-
Die Erfindung betrifft eine Motorradantriebswellenanordnung. Antriebswellen zum Übertragen von Antriebskräften entlang einer Hinterradschwinge, wobei diese Kräfte von einem Motorradantriebsmotor bereitgestellt werden, hin zu einem Motorradantriebsrad sind von einzelnen Motorradherstellern bekannt, weiter sind auch unterschiedliche Antriebswellen im Fahrzeugbau als sogenannte Kardanwellen grundsätzlich bekannt. Die
DE 10 2004 049 833 A1 befasst sich mit einer Abstützeinrichtung für eine Gelenkwelle eines Nutzfahrzeuges und einem Verfahren zur Montage derselben.
-
Nachfolgend ist die Erfindung in Zusammenhang mit dem Hinterradantrieb an einem Einspurfahrzeug, also allgemein einem Motorrad, beschrieben, dies ist nicht als eine Einschränkung der Erfindung zu verstehen. Das Hinterrad eines solchen Motorrads ist in einer Schwinge gegenüber dem Motorradrahmen beweglich gelagert. Weiter ist eine Motorradantriebswelle vorgesehen, welche Antriebsleistung zum Überwinden von Fahrwiderständen von einem Motorradgetriebeausgang zu einem Radantrieb überträgt. Wie dargelegt ist das Hinterrad des Motorrads gegenüber dem Motorradgetriebeausgang beweglich, so dass die Motorradantriebswelle wenigstens ein Gelenk aufweist. Es ist eine Aufgabe der Erfindung eine Motorradantriebswelle mit gegenüber dem Stand der Technik verbesserter Betriebssicherheit anzugeben. Diese Aufgabe wird durch eine Motorradantriebswellenanordnung gemäß Patentanspruch 1 gelöst, beziehungsweise durch ein Motorrad mit einer solchen Motorradantriebswellenanordnung.
-
Im Sinn der Erfindung ist unter einer Motoradantriebswellenanordnung eine Anordnung beziehungsweise eine Vorrichtung zu verstehen, mittels welcher Antriebsleistung (Drehzahl, Drehmoment) zum Überwinden von Fahrwiderständen von einer Motorradantriebseinheit zu einem Motorradradantrieb übertragen werden. Weiter weist die Motorradantriebswellenanordnung eine Motorradantriebswelle auf, welche eine Rotationsachse, sogenannte Antriebswellenrotationsachse, aufweist, um welche diese beim Übertragen dieser Antriebsleistung rotiert und wobei sich diese Rotationsachse wenigstens im Wesentlichen in einer Fahrzeuglängsrichtung erstreckt. Eine Derartige Anordnung ist bei einem
-
Motorradantrieb im Allgemeinen als sogenannter Kardanantrieb bekannt. Weiter weist ein Motorrad im Allgemeinen einen Motorradrahmen auf, in welchem die Motorradantriebseinheit aufgenommen ist und eine Motorradschwinge, mit welcher der Motorradradantrieb und damit insbesondere das angetriebene Motorradhinterrad gegenüber dem Motorradrahmen geführt ist. Die Motorradschwinge ist, insbesondere zum Ermöglichen einer Federungsbewegung des Motorradhinterrads gegenüber dem Motorradrahmen, beweglich gegenüber dem Motorradrahmen aufgenommen.
-
Diese Motorradantriebswellenanordnung weist ein erstes Antriebsgelenk auf, welches ein erstes Antriebsorgan und ein erstes Abtriebsorgan aufweist. Weiter sind das erste Antriebsorgan und das erste Abtriebsorgan formschlüssig mit wenigstens einem Verbindungsstück miteinander zum Übertragen von Antriebskräften verbunden, vorzugsweise ist das Verbindungsstück kreuzförmig ausgebildet. Vorzugsweisel ist dieses erste Antriebsgelenk als ein sogenanntes Kardangelenk, beziehungsweise als ein kardanisches Gelenk, ausgebildet. Das erste Antriebsorgan des ersten Antriebsgelenks ist mit der Motorradantriebswelle, vorzugsweise drehfest, verbunden oder ist einstückig mit dieser ausgebildet und weist damit kinematisch die gleiche Rotationsachse wie die Motorradantriebswelle auf. Weiter ist dieses erste Abtriebsorgan mit einer weiteren Antriebsstrangkomponente verbindbar oder ist in einem eingebauten Zustand der Motorradantriebswellenanordnung drehfest mit einer solchen Antriebsstrangkomponente verbunden. Im Sinn der Erfindung ist unter einer solchen Antriebsstrangkomponente insbesondere ein Motorradgetriebeausgang oder ein Motorradmotorausgang zu verstehen oder vorzugsweise eine Antriebsstrangwelle.
-
Das erste Antriebsorgan weist einen ersten Antriebsverbindungsabschnitt auf, in welchem dieses mit dem ersten Verbindungsstück verbunden ist, vorzugsweise gelenkig verbunden, und weiter weist das erste Abtriebsorgan einen ersten Abtriebsverbindungsabschnitt aufweist, in welchem dieses mit diesem ersten Verbindungsstück verbunden ist, vorzugsweise gelenkig verbunden ist. In einer gestreckten Ausrichtung, in einer Ausrichtung also in welcher das erste Antriebsorgan und das erste Abtriebsorgan die gleiche Rotationsachse aufweisen, überdecken sich dieser Antriebsverbindungsabschnitt und dieser Abtriebsverbindungsabschnitt in einer axialen Richtung, also in Richtung dieser Rotationsachse.
-
An der Motorradantriebswellenanordnung ist eine erste Wellenfangvorrichtung vorgesehen. Diese erste Wellenfangvorrichtung, weist in der gestreckten Ausrichtung die gleiche Rotationsachse wie die Motorradwelle, beziehungsweise wenigstens dieses erste Antriebsorgans oder dieses erste Abtriebsorgan oder beider, auf. Diese erste Wellenfangvorrichtung überdeckt in der gestreckten Ausrichtung in der axialen Richtung (Erstreckung der Rotationsachse), sowohl den ersten Antriebsverbindungsabschnitt wie auch den ersten Abtriebsverbindungsabschnitt wenigstens teilweise und weiter umgibt die erste Wellenfangvorrichtung in radialer Richtung wenigstens den ersten Antriebsverbindungsabschnitt oder den ersten Abtriebsverbindungsabschnitt oder beide. Vorzugsweise umgibt die ersten Wellenfangvorrichtung diese oder diesen Abschnitt vollständig. Insbesondere mit einer solchen Ausgestaltung der Motoradantriebswellenanordnung ist mit der ersten Wellenfangvorrichtung, insbesondere bei einem Defekt des ersten Antriebsgelenks, verhindert, dass sich das erste Antriebsorgan vollständig vom ersten Abtriebsorgan trennt oder wenigstens ist die Wahrscheinlichkeit für ein solches Ereignis verringert und insbesondere dadurch ist eine Motorradantriebswellenanordnung mit verbesserter Betriebssicherheit darstellbar.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform der Motorradantriebswellenanordnung ist diese erste Wellenfangvorrichtung drehfest mit dem ersten Antriebsorgan oder mit dem ersten Abtriebsorgan verbunden. Vorzugsweise umgibt die erste Wellenfangvorrichtung das Organ (erstes Antriebsorgan / erstes Abtriebsorgan) mit welchem dieses drehfest verbunden ist. Weiter vorzugsweise umgibt die erste Wellenfangvorrichtung das Organ (erstes Antriebsorgan / erstes Abtriebsorgan), mit welchem dieses drehfest verbunden ist, im Bereich der axialen Überdeckung radial von außen, also bildlich gesprochen hülsenartig. Insbesondere eine solche Ausgestaltung der Motorradantriebswellenanordnung ermöglicht einen besonders einfachen Aufbau dieser. Weiter vorzugsweise ist die erste Wellenfangvorrichtung einstückig ausgebildet und bevorzugt ist die Wellenfangvorrichtung aus zwei oder mehr Einzelteilen zusammengesetzt.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform der Motorradantriebswellenanordnung ist zusätzlich zu diesem ersten auch ein zweites Antriebsgelenk an der Motorradantriebswelle vorgesehen, welches insbesondere an einem Ende der Motorradantriebswelle angeordnet ist, welches dem Ende, an welchem das erste Antriebsgelenk angeordnet ist, gegenüberliegt. Vorzugsweise ist das zweite Antriebsgelenk, wenigstens im Wesentlichen gleichartig zum ersten Antriebsgelenk aufgebaut. Das zweite Antriebsgelenk weist ein zweites Antriebsorgan und ein zweites Abtriebsorgan auf, wobei das zweite Antriebsorgan und das zweite Abtriebsorgan formschlüssig mit wenigstens einem zweiten Verbindungsstück miteinander, insbesondere zum Übertragen von Antriebskräften, verbunden sind.
-
Dabei ist in dieser Ausführungsform das zweite Antriebsorgan mit der Motorradantriebswelle verbunden oder ist einstückig mit dieser ausgebildet und weiter ist das zweite Abtriebsorgan mit einer zusätzlichen Antriebsstrangkomponente verbindbar, im eingebauten Zustand der Motorradantriebswellenanordnung ist dieses zweite Abtriebsorgan mit einem Motorradradantrieb, vorzugsweise einem Achsgetriebe, drehfest verbunden oder wenigstens zeitweise drehfest mit diesem verbindbar.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform der Motoradantriebswellenanordnung weist das zweite Antriebsorgan einen zweiten Antriebsverbindungsabschnitt auf, in welchem dieses mit dem zweiten Verbindungsstück verbunden ist, vorzugsweise gelenkig mit diesem verbunden ist. Weiter weist das zweite Abtriebsorgan einen zweiten Abtriebsverbindungsabschnitt auf, in welchem dieses mit dem zweiten Verbindungsstück verbunden ist, vorzugsweise gelenkig mit diesem verbunden ist. Der zweite Antriebsverbindungsabschnitt und der zweite Abtriebsverbindungsabschnitt überdecken sich in der axialen Richtung der Motorradantriebswelle, insbesondere in einem gestreckten Zustand der Motoradantriebswellenanordnung, wobei in diesem gestreckten Zustand das zweite Abtriebsorgan und die Motorradantriebswelle die gleiche Rotationsachse aufweisen. Es ist vorgeschlagen, dass auch eine zweite Wellenfangvorrichtung vorgesehen ist, welche in dieser axialen Richtung sowohl den zweiten Antriebsverbindungsabschnitt als auch den zweiten Abtriebsverbindungsabschnitt, wenigstens teilweise, überdeckt. Insbesondere mit einer solchen Ausgestaltung der Motorradantriebswellenanordnung ist eine Vorrichtung mit besonders hoher Betriebssicherheit erreichbar.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die zweite Wellenfangvorrichtung drehfest mit dem zweiten Antriebsorgan oder mit dem zweiten Abtriebsorgan verbunden. Vorzugsweise umgibt die zweite Wellenfangvorrichtung das Organ (zweites Antriebsorgan / zweites Abtriebsorgan) mit welchem dieses drehfest verbunden ist. Weiter vorzugsweise umgibt die zweite Wellenfangvorrichtung das Organ (zweites Antriebsorgan / zweites Abtriebsorgan), mit welchem dieses drehfest verbunden ist, radial von außen, also bildlich gesprochen hülsenartig. Insbesondere eine solche Ausgestaltung der Motorradantriebswellenanordnung ermöglicht einen besonders einfachen Aufbau dieser. Weiter vorzugsweise ist die zweite Wellenfangvorrichtung einstückig ausgebildet und bevorzugt ist die zweite Wellenfangvorrichtung aus zwei oder mehr Einzelteilen zusammengesetzt.
-
Weiter ist ein Motorrad vorgeschlagen, welches ein antreibbares Motorradhinterrad, also ein Motorradantriebsrad, aufweist und wobei Antriebsleistung von einer Motorradantriebseinheit mittels einer Motorradwellenanordnung, in einer der zuvor erläuterten Ausführungsformen, zum Übertragen von einem Motorradantriebsmotor auf ein Motorradantriebsrad.
-
Nachfolgend sind einzelne Merkmale der Erfindung sowie eine bevorzugte Ausführungsform dieser anhand der Figuren näher erläutert, dabei sind auch andere als die dargestellte Kombination von Merkmalen möglich, es zeigt:
- 1: ein erstes Abtriebsorgan mit erster Wellenfangvorrichtung in 3D-Ansicht,
- 2: ein zweites Abtriebsorgan mit zweiter Wellenfangvorrichtung in 3D-Ansicht,
- 3: Motorradantriebswellenanordnung in Teilansicht,
- 4: Teilschnittdarstellung einer Motorradantriebswellenanordnung.
-
In 1 ist ein erstes Abtriebsorgan 2 dargestellt, an diesem ersten Abtriebsorgan 2 ist die erste Wellenfangvorrichtung 1 drehfest angeordnet. Die erste Wellenfangvorrichtung 1 und das erste Abtriebsorgan 2 rotieren im planmäßigen Betrieb (Leistungsübertragung mittels Drehzahl und Drehmoment) um die Rotationsachse 3. Diese Rotationsachse 3 ist konzentrisch und achsparallel zu einer Rotationsachse der Motorradantriebswelle (nicht dargestellt), mittels welcher dieses erste Abtriebsorgan 2 im zusammengesetzten Zustand der Motoradantriebswellenanordnung drehfest verbunden ist. Das erste Abtriebsorgan 2 weist einen ersten Abtriebsverbindungsabschnitt 4 auf in welchem dieses erste Abtriebsorgan 2 gelenkig mit einem ersten Verbindungsstück (nicht dargestellt) verbunden ist, wobei mit diesem ersten Verbindungsstück gleichermaßen das erste Antriebsorgan verbunden ist und so ist ein Kardangelenk gebildet. Das erste Abtriebsorgan 2 weist eine Abtriebsorgannabe 5 auf, mittels welcher dieses mit der weiteren Antriebsstrangkomponente formschlüssig verbindbar ist.
-
In einem Schadensfall am ersten Abtriebsgelenk, welches mit der ersten Wellenfangvorrichtung 1 versehen ist, beispielsweise beim Versagen des ersten Verbindungsstücks (nicht dargestellt), ist durch die erste Wellenfangvorrichtung 1 ein vollständiges Lösen des ersten Antriebsorgans von dem ersten Abtriebsorgan 2 verhindert, da die erste Wellenfangvorrichtung 1 eine freie, insbesondere eine radiale, Bewegung also eine Bewegung orthogonal zur Rotationsachse 3 des ersten Abtriebsorgans 2 behindert, da die erste Wellenfangvorrichtung 1 den ersten Abtriebsverbindungsabschnitt 4 in axialer Richtung überdeckt, wie auch den hier nicht dargestellten ersten Antriebsverbindungsabschnitt.
-
In einem Schadensfall am zweiten Antriebsgelenk, beispielsweise beim Versagen des zweiten Verbindungsstücks (nicht dargestellt), ist durch die zweite Wellenfangvorrichtung 11 ein vollständiges Lösen des zweiten Abtriebsorgans von dem zweiten Antriebsorgan 12 verhindert, da die zweite Wellenfangvorrichtung 11 eine freie, insbesondere eine radiale also eine Bewegung orthogonal zur Rotationsachse 13, des ersten Abtriebsorgans behindert, da die zweite Wellenfangvorrichtung 11 den zweiten Abtriebsverbindungsabschnitt 14 in axialer Richtung überdeckt, wie auch den hier nicht dargestellten zweiten Antriebsverbindungsabschnitt.
-
In 3 ist eine Motoradantriebswellenanordnung teilweise in 3D-Ansicht gezeigt. Mittels des ersten Antriebswellengelenks 16 ist die Motorradantriebswelle 6 drehfest mit weiteren Antriebsstrangkomponente verbunden, welche vorliegend als Zahnwellenzapfen 7 ausgebildet ist, welcher beispielsweise drehfest mit einem Motorradgetriebeausgang verbunden sein kann. Das erste Antriebsgelenk 16 weist das erste Abtriebsorgan 2 auf, welches über ein kreuzförmiges erstes Verbindungsstück (nicht dargestellt) mit dem ersten Antriebsorgan 17 drehfest verbunden ist. Das erste Antriebsorgan 17 ist drehfest mit der Motorradantriebswelle 6 verbundene und rotiert bei der Übertragung von Antriebsleistung (Drehzahl, Drehmoment) um die Antriebswellenrotationsachse 9. Im gestreckten Zustand verlaufen die Rotationsachse 3 des ersten Abtriebsorgans 2 und die Antriebswellenrotationsachse 9 achsparallel und sind konzentrisch zueinander ausgerichtet. Aus der in 4 gezeigten Teilschnittdarstellung des ersten Abtriebsgelenks 16 ist erkennbar, dass die erste Wellenfangvorrichtung 1 in axialer Richtung, hier also in Längserstreckung der Rotationsachse 3, den ersten Abtriebsverbindungsbereich 4 und den ersten Antriebsverbindungsbereich wenigstens teilweise überdeckt. Im Hintergrund ist ein Motorradbauteil 8 im Schnitt erkennbar.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102004049833 A1 [0001]