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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen einer Faserbahn, welche einen Stoffauflauf mit einer Mischkammer aufweist. Die Mischkammer umfasst einen Auslass, welcher zum Ausströmen einer Faserstoffsuspension vorgesehen ist.
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Solche Vorrichtungen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Stoffaufläufe, welche Mischkammern mit Auslässen zum Ausströmen einer Faserstoffsuspension umfassen, finden sich beispielsweise in Papiermaschinen. Typischerweise wird der Mischkammer mittels eines Zentralverteilers, eines Querverteilers oder anderer Zuläufe die Faserstoffsuspension zugeführt. Mit der Mischkammer wird die Faserstoffsuspension zur weiteren Verarbeitung auf einen nachfolgenden Maschinenteil übergeben. Denkbar ist, dass die Faserstoffsuspension von der Mischkammer umgeleitet wird, so dass die Mischkammer also eine Strömungsrichtung der Faserstoffsuspension verändert. Denkbar ist ferner, dass die Faserstoffsuspension in der Mischkammer vermischt wird. Eine Faserstoffsuspension im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ein Gemisch, welches Fasern und eine Flüssigkeit, vorzugsweise einen wässrigen Schaum und/oder Wasser, aufweist.
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Es hat sich überraschend gezeigt, dass das Strömungsverhalten der Faserstoffsuspension nach Verlassen des Auslasses und vor dem Auftragen auf das Siebband von großer Bedeutung für die Ausgestaltung der Faserbahn ist. So ist es beispielsweise möglich, die Homogenität der Faserverteilung in der Faserbahn durch Änderungen der Strömungseigenschaften der Faserstoffsuspension zwischen Auslass und Auftragen auf das Siebband zu beeinflussen. Mit der Homogenität der Faserverteilung, insbesondere mit der Homogenität der Ausrichtung der Fasern der Faserstoffsuspension, können Festigkeiten in MD- und CD-Richtung sowie das Dehnungsverhalten in MD- und CD-Richtung der Faserbahn eingestellt werden.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung bereitzustellen, welche es ermöglicht, gezielt Einfluss auf die Strömungseigenschaften der Faserstoffsuspension nach Durchqueren des Auslasses zu nehmen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1 und durch die Merkmale des Anspruchs 2. Erfindungsgemäß weist die Vorrichtung zum Herstellen einer Faserbahn eine Mischkammer mit einem Auslass zum Ausströmen einer Faserstoffsuspension auf ein Siebband auf.
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Zwischen dem Auslass und dem Siebband ist ein Apron vorgesehen. Ein Apron im Sinne der vorliegenden Erfindung ist dem Fachmann auch als Siebleder bekannt. Hierbei handelt es sich um ein vorzugsweise flächiges Gebilde, wie beispielsweise eine Platte, welches das Siebband nach oben hin teilweise abdeckt. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das Apron auf dem Siebband aufliegt. Das Apron verhindert, dass die Faserstoffsuspension im Bereich des Aprons in Kontakt mit dem Siebband kommt. Sollte durch das Siebband eine Absaugung vorgesehen sein, die durch das Siebband auf die Faserstoffsuspension wirkt, beispielsweise zum Entwässern, kann insbesondere verhindert werden, dass die Faserstoffsuspension im Bereich des Aprons an das Siebband gesaugt wird.
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Weiterhin weist die Vorrichtung eine Blende zum Einstellen eines Auslaufspaltes des Auslasses auf. Die Blende kann beispielsweise ein flächiges Gebilde, insbesondere eine Platte, sein, welches in den Auslass hineinragt und den Querschnitt des Auslasses verengt. Der verbleibende Querschnitt des Auslasses, durch welchen die Faserstoffsuspension aus der Mischkammer austreten kann, wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung als Auslaufspalt bezeichnet.
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Zum Einstellen des Bereiches, in dem keine Faserstoffsuspension in direkten Kontakt mit dem Siebband kommt, ist vorgesehen, dass das Apron entlang der Siebbandlaufrichtung verschiebbar ist. Insbesondere ist hierdurch vorgesehen, dass der Abstand in Siebbandlaufrichtung vom Auslass zu dem Punkt, an dem die Faserstoffsuspension zum ersten Mal in Kontakt mit dem Siebband gelangt und wodurch zum ersten Mal die Absaugung auf die Faserstoffsuspension wirkt, einstellbar ist. Hierdurch wird eine hohe Flexibilität beim Einstellen der Strömungseigenschaften der Faserstoffsuspension nach dem Austreten aus der Mischkammer erreicht. Das Apron ist bevorzugt so verschiebbar, dass es sich von der Mischkammer in Siebbandlaufrichtung 50 mm bis 400 mm, besonders bevorzugt 80 mm bis 350 mm und insbesondere 150 mm bis 250 mm erstreckt. Die Erstreckung des Aprons von der Mischkammer in Siebbandrichtung wird im Sinne der vorliegenden Erfindung auch als Einfahrtiefe bezeichnet. Denkbar ist, dass das Apron aus einem Metall hergestellt ist. Denkbar ist aber auch, dass das Apron aus einem Kunststoff oder einem Komposit hergestellt ist.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das Verhältnis der Geschwindigkeit des Siebbandes und der Geschwindigkeit parallel zur Siebbandrichtung mit der die Faserstoffsuspension auf das Siebband trifft eingestellt werden kann. Hierdurch ist es auf vorteilhafte Weise möglich, Einfluss auf die Anordnung der Fasern der Faserstoffsuspension auf dem Siebband zu nehmen. Denkbar ist, dass das Verhältnis der Geschwindigkeit des Siebbandes und der Geschwindigkeit parallel zur Siebbandrichtung, mit der die Faserstoffsuspension auf das Siebband trifft, zwischen 1/0,5 und 1/2 und vorzugsweise zwischen 1/0,8 und 1/1,2 einstellbar ist.
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Alternativ oder zusätzlich zu dem verschiebbaren Apron ist vorgesehen, dass die Blende entlang der Hochrichtung so verschiebbar ist. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Blende so entlang der Hochrichtung verschiebbar ist, dass ein hydraulischer Sprung der Faserstoffsuspension entsteht. Die Verschiebbarkeit der Blende entlang der Hochrichtung ermöglicht auf vorteilhafte Weise eine Einflussnahme auf das Strömungsverhalten der Faserstoffsuspension nach dem Austreten aus dem Auslass. Insbesondere kann hiermit die Ausbildung des hydraulischen Sprunges gesteuert werden. Ein hydraulischer Sprung der Faserstoffsuspension im Sinne der vorliegenden Erfindung ist eine sprunghafte Änderung der Strömungsrichtung zumindest eines Teils der Faserstoffsuspension, also zumindest einer Teilströmung, ohne dass die sprunghafte Änderung durch eine stromabwärts der sprunghaften Änderung gelegene Einrichtung bewirkt wird. Man spricht auch von einer rückspringenden Stufe. Denkbar ist, dass lediglich die Teilströmung die sprunghafte Änderung der Strömungsrichtung erfährt. Die Teilströmung kann ein kleiner Teil der gesamten Strömung der Faserstoffsuspension, insbesondere weniger als die Hälfte der gesamten Strömung der Faserstoffsuspension sein. Die Teilströmung kann aber auch mehr als die Hälfte der gesamten Strömung der Faserstoffsuspension sein. Denkbar ist aber auch, dass die gesamte Strömung der Faserstoffsuspension die sprunghafte Änderung der Strömungsrichtung erfährt. Auf vorteilhafte Weise werden hierdurch Wirbel erzeugt, welche Einfluss auf die Ausrichtung der Fasern der Faserstoffsuspension haben. Typischerweise bilden sich ein oder mehrere nicht-laminare dominierende Wirbel und durch diese wiederum mehrere nichtdominierende Wirbel aus. Die Verwirbelung der Fasern durch die dominierenden und insbesondere nicht-dominierenden Wirbel führt zu einer Randomisierung der Ausrichtung der Fasern.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass die Teilströmung bei einem hydraulischen Sprung beispielsweise zunächst gerade und dann sprunghaft, also plötzlich, nach oben verläuft, wobei die Änderung der Strömungsrichtung von geradeaus nach oben noch vor dem hydraulischen Sprung veranlasst wird. Der Teil der Faserstoffsuspension, welcher nicht zur Teilströmung gehört, wird im Folgenden als Hauptströmung bezeichnet. Die Hauptströmung ändert in diesem Fall nicht, nur unwesentlich oder nur in geringem Maße ihre Strömungsrichtung.
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Ein hydraulischer Sprung entsteht beispielsweise durch eine abrupte Verlangsamung eines Stromes, hier der Faserstoffsuspension. Um dies zu erreichen, wird die Blende im Auslass so verschoben, dass der Auslaufspalt stark verkleinert und hierdurch die Faserstoffsuspension beschleunigt wird. Hinter dem Auslass verlangsamt sich die Faserstoffsuspension plötzlich, so dass es zum hydraulischen Sprung kommt. Ein Verschieben der Blende in Hochrichtung verengt bzw. erweitert den Auslaufspalt, wodurch das gewünschte Strömungsverhalten der Faserstoffsuspension hinter dem Auslaufspalt eingestellt werden kann.
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Der hydraulische Sprung im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ähnlich einem hydraulischen Wechselsprunges, wie er aus dem Gebiet der Hydromechanik offener Gerinne und inkompressibler Flüssigkeiten bekannt ist. Der hydraulische Sprung im Sinne der vorliegenden Erfindung lässt sich aber auch mit Faserschäumen, also kompressiblen Fluiden darstellen.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass die Blende entlang der Hochrichtung auf das Siebband zu in den Auslass geschoben wird. Mit anderen Worten ist die Blende vorzugsweise auf der Seite des Auslasses angeordnet, welche dem Apron gegenüberliegt. Hierdurch ergibt sich ein hydraulischer Sprung vom Apron bzw. dem Siebband weg. Denkbar ist natürlich auch, dass die Blende entlang der Hochrichtung von dem Siebband weg in den Auslass geschoben wird. Mit anderen Worten ist die Blende hierbei auf der Seite des Auslasses angeordnet, welche am Apron liegt. Hierdurch ergibt sich ein hydraulischer Sprung zum Apron bzw. zu dem Siebband hin.
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Hochrichtung im Sinne der vorliegenden Erfindung beschreibt eine Richtung, welche orthogonal zur Strömungsrichtung der Faserstoffsuspension im Auslaufspalt angeordnet ist. Denkbar ist, dass die Hochrichtung orthogonal zur Maschinenrichtung angeordnet ist. Die Siebbandlaufrichtung kann parallel zur Maschinenrichtung angeordnet sein. Die Siebbandlaufrichtung kann aber auch in einem Winkel zur Maschinenrichtung angeordnet sein. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn das Siebband ein Schrägsiebband ist. Verschiebbar entlang der Hochrichtung schränkt die Verschiebbarkeit nicht darauf ein, dass die Blende parallel zur Hochrichtung verschiebbar ist. Entlang der Hochrichtung im Sinne der vorliegenden Erfindung umfasst auch eine Verschiebbarkeit, welche lediglich eine Richtungskomponente parallel zur Hochrichtung umfasst, wobei die Verschiebbarkeit der Blende einen Winkel von weniger als 90° mit der Hochrichtung einschließt.
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Weist die Vorrichtung sowohl ein in Siebbandlaufrichtung verschiebbares Apron als auch eine entlang der Hochrichtung verschiebbare Blende auf, ist es auf vorteilhafte Weise möglich, die Geometrie der Vorrichtung so anzupassen, dass eine sehr gute, sichere und gezielte Ausbildung des hydraulischen Sprunges erfolgt. Insbesondere ist es hierdurch möglich, variierende Grammaturen, Produktionsgeschwindigkeiten oder Faserkonsistenzen zu berücksichtigen und vor diesem Hintergrund die Geometrie der Vorrichtung so einzustellen, dass sicher ein hydraulischer Sprung erzielt wird.
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Ganz besonders vorteilhaft ist eine Geometrie der Vorrichtung, bei der sich durch den hydraulischen Sprung ein Wirbel ausbildet, welcher die Fasersuspension teilweise entgegen der Maschinenrichtung strömen lässt. Ohne besondere Maßnahmen beim Aufbringen der Faserstoffsuspension auf das Siebband neigen die Fasern dazu, sich in MD-Richtung anzuordnen. Wird durch die Teilströmung des hydraulischen Sprunges ein Wirbel erzeugt, so schließt der Wirbel über einen gewissen Zeitraum Fasern der Faserstoffsuspension örtlich ein, wobei die Faserstoffsuspension des Wirbels zum größten Teil im Wirbel verbleibt. Die Faserstoffsuspension im Wirbel verlässt den Wirbel nur mit einer bestimmten Rate. An der Kontaktfläche zwischen Wirbel und Teilströmung findet eine Interaktion von Teilströmung und Wirbel statt. Hierdurch ändert sich die Ausrichtung der Fasern in der Teilströmung. Wird die Geometrie der Vorrichtung so eingestellt, dass der hydraulische Sprung - und mit diesem der Wirbel - in Maschinenrichtung kurz oder vorzugsweise am Ende des Aprons angeordnet ist, ist das Verhältnis der Ausrichtung in MD/CD-Richtung regulierbar. So können MD/CD-Verhältnisse von 0,8 bis 1,8 eingestellt werden. Über die Einstellung des MD/CD-Verhältnisses können auch das MD/CD-Verhältnis der Zugfestigkeit und das MD/CD-Verhältnis des Dehnungsverhaltens reguliert werden.
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Ferner ist eine Geometrie der Vorrichtung ganz besonders vorteilhaft, wenn sich ein hydraulischer Sprung mit einem Wirbel und einem weiteren Wirbel ausbildet. Ein solcher hydraulischer Sprung umfasst eine erste Änderung der Strömungsrichtung in eine erste Richtung an einem ersten Punkt und eine zweite Änderung der Strömungsrichtung entgegen der ersten Richtung an einem zweiten Punkt, welcher stromabwärts des ersten Punktes gelegen ist, ohne dass die erste Änderung durch eine stromabwärts des ersten Punktes gelegene Einrichtung bewirkt wird. Mit anderen Worten verläuft die Strömung bei einem solchen hydraulischen Sprung beispielsweise zunächst gerade, dann nach oben und schließlich nach unten, wobei die Änderung der Strömungsrichtung von geradeaus nach oben noch vor der diesem hydraulischen Sprung veranlasst wird. Durch die erste Änderung der Strömungsrichtung entsteht ein Wirbel mit einem Drehsinn. Die zweite Änderung der Strömungsrichtung bewirkt einen weiteren Wirbel, dessen Drehsinn umgekehrt zu dem des Wirbels ist.
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MD-Richtung im Sinne der vorliegenden Erfindung ist die Richtung in Maschinenrichtung. CD-Richtung im Sinne der vorliegenden Erfindung ist die Richtung quer zur Maschinenrichtung.
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Die Faserstoffsuspension kann Fasern aus organischen Materialien und/oder anorganischen Materialien, natürliche Fasern, synthetische Fasern, regenerierten Fasern (beispielsweise Rayon), Viskosefasern, Zellulosefasern, metallische Fasern und auch Fasern aus beispielsweise Graphit, Granit, Polymer (beispielsweise Polyester) und/oder Mischungen daraus umfassen. Die Faserstoffsuspension kann Zellstofffasern aufweisen.
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Die Faserbahn kann eine Faserbahn zum Herstellen von Vliesartikeln sein. Vliesartikel umfassen beispielfahrt und nicht abschließend Hygienetücher, Kosmetiktücher, Feuchttücher, dispergierbare Feuchttücher, Wischtücher, Windeln, Filterstoffe, etc.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich, gezielt Einfluss auf die Zugfestigkeiten, die Dehnungseigenschaften, das Volumen, die Dicke, die Dichte und die Absorptionsfähigkeit der Faserbahn zu nehmen.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, sowie der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen entnehmbar.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Faserstoffsuspension als Faserschaum ausgeströmt und auf das Siebband aufgebracht wird. Die Verwendung von Faserschaum ermöglicht ein sehr gleichmäßiges Aufbringen der Fasern auf das Siebband und so ein Herstellen einer sehr gleichmäßigen Faserbahn. Ein Faserschaum im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ein Faser-Wasser-Luft-Gemisch. Die Luftbläschen des Faserschaumes beabstanden dabei die Fasern. Je feiner der Faserschaum ausgebildet ist, desto besser werden die einzelnen Fasern voneinander getrennt. Ein Verfahren zur Herstellung einer Faserbahn, bei dem ein Faserschaum auf ein Siebband gelegt wird, ist auch als Schaumlegeverfahren bekannt.
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Der Vorteil des Schaumlegeverfahrens liegt darin, dass durch die Trennung der Fasern mit Hilfe der Luftbläschen eine Flockenbildung verhindert wird. Es ist hiermit möglich, sehr viel höhere Faserkonzentrationen zu verwenden, als dies mit den bekannten wetlaid-Verfahren der Fall ist. Zudem wird im Vergleich zu bekannten wetlaid-Verfahren wesentlich weniger Wasser im Umlauf verwendet, wodurch der Energiebedarf der Vorrichtung drastisch sinkt.
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Weitere Vorteile einer Vorrichtung zum Herstellen einer Faserbahn mittels des Schaumlegeverfahrens sind ein deutlich reduzierter Wasserverbrauch, die Möglichkeit der Verwendung unterschiedlicher Kombinationen von Fasertypen und ein wesentlich höherer Trockengehalt der Faserbahn, wodurch Energie bei der Trocknung der Faserbahn eingespart wird.
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Denkbar ist, dass der Faserschaum eine Dichte von 150 g/l bis 700 g/l und vorzugsweise von 275 g/l bis 375 g/l aufweist. Denkbar ist, dass der Faserschaum ein Luftvolumen von ca. 45% bis 60% aufweist.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Mischkammer eine Wirbelkammer aufweist, insbesondere dass die Mischkammer eine Wirbelkammer ist. Eine Wirbelkammer im Sinne der vorliegenden Erfindung ist so ausgebildet, dass die Faserstoffsuspension beim Durchgang durch die Wirbelkammer verwirbelt wird. Dies hat den Vorteil, dass der Faserschaum weniger von einem Kollabieren betroffen ist. Wird der Faserschaum nicht verwirbelt, fällt der Faserschaum mit der Zeit zusammen. Es bilden sich dann größere Schaumblasen, wodurch die Homogenität der Verteilung der Fasern im Faserschaum abnimmt. Folglich hat die Verwendung einer Wirbelkammer direkten positiven Einfluss auf die Homogenität der Faserverteilung der Faserbahn.
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Die Verwendung einer Wirbelkammer wirkt vorteilhaft auf die Verteilung der Austrittsgeschwindigkeit des Faserschaums aus dem Auslass in MD-Richtung entlang der CD-Richtung, welche sehr gleichmäßig wird und Abweichungen von bevorzug weniger als 5 % und besonders bevorzugt weniger als 2,5 % aufweist. Eine Abweichung der Geschwindigkeit im Sinne der vorliegenden Erfindung berechnet sich durch: (Maximalgeschwindigkeit - Minimalgeschwindigkeit) / Durchschnittsgeschwindigkeit. Ein besonderer Vorteil ist weiterhin eine isotrope Faserausrichtung im Auslass.
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Hierzu ist vorzugsweise vorgesehen, dass in der gesamten Wirbelkammer eine Scherrate von mindestens 10 1/sec und vorzugsweise mindestens 50 1/sec erzeugt wird. Hierdurch ist eine optimale Konsistenz und Konzentration des Faserschaumes beim Austritt aus der Wirbelkammer sichergestellt.
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Denkbar ist, dass die Wirbelkammer an einer Oberseite der Wirbelkammer mindestens einen Einlass zum Einleiten eines Faserschaumes in die Wirbelkammer aufweist. Der Faserschaum wird als Strom in die Wirbelkammer eingeleitet, das heißt, dass der eingeleitete Faserschaum in die Wirbelkammer einströmt. Vorzugsweise wird der Faserschaum entlang einer Einströmrichtung in die Wirbelkammer eingeleitet. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Oberseite der Wirbelkammer in einem Winkel von 45° bis 135° zur Einströmrichtung angeordnet ist. Der Oberseite der Wirbelkammer gegenüberliegend oder schräg gegenüber ist eine Leitseite angeordnet. Die Wirbelkammer ist vorzugsweise so gestaltet, dass der Strom der Faserstoffsuspension von der Leitseite entlang der Oberseite der Wirbelkammer und entlang einer, der Oberseite der Wirbelkammer gegenüberliegenden, Unterseite der Wirbelkammer zum Auslass geleitet wird. Vorzugsweise ist die Leitseite zum Umleiten des Faserschaumes zur Oberseite der Wirbelkammer und Unterseite der Wirbelkammer zumindest teilweise gekrümmt.
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Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass das Siebband ein Schrägsiebband oder ein Horizontalsiebband ist. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das Schrägsiebband in einem Winkel von 20° bis 50° und besonders bevorzugt 30° zur Horizontalen angeordnet ist. Denkbar ist, dass zum Entwässern der Faserstoffsuspension unterhalb des Siebbandes ein Saugkasten vorgesehen ist. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Saugleistung des Saugkastens einstellbar ist. Denkbar ist, dass der Saugkasten so angeordnet ist, dass eine Entwässerung in einer Formierzone auf dem Siebband stattfindet. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Entwässerung lediglich in einem Teil der Formierzone stattfindet. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass 70% der Entwässerung innerhalb des ersten Drittels der Länge der Formierzone stattfinden.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Vorrichtung in Siebbandlaufrichtung dem Auslass folgend eine Vorderwand aufweist. Die Faserstoffsuspension ist nach dem Ausströmen in Hochrichtung zwischen dem Siebband und der Vorderwand angeordnet. Vorzugsweise ist der Abstand zwischen der Vorderwand und dem Siebband einstellbar. Ganz besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass der Abstand zwischen der Vorderwand und dem Siebband unabhängig voneinander an einem in Siebbandlaufrichtung vorderen Ende und einem in Siebbandlaufrichtung hinteren Ende einstellbar ist. Dies ermöglicht eine weitere vorteilhafte Anpassung der Geometrie der Vorrichtung zur gezielten Erzeugung eines hydraulischen Sprunges. Der Abstand zwischen der Vorderwand und dem Siebband an dem in Siebbandlaufrichtung vorderen Ende wird im Sinne der vorliegenden Erfindung auch als Dachhöhe bezeichnet. Insbesondere die bevorzugte Ausführungsform mit verschiebbarem Apron, verschiebbarer Blende und einstellbarem Abstand zwischen Vorderwand und Siebband bietet eine hervorragende Flexibilität, so dass der hydraulische Sprung optimal eingestellt und das Verhältnis der Ausrichtungen der Fasern in MD/CD-Richtung gesteuert werden kann.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Dachhöhe größer ist als der Abstand zwischen der Vorderwand und dem Siebband an dem in Siebbandlaufrichtung hinteren Ende.
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Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, bei der vorgesehen ist, dass die Blende so verschoben ist, dass im Auslaufspalt eine Froude-Zahl von 15 bis 35 und vorzugsweise von 20 bis 30 erreicht ist. Die Froude-Zahl wird berechnet, in dem man die Strömungsgeschwindigkeit im Auslaufspalt durch die Wurzel des Produktes der Schwerebeschleunigung und der Spalthöhe des Auslaufspaltes teilt. Ein derart eingestellter Auslaufspalt sorgt für optimale Bedingungen für einen hydraulischen Sprung.
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Zur sicheren Ausbildung eines hydraulischen Sprunges ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Spalthöhe zwischen 20% und 80% beträgt.
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Zum Einstellen einer optimalen Geometrie der Vorrichtung ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Einfahrtiefe des Aprons in Abhängigkeit von der Spalthöhe reguliert wird. Besonders bevorzugt wird die Einfahrtiefe des Aprons in Abhängigkeit der Spalthöhe und der Strömungsgeschwindigkeit der Faserstoffsuspension im Auslaufspalt geregelt.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Vorrichtung eine erste Hubspindel zum Verschieben des Aprons und/oder eine zweite Hubspindel zum Verschieben der Blende aufweist. Insbesondere ist vorgesehen, dass die erste Hubspindel zum Verschieben des Aprons entlang der Siebbandlaufrichtung vorgesehen ist und dass die zweite Hubspindel zum Verschieben der Blende entlang der Hochrichtung vorgesehen ist. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Vorrichtung eine dritte Hubspindel zum Einstellen des Abstandes der Vorderwand zum Siebband am in Siebbandlaufrichtung vorderen Ende und besonders bevorzugt eine vierte Hubspindel zum Einstellen des Abstandes der Vorderwand zum Siebband am in Siebbandlaufrichtung hinteren Ende aufweist. Hierdurch ist es auf vorteilhafte Weise möglich, dass das Apron und/oder die Blende und/oder die Vorderwand wiederhohlgenau und exakt einzustellen. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Vorrichtung die erste Hubspindel und eine weitere erste Hubspindel zum Verschieben des Aprons und/oder die zweite Hubspindel und eine weitere zweite Hubspindel zum Verschieben der Blende aufweist. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Vorrichtung die dritte Hubspindel und eine weitere dritte Hubspindel zum Einstellen des Abstandes der Vorderwand zum Siebband am in Siebbandlaufrichtung vorderen Ende und besonders bevorzugt die vierte Hubspindel und eine weitere vierte Hubspindel zum Einstellen des Abstandes der Vorderwand zum Siebband am in Siebbandlaufrichtung hinteren Ende aufweist. Dies ermöglicht eine exakte Einstellung der Geometrie der Vorrichtung selbst bei sehr großen Breiten der Vorrichtung. Die erste Hubspindel und die weitere erste Hubspindel bzw. die zweite Hubspindel und die weitere zweite Hubspindel bzw. die dritte Hubspindel und die weitere dritte Hubspindel bzw. die vierte Hubspindel und die weitere vierte Hubspindel bilden hierbei Hubspindelpaare.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass eine Einlauflippe der Mischkammer im Betrieb der Vorrichtung auf dem Apron aufliegt, wobei das Apron im Betrieb der Vorrichtung auf dem Siebband aufliegt. Hierdurch wird eine optimale und stabile Funktionalität der Vorrichtung gewährleistet.
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Zur weiteren Verbesserung der Strömung der Faserstoffsuspension aus dem Auslass heraus ist vorzugsweise vorgesehen, dass eine Unterseite der Blende in einem Winkel zwischen 0° und 30° abfallend, also entlang der Siebbandlaufrichtung konvergierend, angeordnet ist. Der Winkel versteht sich hier als Winkel, welcher durch die Unterseite der Blende und eine Ebene eingeschlossen wird, welche parallel zur der der Unterseite der Blende gegenüberliegende Ebene ausgerichtet ist. Dies kann beispielsweise das Apron sein, wenn die Unterseite der Blende gegenüber des Aprons angeordnet ist. Denkbar ist aber beispielsweise auch, dass die Unterseite der Blende gegenüber der Unterseite der Wirbelkammer angeordnet ist. Hierbei würde sich der Winkel auf die Unterseite der Blende und eine Ebene beziehen, welche parallel zur Unterseite der Wirbelkammer angeordnet ist. Hierdurch ergibt sich eine deutliche Verbesserung der Strömung der Faserstoffsuspension entlang der Blende durch den Auslaufspalt und die Ausbildung des hydraulischen Sprunges wird unterstützt.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Zeichnungen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen anhand der Zeichnungen. Die Zeichnungen illustrieren dabei lediglich beispielhafte Ausführungsform der Erfindung, welche den Erfindungsgedanken nicht einschränken.
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Es zeigen:
- 1: eine schematische Ansicht einer Vorrichtung gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
- 2: eine schematische Ansicht einer Vorrichtung gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung und
- 3: eine schematische Ansicht einer Vorrichtung gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
- 4: eine schematische Ansicht einer Vorrichtung gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung und
- 5: eine schematische Ansicht einer Vorrichtung gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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1, 2, 3, 4 und 5 zeigen jeweils eine schematische Ansicht einer Vorrichtung 1 gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Die Vorrichtung 1 ist eine Vorrichtung 1 zum Herstellen einer Faserbahn 2. Die Fasern der Faserbahn 2 können beispielsweise organische und/oder anorganische Fasern umfassen. Denkbar sind beispielsweise natürliche Fasern, regenerierten Fasern, synthetische Fasern, sowie weitere, hier nicht aufgeführte Fasern.
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Die hier gezeigte Vorrichtung 1 weist einen Stoffauflauf 16 mit einer Mischkammer 3 auf, welcher eine Wirbelkammer 3.2 umfasst. Die Mischkammer 3 ist dazu vorgesehen, eine Faserstoffsuspension 10 einem Siebband 5 zuzuführen. Hierzu weist die Mischkammer 3 einen Auslass 4 auf. Durch den Auslass 4 strömt die Faserstoffsuspension 10 aus der Mischkammer 3 aus.
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Das Siebband 5 ist als Siebband, hier als Schrägsiebband, ausgeführt. Unterhalb des Siebbandes 5 ist eine Absaugung angeordnet, welche die Faserstoffsuspension 10, welche auf dem Siebband 5 abgelegt ist, entwässert.
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In Hochrichtung H zwischen dem Auslass 4 und dem Siebband 5 ist ein Apron 6 angeordnet. Das Apron 6 ist dem Fachmann auch unter dem Begriff Siebleder bekannt, ist ein flächiges Gebilde und kann beispielsweise aus Metall oder Kunststoff gefertigt sein. Das Apron 6 ist mit einer ersten Hubspindel 6.1 entlang der Siebbandlaufrichtung S verschiebbar. Hierdurch ist es möglich, die Einfahrtiefe A des Aprons und damit den Ort einzustellen, an dem die Faserstoffsuspension 10 in direkten Kontakt mit dem Siebband 5 kommt und an dem die Absaugung zum ersten Mal auf die Faserstoffsuspension 10 wirkt. Im Betrieb der Vorrichtung 1 liegt eine Einlauflippe 3.1 der Wirbelkammer 3.2 auf dem Apron 6 auf und das Apron 6 liegt wiederum auf dem Siebband 5 auf.
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Am Auslass 4 weist die Vorrichtung 1 eine Blende 7 auf. Die Blende 7 ist mit einer zweiten Hubspindel 7.1 verbunden, welche für eine Verschiebbarkeit der Blende 7 entlang der Hochrichtung H sorgt. Ein durch die Blende 7 gebildeter Auslaufspalt 8 kann somit in seiner Spalthöhe B eingestellt werden. Ein Verschieben der Blende 7 entlang der Hochrichtung H bezieht sich nicht nur auf ein Verschieben der Blende 7 parallel zur Hochrichtung H, wie dies in 1 zu erkennen ist, sondern ebenfalls entlang einer Richtung, welche eine Richtungskomponente in Hochrichtung H aufweist, wie dies in den 2 und 4 zu erkennen ist. Mit anderen Worten muss die Blende 7 nicht exakt in Hochrichtung H ausgerichtet sein und muss auch nicht in ihrer Verschiebbarkeit exakt der Hochrichtung H folgen. Die Blende 7 kann auch zur Hochrichtung H leicht verkippt sein.
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In Maschinenrichtung M der Blende 7 folgend ist eine Vorderwand 9 angeordnet. Die in Siebbandlaufrichtung S transportierte Faserstoffsuspension 10 ist nach dem Ablegen auf dem Siebband 5 zwischen dem Siebband 5 und der Vorderwand 9 angeordnet. Die Vorderwand 9 ist sowohl an dem in Siebbandlaufrichtung S vorderen Ende 9.1 als auch an den in Siebbandlaufrichtung S hinteren Ende 9.2 an eine dritte Hubspindel 9.3 bzw. eine vierte Hubspindel 9.4 angebunden, mit denen der Abstand der Enden 9.1, 9.2 der Vorderwand 9 zum Siebband 5 eingestellt werden kann.
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Die Blende 7 wird entlang der Hochrichtung H an einem in Hochrichtung H angeordneten Vertikalabschluss 9.5 der Vorderwand 9 geführt. Hierzu ist ein Bolzen 7.3 vorgesehen, welcher in einem hier nicht dargestellten Langloch des Vertikalabschlusses 9.5 entlang der Hochrichtung H geführt wird. Der Bolzen 7.3 durchgreift dabei die Blende 7 und den Vertikalabschluss 9.5. Ein Spannelement 7.4, hier beispielsweise ein Federelement, spannt die Blende 7 und den Vertikalabschluss 9.5 entgegen der Maschinenrichtung M vor und verhindert somit ungewollte Bewegungen der Blende 7 und der Vorderwand 9. Denkbar ist aber auch, dass die Blende 7 und der Vertikalabschluss 9.5 hydraulisch oder pneumatisch gespannt werden.
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Die dritte Hubspindel 9.3 ist über den Vertikalabschluss 9.1 mit dem in Siebbandlaufrichtung S vorderen Ende 9.1 der Vorderwand 9 verbunden. Hierfür weist die Vorrichtung 1 ein Gelenk 9.6 zwischen dem in Siebbandlaufrichtung S vorderen Ende 9.1 der Vorderwand 9 und dem Vertikalabschluss 9.5 auf.
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Neben der ersten Hubspindel 6.1 ist eine hier nicht gezeigte weitere erste Hubspindel vorgesehen. Die erste Hubspindel 6.1 und die weitere erste Hubspindel bilden ein Hubspindelpaar zur Verschiebung des Aprons 6. Neben der zweiten Hubspindel 7.1 ist eine hier nicht gezeigte weitere zweite Hubspindel vorgesehen. Die zweite Hubspindel 7.1 und die weitere zweite Hubspindel bilden ein Hubspindelpaar zur Verschiebung der Blende 7. Neben der dritten Hubspindel 9.3 ist eine hier nicht gezeigte weitere dritte Hubspindel vorgesehen. Die dritte Hubspindel 9.3 und die weitere dritte Hubspindel bilden ein Hubspindelpaar zum Einstellen des Abstandes zwischen dem Siebband 5 und dem Siebbandlaufrichtung S vorderen Ende 9.3 der Vorderwand 9. Neben der vierten Hubspindel 9.4 ist eine hier nicht gezeigte weitere vierte Hubspindel vorgesehen. Die vierte Hubspindel 9.4 und die weitere vierte Hubspindel bilden ein Hubspindelpaar zum Einstellen des Abstandes zwischen dem Siebband 5 und dem Siebbandlaufrichtung S hinteren Ende 9.2 der Vorderwand 9. Die Hubspindeln 6.1, 7.1, 9.3, 9.4 und die weiteren Hubspindeln sind zum Bilden der Hubspindelpaare entlang einer Querrichtung, welche orthogonal auf der Maschinenrichtung M und orthogonal auf der Hochrichtung H steht, voneinander beabstandet.
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Die Wirbelkammer 3.2 ist so gestaltet, dass die in die Wirbelkammer 3.2 einströmende Faserstoffsuspension 10 in der Wirbelkammer 3.2 stets in Bewegung ist. In der Wirbelkammer 3.2 bilden sich keine Toträume aus, in denen die Faserstoffsuspension 10 eine geringe Geschwindigkeit aufweist oder gar zur Ruhe kommt. Dies wird dadurch erreicht, dass die Faserstoffsuspension 10 durch einen Einlass 3.3 der Wirbelkammer 3.2 in Richtung einer gekrümmten Leitseite 3.4 der Wirbelkammer 3.2 eingeströmt wird. An der Leitseite 3.4 teilt sich der Strom der eingeströmten Faserstoffsuspension 10 auf und führt entlang einer Unterseite der Wirbelkammer 3.5 mit der Einlauflippe 3.1 und entlang einer Oberseite 3.6 der Wirbelkammer 3.2 zum Auslass 4 und zum Auslaufspalt 8.
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Die Vorrichtung 1 ist zur Verwendung einer Faserstoffsuspension 10 in Form von Faserschaum vorgesehen. Die spezielle Ausgestaltung der Wirbelkammer 3.2 begünstigt eine hohe Homogenität des Faserschaums am Auslass 4 der Wirbelkammer 3.2. Dadurch, dass der Faserschaum in der Wirbelkammer 3.2 nicht zur Ruhe kommt, zerfällt der Faserschaum nicht und die Fasern des Faserschaumes bleiben homogen beabstandet. Hierfür ist vorgesehen, dass in der gesamten Wirbelkammer 3.2 eine Scherrate von mindestens 10 1/sec und vorzugsweise mindestens 50 1/sec erzeugt wird.
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Beim Austreten aus der Mischkammer 3 durch den Auslass 4 durchläuft die Faserstoffsuspension 10 den Auslaufspalt 8. Der Auslaufspalt 8 stellt eine Verengung dar, wodurch die Faserstoffsuspension 10 im Auslaufspalt 8 stark beschleunigt wird. Hierzu ist die Spalthöhe B des Auslaufspaltes 8 durch Verschieben der Blende 7 so eingestellt, dass im Auslaufspalt 8 eine Froude-Zahl von 15 bis 35 und vorzugsweise von 20 bis 30 erreicht wird. Eine Unterseite 7.2 der Blende 7 ist parallel oder bevorzugt in Siebbandlaufrichtung S in einem Winkel zwischen 0° und 30° abfallend angeordnet. Mit anderen Worten wird der Auslaufspalt 8 in Siebbandlaufrichtung S enger. In Siebbandlaufrichtung S hinter dem Auslaufspalt 8 vergrößert sich der Querschnitt des der Faserstoffsuspension 10 zur Verfügung stehenden Volumens schlagartig, wodurch ebenfalls schlagartig die Strömungsgeschwindigkeit der Faserstoffsuspension 10 reduziert wird. Zur Verbesserung der Homogenität der Faserverteilung der Faserbahn 2 werden die Blende 7 entlang der Hochrichtung H, das Apron 6 entlang der Siebbandlaufrichtung S sowie der Abstand des in Siebbandlaufrichtung S vorderen Ende des 9.1 der Vorderwand 9 zum Siebband 5, auch aus Dachhöhe C bezeichnet, so eingestellt, dass sich ein hydraulischer Sprung 11 der Faserstoffsuspension 10 ausbildet. Durch die Einstellmöglichkeiten von Blende 7, Apron 6 und der Vorderwand 9 lässt sich ein hydraulischer Sprung 11 bei unterschiedlichen Parametern hinsichtlich der Faserstoffsuspension 10, der Siebbandgeschwindigkeit des Siebbandes 5 und der ein Strömungsgeschwindigkeit der Faserstoffsuspension 10 in die Wirbelkammer 3.2 realisieren.
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In den 2 und 3 sind Vorrichtungen 1 zu sehen, bei denen der hydraulische Sprung 11 und durch diesen entstehende Effekte beispielhaft dargestellt werden. Der hydraulischen Sprung 11 erzeugt hier einen Wirbel 12, welcher einen Teil der Faserstoffsuspension 10 entgegen der Maschinenrichtung M führt. Bei dem hier dargestellten hydraulischen Sprung 11 ändert eine Teilströmung 15 der Faserstoffsuspension 10 abrupt ihre Richtung, wodurch der Wirbel 12 entsteht. Dies hat Einfluss auf die Ausrichtung der Fasern der Faserstoffsuspension 10. Eine Hauptströmung 14 der Faserstoffsuspension 10 ändert ihre Strömungsrichtung nicht oder nur unwesentlich.
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Der hydraulische Sprung 11 und damit auch der Wirbel 12 sind am Ende des Aprons 6 angeordnet, also dort, wo die Faserstoffsuspension 10 zum ersten Mal auf das Siebband 5 trifft und die Absaugung auf die Faserstoffsuspension 10 wirkt. Durch die Einstellung des hydraulischen Sprunges 11 und damit des Wirbels 12 ist es möglich, das MD/CD-Verhältnis der Anordnung der Fasern der Faserstoffsuspension 10 beim Auftragen auf das Siebband 5 zu steuern.
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Die 4 und 5 zeigen Vorrichtungen 1, bei denen die Geometrie der Vorrichtung 1 jeweils so eingestellt ist, dass durch den hydraulischen Sprung 11 der Wirbel 12 sowie ein weiterer Wirbel 13 erzeugt wird. Die Strömungsrichtung der Faserstoffsuspension 10 ändert sich zunächst so, dass die Faserstoffsuspension 10 in Richtung der Vorderwand 9 strömt. Hierdurch wird der Wirbel 12 erzeugt, welcher einen Teil der Faserstoffsuspension 10 entgegen der Maschinenrichtung M zurück in Richtung des Auslasses 4 führt. Stromabwärts ändert sich die Strömungsrichtung der Faserstoffsuspension 10 erneut. Die Faserstoffsuspension 10 strömt von der Vorderwand 9 in Richtung des Siebbandes 5. Hierdurch wird der weitere Wirbel 13 erzeugt, welcher einen Drehsinn hat, der dem Drehsinn des Wirbels 12 entgegensteht. Mit dieser Konfiguration ist eine sehr genaue Einstellung des MD/CD-Verhältnisses der Anordnung der Fasern der Faserstoffsuspension 10 beim Auftragen auf das Siebband 5 möglich.
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Bezuaszeichenliste:
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Faserbahn
- 3
- Mischkammer
- 3.1
- Einlauflippe
- 3.2
- Wirbelkammer
- 3.3
- Einlass
- 3.4
- Leitseite
- 3.5
- Unterseite der Wirbelkammer
- 3.6
- Oberseite der Wirbelkammer
- 4
- Auslass
- 5
- Siebband
- 6
- Apron
- 6.1
- erste Hubspindel
- 7
- Blende
- 7.1
- zweite Hubspindel
- 7.2
- Unterseite der Blende
- 7.3
- Bolzen
- 7.4
- Spannelement
- 8
- Auslaufspalt
- 9
- Vorderwand
- 9.1
- vorderes Ende
- 9.2
- hinteres Ende
- 9.3
- dritte Hubspindel
- 9.4
- vierte Hubspindel
- 9.5
- Vertikalabschluss
- 9.6
- Gelenk
- 10
- Faserstoffsuspension
- 11
- hydraulischer Sprung
- 12
- Wirbel
- 13
- weiterer Wirbel
- 14
- Hauptströmung
- 15
- Teilströmung
- 16
- Stoffauflauf
- A
- Einfahrtiefe
- B
- Spalthöhe
- C
- Dachhöhe
- S
- Siebbandlaufrichtung
- H
- Hochrichtung
- M
- Maschinenrichtung