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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit einem gekühlten Innenraum und mit einer in dem gekühlten Innenraum angeordneten Komponente, die aus dem Innenraum entnehmbar und in diesen einsetzbar ist, wobei es sich bei der Komponente um einen Verbraucher, insbesondere um ein elektrisches oder elektronisches Zubehörteil handelt.
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Bei der Anordnung von elektrischem oder elektronischem Zubehör, wie z. B. einer Kamera, in einem Kühl- bzw. Gefriergerät besteht die grundsätzliche Anforderung, das Zubehör mit Strom zu versorgen bzw. eine Datenkommunikation zu ermöglichen.
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Abgesehen davon ist die Positionierung des Zubehörs innerhalb des Geräts entscheidend für dessen ordnungsgemäße Funktion. Eine Kamera benötigt z. B. einen bestimmten Blickwinkel, der dem Öffnungswinkel der Tür entspricht, in dem ein Bild des Kühlschranks aufgenommen wird. Andernfalls würde das aufgenommene Bild nur Teile des Kühlschranks zeigen, oder es ist ein komplexer Kalibrierungsprozess erforderlich, der vom Benutzer durchgeführt werden muss.
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Darüber hinaus nimmt die Platzierung eines Zubehörteils in einem Kühlschrank etc. in der Regel etwas Platz auf einem Regal im Kühlschrank oder einer Türablage ein.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, zur Stromversorgung von elektronischem Zubehör Batterien oder Akkus zu verwenden. Eine Batterie- oder Akkustromversorgung ist jedoch häufig nicht zweckmäßig, z. B. weil das Zubehör aufgrund der begrenzten Batterie- bzw. Akkukapazität häufig aufgeladen bzw. Batterien gewechselt werden müssten oder die Umgebung für Batterien/Akkus nicht optimal ist (niedrige Temperaturen, Feuchtigkeit usw.)).
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Hinsichtlich der Positionierung des Zubehörs, wie z.B. von Kameras gibt es derzeit zwei Lösungen, nämlich zum einen ein fest eingebautes Zubehör und zum anderen vom Nutzer des Gerätes einzusetzendes Zubehör, wobei der Nutzer auf geeignete Handbücher zurückgreifen muss, um das Zubehör richtig zu positionieren. Alle bekannten Lösungen sind mit dem Nachteil behaftet, dass das Zubehör Platz beansprucht, der ansonsten für Kühl- und/oder Gefriergut zur Verfügung stünde.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kühl- und/oder Gefriergerät der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass elektrisches oder elektronisches Zubehör, im Folgenden auch als Komponente bezeichnet, in dem Gerät einfach, schnell und zuverlässig und bei Bedarf platzsparend positioniert werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Danach ist vorgesehen, dass ein Konnektor vorhanden ist, der ein erstes, an der Komponente befindliches Konnektorteil und der ein zweites in dem Innenraum angeordnetes Konnektorteil aufweist, das mit dem ersten Konnektorteil verbindbar ist, wobei die Konnektorteile jeweils elektrische und/oder zur Datenübertragung geeignete erste Verbinder und mechanische, zur Fixierung der Komponente dienende zweite Verbinder aufweisen.
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Der Begriff „Innenraum“ ist breit zu verstehen und umfasst jedes beliebige in dem Innenraum befindliche oder den Innenraum begrenzende Element, wie z.B. Türabsteller, Ablageböden, Schubladen, die Innenwandung der Tür, eines Deckels, die den Innenraum begrenzenden Wandungen etc.
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Die beiden Konnektorteile sind so ausgestaltet, dass die Komponente sowohl mechanisch fixiert ist als auch mit Strom versorgt wird und/oder eine Datenübertragung von und/oder zu der Komponente möglich ist.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die zweiten Verbinder aus Magneten bestehen oder Magnete aufweisen. Es können beide zweiten Verbinder Magnete aufweisen oder aus diesen bestehen oder nur ein Verbinder. Der andere Verbinder weist im letzteren Fall ein Metallteil auf, dass mit dem Magneten zum Zwecke der Fixierung der Komponente zusammenwirkt.
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Durch den Einsatz eines oder mehrerer Magnete kann sowohl eine starke und zuverlässige Verbindung für die Stromversorgung und/oder Datenübertragung als auch die richtige Positionierung des Zubehörs, d.h. der Komponente erreicht werden.
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Darüber hinaus wird durch die Verwendung von Magneten eine Platzierung des Zubehörs an Seiten-/Türwänden des Kühlschranks möglich, d.h. das Zubehör kann „hängen“, ohne irgendwo zu stehen und damit sehr platzsparend angeordnet werden. Ein Abstellplatz auf einem Ablageboden oder Türabsteller wird in diesem Fall somit nicht durch die Komponente belegt, sondern steht zur Lagerung von Kühl- bzw. Gefriergut zur Verfügung.
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Das zweite Konnektorteil kann beispielsweise in einem Türablagefach (dann befindet sich die Halterung in der Regel an der Unterseite des Zubehörs) oder an einer beliebigen Wand (z.B. Seitenwand des Kühlfachs, Rückwand der Tür, ...) angebracht werden. Wenn die Magnete stark genug sind, kann Zubehör, das an vertikalen Flächen angebracht ist, ohne jegliche Unterstützung durch ein Türablagefach oder Regal etc. gehalten werden.
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Die ersten Verbinder können beispielsweise Vorsprünge, insbesondere Federkontaktstifte aufweisen oder aus diesen bestehen.
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Es kann ein Montageprofil vorgesehen sein, das ausgebildet ist, die montierte Komponente mechanisch zu stabilisieren. Eine solche Halterung unterstützt den Magneten, der das Zubehör an Ort und Stelle hält. Das Montageprofil kann sich an der Komponente und/oder an dem Gerät befinden, an dem die Komponente zu montieren ist.
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Bei dem Montageprofil kann es sich beispielsweise um eine Vertiefung oder um einen Vorsprung handeln.
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Das zweite Konnektorteil kann fest in dem gekühlten Innenraum angeordnet sein. Denkbar ist jedoch auch, dass das zweite, d.h. das geräteseitige Konnektorteil lösbar ist und somit von einem Nutzer an verschiedenen Stellen in dem gekühlten Innenraum angeordnet werden kann.
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Das zweite Konnektorteil kann z.B. in oder an einer Wandung des gekühlten Innenraums angeordnet sein.
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Es kann alternativ oder zusätzlich in oder an einem vorzugsweise entnehmbaren Einbauteil, das sich in dem gekühlten Innenraum befindet, angeordnet sein, wie z.B. an einem Ablageboden, einem Türabsteller etc.
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Grundsätzlich kann das Gerät über genau ein zweites Konnektorteil verfügen. Vorteilhaft ist eine Ausführungsform, bei der das Gerät über mehrere, örtlich verteilte zweite Konnektorteile verfügt, so dass z.B. mehrere Kameras, Sensoren etc. angeordnet werden können oder für eine Kamera, einen Sensor etc. mehrere Montagepositionen vorhanden sind.
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Bei dem Zubehör, d.h. der Komponente kann es sich beispielsweise um einen Sensor, z.B. für Temperatur oder Luftfeuchtigkeit und/oder um eine Kamera und/oder ein Beleuchtungselement und/oder um einen Ventilator handeln.
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Bevorzugt ist, es wenn eines oder beide Konnektorteile wasserdicht oder wenigstens wasserabweisend sind.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn es sich bei dem Konnektor um einen sogenannten Pogo-Pin-Anschluss mit einer magnetischen Positionierungshilfe handelt. Denkbar ist somit eine Kombination aus einer Stromversorgung und/oder Datenversorgung über einen (möglicherweise proprietären) Pogo-Pin-Anschluss und einer magnetischen Positionierungshilfe.
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Bei der Pogo-Pin-Verbindung handelt es sich um eine Art elektrischen Steckverbinder, der die Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit der elektrischen Verbindung gegenüber mechanischen Stößen und Vibrationen verbessert. Diese Steckverbinder können vollständig wasserdicht ausgeführt werden. Durch ihr „steckerloses“ Design wird die Haltbarkeit verbessert.
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An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass die Begriffe „ein“ und „eine“ nicht zwingend auf genau eines der Elemente verweisen, wenngleich dies eine mögliche Ausführung darstellt, sondern auch eine Mehrzahl der Elemente bezeichnen können. Ebenso schließt die Verwendung des Plurals auch das Vorhandensein des fraglichen Elementes in der Einzahl ein und umgekehrt umfasst der Singular auch mehrere der fraglichen Elemente.
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Weiterhin können alle hierin beschriebenen Merkmale der Erfindung beliebig miteinander kombiniert oder voneinander isoliert beansprucht werden.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1: eine schematische Draufsicht auf einen Türabsteller mit einem daran angeordneten zweiten Konnektorteil,
- 2: eine Detailansicht des zweiten Konnektorteils,
- 3: eine schematische Ansicht eines alternativ ausgeführten zweiten Konnektorteils,
- 4: eine Schnittansicht durch die Anordnung gemäß 1,
- 5: eine schematische Draufsicht auf eine Seitenwand des gekühlten Innenraums mit einem daran angeordneten zweiten Konnektorteil und
- 6: eine Schnittansicht durch die Anordnung gemäß 5.
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1 zeigt in einer Draufsicht einen Türabsteller 10. Dieser ist an der Innenseite der Tür 100 angeordnet. Die Tür 100 ist mittels des Scharniers 110 schwenkbar an einem Gerätekorpus angeordnet.
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In dem Boden des Türabstellers 10 befindet sich ein zweites Konnektorteil K2 gemäß der Erfindung. Es umfasst wie aus 2 ersichtlich zwei Federstifte 12 für die Stromversorgung von einer auf dem zweiten Konnektorteil zu platzierenden Komponente, wie z.B. einer Kamera.
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Neben den Federstiften 12 befinden sich je ein Magnet 14. Diese beiden Magnete dienen als Positionierungshilfe beim Anordnen der Komponente auf dem zweiten Konnektorteil.
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Mit dem Bezugszeichen 16 ist ein weiterer Magnet gekennzeichnet, der die Aufgabe hat, zu gewährleisten, dass die Komponente mechanisch stabil auf dem zweiten Konnektorteil gehalten wird, was insbesondere deshalb wichtig ist, weil die Komponente auch dann positionssicher fixiert sein muss, wenn die Tür 100 zugeschlagen wird.
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3 zeigt eine alternative Ausführungsform, bei der die beiden Federstifte 12 nebeneinander und in etwa mittig angeordnet sind und die beiden Magnete 16 nach außen versetzt sind.
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Aus 4 geht eine Schnittansicht durch den Boden des Türabstellers 10 gemäß 1 hervor. Wie aus 4 ersichtlich, ist das zweite Konnektorelement relativ zu der Oberfläche des Türabstellers 10 nach unten versetzt, d.h. es befindet sich in einer Vertiefung V. Deren Ränder dienen zur zusätzlichen mechanischen Stabilisierung und zudem als Positionierungshilfe beim Anordnen der Kamera etc.
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Anstatt eines Türabstellers 10 kann auch jedes beliebige andere Element, wie z.B. ein Abstellboden, eine Wand, eine Schublade etc. verwendet werden, so dass die obenstehenden Ausführungen entsprechend gelten.
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5 zeigt eine Draufsicht auf eine Innenwand 200 des Gerätes bzw. der Tür, des Deckels oder dergleichen. Auch bei dieser Variante sind zwei Federstifte 12 sowie zwei nebeneinander platzierte Magnete 16 vorhanden. Mit dem Bezugszeichen 18 ist ein Vorsprung, wie z. B. eine vorstehende Kante oder dergleichen gekennzeichnet, die die Komponente nach unten hin abstützt.
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Wie dies aus der Schnittansicht gemäß 6 hervorgeht, ist auch in der Ausführungsform gemäß 5 das zweite Konnektorelement in einer Vertiefung V angeordnet, die muldenförmig ausgestaltet ist. Das Abstützelement kann bündig mit der Innenbehälterwand 200 abschließen und den unteren Boden der Vertiefung bilden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst (oder besteht aus) das zweite Konnektorteil mindestens zwei Stiften für die Stromversorgung und/oder Datenübertragung, einem Magneten, der das Zubehörteil, d.h. die Komponente in Position bringt und hält, und ggf. einem speziell entwickelten Befestigungsprofil, das das Halten des Zubehörteils in Position unterstützt. Dies ist z. B. dann von Wichtigkeit, wenn das Zubehörteil in der Tür platziert ist und Stößen beim Öffnen oder Schließen der Tür widerstehen muss.
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Die Komponente bzw. das Zubehörteil, das mit dieser Halterung, d.h. dem zweiten Konnektorelement befestigt werden kann, hat an seinem ersten Konnektorteil vorzugsweise ebenfalls einen Magneten oder ein Metallteil, damit diese „einrasten“ kann. Außerdem hat die Komponente bzw. das Zubehörteil vorzugsweise ein Gegenstück in Form des ersten Konnektorteils mit zwei Stiften für die Stromzufuhr und ggf. ein Befestigungsprofil.
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Vorzugsweise sind die Stifte als federbelastete Stifte ausgeführt, um einen sicheren Kontakt zu gewährleisten, sofern das Zubehör Strom benötigt. Für eine reine Datenkommunikation ist auch eine Ausführung mit einem Stift bzw. Kontakt, Stecker etc. denkbar.
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Durch das generische und einfache Design der Halterung, sowie die einfache Mechanik, die mit Standardteilen realisiert werden kann, kann die erfindungsgemäße magnetische Zubehörhalterung problemlos in jeden Kühlschrank bzw. Kühl- und/oder Gefriergeräte eingebaut werden.