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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Greifvorrichtung für stangenförmige Lebensmittel, insbesondere für Spargelstangen, einen Roboter für das Greifen von stangenförmigen Lebensmitteln, insbesondere für Spargelstangen sowie eine Vorrichtung zur Vereinzelung und/oder zum Aufräumen von stangenförmigen Lebensmitteln, insbesondere von Spargelstangen.
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3 zeigt die typische Sortierung von Spargel gemäß dem Stand der Technik. Dabei werden in einem ersten Verarbeitungsbereich 1 geerntete, unsortierte Spargelstangen 6 auf ein Förderband 3 gelegt. Beispielsweise werden in diesem ersten Verarbeitungsbereich 1 ein bis zwei Arbeitskräfte benötigt, die in 3 schematisch angedeutet sind. In einem zweiten Verarbeitungsbereich 2 werden die aufgelegten Spargelstangen 6 aufgeräumt und vereinzelt. Beispielsweise werden in diesem zweiten Verarbeitungsbereich 2 drei bis sechs Arbeitskräfte benötigt.
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Die große Anzahl der in diesem zweiten Verarbeitungsbereich 2 benötigten Arbeitskräfte ergibt sich aus der Vielzahl möglicher Fehllagen der aufgelegten Spargelstangen 6. Für den Transport von links nach rechts in 3 wird zumeist ein Förderband 3 verwendet, das in Förderrichtung zueinander beabstandete Aufnahmemulden 4 zwischen vertikalen Vorsprüngen 5 aufweist (siehe 4). Dabei können nach dem Auflegen in diesen Aufnahmemulden 4 mehr als eine Spargelstange 6 über- oder nebeneinander liegen. Weiterhin können auch wie in 5 angedeutet zusätzliche Spargelstangen 6 quer über in den Aufnahmemulden 4 liegenden Spargelstangen 6 liegen. Es besteht beispielsweise auch die Möglichkeit, dass kleine Haufen von Spargelstangen 6 in jeweils einer Aufnahmemulde 4 liegen. Es sind viele andere Varianten chaotischer Ablagen der Spargelstangen 6 auf das Förderband 3 möglich.
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Insbesondere bei Grünspargel ist die Anzahl der in dem zweiten Verarbeitungsbereich 2 benötigten Arbeitskräfte hoch, weil Grünspargel in der Regel das halbe Durchschnittsgewicht oder weniger als das halbe Durchschnittsgewicht von Bleichspargel aufweist.
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Nach dem Aufräumen und Vereinzeln werden die Spargelstangen von dem Förderband 3 einer Spargelsortiervorrichtung 7 zugeführt, die beispielsweise aus der
DE 299 20 106 U1 bekannt ist. Diese Spargelsortiervorrichtung 7 umfasst eine optische Messeinheit, bei der eine Kamera Spargelstangen während des Abrollens auf einer schiefen Ebene erfassen kann und die Einordnung der erfassten Spargelstangen in unterschiedliche Qualitätsstufen vornehmen kann. Die Spargelstangen können anschließend von der Spargelsortiervorrichtung 7 je nach Qualitätsstufe in unterschiedliche Entnahmefächer 8 einsortiert werden. Die Zufuhr zu der Spargelsortiervorrichtung 7 kann beispielsweise mit einer Geschwindigkeit von bis zu 45.000 Spargelstangen pro Stunde erfolgen. Auch diese hohe Geschwindigkeit trägt zu der großen Anzahl der in dem zweiten Verarbeitungsbereich 2 benötigten Arbeitskräfte bei.
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In einem dritten Verarbeitungsbereich 9 werden die in die Entnahmefächer 8 eingelegten Spargelstangen 6 entnommen. Beispielsweise werden in diesem dritten Verarbeitungsbereich 9 zwei bis acht Arbeitskräfte benötigt.
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Angesichts eines bereits bestehenden und sich absehbar verstärkenden Arbeitskräftemangels im Bereich der Saisonarbeit erscheint es wünschenswert, das in dem zweiten Verarbeitungsbereich 2 durchgeführte Aufräumen und Vereinzeln der aufgelegten Spargelstangen 6 zu automatisieren.
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Das der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Problem ist daher die Schaffung einer Greifvorrichtung der eingangs genannten Art, mit der empfindliche stangenförmige Lebensmittel, insbesondere Spargelstangen, maschinell gegriffen werden können. Der vorliegenden Erfindung liegt weiterhin das Problem zugrunde, einen Roboter der eingangs genannten Art zu schaffen, der empfindliche stangenförmige Lebensmittel, insbesondere Spargelstangen, greifen kann. Der vorliegenden Erfindung liegt weiterhin das Problem zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der stangenförmige Lebensmittel, insbesondere Spargelstangen, vereinzelt und/oder aufgeräumt werden können.
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Dies wird erfindungsgemäß durch eine Greifvorrichtung der eingangs genannten Art mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch einen Roboter der eingangs genannten Art mit den Merkmalen des Anspruchs 9 sowie durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art mit den Merkmalen des Anspruchs 13 erreicht. Die Unteransprüche betreffen bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Gemäß Anspruch 1 ist vorgesehen, dass die Greifvorrichtung zwei Arme, die jeweils einen Greifabschnitt aufweisen, wobei die Greifabschnitte der Arme einander gegenüberliegen und wobei zwischen den einander gegenüberliegenden Greifabschnitten eine Aufnahme für ein stangenförmiges Lebensmittel ausgebildet ist, sowie eine Antriebsvorrichtung umfasst, die mit mindestens einem der beiden Arme verbunden ist und dazu eingerichtet ist, die beiden Arme aufeinander zu oder voneinander weg zu bewegen, um ein in der Aufnahme zwischen den einander gegenüberliegenden Greifabschnitten befindliches stangenförmiges Lebensmittel zu greifen oder loszulassen. Eine derartige Greifvorrichtung ermöglicht es, eine Spargelstange sicher zu greifen, ohne sie dabei zu beschädigen.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Greifabschnitte zumindest teilweise eine konkave Form, insbesondere die Form eines Teilhohlzylinders, aufweisen. Eine derartige Form der Greifabschnitte ist an den kreisförmigen Querschnitt einer Spargelstange angepasst und erleichtert daher das sichere Greifen der Spargelstange.
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Es besteht die Möglichkeit, dass die Greifabschnitte zumindest in dem Bereich, der die Aufnahme bildet, aus einem weichen, insbesondere nachgiebigen, Material bestehen oder ein weiches insbesondere nachgiebiges, Material umfassen. Das weiche beziehungsweise nachgiebige Material kann gewährleisten, dass die Spargelstangen bei dem Greifen nicht beschädigt werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass zwischen den einander gegenüberliegenden Greifabschnitten zwei nebeneinander angeordnete Aufnahmen für stangenförmige Lebensmittel ausgebildet sind, insbesondere wobei eine erste der Aufnahmen dazu eingerichtet ist, stangenförmige Lebensmittel mit einem größeren Durchmesser aufzunehmen als eine zweite der Aufnahmen. Dadurch können auf einfache Art und Weise Spargelstangen mit unterschiedlichen Durchmessern sicher gegriffen werden.
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Es besteht die Möglichkeit, dass die Greifvorrichtung dazu eingerichtet ist, dass die Bewegung der Greifabschnitte eine translatorische Bewegung ist. Eine rein translatorische Bewegung, bei der kein gleichzeitiges Verschwenken oder Rotieren erfolgt, kann ebenfalls dazu beitragen, eine Spargelstange sicher zu greifen, ohne sie dabei zu beschädigen. Bei der translatorischen Bewegung werden die beiden Arme parallel zueinander bewegt.
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Es kann vorgesehen sein, dass jeder der Arme auf der von dem Greifabschnitt abgewandten Seite eine Verzahnung aufweist, wobei die Greifvorrichtung dazu eingerichtet ist, dass die Verzahnungen der beiden Arme bei einer aufeinander zu gerichteten Bewegung der Arme ineinandergreifen. Diese Gestaltung kann zu einer rein translatorischen Bewegung der Arme beitragen.
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Es besteht die Möglichkeit, dass die Antriebsvorrichtung einen Pneumatikzylinder, insbesondere einen Mehrstell-Pneumatikzylinder, umfasst. Durch einen Mehrstell-Pneumatikzylinder können die Greifabschnitte in eine Mehrzahl unterschiedliche Stellungen überführt werden, so dass Spargelstangen mit einer Vielzahl unterschiedlicher Durchmesser sicher gegriffen werden können. Beispielsweise kann der Mehrstell-Pneumatikzylinder drei verschiedene Positionen mit einem Hub von 5 mm, einem Hub von 10 mm und einem Hub von 15 mm anfahren. In diesem Beispiel lassen sich mit der Greifvorrichtung Spargelstangen mit Durchmessern zwischen 2 mm und 40 mm sicher greifen.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Greifvorrichtung eine Öffnung aufweist, deren Größe dem Abstand der einander gegenüberliegenden Greifabschnitte in deren Bewegungsrichtung entspricht, wobei die Greifvorrichtung dazu eingerichtet ist, dass in einer auseinander bewegten Position der Greifabschnitte ein zu greifendes stangenförmigen Lebensmittel durch die Öffnung in die Aufnahme bewegt wird. Beispielsweise kann durch Anfahren der verschiedenen Positionen des Mehrstell-Pneumatikzylinders die Öffnung 13 mm, 25 mm und 50 mm groß sein. Durch diese Größen der Öffnung wird gewährleistet, dass die Spargelstangen mit dem Durchmessern zwischen 2 mm und 40 mm in die Aufnahmen zwischen den beiden Greifabschnitten eingebracht werden können.
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Gemäß Anspruch 9 ist vorgesehen, dass der Roboter eine erfindungsgemäße Greifvorrichtung umfasst, wobei der Roboter dazu eingerichtet ist, die Greifvorrichtung zu bewegen und mit der Greifvorrichtung durch entsprechende Bewegung der Arme ein stangenförmiges Lebensmittel zu greifen.
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Es besteht die Möglichkeit, dass der Roboter als Deltaroboter und/oder getriebelos ausgebildet ist. Delta-Roboter sind Parallelarmroboter mit Stabkinetik. Derartige Roboter sind leicht und können sich schnell bewegen. Dadurch kann die Greifvorrichtung schnell zu einer aufzunehmenden Spargelstange bewegt werden beziehungsweise schnell mit der aufgenommenen Spargelstange zu einem ausgewählten Ablageort bewegt werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Roboter eine Kamera umfasst. Durch die Kamera mit entsprechender Bildverarbeitungssoftware kann der Roboter erkennen, welche Spargelstange gegriffen und bewegt werden soll.
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Gemäß Anspruch 13 ist vorgesehen, dass die Vorrichtung mindestens einen erfindungsgemäßen Roboter, insbesondere eine Mehrzahl von erfindungsgemäßen Robotern, umfasst, wobei der mindestens eine Roboter eine Kamera aufweist oder wobei die Vorrichtung eine Kamera umfasst, und wobei die Kamera zur Erfassung der Position einer Mehrzahl von stangenförmigen Lebensmitteln auf einem Förderband, insbesondere einem Förderband mit in Förderrichtung nebeneinander angeordneten Aufnahmemulden, dient. Wenn die Vorrichtung mehrere Roboter, beispielsweise drei bis fünf Roboter, umfasst, kann die Arbeit des Vereinzelns und Sortierens der Spargelstangen auf die Mehrzahl der Roboter aufgeteilt werden. Dazu kann eine Bildverarbeitungssoftware der Kamera oder einer Mehrzahl von in die Roboter integrierten Kameras Informationen über Fehllagen von Spargelstangen entnehmen. Eine Steuersoftware kann dann entscheiden, welcher Roboter welche falsch liegende Spargelstange aufnimmt und wo diese aufgenommene Spargelstange abgelegt wird. Durch die Aufteilung der Arbeit auf mehrere Roboter lassen sich hohe Verarbeitungsgeschwindigkeiten erzielen.
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Beispielsweise besteht die Möglichkeit, dass die Vorrichtung dazu eingerichtet ist, zu erkennen, ob in einer der Aufnahmemulden mehr als ein stangenförmiges Lebensmittel liegt, und nach dem Erkennen der Anordnung einer Mehrzahl von stangenförmigen Lebensmitteln in einer Aufnahmemulde das überzählige stangenförmige Lebensmittel oder die überzähligen stangenförmigen Lebensmittel aus der Aufnahmemulde zu entnehmen und einzeln in einer leeren Aufnahmemulde abzulegen.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung dazu eingerichtet ist, die Qualität eines erfassten stangenförmigen Lebensmittels zu ermitteln.
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Dabei kann die Vorrichtung dazu eingerichtet sein, ein stangenförmiges Lebensmittel unter Berücksichtigung der ermittelten Qualität des stangenförmigen Lebensmittels so auf dem Förderband abzulegen, dass das stangenförmige Lebensmittel, beispielsweise in einer nachfolgenden Verarbeitungsstation wie einer Spargelsortiervorrichtung, von einem rotierenden Messer geeignet abgeschnitten werden kann. Dadurch können aufwendig gestaltete Vorrichtungen eingespart werden, die Spargelstangen in Querrichtung verschieben, um ein gleichmäßiges Abschneiden zu ermöglichen. Ein Beispiel einer derartigen Vorrichtung ist beispielsweise aus der
EP 1 967 470 A2 bekannt. Weiterhin können aufwendig gestaltete Vorrichtungen eingespart werden, die Spargelstangen selektiv mit einem Wasserstrahl schneiden. Ein Beispiel einer derartigen Vorrichtung ist beispielsweise aus der
DE 10 2011 119 556 A1 bekannt.
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Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung dazu eingerichtet ist, stangenförmige Lebensmittel, deren Qualität vorgegebenen Qualitätskriterien nicht entsprechen, von dem Förderband zu entfernen und einer Aufnahme für auszusortierende Lebensmittel zuzuführen. Auch dabei kann die Bildverarbeitungssoftware der Kamera oder einer Mehrzahl von in die Roboter integrierten Kameras Informationen entnehmen, die eine Einstufung der Spargelstangen in Qualitätsklassen ermöglicht.
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Es besteht die Möglichkeit, dass die Vorrichtung dazu eingerichtet ist, das Gewicht eines erfassten stangenförmigen Lebensmittels zu ermitteln. Durch diese Maßnahme können aufwendig gestaltete Vorrichtungen eingespart werden, die Spargelstangen einzeln wiegen können.
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Weitere Merkmale und Vorteile von Ausführungsbeispielen der Erfindung werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen nachfolgend beschrieben. Dabei werden für gleiche oder ähnliche Teile und für Teile mit gleichen oder ähnlichen Funktionen dieselben Bezugszeichen verwendet. Es zeigen:
- 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Greifvorrichtung für stangenförmige Lebensmittel;
- 2 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Vereinzelung und/oder zum Aufräumen von stangenförmigen Lebensmitteln;
- 3 eine schematische Darstellung einer typischen Sortierung von Spargelstangen gemäß dem Stand der Technik;
- 4 eine Seitenansicht eines Förderbands mit aufgelegten Spargelstangen;
- 5 eine Draufsicht auf ein Beispiel abgelegter Spargelstangen;
- 6 eine Seitenansicht einer schräg abgeschnittenen Spargelstange;
- 7 eine Seitenansicht einer Stange Grünspargel mit einem weißen Fuß;
- 8 eine Seitenansicht einer Spargelstange mit Faulstellen;
- 9 eine Seitenansicht einer Spargelstange mit aufgeblühtem Kopf inklusive Ästen.
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Es ist nicht notwendig, dass eine erfindungsgemäße Vorrichtung alle nachfolgend beschriebenen Merkmale aufweist. Es ist auch möglich, dass eine erfindungsgemäße Vorrichtung nur einzelne Merkmale der nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiele aufweist.
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Die in 1 abgebildete Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Greifvorrichtung 10 umfasst zwei Arme 11, die in einer Richtung gemäß dem Pfeil 12 aufeinander zu und voneinander wegbewegt werden können. Die Greifvorrichtung 10 umfasst weiterhin eine Antriebsvorrichtung 13, die mit den beiden Armen 11 verbunden ist und dazu eingerichtet ist, die beiden Arme 11 aufeinander zu oder voneinander weg zu bewegen.
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Jeder der beiden Arme 11 weist einen Greifabschnitt 14 auf, wobei die Greifabschnitte 14 der Arme 11 einander gegenüberliegen und wobei zwischen den einander gegenüberliegenden Greifabschnitten eine erste, größere Aufnahme 15 und eine zweite, kleinere Aufnahme 16 für stangenförmige Lebensmittel, insbesondere für Spargelstangen, ausgebildet sind. Die Greifabschnitte 14 weisen zumindest abschnittsweise eine konkave Form, insbesondere die Form eines Teilhohlzylinders, auf, um von außen an Spargelstangen anliegen zu können.
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Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass lediglich eine Aufnahme zwischen den Greifabschnitten 14 ausgebildet ist.
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Die konkaven Innenseiten der Greifabschnitte 14 können aus einem weichen, insbesondere nachgiebigen, Material bestehen oder ein weiches insbesondere nachgiebiges, Material umfassen.
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An der in 1 unteren Seite der Greifvorrichtung 10 ist zwischen den Greifabschnitten 14 eine Öffnung 17 ausgebildet, durch die eine Spargelstange in eine der Aufnahmen 15, 16 eingebracht werden kann. Dabei können die Arme 11 insbesondere aus einer ersten Position, in der die Arme 11 voneinander wegbewegt sind und die Öffnung 17 für die Einbringung einer Spargelstange geöffnet ist,
in eine zweite Position überführt werden, in der die Arme 11 aufeinander zubewegt sind und die Öffnung 17 geschlossen ist. In dieser zweiten Position der Arme 11 liegen die konkaven Innenseiten der Greifabschnitte 14 an einer gegebenenfalls in eine der Aufnahmen 15, 16 eingebrachten Spargelstange an.
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Die Antriebsvorrichtung 13 umfasst einen Mehrstell-Pneumatikzylinder. Beispielsweise kann der Mehrstell-Pneumatikzylinder drei verschiedene Positionen mit einem Hub von 5 mm, einem Hub von 10 mm und einem Hub von 15 mm anfahren. In diesem Beispiel lassen sich mit der Greifvorrichtung 10 Spargelstangen mit Durchmessern zwischen 2 mm und 40 mm sicher greifen. Beispielsweise kann durch Anfahren der verschiedenen Positionen des Mehrstell-Pneumatikzylinders die Öffnung 17 Größen von 13 mm, 25 mm und 50 mm aufweisen. Durch diese Größen der Öffnung 17 wird gewährleistet, dass die Spargelstangen mit dem Durchmessern zwischen 2 mm und 40 mm in die Aufnahmen 15, 16 zwischen den beiden Greifabschnitten 14 eingebracht werden können.
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Jeder der beiden Arme 11 weist auf der von den Greifabschnitten 14 abgewandten Seiten eine Verzahnung 18 auf. Die Verzahnungen 18 sind einander gegenüberliegend angeordnet. Wenn die beiden Arme 11 in Richtung des Pfeils 12 aufeinander zubewegt werden, greifen die beiden Verzahnungen 18 ineinander. Dadurch wird gewährleistet, dass sich die Arme 11 nur parallel zueinander in Richtung des Pfeils 12 beziehungsweise rein translatorisch bewegen können.
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Die in 2 abgebildete Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 20 umfasst fünf Roboter 21, an denen jeweils eine Greifvorrichtung 10 angebracht ist. Unterhalb der Greifvorrichtungen 10 verläuft ein Förderband 22, auf dem sich die zu vereinzelnden und zu sortierenden Spargelstangen 25 befinden. Die Roboter 21 sind dabei in Längsrichtung des Förderbandes 22 nebeneinander angeordnet.
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Es besteht durchaus die Möglichkeit, mehr oder weniger als fünf Roboter 21 vorzusehen.
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Die Roboter 21 sind als getriebelose Deltaroboter ausgebildet und weisen ein Gestänge 23 auf, an dessen Unterseite die Greifvorrichtung 10 angebracht ist. Jeder der Roboter 21 kann eine nicht abgebildete Kamera umfassen, mit der zu greifende Spargelstangen 25 auf dem Förderband 22 erkannt werden können.
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Alternativ kann vorgesehen sein, dass mindestens eine, vorzugsweise mehrere Kameras an einem die Roboter 21 haltenden Gehäuse 24 der Vorrichtung 20 angeordnet sind.
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Die Vorrichtung weist eine Steuervorrichtung auf, die die einzelnen Roboter 21 mittels einer Steuersoftware ansteuern kann. Diese Steuervorrichtung kann über eine Bildverarbeitungssoftware der mindestens einen Kamera Informationen über Fehllagen von Spargelstangen 25 auf dem Förderband 22 entnehmen. Die Steuersoftware kann dann entscheiden, welcher Roboter 21 welche falsch liegende Spargelstange 25 aufnimmt und wo diese aufgenommene Spargelstange 25 abgelegt wird. Durch die Aufteilung der Arbeit auf mehrere Roboter 21 lassen sich hohe Verarbeitungsgeschwindigkeiten erzielen.
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Beispielsweise besteht die Möglichkeit, dass die Vorrichtung 20 dazu eingerichtet ist, zu erkennen, ob in einer der Aufnahmemulden des Förderbandes 22 mehr als eine Spargelstange 25 liegt, und nach dem Erkennen der Anordnung einer Mehrzahl von Spargelstangen 25 in einer Aufnahmemulde die überzählige Spargelstange 25 oder die überzähligen Spargelstangen 25 aus der Aufnahmemulde zu entnehmen und einzeln in einer leeren Aufnahmemulde abzulegen.
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Es kann zusätzlich vorgesehen sein, dass die Vorrichtung 20 dazu eingerichtet ist, die Qualität einer erfassten Spargelstange 25 zu ermitteln. Dabei ist es insbesondere wichtig, Spargelstangen 25 zu identifizieren, deren Qualität vorgegebenen Qualitätskriterien nicht entsprechen. 6 bis 8 zeigen entsprechende Spargelstangen 25. Bei der Spargelstange 25 gemäß 6 ist der Fuß schräg abgeschnitten. Die grüne Spargelstange 25 in 7 weist einen sogenannten Weißfuß 26 auf. Die in 8 abgebildete Spargelstange 25 weist Faulstellen 27 auf. Die in 9 abgebildete Spargelstange 25 weist einen aufgeblühten Kopf 28 mit Ästen 29 auf.
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Die Vorrichtung 20 kann die Roboter 21 insbesondere so ansteuern, dass die aufgenommenen Spargelstangen 25 auf dem Förderband 22 so abgelegt werden, dass jede Spargelstange 25 bei maximaler Spargellänge mit nur einem Kreismesser in der nachgeschalteten Sortiervorrichtung abgeschnitten werden kann. Dabei kann die Vorrichtung 20 aufgenommene Spargelstangen 25 unter Berücksichtigung der ermittelten Qualität, insbesondere unter Berücksichtigung der ermittelten Länge, der Spargelstangen 25 so auf dem Förderband 22 ablegen, dass die Spargelstangen beispielsweise in der nachfolgenden Spargelsortiervorrichtung von einem rotierenden Messer geeignet abgeschnitten werden können. Dies erspart ein aufwendiges Verschieben der Spargelstangen 25 in Querrichtung in eigens dafür konzipierten Maschinen.
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Insbesondere die Qualität der in den 8 und 9 abgebildeten Spargelstangen 25 entspricht eventuell nicht den typischen Qualitätskriterien. Die Steuervorrichtung wird daher derartige Spargelstangen 25 von dem Förderband 22 aufnehmen und beispielsweise in einen Abfallbehälter auswerfen.
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Weiterhin könnte beispielsweise die Spargelstange 25 gemäß 6 so abgelegt werden, dass der schräge Fuß in der Sortiervorrichtung geeignet abgeschnitten wird. Weiterhin könnte auch der Weißfuß 26 der Spargelstange gemäß 7 teilweise oder ganz abgeschnitten werden. Außerdem könnten auch die Faulstellen 27 der Spargelstange gemäß 8 teilweise oder ganz abgeschnitten werden.
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Es besteht die Möglichkeit, dass die Vorrichtung 20 dazu eingerichtet ist, das Gewicht einer erfassten Spargelstange 25 zu ermitteln.
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Die Vorrichtung 20 kann nicht nur vor Spargelsortiervorrichtung angeordnet werden, sondern auch in anderen Anwendungsumgebungen. Beispielsweise kann die Vorrichtung 20 auch bei dem Beladen von Schälmaschinen oder von Verwiegeanlagen oder bei dem Beladen von geschältem oder sortiertem Spargel in verkaufsfähige Verpackungseinheiten eingesetzt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29920106 U1 [0005]
- EP 1967470 A2 [0024]
- DE 102011119556 A1 [0024]