die weitere optische Anzeige auf dem anderen der optischen Ausgabegeräte über die gesamte durch den Timer vorgegebene Anzeigedauer angezeigt wird.
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Die Interaktion des Fahrers mit den diversen Bedienungselementen und optischen Anzeigen im Fahrzeugcockpit wird immer komplexer. Die Ansprüche an den Fahrer steigen. Die Aufteilung seiner Konzentration zwischen den diversen Anzeigen, deren Bedienung während der Fahrt und dem aktuellen Verkehrsgeschehen auf der Straße kann daher schnell zu einer brenzligen Situation führen, bis hin zu einem Unfall. Es gibt daher zahlreiche Vorschläge, die Überwachung und Bedienung im Cockpit für den Fahrer zu erleichtern, so dass dieser sich besser auf das Verkehrsgeschehen konzentrieren kann. Dadurch wird die Sicherheit für alle im Verkehr verbessert, und es wird vermieden, dass sich der Fahrer permanent in einer Stresssituation befindet.
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So ist aus der
DE 10 2015 216 127 A1 ein Verfahren bekannt, bei dem die Blickrichtung und die Blickwinkeländerungen eines Fahrers erfasst und dazu benutzt werden, den Bereich in einem Head-up-Display zu erkennen, der gerade in der Hauptblickrichtung des Fahrers liegt, und die Information in diesem Bereich hervorzuheben. Gleichzeitig können Informationen in der Umgebung gedimmt oder ausgeblendet werden, um die Ablenkung des Fahrers von seinem Hauptfokus zu verringern.
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Die
WO 2015/036118 A1 beschreibt ein ähnliches Verfahren, wobei eine Bedieneinrichtung zum Steuern einer Anzeigevorrichtung für die jeweils im Fokus stehende Anzeige der Anzeigevorrichtung aktiviert wird und aktiviert bleibt, auch wenn sich die Blickrichtung des Fahrers kurzfristig ändert.
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Die
US 9,244,532 B2 betrifft ein Verfahren, bei dem sämtliche optische Ausgabegeräte eines Fahrzeugcockpits nach einer Anwahl vom Fahrer über ein einziges Bedienelement angesteuert werden können. Die Auswahl des optischen Ausgabegeräts, das mit dem Bedienelement angesteuert wird, kann mittels eines Eye-Tracking-Verfahrens erfolgen.
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Da Sicherheit im Verkehr ein hohes Gut ist, besteht Bedarf an einem Verfahren, welches die Bedienung und Überwachung von Anzeigeinstrumenten und Bildausgabegeräten eines Fahrzeugcockpits durch den Fahrzeugführer oder Nutzer weiter erleichtert.
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Diese Aufgabe wird mit dem Verfahren nach Anspruch 1 und dem System nach Anspruch 10 gelöst.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verschieben einer optischen Darstellung von einem ersten optischen Ausgabegerät einer Vorrichtung auf ein zweites optisches Ausgabegerät der Vorrichtung mittels Eye-Tracking eines Nutzers. Dabei wird in einem ersten Schritt mit Hilfe einer optischen Einrichtung eine Blickrichtung und somit bevorzugt auch jede Blickrichtungsänderung des Nutzers erkannt. Über die von der optischen Einrichtung erkannte Blickrichtung wird das optische Ausgabegerät der Vorrichtung bestimmt, welches gerade im Fokus des Nutzers liegt.
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Dass ein Gegenstand im Fokus des Nutzers liegt, bedeutet, dass sein Blick auf diesen Gegenstand gerichtet ist. Bevorzugt ist der Blick über eine Zeit auf den Gegenstand gerichtet, die über einem vorgegebenen Grenzwert liegt, beispielsweise eine Sekunde oder zwei Sekunden. Der Grenzwert kann aber auch weniger als die eine Sekunde betragen oder mehr als die zwei Sekunden.
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Das erste optische Ausgabegerät zeigt eine erste optische Anzeige an, die vom Nutzer über ein generisches Bedienelement ausgewählt wird. Das zweite optische Ausgabegerät zeigt optional eine zweite optische Anzeige an, die vom Nutzer über das generische Bedienelement ausgewählt wird.
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Optional bedeutet, dass das zweite optische Ausgabegerät einen leeren Bildschirm anzeigen kann, die erste optische Anzeige, die auf dem ersten optischen Ausgabegerät angezeigt wird oder eine zweite optische Anzeige, die unterschiedlich zur ersten optischen Anzeige ist. So kann die erste optische Anzeige die Wiedergabe einer Karte eines Navigationssystems, die zweite optische Anzeige eine Angabe von technischen Motordaten, Reifendruck, Zeit bis zum nächsten Service etc. sein.
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Eine weitere optische Anzeige wird, bedingt durch eine Aktion des Nutzers, in dem im Fokus des Nutzers stehenden optischen Ausgabegerät automatisch für einen begrenzten Zeitraum angezeigt. Die Anzeigedauer dieser weiteren optischen Anzeige wird durch einen Timer vorgegeben.
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Die Aktion des Nutzers kann unter anderem das Einschalten einer Sitzheizung, Einstellung der Lautstärke oder Veränderung der Einstellung der Klimaanlage sein. Hierunter wird auch subsummiert, wenn eine weitere optische Anzeige automatisch generiert wird, beispielsweise, wenn Müdigkeit des Fahrers erkannt wird.
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Das generische Bedienelement kann ein Joy-Stick, ein Drehknopf oder eine Spracheingabe sein, oder ein anderes geeignetes Bedienelement, das dem Fachmann bekannt ist.
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Bei einem Blickrichtungswechsel des Nutzers von einem der optischen Ausgabegeräte, beispielsweise dem ersten optischen Ausgabegerät, auf das andere der optischen Ausgabegeräte, beispielsweise das zweite optische Ausgabegerät, wird die weitere optische Anzeige von dem einen der optischen Ausgabegeräte auf das andere der optischen Ausgabegeräte übertragen, und der Timer für die Anzeigedauer der weiteren optischen Anzeige wird neu gestartet, so dass die weitere optische Anzeige auf den anderen der optischen Ausgabegeräte über die gesamte, durch den Timer vorgegebene, Anzeigedauer angezeigt wird.
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Bei der Vorrichtung kann es sich insbesondere um ein Cockpit eines Fahrzeugs, wie einen PKW, einen Kleinbus, einen Bus, einen Kleintransporter oder einen LKW, handeln. Auch für Schienen-, Wasser- und Luftfahrzeuge kann das Verfahren vorteilhaft zum Einsatz kommen. Das Fahrzeug kann einen Verbrennungsmotor, einen Hybrid-Motor oder einen E-Motor haben.
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Das Cockpit kann mehr als zwei optische Ausgabegeräte umfassen, beispielsweise drei, vier oder mehr, und die weitere optische Anzeige kann auf jedem der optischen Ausgabegeräte angezeigt werden, insbesondere auf dem, auf das der Nutzer gerade seinen Blick richtet. Das heißt, die weitere optische Anzeige kann von jedem der mehreren optischen Ausgabegeräte auf jedes der mehreren optischen Ausgabegeräte übertragen werden. Dabei kann die weitere optische Anzeige je nach dem optischen Ausgabegerät, auf dem sie erscheint, unterschiedlich dargestellt werden, z.B. in unterschiedlichen Textgrößen oder Farben. So kann auf dem ersten optischen Ausgabegerät der eingestellte Radiosender angezeigt werden, bei einem Wechsel auf das zweite optische Ausgabegerät kann zusätzlich der Titel der Sendung, der Songtitel, Artwork und/oder der Moderator oder der Interpret ausgegeben werden.
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Mit anderen Worten, die weitere optische Anzeige erscheint erstmals in dem optischen Ausgabegerät, welches gerade im Fokus des Nutzers steht. Bei einem Wechsel der Blickrichtung auf irgendeines der anderen optischen Ausgabegeräte des Cockpits wird zeitgleich die weitere optische Anzeige auf das jetzt im Fokus des Fahrzeugführers liegende optische Ausgabegerät übertragen, so dass der Fahrzeugführer die weitere optische Anzeige immer vor Augen hat. Die weitere optische Anzeige kann dann beim Übertragen auf dem aus dem Fokus des Nutzers gelangten optischen Ausgabegerät gelöscht werden oder bis zum Ablauf der durch den Timer vorgegebenen Anzeigedauer für dieses optische Ausgabegerät erhalten bleiben.
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Es kann nicht nur die weitere optische Anzeige zwischen optischen Ausgabegeräten verschoben werden. Nach einem nachrangigen Aspekt kann bei einem Blickrichtungswechsel des Nutzers die identische Anzeige insgesamt von dem einem oder ersten optischen Ausgabegerät auf das zweite oder andere optische Ausgabegerät übertragen werden. Dabei kann das zweite oder andere optische Ausgabegerät in einem Standby-Modus sein, ohne eine vom Nutzer vorausgewählte optische Anzeige.
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Da, wie oben beschrieben, die weitere optische Anzeige nach einer von einem Timer vorgegebenen Anzeigedauer wieder erlischt, wird beim Wechsel von dem einen optischen Ausgabegerät auf das andere optische Ausgabegerät der Timer neu gestartet, so dass die weitere optische Anzeige auf dem anderen optischen Ausgabegerät für die vom Timer vorgegebene Anzeigedauer für den Nutzer sichtbar bleibt. Ändert der Nutzer erneut seinen Fokus, während die vom Timer vorgegebene Zeit noch läuft, wird der Timer bei einem abermaligen Wechsel des optischen Ausgabegeräts automatisch erneut zurückgesetzt, die Zeitdauer der Darstellung der weiteren optischen Anzeige startet erneut.
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Die erste optische Anzeige, die wie oben beschrieben eine vom Nutzer ausgewählte optische Anzeige ist, kann beispielsweise die Karte eines Navigationssystems mit Geschwindigkeitsangabe sein. Die zweite optische Anzeige, die ebenfalls eine vom Nutzer ausgewählte optische Anzeige ist, kann beispielsweise eine Anzeige von wichtigen aktuellen Motordaten, wie Drehzahl, Öltemperatur oder Batterieladezustand sein.
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Die weitere optische Anzeige kann eine vom Nutzer angestoßene oder automatisch generierte optische Anzeige sein, beispielsweise die Einstellung der Sitzheizung, Verstellung der Lautstärke oder Müdigkeitserkennung, die nach einer vorgegebenen Zeit automatisch wieder ausgeblendet wird.
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Die von der optischen Einrichtung, beispielsweise einer Kamera, erfassten Signale vom Eye-Tracking können insbesondere an eine Steuerung gesandt und von der Steuerung verarbeitet werden. Die Steuerung kann mittels eines Programms die Blickrichtung des Nutzers bestimmen. Ferner wird das Verschieben der weiteren optischen Anzeigen, optional der mehreren weiteren optischen Anzeigen, von der Steuerung veranlasst und der Timer von der Steuerung gestartet und zurückgesetzt.
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Es können auf einem optischen Ausgabegerät auch zwei weitere optische Anzeigen erscheinen, beispielsweise eine vom Nutzer angestoßene, wie Anschalten der Sitzheizung, und eine automatisch generierte, wie Müdigkeitserkennung.
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Um die Konzentration des Nutzers nicht zu stören, können die optischen Anzeigen auf dem ersten optischen Ausgabegerät, gemeint ist jegliche optische Anzeige, nach dem Fokuswechsel auf das zweite optische Ausgabegerät gedimmt oder gelöscht werden. Legt der Nutzer später wieder seinen Fokus auf das erste optische Ausgabegerät, wird die letzte optische Anzeige (eventuell ohne die weitere optische Anzeige) automatisch wieder angezeigt.
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Einen Wechsel auf eine andere optische Anzeige auf einem, respektive jedem einzelnen der optischen Ausgabegeräte, kann der Nutzer händisch über das generische Bedienelement oder optional über eine Spracheingabe durchführen.
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Das Verfahren ist auch dann sinnvoll nutzbar, wenn der Fokus des Nutzers nur auf einen Teilbereich des ersten oder des zweiten optischen Ausgabegeräts gerichtet ist. In diesem Fall können die nicht im Fokus des Nutzers stehenden Teilbereiche des ersten oder des zweiten optischen Ausgabegeräts, zum Beispiel des Bildschirms oder des Head-up-Displays, gedimmt oder ausgeblendet werden. Durch diese Maßnahme kann eine Störung der Konzentration oder Ablenkung des Nutzers beispielsweise weiter reduziert werden, was helfen kann, Stress für den Nutzer zu reduzieren und brisante Situationen im Verkehr oder einen Unfall zu verhindern. Auch in diesem Fall gilt für die weitere optische Anzeige das bisher Gesagte.
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Das Verfahren ermöglicht es dem Nutzer, den Bedienfokus abhängig von der Blickrichtung nahtlos zu ändern und ein generisches Bedienelement für die Steuerung unterschiedlicher Inhalte in unterschiedlichen optischen Ausgabegeräten separat zu nutzen. Die Bedienung des Cockpits wird weniger kompliziert, wichtige, nur über kurze Zeitspannen automatisch angezeigte Informationen gehen nicht verloren.
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Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein System zum Verschieben von optischen Anzeigen von einem ersten optischen Ausgabegerät einer Vorrichtung, das eine erste optische Anzeige wiedergibt, auf ein zweites optisches Ausgabegerät der Vorrichtung, das eine zweite optische Anzeige wiedergibt.
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Das System umfasst eine optische Einrichtung zur Aufnahme von Augenbewegungen eines Nutzers der Vorrichtung und eine Steuerung, die mit der optischen Einrichtung verbunden ist und aus den erfassten Daten eine Blickrichtung des Nutzers erkennt.
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Bei einem erkannten Blickrichtungswechsel des Nutzers vom ersten optischen Ausgabegerät auf das zweite optische Ausgabegerät kann die Steuerung zeitgleich wenigstens eine aktuell auf dem ersten optischen Ausgabegerät ausgegebene weitere optische Anzeige von dem ersten optischen Ausgabegerät auf das zweite optische Ausgabegerät verschieben.
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Das System umfasst ferner einen von der Steuerung kontrollierten Timer, der automatisch die Anzeigedauer der wenigstens einen weiteren optischen Anzeige vorgibt und den Timer nach einem Wechsel der optischen Anzeigen von dem ersten optischen Ausgabegerät auf das zweite optische Ausgabegerät neu startet. Die optische Anzeige und die weitere optische Anzeige wurden zum ersten Aspekt ausführlich beschrieben. Eine neuerliche Erklärung erübrigt sich daher. Es wird diesbezüglich auf die Ausführungen zum ersten Aspekt verwiesen.
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Die Vorrichtung kann insbesondere das Cockpit eines Fahrzeugs sein, der Nutzer der Fahrzeugführer, der Beifahrer oder eine andere Person sein, die vom System getrackt und mit einem oder mehreren generischen Bedienelementen das System steuern kann. Das heißt, jedem Sitzplatz kann beispielweise wenigstens ein zweites generisches Bedienelement zugeordnet sein, um die Sitzstellung zu verändern, die platzbezogene Klimaanlage einzustellen oder die Sitzheizung zu aktivieren..
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Das erste optische Ausgabegerät und das zweite optische Ausgabegerät können insbesondere Teile des Cockpits sein, beispielsweise ein Head-up-Display oder ein Bildschirm.
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Die Vorrichtung kann mehr als zwei optische Ausgabegeräte umfassen, und die weitere optische Anzeige kann je nach Blickrichtung des Nutzers auf das vom Nutzer fokussierte optische Ausgabegerät wechseln.
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Die optischen Anzeigen der optischen Ausgabegeräte können über ein generisches Bedienelement, wie einen Schalter, ein Schaltelement mit mehreren Tasten, einen Joy-Stick, einen Drehknopf oder eine Spracheingabe geändert werden, wobei bei dem Schaltelement jede der Tasten ein generisches Bedienelement bilden kann. Bevorzugt wechselt bei Blickrichtungswechsel von dem ersten optischen Ausgabegerät auf das zweite optische Ausgabegerät auch automatisch die Ansteuerung durch das generische Bedienelement. Das heißt, ohne dass der Nutzer tätig werden muss, kann er mit dem generischen Bedienelement immer die optische Anzeige des optischen Ausgabegeräts manipulieren, auf welches sein Fokus gerichtet ist.
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Mit anderen Worten steuert ein erstes generisches Bedienelement abhängig von der Nutzerblickrichtung unterschiedliche Funktionen auf unterschiedlichen optischen Ausgabeeinrichtungen, während mit einem zweiten generischen Bedienelement unabhängig von der Nutzerblickrichtung wenigstens eine Funktion ausgelöst wird, die vom System bei einer Änderung der Nutzerblickrichtung von einem der optischen Ausgabegeräte auf ein anderes der optischen Ausgabegeräte verschoben wird.
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Bevorzugt kann nach einem Wechsel der optischen Anzeige von dem ersten optischen Ausgabegerät auf das zweite optische Ausgabegerät die Steuerung eine Helligkeit der optischen Anzeige auf dem ersten optischen Ausgabegerät dimmen oder die optische Anzeige löschen.
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Alle Merkmale, die zum ersten Aspekt der Anmeldung beschrieben wurden, können auch auf den zweiten Aspekt der Anmeldung gelesen werden, und umgekehrt.
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Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand von Figuren näher erläutert, ohne dass dadurch der Umfang der Erfindung auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt sein soll.
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Die Figuren zeigen im Einzelnen:
- 1: eine schematische Darstellung des Systems zur Durchführung des Verfahrens;
- 2: eine Skizze des Cockpits mit mehreren optischen Ausgabegeräten;
- 3: ein Lenkrad mit generischen Bedienelementen;
- 4: eine Darstellung der Verfahrensschritte.
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Die 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Systems 100 nach dem zweiten Aspekt der Anmeldung, mit der ein Verfahren nach dem ersten Aspekt der Anmeldung durchgeführt werden kann. Das System 100 kann beispielsweise in einem Fahrzeug implementiert sein.
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Das System 100 umfasst eine Steuerung 110, die Signale einer optischen Einrichtung 120 über eine erste Leitung L1, Signale eines ersten generischen Bedienelements 130 über eine zweite Leitung L2 und Signale eines zweiten generischen Bedienelements 140 über eine dritte Leitung L3 empfängt. In der 1 sind zur Verdeutlichung zwei zweite Leitungen L2 und zwei dritte Leitungen L3 als gestrichelte bzw. strichpunktierte Linien eingezeichnet. Dabei zeigen die gestrichelten Linien L2, L3 an, dass der Nutzer seinen Blick auf das erste optische Ausgabegerät 200 fokussiert, bzw. die strichpunktierten Linien L2, L3 zeigen an, dass der Blick des Nutzers auf das zweite optische Ausgabegerät 300 fokussiert ist.
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Die Steuerung 100 umfasst ferner einen Rechner 150, auf dem ein Programm läuft, mit dem die von der optischen Einrichtung 120 empfangenen Daten ausgewertet und die Ergebnisse in Sendesignale umgesetzt werden.
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Das System 100 umfasst im Ausführungsbeispiel ferner ein erstes optisches Ausgabegerät 200 und ein zweites optisches Ausgabegerät 300. Auf dem ersten optischen Ausgabegerät 200 kann vom Nutzer mit dem ersten generischen Bedienelement 130 eine erste ausgewählte optische Anzeige 210 voreingestellt werden. Auf dem zweiten optischen Ausgabegerät 300 kann vom Nutzer mit dem ersten generischen Bedienelement 130 eine zweite ausgewählte optische Anzeige 310 voreingestellt werden. Zum Voreinstellen der ersten optischen Anzeige 210 ist das erste generische Bedienelement 130 in einer ersten Schaltstellung mit dem ersten optischen Ausgabegerät 200 verbunden. Zum Voreinstellen der zweiten optischen Anzeige 310 ist das erste generische Bedienelement 130 in einer zweiten, von der ersten Schaltstellung unterschiedlichen Schaltstellung, mit dem zweiten optischen Ausgabegerät 300 verbunden.
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Mit dem zweiten generischen Bedienelement 140 ändert der Nutzer eine aktuelle Einstellung eines Assistenzsystems z.B. des Fahrzeugs. Dadurch wird eine weitere optische Anzeige 220, 320 generiert, die auf dem ersten optischen Ausgabegerät 200 bzw. dem zweiten optischen Ausgabegerät 300 zusätzlich zur ersten optischen Anzeige 210 bzw. zur zweiten optischen Anzeige 310 ausgegeben wird. Eine Anzeigedauer der weiteren optischen Anzeige 220, 320 ist begrenzt und wird durch einen Timer 160, der von der Steuerung 110 umfasst ist, vorgegeben.
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Um Missverständnissen vorzubeugen, wird ausdrücklich festgehalten, dass bei einem Wechsel der weiteren optischen Anzeige 220, 320 von dem ersten optischen Ausgabegerät 200 auf das zweite optische Ausgabegerät 300 die weitere optische Anzeige 220, die in einer ersten Blickrichtung B1 (2) eines Nutzers 1, bei der der Blick des Nutzers 1 auf das erste optische Ausgabegerät 200 gerichtet ist, auf dem ersten optischen Ausgabegerät 200 angezeigt wird, identisch mit der weiteren optischen Anzeige 320 ist, die in einer zweiten Blickrichtung (B2) des Nutzers 1, bei der der Blick des Nutzers 1 auf das zweite optische Ausgabegerät 300 gerichtet ist, auf dem zweiten optischen Ausgabegerät 300 angezeigt wird.
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Können die Voreinstellungen mehrerer Assistenzsysteme mit jeweils einem separaten Bedienelement geändert werden, ist jedes dieser Bedienelemente ein zweites generisches Bedienelement 140. Auch wenn automatisch Warnhinweise generiert und als weitere optische Anzeige 220, 320 auf dem ersten optischen Ausgabegerät 200 oder dem zweiten optischen Ausgabegerät 300 wiedergegeben werden, wird die automatische Generierung im Kontext dieser Anmeldung als zweites generisches Bedienelement 140 angesehen.
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Aus den von der optischen Einrichtung 120 empfangenen Signalen bestimmt die Steuerung 100 zunächst die Blickrichtung B1, B2 (2) eines Nutzers 1 des Systems 100. Ist der Blick des Nutzers 1 beispielsweise auf das erste optische Ausgabegerät 200 gerichtet, verbindet die Steuerung 110 das erste generische Bedienelement 130 und das oder die zweiten generischen Bedienelemente 140 mit dem ersten optischen Ausgabegerät 200, so dass der Nutzer 1 die optische Anzeige 210 mit dem ersten generischen Bedienelement 130 ändern kann und die weitere optische Anzeige 220 auf dem ersten optischen Ausgabegerät 200 wiedergegeben wird. Ist der Blick des Nutzers 1 auf das zweite optische Ausgabegerät 300 gerichtet, verbindet die Steuerung 110 das erste generischen Bedienelement 130 und das oder die zweiten generischen Bedienelemente 140 mit dem zweiten optischen Ausgabegerät 300, so dass der Nutzer 1 die optische Anzeige 310 mit dem ersten generischen Bedienelement 130 ändern kann und die weitere optische Anzeige 320 auf dem zweiten optischen Ausgabegerät 300 wiedergegeben wird.
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Ergibt die Auswertung der Signale der optischen Einrichtung 120 einen Blickrichtungswechsel des Nutzers 1 von dem ersten optischen Ausgabegerät 200 zu dem zweiten optischen Ausgabegerät 300, werden das erste generische Bedienelement 130 und das zweite generische Bedienelement 140 nahtlos mit dem zweiten optischen Ausgabegerät 300 verbunden. Wird im Moment des Blickwechsels auf dem ersten optischen Ausgabegerät 200 eine weitere optische Anzeige 220 angezeigt, so erscheint diese als weitere optische Anzeige 320 auf dem zweiten optischen Ausgabegerät 300. Gleichzeitig wird der Timer 160 für die weitere optische Anzeige 320 zurückgesetzt oder neu gestartet, so dass die weitere optische Anzeige 320 über die gesamte vom Timer 160 vorgegebene Anzeigedauer auf dem zweiten optischen Ausgabegerät 300 sichtbar ist.
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Die 2 zeigt einen vorderen Bereich des Passagierraums eines Fahrzeugs mit einer Frontscheibe 10, einem Rückspiegel 40, einer Instrumentenanzeige 20 (Tachometer, Drehzahlmesser) und einer Mittelkonsole 30, die einen Schalthebel 50 und das erste generische Bedienelement 130 aufweist. In dem Rückspiegel 40 ist die optische Einrichtung 120 angeordnet, deren Aufgabe es ist, die Augen und Augenbewegungen des Nutzers 1 zu überwachen, um die Blickrichtung B1, B2 und somit jeden Blickrichtungswechsel wahrnehmen zu können. Mithilfe der optischen Einrichtung 120 kann auch beispielsweise eine Müdigkeit des Nutzers 1 erkannt werden.
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In Fahrtrichtung F vor dem Nutzer 1 sind das erste optische Ausgabegerät 200 und das zweite optische Ausgabegerät 300 angeordnet. Im Ausführungsbeispiel ist das erste optische Ausgabegerät 200 ein Head-up-Display, das heißt, eine Vorrichtung, mit der eine optische Anzeige auf die Frontscheibe 10 projiziert werden kann. Das zweite optische Ausgabegerät 300 ist ein Bildschirm.
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Neben der Instrumentenanzeige 20 und auf der Mittelkonsole 30 sind zweite generische Bedienelemente 140 vorhanden. In gestrichelten Linien sind ferner die Steuerung 110 und der Timer 160 angedeutet, die an einer beliebigen Stelle im Fahrzeug angeordnet sein können.
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Die 3 zeigt nochmals einen Blick ins Cockpit des Fahrzeugs, diesmal mit dem Steuerrad 70 im Mittelpunkt. Im Steuerrad 70 integriert sind das erste generische Bedienelement 130 und das zweite generische Bedienelement 140, so dass der Nutzer 1 die Hände nicht vom Steuerrad 70 nehmen muss, wenn er die erste optische Anzeige 210, 310 mit dem ersten generischen Bedienelement 130 einstellen oder ändern will oder eine weitere optische Anzeige 220, 320 mit dem oder einem zweiten generischen Bedienelement 140 angestoßen wird.
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In der 4 ist das Verfahren der Anmeldung in einer Ablaufskizze dargestellt.
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In einem ersten Schritt I wird die Blickrichtung B1, B2 des Nutzers 1 mithilfe der optischen Einrichtung 120 bestimmt. Dabei überwacht die optische Einrichtung 120 die Augen und Augenbewegungen des Nutzers 1. Mit anderen Worten, die optische Einrichtung 120 ermöglicht ein Eye-Tracking.
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In einem zweiten Schritt II wird über die bestimmte Blickrichtung B1, B2 das optische Ausgabegerät 200 erkannt, auf das der Blick des Nutzers 1 gerichtet ist. Das im Fokus des Nutzers 1 stehende optische Ausgabegerät 200 gibt eine erste optische Anzeige 210 wieder, die vom Nutzer 1 bevorzugt mithilfe eines ersten generischen Bedienelements 130 ausgewählt und verändert werden kann.
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In einem dritten Schritt III bedingt der Nutzer durch eine Aktion eine weitere optische Anzeige 220, die zusätzlich zu der ersten optischen Anzeige 210 auf dem im Fokus stehenden optischen Ausgabegerät 200 wiedergegeben wird. Die Aktion des Nutzer 1 kann beispielsweise die Bedienung eines zweiten generischen Bedienelements 140 sein. Die Anzeigedauer der weiteren optische Anzeige 220 ist durch einen Timer 160 begrenzt, das heißt, die weitere optische Anzeige 220 poppt im optischen Ausgabegerät 200 auf und verschwindet nach der vom Timer 160 vorgegebenen Zeit automatisch wieder vom Bildschirm.
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In einem vierten Schritt IV stellt die optische Einrichtung 120 einen Blickrichtungswechsel des Nutzers 1 von dem optischen Ausgabegerät 200 auf ein anderes optisches Ausgabegerät 300, auf dem eine erste optische Anzeige 310 wiedergegeben wird, fest, während auf dem optischen Ausgabegerät 200 die weitere optische Anzeige 220 angezeigt wird, das heißt, die vom Timer 160 gesetzte Zeit noch nicht abgelaufen ist.
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In einem fünften Schritt V wird die weitere optische Anzeige 220 auf dem jetzt im Fokus des Nutzers 1 stehenden anderen optischen Ausgabegerät 300 als weitere optische Anzeige 320 angezeigt. Dabei wird der Timer 160 neu gestartet, so dass der Nutzer die weitere optische Anzeige 320 auf dem anderen optischen Ausgabegerät 300 über die maximale vom Timer 160 vorgegebene Anzeigezeit sehen kann. Dabei ist die weitere optische Anzeige 320 identisch mit der weiteren optischen Anzeige 220.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Nutzer
- 10
- Frontscheibe
- 20
- Instrumentenanzeige
- 30
- Mittelkonsole
- 40
- Rückspiegel
- 50
- Schalthebel
- 70
- Steuerrad
- 100
- Vorrichtung
- 110
- Steuerung
- 120
- optische Einrichtung
- 130
- generisches Bedienelement
- 140
- generisches Bedienelement
- 150
- Rechner
- 160
- Timer
- 200
- optisches Ausgabegerät
- 210
- optische Anzeige
- 220
- weitere optische Anzeige
- 300
- optisches Ausgabegerät
- 310
- optische Anzeige
- 320
- weitere optische Anzeige
- B1
- Blickrichtung
- B2
- Blickrichtung
- F
- Fahrtrichtung
- L1
- Leitung
- L2
- Leitung
- L3
- Leitung
- I
- Verfahrensschritt
- II
- Verfahrensschritt
- III
- verfahrensschritt
- IV
- Verfahrensschritt
- V
- Verfahrensschritt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015216127 A1 [0003]
- WO 2015/036118 A1 [0004]
- US 9244532 B2 [0005]