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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem Fahrzeuginnenraum, in welchem mindestens ein Vordersitz und mindestens ein Hintersitz angeordnet sind, und mit einem Seitenaufprallschutzsystem, das eine dem Vordersitz zugeordnete Airbagvorrichtung und eine dem Hintersitz zugeordnete Airbagvorrichtung umfasst. Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Betreiben eines derartigen Kraftfahrzeugs.
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Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2018 124 527 A1 ist eine Fahrzeugtür bekannt, die ein Airbagsystem aufweist, das einen ersten Airbag und einen, in Fahrzeuglängsrichtung zum ersten Airbag versetzt angeordneten, zweiten Airbag umfasst, wobei die beiden Airbags mittels eines gemeinsamen Gasgenerators aufblasbar sind. Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 44 09 770 A1 ist ein Airbagsystem bekannt, das an einer Fahrzeugtür angeordnet ist und einen Kopf- und einen Thorax-Airbag aufweist, wobei beide Airbags durch einen gemeinsamen Gasgenerator aufblasbar sind. Aus der europäischen Patentschrift
EP 0 812 739 B1 ist ein Kraftfahrzeug bekannt, das beidseitig jeweils eine Vordertür und eine Hintertür aufweist, wobei die Hintertür und die Vordertür jeweils eine Airbagvorrichtung mit mehreren, in Fahrzeuglängsrichtung nebeneinander angeordneten Airbags und einem einzigen Gasgenerator umfassen, wobei die an der Hintertür angeordnete Airbagvorrichtung derart in Richtung des Vordersitzes reicht, dass die an der Hintertür angeordnete Airbagvorrichtung bei einem Seitenaufprall einen wirkungsvollen Schutz für einen relativ weit hinten auf dem Vordersitz platzierten Insassen bietet.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kraftfahrzeug mit einem Fahrzeuginnenraum, in welchem mindestens ein Vordersitz und mindestens ein Hintersitz angeordnet sind, und mit einem Seitenaufprallschutzsystem, das eine dem Vordersitz zugeordnete Airbagvorrichtung und eine dem Hintersitz zugeordnete Airbagvorrichtung umfasst, funktionell zu verbessern.
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Die Aufgabe ist bei einem Kraftfahrzeug mit einem Fahrzeuginnenraum, in welchem mindestens ein Vordersitz und mindestens ein Hintersitz angeordnet sind, und mit einem Seitenaufprallschutzsystem, das eine dem Vordersitz zugeordnete Airbagvorrichtung und eine dem Hintersitz zugeordnete Airbagvorrichtung umfasst, dadurch gelöst, dass die Airbagvorrichtungen jeweils einen Thoraxairbag und einen Kopfairbag aufweisen, wobei der Thoraxairbag und der Kopfairbag über einen Verteiler von einem gemeinsamen Gasgenerator aufblasbar sind. Durch die Trennung der Airbags kann der jeweilige Kopf-/Thorax-Airbag besser auf die Physiologie des entsprechenden Körperteils abgestimmt werden. Jede Airbagvorrichtung umfasst zwei getrennte Airbags für einen Seitenaufprall eines Kopfes und einen Seitenaufprall eines Thorax oder Abdomen. Die beiden Airbags verfügen jeweils über ein charakteristisches Merkmal, das die Schutzfunktion für Kopf und Thorax/Abdomen bei einem Seitenaufprall erheblich verbessern kann. Beide Airbags werden von einem gemeinsamen Gasgenerator befüllt und sind vorteilhaft in einem kompakten Gehäuse verbaut. Die dem Hintersitz zugeordnete Airbagvorrichtung umfasst einen Gasgenerator mit einem Verteiler zu den beiden Airbags dieser dem Hintersitz zugeordneten Airbagvorrichtung. Die dem Vordersitz zugeordnete Airbagvorrichtung umfasst ebenfalls einen Gasgenerator mit einem Verteiler zu den beiden Airbags dieser dem Vordersitz zugeordneten Airbagvorrichtung. Es gibt somit auf jeder Seite des Kraftfahrzeugs zwei dem Vordersitz zugeordnete und zwei dem Hintersitz zugeordnete Airbags, die jeweils über einen gemeinsamen Gasgenerator mit einem gemeinsamen Verteiler aktiviert und aufgeblasen werden.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Wirkungsbereich des dem Hintersitz zugeordneten Kopfairbags in einer Fahrzeuglängsrichtung bis an einen Wirkungsbereich des dem Vordersitz zugeordneten Kopfairbags grenzt. Als Wirkungsbereich des Airbags wird ein Schutzbereich bezeichnet, der mit dem aktivierten, entfalteten und aufgeblasenen Airbag im Innenraum des Fahrzeugs darstellbar ist. Mit den beiden Kopfairbags wird vorteilhaft eine komplette Seite des Fahrzeuginnenraums in Fahrzeuglängsrichtung schutzmäßig abgedeckt. So kann der Kopf eines Fahrzeuginsassen vorteilhaft auch dann bei einem Seitenaufprall geschützt werden, wenn der Fahrzeuginsasse auf dem Vordersitz oder auf dem Hintersitz eine eher unnormale Stellung oder Position, insbesondere eine spezielle Komfortsitzposition, wie eine Liegeposition, einnimmt. Die optimierte Geometrie des Kopfairbags schützt die Insassen auf den Vordersitzen vorteilhaft auch in den Komfortpositionen, ohne die Schutzwirkung für die Insassen der jeweils hinteren Sitzreihe zu verringern. Als Komfortpositionen werden hier insbesondere alle Rückenlehnenwinkel einer Rückenlehne des Vordersitzes bezeichnet, die größer als rechtwinklige Rückenlehnenstellungen sind und somit auch annähernd liegende Sitzpositionen des Vordersitzes umfassen.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass der an den Wirkungsbereich des dem Vordersitz zugeordneten Kopfairbags grenzende Wirkungsbereich des dem Hintersitz zugeordneten Kopfairbags einen zusätzlichen und relativ zu dem normalen Wirkungsbereich des dem Hintersitz zugeordneten Kopfairbags nach unten gezogenen Kopfschutzabschnitt für einen sich in einer liegenden Position befindlichen Insassen auf dem Vordersitz aufweist. Dadurch kann die im Bereich des Hintersitzes angeordnete Airbagvorrichtung zum Schutz einer auf dem Vordersitz in einer Liegeposition befindlichen Person bei einem Seitenaufprall höchst effektiv genutzt werden. Darüber hinaus wird auch der Schutz für Insassen auf Hintersitzen verbessert, die ihren Kopf nach vorne und/oder nach unten bewegen. Der Kopfschutzabschnitt ist relativ zu einem normalen Schutzbereich, der mit dem Kopfairbag dargestellt wird, nach unten gezogen, in einen Schutzbereich, der normalerweise eher mit einem Thoraxairbag dargestellt wird.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Wirkungsbereich des dem Hintersitz zugeordneten Thoraxairbags alle möglichen Thoraxkontaktbereiche einer auf dem Hintersitz befindlichen Person abdeckt. Dadurch wird sichergestellt, dass die Funktion des dem Hintersitz zugeordneten Thoraxairbags in vollem Umfang aufrechterhalten wird.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass der Wirkungsbereich des dem Hintersitz zugeordneten Thoraxairbags in Fahrzeuglängsrichtung an den zusätzlichen Kopfschutzabschnitt des dem Hintersitz zugeordneten Kopfairbags grenzt. So kann die Schutzfunktion der dem Hintersitz zugeordneten Airbagvorrichtung mit relativ einfachen Mitteln effektiv verbessert werden. Der Kopfairbag des Hintersitzes beschneidet den Wirkungsbereich des Thoraxairbags des Hintersitzes vorteilhaft in keinem Bereich, in dem der Insasse Kontakt mit seinem Thorax haben könnte.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass der Thoraxairbag des Vordersitzes und/oder des Hintersitzes ein elastisches und gasdichtes Membranband umfassen/umfasst, das entlang eines Längsumfangs des Thoraxairbags verklebt ist. Als Längsumfang des Thoraxairbags wird vorzugsweise ein Umfang des Thoraxairbags angesehen, der den Thoraxairbag in einer Ebene in zwei Kammern unterteilt, die im Wesentlichen parallel zu einer Fahrzeugtür angeordnet ist, in welcher der Thoraxairbag vorteilhaft zusammen mit dem jeweiligen Kopfairbag in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet ist. Das Membranband ist besonders vorteilhaft mit zwei vollständig getrennten oder teilweise getrennten Airbaghälften des Thoraxairbags verklebt. Durch das Membranband wird die Herstellung des Thoraxairbags vereinfacht.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass das Membranband gasdicht und elastisch ausgeführt ist. Durch die Elastizität des Membranbandes kann auf gezielt in den Thoraxairbag integrierte Öffnungen verzichtet werden, da das von dem Gasgenerator freigesetzte Gas durch eine bewusst zugelassene Dehnung des Membranbandes im Airbag aufgenommen werden kann. Das Membranband nimmt vorteilhaft auch beim Auffangen von Insassen Energie auf, ohne sich übermäßig zu verfestigen. Durch eine geeignete Dicke, einen geeigneten Elastizitätsmodul und eine freiliegende Fläche des Membranbandes kann die Festigkeit des Thoraxairbags vorteilhaft eingestellt werden. Aufgrund einer besonders effizienten Nutzung des Gasvolumens kann vorteilhaft ein kleinerer Gasgenerator verwendet werden.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs ist dadurch gekennzeichnet, dass das Membranband entlang einer freiliegenden Kurve auf dem Thoraxairbag verläuft. Freiliegend bedeutet in diesem Zusammenhang insbesondere, dass ein Arbeitsbereich des Membranbandes weder von Insassen noch von Oberflächen im Fahrzeug blockiert wird. Dadurch wird sichergestellt, dass die Funktion des Membranbandes im Betrieb nicht eingeschränkt wird.
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Bei einem Verfahren zum Betreiben eines vorab beschriebenen Kraftfahrzeugs ist die oben angegebene Aufgabe alternativ oder zusätzlich dadurch gelöst, dass der Thoraxairbag und der Kopfairbag über einen Verteiler von einem gemeinsamen Gasgenerator aufgeblasen werden, wenn die Airbagvorrichtung aktiviert wird. Die im Bereich des Hintersitzes angeordnete Airbagvorrichtung erstreckt sich vorteilhaft bis zu der im Bereich des Vordersitzes angeordneten Airbagvorrichtung. Außerdem ist der an die vordere Airbagvorrichtung angrenzende Bereich der dem Hintersitz zugeordneten Airbagvorrichtung nach unten gezogen. Dadurch kann die im Bereich des Hintersitzes angeordnete Airbagvorrichtung zum Schutz einer auf dem Vordersitz in einer Liegeposition sitzenden Person bei einem Seitenaufprall genutzt werden.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Airbagvorrichtung, einen Thoraxairbag, einen Kopfairbag, einen Gasgenerator, einen Verteiler und/oder ein Membranband für ein vorab beschriebenes Kraftfahrzeug. Die genannten Teile sind separat handelbar.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung verschiedene Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben sind. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Fahrzeuginnenraums eines Kraftfahrzeugs mit einem Seitenaufprallschutzsystem, das eine einem Vordersitz zugeordnete Airbagvorrichtung und eine einem Hintersitz zugeordnete Airbagvorrichtung umfasst;
- 2 eine schematische Darstellung eines Thoraxairbags mit einem Membranband in teilweise geschnittener Darstellung;
- 3 ein Gehäuse mit einer Airbagvorrichtung in einem nicht ausgelösten Zustand;
- 4 die Airbagvorrichtung aus 3 in einem ausgelösten Zustand;
- 5 eine Fahrzeugtür mit einer in eine Türverkleidung integrierten Airbagvorrichtung;
- 6 die Fahrzeugtür aus 5 in einem Schnitt vor dem Auslösen der Airbagvorrichtung;
- 7 die Tür aus 6 beim Auslösen oder Aktivieren der Airbagvorrichtung;
- 8 die Tür aus den 6 und 7 mit ausgelöster oder aktivierter Airbagvorrichtung; und
- 9 eine perspektivische Darstellung der Tür aus den 6 bis 8 mit ausgelöster Airbagvorrichtung.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs 1 mit einem Fahrzeuginnenraum 2. In dem Fahrzeuginnenraum 2 ist ein Vordersitz 3 in einer durch einen Pfeil angedeuteten Fahrzeuglängsrichtung 8 vorne angeordnet. Hinter dem Vordersitz 3 ist ein Hintersitz 4 angedeutet, der auch als Rücksitz bezeichnet wird. Seitlich von den beiden Sitzen 3 und 4 ist ein Seitenaufprallschutzsystem 5 in dem Fahrzeuginnenraum 2 des Kraftfahrzeugs 1 untergebracht.
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Das Seitenaufprallschutzsystem 5 dient zum Schutz von auf den Sitzen 3 und 4 angedeuteten Insassen 6 und 7 bei einem Seitenaufprall im Betrieb des Kraftfahrzeugs 1. Zwischen den beiden Insassen 6 und 7 ist ein auf dem Vordersitz 3 in einer liegenden Position befindlicher Insasse 9 angedeutet.
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Das Seitenaufprallschutzsystem 5 umfasst eine dem Vordersitz 3 zugeordnete Airbagvorrichtung 10 und einer dem Hintersitz 4 zugeordnete Airbagvorrichtung 20. Die beiden Airbagvorrichtungen 10; 20 umfassen jeweils einen Thoraxairbag 11; 21 und einen Kopfairbag 12; 22. In 1 sind Wirkungsbereiche 13, 14; 23, 24 angedeutet, in denen die Thoraxairbags 11; 21 und die Kopfairbags 12; 22 ihre Schutzwirkung entfalten, wenn sie im Falle eines Seitenaufpralls aktiviert werden.
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In 1 sieht man, dass der auf dem Vordersitz 3 sitzende Insasse 6 bei einer nicht dargestellten aufrechten Sitzposition im Falle eines Unfalls durch die in der Fahrertür verbaute Airbagvorrichtung 10 mit ihrem Thoraxairbag 11 und ihrem Kopfairbag 12 geschützt ist. Wenn der Insasse 6 auf dem Vordersitz 3 die dargestellte Position einnimmt, dann wird der Kopf des Insassen 6 durch den Kopfairbag 22 geschützt, der dem Hintersitz 4 zugeordnet ist.
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Durch eine verbesserte Geometrie des dem Hintersitz zugeordneten Kopfairbags 22 wird der gestrichelt angedeutete Insasse 9 auf dem Vordersitz 3 auch dann ausreichend bei einem Seitenaufprall geschützt, wenn er eine Komfortposition oder liegende Position auf dem Vordersitz 3 einnimmt. Zu diesem Zweck ist der Wirkungsbereich 24 des dem Hintersitz zugeordneten Kopfairbags 12 um einen nach unten gezogenen Kopfschutzabschnitt 15 erweitert. Dieser Kopfschutzabschnitt 15 schützt den Kopf des auf dem Vordersitz 3 liegenden Insassen 9 bei einem Seitenaufprall.
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Der auf dem Hintersitz 4 sitzende Insasse 7 wird durch die Geometrie des Kopfairbags 22 mit dem zusätzlich nach unten gezogenen Kopfschutzabschnitt 15 dabei in keiner Weise benachteiligt. Der Insasse 7 auf dem Hintersitz 4 wird durch die dem Hintersitz 4 zugeordnete Airbagvorrichtung 20 mit ihrem Thoraxairbag 21 und ihrem Kopfairbag 22 ausreichend geschützt.
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Durch den nach unten gezogenen zusätzlichen Kopfschutzabschnitt 15 des Kopfairbags 22 wird zusätzlich der Kopf des Insassen 7 auf dem Hintersitz 4 auch dann geschützt, wenn dieser sich nach vorne lehnt oder beugt.
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Durch die große Fläche des Wirkungsbereichs 24 des dem Hintersitz zugeordneten Kopfairbags 22 besteht eine ausreichende Abstützwirkung des Airbags gegen Verdrehung oder Austreten aus dem Kraftfahrzeug 1. Durch die große Fläche des Wirkungsbereichs 24 des dem Hintersitz 4 zugeordneten Kopfairbags 22 wird weiterhin die Wahrscheinlichkeit verringert, dass Fremdkörper in den Fahrzeuginnenraum 2 eindringen.
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Der Kopfairbag 22 ist vorteilhaft genäht und silikonisiert und somit weitestgehend luftdicht. Dadurch kann eine längere Standzeit bei einer Härte erreicht werden, die für einen Kopfaufprall angemessen ist.
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In 2 ist ein Thoraxairbag 30 perspektivisch und teilweise geschnitten dargestellt. Bei dem Thoraxairbag 30 handelt es sich zum Beispiel um den in 1 mit 11 bezeichneten Thoraxairbag, der dem Vordersitz 3 zugeordnet ist, oder um den in 1 mit 21 bezeichneten Thoraxairbag, der dem Hintersitz 4 zugeordnet ist.
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Der in 2 dargestellte Thoraxairbag 30 verfügt nicht über eine Abströmöffnung, um die Härte des Airbags zu regulieren und Energie beim Auffangen eines Insassen aufzunehmen.
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Der in 2 dargestellte Thoraxairbag 30 umfasst ein verklebtes Membranband 35 mit elastischen und gasdichten Materialeigenschaften. Das mit dem Thoraxairbag 30 verklebte Membranband 35 verbindet zwei Hälften 31, 32 einer mit Gas gefüllten Kammer 33 des Thoraxairbags 30. Das Membranband 35 verbindet die beiden Hälften 31, 32 entlang eines Längsumfangs des Thoraxairbags 30.
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Die beiden Hälften 31, 32, die durch das Membranband 35 verbunden werden, sind jeweils insassenseitig und türseitig so angeordnet, dass das elastische Membranband 35 sich beim Entfalten und Aufblasen des Thoraxairbags 30 verzerren kann, ohne dass der Thoraxairbag 30 beim Aktivieren blockiert wird.
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Durch gestrichelte Linien ist in 2 angedeutet, dass das Membranband 35 mit den beiden Hälften 31, 32 des Thoraxairbags 30 verklebt ist. Aufgrund der Verklebung existieren weniger nahtbedingte Öffnungen, aus denen Gas austreten kann. Dadurch kann der Gasdruck in der Kammer 33 und somit die Schutzwirkung des Thoraxairbags 30 im aktivierten Zustand länger erhalten bleiben.
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Des Weiteren wird durch die Elastizität des Membranbandes 35 die Energieaufnahme beim Auffangen eines Insassen sichergestellt. Zusätzlich kann das elastische Membranband 35 gedehnt werden, um einströmendes Gasvolumen aufzunehmen, das in 2 durch Pfeile 45 angedeutet ist. So kann ein unerwünschtes Platzen des aktivierten Thoraxairbags 30 verhindert werden.
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Bei sich im Thoraxairbag 30 abkühlendem Gas kann das Volumen der Kammer 33 durch Zusammenziehen des elastischen Membranbandes 35 reduziert werden, ohne dass der Thoraxairbag 30 zusammenfällt.
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In 3 ist die Airbagvorrichtung 10 mit dem Thoraxairbag 11 und dem Kopfairbag 12 in einem nicht ausgelösten Zustand dargestellt. Die Airbagvorrichtung 10 ist zusammen mit einem Gasgenerator 40 in einem Gehäuse 44 untergebracht. Über einen Auslöser 41 kann der Gasgenerator 40 aktiviert werden. Über eine angedeutete Fahrzeuganbindung 42 kann das Gehäuse 44 mit der Airbagvorrichtung 10 und dem Gasgenerator 40 in eine Fahrzeugtür integriert werden.
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Das Gehäuse 44 ist als Kasten dargestellt, kann aber auch als Vliessack ausgeführt werden. Das Gehäuse 44 wird vorteilhaft in einer Fahrzeugtür verbaut, vorteilhaft auf einer Türinnenseite.
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In 4 ist die Airbagvorrichtung 10 bei geöffnetem Gehäuse 44 im ausgelösten Zustand dargestellt. Der Thoraxairbag 11 und der Kopfairbag 12 sind durch den gemeinsamen Gasgenerator 40 über einen gemeinsamen Verteiler 43 mit Gas befüllt. Der Gasgenerator 40 verbleibt dabei im Gehäuse 44.
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In der 4 ist der Gasgenerator 40 hervorgehoben dargestellt, um das geöffnete Gehäuse 44, welches entlang einer Sollbruchstelle aufreißt, darzustellen. Darüber hinaus ist in 4 das elastische Membranband 35 dargestellt, das den Thoraxairbag 11 entlang seines Längsumfangs umgibt.
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5 zeigt eine Fahrzeugtür 50 mit einer Türverkleidung 51. Das Gehäuse 44 mit der Airbagvorrichtung befindet sich hinter einem mit Sollbruchstellen versehenen Bereich der Türverkleidung 51. Der Einbau des Gehäuses 44 mit der Airbagvorrichtung ist ebenfalls in einer B-Säule oder in einer Dachleiste des Kraftfahrzeugs möglich.
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In den 6 bis 8 ist der Verlauf des Aufblasens der Airbagvorrichtung 10 in drei zeitlich aufeinanderfolgenden Schritten veranschaulicht. In 6 befindet sich die Airbagvorrichtung 10, wie es bereits in 5 dargestellt ist, in der Fahrzeugtür 50. In dieser Darstellung ist die Anordnung der gefalteten Airbags 11, 12 innerhalb des Gehäuses 44 gut erkennbar. Die Airbagvorrichtung 10 ist durch die Türverkleidung 51 visuell verdeckt.
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7 zeigt die beiden Airbags 11 und 12 kurz nach einem Auslösen der Airbagvorrichtung 10. Beide Airbags 11 und 12 werden aus dem Gasgenerator 40 mit Gas gefüllt und durchbrechen die Frontseite des Gehäuses 44 und die Türinnenverkleidung 51. Durch die Anordnung der gefalteten Airbags 11, 12 in dem Gehäuse 44 prägt sich eine Vororientierung des Thoraxairbags 11 und des Kopfairbags 12 aus.
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In 8 sind der Thoraxairbag 11 und der Kopfairbag 12 vollständig aufgeblasen. Der Kopfairbag 12 hat großflächigen Kontakt mit der Türverkleidung 51, wodurch der Kopfairbag 12 abgestützt werden kann und beim Auffangen eines Insassen nicht durch das Fenster bricht.
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In 9 ist die Airbagvorrichtung 10 mit den aufgeblasenen Airbags 11 und 12 perspektivisch dargestellt. Die Geometrie der beiden Airbags 11 und 12 ist in der Abbildung der 9 nicht repräsentativ für die eingangs beschriebene Funktion des Seitenaufprallschutzsystems.
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Bezugszeichen
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Fahrzeuginnenraum
- 3
- Vordersitz
- 4
- Hintersitz
- 5
- Seitenaufprallschutzsystem
- 6
- Insasse
- 7
- Insasse
- 8
- Fahrzeuglängsrichtung
- 9
- liegender Insasse
- 10
- Airbagvorrichtung
- 11
- Thoraxairbag
- 12
- Kopfairbag
- 13
- Wirkungsbereich
- 14
- Wirkungsbereich
- 15
- Kopfschutzabschnitt
- 20
- Airbagvorrichtung
- 21
- Thoraxairbag
- 22
- Kopfairbag
- 23
- Wirkungsbereich
- 24
- Wirkungsbereich
- 30
- Thoraxairbag
- 31
- Hälft
- 32
- Hälfte
- 33
- Kammer
- 35
- Membranband
- 40
- Gasgenerator
- 41
- Auslöser
- 42
- Fahrzeuganbindung
- 43
- Verteiler
- 44
- Gehäuse
- 45
- Pfeile
- 50
- Fahrzeugtür
- 51
- Türverkleidung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102018124527 A1 [0002]
- DE 4409770 A1 [0002]
- EP 0812739 B1 [0002]