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Die Erfindung bezieht sich auf ein Haus mit einem innenliegenden Nutzraum, aufweisend Seitenwände zur seitlichen Begrenzung des Nutzraums und ein Dachlager der Höhe_H6 für ein Dach.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur Verwendung eines Hauses.
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Es ist bereits ein Kinderspielhaus aus der
US 2013/0072086 A1 bekannt. Das Kinderspielhaus weist vier Seitenwände auf. Das Kinderspielhaus weist einen innenliegenden Nutzraum auf, dessen Boden eine Spielfläche bildet. Während des Spielens ist es wünschenswert, dass die Spielfläche groß ist. Um das Kinderspielhaus platzsparend zu lagern, muss es abgebaut werden, wobei die Seitenwände aufwendig in ihre einzelnen Elemente zerlegt werden.
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Die
FR 2 831 073 zeigt ein Modellhaus, das zum Lagern zusammengeklappt werden kann. Allerdings wird dieses Zusammenklappen über einen seitlichen Versatz der Seitenwände erreicht, die aufeinandergelegt werden. Die Länge des Modellhauses nimmt insofern nachteilig sogar zu.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Haus derart auszubilden und anzuordnen, dass es unkompliziert platzsparend gelagert werden kann.
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Gelöst wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, dass eine erste Seitenwand und eine gegenüberliegende zweite Seitenwand relativ zueinander translatorisch aufeinander zu und/oder voneinander weg bewegbar sind, so dass das Haus ausklappbar ist, um eine Tiefe_T des Nutzraums zu maximieren und einklappbar ist, um die Tiefe_T des Nutzraums zu minimieren, wobei die erste Seitenwand und die zweite Seitenwand im eingeklappten Zustand eine Resttiefe_Tr des Hauses begrenzen, mit Tr >= 0,1 H6 oder Tr >= 0,05 H6, wobei ein Anschlag vorgesehen ist, der die Resttiefe_Tr begrenzt. Das Haus hat zumindest einen Zugang von außen in den Nutzraum in Form zumindest einer Fensteröffnung oder einer Türöffnung in einer der Seitenwände. Bei der Translation bewegen sich die erste Seitenwand und die zweite Seitenwand aufeinander zu, wobei alle Punkte der Wand die gleiche Bewegung bzw. den gleichen Weg ausführen. Bei einer geradlinigen translatorischen Bewegung findet kein seitlicher Versatz der Seitenwände quer zur Translationsrichtung statt. Mit Erreichen des Anschlags verbleibt eine minimale Resttiefe des Hauses, die eine ausreichende Standfestigkeit im eingeklappten Zustand mit sich bringt. Die erste Seitenwand und die gegenüberliegende zweite Seitenwand sind Außenwände des Hauses.
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Der Nutzraum wird aufgespannt durch eine Spielfläche und eine Spielhöhe. Die Spielfläche ist die Bodenfläche des Hauses und liegt in einer horizontalen Ebene. Die Bodenfläche kann als separates Element des Hauses ausgebildet sein oder kann der Untergrund sein, auf dem das Haus aufsteht. Die Spielhöhe erstreckt sich vertikal von der Bodenfläche bis zu einem aufzusetzenden Dach des Hauses.
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Beim Einklappen werden der Nutzraum und insbesondere die Spielfläche minimiert. Hierzu bewegen und/oder schwenken sämtliche Seitenwände in einer horizontalen Richtung.
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Durch das Einklappen wird eine Tiefe T des Hauses bis auf die Resttiefe_Tr minimiert. Das eingeklappte Haus kann somit platzsparend verstaut werden. Trotzdem wird ein Umfallen des Hauses aufgrund des Resttiefe_Tr verhindert. Weder beim Einklappen noch beim Ausklappen ist es notwendig, Seitenwände des Hauses zu demontieren. Zudem kann das Dach des Hauses auf dem Haus verbleiben. Es ist lediglich ein Einklappen, Aufrollen oder Verkürzen der Dachfläche notwendig.
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Das erfindungsgemäße Haus kann demnach platzsparend eingeklappt werden und insbesondere als Kinderspielhaus oder als Gartenhaus oder als Markt-Bude oder Ähnliches ausgebildet sein bzw. benutzt werden.
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Ferner kann es vorteilhaft sein, wenn eine dritte Seitenwand und eine vierte Seitenwand vorgesehen sind, die die erste Seitenwand und die zweite Seitenwand gelenkig verbinden. Somit ist ein Ein- und Ausklappen, mithin ein Versetzen der ersten Seitenwand relativ zur zweiten Seitenwand einfach möglich. Die dritte Seitenwand und die vierte Seitenwand sind ebenfalls Außenwände des Hauses.
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Zudem kann es vorteilhaft sein, wenn eine dritte Seitenwand und/oder eine vierte Seitenwand einen Klappmechanismus ausbilden und jeweils ein erstes Seitenelement und ein zweites Seitenelement aufweisen, die miteinander zumindest mittelbar über zumindest ein Mittelscharnier verbunden sind, wobei das Mittelscharnier eine vertikal ausgerichtete Drehachse aufweist. Die Drehachse kann von der Vertikalen maximal um 10° oder 5° oder 1° abweichen. Die Seitenelemente einer Seitenwand werden beim Ausklappen über die Mittelscharniere voneinander weg und beim Einklappen aufeinander zu geschwenkt. Die Seitenwände werden beim Zusammenklappen in den Nutzraum hinein gefaltet. Ein derartiger Klappmechanismus ist günstig, robust und einfach zu handhaben.
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Vorteilhaft kann es auch sein, wenn die Seitenelemente jeweils über zumindest ein Seitenscharnier mit der ersten Seitenwand oder der zweiten Seitenwand verbunden sind, wobei das Seitenscharnier eine vertikal ausgerichtete Drehachse aufweist. Auch diese Drehachse kann von der Vertikalen maximal um 10° oder 5° oder 1° abweichen. Die Seitenscharniere sind endseitig an der ersten und/oder der zweiten Seitenwand vorgesehen. Auch dieser Mechanismus ermöglicht ein einfaches Klappen des Hauses.
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Dabei kann es vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass zwischen dem ersten Seitenelement und dem zweiten Seitenelement ein Mittelelement vorgesehen ist, wobei die Seitenelemente mit dem Mittelelement jeweils über ein Mittelscharnier verbunden sind. Das Maß der dritten Seitenwand und der vierten Seitenwand ergibt sich durch das Maß der Seitenelemente und des Mittelelements.
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Von weiterer Bedeutung kann für die vorliegende Erfindung sein, wenn eine Führungsschiene vorgesehen ist, die den Klappmechanismus beim Ein- und/oder Ausklappen führt. Die Führungsschiene ist über ein Lager in den Mittelelementen gelagert. Durch die Führungsschiene wird die Klappbewegung geführt. Zusätzlich verstärkt sie die Statik des Hauses. Die Führungsschiene bildet sozusagen den Dachfirst, an dem im ausgeklappten Zustand und vorzugsweise auch im eingeklappten Zustand ein Dach befestigt bzw. aufgelegt werden kann.
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Zudem kann für die vorliegende Erfindung von Bedeutung sein, wenn ein Sperrelement vorgesehen ist, über das die gelenkige Verbindung zwischen den Seitenwänden im ausgeklappten Zustand sperrbar ist. Somit wird nicht nur ein Einklappen verhindert, sondern auch die Standfestigkeit insgesamt erhöht. Zum Einklappen wird das Sperrelement deaktiviert bzw. entriegelt.
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Dabei kann es von Vorteil sein, wenn das Sperrelement mit einer Seitenwand über ein Sperrscharnier verbunden ist, wobei das Sperrscharnier eine horizontal ausgerichtete Drehachse aufweist. Das Sperrelement ist einklappbar, um den Klappmechanismus freizugeben und ausklappbar, um den Klappmechanismus zu blockieren. Die horizontal ausgerichtete Drehachse weist eine maximale Abweichung von 10° oder 5° oder 1° auf. Ist das Sperrelement ausgeklappt, liegt es an dem Klappmechanismus an und bildet einen Formschluss. Der Klappmechanismus ist dadurch an der Bewegung, die zum Einklappen des Hauses notwendig ist, gehindert. Somit kann das ausgeklappte Sperrelement an der ersten und/oder an der zweiten Seitenwand und/oder an den entsprechenden Seitenelementen zum Sperren anliegen. Erst wenn der Klappmechanismus freigegeben ist, ist ein Einklappen möglich. Durch den Sperrmechanismus kann das Haus sicher bespielt werden.
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Im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Ausbildung und Anordnung kann es von Vorteil sein, wenn das Sperrelement eine Ablage- und/oder Aufsitzfläche ausbildet mit einer horizontalen Länge_L3 von zumindest 20 cm und mit einer horizontalen Tiefe_T3 von zumindest 20 cm. Damit kann das Sperrelement als Stuhl oder Tisch genutzt werden. Die Länge_L3 und die Tiefe _T3 können beliebig gewählt werden. Für eine reine Sperrfunktion können sie klein gewählt werden. Die Länge_L3 ist aber maximal gleich der Länge_L1 der ersten bzw. zweiten Seitenwand.
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Vorteilhaft kann es ferner sein, wenn die erste Seitenwand und/oder die zweite Seitenwand einen Grundabschnitt und randseitig zumindest einen oder zwei Versatzabschnitte aufweist. Der Grundabschnitt der Seitenwand erstreckt sich horizontal längs. Der Versatzabschnitt oder die Versatzabschnitte der Seitenwand erstrecken sich horizontal in Richtung der Tiefe. Die Versatzabschnitte haben eine horizontale Breite derart, dass insbesondere bei Ausbleiben der Mittelelemente die Resttiefe_Tr gewährleistet wird. Die Seitenscharniere sind endseitig an den Versatzabschnitten vorgesehen. Durch die Versatzabschnitte weist das zusammengeklappte Haus eine ausreichende Resttiefe_Tr auf und ist entsprechend standfest. Damit wird ein unbeabsichtigtes Umstoßen erschwert. Die jeweiligen Seitenwände können auch mehrteilig ausgebildet sein. Die jeweils mehreren Teile einer Seitenwand können über schwenkbare Verbindungsmittel miteinander verbunden sein oder über starre Verbindungsmittel. Somit sind die Tiefe T des Nutzraums und/oder die Länge L1 des Hauses variierbar.
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Hierzu kann es vorteilhaft sein, wenn die erste Seitenwand und/oder die zweite Seitenwand gegenüber der Vertikalen angestellt ist. Durch die Anstellung wird im zusammengeklappten Zustand des Hauses eine ausreichende Resttiefe_Tr durch die Seitenwände begrenzt und damit eine gute Standfestigkeit im eingeklappten Zustand gewährleistet.
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Außerdem kann es vorteilhaft sein, wenn die erste Seitenwand und/oder die zweite Seitenwand eine erste Fensteröffnung aufweist und in den weiteren Seitenwänden weitere Fensteröffnungen und/oder Türöffnungen vorgesehen sind, die mit der ersten Fensteröffnung fluchten, wenn das Haus eingeklappt ist. Die erste Fensteröffnung weist eine Länge_L2 auf, die beispielsweise 70% bis 80% der Länge_L1 der ersten Seitenwand entsrechen kann. Die erste Fensteröffnung weist eine Höhe_H2 auf, die beispielsweise 40% bis 50% der Höhe_H1 der ersten Seitenwand entsprechen kann. Das Haus kann somit im eingeklappten Zustand als Puppentheater verwendet werden. Die Längen_L2 bzw. Höhe_H2 sind auch der Stabilität des Hauses nach auszulegen.
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Ferner kann es vorteilhaft sein, wenn an der ersten Seitenwand und/oder an der zweiten Seitenwand Stützen oder Stützflanken oder Wangen in Bodennähe vorgesehen sind, die eine Vergrößerung der Resttiefe_Tr bewirken. Die Stützen oder Stützflanken oder Wangen sind Bestandteil der jeweiligen Seitenwand. Somit ist unabhängig des Aufbaus der dritten bzw. vierten Seitenwand bzw. etwaiger Versatzabschnitte mit Erreichen des Anschlags eine ausreichende oder verbesserte Standfestigkeit des Hauses im eingeklappten Zustand des Hauses erreichbar.
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Schließlich kann es vorteilhaft sein, wenn ein Dach auf dem Dachlager vorgesehen ist, das den Nutzraum nach oben begrenzt und das als Faltdach, als Klappdach oder als Rolldach ausgebildet ist. Vorteilhaft ist es, wenn die Seitenwände aus Holz und/oder Plastik oder einem Verbundstoff sind und/oder das Dach aus einem Stoff ist. Somit ist das Haus ausreichend leicht und handlich. Holz und/oder Plastik oder Verbundstoff sind auch für das Dach anwendbar.
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Dabei kann es für das Verfahren von Vorteil sein, wenn eine erste Seitenwand und eine gegenüberliegende zweite Seitenwand relativ zueinander translatorisch aufeinander zu und/oder voneinander bewegt werden, so dass das Haus ausgeklappt wird, wobei eine Tiefe_T des Nutzraums maximiert wird und dass das Haus eingeklappt wird, um den Nutzraum und die Tiefe_T des Nutzraums zu minimieren, wobei die erste Seitenwand und die zweite Seitenwand im eingeklappten Zustand eine Resttiefe_Tr des Hauses begrenzen, mit Tr >= 0,1 H6 oder Tr >= 0,05 H6, wobei ein Anschlag vorgesehen ist, der die Resttiefe_Tr begrenzt. Mithin verbleibt eine Resttiefe_Tr, die eine ausreichende Standfestigkeit gewährleistet.
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Das Haus bzw. die Seitenwände können auf Rollen gelagert sein, so dass eine verbesserte Mobilität des Hauses gewährleistet ist.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind in den Patentansprüchen und in der Beschreibung erläutert und in den Figuren dargestellt. Es zeigt:
- 1 eine Seitenansicht des Hauses;
- 2 eine Draufsicht auf das Haus;
- 3a - 3c Einklappstadien in der Draufsicht;
- 4 eine Seitenansicht des eingeklappten Hauses;
- 5 eine Draufsicht des eingeklappten Hauses;
- 6 eine Draufsicht des eingeklappten Hauses;
- 7 eine Draufsicht entsprechend 6;
- 8a eine Seitenansicht im ausgeklappten Zustand;
- 8b eine Seitenansicht im eingeklappten Zustand.
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Gemäß 1 weist das Haus 1 eine erste Seitenwand 2.1 auf, in der eine erste Fensteröffnung 5.1 vorgesehen ist. Die erste Seitenwand 2.1 hat eine horizontalen Länge_L1 und die Fensteröffnung 5.1 weist eine horizontale Länge_L2 auf. Die horizontale Länge_L2 entspricht etwa 75% der horizontalen Länge_L1. Die erste Fensteröffnung 5.1 weist daneben eine vertikale Höhe_H2 auf, die 50% einer vertikalen Höhe_H1 der ersten Seitenwand 2.1 entspricht. Wie an dem Koordinatensystem erkennbar ist, sind die Höhe_H1 und die Höhe_H2 parallel einer Vertikalen V und die Länge_L1 und die Länge_L2 jeweils parallel einer Horizontalen H ausgerichtet. Im Koordinatensystem ist zusätzlich zu der Richtung einer Höhe, einer Tiefe und einer Länge des Hauses 1 die vertikale Richtung V und die horizontale Richtung H dargestellt. Dies gilt auch für die folgenden Figuren. Zudem hat das Haus 1 ein Dach 6, das auf der ersten Seitenwand 2.1 und auf einem Dachlager 6.1 aufliegt. Das Dachlager 6.1 weist eine Höhe_H6 auf. Das Haus 1 ist als Kinderspielhaus ausgebildet.
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Nach 2 weist das Kinderspielhaus 1 die erste Seitenwand 2.1, eine zweite Seitenwand 2.2, eine dritte Seitenwand 2.3 und eine vierte Seitenwand 2.4 auf. Die erste Seitenwand 2.1 und die zweite Seitenwand 2.2 sind parallel. Sie erstrecken sich horizontal über die Länge des Kinderspielhauses 1. Zudem sind die dritte Seitenwand 2.3 und die vierte Seitenwand 2.4 parallel zueinander.
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Diese Seitenwände 2.3, 2.4 erstrecken sich horizontal in der Tiefe T des Kinderspielhauses 1. Die Seitenwände begrenzen einen Nutzraum R seitlich und insbesondere auch eine Spielfläche F, die die Bodenfläche des Nutzraums R ist. Der Nutzraum R ist gemäß 1 vom Dach 6 vertikal nach oben in seiner Höhe begrenzt.
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Die erste Seitenwand 2.1 und die zweite Seitenwand 2.2 weisen jeweils eine Grundfläche 2.11, 2.21 auf, die die Länge_L1 der Seitenwand 2.1, 2.2 ausbildet. Endseitig weisen die Grundflächen 2.11, 2.21 jeweils einen Versatzabschnitt 2.12, 2.13, 2.22, 2.23 auf, der eine Tiefe_T4 der Seitenwand 2.1, 2.2 ausbildet. Jeder Versatzabschnitt 2.12, 2.13, 2.22, 2.23 ist orthogonal zu der Grundfläche 2.11, 2.21, an die er anschließt.
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Die dritte Seitenwand 2.3 und die vierte Seitenwand 2.4 weisen jeweils ein erstes Seitenelement 2.31, 2.41, ein zweites Seitenelement 2.32, 2.42 und ein Mittelelement 2.33, 2.43 auf. Das Mittelelement 2.33, 2.43 liegt zwischen dem entsprechenden ersten Seitenelement 2.31, 2.41 und zweiten Seitenelement 2.32, 2.42. Das jeweilige Mittelelement 2.33, 2.43 hat eine Tiefe_T2, die einen Teil einer Resttiefe_Tr begründet.
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Die Seitenelemente 2.31, 2.41, 2.32, 2.42 sind jeweils über zumindest ein Seitenscharnier 3.2 mit der ersten Seitenwand 2.1 oder der zweiten Seitenwand 2.2 verbunden, wobei die Seitenscharniere 3.2 eine vertikal ausgerichtete Drehachse_D2 aufweisen. Die Mittelelemente 2.33, 2.44 sind jeweils über Mittelscharniere 3.1 mit einer vertikalen Drehachse_D1 an den Seitenelementen 2.31, 2.41, 2.32, 2.42 angebracht. Über die Gelenke 3,1, 3.2 sind die dritte Seitenwand 2.3 und die vierte Seitenwand 2.4 ein- und ausklappbar. Diese Seitenwände 2.3, 2.4 bilden teilweise einen Klappmechanismus 2a, 2b aus. Der Klappmechanismus 2a, 2b wird anhand von 3 näher erläutert.
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An der ersten Seitenwand 2.1 und der zweiten Seitenwand 2.2 sind Sperrelemente 4.11, 4.12, 4.13 vorgesehen, die über Sperrscharniere 4.2 ein- und ausklappbar sind. Die Drehachsen der Sperrscharniere 4.2 verlaufen horizontal in Richtung der Länge der Seitenwände 2.1, 2.2. Das Sperrelement bildet eine Ablage- und/oder Aufsitzfläche aus und kann eine horizontale Länge_L3 von etwa 20 cm sowie eine horizontale Tiefe_T3 von etwa 20 cm aufweisen.
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Das obere Sperrelement 4.11 verläuft über die gesamte Länge des Kinderspielhauses 1 und ist über Sperrscharniere 4.2 mit einer horizontalen Drehachse_D3 an der ersten Seitenwand 2.1 schwenkbar gelagert. Im Eingeklappten Zustand (gestrichelt dargestellt) ist es nach unten gegen die erste Seitenwand 2.1 geschwenkt. An der zweiten Seitenwand 2.2 sind zwei Sperrelemente 4.12, 4.13 vorgesehen. Die Sperrelemente 4.12, 4.13 verlaufen nur über einen Teilabschnitt der Länge_L1 der Seitenwand 2.1, 2.2. Die unteren Sperrelemente 4.12, 4.13 sind nur ausgeklappt dargestellt. Sie wurden zum Ausklappen von der zweiten Seitenwand 2.2 nach oben in die Horizontale geschwenkt. Das obere Sperrelement 4.11 blockiert den Klappmechanismus 2a und den Klappmechanismus 2b des Kinderspielhauses 1. Das untere Sperrelement 4.12 blockiert den Klappmechanismus 2a, das untere Sperrelement 4.13 blockiert den Klappmechanismus 2b. Die Blockade wird dadurch erreicht, dass die Sperrelemente 4.11, 4.12, 4.13 an der dritten Seitenwand 2.3 oder der vierten Seitenwand 2.4, mithin an den Seitenelementen 2.31, 2.32, 2.42 anliegen und entsprechend die Einklappbewegung verhindern.
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Zudem ist eine Führungsschiene 7.1 vorgesehen. Die Führungsschiene 7.1 ist über jeweils ein Lager 7.2 in den Mittelelementen 2.33, 2.43 gelagert. Sie führt insofern den Klappmechanismus 2a, 2b beim Ein- und/oder Ausklappen.
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Anhand von 3a bis 3c ist der Klappmechanismus 2a, 2b verdeutlicht. Das Kinderspielhaus 1 gemäß 3a ist ausgeklappt. Gemäß 3b ist es teilweise eingeklappt und gemäß 3c vollständig eingeklappt. Während des Einklappens werden die erste Seitenwand 2.1 und die gegenüberliegende zweite Seitenwand 2.2 relativ zueinander gradlinig translatorisch aufeinander zu bewegt. Aufgrund der gradlinigen Translation kommt es zu keinem seitlichen Versatz der Seitenwände 2.1, 2.2. Die Seitenwände 2.1, 2.2 sind dabei stets parallel zueinander. Diese Bewegung liegt mithin ein horizontaler Bewegungsvektor zu Grunde. Beim Einklappen schwenken die Seitenelemente 2.31, 2.32, 2.41, 2.42 der Seitenwände 2.3, 2.4 auf die jeweilige Seitenwand 2.1, 2.2 zu. Zudem werden die Seitenelemente 2.31, 2.32 bzw. die Seitenelemente 2.41, 2.42 aufeinander zu geführt. Die Richtung dieser Schwenkbewegung liegt ebenso vollständig in einer horizontalen Ebene. Dabei wird der Nutzraum R, mithin die Spielfläche F, minimiert. Das Kinderspielhaus 1 weist eine Resttiefe_Tr auf, die derart gewählt ist, dass das eingeklappte Kinderspielhaus 1 standfest ist. Die Resttiefe_Tr wird im Wesentlichen begründet durch die Tiefe_T2 des jeweiligen Mittelelements 2.33, 2.43. Je nach dem haben die Sperrelemente 4.11, 4.12, 4.13 auch einen Einfluss auf die Resttiefe_Tr. Die Scharniere 3.1 bleiben bei dieser Betrachtung außen vor. Eine Dicke der jeweiligen Seitenwand 2.1, 2.2 kann je nach Tiefe_T2 des jeweiligen Mittelelements 2.33, 2.43 auch vernachlässigt werden. Das jeweilige Mittelelement 2.33, 2.43 bildet demnach einen Anschlag für die Seitenwände 2.1, 2.2 beim Zusammenklappen.
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Die Ausklappbewegung erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
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Gemäß 4 weist die zweite Seitenwand 2.2 die erste Fensteröffnung 5.2 auf. Die zweite Seitenwand 2.2 ist in dieser Darstellung deckungsgleich mit der ersten Seitenwand 2.1. Diese weist eine zweite Fensteröffnung 5.1 auf. Die dritte Seitenwand 2.3 ist in dem Bereich, in dem sie verdeckt ist, von der zweiten Seitenwand 2.2 mit Strichlinien gezeichnet. Sie weist eine Türöffnung 5.3 auf. Die vierte Seitenwand 2.4, die entsprechend der dritten Seitenwand 2.3 dargestellt ist, weist eine weitere Fensteröffnung 5.4 auf. Sämtliche Fensteröffnungen 5.1, 5.2, 5.4 und die Türöffnung 5.3 fluchten im eingeklappten Zustand, so dass eine gemeinsame Öffnung durch alle Seitenwände 2.1 - 2.4 vorgesehen ist, deren Größe vorzugsweise mindestens der Größe der ersten Fensteröffnung 5.1 entspricht.
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Dieser Sachverhalt ist in der Draufsicht gemäß 5 dargestellt. Im eingeklappten Zustand sind die Seitenelemente 2.31, 2.32, 2.41, 2.42 auf die jeweilige Seitenwand 2.1, 2.2 zu geschwenkt bzw. aufeinander zu geführt, so dass sie parallel zueinanderstehen. Die Fensteröffnungen 5.1, 5.2, 5.4 und die Türöffnung 5.3 sind gestrichelt dargestellt. Die Türöffnung 5.3 erstreckt sich über einen Teil des Seitenelements 2.31, 2.32 sowie das im eingeklappten Zustand rechtwinklig daran angeordnete Mittelelement 2.33. Ähnlich verhält es sich mit der Fensteröffnung 5.4, die sich über einen Teil der Seitenelemente 2.41, 2.42 sowie das im eingeklappten Zustand rechtwinklig daran angeordnete Mittelelement 2.43 erstreckt. Die Fensteröffnungen 5.1, 5.2, 5.4 und die Türöffnung 5.3 sind mit Bezug zu einer Blickrichtung B in einer Flucht angeordnet.
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Nach Ausführungsbeispiel 6, in einer Ansicht von oben ohne Dach, sind an der ersten Seitenwand 2.1 und an der zweiten Seitenwand 2.2 Wangen 8 in Bodennähe vorgesehen, die eine Vergrößerung der Resttiefe_Tr bewirken. An der Seitenwand 2.2 sind endseitig zwei Seitenwangen 8 vorgesehen, an der Seitenwand 2.1 eine durchgehende Seitenwange 8.
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Gemäß Ausführungsbeispiel 7, ebenfalls eine Ansicht von oben ohne Dach sind keine Mittelelemente 2.33, 2.41 vorgesehen. Die Seitenelemente 2.31, 2.32 bzw. die Seitenelemente 2.41, 2.42 sind unmittelbar aneinander angelenkt. Damit reduziert sich die Resttiefe_Tr im Wesentlichen auf die zweifache Tiefe_T4 des Versatzabschnitts 2.12, 2.13, 2.22, 2.23. Wangen 8 in Bodennähe, die Einfluss auf die Resttiefe_Tr haben, sind in diesem Ausführungsbeispiel nicht vorgesehen.
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In 8a ist das Kinderspielhaus 1 nach Ausführungsbeispiel 7 ausgeklappt in der Seitenansicht dargestellt. Im Unterschied zu Ausführungsbeispiel 7 ist die zweite Seitenwand 2.2 gegenüber der Vertikalen angestellt. Die Breite des Versatzabschnitts 2.23 nimmt demnach nach unten zum Boden hin zu. Der Versatzabschnitt 2.13 der ersten Seitenwand 2.1 hat eine gleichmäßige Breite. Durch den vergrößerten Versatzabschnitt 2.23 an der Bodenseite wächst im eingeklappten Zustand gemäß 8 die Resttiefe_Tr entsprechend an.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Haus, Kinderspielhaus
- 2.1
- erste Seitenwand
- 2.11
- Grundabschnitt
- 2.12
- Versatzabschnitt
- 2.13
- Versatzabschnitt
- 2.2
- zweite Seitenwand
- 2.21
- Grundabschnitt
- 2.22
- Versatzabschnitt
- 2.23
- Versatzabschnitt
- 2.3
- dritte Seitenwand
- 2.31
- erstes Seitenelement
- 2.32
- zweites Seitenelement
- 2.33
- Mittelelement, Anschlag
- 2.4
- vierte Seitenwand
- 2.41
- erstes Seitenelement
- 2.42
- zweites Seitenelement
- 2.43
- Mittelelement, Anschlag
- 2a
- Klappmechanismus
- 2b
- Klappmechanismus
- 3.1
- Mittelscharnier
- 3.2
- Seitenscharnier
- 4.11
- Sperrelement
- 4.12
- Sperrelement
- 4.13
- Sperrelement
- 4.2
- Sperrscharnier
- 5.1
- Fensteröffnung
- 5.2
- Fensteröffnung
- 5.3
- Türöffnung
- 5.4
- Fensteröffnung
- 6
- Dach
- 6.1
- Dachlager
- 7.1
- Führungsschiene
- 7.2
- Lager
- 8
- Stütze, Stützflanke, Wange
- B
- Blickrichtung
- F
- Spielfläche
- H
- Horizontale
- R
- Nutzraum
- V
- Vertikale
-
Sonstige Nomenklatur
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- Drehachse_D1
- Drehachse_D2
- Drehachse_D3
- Höhe_H1
- Höhe_H2
- Höhe_H6
- Länge_L1
- Länge_L2
- Länge_L3
- Tiefe_T
- Tiefe_T2
- Tiefe_T3
- Tiefe_T4
- Resttiefe_Tr
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2013/0072086 A1 [0003]
- FR 2831073 [0004]