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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Durchführen eines elektrischen Ladevorgangs für ein Fahrzeug und ein System zum Durchführen eines elektrischen Ladevorgangs für ein Fahrzeug.
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Zum Laden einer Antriebsbatterie eines Fahrzeugs ist es erforderlich, das Fahrzeug in einem hinreichend geringen Abstand an einer Ladestation anzuordnen, um die Antriebsbatterie mit der Ladestation zu verbinden.
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Die Druckschrift
CN 212827962 U beschreibt ein Kontrollgerät zum Laden eines elektrischen Fahrzeugs.
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Ein System zum Führen eines Fahrzeugs ist aus der Druckschrift
CN 102508489 A bekannt.
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Ein Verfahren zum automatischen Suchen einer optimalen drahtlosen Ladeposition ist in der Druckschrift
KR 102120255 B1 beschrieben.
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Vor diesem Hintergrund war es eine Aufgabe, einen Fahrer eines Fahrzeugs beim Durchführen eines Ladevorgangs zu unterstützen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren und ein System mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Ausführungsformen des Verfahrens und des Systems gehen aus den abhängigen Patentansprüchen und der Beschreibung hervor.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist zum Durchführen eines elektrischen Ladevorgangs, bspw. eines zumindest halbautomatischen oder eines automatischen Ladevorgangs, für eine elektrische Antriebsbatterie als Energiespeicher eines elektrischen Fahrzeugs in einem Ladepark vorgesehen. Dabei weist das Fahrzeug mindestens eine Ladeschnittstelle auf, die üblicherweise von außen zugänglich ist. Der Ladepark weist mindestens eine elektrische Ladestation, bspw. eine sogenannte Ladesäule, auf. Dabei ist vorgesehen, dass sich das Fahrzeug, üblicherweise nachdem es zuvor zum Ladepark gefahren ist oder gefahren worden ist, auf einem Gelände des Ladeparks, auf dem die mindestens eine Ladestation angeordnet ist, in einer aktuellen räumlichen Istlage befindet bzw. angeordnet ist. Ausgehend hiervon wird die Istlage üblicherweise von mindestens einem Sensor erfasst und überprüft, ob die räumliche Istlage, in der sich das Fahrzeug aktuell befindet, eine räumliche Zugänglichkeitsanforderung zu der mindestens einen Ladeschnittstelle der mindestens einen Ladestation erfüllt oder nicht. Falls die räumliche Zugänglichkeitsanforderung durch diese Istlage nicht erfüllt ist bzw. wird, wird der Fahrer dazu aufgefordert, das Fahrzeug in einer räumlichen Solllage unter mindestens einer räumlichen Solllage anzuordnen, die dem Fahrer hierzu vorgeschlagen wird. Hierbei ist es in Ausgestaltung möglich, dass dem Fahrer für eine ausgewählte Ladestation nur eine Solllage oder mehrere Solllagen vorgeschlagen wird bzw. werden. Falls alternativ durch die aktuelle Istlage die räumliche Zugänglichkeitsanforderung erfüllt ist, wird das Fahrzeug ausgehend von der aktuellen räumlichen Istlage automatisch zu einer ausgewählten Ladestation unter der mindestens einen Ladestation des Ladeparks bewegt und in einer Ladelage, die der ausgewählten Ladestation zugeordnet ist bzw. wird, automatisch angeordnet.
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Sobald das Fahrzeug in der Ladelage automatisch angeordnet ist bzw. worden ist, wird die mindestens eine Ladeschnittstelle des Fahrzeugs mit der mindestens einen Ladeschnittstelle der ausgewählten Ladestation automatisch oder manuell verbunden und der Ladevorgang durchgeführt, wobei elektrische Energie von der Ladestation zu dem Fahrzeug bzw. seiner Antriebsbatterie übertragen wird, wobei sie geladen wird.
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Bei dem Verfahren ist es in Ausgestaltung möglich, dass dem Fahrer für eine ausgewählte Ladestation nur eine Solllage oder mehrere Solllagen vorgeschlagen wird bzw. werden. Falls die aktuelle und/oder eine jeweilige Istlage des Fahrzeugs die räumliche Zugänglichkeitsanforderung erfüllt, wird das Fahrzeug durch mindestens eine Recheneinheit maschinenkontrolliert, bspw. maschinengesteuert, zu der Ladelage automatisch bewegt und in dieser automatisch angeordnet, also positioniert sowie ausgerichtet bzw. orientiert. Dabei ist es möglich, dass das Fahrzeug von einer eigenen Recheneinheit und mindestens einer Recheneinheit des Ladeparks, bspw. mindestens einer Recheneinheit der mindestens einen Ladestation, maschinenkontrolliert wird, wobei es möglich ist, dass die beiden genannten Recheneinheiten zum automatischen Bewegen des Fahrzeugs untereinander Signale mit Kontrollbefehlen über ein Kommunikationssystem austauschen. Dabei ist es möglich, dass das Fahrzeug von der mindestens einen Recheneinheit des Ladeparks zumindest teilweise oder komplett automatisch ferngesteuert wird. Alternativ oder ergänzend wird das Fahrzeug von seiner Recheneinheit zumindest teilweise oder komplett automatisch gesteuert und bewegt sich dabei zumindest teilweise automatisch bzw. autonom, bspw. halbautomatisch bzw. halbautonom, oder komplett automatisch bzw. autonom.
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Falls die räumliche Istlage des Fahrzeugs nicht die vorgesehene räumliche Zugänglichkeitsanforderung erfüllen sollte und das Fahrzeug aufgrund einer Aufforderung durch den Fahrer in der mindestens einen vorgeschlagenen Solllage anzuordnen ist, wird das Fahrzeug von dem Fahrer fahrerkontrolliert ausgehend von der aktuellen räumlichen Istlage in eine neue aktualisierte räumliche Istlage bewegt, üblicherweise gesteuert, bspw. ferngesteuert, und/oder gefahren. Sobald das Fahrzeug in einer entsprechend resultierenden aktualisierten räumlichen Istlage angeordnet ist, wird überprüft, ob diese resultierende bzw. neue aktualisierte räumliche Istlage der mindestens einen vorgeschlagenen Solllage entspricht oder nicht bzw. die räumliche Zugänglichkeitsanforderung erfüllt oder nicht. Zum Ändern der Istlage wird bzw. werden das Fahrzeug und/oder dessen Bewegung von dem Fahrer kontrolliert. Währenddessen ist es in möglicher Ausgestaltung denkbar, dass der Fahrer darüber informiert wird, sobald eine jeweils erreichte aktuelle Istlage die hierfür vorgesehene Zugänglichkeitsanforderung erfüllt.
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In Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass jeweils eine der vorgesehenen Lagen jeweils eine räumliche Position bzw. einen räumlichen Ort und jeweils eine räumliche Orientierung bzw. Ausrichtung umfasst und/oder hiervon abhängig ist. Dabei ist die jeweilige räumliche Istlage als Lage des Fahrzeugs einerseits von einer räumlichen Istposition als Position bzw. Ort des Fahrzeugs auf dem Gelände des Ladeparks und andererseits von einer aktuellen räumlichen Istausrichtung bzw. einer räumlichen Istorientierung und somit einer jeweiligen Ausrichtung bzw. Orientierung dieser Lage des Fahrzeugs innerhalb des Ladeparks abhängig ist, die von dem mindestens einen Sensor erfasst werden. Alternativ oder ergänzend ist die je nach Fall erforderliche mindestens eine räumliche Solllage als Lage des Fahrzeugs einerseits von mindestens einer räumlichen Sollposition, also mindestens einem entsprechenden Ort des Fahrzeugs auf dem Gelände des Ladeparks, und andererseits von mindestens einer räumlichen Sollausrichtung bzw. mindestens einer räumlichen Sollorientierung und somit einer jeweiligen Ausrichtung bzw. Orientierung dieser Lage, die das Fahrzeug innerhalb des Ladeparks einnehmen sollte, abhängig, wobei diese mindestens eine Solllage dem Fahrer vorgeschlagen und/oder vorgegeben wird. Eine jeweilige Ausrichtung bzw. Orientierung des Fahrzeugs, also Istausrichtung oder Sollausrichtung, wird üblicherweise abhängig von einer Vorwärtsfahrtrichtung des Fahrzeugs beschrieben und/oder definiert.
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Die Ladelage als Lage des Fahrzeugs ist üblicherweise ebenfalls durch eine Ladeposition für das Fahrzeug und eine Ladeausrichtung bzw. Ladeorientierung und somit eine Ausrichtung bzw. Orientierung dieser Lage des Fahrzeugs definiert, die zum Durchführen des Ladevorgangs geeignet und/oder vorgesehen wird bzw. ist. Dabei ist die Ladelage der ausgewählten Ladestation räumlich zugeordnet, üblicherweise neben ihr angeordnet, wobei die mindestens eine Ladeschnittstelle des Fahrzeugs und die mindestens eine Ladeschnittstelle der ausgewählten Ladestation höchstens einen hierfür zulässigen und/oder vorgesehenen Abstand voneinander bzw. zueinander aufweisen, wenn sich das Fahrzeug in der Ladelage befindet. Bei dem Verfahren wird das Fahrzeug, wenn es ausgehend von der Istlage, die die Zugänglichkeitsanforderung erfüllt, automatisch zu der ausgewählten Ladestation bewegt wird, sowohl zu der Ladeposition bewegt und in dieser angeordnet als auch in die Ladeausrichtung bewegt und in dieser angeordnet, wobei das Fahrzeug bspw. automatisch manövriert werden kann.
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In einer Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass eine jeweilige Istlage des Fahrzeugs jene Lage ist, in der das Fahrzeug von dem Fahrer fahrerkontrolliert und/oder maschinenkontrolliert angeordnet wurde und sich aktuell befindet. Die mindestens eine Solllage ist jene Lage, in der das Fahrzeug von dem Fahrer anzuordnen ist bzw. angeordnet werden sollte, um ausgehend davon automatisch in die Ladelage gebracht werden zu können. Ist ein direkter Weg von einer Istlage des Fahrzeugs zu der Solllage hindernis- bzw. barrierebehaftet, kann das Fahrzeug in der Solllage nur von dem Fahrer fahrerkontrolliert angeordnet und/oder in diese bewegt werden, da das Fahrzeug in diese Lage nicht automatisch, d. h. nicht maschinenkontrolliert angeordnet werden kann. Ein mögliches Hindernis bzw. eine mögliche Barriere ist üblicherweise ein Objekt auf dem Gelände, welches von dem Fahrzeug nicht automatisch umfahren werden kann. Das mindestens eine Hindernis kann auf dem Gelände ortsfest angeordnet sein oder sich auf dem Gelände bewegen. Die Ladelage ist jene Lage des Fahrzeugs, die die Durchführung des Ladevorgangs zulässt, wenn das Fahrzeug in dieser ausgehend von einer Istlage automatisch bzw. maschinenkontrolliert angeordnet worden ist. Falls es dem Fahrer gelingen sollte, das Fahrzeug in einer Istlage anzuordnen, die der Ladelage entspricht, kann der Ladevorgang durchgeführt werden, ohne dass das Fahrzeug weiter von dem Fahrer kontrolliert oder automatisch zu bewegen ist. Dies ist auch dann der Fall, wenn der Fahrer zunächst dazu aufgefordert wird, das Fahrzeug ausgehend von einer jeweiligen Istlage in der mindestens einen Solllage anzuordnen, und das Fahrzeug dabei eventuell in einer vorgesehenen Ladelage anordnen sollte, so dass der Ladevorgang durchgeführt werden kann, ohne dass ein weiteres vom Fahrer kontrolliertes oder automatisches Bewegen des Fahrzeugs erforderlich ist. Falls es dem Fahrer gelingen sollte, das Fahrzeug in einer, üblicherweise frei zugänglichen bzw. hindernisfreien, Istlage anzuordnen, die zugleich der Ladelage entspricht, wird für diese zunächst ebenfalls und/oder dennoch überprüft, ob sie die Zugänglichkeitsanforderung erfüllt oder nicht. Da sie diese jedoch erfüllt, kann der Fahrer darüber informiert werden, dass keine weitere Bewegung, weder eine maschinenkontrollierte noch eine fahrerkontrollierte Bewegung, des Fahrzeugs erforderlich ist, um den Ladevorgang durchführen zu können.
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Die mindestens eine Ladeschnittstelle des Fahrzeugs ist an mindestens einer Schnittstellenposition an einer Außenwand des Fahrzeugs, bspw. seitlich bzw. an einer Seitenwand links und/oder rechts, an einem Heck und/oder an einem Bug des Fahrzeugs angeordnet. Mehrere Ladeschnittstellen können an mehreren Seiten des Fahrzeugs vorne, hinten oder seitlich angeordnet sein. Die mindestens eine Ladeschnittstelle des Fahrzeugs oder der mindestens einen Ladestation ist als Ladebuchse oder Ladestecker ausgebildet. Dabei kann die mindestens eine Schnittstellenposition der mindestens einen Ladeschnittstelle bei unterschiedlichen Fahrzeugen fahrzeugtypspezifisch stark variieren.
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Es ist vorgesehen, dass die jeweilige räumliche Istlage, insbesondere die räumliche Istausrichtung, des Fahrzeugs von der mindestens einen Schnittstellenposition der mindestens einen Ladeschnittstelle des Fahrzeugs abhängig ist. Alternativ oder ergänzend ist die mindestens eine räumliche Solllage, insbesondere die mindestens eine räumliche Sollausrichtung, des Fahrzeugs von der mindestens einen Schnittstellenposition der mindestens einen Ladeschnittstelle des Fahrzeugs und/oder von mindestens einer Schnittstellenposition der mindestens einen Ladeschnittstelle der mindestens einen Ladestation abhängig. Üblicherweise wird die räumliche Ausrichtung, also Istausrichtung und/oder Sollausrichtung, des Fahrzeugs an der jeweiligen Position, also Istposition bzw. Sollposition, und die Schnittstellenposition der mindestens einen Ladeschnittstelle an der Außenwand des Fahrzeugs berücksichtigt.
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Es ist vorgesehen, dass das Fahrzeug je nach Situation maschinenkontrolliert automatisch, halbautomatisch und/oder von dem Fahrer bzw. durch den Fahrer, fahrerkontrolliert, bspw. fahrergesteuert bzw. manuell, direkt über ein Lenkrad des Fahrzeugs oder indirekt über eine Fernbedienung eines Endgeräts in die jeweilige Istlage, auch abhängig von der mindestens einen vorgeschlagenen Solllage, bewegt wird. Falls und/oder sobald sich das Fahrzeug auf dem Gelände in einer Istlage befindet, die die Zugänglichkeitsanforderung erfüllt und weiterhin der mindestens einen Solllage entspricht, wird es ausgehend von dieser automatisch, also von der mindestens einen Recheneinheit gesteuert, bspw. ferngesteuert, und/oder selbsttätig bewegt und in der Ladelage angeordnet, ohne dass hierfür eine Kontrolle und/oder ein Eingreifen des Fahrers erforderlich ist.
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Weiterhin ist vorgesehen, dass die Solllage und/oder die Ladelage abhängig von mindestens einem Energieübertragungselement vorgegeben und/oder vorgesehen wird bzw. ist. Dabei ist das mindestens eine Energieübertragungselement bspw. als Ladekabel mit einer spezifischen Länge dazu ausgebildet, die mindestens eine Ladeschnittstelle des Fahrzeugs mit der mindestens einen Ladeschnittstelle der mindestens einen Ladestation zu verbinden und elektrische Energie zwischen der mindestens einen Ladeschnittstelle des Fahrzeugs und der mindestens einen Ladeschnittstelle der mindestens einen Ladestation auszutauschen, wobei üblicherweise die Antriebsbatterie des Fahrzeugs über dieses Energieübertragungselement mit elektrischer Energie versorgt und geladen wird.
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Es ist auch möglich, dass die mindestens eine Ladeschnittstelle der ausgewählten Ladestation als Sender, bspw. Induktionsquelle, und die mindestens eine Ladeschnittstelle des Fahrzeugs als Empfänger für einen induktiven kabellosen Ladevorgang ausgebildet ist, wobei die mindestens eine Ladeschnittstelle der ausgewählten Ladestation und die mindestens eine Ladeschnittstelle des Fahrzeugs voneinander höchstens den hierfür vorgesehenen Abstand aufweisen, wenn es sich in der Ladelage befindet.
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Weiterhin ist die für eine jeweilige Istlage des Fahrzeugs vorgesehene und/oder vorzusehende räumliche Zugänglichkeitsanforderung ebenfalls von dem mindestens einen Energieübertragungselement sowie jeweiligen Positionen der Ladeschnittstellen an dem Fahrzeug und der mindestens einen Ladestation abhängig. Falls ein derartiges Energieübertragungselement bspw. als Ladekabel ausgebildet ist, weist dieses die spezifische maximale Länge auf. Falls das Fahrzeug in der Ladelage angeordnet ist, ist der hierfür vorgesehene zulässige Abstand zwischen der mindestens einen Ladeschnittstelle des Fahrzeugs und der mindestens einen Ladeschnittstelle der Ladestation höchstens so groß wie die Länge des Ladekabels.
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Falls entschieden wird, dass die jeweils aktuelle Istlage des Fahrzeugs die Zugänglichkeitsanforderung nicht erfüllt, bedeutet dies, dass das Fahrzeug ausgehend von dieser Istlage eine vorgesehene Ladelage nicht selbst automatisch erreichen kann.
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Wie voranstehend beschrieben, ist eine jeweilige Istlage des Fahrzeugs von seiner jeweiligen Istposition abhängig. Allerdings ist es auch möglich, dass das Fahrzeug in jeweils einer Istlage unterschiedliche Istausrichtungen aufweisen kann, was u. a. bedeutet, dass die mindestens eine Ladeschnittstelle in derselben Istposition des Fahrzeugs bei unterschiedlichen Istausrichtungen entsprechend unterschiedliche Abstände zu der mindestens einen Ladeschnittstelle der ausgewählten Ladestation aufweist. Somit kann die mindestens eine Ladeschnittstelle des Fahrzeugs in einer bestimmten Ladeposition von der mindestens einen Ladeschnittstelle der ausgewählten Ladestation abgewandt sein oder dieser zugewandt sein, wobei der Abstand größer ist, wenn die mindestens eine Ladeschnittstelle des Fahrzeugs abgewandt ist, und wobei der Abstand geringer ist, wenn die mindestens eine Ladeschnittstelle des Fahrzeugs der mindestens einen Ladeschnittstelle der ausgewählten Ladestation zugewandt ist.
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Bevor das Fahrzeug auf dem Gelände des Ladeparks angeordnet wird, befindet es sich zunächst in einer Ursprungsposition außerhalb des Geländes des Ladeparks. Weiterhin ist vorgesehen, dass von dem Fahrer selbst und/oder automatisch, falls für die Antriebsbatterie ein kritischer Ladezustand ermittelt werden sollte, das Durchführen des Ladevorgangs veranlasst wird. Dabei wird bzw. werden ausgehend von der Ursprungsposition des Fahrzeugs ein Ladepark unter mehreren Ladeparks bzw. eine Position dieses Ladeparks ermittelt und/oder ausgewählt und das Fahrzeug und/oder dessen Fahrer zu diesem Ladepark navigiert. Sobald das Fahrzeug den Ladepark erreicht hat, wird es auf dem Gelände des Ladeparks in der Istlage angeordnet.
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Das erfindungsgemäße System ist zum üblicherweise automatischen Durchführen eines elektrischen Ladevorgangs für ein Fahrzeug in einem Ladepark ausgebildet, wobei das Fahrzeug mindestens eine Ladeschnittstelle für eine Antriebsbatterie und der Ladepark mindestens eine elektrische Ladestation mit mindestens einer Ladeschnittstelle aufweist. Dabei ist vorgesehen, dass sich das Fahrzeug bereits auf dem Gelände des Ladeparks in einer aktuellen räumlichen Istlage, die durch eine Istposition und/oder Istausrichtung des Fahrzeugs gegeben ist, befindet. Das System weist als Komponenten mindestens einen üblicherweise optischen Sensor, bspw. eine Kamera, mindestens eine Recheneinheit und mindestens ein Ausgabemodul auf. Der mindestens eine Sensor ist dazu ausgebildet, die räumliche Istlage des Fahrzeugs zu erfassen, zu bestimmen und/oder zu ermitteln. Die mindestens eine Recheneinheit ist aufgrund der derart erfassten räumlichen Istlage des Fahrzeugs dazu ausgebildet, zu überprüfen, ob diese räumliche Istlage, in der sich das Fahrzeug aktuell befindet, eine räumliche Zugänglichkeitsanforderung zu der mindestens einen Ladeschnittstelle der mindestens einen Ladestation erfüllt oder nicht. Falls hierbei von der mindestens einen Recheneinheit ermittelt wird, dass die Zugänglichkeitsanforderung nicht erfüllt ist, wird das mindestens eine Ausgabemodul von der mindestens einen Recheneinheit angesteuert, wobei das mindestens eine Ausgabemodul dazu ausgebildet ist, den Fahrer üblicherweise optisch, etwa durch Text, und/oder akustisch, dazu aufzufordern, das Fahrzeug in einer hierfür vorgesehenen räumlichen Solllage unter mindestens einer hierfür vorgeschlagenen Solllage anzuordnen. Falls von der mindestens einen Recheneinheit alternativ festgestellt wird, dass die räumliche Zugänglichkeitsanforderung für die aktuelle Istlage des Fahrzeugs erfüllt ist, ist die mindestens eine Recheneinheit dazu ausgebildet, das Fahrzeug ausgehend von der aktuellen räumlichen Istlage automatisch zu einer ausgewählten Ladestation unter der mindestens einen Ladestation zu bewegen, bspw. zu fahren und/oder zu manövrieren, und automatisch in einer hierfür vorgesehenen Ladelage anzuordnen.
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Weiterhin ist die mindestens eine Ladeschnittstelle des Fahrzeugs mit der mindestens einen Ladeschnittstelle der ausgewählten Ladestation zu verbinden und der Ladevorgang durchzuführen. Die Ladeschnittstellen des Fahrzeugs und der ausgewählten Ladestation werden über das Energieübertragungselement, üblicherweise von dem Fahrer, manuell verbunden. Es ist jedoch auch denkbar, die Ladeschnittstellen, üblicherweise durch einen Roboter des Ladeparks und/oder des Systems, automatisch zu verbinden.
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Es ist möglich, eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems, üblicherweise vollumfänglich, durchzuführen, wobei das Verfahren bzw. dessen Ablauf von der mindestens einen Recheneinheit kontrolliert und somit gesteuert und/oder geregelt wird. Mit dem System ist es bei Durchführung des Verfahrens möglich, das Fahrzeug in der hierfür vorgesehenen Ladelage automatisch anzuordnen und dabei diese Ladelage bzw. die ausgewählte Ladestation automatisch anzufahren.
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Das System weist mindestens ein funkgestütztes bzw. drahtloses Kommunikationssystem mit mindestens zwei Antennen zum Austausch von Informationen zwischen mindestens zwei Komponenten auf, die bei einer Ausführungsform des Verfahrens verwendet werden. Bei derartigen Komponenten handelt es sich um das Fahrzeug, mindestens ein Endgerät des Fahrers bzw. für den Fahrer, mindestens eine Ladestation und/oder den Ladepark selbst. Hierbei ist es auch möglich, dass derartige Informationen zum Durchführen des Verfahrens alternativ oder ergänzend zwischen zwei Recheneinheiten des Systems, die zwei der genannten Komponenten zugeordnet und/oder in diesen angeordnet sind, ausgetauscht werden bzw. auszutauschen sind, wobei es möglich ist, dass zumindest eine der mindestens zwei Recheneinheiten als die mindestens eine Recheneinheit des vorgestellten Systems ausgebildet ist.
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Es ist möglich, dass eine Recheneinheit in das Fahrzeug integriert bzw. darin angeordnet und in möglicher Ausgestaltung auch dazu ausgebildet ist, eine Bewegung des Fahrzeugs zumindest teilweise oder komplett automatisch zu kontrollieren, d. h. üblicherweise zu steuern und bspw. zu lenken. Es ist auch möglich, dass eine Recheneinheit in dem Endgerät des Fahrers angeordnet ist, wobei es möglich ist, dass der Fahrer über das Endgerät und/oder die Recheneinheit eine Durchführung des Verfahrens veranlasst und/oder das Fahrzeug steuert, üblicherweise fernsteuert. Weiterhin ist es möglich, dass mindestens eine Recheneinheit dem Ladepark und/oder mindestens einer Ladestation zugeordnet und/oder in diesem bzw. dieser angeordnet und dazu ausgebildet ist, das Fahrzeug zu steuern, üblicherweise fernzusteuern.
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Es ist in Ausgestaltung auch vorgesehen, dass dieses Eingabegerät des Fahrers das mindestens eine optische und/oder akustische Ausgabemodul, bspw. ein Mikrofon und/oder ein Anzeigefeld bzw. Display, aufweist. Das Eingabegerät des Fahrers ist entweder als tragbares mobiles Eingabegerät, bspw. ein Smartphone oder Tablet, zur Kommunikation und zur Datenverarbeitung ausgebildet. Es ist auch möglich, dass ein derartiges Ausgabemodul und/oder Endgerät in dem Fahrzeug fest installiert ist. Zum Bewegen des Fahrzeugs in eine jeweilige Istlage kann es von dem Fahrer mit dem Endgerät außerhalb oder innerhalb des Fahrzeugs fernbedient und kontrolliert werden.
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Über das Kommunikationssystem können die besagten Komponenten bzw. deren Recheneinheiten bei der Durchführung des Verfahrens untereinander kommunizieren und die hierfür erforderlichen Informationen austauschen. Bei derartigen Informationen handelt es sich u. a. bspw. um eine Information darüber, ob eine jeweilige Istlage die hierfür vorgesehene Zugänglichkeitsanforderung erfüllt oder nicht. Weiterhin ist es möglich, als Information von der mindestens einen Ladestation und/oder dem Ladepark dem Eingabegerät des Fahrers die mindestens eine Solllage vorzuschlagen. Zum automatischen Bewegen des Fahrzeugs ausgehend von einer Istlage, die die Zugänglichkeitsanforderung erfüllt, zu der Ladelage ist es möglich, dass der Ladepark und/oder die mindestens eine Ladestation einerseits und das Fahrzeug andererseits, üblicherweise deren Recheneinheiten, miteinander direkt kommunizieren, wobei das Fahrzeug aufgrund von Informationen, die bei einer derartigen direkten Kommunikation ausgetauscht werden, automatisch bewegt wird.
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Mit dem Kommunikationssystem bzw. einem entsprechenden gestützten kommunikativen Verbindungssystem ist es möglich, für einen Service bzw. eine Dienstleistung zum Durchführen des Ladevorgangs Informationen zwischen der mindestens einen Ladestation und/oder dem Ladepark einerseits und dem Fahrzeug und/oder dem Endgerät andererseits auszutauschen. Eine mit dem Kommunikationssystem zwischen jeweiligen Komponenten bereitstellbare kommunikative Verbindung wird üblicherweise drahtlos, bspw. über das Internet, eine zentrale Kommunikationsstelle als Verbindungsstelle, bspw. einen zentralen Server, der mindestens einem Ladepark zugeordnet ist, oder direkt zwischen der mindestens einen Ladestation und dem Fahrzeug und/oder dem Endgerät, bspw. über das Internet, Bluetooth oder eine Nahfeldkommunikation (NFC, Near Field Communication) bereitgestellt. Üblicherweise wird eine Kommunikation bzw. kommunikative Verbindung aus Sicherheitsgründen, insbesondere IT-Sicherheitsgründen, zwischen der zentralen Kommunikationsstelle und dem Fahrzeug und/oder dem Endgerät bereitgestellt. Falls eine Verbindung zu der zentralen Kommunikationsstelle bzw. einem entsprechenden Server ausfallen sollte, wird eine direkte Kommunikation bzw. kommunikative Verbindung zwischen der mindestens einen Ladestation und/oder dem Ladepark und dem Fahrzeug und/oder dem Ausgabemodul verwendet.
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Bevor das Fahrzeug auf dem Gelände in einer Istlage angeordnet wird, ist es in Ausgestaltung des Verfahrens mit einer Ausgestaltung des Systems möglich, vorab den Ladepark als Möglichkeit zum Durchführen des Ladevorgangs, üblicherweise unter mehreren Ladeparks, auszuwählen, zu ermitteln, zu erkennen und/oder zu orten. Dabei ist in einem sogenannten Offline-Fall vorgesehen, dass ein Standortdienst, üblicherweise ein Navigations- und/oder Ortungssystem (GPS) in Zusammenhang mit einer digitalen Offline-Karte verwendet wird, worin unterschiedliche Ladeparks als Lademöglichkeiten hinterlegt sind. In einem Online-Fall wird ebenfalls der Standortdienst, bspw. das Navigations- und/oder Ortungssystem, in Zusammenhang mit einer digitalen Online-Karte, in der mindestens ein Ladepark, also ein Ladepark oder mehrere Ladeparks, hinterlegt ist, verwendet. Dabei ist es weiterhin möglich, dass eine derartige Online-Karte dem Fahrzeug und/oder dem Endgerät über die zentrale Kommunikationsstelle, bspw. den Server, bereitgestellt wird. Es ist zum Erkennen der Lademöglichkeit auch möglich, dass das Fahrzeug und/oder das Endgerät mit der mindestens einen Ladestation und/oder dem Ladepark über eine direkte drahtlose Informations- und/oder Datenverbindung kommuniziert. In diesem Fall kann auf einen Standortdienst verzichtet werden, da sich das Fahrzeug und die mindestens eine Ladestation in möglicher Ausgestaltung ohnehin in einem Abstand zueinander befinden, der die direkte Kommunikation ermöglicht, wenn zwischen dem Fahrzeug und/oder dem Endgerät und der mindestens einen Ladestation die drahtlose direkte Datenverbindung aufgebaut wird bzw. werden kann.
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Mit dem beschriebenen Kommunikationssystem sind unterschiedliche Informationsabfragen durchführbar. Dabei ist es u. a. möglich, dass das Fahrzeug und/oder das Endgerät mehrere Informationen zu dem Ladepark über den zentralen Server oder alternativ direkt von der mindestens einen Ladestation und/oder dem Ladepark abfragt. Dies ist auch dann möglich, bevor das Fahrzeug auf dem Gelände des Ladeparks angeordnet ist bzw. wird und sich dem Ladepark zunächst nähert, wenn es zu diesem fährt und/oder gefahren wird. Hierbei ist es möglich, dass eine Anzahl an Ladestationen und/oder Ladeparks abgefragt wird, die sich in der Nähe des Fahrzeugs befinden. Außerdem ist es möglich, einen Belegungsstatus der mindestens einen Ladestation, bspw. Ladesäule, des Ladeparks abzufragen. Dabei kann ermittelt werden, wie viele Ladestationen entweder frei oder besetzt sind. Es kann auch ein Zeitpunkt für eine nächste Verfügbarkeit mindestens einer Ladestation abgefragt werden, was bspw. dann möglich ist, wenn sämtliche Ladestationen zunächst noch belegt sein sollten. Auf eine derartige Abfrage kann dem Fahrzeug und/oder dem Endgerät von dem Ladepark und/oder der mindestens einen Ladestation ein Zeitpunkt oder eine Zeitspanne, bspw. zehn Minuten, übermittelt werden, wann mindestens eine Ladestation frei sein wird. Es ist auch möglich, die Länge des Ladekabels als Energieübertragungselement abzufragen. Es ist möglich, dass als Energieübertragungselement ein Ladekabel des Ladeparks oder des Fahrzeugs verwendet wird. Weiterhin ist vorgesehen, dass der Ladepark und/oder die mindestens eine Ladestation einerseits und das Fahrzeug andererseits, gegenseitig Informationen über die Länge eines zu verwendenden Ladekabels austauschen, wobei auf Grundlage dessen die räumliche Zugänglichkeitsanforderung, die Solllage und/oder die Ladelage ermittelt wird bzw. werden.
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Falls das Ladekabel in dem Fahrzeug angeordnet ist, ist es bspw. möglich, Informationen über seine Länge und einer Ausbildung von Ladeschnittstellen an Enden des Ladekabels, also von mindestens einer Ladebuchse und/oder einem Ladestecker, der mindestens einen Ladestation bzw. dem Ladepark ausgehend von dem Fahrzeug bereitzustellen. Dies ist manuell durch Eingabe in das Endgerät, bspw. ein Infotainmentsystem, des Fahrzeugs, durch Hinterlegung entsprechender Informationen über eine Werkscodierung, über das bspw. als Smartphone ausgebildete Endgerät und/oder über eine Nahfeldkommunikation (NFC) möglich. Das Ladekabel kann in einem Gepäckraum des Fahrzeugs angeordnet sein, der als Fronttrunk bzw. Frunk ausgebildet sein bzw. bezeichnet werden kann. Es ist auch möglich, dass die mindestens eine Ladesäule die Informationen zu dem Ladekabel des Fahrzeugs bei diesem abfragt.
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Es kann auch ein Steckertyp und/oder ein Buchsentyp der mindestens einen Ladeschnittstelle der mindestens einen Ladestation abgefragt werden. Weiterhin kann eine verfügbare Ladekapazität der mindestens einen Ladestation in Kilowatt abgefragt werden. In weiterer Ausgestaltung ist es möglich, eine Autorisierungsmöglichkeit und/oder eine Bezahlmöglichkeit für die beim Ladevorgang übertragene elektrische Energie abzufragen. Für ein üblicherweise autonomes Fahrzeug können Positionen von Ladestationen auf dem Gelände abgefragt werden. Alternativ oder ergänzend ist es auch möglich, eine detaillierte Karte des Ladeparks abzufragen, in der die Positionen von Ladestationen, bspw. Ladesäulen, angegeben sind.
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Weiterhin ist es möglich, über die kommunikative Verbindung zwischen dem Fahrzeug und/oder dem Endgerät einerseits und der mindestens einen Ladeschnittstelle bzw. dem Ladepark andererseits einen sogenannten Charging Valet Service bzw. einen Bezahldienst für den Ladevorgang zu überwachen.
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Mit dem Verfahren und dem System ist es möglich, dass die ausgewählte Ladestation von dem elektrisch angetriebenen Fahrzeug, üblicherweise einem elektrisch angetriebenen Kraftfahrzeug, bspw. einem Elektrofahrzeug oder Hybridfahrzeug, in der vorgesehenen Ladelage an, bei und/oder neben einer ausgewählten Ladestation direkt automatisch positioniert wird, wenn es automatisch in die Ladelage bewegt wird.
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Ein Durchführen des Ladevorgangs wird bspw. über das Endgerät veranlasst. Falls der Ladevorgang abgeschlossen ist, ist es möglich, dass sich das Fahrzeug von der Ladelage auch wieder automatisch entfernt und weiterhin aus dem Ladepark herausfahren kann. Bei dem Verfahren wird Wissen über das Fahrzeug, d. h. die mindestens eine Schnittstellenposition der mindestens einen Ladeschnittstelle, eine Ausgestaltung von Ladezubehör, bspw. von dem Ladekabel als Energieübertragungselement des Fahrzeugs oder des Ladeparks, berücksichtigt. Außerdem wird Wissen über den Ladepark, d. h. dessen Grundriss und Position von Ladestationen, die jeweils belegt oder frei sein können, berücksichtigt. Weiterhin wird Wissen über eine Ladekapazität und eine Autorisierungsmöglichkeit der mindestens einen Ladestation verwendet.
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Sobald der Fahrer mit dem Fahrzeug die Istlage auf dem Gelände des Ladeparks erreicht hat, die die Zugänglichkeitsanforderung erfüllt, kann er das Fahrzeug verlassen, da es nun möglich ist, dass das Fahrzeug eine ausgewählte freie und für den Ladevorgang geeignete Ladestation automatisch anfährt und in der ihr zugeordneten Ladelage automatisch angeordnet wird, da ein Weg zwischen der Istlage und der Ladelage eine entsprechende automatische Bewegung des Fahrzeugs zulässt. Dabei ist es u. a. möglich, dass das Fahrzeug auf dem Weg auch automatisch durch enge Bereiche auf dem Gelände fährt und/oder an Hindernissen automatisch vorbeifährt.
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Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsformen in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung schematisch und ausführlich beschrieben.
- 1 zeigt in schematischer Darstellung ein Beispiel für einen Ladepark und eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems zum Durchführen einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Die Figuren werden zusammenhängend und übergreifend beschrieben. Gleichen Bezugszeichen sind dieselben Komponenten zugeordnet.
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Von dem Beispiel des Ladeparks ist in 1 ein Gelände 4 schematisch dargestellt, auf dem mehrere hier als Ladesäulen ausgebildete und/oder zu bezeichnende Ladestationen 6 angeordnet sind, von denen hier lediglich eine gezeigt ist, die eine Ladeschnittstelle 8 aufweist. Außerdem weist der Ladepark eine Recheneinheit 16 und mehrere Sensoren 18, hier Kameras, zum optischen Erfassen des Geländes 4 des Ladeparks auf, wobei hier lediglich ein derartiger Sensor 18 gezeigt ist.
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Dabei sind die Recheneinheit 16 und die Sensoren 18 auch als Komponenten der Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems ausgebildet. Weitere Komponenten dieser Ausführungsform des Systems sind eine hier nicht weiter dargestellte Recheneinheit eines Fahrzeugs 10, das hier auf dem Gelände 4 angeordnet ist, ein als Anzeigefeld bzw. Display ausgebildetes Ausgabemodul und eine nicht weiter dargestellte Recheneinheit eines Endgeräts 20 eines Fahrers des Fahrzeugs 10. Dabei ist vorgesehen, dass das als Anzeigefeld ausgebildete Ausgabemodul berührungsempfindlich ausgebildet ist, wobei auf dem Anzeigefeld des Ausgabemoduls zwei durch den Fahrer manuell bedienbare Eingabefelder 24a, 24b abgebildet sind.
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Mit der Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird für eine nicht weiter dargestellte Antriebsbatterie des Fahrzeugs 10 ein elektrischer Ladevorgang durchgeführt. Diese Antriebsbatterie des Fahrzeugs 10 weist mindestens ein Batteriemodul und somit in Ausgestaltung auch mehrere Batteriemodule als elektrische Energiespeicher für mindestens eine Elektromaschine zum Antreiben des Fahrzeugs auf. Für dieses Fahrzeug 10 ist in 1 eine Vorwärtsfahrtrichtung 14 durch einen Pfeil angedeutet. An einer Außenwand des Fahrzeugs 10, hier unter Berücksichtigung der Vorwärtsfahrtrichtung 14 einer rechten Außenwand, ist eine Ladeschnittstelle 12 für die Antriebsbatterie angeordnet.
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Bei der Ausführungsform des Verfahrens ist zunächst vorgesehen, dass sich das Fahrzeug 10 außerhalb des Geländes 4 und somit des Ladeparks befindet. Sobald ein elektrisches Laden der Antriebsbatterie aufgrund eines geringen Ladezustands erforderlich ist, wird eine Durchführung des Ladevorgangs entweder von der Recheneinheit des Fahrzeugs 10 automatisch oder durch den Fahrer durch eine Eingabe in sein Endgerät 20 veranlasst. Es wird bei der Ausführungsform des Verfahrens davon ausgegangen, dass mehrere räumlich verteilte Ladeparks existieren. Sobald das Durchführen des Ladevorgangs veranlasst ist, wird von der Recheneinheit des Fahrzeugs 10 oder von dem Endgerät 20 an eine nicht weiter dargestellte Recheneinheit, bspw. einen Server, für sämtliche Ladeparks eine Anfrage zum Durchführen des Ladevorgangs gesendet.
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Unter Berücksichtigung einer Ursprungsposition des Fahrzeugs 10 außerhalb des Geländes 4 wird von der Recheneinheit für sämtliche Ladeparks ein Ladepark ausgewählt, der zu der Ursprungsposition des Fahrzeugs 10 einen geringsten Abstand aufweist und/oder in einer kürzesten Zeitspanne erreichbar ist. Weiterhin wird bzw. werden das Fahrzeug 10 und/oder sein Fahrer zu dem Gelände 4 des ausgewählten Ladeparks navigiert. Weiterhin wird das Fahrzeug 10 auf dem Gelände 4 in einer hier gezeigten Istlage angeordnet, die sich aufgrund einer räumlichen Istposition des Fahrzeugs 10 auf dem Gelände 4 und einer räumlichen Istausrichtung des Fahrzeugs 10 innerhalb des Ladeparks ergibt, wobei sich diese Istausrichtung hiervon der Vorwärtsfahrtrichtung 14 und einer Schnittstellenposition der Ladeschnittstelle 12 an der Außenwand des Fahrzeugs 10 ergibt. Sobald das Fahrzeug 10 in der Istlage anhält und/oder angehalten wird, wird dem Fahrer über das Ausgabemodul des Endgeräts 20 in optionaler Ausgestaltung angezeigt, ob ein Charging Valet (CHAVA)-Service bzw. ein Bezahldienst von ihm genutzt werden kann oder nicht und ob vor Durchführung des Ladevorgangs durch ihn eine Durchführung einer Zusatzaktion notwendig ist. Hierbei ist vorgesehen, dass die Istlage des Fahrzeugs 10 auf dem Gelände 4 relativ zu den Ladestationen 6 von den Sensoren 18 erfasst wird. Auf Grundlage dessen wird von der Recheneinheit 16 überprüft, ob diese Istlage eine räumliche Zugänglichkeitsanforderung erfüllt oder nicht.
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Falls die Zugänglichkeitsanforderung erfüllt ist, kann bzw. können der Fahrer und evtl. weitere Insassen des Fahrzeugs 10 aus diesem aussteigen. Außerdem ist es hier möglich, dass ein erstes Eingabefeld 24a auf dem Anzeigefeld des Endgeräts 20 mit der Funktion „Ladestation anfahren“ belegt ist bzw. wird. Sobald der Fahrer dieses erste Eingabefeld 24a bedient und/oder betätigt, bewegt sich das Fahrzeug 10 ausgehend von der Istlage in Richtung einer ausgewählten Ladestation 6 und wird an einer Ladelage angeordnet. Hierzu ist vorgesehen, dass das Fahrzeug 10 durch die Recheneinheit 16 des Ladeparks und/oder seine eigene Recheneinheit zu einer Ladeposition der vorgesehenen Ladelage navigiert und in einer hierfür vorgesehenen räumlichen Ladeausrichtung relativ zu der Ladestation 6 angeordnet wird.
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Falls sich bei einer Überprüfung der Istlage unter Berücksichtigung der Zugänglichkeitsanforderung durch die Recheneinheit 16 jedoch alternativ ergeben sollte, dass diese Zugänglichkeitsanforderung nicht erfüllt ist, wird das Ausgabemodul des Endgeräts 20 des Fahrers angesteuert und der Fahrer darauf hingewiesen, das Fahrzeug 10 ausgehend von der Istlage in eine Solllage zu bewegen, wobei für diese Solllage eine Sollposition auf dem Gelände 4 und eine Sollausrichtung des Fahrzeugs 10 relativ zu der Ladestation 6 vorgesehen sind bzw. werden. In der hier vorgestellten Ausführungsform des Verfahrens ist vorgesehen, dass, wie 1 zeigt, die Ladeschnittstelle 12 des Fahrzeugs 10 von der Ladestation 6 abgewandt ist. In diesem Fall ist vorgesehen, dass dem Fahrer für die Solllage vorgeschlagen wird, das Fahrzeug 10 zumindest zu wenden und/oder zu drehen und in einer Sollausrichtung anzuordnen, bei der die Ladeschnittstelle 12 des Fahrzeugs 10 der Ladestation 6 bzw. ihrer Ladeschnittstelle 8 zugewandt ist. Nachdem das Fahrzeug 10 durch den Fahrer unter Berücksichtigung der Solllage bewegt ist bzw. worden ist, wird überprüft, ob eine neue resultierende Istlage die Zugänglichkeitsanforderung erfüllt oder nicht. Falls dies nicht der Fall ist, wird der Fahrer erneut aufgefordert, das Fahrzeug 10 in der Solllage anzuordnen. Sobald das Fahrzeug 10 durch seinen Fahrer in der vorgesehenen Solllage angeordnet ist und die neue Istlage die Zugänglichkeitsanforderung erfüllt, wird es ausgehend von der neuen Istlage automatisch bewegt und in der vorgesehenen Ladelage relativ zu der Ladestation 6 angeordnet.
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Es ist möglich, dass die Zugänglichkeitsanforderung für die Istlage des Fahrzeugs 10 u. a. dann nicht erfüllt ist, wenn sich zwischen der Istlage und der Ladelage auf dem Gelände 4 zu viele Hindernisse befinden sollten, die ein autonomes und/oder automatisches Bewegen des Fahrzeugs 10 zu der Ladelage verhindern. In einer weiteren denkbaren Ausgestaltung des Verfahrens ist es möglich, dass zu einem Zeitpunkt, sobald das Fahrzeug 10 von dem Fahrer in der Istlage angeordnet worden ist, sämtliche Ladestationen 6 auf dem Gelände 4 des Ladeparks durch andere Fahrzeuge belegt sind. Sobald eine dieser Ladestationen 6 für das Fahrzeug 10 frei ist, wird unter Berücksichtigung einer Ladelage für diese frei gewordene Ladestation überprüft, ob ausgehend von der Istlage des Fahrzeugs 10 die Zugänglichkeitsanforderung erfüllt ist oder nicht. Weiterhin ist es denkbar, dass der Fahrer für sein Fahrzeug 10 den Charging Valet Service bzw. Bezahldienst zunächst nicht nutzen kann. In diesem Fall ist es erforderlich, dass der Fahrer über das Endgerät 20 mit der Recheneinheit 16 hierfür erforderliche Informationen zum Unterstützen des vorgesehenen Charging Valet Services austauscht. Außerdem ist es möglich, dass dem Fahrer über das Ausgabemodul des Endgeräts 20 eine Autorisierung des Ladevorgangs und eine Möglichkeit zum Bezahlen des Ladevorgangs dargestellt wird.
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Sobald das Fahrzeug 10 die vorgesehene Ladelage erreicht hat und/oder in dieser entsprechend angeordnet ist, ist es möglich, dass dem Fahrer über das Anzeigefeld des Endgeräts 20 eine Anleitung zum Verbinden der Ladeschnittstelle 8 der Ladestation 6 mit der Ladeschnittstelle 12 des Fahrzeugs 10 über ein als Ladekabel ausgebildetes Energieübertragungselement dargestellt wird, wobei der Fahrer eine Verbindung zum Übertragen der elektrischen Energie von der Ladeschnittstelle 8 der Ladestation 6 zu der Ladeschnittstelle 12 des Fahrzeugs 10 im Ladekabel selbst einrichten kann. Alternativ hierzu ist es auch möglich, dass eine Verbindung zwischen den Ladeschnittstellen 8, 12 über einen Laderoboter als weiterer Komponente des Ladeparks und des Systems eingerichtet wird.
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Falls das Fahrzeug 10 mehrere Ladeschnittstellen 12 an seiner Außenwand aufweisen sollte und die ausgewählte Ladestation 6 ebenfalls mehrere Ladeschnittstellen 8 aufweist, ist es möglich, jeweils eine Ladeschnittstelle 12 des Fahrzeugs 10 über jeweils ein Energieübertragungselement mit jeweils einer Ladeschnittstelle 8 der Ladestation 6 zu verbinden und die Antriebsbatterie des Fahrzeugs 10 synchron über mehrere Energieübertragungselemente mit elektrischer Energie aus der Ladestation 6 zu versorgen.
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Sobald der Ladevorgang abgeschlossen ist, ist es möglich, dass der Fahrer das Ladekabel zwischen den Ladeschnittstellen 8, 12 entfernt, wobei hierfür auf dem Ausgabemodul ebenfalls eine entsprechende Kurzanleitung dargestellt wird. Alternativ ist es möglich, dass das Ladekabel von dem Laderoboter automatisch entfernt wird.
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Weiterhin ist es möglich, dass der Fahrer auf dem Anzeigefeld ein zweites Eingabefeld 24b, das mit der Funktion „Ladestation verlassen“ belegt ist, betätigt. In diesem Fall wird das Fahrzeug 10 automatisch aus seiner Ladelage bewegt und entfernt und weiterhin in einer Istlage angeordnet, die es dem Fahrer erlaubt, in das Fahrzeug 10 wieder einzusteigen und das Gelände 4 des Ladeparks mit dem Fahrzeug 10 zu verlassen. Falls dies jedoch nicht möglich sein sollte, wird der Fahrer dazu aufgefordert, das Fahrzeug 10 selbst aus der Ladelage zu entfernen. Dies ist bspw. dann denkbar, wenn sich auf einem Weg, der für das Fahrzeug 10 zum Verlassen des Geländes 4 vorgesehen ist bzw. wird, zu viele Hindernisse befinden sollten, die ein automatisches Fahren des Fahrzeugs 10 verhindern sollten.
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Bezugszeichenliste
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- 4
- Gelände
- 6
- Ladestation
- 8
- Ladeschnittstelle
- 10
- Fahrzeug
- 12
- Ladeschnittstelle
- 14
- Vorwärtsfahrtrichtung
- 16
- Recheneinheit
- 18
- Sensor
- 20
- Endgerät
- 24a, 24b
- Eingabefeld
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- CN 212827962 U [0003]
- CN 102508489 A [0004]
- KR 102120255 B1 [0005]