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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Typenschilds zur Kennzeichnung eines elektrischen Geräts und Verfahren zur Herstellung eines solchen Typenschilds.
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Elektrische Geräte werden typischerweise für den internationalen Markt entwickelt. Dabei sind meist nicht nur eine Norm oder nationale Regulierung einzuhalten, sondern meist mehrere parallel. Des Weiteren gibt es Regulierungen, die Ablesbarkeit von technischen Daten oder Informationen wie beispielsweise das Eichdatum verlangen. Typischerweise werden elektrischen Geräte immer kleiner, so dass die notwendige Fläche für die Beschriftung oft nicht vorhanden ist.
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Bisher wird typischerweise mit einer Verteilung der Beschriftungen auf dem elektrischen Gerät gearbeitet. Nachteilig dabei ist aber, dass dies mehrere Prozessschritte zum Aufbringen der Beschriftungen benötigt, auch werden die Informationen auf verschiedenste Stellen des elektrischen Geräts verteilt, worunter die Übersichtlichkeit leidet.
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Die
DE 1 773 990 U offenbart ein Typenschild für Geräte aller Art, wobei dieses auf seinen beiden Seiten unterschiedlich beschriftet ist und so an einer Wand befestigt werden kann, dass beide Seiten lesbar sind.
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Das Identifikationsetikett der
GB 2 164 916 A verfügt über ein austauschbares Etikettenschild, das von einer dauerhaft an der Tür montierbaren Rückplatte gehalten wird. An gegenüberliegenden Kanten der Rückplatte sind Nuten positioniert, die so angeordnet sind, dass sie gleitend in ein erstes Paar gegenüberliegender Kanten einer Abdeckplatte eingreifen. Ein zweites Paar gegenüberliegender Kanten der Abdeckplatte umfasst jeweils einen Vorsprung, der so angeordnet ist, dass er eine Etikettenplatte zwischen der Rückplatte und der Abdeckplatte festhält, und einer der Vorsprünge ist so angeordnet, dass sie sich biegt, wenn die Abdeckplatte in den Nuten verschoben wird.
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Die Daten- oder Informationshülle der
FR 2 231 299 A5 mit einem oder mehreren beweglichen Schiebeelementen, die als Antwort auf verschiedene Fragen zuvor eingeschriebene Informationselemente freigeben. Die Schiebeelemente sind streifenförmig und gleiten zwischen zwei Blechen oder Platten, die an ihren Rändern zu einer Hülle zusammengefügt sind. Die Bewegung der Streifen im Umschlag wird durch Schlitze gesteuert, die in ein drittes Blatt oder eine dritte Platte einschneiden, das zwischen den beiden Blättern oder Platten eingefügt wird, um ein Sandwich zu bilden. Die Bewegung der Gleitelemente innerhalb der Hülle wird durch die Schlitze und die Schultern der Gleitelemente begrenzt.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Typenschild zur Kennzeichnung eines elektrischen Geräts mit Daten zur Verfügung zu stellen, welches die Kennzeichnung von elektrischen Geräten auch bei geringem Bauraum ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Verfahren zur Herstellung eines Typenschilds zur Kennzeichnung eines elektrischen Geräts mit Daten gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Typenschilds sind in den Unteransprüchen 2 bis 10 angegeben.
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Das Verfahren zur Herstellung eines Typenschilds zur Kennzeichnung eines elektrischen Geräts mit Daten gemäß Patentanspruch 1 umfasst eine erste Seite und eine zweite Seite und es sind Daten auf der ersten Seite und/oder der zweiten Seite als Beschriftung angebracht, wobei das Typenschild beweglich am elektrischen Gerät angebracht ist zwischen einer ersten Position, in der das Typenschild am elektrischen Gerät eingezogen ist und zumindest ein Teil der Daten nicht ablesbar ist, und einer zweiten Position, in der das Typenschild ausgezogen ist und die Daten ablesbar sind.
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Vorteilhaft hierbei ist, dass die Fertigbarkeit eines solchen Typenschilds und die Lesbarkeit deutlich erleichtert ist. Ebenfalls kann durch das erfindungsgemäße Typenschild die Baumusterprüfung erleichtert oder sogar erst ermöglicht werden.
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In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Typenschilds umfasst dieses Füße, die in der zweiten Position an einem Anschlag des Gehäuses des elektrischen Geräts gehalten werden, wodurch das Typenschild verliersicher am elektrischen Gerät angebracht ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung sind die auf der ersten Seite und/oder zweiten Seite enthaltenen Daten in permanenter Beschriftung und/oder änderbarer Beschriftung angebracht. Beispielsweise sind die Daten permanent mit einem Laser, bei Herstellung mit einem Spritzgussverfahren als Negativ im Werkzeug oder per Gravur oder änderbar mit einem Aufkleber oder durch ein Thermodruckverfahren auf dem Typenschild angebracht.
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In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Typenschilds verläuft die erste Seite im Wesentlichen parallel zur zweiten Seite und ist die erste Seite die Vorderseite und die zweite Seite die Rückseite des Typenschilds oder umgekehrt.
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In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Typenschilds wurde das Typenschild aus einem Material hergestellt, das für ein Spritzgussverfahren geeignet ist. Beispielsweise wurde das Typenschild aus thermoplastischem Material wie Polycarbonat oder Polyamid hergestellt.
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In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Typenschilds dient das Typenschild der Kennzeichnung eines Stromzählers, eines elektrischen Schalters, einer Sicherung, eines Kommunikationsmoduls, eines Schutzschaltgeräts, eines Steuergeräts oder eines Aufbaugeräts für eine Hutschiene.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch das Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Typenschilds für ein elektrisches Gerät gelöst, wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
- - permanente Beschriftung der ersten Seite des Typenschilds mit ersten Daten;
- - Messung von Parametern am elektrischen Gerät; und
- - Beschriftung der ersten Seite und/oder der zweiten Seite des Typenschilds mit zweiten Daten, wobei die zweiten Daten aus den Parametern der Messung extrahiert wurden.
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In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die permanente Beschriftung mittels eines Spritzgussverfahrens getätigt, bei dem die ersten Daten als Negativ der Formgebung eines Spritzgusswerkzeugs dienen.
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In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Beschriftung der ersten Seite und/oder der zweiten Seite mit zweiten Daten entweder permanent oder änderbar.
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In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst dieses die weiteren Schritte:
- - erneute Messung von Parametern am elektrischen Gerät;
- - Löschung der änderbaren Beschriftung der ersten Seite und/oder der zweiten Seite mit zweiten Daten; und
- - erneute, änderbare Beschriftung der ersten Seite und/oder der zweiten Seite des Typenschilds mit zweiten Daten, wobei die zweiten Daten aus den Parametern der erneuten Messung extrahiert wurden.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung, sowie die Art und Weise wie sie erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsformen, die im Zusammenhang mit den Figuren näher erläutert werden.
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Dabei zeigen:
- 1A und 1B elektrisches Gerät mit Typenschild in der zweiten Position, in der das Typenschild ausgezogen ist, und in der ersten Position, in der das Typenschild eingezogen ist;
- 2A und 2B seitliche Ansicht des elektrischen Geräts mit Typenschild und Aufsicht auf das elektrische Gerät mit Typenschild;
- 3A und 3B erste Seite und zweite Seite des Typenschilds; und
- 4A und 4B Verfahren zur Herstellung eines Typenschilds und weitere Ausgestaltung des Verfahrens zur Herstellung eines Typenschilds.
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In den 1A und 1B ist ein erfindungsgemäßes Typenschild 100 zur Kennzeichnung eines elektrischen Geräts 1000 dargestellt. Das Typenschild 100 ist beweglich am elektrischen Gerät 1000 angebracht und kann zwischen einer ersten Position, in der das Typenschild 100 am elektrischen Gerät 1000 eingezogen ist und einer zweiten Position, in der das Typenschild ausgezogen ist, bewegt werden.
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Die zweite Position, in der das Typenschild 100 ausgezogen ist aus dem elektrischen Gerät 1000, ist in 1A dargestellt, die erste Position, in der das Typenschild 100 am elektrischen Gerät 1000 eingezogen ist, in 1B.
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Das Typenschild 100 ist näher in den 3A und 3B dargestellt. 3A zeigt eine zweite Seite 102 des Typenschilds 100, 3B eine erste Seite 101 des Typenschilds 100. Die erste Seite 101 verläuft parallel zur zweiten Seite 102 und beispielsweise kann die erste Seite 101 als Vorderseite und die zweite Seite 102 als Rückseite des Typenschilds 100 bezeichnet werden. Ebenso ist auch eine umgekehrte Bezeichnung möglich, die erste Seite 101 kann die Rückseite des Typenschilds 100 sein und die zweite Seite 102 die Vorderseite.
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Auf dem Typenschild 100 sind Daten 501; 502 angebracht. Beispielsweise sind auf der ersten Seite 101 Daten 501 und auf der zweiten Seite 102 Daten 502 als Beschriftung angebracht.
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Gemäß der Darstellung in der 1B sind die Daten 501 auf der ersten Seite 101 des Typenschilds 100 in der ersten Position, in der das Typenschild 100 am elektrischen Gerät 1000 eingezogen ist, nicht ablesbar. Um diese Daten auf der ersten Seite 101 des Typenschilds 100 ablesen zu können, muss das Typenschild 100 in die zweite Position verbracht werden entsprechend der Darstellung der 1A.
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Falls neben dem elektrischen Gerät 1000 ein weiteres elektrisches Gerät montiert ist, können ebenfalls die Daten 502 auf der zweiten Seite 102 des Typenschilds 100 in der ersten Position, in der das Typenschild 100 am elektrischen Gerät 1000 eingezogen ist, nicht abgelesen werden. Auch in einem solchen Fall muss das Typenschild 100 in die zweite Position überführt werden, damit auch diese Daten 502 auf der zweiten Seite 102 ablesbar sind.
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Gemäß den Darstellungen in den 3A und 3B kann das Typenschild 100 Füße 151; 152 umfassen, die in der zweiten Position an einem Anschlag des Gehäuses des elektrischen Geräts 1000 gehalten werden, wodurch das Typenschild 100 verliersicher am elektrischen Gerät 1000 angebracht ist.
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In 2A ist das Zusammenwirken der Füße 151; 152 mit dem Gehäuse des elektrischen Geräts 1000 in der Seitenansicht dargestellt. Das Typenschild 100 kann so weit ausgezogen werden aus dem elektrischen Gerät 1000, bis die Füße 151; 152 am Gehäuse des elektrischen Geräts 1000 anstoßen und ein weiteres Herausziehen nicht mehr möglich ist.
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2B zeigt eine Aufsicht auf das elektrische Gerät 1000 mit dem erfindungsgemäßen Typenschild 100. Das Typenschild 100 weist eine erste Seite 101 und eine zweite Seite 102 auf. Das Gehäuse des elektrischen Geräts 1000 umfasst eine Ausnehmung 1050, die es ermöglicht, das eingezogene Typenschild 100 zu fassen und von seiner ersten Position in die zweite Position, in der das Typenschild 100 aus dem elektrischen Gerät 1000 ausgezogen ist, überzuführen.
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Das erfindungsgemäße Typenschild 100 enthält Daten 501; 502 in permanenter Beschriftung und/oder änderbarer Beschriftung auf der ersten Seite 101 und/oder der zweiten Seite 102. Beispielsweise können die Daten 501; 502 permanent mit einem Laser auf dem Typenschild 100 angebracht sein, oder auch bei der Herstellung des Typenschilds 100 beispielsweise mit einem Spritzgussverfahren als Negativ im Werkzeug oder mittels einer Gravur. Eine änderbare Beschriftung des Typenschilds 100 mit Daten 501; 502 kann beispielsweise mittels eines Aufklebers oder eines Thermodruckverfahrens geschehen.
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Als Material für das Typenschild 100 kann beispielsweise ein Material vorgesehen sein, das für ein Spritzgussverfahren geeignet ist. In solch einem Fall können Daten 501; 502 als Negativ im Werkzeug des Spritzgussverfahrens hinterlegt werden und bei der Herstellung des Typenschilds 100 aufgebracht werden. Als Materialien für das Typenschild 100 kann in solch einem Fall ein thermoplastisches Material wie beispielsweise Polycarbonat oder Polyamid vorgesehen sein.
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Das Typenschild 100 kann einer Vielzahl elektrischer Geräte 1000 zur Kennzeichnung dienen, beispielsweise bei einem Stromzähler, bei einem elektrischen Schalter, bei einer Sicherung, bei einem Kommunikationsmodul oder allgemein bei einem Aufbaugerät, beispielsweise für eine Hutschiene.
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Das erfindungsgemäße Verfahren 200 zur Herstellung eines Typenschilds 100 für ein elektrisches Geräten 1000 ist in 4A dargestellt. Nach einem Start 201 kommt es zur permanenten Beschriftung 210 der ersten Seite 101 des Typenschilds 100 mit ersten Daten 501. In einem weiteren Schritt Messung 220 werden Parameter am elektrischen Geräten 1000 gemessen. In einem weiteren Schritt Beschriftung 230 werden die erste Seite 101 und/oder die zweite Seite 102 des Typenschilds 100 mit zweiten Daten 502 beschriftet, wobei die zweiten Daten 502 aus den Parametern der Messung 220 extrahiert wurden. Das erfindungsgemäße Verfahren 200 endet am Ende 299.
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Die permanente Beschriftung 210 kann mittels eines Spritzgussverfahrens getätigt werden, bei dem die ersten Daten 501 als Negativ der Formgebung eines Spritzgusswerkzeugs dienen. Die Beschriftung 230 der ersten Seite 101 und/oder der zweiten Seite 102 mit zweiten Daten 502 ist entweder permanent oder änderbar.
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In 4B ist ein modifiziertes erfindungsgemäßes Verfahren 200 dargestellt mit weiteren Schritten. Es wird eine erneute Messung 240 von Parametern am elektrischen Gerät 1000 vorgenommen. Es kommt zu einer Löschung 250 der änderbaren Beschriftung der ersten Seite 101 und/oder der zweiten Seite 102 mit zweiten Daten 502. Und es kommt zu einer erneuten, änderbaren Beschriftung 260 der ersten Seite 101 und/oder der zweiten Seite 102 des Typenschilds 100 mit zweiten Daten 502, wobei die zweiten Daten 502 aus den Parametern der erneuten Messung extrahiert wurden.
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Das erfindungsgemäße Typenschild 100 kann nach Bedarf aus dem elektrischen Gerät 1000 herausgezogen werden. Das erfindungsgemäße Typenschild 100 kann zweiseitig durch verschiedene oder einheitliche Verfahren beschriftet werden. Zum Beispiel können permanente Daten 501; 502 im Spritzgusswerkzeug eingebracht werden. Beispielsweise kann dies ein Schriftzug sein oder auch eine CE-Kennzeichnung und diverse Approbations- und Sicherheitssymbole.