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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Halter für eine Lautsprecherbox mit einem an einem Ständer ausgebildeten Aufsteckbereich, der eine Aufsteckrichtung und eine Spanneinrichtung mit einem veränderbaren Außenumfang aufweist, der durch ein außen am Ständer angeordnetes Betätigungselement veränderbar ist.
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Ein derartiger Halter ist beispielsweise aus
EP 2 073 568 B1 bekannt. Das Betätigungselement ist hier als Schraubring ausgebildet, das auf einem außen am Ständer ausgebildeten Gewinde verstellbar ist. Wenn das Betätigungselement auf dem Ständer gedreht wird, ändert es seine Position gegenüber dem Aufsteckbereich. Diese Positionsänderung wird auf die Spanneinrichtung übertragen und betätigt die Spanneinrichtung.
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Ein derartiger Halter hat sich in der Praxis bewährt. Wenn die Spanneinrichtung betätigt worden ist, ist die Lautsprecherbox gegenüber dem Halter fixiert und kann beispielsweise nicht mehr kippen, sich verdrehen oder versehentlich von dem Halter abgehoben werden.
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Allerdings ist die Montage der Lautsprecherbox auf dem Halter relativ zeitaufwändig. In der Regel sind mehrere Umdrehungen des Betätigungselements erforderlich, um die Spanneinrichtung im erforderlichen Umfang zu betätigen. Wenn mehrere Lautsprecherboxen oder Leuchten an entsprechenden Haltern montiert werden müssen, erfordert dies eine gewisse Zeit.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lautsprecherbox schnell auf einem Halter festzulegen.
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Diese Aufgabe wird bei einem Halter der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass das Betätigungselement in einem Bewegungsbereich durch eine Verschiebebewegung translatorisch am Ständer bewegbar und am Ende des Bewegungsbereichs in eine Spannposition festlegbar ist.
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Bei diesem Halter ist es nicht mehr notwendig, die Spanneinrichtung durch eine Rotation des Betätigungselements zu spannen. Vielmehr reicht eine translatorische Bewegung des Betätigungselements aus, um die Spanneinrichtung zu betätigen. Die translatorische Bewegung des Spannelements kann im Wesentlichen entlang der Aufsteckrichtung erfolgen. Ein Benutzer, der die Lautsprecherbox auf dem Halter montiert, muss die Betätigungseinrichtung nur um eine relativ kleine Strecke verschieben, um die Spanneinrichtung zu spannen. Eine derartige Verschiebebewegung kann in einer wesentlich kürzeren Zeit ausgeführt werden als eine mehrfache Umdrehung der Betätigungseinrichtung um den Ständer. Anstelle einer Lautsprecherbox kann auch ein anderes Element der Veranstaltungstechnik, beispielsweise eine Leuchte oder ein Gebläse, auf dem Ständer befestigt werden. Der Begriff „Lautsprecherbox“ wird hier der Einfachheit halber stellvertretend für alle derartigen Elemente verwendet.
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Vorzugsweise ist das Betätigungselement durch eine Drehbewegung in der Spannposition festlegbar. Das Betätigungselement ist nach Art eines Bajonetts auf dem Ständer bewegbar. Zum Spannen wird das Betätigungselement translatorisch bewegt. Am Ende der zum Spannen erforderlichen translatorischen Bewegung wird das Betätigungselement etwas verdreht und dann in der Spannposition festgelegt, so dass die Spanneinrichtung die notwendige Spannkraft beibehält und die Lautsprecherbox zuverlässig festhält.
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Vorzugsweise weist der Ständer einen Schlitz auf, durch den hindurch das Betätigungselement auf die Spanneinrichtung wirkt, wobei der Schlitz in der Spannposition einen Halteabschnitt aufweist, der quer zur Aufsteckrichtung verläuft.
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Das Betätigungselement kann dann durch eine Drehung in dem Halteabschnitt festgelegt werden, wobei ein kleiner Drehwinkel ausreicht, um das Festlegen zu bewirken.
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Vorzugsweise weist der Schlitz im Bewegungsbereich des Betätigungselements einen Bewegungsabschnitt auf, der in Aufsteckrichtung verläuft. Damit ist nicht eine Parallelität im mathematisch engen Sinn gemeint. Es reicht aus, wenn der Bewegungsabschnitt im Wesentlichen in Aufsteckrichtung verläuft. Abweichungen im Bereich von etwa 15° zur Aufsteckrichtung sind zulässig. Der Bewegungsabschnitt führt das Betätigungselement translatorisch und verhindert eine Rotationsbewegung.
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Vorzugsweise weist der Halteabschnitt eine Rastposition für das Betätigungselement an seinem Ende auf, die einer Drehbewegung des Betätigungselements entgegenwirkt. Um das Betätigungselement aus der Position herauszubewegen, in der es die Spanneinrichtung spannt, ist also eine gewisse Kraft erforderlich. Die Rastposition kann durch eine kleine Vertiefung am Ende des Halteabschnitts gebildet sein.
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Vorzugsweise weist der Schlitz einen Ruheabschnitt am vom Halteabschnitt abgewandten Ende auf, der quer zur Aufsteckrichtung verläuft. Das Betätigungselement kann in diesem Ruheabschnitt angeordnet werden, wenn eine Lautsprecherbox auf dem Halter montiert werden soll. Man verhindert dadurch, dass die Spanneinrichtung vor dem Aufstecken der Lautsprecherbox gespannt wird.
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Vorzugsweise ist die Spannposition an einem Ende des Bewegungsbereichs angeordnet, das vom Aufsteckbereich entfernt ist. Damit kann man einem Bewegungsablauf beim Montieren einer Lautsprecherbox auf dem Halter Rechnung tragen. Der Benutzer setzt die Lautsprecherbox beispielsweise von oben auf den Aufsteckabschnitt auf und begibt sich dann mit einer Hand (oder mit beiden Händen) weiter nach unten. Dabei kann er das Betätigungselement erfassen und vom Aufsteckbereich wegziehen, bis die Lautsprecherbox durch die Spanneinrichtung mit dem Halter verspannt ist.
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Vorzugsweise ist das Betätigungselement als Ring ausgebildet. Ein Ring lässt sich leicht erfassen und translatorisch auf dem Ständer bewegen. Gleichzeitig kann der Ring auch gut in die Halteposition gedreht werden. Es ergibt sich ein ökonomisches Arbeiten.
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Vorzugsweise wirkt das Betätigungselement über eine Feder auf die Spanneinrichtung. Der Bewegungsbereich des Betätigungselements ist durch den Schlitz festgelegt. Bei den Lautsprecherboxen gibt es jedoch gewisse Toleranzen in einer Buchse (oder einem anderen Teil), die auf den Halter aufgesteckt wird. Die Feder kann nun derartige Toleranzen ausgleichen. Wenn die Buchse einen kleineren Innendurchmesser aufweist, kommt die Spanneinrichtung früher mit der Buchse in Eingriff. Die weitere Bewegung des Betätigungselements ist jedoch möglich, weil die Feder eine derartige Bewegung aufnehmen kann.
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Vorzugsweise weist die Spanneinrichtung eine inneres Keilelement auf, das mit mindestens einem äußeren Keilelement zusammenwirkt, wobei die Keilelemente Keilflächen aufweisen, die mit der Aufsteckrichtung einen Winkel > 5° einschlie-ßen. Wenn das innere Keilelement gegenüber dem äußeren Keilelement bewegt wird, dann verdrängt es das äußere Keilelement nach außen, so dass es von innen an der Buchse oder einem anderen dafür vorgesehenen Teil der Lautsprecherbox zur Anlage kommt und die Lautsprecherbox mit dem Halter verspannt.
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Hierbei ist bevorzugt, dass die Feder auf das innere Keilelement wirkt. Wenn das innere Keilelement das äußere Keilelement radial nach außen bewegt hat und eine weitere Bewegung aufgrund der Begrenzung durch die Lautsprecherbox nicht möglich ist, kann die Feder eine Bewegung des Betätigungselements gegenüber dem inneren Keilelement aufnehmen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
- 1 eine schematische Schnittansicht eines Halters entsprechend der Linie I-I nach 4,
- 2 eine schematische Schnittansicht des Halters entlang der Linie II-II nach 4,
- 3 eine Außenansicht des Halters und
- 4 einen Schnitt IV-IV nach 2.
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In allen Figuren sind gleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Ein Halter 1 für eine Lautsprecherbox oder ein anderes Element der Veranstaltungstechnik weist einen Aufsteckbereich 2 auf, der an einem Ständer 3 angeordnet ist. Auf den Aufsteckbereich 2 des Halters 1 kann eine Lautsprecherbox aufgesteckt werden. Die nicht näher dargestellte Lautsprecherbox weist hierzu eine Buchse auf, deren Innendurchmesser geringfügig größer ist als der Außendurchmesser des Ständers 3. Bei der Darstellung nach den 1 bis 3 wird die Lautsprecherbox dann in Schwerkraftrichtung von oben auf den Aufsteckbereich 2 aufgesetzt.
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Die Bewegungsrichtung der Lautsprecherbox beim Aufsetzen auf den Aufsteckbereich wird auch als „Aufsteckrichtung“ bezeichnet. Sie verläuft bezogen auf die Darstellung der 1 bis 3 ebenfalls von oben nach unten und ist durch einen Pfeil A symbolisiert.
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Der Aufsteckbereich 2 weist eine Spanneinrichtung 4 auf, die im vorliegenden Fall ein inneres Keilelement 5 aufweist, das mit mindestens einem äußeren Keilelement 6 zusammenwirkt. Im vorliegenden Fall sind drei äußere Keilelemente 6 vorgesehen, die in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt angeordnet sind. Durch die Spanneinrichtung 4 ist der Außenumfang des Aufsteckbereichs 2 veränderbar. Zum Spannen wird er vergrößert.
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Das innere Keilelement 5 und die äußeren Keilelemente 6 weisen jeweils Keilflächen auf, die gegenüber der Aufsteckrichtung A geneigt sind, also einen Winkel von mindestens 5° mit der Aufsteckrichtung A einschließen. Wenn das innere Keilelement 5 gegenüber den äußeren Keilelementen 6 in Aufsteckrichtung A (bezogen auf die Darstellung der 1 bis 3 nach unten) bewegt wird, dann werden die äußeren Keilelemente 6 radial nach außen verdrängt und vergrö-ßern damit den Außenumfang des Aufsteckbereichs 2. Die äußeren Keilelemente 6 können sich dann mit ihren jeweiligen Außenseiten von innen an die Buchse der Lautsprecherbox anlegen. Die Spanneinrichtung 4 wird auf diese Weise gespannt.
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Um die Spanneinrichtung 4 zu spannen, also um das innere Keilelement 5 in eine Spannposition zu bewegen, bei der die äußeren Keilelemente 6 nach au-ßen verdrängt werden, ist ein Betätigungselement 7 vorgesehen, das als Ring ausgebildet ist und das den Ständer 3 umgibt. Das Betätigungselement 7 weist einen diametral durch den Ständer 3 verlaufenden Stift 8 auf, der in in einander diametral gegenüberliegenden Schlitzen 9, von denen einer in 1 dargestellt ist, in der Wand des Ständers 3 geführt ist.
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Der Schlitz 9 führt damit das Betätigungselement 7, das auf dem Ständer 3 in einem Bewegungsbereich nur durch eine Verschiebebewegung translatorisch bewegbar ist.
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Jeder Schlitz 9 weist hierzu im Bewegungsbereich des Betätigungselements 7 einen Bewegungsabschnitt 10 auf, der im Wesentlichen in Aufsteckrichtung A verläuft. Kleine Abweichungen zur Aufsteckrichtung bis zu 15° sind möglich.
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Der Schlitz 9 weist einen Halteabschnitt 11 auf, der quer zur Aufsteckrichtung verläuft. Der Halteabschnitt 11 weist an seinem Ende eine Rastposition 12 auf, in die der Stift 8 einrasten kann, wenn das Betätigungselement 7 am Ende seines Bewegungsabschnitts gegenüber dem Ständer 3 verdreht wird. Die Rastposition ist durch eine Ausnehmung 13 gebildet, die zur Spanneinrichtung 4 hin gerichtet ist.
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Am gegenüberliegenden Ende weist der Schlitz 9 einen Ruheabschnitt 14 auf, der ebenfalls quer zur Aufsteckrichtung verläuft. Wenn sich das Betätigungselement 7 am Anfang seines Bewegungsbereichs befindet, kann das Betätigungselement 7 gedreht werden, so dass der Stift 8 in den Ruheabschnitt eintritt und verhindert, dass das Betätigungselement 7 versehentlich in Aufsteckrichtung von der Spanneinrichtung 4 wegbewegt wird.
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Die Spannposition und damit der Halteabschnitt 11 sind am Ende des Schlitzes 9 angeordnet, der vom Aufsteckbereich 2 entfernt ist.
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Das Betätigungselement 7 ist über den Stift 8 mit einem Zugelement 15 verbunden, der gegenüber dem inneren Keilelement 5 beweglich ist und zwar gegen die Kraft einer Feder 16. Hierzu ist eine Schraube 17 durch das innere Keilelement 5 geführt, wobei die Feder 16 zwischen dem inneren Keilelement 5 und einem Kopf 18 der Schraube angeordnet ist. Die Schraube 17 ist in das Zugelement 15 eingeschraubt.
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Der Bewegungsbereich des Betätigungselements 7 wird durch den Schlitz 9 vorgegeben. Wenn eine Lautsprecherbox eine Buchse hat, die einen relativ geringen Innendurchmesser hat, dann kommen die äußeren Keilelemente 6 bereits an die Innenwand der Buchse zur Anlage, bevor das Betätigungselement 7 seine Spannposition erreicht hat. Die Feder 6 erlaubt es nun, das Betätigungselement 7 bis in die Spannposition zu bewegen. Dabei wird sich ein kleiner Abstand zwischen dem Zugelement 15 und dem inneren Keilelement 5 ergeben.
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Zum Spannen der Spanneinrichtung 4 ist also lediglich eine translatorische Bewegung des Betätigungselements 7 erforderlich, die in relativ kurzer Zeit ausgeführt werden kann. Eine Rotation des Betätigungselements 7 um den Ständer 3 herum wird durch den Schlitz 9 zuverlässig verhindert. Lediglich am Ende der Spannbewegung, also am Ende des Bewegungsbereichs des Betätigungselements 7, ist eine kleine Drehbewegung erforderlich, um den Stift 8 in den Halteabschnitt 11 zu bewegen und in der Rastposition 12 festzulegen.
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Auch am Anfang des Bewegungsbereichs kann eine Drehbewegung erforderlich sein, um den Stift 8 in den Ruheabschnitt 14 zu bewegen, so dass eine versehentliche Bewegung des Betätigungselements 7 weg vom Aufsteckbereich 2 verhindert wird.