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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Beschreibung bezieht sich auf ein Verkleidungselement eines Fahrzeugelements, wobei das Verkleidungselement eine Tasche umfasst, insbesondere eine Beuteltasche für einen Fahrzeugsitz, und insbesondere eine Rückenlehne eines Kraftfahrzeugsitzes. Beschrieben wird ebenfalls ein Herstellungsverfahren einer derartigen Tasche.
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Stand der Technik
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Vor allem im Kraftfahrzeugbereich ist bekannt, eine Beuteltasche auf einer Fahrzeugsitz-Rückenlehne zu realisieren, indem die Tasche an einer Rückenlehnenverkleidung befestigt wird.
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Das Dokument
FR3037880B1 legt ein Beispiel für eine Beuteltasche offen, die an einer Rückenlehne eines Sitzes befestigt ist. Das die Tasche bildende Teil ist beispielsweise ein Netz oder ein Teil aus Leder, ein gewebtes oder nicht gewebtes Textil, oder aus synthetischem Material. Das Teil ist anhand eines starren Rahmens, der zuvor an der Rückenlehne des Sitzes befestigt wurde und im Allgemeinen aus Kunststoff ist, an der Rückenlehne befestigt.
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Mit einem Kunststoffrahmen kann die Tasche fest an der Rückenlehne des Sitzes gehalten werden, was aber unschön aussieht und eine komplexe Montage notwendig macht, die zu höheren Produktionskosten führt. Um die Herstellung der Beuteltasche zu erleichtern und im Interesse einer besseren Integration in die Rückenlehne des Sitzes sind die bekannten Lösungen nicht zufriedenstellend.
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Kurzbeschreibung
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Die vorliegende Offenlegung zielt auf eine Verbesserung der Situation ab.
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Zu diesem Zweck wird ein Verkleidungselement eines Fahrzeugelements beschrieben, das umfasst:
- - eine Schale mit einer inneren Fläche, die vorgesehen ist, zum Inneren des Fahrzeugelements gerichtet zu sein, und eine äußere Fläche, die vorgesehen ist, eine hintere Fläche des Fahrzeugelements zu bilden, und
- - eine Tasche, die an der äußeren Fläche der Schale befestigt ist, wobei die Tasche eine Platte umfasst, die einen unteren Rand und Seitenränder aufweist, und mindestens ein Versteifungselement, das im unteren Rand und in den Seitenrändern eingerichtet ist,
wobei die Schale ferner mindestens eine Nut umfasst, in der mindestens einer von den Seitenrändern und/oder der untere Rand der Platte für die Verbindung der Platte mit der Schale untergebracht ist.
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So erlaubt die Nut in vorteilhafter Weise, die Tasche an der Schale zu befestigen. Es ist somit nicht notwendig, einen Rahmen oder ein sonstiges anderes Element hinzuzufügen, um die Tasche auf der Schale zu halten.
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Gemäß bevorzugten Ausführungsformen umfasst das Verkleidungselement eins oder mehrere der folgenden Merkmale, die allein oder in Kombination herangezogen werden:
- - die Schale ist aus Kunststoff und/oder umfasst ein Material auf der Basis von Polyurethan;
- - Befestigungsorgane sind mit dem Versteifungselement und der Schale im Bereich der Nut für die Befestigung der Tasche an der Schale im Eingriff;
- - die Befestigungsorgane durchqueren die Schale beiderseits der mindestens einen Nut, um das Versteifungselement an der Schale zu verhaken;
- - die Befestigungsorgane sind Ringe, die sich auf der Seite der inneren Fläche der Schale beiderseits der mindestens einen Nut erstrecken.
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Gemäß einem anderen Aspekt wird ebenfalls ein Herstellungsverfahren eines Verkleidungselements eines Fahrzeugelements beschrieben, wobei das Verfahren umfasst:
- - Bereitstellen einer Form mit einer Form, die zu mindestens einer Nut, die vorgesehen ist, um dort einen unteren Rand und Seitenränder einer Platte einer Tasche unterzubringen, komplementär ist,
- - Aufbringen auf einer ersten Oberfläche der Form mindestens eines Materials, um die Schale bei gleichzeitigem Formen der mindestens einen Nut zu erhalten.
Das Verfahren kann ebenfalls vorsehen: - - das Material zum Erhalten der Schale umfasst Kunststoff und/oder Polyurethan;
- - das Material ist aus Polyurethan und beim Aufbringen in zähflüssigem Zustand;
- - das Material ist aus Polyurethan und wird auf eine funktionelle Transferfolie gesprüht, um mindestens eine Polyurethanschicht zu erhalten, wobei die funktionelle Transferfolie vorzugsweise aus Polypropylen ist, und wird auf einer Rückseite eines Materials aus Textil, aus Leder oder aus Kunststoff angebracht, und wobei die Anordnung, gebildet aus der Polyurethanschicht, der funktionellen Transferfolie und dem Material aus Textil, aus Leder oder aus Kunststoff, in die Form gepresst wird, um die Nut zu bilden;
- - Aufbringen, vor dem Aufbringen auf die Form mindestens eines Materials, um die Schale beim gleichzeitigen Formen der mindestens einen Nut zu erhalten, mindestens einer Farbschicht auf einer ersten Oberfläche der Form, und wobei der Schritt des Aufbringens ferner umfasst, auf die erste Oberfläche der Form (60) eine erste wasserfreie Polyurethanschicht auf der Farbschicht aufzubringen, und Aufbringen einer zweiten Polyurethanschicht, die im Moment ihres Aufbringens auf der ersten Polyurethanschicht eine Zusammensetzung aufweist, die Wasser enthält und einen Schaum katalysator;
- - wobei auf die erste Oberfläche der Form vor dem Aufbringen der Farbschicht eine Schicht mit einem Entformungsmittel aufgebracht wird;
- - die zweite Polyurethanschicht auf einer funktionellen Transferfolie vor dem Aufbringen der zweiten Polyurethanschicht auf der ersten Polyurethanschicht gebildet wird, wobei die von der zweiten Polyurethanschicht und von der funktionellen Transferfolie gebildete Anordnung auf der ersten Polyurethanschicht aufgebracht wird, wobei die funktionelle Transferfolie nach dem Aufbringen der zweiten Polyurethanschicht auf der ersten Polyurethanschicht entfernt wird;
- - Bereitstellen der Platte der Tasche, umfassend ein Versteifungselement, das in den Seitenrändern und im unteren Rand eingerichtet ist, Platzieren der Seitenränder und des unteren Randes in der mindestens einen Nut auf der Seite der zweiten Schicht der Schale, Anbringen der Seitenränder und des unteren Randes an der Schale durch Befestigungsorgane.
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Gemäß einem anderen Aspekt ist ebenfalls ein Verkleidungselement beschrieben, dessen Fahrzeugelement aus einem Armaturenbrett des Fahrzeugs, einer Türplatte des Fahrzeugs, einer Mittelkonsole des Fahrzeugs ausgewählt ist. Das Fahrzeugelement kann ebenfalls ein Fahrzeugsitz sein, wobei die Tasche eine Beuteltasche ist.
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Figurenliste
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Weitere Merkmale und Vorteile werden bei der folgenden Beschreibung einer der Ausführungsformen deutlich, die als nicht beschränkendes Beispiel im Hinblick auf die beigefügten Zeichnungen gegeben wird. Auf den Zeichnungen:
- stellt [1] schematisch ein Beispiel für einen Fahrzeugsitz, der eine Beuteltasche umfasst, in einer Explosionsansicht dar;
- stellt [2] schematisch im Schnitt ein Ausführungsbeispiel eines Sitzes dar, der eine Beuteltasche umfasst;
- stellt [3] schematisch im Schnitt ein anderes Ausführungsbeispiel eines Sitzes dar, der eine Beuteltasche umfasst;
- stellt [4] ein Detail eines Abschnitts des Sitzes, der eine Beuteltasche umfasst, von 2 dar;
- stellt [5] schematisch im Schnitt ein anderes Ausführungsbeispiel eines Sitzes dar, der eine Beuteltasche umfasst;
- veranschaulicht [6] schematisch einen ersten Schritt des Herstellungsverfahrens der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes von 1;
- veranschaulicht [7] schematisch einen Schritt, der dem ersten Schritt des Herstellungsverfahrens der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes von 1 folgt;
- veranschaulicht [8] schematisch einen späteren Schritt des Herstellungsverfahrens der Verkleidung des Sitzes der 1.
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Beschreibung der Ausführungsformen
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Dieselben Bezugszeichen auf den verschiedenen Figuren bezeichnen identische oder ähnliche Elemente. Im Interesse einer knappen Darstellung sind nur die Elemente auf den Figuren dargestellt und werden in der Folge detailliert beschrieben, die für das Verständnis der Ausführungsform nützlich sind.
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In der folgenden Beschreibung wird, sofern nicht das Gegenteil präzisiert wird, auf die Ausrichtung der Figuren oder eines Fahrzeugsitzes in seiner normalen Benutzungsposition Bezug genommen, wenn auf qualifizierende Merkmale der absoluten Position wie „vorn“, „hinten“, „oben“, „unten“, „links“, „rechts“, und der relativen Position wie „oberhalb“, „unterhalb“, „höher“, „niedriger“ usw. oder auf Angaben bzgl. der Ausrichtung wie „horizontal“, „vertikal“ usw. verwiesen wird.
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Vor allem die Längsrichtung X entspricht der Längsrichtung des Sitzes. Die Längsrichtung des Sitzes kann dieselbe wie die Längsrichtung des Kraftfahrzeugs sein, in das der Sitz eingebaut ist. Diese Längsrichtung X entspricht der normalen Fahrtrichtung des Fahrzeugs. Die Längsrichtung X ist horizontal. Die Querrichtung Y des Sitzes entspricht somit der Quer- oder Seitenrichtung des Kraftfahrzeugs. Diese Querrichtung entspricht einer Richtung senkrecht zur normalen Fahrtrichtung des Fahrzeugs. Die Querrichtung Y ist horizontal. Schließlich ist die vertikale Richtung Z eine vertikale Richtung des Sitzes, die senkrecht zu der Längs- und Querrichtung ist.
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Die 1 zeigt schematisch einen Kraftfahrzeugsitz 10.
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Der Sitz 10 weist eine Sitzfläche 13 mit einem Sitzflächengestell 14 und eine Sitzflächenverkleidung 15 auf, auf der eine Rückenlehne 16 mit einem Rückenlehnengestell 17 und einer Rückenlehnenverkleidung 18 angebracht ist.
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Wie auf der 2 veranschaulicht ist, umfasst die Rückenlehnenverkleidung 18 eine Schale 20. Die Schale 20 umfasst eine innere Fläche 21 und eine äußere Fläche 22. Die inneren Fläche 21 ist auf einer hinteren Fläche 23 des Rückenlehnengestells 17 befestigt. Die innere Fläche 21 ist für einen Insassen des Fahrzeugs nicht zu sehen. Üblicherweise wird die innere Fläche 21 als „B-Seite“ bezeichnet. Die äußere Fläche 22 ist die für einen Insassen des Fahrzeugs sichtbare Fläche. Üblicherweise wird die äußere Fläche 22 als „A-Seite“ bezeichnet.
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Die Schale 20 umfasst eine Schicht aus Kunststoffmaterial. Somit kann die Schale 20 einen starren Kunststoff wie Polycarbonat umfassen. Vorzugsweise kann die Schicht aus Kunststoffmaterial aus einem halbstarren Material, beispielsweise aus Polyurethan, zusammengesetzt sein. Genauer kann die Schale 20 mehrere Schichten auf der Basis von Polyurethan umfassen. Vor allem, wie auf der 2 veranschaulicht ist, kann die Schale 20 eine erste Schicht 24 und eine zweite Schicht 25 umfassen. Die erste Schicht 24 ist auf der Seite der äußeren Fläche 22 eingerichtet, wohingegen die zweite Schicht 25 auf der Seite der inneren Fläche 21 eingerichtet ist. Mit anderen Worten, die erste Schicht 24 ist mehr nach außen als die zweite Schicht 25 eingerichtet. Die zweite Schicht 25 kann somit die innere Fläche 21 bilden. Ferner kann die erste Schicht 24 die äußere Fläche 22 bilden.
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Die erste Schicht 24 kann aus nicht expandiertem Polyurethan sein. Die erste Schicht 24 kann eine Dicke zwischen 1 und 3 mm haben. Beispielsweise hat die erste Schicht eine Dicke von 2 mm. Da das Polyurethan nicht expandiert ist, umfasst die erste Schicht 24 sehr wenig oder keine eingeschlossene Luft, was ihr eine gewisse Steifigkeit verleiht.
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Die zweite Schicht 25 kann aus expandiertem Polyurethan sein, das heißt, in Form von Polyurethanschaum vorliegen. Die zweite Schicht 25 haftet an der ersten Schicht 24. Die zweite Schicht 25 kann ferner eine Dicke zwischen 2,5 und 10 mm haben. Beispielsweise hat die zweite Schicht 25 eine Dicke von 9 mm.
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Ferner kann die erste Schicht 24 von einer oder mehreren Farbschichten 26 ergänzt sein. Die Farbschicht 26 ist auf der Seite der äußeren Fläche 22 eingerichtet, das heißt, gegenüber der zweiten Schicht 25. Genauer dringt die Farbschicht 26 in die erste Schicht 24 ein. Die Farbschicht 26 ist die abschließende Schicht, die von einem Insassen des Fahrzeugs zu sehen ist. Die Farbschicht 26 ist beispielsweise ein Farbfilm, dessen Dicke zwischen 10 und 20 Mikrometern, beispielsweise bei 15 Mikrometern, liegen kann. Die Farbschicht 26 verleiht der ersten Schicht 24 eine zusätzliche Steifigkeit.
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Die Schale 20 umfasst ferner mindestens eine Nut 30. Die Nut 30 ist vorgesehen, um eine Tasche, vor allem eine Beuteltasche 40 aufzunehmen, die später detaillierter beschrieben wird. Im veranschaulichten Beispiel durchquert die Nut die Schale auf einem U-förmigen Weg, um einer rechteckigen Beuteltasche zu entsprechen. Jedoch ist diese Form in keiner Weise beschränkend, da hier in Abhängigkeit von der gewünschten abschließenden Form der Beuteltasche jede andere Form vorstellbar ist (beispielsweise oval oder dreieckig). Ferner ist unter dem Begriff „Nut“ zu verstehen, dass es sich um eine hohle Form handelt, die sich auf der Schale erstreckt, aber nicht durchgängig ist. Zu diesem Zweck umfasst die Nut keinen Schlitz, um die Ränder einer die Tasche bildenden Platte hindurchzulassen (was später detaillierter erläutert werden wird). Der konvexe Teil 31 der Nut 30 ist von der inneren Fläche 21 der Schale 20 gebildet. Der konkave Teil 32 der Nut 30 ist von der äußeren Fläche 22 der Schale 20 gebildet. Anders beschrieben, ragt die Nut 30 in die innere Fläche 21 der Schale 20 hinein. Ein Insasse des Fahrzeugs, der nur die äußere Fläche 22 der Schale sieht, sieht auf der Rückenlehne des Sitzes einen hohlen Teil oder eine Vertiefung oder Nut. Beispielsweise kann man gemäß der 2, auf der die Nut 30 im Schnitt dargestellt ist, sehen, dass die Nut U-förmig sein kann. Alternativ gemäß der 3 kann die Nut 30 schwalbenschwanzförmig ausgeführt sein. Eine Schwalbenschwanzform der Nut hat den Vorteil, die Beuteltasche in der Nut zu halten, da sich die Nut von selbst verengt. Ferner wird die Haltefunktion dieser Schwalbenschwanzform durch ein halbstarres Material verstärkt, das die Schale bildet. Ein Ausführungsbeispiel der Nut 30 ist auf der 4 dargestellt.
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Bezugnehmend auf die 2 bildet der konkave Teil 32 der Nut 30 einen Freiraum oder Konkavität 33. Die Konkavität 33 ist von der äußeren Fläche 21 begrenzt, deren Abschnitte 34 sich gegenüberliegen. Die Abschnitte 34 sind in einem Abstand D34 voneinander beabstandet. Der Abstand D34 ist ausgelegt, um einen Abschnitt der Beuteltasche 40 aufzunehmen, wobei dies weiter unten detaillierter beschrieben wird. Beispielsweise liegt der Abstand D34 zwischen 1 und 15 mm. Beispielsweise kann der Abstand D34 zwischen 1 und 6 mm liegen, wenn die Platte 41 der Beuteltasche (nachfolgend näher beschrieben) ein Netz ist. Wenn eine Nut 30 mit U-Profil (2) vorliegt, ist der Abstand D34 über die gesamte Tiefe der Nut 30 identisch. Wenn jedoch eine Nut 30 mit Schwalbenschwanzprofil (3) vorliegt, variiert der Abstand D34. Beispielsweise sind die Abschnitte 34 zueinander geneigt und in einem Abstand D34' am Ausgang der Konkavität beabstandet und in einem Abstand D34" auf dem Boden der Konkavität beabstandet, wobei der Abstand D34' kleiner als der Abstand D34" ist. Beispielsweise kann der Abstand D34' zwischen 0,8 mm und 5 mm liegen und vorzugsweise 1 mm betragen. Ferner kann der Abstand D34" beispielsweise zwischen 1 mm und 15 mm, vorzugsweise zwischen 4 mm und 10 mm liegen.
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Die 1 veranschaulicht ferner ein Beispiel für eine Beuteltasche 40, wobei die Beuteltasche 40 hier von der restlichen Schale 20 gelöst ist.
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Die Beuteltasche 40 besteht insbesondere aus einer Platte 41. Die Platte 41 kann beispielsweise ein Netz oder ein Stoff, ein Teil aus Leder oder aus Vinyl sein. Die Platte 41 ist seitlich durch Seitenränder 42 begrenzt. Die Seitenränder 42 treffen sich im unteren Teil an einem unteren Rand 43.
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Die Beuteltasche 40 umfasst ferner ein Versteifungselement 44. Das Versteifungselement 44 ist auf dem Umfang der Platte 41 eingerichtet, beispielsweise in den Seitenrändern 42 und im unteren Rand 43 der Platte. Das Versteifungselement 44 ist beispielsweise eine Reihe mehrerer steifer Stäbe, die beispielsweise aus Metall sind. Das Versteifungselement kann gemäß einem anderen Beispiel und wie auf den 1 und 2 dargestellt ein fester Draht sein. Beispielsweise ist der feste Draht 44 aus Metall. Der feste Draht 44 kann gemäß einem anderen Beispiel ein Kunststoffreif sein. Das Versteifungselement 44 ist so vorgesehen, dass es sich in der Nut 30 befindet. Vor allem ist das Versteifungselement 44 so vorgesehen, dass es sich in der Konkavität 33 der Nut 30 befindet. Zu diesem Zweck ist vorgesehen, dass die Nut 30 mindestens eine Länge aufweist, die mit der des Versteifungselements identisch ist. Darüber hinaus kann die Nut 30 eine Länge aufweisen, die länger als die des Versteifungselements ist.
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Die Verbindung der Beuteltasche 40 mit der Schale 20 erfolgt ausschließlich durch den Spannkontakt der Seitenränder 42 und des unteren Randes 43, die das Versteifungselement 44 umfassen, in der Nut 30. Aufgrund der mechanischen Eigenschaft der Schale 20 aus Polyurethan ist die gebildete Nut nämlich ausreichend fest, um die Platte 41 zu halten. Somit verleihen die mechanischen Eigenschaften der Schale eine ausreichende Festigkeit, um die Platte 41 am Platz zu halten. Folglich ist für die Befestigung der Platte 41 kein zusätzliches Element notwendig. Der Abstand D34 der Abschnitte 34 von der Konkavität 33 ist fest vorgesehen, um den Umfang der Platte 41, der das Versteifungselement 44 umfasst, einzusetzen und ihn durch engen Kontakt zu halten. Mit anderen Worten, die Nut 30 empfängt den Umfang der Platte 41 und kann die Platte ohne Zuhilfenahme zusätzlicher Haltemittel halten.
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Gemäß dem für die Platte 41 verwendeten Material kann das Versteifungselement 44 in den Seitenrändern 42 und im unteren Rand 43 gemäß verschiedenen Varianten gehalten werden. Beispielsweise, im Fall einer Platte 41, deren Material ein Netz ist, das aus Maschen besteht (wie auf der 4 veranschaulicht), kann der feste Draht 44 zwischen den Maschen hindurchgefädelt werden. Gemäß einem anderen Beispiel, im Fall einer Platte 41, deren Material ein Vinyl oder ein Stoff ist, kann der feste Draht 44 in einen Saum eingesetzt sein, der durch Nähen entlang der Seitenränder 42 und des unteren Randes 43 gebildet wurde.
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Das endgültige Erscheinungsbild, das heißt, das visuelle Aussehen für den Insassen, ist auf der 4 veranschaulicht. Man sieht, dass der hintere Teil der Rückenlehne 16 ausschließlich aus der Platte 41 und der Schale 20 besteht. Die Verbindung der Beuteltasche 40 mit der Schale 20 ist somit unsichtbar und hat keinen Rahmen und keine Naht, die bei dem Fachmann bekannten Lösungen vorkommen können.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Verbindung der Beuteltasche 40 mit der Schale 20 durch Befestigungsorgane 50 vervollständigt sein. Die Befestigungsorgane 50 sind mit dem Versteifungselement 44 und der Schale 20 im Eingriff. Somit ist das Versteifungselement 44 fest in der Nut 30 befestigt. Unter „fest befestigt“ ist zu verstehen, dass ein Benutzer, wenn er stark an der Platte 41 zieht, diese nicht von der Rückenlehne des Sitzes lösen kann. Dieser Befestigungstyp weist den Vorteil auf, dass man neben dem typischen Kunststoffrahmen keine zusätzlichen Teile für die Befestigung der Platte der Beuteltasche benötigt. Die Beuteltasche hat somit ebenfalls eine verbesserte Ästhetik.
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Die Befestigungsorgane 50 sind beispielsweise Metallringe, die mit einem Crimpwerkzeug geschlossen werden können. Dieser Ringtyp ist beispielsweise unter der englischen Bezeichnung „hog ring“ bekannt. Der Ring durchquert die Nut 33, um das Versteifungselement 44 in der Konkavität 33 zu umschließen und das Versteifungselement 44 in den Boden der Nut 30 zu drücken. Genauer durchqueren das erste Ende und ein zweites Ende des Rings die Schale auf der Seite der Konkavität 33 und treffen aufeinander, indem sie das Versteifungselement 44 einschließen. Beispielsweise kann man Ringe vorsehen, die auf dem Umfang der Platte 41 gleichmäßig verteilt sind, das heißt, beispielsweise zwei Ringe je Seitenrand 42 und zwei Ringe auf dem unteren Rand 43.
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Alternativ oder zusätzlich können die Befestigungsorgane 50, wie auf der 5 dargestellt, Klammern mit Krallen 45 umfassen. Die Klammern mit Krallen 45 können beispielsweise aus Metall oder aus Kunststoff sein. Die Klammern mit Krallen 45 können beispielsweise auf der Seite der inneren Fläche 21 der Schale 20 in die Nut 30 eingreifen. Genauer durchqueren die Krallen 46 der Klammern die Schale 20 im Bereich der Nut 30 von der inneren Fläche 21 zur äußeren Fläche 22, um das Versteifungselement 44 zu ergreifen und zu verriegeln.
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Gemäß einem anderen Beispiel können die Befestigungsorgane 50 Kunststoffteile sein, die mit einem Scharniersystem eingeschossen werden, um das Versteifungselement 44 in der Nut 30 zu verriegeln.
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Jetzt wird das Herstellungsverfahren einer Sitzrückenlehne und vor allem der Beuteltasche unter Bezugnahme auf die 6 bis 8 beschrieben. Die 6 bis 8 veranschaulichen lediglich einen Abschnitt der Schale 20 in einer Schnittansicht, die die Nut 30 umfasst.
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In einem vorherigen Schritt umfasst das Verfahren:
- - Bereitstellen einer Form 60. Die Form 60 hat eine zur Form der Nut 30 komplementäre Form. Genauer umfasst die Form eine erste Oberfläche 63, deren Form zur Form der Konkavität 33 der Nut 30 komplementär ist. Im Übrigen umfasst die Form 60 eine Rippe 61. Die Rippe 61 ist auf der ersten Oberfläche 63 eingerichtet und hat eine zur Form der Konkavität 33 komplementäre Form. Gemäß dem Beispiel der Beuteltasche 40 der 1 bildet die Rippe 61 also ein U. Gemäß dem Beispiel der 3 bildet die Rippe 61 also eine umgekehrte Schwalbenschwanzform. Ferner ist die Form 60 verschließbar, beispielsweise durch eine Abdeckung 64.
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Dann kann das Verfahren umfassen:
- - Aufbringen einer Farbschicht 26 auf der ersten Oberfläche 63 der Form 60. Die Farbschicht 26 ist beispielsweise durch Zerstäuben aufbringbar.
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Vor der Farbschicht 26 kann man beispielsweise durch Zerstäuben ein Entformungsmittel auf der ersten Oberfläche 63 der Form 60 aufbringen, um das Herausnehmen aus der Form 60 zu erleichtern, sobald die Schale 20 geformt ist.
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Das Verfahren umfasst dann:
- - Aufbringen einer oder mehrerer Polyurethanschichten 24, 25.
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Bei einem Beispiel, bei dem eine einzige Polyurethanschicht aufgebracht wird, wird auf einer funktionellen Transferfolie ein Material aus Polyurethan in zähflüssigem Zustand zerstäubt. Die funktionelle Transferfolie ist beispielsweise aus Polypropylen und auf einer Rückseite eines Materials aus Textil, aus Leder oder aus Kunststoff angebracht. Die von der Polyurethanschicht, der funktionellen Transferfolie und dem Material aus Textil, aus Leder oder aus Kunststoff gebildete Anordnung wird vorzugsweise kalt in die Form 60 gepresst, um die Nut 30 zu bilden. Beim Formen dringt das Polyurethan in zähflüssigem Zustand in das Material aus Textil, aus Leder oder aus Kunststoff ein, um eine kohärente Anordnung zu bilden.
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Bei einem Beispiel, bei dem mehrere Polyurethanschichten aufgebracht werden, wie unter Bezugnahme auf die 6 bis 8, wird zunächst ein Material auf die Farbschicht 26 gesprüht, das nicht expandiertes Polyurethan umfasst. Alternativ kann das Material eingespritzt werden. Das Polyurethan ist hier zähflüssig, das heißt wasserfrei, und wird in diesem Zustand gehalten. Man erhält also die erste Schicht 24 auf der Form 60. Danach wird die zweite Schicht 25 gebildet.
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Die zweite Schicht 25 wird beispielsweise auf der ersten Schicht 24 aufgeformt. Vor allem kann man eine funktionelle Transferfolie vorsehen, auf der die zweite Polyurethanschicht 25 vor ihrem Aufbringen auf der ersten Polyurethanschicht 24 gebildet wird. Genauer wird ein Material eingespritzt oder aufgesprüht, das expandiertes Polyurethan umfasst, das heißt Polyurethan, das eine Zusammensetzung aufweist, die Wasser und einen Schaumbildungskatalysator enthält, um die zweite Schicht 25 auf der funktionellen Transferfolie zu erhalten. Die von der zweiten Polyurethanschicht 25 und von der funktionellen Transferfolie gebildete Anordnung wird dann auf der ersten Polyurethanschicht 24 aufgebracht. Danach wird die Anordnung geformt. Beispielsweise wird oberhalb der ersten Schicht 25 und der Anordnung, die die funktionelle Transferfolie umfasst, eine Abdeckung 64 bereitgestellt. Die Abdeckung 64 ist von der ersten Schicht 24 in einem Abstand eingerichtet, der der gewünschten Dicke der zweiten Schicht 25 entspricht. Danach wird die Formung durchgeführt, beispielsweise warm. Schließlich wird die funktionelle Transferfolie von der zweiten Polyurethanschicht 25 entfernt.
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Die Farbschicht 26, die erste Schicht 24 und die zweite Schicht 25 haften somit aneinander und bilden ein kohärentes Material der Schale 20.
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Ferner kann das Verfahren ebenfalls einen Verstärkungsstoff 65 vorsehen. Der Verstärkungsstoff 65 kann beispielsweise aus Glasfaser oder aus einem Vliesmaterial sein. Bei dem Beispiel, in dem Material eingespritzt wird, das expandiertes Polyurethan umfasst, wird der Verstärkungsstoff 65 durch Haften und Eindringen des expandierten Polyurethans in den Verstärkungsstoff 65 aufgeformt. Der Verstärkungsstoff 65 verleiht der Schale 20 eine zusätzliche Steifigkeit.
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Man kann ebenfalls die funktionelle Transferfolie mit dem Verstärkungsstoff 65 vorsehen.
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Alternativ und zusätzlich umfasst das Material, das nicht expandiertes Polyurethan umfasst, ferner Verstärkungsfasern 62. Somit werden Verstärkungsfasern 62 auf die Farbschicht 26 gesprüht, wodurch die erste Schicht 24 zusätzlich versteift wird.
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Das Verfahren wird fortgesetzt, indem die Form 60 und die Abdeckung 64 entfernt werden. Somit erhält man eine Schale 20, die mit einer Nut 30 versehen ist.
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Unabhängig von den oben im Detail beschriebenen Schritten umfasst das Verfahren:
- - Bereitstellen einer Beuteltaschenplatte 41, wobei die Platte 41 mit einem Versteifungselement 44 versehen ist.
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Das Verfahren umfasst dann:
- - Platzieren der Seitenränder 42 und des unteren Randes 43 der Platte 41 in der Nut 30. Mit diesem Schritt wird die Beuteltasche 40 gebildet, wie sie anhand des Beispiels der 4 teilweise dargestellt ist.
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Das Verfahren umfasst dann: Befestigen der Platte 41 an der Schale 20 durch die Befestigungsorgane 50. Vor allem ab der inneren Fläche 21 (das heißt, auf der Seite der zweiten Schicht 25) wird beispielsweise mit Hilfe eines Crimpwerkzeugs ein Ring um das Versteifungselement 44 in der Nut 30 gecrimpt. Gemäß einem anderen Beispiel wird von der inneren Fläche 21 aus die Klammer 45 um das Versteifungselement 44 geschlossen.
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Die obige Beschreibung bezieht sich auf eine Rückenlehnenverkleidung für eine Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes, wobei die Verkleidung eine Beuteltasche umfasst. Jedoch kann sich die vorliegende Offenlegung, ohne den Rahmen der vorliegenden Offenlegung zu verlassen, auf ein Verkleidungselement eines Kraftfahrzeugelements beziehen, wobei das Fahrzeugelement aus einem Fahrzeugsitz, einem Armaturenbrett des Fahrzeugs, einer Türplatte des Fahrzeugs, einer Mittelkonsole des Fahrzeugs ausgewählt sein kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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