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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Torzarge mit einem Zargenprofil, einem Zargendeckel und wenigstens einem Verbindungselement. Des Weiteren betrifft die Torzarge ein Rolltor mit wenigstens einer solchen Torzarge.
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Rolltore existieren in vielen Formen und Größen. Hauptsächlich werden sie für industrielle Einsatzzwecke verwendet, beispielsweise in Fabriken, Lagerhallen oder Ähnlichem. Je nach den individuellen Anforderungen müssen zusätzliche Bedingungen erfüllt werden, beispielsweise können Rolltore schnelllaufend, beschusshemmend oder sturmsicher ausgeführt sein. Viele dieser Bedingungen erfordern eine seitliche Führung des Torbehangs, weshalb Rolltore in der Regel mit Torzargen ausgerüstet sind, die die seitliche Führung des Torbehangs sicherstellen und so ein Ausbrechen des Torbehangs aus der Öffnungs- und Schließebene verhindern. Die vorliegende Erfindung wurde speziell für Maschinenschutztore entwickelt, welche gemäß DIN EN 14120:2016-05 zu den „Kraftbetriebenen trennenden Schutzeinrichtungen mit Verriegelung“ und somit zumindest normgemäß nicht als übliche Tore zu betrachten sind. Unter dem Begriff „Verriegelung“ versteht die genannte Norm einen Sicherheitsschalter für das entsprechende Tor. Zur Gewährleistung der Kraftaufnahme weist die vorliegende Erfindung deshalb eine sehr stabile Torblattführung auf.
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Zargen für Tore, insbesondere für Rolltore, bestehen oftmals aus passgenau auf den jeweiligen Einsatzfall konstruierten, angefertigten und abgestimmten Bauteilen. Die dadurch höheren Kosten werden aufgrund des Anspruchs einer optimalen Ausgestaltung mit Blick auf die individuell geforderten Abmessungen und Funktionalitäten in Kauf genommen.
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Für global operierende Hersteller von Rolltoren, die in der Regel auch die Hersteller der dazugehörigen Torzargen sind, entstehen durch diese Praxis mehrere Probleme. Einerseits muss eine Vielzahl von Werkzeugen angefertigt werden, um all die verschiedenen Bestandteile und Ausführungsvarianten der Torzargen produzieren zu können. Diese Vielzahl an Werkzeugen muss längerfristig vorgehalten werden, um den Kunden eines Rolltores über wenigstens eine vertraglich vereinbarte Zeitspanne Ersatzteile produzieren und liefern zu können. Unabhängig davon, ob ein Ersatzteil bereits auf Lager liegt oder erst produziert werden muss, ergibt sich eine weitere logistische Herausforderung. Kommt es in einer von der Produktion oder dem Lager des Herstellers weit entfernten Region zu einem Defekt bei einem Rolltor eines Kunden, für das ein oder mehrere Ersatzteile benötigt werden, so kann allein der Transport der Ersatzteile mehrere Tage beanspruchen. Für den Kunden kann eine solche Zeitdauer bis zur Wiederinbetriebnahme des reparierten Rolltores sehr unangenehme, insbesondere wirtschaftliche Folgen haben. Handelt es sich um eine Spezialkonstruktion, so kann es darüber hinaus vorkommen, dass lokal vorhandenes Servicepersonal für die auszuführenden Installations- oder Reparaturarbeiten nicht ausreichend qualifiziert ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, eine Torzarge zu beschreiben, die eine geringe Komplexität bei Herstellungs-, Montage-, Wartungs- und Reparaturarbeiten aufweist und deren schnelle Verfügbarkeit vereinfacht wird. Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung liegt in der Beschreibung eines Rolltores mit wenigstens einer solchen Torzarge.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Torzarge gemäß Anspruch 1 und ein Rolltor gemäß Anspruch 7. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Mit der vorliegenden Erfindung ist es erstmals und auf überraschend einfache Weise gelungen, eine vorwiegend aus standardisierten Bauteilen bestehende Torzarge zu konstruieren, die trotzdem eine Anpassung gemäß kundenspezifischen Wünschen, wie individuell geforderte Abmessungen und Funktionalitäten, erlaubt. Durch die Erfindung wird das Vorurteil, diese individuellen Anpassungen seien mit standardisierten Bauteilen nicht realisierbar, überwunden. Erzielt wird dies durch eine Gestaltung der Torzarge, welche ausreichend Raum zur Unterbringung individuell geforderter Komponenten und/oder Funktionen bietet.
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Die erfindungsgemäße Torzarge ist insbesondere für den Einsatz bei vertikal öffnenden Rolltoren oder trennenden Schutzeinrichtungen vorgesehen. Es besteht aus einem Zargenprofil, einem Zargendeckel und wenigstens einem Verbindungselement, welches den Zargendeckel mit dem Zargenprofil verbindet.
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Das Zargenprofil stellt den Grundkörper der erfindungsgemäßen Torzarge dar. Es erstreckt sich über die gesamte Höhe eines Rolltores und beschreibt eine im horizontalen Schnitt im Wesentlichen rechteckige Grundform, wobei das durch das Zargenprofil gebildete Rechteck an zwei Seiten teilweise oder überwiegend offen ist. Wenigstens eine der geschlossenen Seiten dient der Befestigung des Zargenprofils an einer Gebäudestruktur. Zu diesem Zweck ist eine Außenfläche jener geschlossenen Seite im Wesentlichen flächig ausgebildet.
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Die zweite geschlossene Seite, welche zur ersten geschlossenen Seite benachbart angeordnet ist, kann bei entsprechenden räumlichen Verhältnissen ebenfalls zur Befestigung der Torzarge an einer angrenzenden Gebäudestruktur genutzt werden. Vorrangig dient sie jedoch der Führung von Kabeln, Leitungen, Drucktastern, Lichtanzeigen und Ähnlichem und ist deshalb mit wenigstens einem vertikal entlang einer Außenseite des Zargenprofils verlaufenden Kanal ausgestattet. Umfasst das Zargenprofil mehrere solcher Kanäle an der Außenseite der zweiten geschlossenen Seite, so können diese unterschiedliche Dimensionen aufweisen, um möglichst viele unterschiedliche Kundenwünsche mit einer standardisierten Konstruktion erfüllen zu können. Neben der vorstehend beschriebenen Unterbringung von Komponenten erhöhen die genannten Kanäle auch die Biege- und Torsionssteifigkeit des Zargenprofils und tragen so zur Stabilität der gesamten Rolltorvorrichtung bei.
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Auf einer der zweiten geschlossenen Seite des Zargenprofils gegenüberliegenden Seite befindet sich eine erste offene Seite des Zargenprofils. Ein sich von der ersten geschlossenen Seite erstreckender Abschnitt ragt teilweise in die erste offene Seite hinein, womit das Zargenprofil über mehr als die Hälfte des im horizontalen Schnitt gebildeten Rechtecks geschlossen ist. Auch diese Konstruktion erhöht die Steifigkeit der Rolltorvorrichtung.
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Der Zargendeckel ist ebenfalls auf der ersten offenen Seite des Zargenprofils angeordnet und erstreckt sich gleichermaßen über die gesamte Höhe des Rolltores. Dabei ist er beabstandet vom dem sich teilweise in die erste offene Seite erstreckenden Abschnitt des Zargenprofils platziert. Der derart gebildete Spalt zwischen Zargenprofil und Zargendeckel stellt im Betriebszustand die Führung für das Rolltor dar und definiert demnach die Öffnungs- und Schließebene des Torbehangs. Der Zargendeckel selbst weist ein im Wesentlichen flaches Profil auf, welches mit mehreren offenen und/oder geschlossenen Kanälen versehen sein kann. Diese dienen jedoch weniger der Unterbringung von Komponenten des Rolltores, auch wenn dies theoretisch möglich ist, sondern erhöhen in erster Linie die Biege- und Torsionssteifigkeit des Zargendeckels und somit dessen Stabilität. Ein in Richtung der zweiten geschlossenen Seite offener Kanal dient ferner der nachstehend beschriebenen Verbindung mit einem Verbindungselement.
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Gemäß dem vorstehend Beschriebenen besteht keine unmittelbare mechanische Verbindung zwischen dem Zargenprofil und dem Zargendeckel. Stattdessen werden diese beiden Bauteile über wenigstens ein Verbindungselement miteinander verbunden. Das wenigstens eine Verbindungselement zeichnet sich dadurch aus, dass es sich im Gegensatz zu Zargenprofil und Zargendeckel nicht über die gesamte Höhe des Rolltores erstreckt, sondern nur abschnittsweise eine Verbindung herstellt. Bei vergleichsweise niedrigen Rolltoren kann das Vorsehen eines einzigen Verbindungselements ausreichend sein, um eine ausreichende Stabilität der Torzarge über deren gesamte Höhe zu gewährleisten. Mit zunehmender Höhe des Rolltores ist das Vorsehen einer Mehrzahl an Verbindungselementen ratsam, wobei es sich anbietet, die Verbindungselemente in äquidistanten Schritten anzuordnen. Auf diese Weise kann die Stabilität der Torzarge, insbesondere der Verbindung zwischen Zargenprofil und Zargendeckel, erhöht werden. Auch ist eine Arbeitsanweisung zur derartigen Installation für den jeweiligen Monteur oder das Wartungs-/Instandhaltungspersonal leichter umzusetzen.
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Die Verbindung zwischen dem Verbindungselement und dem Zargenprofil respektive dem Zargendeckel erfolgt mittels eines lösbaren Fügeverfahrens, beispielsweise mittels Schrauben. Um eine Verdrehung des Verbindungselements bezüglich einer Schraubenachse konstruktiv zu verhindern, bietet es sich an, das Verbindungselement mit jeweils wenigstens zwei Schrauben mit dem Zargenprofil beziehungsweise dem Zargendeckel zu verbinden. Nicht lösbare Fügeverfahren, wie beispielsweise Schweißen, sind zwar ebenfalls denkbar, wirken sich jedoch nachteilig auf die anvisierte Wartungsfreundlichkeit sowie die Flexibilität bei Umrüstung und/oder Nachrüstung aus.
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Der Vorteil einer derartigen, aus Zargenprofil, Zargendeckel und wenigstens einem Verbindungselement bestehenden Torzarge ergibt sich dadurch, dass das Zargenprofil und/oder der Zargendeckel aus standardisierten Bauteilen bestehen.
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Die Verwendung standardisierter Bauteile hat vielerlei Vorteile: Werkzeugkosten zur Herstellung des Zargenprofils und/oder des Zargendeckels können gesenkt werden, da weniger verschiedene Werkzeuge benötigt werden. Die geringere Anzahl an unterschiedlichen Werkzeugen geht bei vergleichbarem Auftragsvolumen mit einem höheren Nutzungsgrad der Werkzeuge einher, wodurch sich diese schneller amortisieren.
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Des Weiteren können die Lagerkosten gesenkt werden, da aufgrund der geringeren Anzahl an unterschiedlichen Zargenprofilen und/oder Zargendeckeln weniger produzierte Bauteile vorgehalten werden müssen. Dies hat auch direkte Auswirkungen auf die Aftermarket-Logistik, welche ebenfalls vereinfacht wird. Denn bei der heute bestehenden Komplexität und Vielfalt an Torzargen ist es unmöglich, in einem Regionallager eines weit vom Produktionsort der Bauteile entfernten Marktes alle in diesem Markt verwendeten Zargenprofile und/oder Zargendeckel vorzuhalten. Wird nun ein Ersatzteil eines Bauteils benötigt, muss dieses aus einem Zentrallager, welches möglicherweise gar auf einem anderen Kontinent liegt, angeliefert werden. Liegt das benötigte Teil auch dort nicht auf Lager, muss es sogar erst produziert werden. Dadurch kann es vorkommen, dass es oftmals mehrere Tage, in manchen Fällen sogar einige Wochen dauert, bis ein passendes Ersatzteil verbaut werden kann. Darüber hinaus besteht bei stark individualisierten Spezialkonstruktionen die Gefahr, dass das lokale Servicepersonal nicht zur Installation dieser Teile qualifiziert ist, und entsprechendes Personal eingeflogen werden muss. Dies kann zu untragbaren Zuständen beim Verwender/Kunden eines Rolltores führen.
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Die Verwendung von standardisierten, sprich auftragsunabhängigen Bauteilen bei Zargenprofil und/oder Zargendeckel ermöglicht, wie bereits beschrieben, eine Verringerung der Anzahl unterschiedlicher Bauteile. Damit kann unter Verwendung der bestehenden Lagerkapazitäten ein größerer Anteil der in einem bestimmten Markt verwendeten Zargenprofile und/oder Zargendeckel vorgehalten werden. Die Notwendigkeit von Anlieferungen aus einem Zentrallager oder sogar von Nachproduktionen sinkt somit. Gleichzeitig sinkt die Komplexität der Montage durch die Standardisierung der Verbindung des Zargenprofils und des Zargendeckels mittels dem wenigstens einen Verbindungselement. Daher bedarf es keines speziell qualifizierten Personals, welches womöglich erst eingeflogen werden muss. Dem Verwender/Kunden eines Rolltores kann somit mit weniger Aufwand, und damit schneller und günstiger, die Bereitstellung und die Montage eines benötigten Ersatzteils angeboten werden.
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Wie dem vorstehend Beschriebenen entnommen werden kann, werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung standardisierte Bauteile als solche verstanden, wenn sie nicht für einen speziellen Anwendungsfall konstruiert und produziert werden, sondern in einer Mehrzahl von Konstruktionen zum Einsatz kommen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird der Standardisierungsgrad dadurch weiter gesteigert, dass das Zargenprofil und/oder der Zargendeckel aus Meterware hergestellt sind. Das bedeutet, dass das Zargenprofil und/oder der Zargendeckel zunächst mit einer Maximallänge hergestellt werden, die sich in erster Linie nach produktionsspezifischen und logistischen Gesichtspunkten richtet. Erst bei der Anpassung auf den individuellen Einsatzfall wird das Zargenprofil und/oder der Zargendeckel auf die benötigte Länge gekürzt. Dieses Kürzen kann mit handelsüblichen Werkzeugen durchgeführt werden und erfordert weder besondere Kenntnisse noch eine besondere Ausrüstung.
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Weiter oben wurde beschrieben, dass das Zargenprofil und der Zargendeckel im Wesentlichen die Form eines Rechtecks beschreiben, welches geschlossene und wenigstens teilweise offene Seiten aufweist. Innerhalb dieser vier Seiten befindet sich ein Zargenschacht, in welchem gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Torzarge funktionelle und/oder verbindende Bauteile des Rolltores untergebracht sind. Dabei kann es sich beispielsweise um Sicherheitseinrichtungen, wie Elemente einer Lichtschranke, um elektrische Leitungen oder Datenleitungen, um Antriebskomponenten oder um Überwachungseinrichtungen des Rolltores handeln. Darüber hinaus sind weitere Komponenten denkbar, die nicht zwingend zum Rolltor selbst gehören müssen, sondern auch ein Teil der umgebenden Gebäudestruktur sein können.
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Vorteilhafterweise weist das Verbindungselement, das das Zargenprofil mit dem Zargendeckel verbindet, ein Z-, U- oder L-förmiges Querschnittsprofil auf. Die dabei vorliegenden Winkel ermöglichen einerseits eine prozesssichere Montage der Torzarge, andererseits verleihen sie der Torzarge die benötigte Stabilität und Steifigkeit. Darüber hinaus sind auch weitere stabilisierende Querschnittsprofile denkbar. Das Verbindungselement ist ferner so ausgeführt, dass es zur Kabelbefestigung genutzt werden und Anbauteile aufnehmen kann.
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Weiter bevorzugt ist das wenigstens eine Verbindungselement als Stanz- und/oder Biegeteil ausgeführt. Dies ermöglicht eine Herstellung des wenigstens einen Verbindungselements mit Werkzeugen, die zum herkömmlichen Inventar von Service-Werkstätten gehören. Optimalerweise wird das wenigstens eine Verbindungselement zunächst aus einer Platine in der gewünschten Größe herausgestanzt, bevor es anschließend in die geforderte Form gebogen wird. Ein solches Herstellungsverfahren ermöglicht eine zufriedenstellende Maßgenauigkeit bei gleichzeitig geringen Produktionskosten des wenigstens einen Verbindungselements.
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Entsprechend der vorstehenden Beschreibung zeigt die zweite offene Seite des Grundkörpers des Zargenprofils in der Regel in Richtung des Gebäudeinneren, oder, bei einer trennenden Schutzeinrichtung, in Richtung des Bedieners. Um eine unsachgemäße Manipulation der im Zargenschacht verbauten Komponenten sowie den Eintrag von Verunreinigungen in diesem Raum zu verhindern, ist die Torzarge gemäß einer bevorzugten Ausführungsform mit einer Revisionsvorrichtung ausgestattet. Dies kann beispielsweise eine transparente Scheibe sein, die die zweite offene Seite über einen Abschnitt oder die gesamte Höhe der Torzarge verschließt. Befinden sich im Zargenschacht beispielsweise Überwachungseinrichtungen mit abzulesenden Anzeigen, so bietet sich einem Verwender des Rolltores die Möglichkeit, diese Anzeigen abzulesen, ohne die Revisionsvorrichtung öffnen oder entfernen zu müssen. Zu diesem Zweck kann es auch ausreichend sein, wenn nur der Abschnitt der Revisionsvorrichtung, der sich im Bereich der Anzeigen der Überwachungseinrichtungen befindet, transparent ist, während die restlichen Abschnitte der zweiten offenen Seite mittels einer nicht transparenten und dadurch beispielsweise kostengünstigeren Revisionsvorrichtung verdeckt werden.
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Um einen schnellen und einfachen Zugang zu den im Zargenschacht angeordneten Komponenten zu ermöglichen, ist die Revisionsvorrichtung mittels lösbarer Verbindungsmittel, wie beispielsweise Schrauben, am Zargenprofil und am Zargendeckel befestigt. Alternativ ist es auch möglich, an einem der beiden letztgenannten Bauteile Scharniere vorzusehen, welche ein schnelles Öffnen und Schließen der Revisionsvorrichtung erlauben.
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Des Weiteren umfasst die vorliegende Erfindung ein Rolltor mit wenigstens einer Torzarge nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen. Um die genannten Vorteile bestmöglich nutzen zu können bietet es sich an, beide Torzargen eines Rolltores derart auszuführen.
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Im Folgenden wird die erfindungsgemäße Torzarge anhand der Zeichnung erläutert. Darin zeigen:
- 1 eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Torzarge im horizontalen Schnitt; und
- 2 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Torzarge.
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1 zeigt eine horizontale Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Torzarge 10. Diese besteht aus einem Zargenprofil 12, einem Zargendeckel 14 und einem das Zargenprofil 12 und den Zargendeckel 14 verbindenden Verbindungselement 16. Darüber hinaus umfasst die Torzarge 10 gemäß der Ausführungsform nach 1 eine Revisionsvorrichtung 20.
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Das Zargenprofil 12 beschreibt eine im Wesentlichen rechteckige Grundform mit zwei geschlossenen Seiten 22, 24 und zwei wenigstens teilweise offenen Seiten 26, 28. Die erste geschlossene Seite 22 weist eine im Wesentlichen ebene Außenseite auf, die im eingebauten Zustand der Torzarge 10 im Kontakt mit einer angrenzenden Gebäudestruktur steht und über welche das Zargenprofil 12 an der angrenzenden Gebäudestruktur befestigt wird. Im Falle einer freistehenden Torzarge 10 kann es sich dabei beispielsweise auch um ein Stahlprofil handeln. Die zweite geschlossene Seite 24 grenzt rechtwinklig an die erste geschlossene Seite 22 an. Sie weist an ihrer Außenseite mehrere Kanäle unterschiedlicher Breite und Tiefe auf, welche der Unterbringung von Kabeln, Leitungen und Ähnlichem dienen. Darüber hinaus beinhaltet die zweite geschlossene Seite 24 gemäß der in 1 gezeigten Ausführungsform auch mehrere zur Außenseite hin offene, vertikal verlaufende Kanäle. In diese können beispielsweise Nutensteine aufgenommen werden, über welche das Zargenprofil 12 auch an der zweiten geschlossenen Seite 24 mit einer angrenzenden Gebäudestruktur verbunden werden kann. Zugleich bewirken diese Kanäle, unabhängig davon, ob sie sich zur Außenseite oder zur Innenseite des Zargenprofils 12 hin öffnen, eine Versteifung des Zargenprofils 12 und somit der gesamten Torzarge 10.
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Gegenüber der zweiten geschlossenen Seite 24 beinhaltet das Zargenprofil 12 eine erste offene Seite 26. Die Struktur des Zargenprofils 12 erstreckt sich, rechtwinklig von der ersten geschlossenen Seite 22 ausgehend, teilweise in die erste offene Seite 26 hinein. Auch in diesem Bereich umfasst das Zargenprofil 12 mehrere vertikal verlaufende Kanäle, welche einerseits der Versteifung des Zargenprofils 12 dienen, und andererseits die Unterbringung von Kabeln oder Leitungen ermöglichen.
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Ebenfalls in der ersten offenen Seite 26, in Verlängerung des vorstehend beschriebenen Abschnitts des Zargenprofils 12 und beabstandet zu diesem angeordnet, befindet sich ein Zargendeckel 14. In der in 1 dargestellten Ausführungsform umfasst der Zargendeckel 14 drei Kanäle, die sich über dessen gesamte Höhe erstrecken. Die beiden äußeren Kanäle sind geschlossen und dienen so der Versteifung des Zargendeckels 14, was der Stabilität der gesamten Torzarge 10 zugutekommt. Theoretisch ist es ferner möglich, diese Kanäle zur Unterbringung von Kabeln, Leitungen und Ähnlichem zu nutzen. Der mittlere Kanal ist zur Innenseite hin offen ausgebildet. Neben der Versteifung liegt dessen Hauptfunktion in der Anbindung des Zargendeckels 14 an ein nachstehend beschriebenes Verbindungselement 16. Zu diesem Zweck ist der mittlere Kanal zur Aufnahme eines oder mehrerer Nutensteine ausgebildet. Dieser kann, je nach individuellem Anwendungsfall, mit geringem Aufwand vertikal verschoben werden, um eine sichere und funktionstüchtige Anbindung des Zargendeckels 14 über das Verbindungselement 16 an das Zargenprofil 12 zu gewährleisten.
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Der in der ersten offenen Seite 26 konstruktiv vorgesehene Spalt zwischen Zargenprofil 12 und Zargendeckel 14 dient im Betriebszustand des Rolltores als Führung für einen Behang und definiert demnach dessen Öffnungs- und Schließebene. Die Maßhaltigkeit der Bauteile spielt somit eine für die Funktion und Langlebigkeit der Torzarge 10 entscheidende Rolle.
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Wie in 1 zu erkennen ist, besteht zwischen dem Zargenprofil 12 und dem Zargendeckel 14 kein unmittelbarer physischer Kontakt. Die Verbindung wird stattdessen über das Verbindungselement 16 hergestellt. Im Gegensatz zum Zargenprofil 12 und dem Zargendeckel 14 erstreckt sich das Verbindungselement 16 nicht über die gesamte Höhe eines Rolltores, sondern nur über einen gewissen Abschnitt. Deshalb kann es ab einer gewissen Gesamthöhe des Rolltores ratsam sein, mehr als ein Verbindungselement 16 vorzusehen. Gemäß der in 1 gezeigten Ausführungsform weist das Verbindungselement 16 ein Z-förmiges Querschnittsprofil auf. In den beiden Schenkeln sind nicht dargestellte Bohrungen vorhanden. Über jene Bohrungen, beziehungsweise diese durchdringende Schrauben, kann das Verbindungselement 16 mit dem Zargenprofil 12 respektive dem Zargendeckel 14 verbunden werden. Dazu sind in den jeweiligen, zur Innenseite hin offenen Kanälen von Zargenprofil 12 und Zargendeckel 14 Nutensteine angeordnet, die in Verbindung mit den Schrauben eine stabile, aber lösbare Verbindung zwischen dem Verbindungselement 16 und dem Zargenprofil 12 beziehungsweise dem Zargendeckel 14 herstellen. Das Verbindungselement 16 selbst kann mit überschaubarem Aufwand als Stanzteil hergestellt werden, bevor ihm mittels eines Biegeprozesses die gewünschte Querschnittsform verliehen wird.
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Im montierten Zustand beschreiben das Zargenprofil 12 und der Zargendeckel 14 eine rechteckige Grundform, deren Innenraum als Zargenschacht 18 bezeichnet wird. Dieser Zargenschacht 18 bietet sich zur Führung und Unterbringung von funktionellen und/oder verbindenden Bauteilen an. Dies können einerseits Kabel, Leitungen, Schläuche oder Ähnliches sein, die den Zargenschacht 18 teilweise oder über dessen gesamte Höhe durchlaufen. Andererseits ist es auch möglich, Sicherheitsfunktionen wie Komponenten einer Lichtschranke, Endschalter oder beispielsweise Antriebskomponenten des Rolltores im Zargenschacht 18 unterzubringen. Um diese Komponenten vor einer unsachgemäßen Manipulation oder einem verstärkten Kontakt mit Schmutz zu schützen, wird die zweite offene Seite 28 der Torzarge 10, die der ersten geschlossenen Seite 22 gegenüberliegt, durch eine Revisionsvorrichtung 20 verdeckt. Dabei kann es sich um eine transparente Vorrichtung handeln, die den Blick auf im Zargenschacht 18 angeordnete Komponenten ermöglicht. Ebenso ist es möglich, die Revisionsvorrichtung 20 nur im Bereich funktionaler Komponenten transparent auszuführen, und in anderen Bereichen eine intransparente und gegebenenfalls günstigere Revisionsvorrichtung 20 vorzusehen. Ist kein Einblick auf die im Zargenschacht 18 angeordneten Bauteile erforderlich oder gewünscht, so kann die Revisionsvorrichtung 20 über die gesamte Höhe der Torzarge 10 intransparent ausgeführt werden.
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2 zeigt eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Torzarge 10 mit einem erhöhten Detaillierungsgrad. Die erste offene Seite 22 und somit die Führung für den Behang eines Rolltores befindet sich in dieser Darstellung auf der rechten Seite. Zusätzlich zu den bereits im Rahmen von 1 erwähnten Komponenten zeigt 2 eine oberhalb der Torzarge 10 angebrachte Kopfplatte, an welcher eine Wickelwelle des Rolltores befestigt wird.
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Zu Darstellungszwecken ist die Torzarge 10 mehrfach geschnitten, wobei jeweils Abschnitte mit einem Verbindungselement 16 gezeigt sind. Die Verbindungselemente 16 weisen Öffnungen und Einschnitte auf. Diese dienen teilweise der Erhöhung der Steifigkeit der Verbindungselemente 16 und somit der Stabilität der gesamten Torzarge 10. Außerdem können funktionelle und/oder verbindende Bauteile an den Öffnungen und Einschnitten angeordnet beziehungsweise befestigt werden, womit die Vielseitigkeit der erfindungsgemäßen Torzarge 10 weiter erhöht wird.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Torzarge
- 12
- Zargenprofil
- 14
- Zargendeckel
- 16
- Verbindungselement
- 18
- Zargenschacht
- 20
- Revisionsvorrichtung
- 22
- Erste geschlossene Seite
- 24
- Zweite geschlossene Seite
- 26
- Erste offene Seite
- 28
- Zweite offene Seite
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN EN 14120:2016-05 [0002]