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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verbesserung der Kommunikation in einem Kraftfahrzeug.
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Bei längeren Fahrten mit der Familie oder auch auf Geschäftsreisen werden im Fahrzeug gerne Gespräche geführt. Die Fahrtgeräusche erschweren jedoch häufig die Verständigung der Fahrzeuginsassen untereinander, insbesondere dann, wenn sich Personen auf vorderen und hinteren Sitzen eines Fahrzeugs miteinander unterhalten wollen. Zwar können sich bei einem normalen Fahrgeräuschpegel nebeneinander sitzende Personen mit normaler Lautstärke unterhalten und dabei gut verstehen, doch wenn eine Person auf einem der vorderen Sitze sicherstellen will, dass sie auch von den Passagieren auf hinteren Sitzen gut verstanden wird, muss sie in der Regel unnatürlich laut sprechen und dabei noch versuchen, den Kopf nach hinten zu drehen. Der Fahrer des Kraftfahrzeugs kann daher, ohne die Sicherheit des Fahrzeugs zu beeinträchtigen, nur sehr eingeschränkt an einem Gespräch teilnehmen.
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Aus
DE 199 58 836 A1 ist eine Vorrichtung zur Kommunikationsverbesserung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt. Indem vor den vorderen Sitzen angeordnete Mikrofone Äußerungen des Fahrers bzw. des Beifahrers aufzeichnen und diese von den hinteren Sitzen des Fahrzeugs zugeordneten Lautsprechern wiedergegeben werden, ist die Kommunikation von vorne nach hinten im Fahrzeug erleichtert. Entsprechende Mikrofone an den hinteren Sitzen sowie den vorderen Sitzen zugeordnete Lautsprecher sollen auch die Kommunikation in entgegengesetzter Richtung unterstützen.
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Ein Nachteil dieser bekannten Vorrichtung liegt darin, dass die Möglichkeit für Fahrer und Beifahrer verloren geht, sich untereinander zu unterhalten, ohne die Passagiere auf den hinteren Sitzen zu stören oder von ihnen mitgehört zu werden. Es wäre zwar denkbar, die herkömmliche Vorrichtung von den vorderen Sitzen aus ausschaltbar zu machen, doch tritt dabei das Problem auf, dass wenn einer der Passagiere auf den hinteren Sitzen wahrnimmt, dass die Anlage ausgeschaltet wird, er davon ausgehen kann, dass ein sich anschließendes Gespräch zwischen den Personen auf den vorderen Sitzen nicht für seine Ohren bestimmt ist, und dies seine Aufmerksamkeit eher noch fördern wird.
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Aufgabe der Erfindung ist daher, eine Vorrichtung zur Verbesserung der Kommunikation in einem Kraftfahrzeug zu schaffen, die sowohl einerseits eine mühelose Kommunikation zwischen Passagieren auf vorderen und hinteren Sitzen eines Fahrzeugs gestattet, die andererseits aber die Möglichkeit aufrecht erhält, dass Passagiere auf den vorderen Sitzen des Fahrzeugs miteinander sprechen, ohne dabei die Aufmerksamkeit der Fondpassagiere auf sich zu ziehen.
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Die Aufgabe wird gelöst, in dem bei einer Vorrichtung zur Verbesserung der Kommunikation in einem Kraftfahrzeug mit vorderen und hinteren Sitzen, welche wenigstens einen ersten auf die vorderen Sitze ausgerichteten Lautsprecher, wenigstens einen zweiten auf die hinteren Sitze ausgerichteten Lautsprecher, wenigstens ein erstes auf die vorderen Sitze ausgerichtetes Mikrofon und einen Audiosignalprozessor umfasst der aktivierbar ist, um vom ersten Mikrofon aufgezeichnete Sprache am zweiten Lautsprecher auszugeben, ein erstes Bedienelement zum Aktivieren des Audiosignalprozessors von den hinteren Sitzen aus betätigbar ist und ein Signalgeber zum Anzeigen des aktivierten Zustands des Audiosignalprozessors von den vorderen Sitzen aus sichtbar ist. Anhand des Signalgebers können die Passagiere auf den vorderen Sitzen jederzeit beurteilen, ob das, was sie sagen, von hinten mitgehört werden kann, und dies beim Inhalt ihrer Gespräche berücksichtigen. So können Gespräche, die nicht mitgehört werden sollen, auf Zeiten beschränkt werden, in denen der Audiosignalprozessor nicht aktiviert ist.
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Ein solcher Signalgeber ist zweckmäßigerweise in einem Armaturenbrett des Fahrzeugs angeordnet.
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Ein zweites Bedienelement, das wenigstens eine Deaktivierung des Audiosignalprozessors ermöglicht, kann den vorderen Sitzen zugeordnet sein. Zweckmäßigerweise kann dieses zweite Bedienelement auch dazu dienen, das erste Bedienelement zu sperren, so dass der Audiosignalprozessor vom ersten Bedienelement aus nicht mehr aktivierbar ist. So können sich die Passagiere auf den vorderen Sitzen vor einer unerwünschten Aktivierung des Audiosignalprozessors, zum Beispiel durch auf den hinteren Sitzen spielende Kinder, schützen.
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Zusätzlich kann wenigstens ein zweites Mikrofon auf die hinteren Sitze ausgerichtet sein, und der Audiosignalprozessor kann eingerichtet sein, im aktivierten Zustand vom zweiten Mikrofon aufgezeichnete Sprache am ersten Lautsprecher auszugeben. Da es im Allgemeinen für Personen auf den vorderen Sitzen des Fahrzeugs leichter ist, auf den hinteren Sitzen geführte Gespräche ohne technische Hilfsmittel mitzuhören, als umgekehrt, kann ein solches zweites Mikrofon einer vereinfachten Ausgestaltung zu Folge auch entfallen.
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Erste und/oder zweite Lautsprecher sind vorzugsweise jeweils paarweise vorgesehen und jeweils einem rechten bzw. linken Sitz zugeordnet. Derartige Lautsprecheranordnungen sind als Ausgabemittel für ein Autoradio oder dergleichen in vielen Kraftfahrzeugen vorhanden und können ohne Mehrkosten im Rahmen der vorliegenden Erfindung nutzbar gemacht werden.
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Vorteilhaft ist auch, wenn das erste und/oder zweite Mikrofon paarweise vorgesehen und jeweils einem rechten bzw. linken Sitz zugeordnet sind. So kann jedes einzelne Mikrofon exakt auf eine einzelne Person ausgerichtet sein, um deren Sprachäußerungen mit einem Minimum an Untergrundgeräusch aufzufangen.
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Die Stärke des Untergrundgeräuschs in der Fahrgastzelle eines Kraftfahrzeugs ist stark veränderlich, zum Beispiel in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit, der Art des befahrenen Untergrundes, dem Öffnungs- oder Schließzustand von Fenstern etc. Um unabhängig vom Pegel des Untergrundgeräuschs eine effiziente Kommunikation zu ermöglichen, ist der Audiosignalprozessor vorzugsweise eingerichtet, aufgezeichnete Sprache mit einem in Abhängigkeit vom Untergrundgeräusch variablen Verstärkungsfaktor zu verstärken.
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Um die Stärke des Untergrundgeräuschs zu beurteilen, kann ein Vergleich zwischen den von verschiedenen Mikrofonen aufgezeichneten Signalen dienen. Da die räumliche Verteilung der Intensität des Untergrundgeräuschs sich im Laufe der Zeit nicht wesentlich ändert, stehen die Pegel der von verschiedenen Mikrofonen aufgezeichneten Untergrundgeräusche zueinander in einem festen Verhältnis. Wenn die aufgezeichneten Schallpegel zueinander in diesem Verhältnis stehen, kann davon ausgegangen werden, dass der aufgezeichnete Schall nur aus Untergrundgeräusch besteht, und das Niveau dieser Schallpegel ist dann Maß für die Stärke des Untergrundgeräuschs.
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Der Audiosignalprozessor kann eingerichtet sein, sich selbst zu deaktivieren, wenn während einer vorgegebenen Zeitspanne an wenigstens einem der Mikrofone keine Sprache aufgezeichnet worden ist. So kann sicher gestellt werden, dass nach einer längeren Gesprächspause, in der der Fahrer möglicherweise vergessen hat, dass er von hinten „abgehört” werden kann, seine Äußerungen hinten ungewollt wahrgenommen werden oder einen schlafenden Passagier auf dem Rücksitz stören. Bedingung für eine automatische Deaktivierung kann sein, dass an keinem der Mikrofone Sprache aufgezeichnet wird; es kann aber auch ausreichen, dass nur an einem oder an bestimmten Mikrofonen keine Sprache aufgezeichnet wird. Wenn zum Beispiel nur das Fehlen von Sprachaufzeichnungen an einem den hinteren Sitzen zugeordneten Mikrofon zur Deaktivierung des Audiosignalprozessors führt, können sich Fahrer und Beifahrer ungestört kontinuierlich unterhalten, während sich ein Passagier auf dem Rücksitz aus der Unterhaltung zurückziehen kann und nach einiger Zeit nicht mehr durch das fortgesetzte Gespräch von Fahrer und Beifahrer gestört wird, ohne dass er hierfür auf den Audiosignalprozessor zugreifen muss.
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Nachdem der Audiosignalprozessor sich wie oben beschrieben selbst deaktiviert hat, kann er zweckmäßigerweise reaktivierbar sein, wenn an dem wenigstens einen Mikrofon wieder Sprache aufgezeichnet wird. Auf diese Weise kann sich ein Passagier auf dem Rücksitz nach einer Zeit der Ruhe wieder in ein laufendes Gespräch einmischen, ohne auf den Audiosignalprozessor zugreifen zu müssen. Der Fahrer wird von der Tatsache, dass hinten wieder jemand zuhört, automatisch in Kenntnis gesetzt, da der Signalgeber die Rückkehr des Audiosignalprozessors in den aktivierten Zustand anzeigt.
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Zweckmäßigerweise ist der Audiosignalprozessor mit wenigstens einer externen Audiosignalquelle verbindbar, um ein Audiosignal der externen Quelle über wenigstens einen der Lautsprecher auszugeben. Als externe Quelle kommen insbesondere ein Radio, ein Mobilfunkempfänger, ein Abspielgerät für Tonträger, ein digitaler Datenträger oder ein Navigationsgerät in Betracht.
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Damit das Audiosignal einer solchen externen Quelle die Verständlichkeit eines Gesprächs nicht beeinträchtigt, ist der Audiosignalprozessor vorzugsweise eingerichtet, die Lautstärke des von der externen Quelle herrührenden Audiosignals an wenigstens einem der Lautsprecher zu reduzieren, während aufgezeichnete Sprache an dem Lautsprecher wiedergegeben wird.
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Falls als externe Quelle ein Navigationsgerät ausgewählt ist, kann es umgekehrt zweckmäßig sein, dass der Audiosignalprozessor die Lautstärke des von der externen Quelle herrührenden Audiosignals an wenigstens einem der Lautsprecher bei gleichzeitiger Wiedergabe von aufgezeichneter Sprache erhöht, um sicherzustellen, dass eine von dem Navigationsgerät ausgegebene Fahranweisung nicht überhört wird.
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Der Audiosignalprozessor kann ferner mit einem Mobilfunksender verbunden sein, um das von dem wenigstens einen ersten Mikrofon oder wenigstens einem der Mikrofone aufgezeigten Sprachsignal zu senden. Insbesondere kann der Audiosignalprozessor Teil einer Freisprechanlage für zelluläre Mobilfunkkommunikation und der Mobilfunksender Teil eines an die Freisprechanlage angeschlossenen Handys sein.
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In dem das Mikrofon, dessen aufgezeichnetes Sprachsignal dem Mobilfunksender zugeführt wird, wählbar ist, wird jedem der Fahrzeuginsassen die Möglichkeit gegeben, ungestört von den anderen Insassen ein Gespräch per Mobilfunk zu führen.
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Für die Mobilfunkkommunikation bilden zweckmäßigerweise jeweils eines der Mikrofone und einer der Lautsprecher eine Hör-Sprech-Kombination. Indem einer ersten und einer zweiten solchen Kombination jeweils unterschiedliche Rufnummern in dem Mobilfunknetz zugeordnet sind, wird die Möglichkeit geschaffen, einzelne Insassen des Fahrzeugs selektiv von außen anzurufen und mit ihnen zu kommunizieren.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Beschreibungen von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
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1 ein Blockdiagramm einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem Kraftfahrzeug gemäß einer ersten Ausgestaltung;
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2 ein Blockdiagramm einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß einer zweiten Ausgestaltung; und
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3 ein Blockdiagramm einer erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß einer dritten Ausgestaltung
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Die Darstellung der 1 zeigt in einer schematischen Draufsicht ein Kraftfahrzeug mit vorderen und hinteren Sitzen 1l, 1r, 2l, 2r, an nicht dargestellten Wänden einer die Sitze 1l, 1r, 2l, 2r umgebenden Fahrgastzelle montierten vorderen und hinteren Lautsprechern 3l, 3r bzw. 4l, 4r, auf die vorderen Sitze 1l, 1r ausgerichteten vorderen Mikrofonen. 5l, 5r, einem Audiosignalprozessor 6 sowie einer unbestimmten Zahl von Audiosignalquellen 7. Als Audiosignalquellen 7 kommen in an sich bekannter Weise ein Autoradio, ein Abspielgerät für Speichermedien wie Audiocassetten, CDs, USB-Sticks etc., ein Navigationsgerät mit Sprachausgabe und dergleichen in Betracht. Der Audiosignalprozessor 6 kann in einem gemeinsamen Verstärkerbaustein für alle Audiosignalquellen 7 implementiert sein; dies ermöglicht die Nutzung der Lautsprecher von in vielen Kraftfahrzeugen vorhandenen Audiosystemen auch für die Sprachübertragung zwischen den Passagieren.
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Der gemeinsame Verstärkerbaustein kann zweckmäßigerweise sprachgesteuert sein; ein für die Sprachsteuerung ohnehin benötigtes Mikrofon kann als eines der Mikrofone 5l, 5r benutzt werden.
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Die Mikrofone 5l, 5r sind zentral vor den Sitzen 1l, 1r angeordnet und haben eine gebündelte, auf den Kopf des Fahrers bzw. Beifahrers ausgerichtete Richtcharakteristik, um deren Sprachäußerungen mit einem Minimum an Untergrundgeräusch aufzufangen. In ähnlicher Weise auf die hinteren Sitze 2l, 2r ausgerichtete Mikrofone 8l, 8r können vorgesehen sein, sind jedoch nicht unbedingt erforderlich, da Äußerungen der Passagiere auf den hinteren Sitzen 2l, 2r, wenn diese mit nach vorne gerichtetem Gesicht sprechen, für Fahrer und Beifahrer meist hinreichend verständlich sind.
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Bedienfelder 9l, 9r, 10l, 1r zum Steuern von Funktionen des Audiosignalprozessors 6 sind in der Ausgestaltung der 1 jedem einzelnen Sitz 1l, 1r, 2l, 2r zugeordnet. Die vorderen Bedienfelder 9l, 9r können insbesondere im Armaturenbrett, die rückwärtigen Bedienfelder 10l, 10r an den Rückseiten der vorderen Sitze 1l, 1r, wie in der Figur dargestellt, oder an den Innenseiten von hinteren Türen der Fahrgastzelle angeordnet sein. Einer vereinfachten Variante zufolge ist jeweils ein Bedienfeld 9 beiden vorderen Sitzen 1l, 1r und ein hinteres Bedienfeld 10 beiden hinteren Sitzen 2l, 2r zugeordnet und für Passagiere auf beiden Sitzen erreichbar. Wie in 2 dargestellt, kann zum Beispiel das vordere Bedienfeld 9 zentral am Armaturenbrett und das hintere 10 zwischen den Sitzen 2l, 2r angeordnet sein.
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Jedes Bedienfeld 9l, 9r, 10l, 10r bzw. 9, 10 umfasst eine Mehrzahl von Tasten sowie gegebenenfalls Dreh- oder Schieberegler. Die Tasten können mit mehreren Funktionen belegt sein, wobei dann zweckmäßigerweise jeweils benachbart zu mehrfach belegten Tasten ein Anzeigefeld, zum Beispiel ein LCD-Display, vorgesehen sein kann, auf dem Hinweise zu einer zu einem gegebenen Zeitpunkt über eine Taste aufrufbaren Funktion benachbart zu der Taste in ideographischer Form oder Textform anzeigbar sind.
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Zu den mit Hilfe der hinteren Bedienfelder 10l, 10r bzw. 10 steuerbaren Funktionen gehört die Auswahl der Audiosignalquelle 7, deren Signal über die Lautsprecher 3l, 3r, 4l, 4r wiedergegeben wird, die Lautstärke der Wiedergabe, gegebenenfalls für hintere und vordere Lautsprecher getrennt, Funktionen der ausgewählten Audiosignalquelle 7 wie etwa die Auswahl eines Senders, falls als Audiosignalquelle 7 ein Radio ausgewählt ist, schnelles Vor- und Zurückspulen bzw. Überspringen oder Wiederholen der Wiedergabe einzelner Aufzeichnungen, falls die Audiosignalquelle 7 ein Abspielgerät oder ein digitaler Datenträger ist. Außerdem sind von den hinteren Bedienfeldern 10l, 10r, 10 aus jeweils die vorderen Mikrofone 5l, 5r gemeinsam als Audiosignalquelle anwählbar, so dass Gespräche zwischen Fahrer und Beifahrer von den Passagieren auf den hinteren Sitzen 2l, 2r bequemer verfolgt und verstanden werden können, wenn Fahrer und Beifahrer mit nach vorne gewandtem Gesicht sprechen. Immer wenn die Mikrofone 5l, 5r als Signalquelle ausgewählt sind, aktiviert der Audiosignalprozessor 6 eine Leuchtanzeige 11 auf dem Armaturenbrett, so dass Fahrer und Beifahrer jederzeit erkennen können, ob ihre Gespräche hinten gut verständlich sind oder nicht.
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Die vorderen Bedienfelder 9l, 9r bzw. 9 erlauben wie die hinteren die Auswahl der Audiosignalquelle 7 sowie die Steuerung von Funktionen der ausgewählten Audiosignalquelle. Zusätzlich ist, sofern vorhanden, als Audiosignalquelle über die vorderen Bedienfelder auch ein Navigationsgerät auswählbar, um Anweisungen des Navigationsgeräts über eine zu fahrende Route über die vorderen Lautsprecher 3l, 3r wiederzugeben. Das Navigationsgerät kann gleichzeitig mit einer anderen Quelle 7 wie etwa Radio oder Abspielgerät ausgewählt sein, um eine Wiedergabe der Anweisungen gleichzeitig mit dem Signal der anderen Quelle zu ermöglichen oder letzteres Signal kurzzeitig zu unterdrücken, während eine Anweisung des Navigationsgeräts ausgegeben wird.
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Eine zusätzliche Funktion der vorderen Bedienfelder 9l, 9r bzw. 9 ist die Sperrung der hinteren Bedienfelder 10l, 10r bzw. 10. Wenn die hinteren Bedienfelder gesperrt sind, ignoriert der Audiosignalprozessor 6 Eingaben der Passagiere an den hinteren Bedienfeldern 10l, 10r bzw. 10 und reagiert ausschließlich auf Eingaben an den vorderen Bedienfeldern 9l, 9r bzw. 9. So haben Fahrer und Beifahrer jederzeit die Möglichkeit, eine Audiosignalquelle 7 zur Ausgabe an den Lautsprechern zu bestimmen und diese Audiosignalquelle 7 zu steuern. Insbesondere können sie, in dem sie eine andere Audiosignalquelle als die Mikrofone 5l, 5r oder gar keine Audiosignalquelle wählen, die Wiedergabe ihrer Gespräche auf den hinteren Lautsprechern 4l, 4r unterbinden.
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Einer bevorzugten Weiterbildung zufolge sind die Mikrofone 5l, 5r keine alternativ zu einem Radio oder einem Abspielgerät wählbare Audiosignalquelle, sondern sie bilden, wie oben für das Navigationsgerät beschrieben, eine subsidiäre Signalquelle, deren Signal nur dann gleichzeitig mit dem Signal der primär ausgewählten Audiosignalquelle 7 oder kurzzeitig an Stelle dieses Signals ausgegeben wird, wenn ein auszugebendes Signal vorliegt, das heißt wenn erfasst wird, dass der Fahrer oder der Beifahrer spricht.
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Um zu erkennen, ob der von einem der Mikrofone 5l, 5r aufgefangene Schall eine Sprachäußerung enthält oder lediglich Fahrgeräusch darstellt, erfasst der Audiosignalprozessor 6 fortlaufend den von den Mikrofonen 5l, 5r, und, falls vorhanden, den Mikrofonen 8l, 8r aufgefangenen Schallpegel. Wenn nicht gesprochen wird, stehen die aufgezeichneten Schallpegel in einem festen Verhältnis zueinander, das von der Verteilung des Fahrgeräuschs in der Fahrgastzelle und der Anordnung der Mikrofone darin sowie, falls eine Audiosignalquelle 7 in Betrieb ist, von der Balanceeinstellung und der Lautstärkenverteilung zwischen vorderen und hinteren Lautsprechern abhängt. Wenn an einem der Mikrofone 5l, 5r ein Schallpegel empfangen wird, der höher ist als gemäß dieser festen Verteilung und ggf. der eingestellten Lautstärke, Balance und Verteilung der Audiosignalquelle 7 zu erwarten, dann folgert der Audiosignalprozessor 6, dass der Fahrer bzw. der Beifahrer spricht, bereinigt das vom Mikrofon 5l bzw. 5r aufgezeichnete Audiosignal um ein anhand der Signale der übrigen Mikrofone berechnetes Hintergrundgeräusch und gibt das so erhaltene bereinigte Sprachsignal an den hinteren Lautsprechern 4l, 4r aus.
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Während der Ausgabe des bereinigten Sprachsignals kann die Wiedergabe des von einer gleichzeitig aus gewählten Audiosignalquelle 7 gelieferten Audiosignals unterbrochen werden, oder das Audiosignal wird in seiner Lautstärke zeitweilig reduziert. So ist sichergestellt, dass dieses Audiosignal die Verständlichkeit der Sprache nicht beeinträchtigt; außerdem vereinfacht die Unterdrückung bzw. Abschwächung des Audiosignals von der Quelle 7 die Bereinigung des Mikrofonsignals.
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Viele Kraftfahrzeuge verfügen herkömmlicherweise über eine herstellerseitig eingebaute oder nachgerüstete Freisprechanlage, die den Fahrzeuginsassen das Telefonieren über ein zelluläres Mobilfunknetz während der Fahrt ermöglicht, ohne dabei ein Handy an Mund und Ohr halten zu müssen. Derartige Freisprechanlagen verfügen über wenigstens ein Mikrofon sowie gegebenenfalls über Filtersysteme, um aus einem von dem Mikrofon aufgezeichneten, Sprache und Untergrundgeräusch enthaltenden Audiosignal ein um das Untergrundgeräusch bereinigtes Audiosignal zu erhalten. Die vorliegende Erfindung ist daher besonders kostengünstig realisierbar, wenn sie Komponenten einer derartigen Freisprechanlage nutzt. Eine entsprechende Ausgestaltung der Erfindung ist in 3 dargestellt. Zusätzlich zu den bereits mit Bezug auf 1 beschriebenen und in 3 mit gleichen Bezugszeichen bezeichneten Komponenten weist die Vorrichtung der 3 eine Mehrzahl von Anschlüssen 12 auf, über die jeweils ein Handy mit dem Audiosignalprozessor 6 verbindbar ist. In der Darstellung der 3 ist jedem einzelnen Sitz 1l, 1r, 2l, 2r ein solcher Anschluss 12 zugeordnet; die Zahl der Anschlüsse kann aber auch kleiner sein. Vorzugsweise sind die Anschlüsse 12 mit einem Steckverbinder, zum Beispiel nach der USB-Norm, ausgestattet, der eine leitungsgebundene Kommunikation zwischen dem Audiosignalprozessor 6 und jedem angeschlossenen Handy ermöglicht; ein nicht leitungsgebundener Anschluss, zum Beispiel nach dem Bluetooth-Protokoll, kommt ebenfalls in Betracht, sofern eine Abschirmung zwischen den verschiedenen Anschlüssen 12 vorhanden ist, die sicherstellt, dass jeder Anschluss 12 nur die Kommunikation mit einem einzigen, dem betreffenden Anschluss 12 benachbarten Handy ermöglicht.
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Wenn ein angeschlossenes Handy 13, zum Beispiel an dem dem Fahrersitz 11 zugeordneten Anschluss 12, einen eingehenden Anruf registriert, gibt der Audiosignalprozessor 6 zunächst in für Freisprechanlagen an sich bekannter Weise einen akustischen Hinweis aus, um den Eingang des Anrufs bekannt zu machen. Die Ausgabe dieses Hinweises kann an allen Lautsprechern 3l, 3r, 4l, 4r mit gleicher Lautstärke bzw. mit dem für die Ausgabe von Signalen der Audiosignalquelle 7 eingestellten Lautstärkeverhältnis erfolgen; vorzugsweise erfolgt sie nur an dem zu dem Anschluss 12 nächstbenachbarten Lautsprecher, hier also dem Lautsprecher 31, um vorrangig die Aufmerksamkeit derjenigen Person zu erwirken, für die der Anruf aller Wahrscheinlichkeit nach bestimmt ist. Um den Anruf anzunehmen oder abzuweisen, muss der Fahrer einen entsprechenden Befehl sprechen, der von dem Audiosignalprozessor 6 verarbeitet wird. Es kann vorgesehen werden, dass der Audiosignalprozessor 6 nur auf Befehle reagiert, die von dem den betreffenden Anschluss 12 nächst benachbartem Mikrofon, hier also dem Mikrofon 5l, aufgezeichnet werden. Wenn der Anruf angenommen wird, selektiert der Audiosignalprozessor 6 automatisch das angerufene Handy als neue Audiosignalquelle und gibt das über dessen Empfangsteil empfangene Sprachsignal auf den Lautsprechern 3l, 3r, 4l, 4r aus. Das bereinigte Sprachsignal, das der Audioprozessor 6 aus dem vom Mikrofon 5l erzeugt, wird als zu sendendes Signal über den Anschluss 12 als zu sendendes Signal an das Handy 13 übermittelt. Nach Beendigung des Gesprächs wird die zuvor aktive Audiosignalquelle 7 wieder aktiviert.
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Anstatt das eintreffende Gespräch auf allen Lautsprechern auszugeben, besteht gemäß einer weiterentwickelten Abwandlung auch die Möglichkeit, es lediglich über denjenigen Lautsprecher auszugeben, der dem Anschluss 12 des angerufenen Handys nächstbenachbart ist, im hier betrachteten Fall also den Lautsprecher 3l. Der Angerufene hat über sein Bedienfeld 9l die Möglichkeit, die Wiedergabe des Gesprächs an allen Lautsprechern freizugeben, so dass alle Fahrzeuginsassen das Gespräch verfolgen können. Falls Fahrer oder Beifahrer diese Option wählen, wird nicht nur das Sprachsignal des externen Gesprächspartners sondern auch ihre eigene Sprache über die hinteren Lautsprecher 4l, 4r wiedergegeben. Anhand der Leuchtanzeige 11 können Fahrer und Beifahrer jederzeit erkennen, welche der beiden Optionen aktiv ist. Darüber hinaus kann am Bedienfeld 9l noch die Option vorgesehen sein, ein anderes als das dem Anschluss 12 des Handys 13 nächstbenachbarte Mikrofon, als Quelle für das zu sendende Signal auszuwählen. Denkbar ist, die Signale aller Mikrofone 5l, 5r, 8l, 8r gleichrangig zu verwenden oder ein einzelnes Mikrofon, z. B. 8r, als alleinige Quelle des zu sendenden Signals einzustellen und so das Gespräch gezielt an einen vom Anrufer gewünschten Gesprächspartner weiterzugeben, falls dieser nicht der Fahrer ist.
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Gleichartige Wahloptionen stehen zweckmäßigerweise nicht nur am Bedienfeld 9l zur Verfügung, sondern an jedem Bedienfeld 9l, 19r, 10l, 10r, dem ein Anschluss 12 zugeordnet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- vorderer Sitz
- 2
- hinterer Sitz
- 3
- vorderer Lautsprecher
- 4
- hinterer Lautsprecher
- 5
- vorderes Mikrofon
- 6
- Audiosignalprozessor
- 7
- Audiosignalquelle
- 8
- hinteres Mikrofon
- 9
- vorderes Bedienfeld
- 10
- hinteres Bedienfeld
- 11
- Anzeigeelement
- 12
- Anschluss
- 13
- Handy
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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