DE102019211500A1

DE102019211500A1 - Verfahren zur Zugriffskontrolle auf wenigstens eine Bedienfunktion eines Unterhaltungssystems eines Kraftfahrzeugs, Computerprogrammprodukt, Unterhaltungssysteme, Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE102019211500A1
Application number: DE102019211500.4A
Authority: DE
Inventors: Dietmar Popp; Johannes Herbert; Sven Krombholz
Original assignee: PSA Automobiles SA
Current assignee: Stellantis Auto Sas Fr
Priority date: 2019-08-01
Filing date: 2019-08-01
Publication date: 2021-02-04
Anticipated expiration: 2039-08-02
Also published as: DE102019211500B4

Abstract

Beschrieben wird ein Verfahren zur Zugriffskontrolle auf wenigstens eine Bedienfunktion (34, 36, 38) eines Unterhaltungssystems (4) eines Kraftfahrzeugs (2), wobei mittels eines Fahrerüberwachungssystems (30) wenigstens ein Aufmerksamkeitsparameter (24) eines Fahrers (20) des Kraftfahrzeugs (2) überwacht werden, wobei,A) die wenigstens eine Bedienfunktion (34, 36, 38) freigegeben wird, wenn das Kraftfahrzeug (2) langsamer als oder so schnell wie eine vorgegebene Geschwindigkeit (vg) fährt, oderB) die wenigstens eine Bedienfunktion (34, 36, 38) gesperrt wird, wenn das Kraftfahrzeug (2) schneller als die vorgegebene Geschwindigkeit (vg) fährt, oderC) die wenigstens eine Bedienfunktion (34, 36, 38) für einen Beifahrer (22) freigegeben wird, wenn das Kraftfahrzeug (2) schneller als die vorgegebene Geschwindigkeit (vg) fährt und der wenigstens eine Aufmerksamkeitsparameter (24) anzeigt, dass der Fahrer (20) sich auf das Verkehrsgeschehen konzentriert.Beschrieben werden des Weiteren ein Computerprogrammprodukt (16), Unterhaltungssysteme (4) sowie Kraftfahrzeuge (2).

Description

Vorliegend werden ein Verfahren zur Zugriffskontrolle auf wenigstens eine Bedienfunktion eines Unterhaltungssystems eines Kraftfahrzeugs, ein Computerprogrammprodukt, Unterhaltungssysteme sowie Kraftfahrzeuge beschrieben.
Verfahren zur Zugriffskontrolle auf wenigstens eine Bedienfunktion eines Unterhaltungssystems eines Kraftfahrzeugs, Computerprogrammprodukte, Unterhaltungssysteme sowie Kraftfahrzeuge der eingangs genannten Art sind im Stand der Technik bekannt.
Zur optimalen Fahrsicherheit sollte ein Fahrer eines manuell gefahrenen Kraftfahrzeugs seine Aufmerksamkeit stets dem Verkehrsgeschehen widmen. Ein ablenkungsfreies Umfeld im Kraftfahrzeug ist hilfreich, um nicht die Aufmerksamkeit des Fahrers auf die Bedienung des Kraftfahrzeugs zu lenken. Bereits heute ist es bekannt, gewisse Funktionen nur bei stillstehendem Kraftfahrzeug zuzulassen, wie beispielsweise die Bedienung bzw. Verwendung eines Fernsehers oder Videoabspielers im Sichtbereich des Fahrers des Kraftfahrzeugs. Solche Funktionen generell zu unterbinden bedeutet jedoch Komforteinbußen für sämtliche Passagiere.
In der DE 10 2014 118 113 A1 ist eine Fahrzeugsteuerung offenbart. Wenn die Geschwindigkeit eines mit der Fahrzeugsteuerung ausgestatteten Fahrzeugs nicht geringer ist als ein vorbestimmter Wert, wird ein Betätigungs-Deaktivierungssignal von einer Betätigung-Deaktivierungssteuerung an ein Fahrzeugnavigationssystem abgegeben, und die Betätigung des Fahrzeugnavigationssystems wird deaktiviert. Selbst wenn das Betätigungs-Deaktivierungssignal an das Fahrzeugnavigationssystem abgegeben wird, so wird jedoch in solchen Fällen, in denen eine Assistenzsteuerung für einen Fahrvorgang auf der Basis eines Risikobestimmungsresultats ausgeführt wird, sowie in Fällen, in denen ein Vorhersageresultat hinsichtlich des Risikos für das Fahrzeug besagt, dass das Risiko für das Fahrzeug vor dem Verstreichen einer vorbestimmten Zeit nicht ansteigt, ein Betätigungs-Aktivierungssignal von der Betätigung-Aktivierungssteuerung an das Fahrzeugnavigationssystem abgegeben und hierdurch eine Betätigung des Fahrzeugnavigationssystems ermöglicht.
Somit stellt sich die Aufgabe, Verfahren zur Zugriffskontrolle auf wenigstens eine Bedienfunktion eines Unterhaltungssystems eines Kraftfahrzeugs, Computerprogrammprodukte, Unterhaltungssysteme sowie Kraftfahrzeuge der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass eine gezieltere Steuerung und Zugriff auf das Unterhaltungssystem des Kraftfahrzeugs möglich sind.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Zugriffskontrolle auf wenigstens eine Bedienfunktion eines Unterhaltungssystems eines Kraftfahrzeugs gemäß Anspruch 1, ein Computerprogrammprodukt gemäß dem nebengeordneten Anspruch 6, Unterhaltungssysteme gemäß den nebengeordneten Ansprüchen 7 und 12 sowie Kraftfahrzeuge gemäß den nebengeordneten Ansprüchen 13 und 14. Weiterführende Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Nachfolgend wird ein Verfahren zur Zugriffskontrolle auf wenigstens eine Bedienfunktion eines Unterhaltungssystems eines Kraftfahrzeugs beschrieben, wobei mittels eines Fahrerüberwachungssystems wenigstens ein Aufmerksamkeitsparameter eines Fahrers des Kraftfahrzeuges überwacht werden, wobei,

A) die wenigstens eine Bedienfunktion freigegeben wird, wenn das Kraftfahrzeug langsamer als oder so schnell wie eine vorgegebene Geschwindigkeit fährt, oder
B) die wenigstens eine Bedienfunktion gesperrt wird, wenn das Kraftfahrzeug schneller als eine vorgegebene Geschwindigkeit fährt, oder
C) die wenigstens eine Bedienfunktion für einen Beifahrer freigegeben wird, wenn das Kraftfahrzeug schneller als die vorgegebene Geschwindigkeit fährt und der wenigstens eine Aufmerksamkeitsparameter anzeigt, dass der Fahrer sich auf das Verkehrsgeschehen konzentriert.

Die unterschiedlichen vorgenannten Optionen - Option A), Option B), Option C) schließen sich gegenseitig aus. Entsprechende Optionen können einzelne oder sämtliche der Bedienfunktion eines Unterhaltungssystems eines Kraftfahrzeugs betreffen.
Ein entsprechendes Unterhaltungssystem kann eine Mensch-Maschine-Schnittstelle des Kraftfahrzeugs sein, die neben Unterhaltungsfunktionen wie Radiowiedergabe oder Wiedergabe von Audiodateien angeschlossener Medien weitere Funktionen umfasst, zum Beispiel Navigationsfunktionen oder Einstellmöglichkeiten für das Kraftfahrzeug, zum Beispiel zur Innenraumbeleuchtung oder dergleichen. Ein entsprechendes Unterhaltungssystem wird häufig als Infotainmentsystem bezeichnet.
Durch Überprüfen und Abfragen des wenigstens einen Aufmerksamkeitsparameters kann verhindert werden, dass der Fahrer des Kraftfahrzeugs durch die Freigabe der wenigstens einen Bedienfunktion abgelenkt wird. Nur, wenn der Fahrer seine Aufmerksamkeit auf das Verkehrsgeschehen richtet, wird die wenigstens eine Bedienfunktion freigegeben. Hierdurch kann eine Ablenkung des Fahrers wirksam unterbunden werden. Es trainiert zudem im Laufe der Zeit den Fahrer, sich von dem Unterhaltungssystem des Kraftfahrzeugs nicht ablenken zu lassen.
So kann in einer Weiterbildung dieses Aspekts vorgesehen sein, dass von Option C) auf Option B) gesprungen wird, wenn der wenigstens eine Aufmerksamkeitsparameter anzeigt, dass die Aufmerksamkeit des Fahrers nicht mehr auf dem Verkehrsgeschehen liegt.
Die vorgegebene Geschwindigkeit kann eine niedrige Geschwindigkeit wie beispielsweise 3 km/h sein, sie kann jedoch auch beim Losrollen erreicht sein. Dann ist Option A) lediglich im Stillstand des Kraftfahrzeugs verfügbar. Ein Aufheben des Stillstandes des Kraftfahrzeugs kann in einer Weiterbildung durch Detektion eines Wechsels von einer Parkstellung eines Getriebes des Kraftfahrzeugs in eine Fahrstellung erfolgen.
Die Definition der Grenzgeschwindigkeit kann äquivalent auch derart erfolgen, dass Optionen B) und C) relevant werden, sobald die vorgegebene Geschwindigkeit erreicht ist.
In einer ersten weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass geprüft wird, ob ein Beifahrer im Kraftfahrzeug mitfährt, wobei, wenn kein Beifahrer erkannt wird, Option C) nicht umgesetzt wird.
Sollte kein Beifahrer im Kraftfahrzeuge mitfahren, ist keine Person im Kraftfahrzeug, die während der Fahrt oberhalb der vorgegebenen Geschwindigkeit eine Bedienung des Unterhaltungssystems vornehmen könnte. Somit kann verhindert werden, dass Option C aktiviert wird, wenn kein Beifahrer im Kraftfahrzeug mitfährt.
In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass ein Fahrzustand des Kraftfahrzeugs geprüft wird, wobei wenn das Kraftfahrzeug in einem autonomen Fahrmodus fährt, die wenigstens eine Bedienfunktion oberhalb der vorgegebenen Geschwindigkeit freigegeben wird.
In einem autonomen Fahrmodus übernimmt das Kraftfahrzeug die Kontrolle, sodass der Fahrer seine Aufmerksamkeit anderen Dingen widmen kann und darf, unter anderem der Bedienung des Unterhaltungssystems. Sobald ein Fahrereingriff erforderlich ist, beispielsweise weil eine Verkehrssituation bevorsteht, die das Kraftfahrzeug nicht ohne menschlichen Eingriff bewältigen kann, können oberhalb der vorgegebenen Geschwindigkeit Optionen B) und C) wieder aktiviert werden.
In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass mithilfe eines Innenraumüberwachungssystems geprüft wird, ob der Beifahrer das Unterhaltungssystem bedient, wobei in diesem Fall die wenigstens eine Bedienfunktion freigegeben wird.
Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die Bedienung des Unterhaltungssystems nicht doch durch den Fahrer des Kraftfahrzeugs erfolgt.
In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass zu dem wenigstens einen Aufmerksamkeitsparameter zählt: Blickrichtung des Fahrers, Handkontakt an einem Lenkrad, Fahrzustand des Kraftfahrzeugs und/oder Anzahl und Geschwindigkeit manueller Steuereingaben.
Wenn beispielsweise festgestellt wird, dass der Fahrer in Richtung des Unterhaltungssystems schaut, kann die wenigstens eine Bedienfunktion gesperrt werden. Auch kann die wenigstens eine Bedienfunktion des Unterhaltungssystems gesperrt werden, wenn der Fahrer nicht wenigstens zwei Hände am Lenkrad hält, was beispielsweise mittels kapazitativer Sensoren am Lenkradkranz festgestellt werden kann.
Ein erster unabhängiger Gegenstand betrifft eine Vorrichtung zur Zugriffskontrolle auf wenigstens eine Bedienfunktion eines Unterhaltungssystems eines Kraftfahrzeugs, wobei ein Fahrerüberwachungssystem zur Überwachung von wenigstens einem Aufmerksamkeitsparameter eines Fahrers des Kraftfahrzeuges vorgesehen ist, wobei eine Steuerung vorgesehen ist, die dazu eingerichtet ist,

A) die wenigstens eine Bedienfunktion freizugeben, wenn mittels wenigstens eines Geschwindigkeitssensors festgestellt wird, dass das Kraftfahrzeug langsamer als oder so schnell wie eine vorgegebene Geschwindigkeit fährt, oder
B) die wenigstens eine Bedienfunktion zu sperren, wenn das Kraftfahrzeug schneller als eine vorgegebene Geschwindigkeit fährt, oder
C) die wenigstens eine Bedienfunktion für einen Beifahrer freizugeben, wenn das Kraftfahrzeug schneller als die vorgegebene Geschwindigkeit fährt und der wenigstens eine Aufmerksamkeitsparameter anzeigen, dass der Fahrer sich auf das Verkehrsgeschehen konzentriert.

In einer ersten weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass Prüfmittel vorgesehen sind, um festzustellen, ob ein Beifahrer im Kraftfahrzeug mitfährt, wobei die Steuerung dazu eingerichtet ist, Option C) nicht umzusetzen, wenn kein Beifahrer erkannt wird.
In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass Mittel zum Prüfen eines Fahrzustandes des Kraftfahrzeugs vorgesehen sind, wobei die Steuerung dazu eingerichtet ist, wenn das Kraftfahrzeug in einem autonomen Fahrmodus fährt, die wenigstens eine Bedienfunktion oberhalb der vorgegebenen Geschwindigkeit freizugeben.
In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass ein Innenraumüberwachungssystem vorgesehen ist, dass dazu eingerichtet ist zu prüfen, ob der Beifahrer das Unterhaltungssystem bedient, wobei die Steuerung dazu eingerichtet ist, in diesem Fall die wenigstens eine Bedienfunktion freizugeben.
In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass zu dem wenigstens einen Aufmerksamkeitsparameter zählt: Blickrichtung des Fahrers, Handkontakt an einem Lenkrad, Fahrzustand des Kraftfahrzeugs und/oder Anzahl und Geschwindigkeit manueller Steuereingaben.
Ein weiterer unabhängiger Gegenstand betrifft ein Computerprogrammprodukt, mit einem computerlesbaren Speichermedium, auf dem Befehle eingebettet sind, die, wenn sie von wenigstens einer Recheneinheit ausgeführt werden, bewirken, dass die wenigstens eine Recheneinheit dazu eingerichtet ist, das Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche auszuführen.
Das Verfahren kann auf einer oder auf mehreren Recheneinheiten verteilt ausgeführt werden, sodass bestimmte Verfahrensschritte auf der einen Recheneinheit und andere Verfahrensschritte auf wenigstens einer weiteren Recheneinheit ausgeführt werden, wobei berechnete Daten sofern notwendig zwischen den Recheneinheiten übermittelt werden können.
Ein weiterer unabhängiger Gegenstand betrifft ein Unterhaltungssystem eines Kraftfahrzeugs mit einer Bedienvorrichtung zur Betätigung wenigstens einer Bedienfunktion des Unterhaltungssystems, wobei das Unterhaltungssystem eine Steuerung aufweist, die mit wenigstens einem Fahrzustandssensor zur Übermittlung einer Momentangeschwindigkeit verbunden ist, wobei die Steuerung weiterhin mit einem Fahrerüberwachungssystem verbunden ist, wobei die Steuerung dazu eingerichtet ist, die Momentangeschwindigkeit vom Fahrzustandssensor und wenigstens einen Aufmerksamkeitsparameter vom Fahrerüberwachungssystems abzufragen, wobei die Steuerung weiterhin dazu eingerichtet ist,

A) die wenigstens eine Bedienfunktion freizugeben, wenn das Kraftfahrzeug langsamer als oder so schnell wie eine vorgegebene Geschwindigkeit fährt, oder
B) die wenigstens eine Bedienfunktion zu sperren, wenn das Kraftfahrzeug schneller als eine vorgegebene Geschwindigkeit fährt, oder
C) die wenigstens eine Bedienfunktion für einen Beifahrer freizugeben, wenn das Kraftfahrzeug schneller als die vorgegebene Geschwindigkeit fährt und der wenigstens eine Aufmerksamkeitsparameter anzeigt, dass der Fahrer sich auf das Verkehrsgeschehen konzentriert.

In einer ersten weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Fahrerüberwachungssystem eine Fahrerkamera, Innenraumkamera, Lenkradsensor und/oder wenigstens einen Steuereingabensensor aufweist.
Eine Fahrerkamera ist eine Kamera, die den Fahrer überwacht und unter anderem seine Blickrichtung ermitteln kann. Es können separate Fahrerkamera und Innenraumkamera vorgesehen sein, alternativ ist es auch möglich, dass die Innenraumkamera auch eine Fahrerkamera ist.
In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der wenigstens eine Fahrzustandssensor einen Geschwindigkeitssensor und/oder einen Fahrmodussensor umfasst.
Entsprechende Daten können über ein zentrales Bussystem bereitgestellt werden. Ein Fahrmodussensor in diesem Sinne gibt an, ob das Kraftfahrzeug in einem autonomen oder in einem nicht autonomen Fahrmodus fährt.
In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Steuerung mit wenigstens einem Beifahrersitzbelegungssensor verbunden ist, wobei die Steuerung dazu eingerichtet ist, Option C) nicht anzubieten, wenn der Beifahrersitzbelegungssensor keine Belegung eines Beifahrersitzes des Kraftfahrzeugs erkennt.
Helligkeit verändert werden, dass Option C) aktiviert wird, wenn kein Beifahrer im Kraftfahrzeug mitfährt.
In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Bedienfunktion wenigstens eine Multimediaeinstellung, wenigstens eine Navigationseinstellung, eine Videowiedergabe, ein elektronisches Bedienhandbuch und/oder eine Bedienung von Programmen aufweist.
Ein weiterer unabhängiger Gegenstand betrifft ein Unterhaltungssystem mit wenigstens einem computerlesbaren Speichermedium und wenigstens einer Recheneinheit, wobei auf dem wenigstens einen computerlesbaren Speichermedium ein Computerprogrammprodukt der zuvor beschriebenen Art gespeichert ist.
Ein weiterer unabhängiger Gegenstand betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem Computerprogrammprodukt der zuvor beschriebenen Art.
Ein weiterer unabhängiger Gegenstand betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem Unterhaltungssystem der zuvor beschriebenen Art.
Weitere Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der - gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung - zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale bilden für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separater Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Dabei zeigen schematisch:

1 eine Draufsicht auf ein Kraftfahrzeug mit einem Unterhaltungssystem;
2A, B einen Bildschirm des Unterhaltungssystems aus 1 unterhalb sowie oberhalb der Grenzgeschwindigkeit, sowie
3 ein Ablaufdiagramm des Verfahrens.

1 zeigt eine Draufsicht auf ein Kraftfahrzeug 2 mit einem Unterhaltungssystem 4 (gestrichelt umrahmt).
Das Unterhaltungssystem 4 weist einen Bildschirm 6 sowie einen Dreh-Drück-Steller 8 auf. Auf dem Bildschirm 6 sind eine Vielzahl von Informationen darstellbar, zum Beispiel verschiedene Kraftfahrzeugeinstellungen, verschiedene Navigationsinformationen und auch Multimediainhalte, zum Beispiel Liedtitel oder in manchen Ausführungsformen auch Videos oder Fernsehen.
Mithilfe des Dreh-Drück-Stellers 8 lässt sich das Unterhaltungssystem 4 bedienen, zum Beispiel Auswählen eines bestimmten Menüpunktes durch Drehen und Aktivieren des Menüpunktes durch Drücken des Dreh-Drück-Stellers 8.
Die auf dem Bildschirm 6 anzuzeigenden Informationen werden von einer Steuerung 10 bereitgestellt. Die Steuerung 10 weist eine Recheneinheit 12 sowie einen Speicher 14 auf, auf dem ein Computerprogrammprodukt 16 gespeichert ist. Das Computerprogrammprodukt 16, wenn es von der Recheneinheit 12 geladen und ausgeführt wird, führt das hierin beschriebene Verfahren durch.
Der Dreh-Drück-Steller 8 ist mit der Steuerung 10 verbunden. Eingaben mittels des Dreh-Drück-Stellers 8 werden von der Steuerung 10 verarbeitet.
Die Steuerung 10 ist des Weiteren mit einer Innenraumkamera 18 verbunden, die sowohl das Verhalten eines Fahrers 20 als auch das Verhalten eines Beifahrers 22 überwacht. Somit kann die Innenraumkamera 18 zum Beispiel eine Blickrichtung 24 des Fahrers 20 ermitteln, wodurch ein Parameter abgeleitet werden kann, der mit der Aufmerksamkeit des Fahrers 20 korreliert ist. Wenn die Blickrichtung 24 des Fahrers 20 nicht wie dargestellt auf das vorausliegende Verkehrsgeschehen gerichtet ist, ist systemseitig zu vermuten, dass der Fahrer 20 abgelenkt ist. Blickt er hingegen in Fahrtrichtung, ist davon auszugehen, dass der Fahrer 20 konzentriert fährt.
Die Steuerung 10 ist außerdem mit einer kapazitativen Lenkradsensor 26 an einem Lenkrad 28 verbunden. Hierdurch kann die Steuerung 10 ermitteln, ob ein oder mehrere Hände des Fahrers 20 am Lenkrad 28 positioniert sind, wodurch sich ein weiterer Parameter zur Ermittlung der Aufmerksamkeit des Fahrers 20 ableiten lässt. Hat der Fahrer 20 beide Hände am Lenkrad 28, ist davon auszugehen, dass der Fahrer 20 konzentriert fährt. Hat der Fahrer 20 zum Beispiel nur eine Hand am Lenkrad 28, könnte es sein, dass er mit der anderen Hand das Unterhaltungssystem 4 steuern möchte, beispielsweise mittels des Dreh-Drück-Stellers 8.
Innenraumkamera 18 sowie Lenkradsensor 26 bilden ein Fahrerüberwachungssystem 30 (gestrichelt umrahmt).
Die Steuerung 10 ist außerdem mit einem Sitzbelegungssensor 31 auf der Beifahrerseite verbunden, mithilfe dessen die Steuerung 10 feststellen kann, ob sich ein Beifahrer 22 im Kraftfahrzeug 2 befindet oder nicht. Befindet sich kein Beifahrer 22 im Kraftfahrzeug 2, gibt es keinen Anlass dazu, eine Deaktivierung von Bedienfunktion während der Fahrt zu unterbinden.
Die Steuerung 10 ist außerdem mit einem Geschwindigkeitssensor 32 verbunden, mithilfe dessen eine aktuelle Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs 2 festgestellt werden kann. Je nach Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass eine Deaktivierung von Bedienfunktionen des Unterhaltungssystems 4 schon bei rollendem Kraftfahrzeug 2 oder bei einem schneller als eine Grenzgeschwindigkeit fahrenden Kraftfahrzeug 2 erfolgen soll. Dies kann auch durch unterschiedlichenländerspezifische Regularien bestimmt sein oder durch einen Fahrmodus, z.B. manuelles Fahren oder autonomes Fahren.
Im vorliegend in 1 dargestellten Fall wird das Kraftfahrzeug 2 mit einer aktuellen Geschwindigkeit v, sodass das Unterhaltungssystem 4 normalerweise gewisse Bedienfunktionen sperren würde. Da aber der Beifahrer 22 mitfährt, der im Moment den Dreh-Drück-Steller 8 betätigt, können die sonst gesperrten Bedienfunktionen freigegeben werden. Sobald sich der Fahrer 20 ablenken lässt und beispielsweise auf den Bildschirm 6 schaut, was mittels der Innenraumkamera 18 feststellbar ist, oder den Dreh-Drück-Steller 8 betätigt, was durch den Lenkradsensor 26 und den Dreh-Drück-Steller 8 ableitbar ist, können die Bedienfunktionen auf dem Bildschirm 6 ausgeblendet werden und eine Bedienung des Unterhaltungssystems 4 wird verhindert.
2A zeigt einen Bildschirm 6 des Unterhaltungssystems 4 unterhalb sowie oberhalb der Grenzgeschwindigkeit.
Unterhalb der Grenzgeschwindigkeit werden, wie in 2A dargestellt, Menüpunkte 34, 36, 38 angezeigt, die mittels des Dreh-Druck-Stehers 8 ansteuer- und auswählbar sind.
2B zeigt, dass oberhalb einer Grenzgeschwindigkeit die Menüpunkte 34, 36, 38 ausgeblendet und stattdessen ein Warnhinweis 40 eingeblendet wird.
3 zeigt ein Ablaufdiagramm des Verfahrens.
Nach dem Start des Verfahrens wird in einem ersten Schritt geprüft, ob die aktuelle Geschwindigkeit v kleiner oder gleich einer Grenzgeschwindigkeit vg ist. Solange die Geschwindigkeit v kleiner oder gleich der Grenzgeschwindigkeit vg ist, werden die Bedienfunktionen 34, 36, 38 freigegeben und auf dem Bildschirm 6 angezeigt.
Fährt das Kraftfahrzeug 2 schneller, wird geprüft, ob ein Beifahrer 22 erkannt wird. Ist dies nicht der Fall, werden die Bedienfunktionen 34, 36, 38 gesperrt.
Wird ein Beifahrer 22 erkannt, wird mithilfe des Fahrerüberwachungssystems 30 geprüft, ob der Fahrer 20 konzentriert ist oder nicht. Ist dies nicht der Fall, werden die Bedienfunktionen 34, 36, 38 gesperrt.
Ist der Fahrer konzentriert, werden die Bedienfunktionen 34, 36, 38 wieder freigegeben, der mit der Beifahrer 22 das Unterhaltungssystem 4 bedienen kann.
Obwohl der Gegenstand im Detail durch Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterung in der Beschreibung, definiert wird.
Bezugszeichenliste

2: Kraftfahrzeug
4: Unterhaltungssystem
6: Bildschirm
8: Dreh-Drück-Steller
10: Steuerung
12: Recheneinheit
14: Speicher
16: Computerprogrammprodukt
18: Innenraumkamera
20: Fahrer
22: Beifahrer
24: Blickrichtung
26: Lenkradsensor
28: Lenkrad
30: Fahrerüberwachungssystem
31: Sitzbelegungssensor
32: Geschwindigkeitssensor
34: Menüpunkt 1
36: Menüpunkt 2
38: Menüpunkt 3
40: Warnhinweis
v: aktuelle Geschwindigkeit
vg: vorgegebene Geschwindigkeit

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102014118113 A1 [0004]

Claims

Verfahren zur Zugriffskontrolle auf wenigstens eine Bedienfunktion (34, 36, 38) eines Unterhaltungssystems (4) eines Kraftfahrzeugs (2), wobei mittels eines Fahrerüberwachungssystems (30) wenigstens ein Aufmerksamkeitsparameter (24) eines Fahrers (20) des Kraftfahrzeugs (2) überwacht werden, wobei, A) die wenigstens eine Bedienfunktion (34, 36, 38) freigegeben wird, wenn das Kraftfahrzeug (2) langsamer als oder so schnell wie eine vorgegebene Geschwindigkeit (vg) fährt, oder B) die wenigstens eine Bedienfunktion (34, 36, 38) gesperrt wird, wenn das Kraftfahrzeug (2) schneller als die vorgegebene Geschwindigkeit (vg) fährt, oder C) die wenigstens eine Bedienfunktion (34, 36, 38) für einen Beifahrer (22) freigegeben wird, wenn das Kraftfahrzeug (2) schneller als die vorgegebene Geschwindigkeit (vg) fährt und der wenigstens eine Aufmerksamkeitsparameter (24) anzeigt, dass der Fahrer (20) sich auf das Verkehrsgeschehen konzentriert.
Verfahren nach Anspruch 1, wobei geprüft wird, ob ein Beifahrer (22) im Kraftfahrzeug (2) mitfährt, wobei, wenn kein Beifahrer (22) erkannt wird, Option C) nicht umgesetzt wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei ein Fahrzustand des Kraftfahrzeugs (2) geprüft wird, wobei wenn das Kraftfahrzeug (2) in einem autonomen Fahrmodus fährt, die wenigstens eine Bedienfunktion (34, 36, 38) oberhalb der vorgegebenen Geschwindigkeit (vg) freigegeben wird.
Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei mithilfe eines Innenraumüberwachungssystems (30) geprüft wird, ob der Beifahrer (22) das Unterhaltungssystem (4) bedient, wobei in diesem Fall die wenigstens eine Bedienfunktion (34, 36, 38) freigegeben wird.
Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei zu dem wenigstens einen Aufmerksamkeitsparameter zählt: Blickrichtung (24) des Fahrers (20), Handkontakt an einem Lenkrad (28), Fahrzustand des Kraftfahrzeugs (2) und/oder Anzahl und Geschwindigkeit manueller Steuereingaben.
Computerprogrammprodukt, mit einem computerlesbaren Speichermedium (14), auf dem Befehle eingebettet sind, die, wenn sie von wenigstens einer Recheneinheit (12) ausgeführt werden, bewirken, dass die wenigstens eine Recheneinheit (12) dazu eingerichtet ist, das Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche auszuführen.
Unterhaltungssystem eines Kraftfahrzeugs (2) mit einer Bedienvorrichtung (8) zur Betätigung wenigstens einer Bedienfunktion (34, 36, 38) des Unterhaltungssystems (4), wobei das Unterhaltungssystem (4) eine Steuerung (10) aufweist, die mit wenigstens einem Fahrzustandssensor (32) zur Übermittlung einer Momentangeschwindigkeit (vg) verbunden ist, wobei die Steuerung (10) weiterhin mit einem Fahrerüberwachungssystem (30) verbunden ist, wobei die Steuerung (10) dazu eingerichtet ist, die Momentangeschwindigkeit (vg) vom Fahrzustandssensor (32) und wenigstens einen Aufmerksamkeitsparameter (24) vom Fahrerüberwachungssystem (30) abzufragen, wobei die Steuerung (10) weiterhin dazu eingerichtet ist, A) die wenigstens eine Bedienfunktion (34, 36, 38) freizugeben, wenn das Kraftfahrzeug (2) langsamer als oder so schnell wie eine vorgegebene Geschwindigkeit (vg) fährt, oder B) die wenigstens eine Bedienfunktion (34, 36, 38) zu sperren, wenn das Kraftfahrzeug (2) schneller als eine vorgegebene Geschwindigkeit (vg) fährt, oder C) die wenigstens eine Bedienfunktion (34, 36, 38) für einen Beifahrer (22) freizugeben, wenn das Kraftfahrzeug (2) schneller als die vorgegebene Geschwindigkeit (vg) fährt und der wenigstens eine Aufmerksamkeitsparameter (24) anzeigt, dass der Fahrer (20) sich auf das Verkehrsgeschehen konzentriert.
Unterhaltungssystem nach Anspruch 7, wobei das Fahrerüberwachungssystem (30) eine Fahrerkamera, Innenraumkamera (18), Lenkradsensor (26) und/oder wenigstens einen Steuereingabensensor aufweist.
Unterhaltungssystem nach Anspruch 7 oder 8, wobei der wenigstens eine Fahrzustandssensor einen Geschwindigkeitssensor (32) und/oder einen Fahrmodussensor umfasst.
Unterhaltungssystem nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei die Steuerung (10) mit wenigstens einem Beifahrersitzbelegungssensor (31) verbunden ist, wobei die Steuerung (10) dazu eingerichtet ist, Option C) nicht anzubieten, wenn der Beifahrersitzbelegungssensor (31) keine Belegung eines Beifahrersitzes des Kraftfahrzeugs (2) erkennt.
Unterhaltungssystem nach einem der Ansprüche 7 bis 10, wobei die wenigstens eine Bedienfunktion (34, 36, 38) wenigstens eine Multimediaeinstellung, wenigstens eine Navigationseinstellung, eine Videowiedergabe, ein elektronisches Bedienhandbuch und/oder eine Bedienung von Programmen aufweist.
Unterhaltungssystem mit wenigstens einem computerlesbaren Speichermedium (14) und wenigstens einer Recheneinheit (12), wobei auf dem wenigstens einen computerlesbaren Speichermedium (14) ein Computerprogrammprodukt nach Anspruch 6 gespeichert ist.
Kraftfahrzeug mit einem Computerprogrammprodukt (16) nach Anspruch 6.
Kraftfahrzeug mit einem Unterhaltungssystem (4) nach einem der Ansprüche 7 bis 11.