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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen Personenkraftwagen, der vorzugsweise zum autonomen Fahrbetrieb eingerichtet ist, bspw. ein Robotertaxi.
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Kraftfahrzeuge, insbesondere radgebundene Personenkraftwagen, weisen üblicherweise mehrere Lautsprecher zur Ausgabe von Audiosignalen an Nutzer des entsprechenden Kraftfahrzeugs auf. Regelmäßig handelt es sich dabei um Bestandteile einer oft als Stereo-, HiFi- oder Multimedia-Anlage bezeichneten Einrichtung, die ein Radio, sowie meist auch Abspielgeräte für verschiedene Audioquellen (bspw. CDs, USB-Sticks, Smartphones etc.) umfassen. Bei modernen Kraftfahrzeugen sind derartige Multimedia-Anlagen meist Teil eines Bedien- und Betriebssystems, in dem eine meist als „Bordcomputer“ bezeichnete Funktionalität eingebunden ist, mit der sich eine Vielzahl von Fahrzeugfunktionen steuern oder auch einfach „nur“ überwachen lässt. Bei solchen Fahrzeugfunktionen handelt es sich bspw. um ein Navigationssystem, ein Reifendruckkontrollsystem, Temperaturüberwachungssysteme, eine Klimaanlage und dergleichen.
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In Kraftfahrzeugen zur Personenbeförderung, bspw. Omnibussen, dienen die Lautsprecher dagegen vornehmlich zur akustischen Information von Passagieren, bspw. der Ansage der nächsten Station.
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Insbesondere für die Personenbeförderung liegen bereits Konzepte für die nähere Zukunft vor, die teilweise auch bereits lokal in (Test-) Betrieb sind. Dazu gehören insbesondere auch carsharing-Konzepte, bei denen Nutzer aus einer anbieterseitig bereitgestellten Fahrzeugflotte ein einzelnes Fahrzeug buchen und nutzen können. Im Hinblick auf ein autonomes Fahren von Kraftfahrzeugen sind auch Konzepte angedacht, bei denen das gebuchte Fahrzeug nicht vom Nutzer zuerst gesucht werden muss, sondern das Fahrzeug „holt“ den Nutzer autonom ab („Robotertaxi“). Gerade in solchen Fällen sind Außenlautsprecher zweckmäßig, um mit dem entsprechenden Nutzer kommunizieren zu können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein im Hinblick auf eine Audioausgabe verbessertes Kraftfahrzeug anzugeben.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte und teils für sich erfinderische Ausführungsforme und Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung dargelegt.
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Bei dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug handelt es sich vorzugsweise um einen Personenkraftwagen („PKW”), besonders bevorzugt um ein autonomes Kraftfahrzeug (PKW), bspw. um ein „Robotertaxi“. Das Kraftfahrzeug weist dabei einen Fahrzeuginnenraum auf, der zumindest eine Innenraumzone bildet, vorzugsweise aber in wenigstens zwei Innenraumzonen zur Aufnahme von Fahrzeuginsassen unterteilt ist, sowie einen in die Innenraumzone wirkenden Innenlautsprecher. Bevorzugt weist das Kraftfahrzeug aber wenigstens zwei in den Fahrzeuginnenraum wirkende Innenlautsprecher auf, von denen jeder einer der mindestens zwei Innenraumzonen zugeordnet ist. Außerdem weist das Kraftfahrzeug eine Fahrzeugaußenstruktur zur Abgrenzung der Innenraumzone(n) von der Fahrzeugumgebung und einen an der Fahrzeugau-ßenstruktur zur Wirkung in eine durch die Fahrzeugumgebung gebildete Außenzone positionierten Außenlautsprecher auf. Ferner weist das Kraftfahrzeug wenigstens ein in den Fahrzeuginnenraum (d. h. die Innenraumzone) gerichtetes Innenmikrophone auf, vorzugsweise wenigstens zwei Innenmikrophone, von denen jeweils eines einer der zwei Innenraumzonen zugeordnet ist, und ein in die Außenzone gerichtetes Außenmikrophon. Außerdem weist das Kraftfahrzeug wenigstens zwei Nutzerschnittstellen auf, von denen eine der Innenraumzone und die andere der Außenzone zugewiesen ist. Bevorzugt ist für jede Innenraumzone jeweils eine Nutzerschnittstelle vorhanden. Weiterhin weist das Kraftfahrzeug ein Steuergerät (auch als „Controller“ bezeichnet) auf, das dazu eingerichtet ist, den (oder einen der) Innenlautsprecher und/oder den Außenlautsprecher in Reaktion auf eine Nutzerinteraktion mit der entsprechend zugeordneten Nutzerschnittstelle zur Audioausgabe anzusteuern.
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Das Kraftfahrzeug weist also eine zonenabhängige Kommunikationseinrichtung auf, die in bevorzugter Ausführung nicht nur zwischen unterschiedlichen Innenraumzonen sondern auch wenigstens einer außerhalb des Kraftfahrzeugs angeordneten Außenzone unterscheiden kann.
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In einer zweckmäßigen Ausführung ist das Steuergerät dazu eingerichtet, eine zonenabhängige Nutzerunterstützung mittels des entsprechend zugeordneten Außenmikrophons bzw. Innenmikrophons und des Außenlautsprechers bzw. Innenlautsprechers durchzuführen.
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Grundsätzlich kann eine solche Nutzerunterstützung computerbasiert, insbesondere mittels eines „Avatars“ oder dergleichen erfolgen. Bevorzugt ist das Steuergerät aber dazu eingerichtet, den entsprechenden Nutzer mit einem von dem Kraftfahrzeug getrennten und entfernten Ansprechpartner (auch als Betreuer oder „Operator“ einer Fahrzeugflotte zu verstehen) zu verbinden, d. h. ein Gespräch, optional auch eine Videobesprechung mit diesem aufzubauen.
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Insbesondere im Rahmen der Nutzerunterstützung ist das Steuergerät zweckmäßigerweise dazu eingerichtet, eine Authentifizierung eines Nutzers des Kraftfahrzeugs mittels des Außenmikrophons und des Außenlautsprechers durchzuführen. Dies ist insbesondere für den Fall eines Robotertaxis oder einem nach Art eines „carsharing“ anmietbaren Kraftfahrzeugs besonders zweckmäßig, insbesondere in Situationen, in denen eine herkömmlicherweise vorgesehene Authentifizierung des Nutzers, bspw. mittels Kamera, eines über die Nutzerschnittstelle einzugebenden Zahlencodes oder dergleichen, nicht funktioniert. Insbesondere ist das Steuergerät dazu eingerichtet, die Authentifizierung des Nutzers mittels eines Sprachabgleichs und/oder einer Anforderung eines gesprochenen Zugangscodes oder dergleichen durchzuführen.
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In einer weiteren zweckmäßigen Ausführung ist das Steuergerät dazu eingerichtet, für die (oder vorzugsweise für jede) Innenraumzone sowie für die Außenzone auf einem jeweils separat zugeordneten Kanal eine zugeordnete Audio-Signalverarbeitung durchzuführen. Der jeweilige Kanal umfasst dabei vorzugsweise sowohl einen Sendekanal von dem jeweiligen Mikrophon als auch einen Eingangskanal zu dem entsprechenden Lautsprecher. Das Steuergerät ist dabei insbesondere dazu eingerichtet, im Rahmen der Signalverarbeitung eine Rückkopplungskompensation des jeweiligen Innenlautsprechers auf das zugeordnete Innenmikrophon sowie des Außenlautsprechers auf das Außenmikrophon durchzuführen.
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Zweckmäßigerweise weist das Steuergerät in einer Weiterbildung der vorstehend beschriebenen Ausführung einen gemeinsamen Codec für jeden Kanal (d. h. für alle Kanäle) auf sowie eine Umschalteinrichtung. Mittels letzterer ist das Steuergerät dazu eingerichtet, in Abhängigkeit von einem Aktivzustand einer der Nutzerschnittstellen, den entsprechenden Kanal mit dem Codec zu verbinden. Anders ausgedrückt enthält das Steuergerät den Codec, der zur En- und Decodierung zwischen den Kanälen und der Gegenstelle des Betreuers dient, und die Umschalteinrichtung, die den Codec mit dem „aktiven“ Kanal der entsprechenden (Innenraum- oder Außen-) Zone verbindet. Dadurch ist es nicht erforderlich, dass das Steuergerät für jede Zone einen eigenen Codec aufweist oder zur zeitgleichen En- und Decodierung für jeden Kanal eingerichtet ist. Der Betreuer (oder Operator) wird also stets mit der korrespondierenden Zone und damit dem „richtigen“ Nutzer verschaltet.
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In einer vorteilhaften Ausführung ist das Steuergerät dazu eingerichtet, mittels des Außenlautsprechers eine sehbehinderte Person akustisch zu einer Zugangstüre des Kraftfahrzeugs zu führen. Beispielsweise kommt dabei eine Art Audiobeacon zum Einsatz, d. h. ein akustisches Richtsignal. Beispielsweise kann hierbei ein Piepgeräusch ausgegeben werden. Da sehbehinderte Personen oftmals eine vergleichsweise gute akustische räumliche Auflösung vorweisen, bspw. aufgrund von Übung, können diese sich an einem Tonsignal oftmals besser orientieren als eine normalsichtige Person. Beispielsweise kann das Kraftfahrzeug auch eine Kamera aufweisen, mittels derer die zu leitende Person erfasst wird. Vorzugsweise weist das Kraftfahrzeug aber Mittel zur Erkennung einer Sitzplatzbelegung auf, bspw. einen Drucksensor oder eine Kamera. In diesem Fall ist das Steuergerät insbesondere dazu eingerichtet, die sehbehinderte Person akustisch zu einem unbesetzten Sitzplatz zu leiten, d. h. das entsprechende akustische Signal in Abhängigkeit von der Sitzplatzbelegung auszugeben.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist das Steuergerät dazu eingerichtet, mittels des Au-ßenlautsprechers eine Information über eine Zugänglichkeit einer Zugangstüre oder des Kraftfahrzeugs selbst auszugeben. Insbesondere „zeigt“ das Kraftfahrzeug hierbei akustisch an, ob es (noch) in Bewegung ist und/oder ob die entsprechende Zugangstür verriegelt ist. Dies ist insbesondere auch für sehbehinderte Personen von Vorteil.
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Gemäß einer zweckmäßigen Ausführung ist das Steuergerät dazu eingerichtet ist, einen Nebengeräuschpegel in der Außenzone zu erfassen sowie einen Ausgabepegel einer Audioausgabe mittels des Außenlautsprechers in Abhängigkeit von dem Nebengeräuschpegel anzupassen, insbesondere anzuheben. Dadurch wird vorteilhafterweise ein störender Geräuschteppich übertönt, so dass insbesondere bei einem in der Außenzone mit dem Betreuer geführtes Gespräch vergleichsweise verständlich bleiben kann. Beispielsweis hebt das Steuergerät den Ausgabepegel um wenigstens 3 bis 12 dB, insbesondere um etwa 10 dB, gegenüber dem erfassten Nebengeräuschpegel an.
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In einer weiteren zweckmäßigen Ausführung, die auch eine eigenständige (optional unabhängig von der vorstehend beschriebenen Kommunikationsmöglichkeit über die Mikrophone, die bspw. entfallen können) Erfindung darstellt, weist das Kraftfahrzeug einen zusätzlichen Audioverstärker sowie einen Zusatz-Energiespeicher (Zusatzbatterie) auf. Das Steuergerät ist in diesem Fall dazu eingerichtet, Audioinhalt von einem Drittgerät (bspw. einem Smartphone) zu empfangen und via des Außenlautsprechers und/oder eines der Innenlautsprecher wiederzugeben. In diesem Fall kann vorteilhafterweise eine Aktivierung eines Bord-Kontrollsystems, die wiederum mit der Aktivierung weiterer Steuergeräte (die mittels des Bord-Kontrollsystems angesteuert werden) einhergeht, vermieden werden. Der zusätzliche Audioverstärker weist vorzugsweise eine Bluetooth-Schnittstelle auf. Somit können vergleichsweise einfach und auch ohne signifikante Belastung des Haupt-Bordnetzes Medien wiedergegeben werden.
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In einer weiteren optionalen Ausführung kann das Kraftfahrzeug, konkret das Steuergerät auch für Audio-Außenwerbung eingesetzt werden. Beispielsweise erfasst das Steuergerät mittels des Außenmikrophons (oder auch mittels einer Kamera) die Anwesenheit einer Person in der Au-ßenzone oder in unmittelbarer Umgebung zu dieser und gibt anschließend die Audiowerbung in der Außenzone aus, in der sich die Person befindet oder in die die Person eintreten wird.
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Die jeweiligen Lautsprecher sind in einer bevorzugten Ausführung durch sogenannte Exciter gebildet. Im Fall der Innenlautsprecher sind die Exciter (insbesondere rückseitig) an einer Innenraumverkleidung, bspw. einer Türinnenverkleidung, befestigt, vorzugsweise angeklebt. Im Fall des Außenlautsprechers ist der Exciter entsprechend an der Fahrzeugaußenstruktur, insbesondere an einer durch diese gebildete Fahrzeugaußenhaut, bspw. an einem Türblech (ebenfalls bevorzugt rückseitig) befestigt, vorzugsweise angeklebt.
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Unter einem Exciter wird hier und im Folgenden insbesondere ein Schwingungsanreger verstanden, der dazu dient, eine Oberfläche zur Erzeugung akustischer Wirkung in Schwingung zu versetzen. In einer einfachen Ausführung ist ein Exciter somit vergleichbar zu einem „Antrieb“ eines Lautsprechers, jedoch ohne dass dieser mit einer zugeordneten spezifischen Lautsprechermembran verbunden ist. Letztere wird im bestimmungsgemäßen Einsatzzustand durch das Bauteil, das den Exciter trägt, im vorliegenden Fall also die Innenraumverkleidung bzw. die Fahrzeugaußenstruktur, gebildet. Somit ist also vorzugsweise der jeweilige Exciter zur gezielten Übertragung von Schwingungen auf die Innenraumverkleidung bzw. die Fahrzeugaußenstruktur zum Zweck der gezielten Erzeugung eines Schallsignals mit der Innenraumverkleidung bzw. der Fahrzeugaußenstruktur verbunden.
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Bevorzugt weisen die Innenraumverkleidung sowie die Fahrzeugaußenstruktur mechanische Unterbrechungen auf, die eine mechanische Entkopplung eines jeweiligen Abschnitts, der entsprechend der oder einer der Innenraumzonen bzw. der Außenzone zugeordnet ist, der Innenraumverkleidung bzw. der Fahrzeugaußenstruktur von benachbarten Abschnitten bewirken. Unter „mechanisch entkoppelt“ wird dabei hier und im Folgenden insbesondere verstanden, dass eine Weiterleitung von Körperschall (also in dichten, insbesondere vergleichsweise starren Medien transportierten Schwingungen, in Abgrenzung zu Luftschall) in benachbarte Zonen (bspw. also von einer Innenraumzone in die andere oder von der Außenzone in die oder eine der Innenraumzonen) unterbunden oder zumindest signifikant verringert ist.
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Die Konjunktion „und/oder“ ist hier und im Folgenden insbesondere derart zu verstehen, dass die mittels dieser Konjunktion verknüpften Merkmale sowohl gemeinsam als auch als Alternativen zueinander ausgebildet sein können.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
- 1 in einer schematischen teildurchsichtigen Draufsicht ein Kraftfahrzeug,
- 2 in einer schematischen Detailansicht ein Funktionsschema des Kraftfahrzeugs, und
- 3 in einem schematischen Ablaufdiagramm einen Ausschnitt eines von dem Kraftfahrzeug durchgeführten Authentifizierungsverfahrens.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren stets mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist schematisch ein Kraftfahrzeug (kurz: „PKW 1“) dargestellt. Dieses dient im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Robotertaxi. Der PKW 1 umfasst eine Fahrzeugaußenstruktur 2, die einen (Fahrzeug-) Innenraum 4 von einer (Fahrzeug-) Umgebung 6 abgrenzt. Die Fahrzeugau-ßenstruktur 2 umfasst dabei zumindest eine Fahrzeugaußenhaut 8 (bspw. eine Blechbeplankung).
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Der Innenraum 4 weist eine Innenraumzone 10 zur Aufnahme von Fahrzeuginsassen auf, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel in eine vordere Zone 10a und eine hintere Zone 10b unterteilt ist. Grundsätzlich kann aber auch nur ein einzige (Innenraum-) Zone 10 vorhanden sein. Zum Zugang zum Innenraum 4 weist der PKW 1 im vorliegenden Ausführungsbeispiel vier (Fahrzeug-) Türen 12 auf. Vor einer der Türen 12 (im vorliegenden Ausführungsbeispiel hinten rechts, vorzugsweise aber vor jeder Tür 12) ist eine Außenzone 14 der Umgebung 6 angeordnet (s. gestrichelte Linie).
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Zur Bildung jeweils eines Lautsprechers ist den Zonen 10a und 10b jeweils ein Exciter 20 zugeordnet, der rückseitig an einer Innenraumverkleidung, hier konkret einer Türinnenverkleidung 22 angeordnet ist. Ein weiterer Exciter 24 dient als Außenlautsprecher und ist dazu an der Fahrzeugaußenstruktur 2, d. h. an der Fahrzeugaußenhaut 8, konkret rückseitig an einem Türblech 26 einer der Türen 12 angeordnet (angeklebt). Optional ist nur die Tür 12 vorhanden, an der der Exciter 24 angeklebt ist. Die der Innenraumzone 10 (also hier den Zonen 10a und 10b jeweils) zugeordneten Exciter 20 sind in diesem Fall türunabhängig an der Innenraumverkleidung angeordnet.
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Die Exciter 20 und 24 sind dazu eingerichtet, die Innenraumverkleidung, hier also die Türinnenverkleidung 22, bzw. das Türblech 26 in Schwingung zu versetzen und diese somit als Membran eines entsprechenden Lautsprechers zu nutzen. Dazu sind die Exciter 20 und 24 an die Türinnenverkleidung 22 bzw. das Türblech 26 angeklebt.
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Um zu vermeiden, dass die von den Excitern 20 und 24 erzeugten Schwingungen in Form von Körperschall auf umliegende Abschnitte der Innenraumverkleidung bzw. der Fahrzeugaußenstruktur 2 übergreifen und somit eine Audioausgabe außerhalb dem entsprechenden Exciter 20 bzw. 24 zugeordneten Zone 10a, 10b bzw. 14 erfolgt, weisen die Innenraumverkleidung sowie die Fahrzeugaußenstruktur 2 mechanische Unterbrechungen 30 auf, hier mittels gestrichelter Linienabschnitte angedeutet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Exciter 20 bzw. 24 an der jeweiligen Tür 12 angeordnet. Diese ist vorteilhafterweise mechanisch von den übrigen Abschnitten der Karosserie des PKW 1 entkoppelt - abgesehen von Scharnieren oder Schiebetürführungen. Die um die Tür 12 umlaufende Türdichtung (nicht näher dargestellt) kann hier vorteilhafterweise als mechanische Entkopplung des Türblechs 26 bzw. der Türinnenverkleidung 22 dienen.
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Zusätzlich weist der PKW 1 auch ein Dämmmaterial 32 auf, das rückseitig zu den jeweiligen Excitern 20 bzw. 24 angeordnet ist und dazu dient, eine luftschall-getragene Einkopplung von Tonsignalen auf andere Bereiche des PKWs1 zu vermeiden.
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Außerdem weist der PKW 1 fürjede Zone 10a und 10b sowie Außenzone 14 jeweils (mindestens) ein Mikrophon 40 sowie eine Nutzerschnittstelle 42 auf. Optional können auch zur Bildung eines Richtmikrophons mehrere Einzelmikrophone pro Zone 10a, 10b bzw. 14 vorhanden sein (nicht dargestellt). Die Mikrophone 40 sind derart angeordnet, dass diese Geräusche innerhalb der jeweiligen Zone 10a, 10b bzw. 14 erfassen können. Die jeweilige Nutzerschnittstelle 42 dient zur manuellen Kommunikation eines Nutzers bzw. Insassen mit einem Steuergerät 44 des PKW 1.
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Beispielsweise kann ein Insasse der Zone 10a oder 10b ein Problem mit dem PKW 1 melden. Dazu aktiviert er bspw. eine Anruffunktion über die Nutzerschnittstelle 42, bspw. ein Touchdisplay. Das Steuergerät 44 routet eine (Audio-) Verbindung mittels eines Codecs 46 (s. 2) und einer Funkschnittstelle 48 zu einem Betreuer des PKW 1 (auch: Operator einer Fahrzeugflotte, zu der der PKW 1 gehört). Der Insasse kann so mittels des Mikrophons 40 und des Exciters 20 mit dem Betreuer kommunizieren. Ebenso kann ein Nutzer des PKW 1, der eine Fahrt mit dem durch den PKW 1 gebildeten Robotertaxi gebucht hat, über eine Eingabe auf der (außenseitig an der Tür 12 angeordneten) Nutzerschnittstelle 42 eine Verbindung mit dem Betreuer herstellen und sich mündliche als buchender Nutzer authentifizieren (bspw. über ein Stimmsample, einen gesprochenen Code oder dergleichen; s. nachfolgend 3).
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In einem optionalen Ausführungsbeispiel (dargestellt anhand 1) weist der PKW 1 eine Zusatzbatterie 50 und einen Audioverstärker 52 auf. Der Audioverstärker 52 ist zur Energieversorgung mit der Zusatzbatterie 50 sowie mit dem Exciter 24 zu dessen Ansteuerung gekoppelt. Der Audioverstärker 52 kann optional aber auch mit den anderen Excitern 20 gekoppelt sein. Dieses Ausführungsbeispiel ist auch unabhängig vom Einsatz des PKW 1 als Robotertaxi und kommt insbesondere auch bei einem herkömmlichen Kraftfahrzeug zum Einsatz.
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Der Audioverstärker 52 umfasst eine Schnittstelle zur Kommunikation mit einem Drittgerät, bspw. einem Smartphone. Die Schnittstelle ist vorzugsweise als Drahtlosschnittstelle, bspw. nach dem Bluetooth-Standard, ausgebildet. Somit kann der durch den Exciter gebildete Außenlautsprecher (oder auch die Innenlautsprecher) auch im inaktiven Betriebszustand des PKW 1 zum Abspielen von Musik genutzt werden, ohne dass ein Multimediasystem des PKW 1, dessen Betrieb mit einem Aktivzustand einer Mehrzahl von weiteren Steuergeräten (bspw. Klimaanlage, Navigation, Fahrzeugeinstellungen und dergleichen) verbunden ist, hochgefahren werden müsste. Durch die Nutzung der Zusatzbatterie 50 wird vorteilhafterweise auch nicht die „Hauptbatterie“ des PKW 1 im inaktiven Betriebszustand des PKW 1 „belastet“.
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In 2 ist eine Verschaltung des Steuergeräts 44 mit den einzelnen Zonen 10a, 10b und 14 näher dargestellt. Einer jeden der Zonen 10a, 10b und 14 ist dabei ein Signalverarbeitungsstrang (hier kurz: „Kanal 60“) zugewiesen. Jeder Kanal 60 umfasst dabei einen Sendekanal 62, der vom jeweiligen Mikrophon 40 kommt und in Richtung Funkschnittstelle 48 führt, und einen Empfangskanal 64, der von der Funkschnittstelle 48 zum jeweiligen Exciter 20 bzw. 24 führt. Die Sendekanäle 62 und die Empfangskanäle 64 sind jeweils zusammengefasst auf eine Umschalteinrichtung 66 geführt. Diese dient dazu die jeweils zusammengehörigen Sende- und Empfangskanäle 62 und 64 mit einem Encoder 66 bzw. einem Decoder 68 zu verschalten, so dass immer nur einer der Kanäle 60 über die Funkschnittstelle 48 mit dem Betreuer verbunden ist. Die Umschaltung der Kanäle 60 erfolgt dabei abhängig davon, welche Nutzerschnittstelle 42 aktuell aktiviert, also von einem Passagier bedient wurde.
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Jedem Sendekanal 62 ist dabei (entlang der Signallaufrichtung) ein Rauschreduktionsfilter 70 (auch: Rauschunterdrückungsfilter), ein Echofilter 72 („echo cancellation filter“) und ein Equalizer Filter 74 (auch „Tx filter“) aufgeschaltet. Jedem Eingangskanal 64 ist ebenfalls in Signallaufrichtung ein Empfangsfilter 76 („Rx filter“), ein Verstärker 78, der in Abhängigkeit der aktuellen Fahrzeuggeschwindigkeit und/oder des aktuellen Lautstärkepegels im Innenraum 4 verstärkt, und eine „klassische“ „automatic gain control“ (AGC 80) aufgeschaltet. Das Eingangssignal des Eingangskanals 62 wird dabei dem Echofilter 72 zugeführt. Ein Signal des Rauschreduktionsfilters 70 ist dem AGC 80 zugeführt.
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In 3 ist ein schematischer Ablauf einer Authentifikation eines Nutzers des Robotertaxis dargestellt. In einem ersten Schritt S1 prüft das Steuergerät 44, ob eine automatische Authentifikation bspw. per optischer Erfassung, Ultrawideband oder Near Field Communication erfolgen kann. Ist dies nicht der Fall kann der Nutzer in einem weiteren Schritt S2 die Nutzerschnittstelle 42 bedienen. Das Steuergerät 44 baut daraufhin wie vorstehend beschrieben eine Verbindung zu dem Betreuer auf. In einem dritten Schritt S3 kann die Authentifikation bspw. fernmündlich zwischen dem Nutzer und dem Betreuer geklärt werden. Optional kann der Betreuer dem Nutzer einen Freigabecode schicken (bspw. auf dessen Smartphone). Diesen kann der Nutzer dann sprechen oder via die Nutzerschnittstelle 42 eingeben. Hierauf entriegelt der PKW 1 die entsprechende Tür 12 im vierten Schritt S4.
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Das Steuergerät 44 kann auch einem sehbehinderten Nutzer mittels des Außenlautsprechers beim Finden der Tür 12 behilflich sein, indem über den Exciter 24 akustische Signale ausgegeben werden, die den Nutzer zur Tür leiten. In einem Ausführungsbeispiel, in dem jeder Tür 12 ein Exciter 24 zur Bildung jeweils eines Außenlautsprechers zugeordnet ist, kann das Steuergerät 44 den sehbehinderten Nutzer auch akustisch zu einer Tür 44 führen, die einem unbesetzten Sitzplatz zugeordnet ist. Dazu weist der PKW 1 vorteilhafterweise Sitzplatzsensoren auf.
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Ebenso kann der PKW 1 eine in die Außenzone 14 oder die Fahrzeugumgebung 6 gerichtete Kamera aufweisen (nicht dargestellt). Das Steuergerät 44 überwacht dabei, ob sich eine Person in der (näheren, bspw. Radius etwa 4 Meter) Fahrzeugumgebung 6 befindet und, falls dies der Fall ist, kann das Steuergerät 44 mittels des Exciters 24 Audiowerbung ausstrahlen.
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Der Gegenstand der Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr können weitere Ausführungsformen der Erfindung von dem Fachmann aus der vorstehenden Beschreibung abgeleitet werden. Insbesondere können die anhand der verschiedenen Ausführungsbeispiele beschriebenen Einzelmerkmale der Erfindung und deren Ausgestaltungsvarianten auch in anderer Weise miteinander kombiniert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- PKW
- 2
- Fahrzeugaußenstruktur
- 4
- Innenraum
- 6
- Fahrzeugumgebung
- 8
- Fahrzeugaußenhaut
- 10
- Innenraumzone
- 10a
- vordere Zone
- 10b
- hintere Zone
- 12
- Fahrzeugtür
- 14
- Außenzone
- 20
- Exciter
- 22
- Türinnenverkleidung
- 24
- Exciter
- 26
- Türblech
- 30
- Unterbrechung
- 32
- Dämmmaterial
- 40
- Mikrophon
- 42
- Nutzerschnittstelle
- 44
- Steuergerät
- 46
- Codec
- 48
- Funkschnittstelle
- 50
- Zusatzbatterie
- 52
- Audioverstärker
- 60
- Kanal
- 62
- Sendekanal
- 64
- Eingangskanal
- 66
- Umschaltvorrichtung
- 67
- Encoder
- 68
- Decoder
- 70
- Rauschfilter
- 72
- Feedbackfilter
- 74
- Sendefilter
- 76
- Empfangsfilter
- 78
- Verstärker
- 80
- AGC
- S1-S4
- Schritt