DE102017005165A1 - Fahrzeug - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit zumindest einem elektrischen Antrieb (2) zur Erzeugung einer Fahrzeuglängsbewegung, wobei der elektrische Antrieb (2) eine Antriebseinheit (2.1) umfasst, welche achsfest an einer zumindest einer eine Radträgeranordnung (6, 7) umfassenden Starrachse (3) angeordnet ist, die Starrachse (3) eine Schwinge (4) mit einer Querachse (5) umfasst, an welcher die zumindest eine Radträgeranordnung (6, 7) befestigt ist, die Schwinge (4) zumindest einen Schwingenarm (9, 10) umfasst, welcher an einem Ende an einem Drehpunkt (D) drehbar um eine Fahrzeugquerachse an einem Fahrzeugrahmen (11) befestigt ist und an einem diesem Ende gegenüberliegenden weiteren Ende mittels zumindest einem Federnelement (12, 13) mit den Fahrzeugrahmen (11) verbunden ist. Erfindungsgemäß ist die Antriebseinheit (2.1) am Drehpunkt (D) angeordnet.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Aus dem Stand der Technik sind allgemein Fahrzeuge mit elektrischen Antrieben zur Erzeugung einer Fahrzeuglängsbewegung bekannt, wobei zwischen achsfesten und rahmenfesten Antrieben unterschieden wird. Die Antriebe umfassen jeweils eine Antriebseinheit und eine Leistungselektronik. Bei achsfesten Antrieben ist die Antriebseinheit achsfest, das heißt an einer zumindest eine Radaufhängung umfassenden Fahrzeugachse, angeordnet. Ein Antrieb von Rädern kann dabei sowohl mit einer Antriebseinheit zentral für mehrere Räder oder für jedes Rad mittels einer separaten Antriebseinheit erfolgen. Bei rahmenfesten Zentralantrieben ist zumindest eine Antriebseinheit rahmenfest, d. h. an einem Fahrzeugrahmen, angeordnet und zum Antrieb mehrerer Räder vorgesehen.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Fahrzeug anzugeben.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Fahrzeug gelöst, welches die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Das Fahrzeug umfasst zumindest einen elektrischen Antrieb zur Erzeugung einer Fahrzeuglängsbewegung, wobei der elektrische Antrieb eine Antriebseinheit umfasst, welche achsfest an einer zumindest einer eine Radträgeranordnung umfassenden Starrachse angeordnet ist. Die Starrachse umfasst eine Schwinge mit einer Querachse, an welcher die zumindest eine Radträgeranordnung befestigt ist, wobei die Schwinge zumindest einen Schwingenarm umfasst, welcher an einem Ende an einem Drehpunkt drehbar um eine Fahrzeugquerachse an einem Fahrzeugrahmen befestigt ist und an einem diesem Ende gegenüberliegenden weiteren Ende mittels zumindest einem Federnelement mit den Fahrzeugrahmen verbunden ist. Erfindungsgemäß ist die Antriebseinheit am Drehpunkt angeordnet.
- Aufgrund der Anordnung der Antriebseinheit am Drehpunkt kann ein elektrifizierter Antrieb von Fahrzeugen, beispielsweise Nutzfahrzeugen, mit geringen ungefederten Massen bei maximaler Raumausnutzung, d. h. besonders geringem Raumbedarf, realisiert werden. Insbesondere sind die ungefederten Massen gegenüber herkömmlichen achsfesten Antrieben signifikant verringert. Des Weiteren findet im Bereich des Drehpunktes lediglich eine sehr geringe Drehbewegung der Antriebseinheit statt, hohe Stoßbelastungen wie bei herkömmlichen achsfesten Antrieben werden dagegen vermieden oder zumindest signifikant reduziert. Somit kann im Gegensatz zu herkömmlichen achsfesten Antrieben auch auf eine separate Anordnung einer Leistungselektronik verzichtet werden. Daraus resultiert wiederum, dass die Leistungselektronik direkt und ohne zusätzliche Verbindungselemente, wie beispielsweise elektrische Verbindung oder Kühlmittelverbindungen, an der zugehörigen Antriebseinheit positioniert werden kann.
- Aufgrund der Anordnung der Antriebseinheit am Drehpunkt kann gegenüber einer rahmenfesten Anordnung der Antriebseinheit mehr Raum im Fahrzeugrahmen zur Anordnung anderer Bauteile, beispielsweise elektrischer Energiespeicher, verwendet werden. Bei dieser Anordnung können mittels des Fahrzeugrahmens die anderen Bauteile einfach und sicher vor mechanischen und chemischen Einwirkungen geschützt werden.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
- Dabei zeigen:
-
1 schematisch eine Seitenansicht einer Radaufhängung eines Fahrzeugs mit einem elektrischen Antrieb und -
2 schematisch eine Draufsicht auf die Radaufhängung und den elektrischen Antrieb gemäß1 . - Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
- In
1 ist eine Seitenansicht einer Radaufhängung1 eines Fahrzeugs mit einem elektrischen Antrieb2 zur Erzeugung einer Fahrzeuglängsbewegung dargestellt.2 zeigt die Radaufhängung1 und den elektrischen Antrieb2 in einer Seitenansicht. - Die Radaufhängung
1 umfasst eine Starrachse3 mit einer Schwinge4 , welche eine Querachse5 umfasst. An gegenüberliegenden Stirnseiten der Querachse5 sind zwei Radträgeranordnungen6 ,7 angeordnet, welche jeweils eine Bremsscheibe und eine Radnabe zur Befestigung eines nicht näher dargestellten Rades aufweisen. Die Querachse5 wird dabei vorliegend durch nicht näher dargestellte Ausgangswellen eines insbesondere als Differentialgetriebe ausgebildeten Verteilergetriebes8 gebildet. - Weiterhin umfasst die Schwinge
4 zwei sich zumindest im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung erstreckende Schwingenarme9 ,10 , auch als Schwerter bezeichnet, zur Kraftübertragung in Fahrzeuglängsrichtung zwischen Rad und Starrachse3 sowie Fahrwerk. Die Schwingenarme9 ,10 sind dabei an einem Ende an einem Drehpunkt D drehbar um eine Fahrzeugquerachse an einem Fahrzeugrahmen11 befestigt. An dem verbleibenden und diesem Ende gegenüberliegenden weiteren Ende sind die Schwingenarme9 ,10 jeweils mittels zumindest einem Federnelement12 ,13 mit den Fahrzeugrahmen11 verbunden. Die Federelemente12 ,13 sind dabei vorliegend als Luftfederbälge ausgebildet, können jedoch in nicht näher dargestellten Ausführungsbeispielen auch abweichend, beispielsweise als Schraubenfedern oder Blattfedern, ausgebildet sein. Weiterhin sind die Schwingenarme9 ,10 mit der Querachse5 insbesondere verschraubt. - Weiterhin umfasst die Starrachse
3 ein als so genannter Panhardstab ausgebildetes Fahrwerks-Führungselement14 zu einer Seitenführung der Starrachse3 . Ferner sind die Schwingenarme9 ,10 mittels eines Torsionsrohrs15 miteinander verbunden. - Am Drehpunkt D ist der Antrieb
2 , welcher eine Antriebseinheit2.1 und eine direkt mit dieser gekoppelte Leistungselektronik2.2 umfasst, achsfest mit der Starrachse3 , insbesondere mit den Schwingenarmen9 ,10 , gekoppelt. Eine mechanische Kopplung zwischen dem Antrieb2 und dem Verteilergetriebe8 zur Übertragung eines mittels des Antriebs2 erzeugten Drehmoments auf die Radträgeranordnungen6 ,7 und somit auf die Räder erfolgt mittels einer Antriebswelle16 . - Aufgrund der Anordnung des Antriebs
2 am Drehpunkt D dreht sich der Antrieb2 beim Ein- und Ausfedern der Starrachse3 lediglich um wenige Grad um den Drehpunkt D mit. Hieraus resultieren besonders geringe mechanische Belastungen des Antriebs2 , was die direkte Anordnung und Kopplung der Leistungselektronik2.2 an der Antriebseinheit2.1 ermöglicht, so dass zusätzliche Verbindungselemente entfallen können. Somit ist es auch möglich, skalierbare elektrische Maschinen mit oder ohne Getriebe oder mehrere kleine elektrische Maschinen mit einem Summiergetriebe als Antriebseinheit2.1 zu verwenden. Auch ist es möglich, eine Steuerung der Antriebseinheit2.1 sehr einfach auszubilden, wobei eine Reduzierung einer Zugkraft bei Schlupf durch eine mechanische Differentialsperre des Verteilergetriebes8 ausgeglichen werden kann. - Weiterhin ermöglichen die Anordnung des Antriebs
2 am Drehpunkt D und die daraus resultierende lediglich geringe Drehung des Antriebs2 , dass nur sehr geringe Relativbewegungen zwischen dem Antrieb2 und dem Verteilergetriebe8 auftreten. Somit kann in einer möglichen Ausgestaltung auf einen Längenausgleich und eine Ausbildung als Gelenkwelle verzichtet werden. Ein möglicher Fluchtfehler zwischen Antrieb2 und Verteilergetriebe8 kann in einer möglichen Ausgestaltung durch eine Kupplung ausgeglichen werden. Hierbei ist die Antriebswelle16 beispielsweise mehrteilig ausgebildet, wobei Teile der Antriebswelle16 mittels der Kupplung miteinander gekoppelt sind. Zu diesem Zweck umfasst die Kupplung zumindest eine Hardyscheibe, eine Segmentkupplung, eine Lamellenkupplung, eine Zahnkupplung, eine Elastomerkupplung und/oder eine Metallbalgkupplung. - In nicht näher dargestellten Ausführungsbeispielen kann die Radaufhängung
1 alternativ zur Starrachse3 eine lenkbare Fahrzeugachse, insbesondere eine lenkbare Vorderachse, umfassen, bei welcher die Querachse5 und die Radträgeranordnungen6 ,7 derart ausgebildet sind, dass die Räder lenkbar sind. - In weiteren nicht näher dargestellten Ausführungsbeispielen können bzw. kann zusätzlich im Bereich der Antriebswelle
16 ein hydrodynamischer Retarder und/oder eine Wirbelstrombremse angeordnet sein. - Auch ist es gemäß weiterer nicht näher dargestellter Ausführungsbeispiele möglich, dass mehrere Antriebe
2 und/oder mehrere Radaufhängungen1 mit Antrieben2 hintereinander geschaltet sind und/oder für einen Mehrachsbetrieb oder Mehrachsantrieb verwendet werden. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Radaufhängung
- 2
- Antrieb
- 2.1
- Antriebseinheit
- 2.2
- Leistungselektronik
- 3
- Starrachse
- 4
- Schwinge
- 5
- Querachse
- 6
- Radträgeranordnung
- 7
- Radträgeranordnung
- 8
- Verteilergetriebe
- 9
- Schwingenarm
- 10
- Schwingenarm
- 11
- Fahrzeugrahmen
- 12
- Federelement
- 13
- Federelement
- 14
- Fahrwerks-Führungselement
- 15
- Torsionsrohr
- 16
- Antriebswelle
- D
- Drehpunkt
Claims (4)
- Fahrzeug – mit zumindest einem elektrischen Antrieb (
2 ) zur Erzeugung einer Fahrzeuglängsbewegung, wobei – der elektrische Antrieb (2 ) eine Antriebseinheit (2.1 ) umfasst, welche achsfest an einer zumindest eine Radträgeranordnung (6 ,7 ) umfassenden Starrachse (3 ) angeordnet ist, – die Starrachse (3 ) eine Schwinge (4 ) mit einer Querachse (5 ) umfasst, an welcher die zumindest eine Radträgeranordnung (6 ,7 ) befestigt ist, – die Schwinge (4 ) zumindest einen Schwingenarm (9 ,10 ) umfasst, welcher an einem Ende an einem Drehpunkt (D) drehbar um eine Fahrzeugquerachse an einem Fahrzeugrahmen (11 ) befestigt ist und an einem diesem Ende gegenüberliegenden weiteren Ende mittels zumindest einem Federnelement (12 ,13 ) mit den Fahrzeugrahmen (11 ) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit (2.1 ) am Drehpunkt (D) angeordnet ist. - Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass – die Antriebseinheit (
2.1 ) mittels einer Antriebswelle (16 ) mit einem Verteilergetriebe (8 ) gekoppelt ist, – wobei das Verteilergetriebe (8 ) ein mittels der Antriebswelle (16 ) in dieses eingebrachtes Drehmoment auf mehrere Radträgeranordnungen (6 ,7 ) überträgt. - Fahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass – die Antriebswelle (
16 ) mehrteilig ausgebildet ist, – wobei Teile der Antriebswelle (16 ) mittels einer Kupplung miteinander gekoppelt sind. - Fahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplung zumindest eine – Hardyscheibe, – Segmentkupplung, – Lamellenkupplung, – Zahnkupplung, – Elastomerkupplung und/oder – Metallbalgkupplung umfasst.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE102017005165.8A DE102017005165A1 (de) | 2017-05-31 | 2017-05-31 | Fahrzeug |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE102017005165.8A DE102017005165A1 (de) | 2017-05-31 | 2017-05-31 | Fahrzeug |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE102017005165A1 true DE102017005165A1 (de) | 2017-12-14 |
Family
ID=60419861
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE102017005165.8A Withdrawn DE102017005165A1 (de) | 2017-05-31 | 2017-05-31 | Fahrzeug |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE102017005165A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102020200917A1 (de) | 2020-01-27 | 2021-07-29 | Zf Friedrichshafen Ag | Antriebsstrang für ein Kraftfahrzeug |
US11932212B2 (en) | 2021-11-03 | 2024-03-19 | Volvo Truck Corporation | Axle for a vehicle |
-
2017
- 2017-05-31 DE DE102017005165.8A patent/DE102017005165A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102020200917A1 (de) | 2020-01-27 | 2021-07-29 | Zf Friedrichshafen Ag | Antriebsstrang für ein Kraftfahrzeug |
US11932212B2 (en) | 2021-11-03 | 2024-03-19 | Volvo Truck Corporation | Axle for a vehicle |
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