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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Gleitlagereinheit, insbesondere eine Lineargleitlagereinheit zur Lagerung einer Betätigungsstange eines Aktuators, sowie einen Aktuator, insbesondere für ein Fahrwerk eines Fahrzeugs.
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Stand der Technik
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Aktuatoren, insbesondere Linearaktuatoren sind im Stand der Technik hinreichend bekannt. Bei einem Linearaktuator kann eine Betätigungsstange mit Hilfe eines Spindeltriebs, z.B. ein Trapezspindeltrieb, ein Planeten-Wälz-Gewindetrieb, ein Kugel-Umlauf-Gewinde etc., ausgeführt sein. Dabei muss ein Antriebsmoment einer Gewindemutter, welche mit dem Spindeltrieb in Verzahnungseingriff ist, über die Betätigungsstange am Gehäuse abgestützt werden.
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Aus dem Stand der Technik sind eine Vielzahl an Lagerungen für einen solchen Spindeltrieb bekannt. So sind bspw. aus dem Bereich der Lenkgetriebe drehmomentabstützende Lineargleitlager bekannt, die aufgrund ihrer spielfreien Anforderung über eine Vorspanneinrichtung mit Einstellmutter verfügen. Daher benötigen solche Lineargleitlager bauartbedingt einen vergleichsweise großen Bauraum.
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Darüber hinaus ist die Verwendung einer herkömmlichen Keilwellenverbindung als ein Drehmoment-Stützlager in einer Vielzahl an industriellen Linearaktuatoren bekannt. Eine Keilwellenverbindung besitzt höhere Reibwerte als ein herkömmliches Gleitlager, insbesondere in einem Fall, in dem die Betätigungsstange mit hohen Seitenkräften beaufschlagt wird.
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Lineargleitlager ohne Drehmomentabstützung sind in der Regel sehr simpel und einfach als zylindrische Gleitlagerhülsen oder buchsen ausgeführt. Diese werden bspw. eingepresst, um eine axialfesten Lagersitz zu erreichen.
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Es hat sich nunmehr herausgestellt, dass ein weiterer Bedarf besteht, ein bekanntes Gleitlager zur Lagerung einer Betätigungsstange eines Aktuators zu verbessern, insbesondere besteht ein weiterer Bedarf, eine Gleitlagereinheit zur drehmomentabstützenden Lagerung einer Betätigungsstange eines Aktuators bereitzustellen, die hohe Querkräfte aufnehmen kann und die bauraumsparend hergestellt werden kann.
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Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine verbesserte Gleitlagereinheit zur drehmomentabstützenden Lagerung einer Betätigungsstange eines Aktuators bereitzustellen, insbesondere eine Gleitlagereinheit bereitzustellen, die hohe Querkräfte aufnehmen kann und die bauraumsparend hergestellt werden kann.
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Offenbarung der Erfindung
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Diese und andere Aufgaben, die beim Lesen der folgenden Beschreibung noch genannt werden oder vom Fachmann erkannt werden können, werden durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung zu entnehmen.
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Die erfindungsgemäße Gleitlagereinheit zur Lagerung einer Betätigungsstange eines Aktuators weist ein erstes gewinkeltes Gleitlagerelement, und ein zweites gewinkeltes Gleitlagerelement auf. Das erste gewinkelte Gleitlagerelement und das zweite gewinkelte Gleitlagerelement sind dazu eingerichtet, die Betätigungsstange des Aktuators in einem Gehäuse des Aktuators axial verschieblich aber drehfest zu lagern, wobei das erste gewinkelte Gleitlagerelement und das zweite gewinkelte Gleitlagerelement in einem montierten Zustand derart angeordnet sind, dass sie zusammengebracht die Betätigungsstange des Aktuators im Wesentlichen umschließen. Dabei weisen das erste gewinkelte Gleitlagerelemente und das zweite gewinkelte Gleitlagerelement jeweils zumindest ein Verbindungselement auf, das dazu eingerichtet ist, das jeweilige Gleitlagerelement in einem montierten Zustand zumindest über einen Formschluss in der Öffnung des Gehäuses axial fest zu positionieren.
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Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung liegt insbesondere in der kompakten, also bauraumsparenden Bauweise der Gleitlagereinheit. Ferner kann die Gleitlagereinheit Drehmomente abstützen und hohe Querkräfte aufnehmen. Dadurch kann die Gleitlagereinheit insbesondere in kurzbauenden Aktuatoren eingesetzt werden, in denen die Abstände zwischen den Lagerstellen der Betätigungsstange gering sind, ohne einen für den Aktuator erforderlichen Bauraum im Wesentlichen zu vergrößern.
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Die Verbindungselemente dienen insbesondere dazu, die Gleitlagerelement in der Öffnung des Gehäuses zu positionieren, und im Betrieb eine axiale Verschiebung relativ zur Öffnung des Gehäuses zu verhindern.
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Gemäß einer Ausführungsform weisen das erste gewinkelte Gleitlagerelement und das zweite gewinkelte Gleitlagerelement jeweils eine gewinkelte bzw. abgewinkelte Kante auf. Man kann also sagen, dass die Gleitlagerelemente jeweils als ein integral einstückig ausgebildeter Winkel aufgebaut sind, der jeweils zwei Winkelschenkel aufweist. Mit anderen Worten kann man sagen, dass die Gleitlagerelemente eine V-ähnliche Querschnittsform aufweisen. Die abgewinkelte Kante kann die Steifigkeit des jeweiligen Gleitlagerelements erhöhen und eine gewisse Eigensteifigkeit erzeugen, welche es ermöglicht, dass die Gleitlagerelemente im Wesentlichen formstabil sind. Darüber hinaus können bei einer abgewinkelten Kante pro Gleitlagerelement Toleranzschwankungen durch das Abwinkeln der Kante geringgehalten werden.
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Alternativ ist es auch denkbar, dass die Gleitlagerelemente jeweils zwei oder mehr abgewinkelte Kanten haben, wobei die Toleranzschwankungen, insbesondere durch das Abwinkeln der Kanten, mit jeder zusätzlichen abgewinkelten Kante zunehmen.
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Gemäß einer Ausführungsform sind das erste Gleitlagerelement und das zweite Gleitlagerelement als ein Blechteil, insbesondere als ein Blechbiegeteil ausgebildet. Blechteile, und insbesondere Blechbiegeteile sind kostengünstig und in großer Stückzahl fertigbar.
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Gemäß einer Ausführungsform weist die abgewinkelte Kante des ersten Gleitlagerelements und die abgewinkelte Kante des zweiten Gleitlagerelements im Wesentlichen einen Winkel von etwa 90° auf. Dadurch bilden das erste Gleitlagerelement und das zweite Gleitlagerelement im montierten Zustand eine im Wesentlichen rechteckige, insbesondere quadratische Gleitlagereinheit aus, die zur Lagerung einer Betätigungsstange mit einem zumindest abschnittsweise rechteckigen, insbesondere quadratischen Querschnitt. Darüber hinaus ermöglicht ein Winkel von etwa 90° eine einfache Montage der Gleitlagerelemente. Alternativ sind auch andere Formen denkbar. Zum Beispiel können die Gleitlagerelemente einen Winkel von etwa 60° aufweisen, und drei solcher Gleitlagerelemente können dazu eingerichtet sein, eine Betätigungsstange mit einem zumindest abschnittsweise dreieckigen Querschnitt, insbesondere einem gleichseitig dreieckigen Querschnitt in einer entsprechend ausgebildeten Öffnung im Gehäuse zu lagern.
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Gemäß einer Ausführungsform weist die abgewinkelte Kante zumindest ein Loch bzw. eine Öffnung auf. Ein oder mehrere Löcher schwächen die Kante und vereinfachen somit das Abwinkeln der Kante. Darüber hinaus können so Unebenheiten, wie bspw. Wölbungen, die in beim Abwinkeln der Kante in den Winkelschenkeln, die auch als Laschen bezeichnet werden können, reduziert werden.
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Gemäß einer Ausführungsform sind die Verbindungselemente als Durchstellformen in einer Oberfläche des jeweiligen Gleitlagerelements ausgebildet. Unter dem Begriff Durchstellformen sind Formen, Geometrien etc. zu verstehen, die durch Umformen von Teilbereichen des Materials der Oberfläche, insbesondere eines Gleitelement-Trägermaterials, zu Materialerhebungen an den Gleitflächen abgewandten Seiten erzielt werden können. Das Gleitelement-Trägermaterial beschreibt das Material, aus dem das Gleitelement im Wesentlichen hergestellt ist, bspw. ein Blech. Das Trägermaterial kann ferner mit einer Beschichtung versehen sein, die bspw. auf den Gleitflächen aufgetragen wird, um die Gleiteigenschaften zu verbessern. Bspw. können die Durstellformen durch Prägen, Stanzen, Fließpressen, etc. ausgebildet werden. Die Durchstellformen können bspw. als bogenförmige Lasche, als teilweise gestanzte und gebogene Haltefinger, oder als eine Materialdurchstellung ausgebildet sein. Eine Materialdurchstellung kann bspw. mittels Prägen ausgebildet werden. Insbesondere greifen die Verbindungselemente in einem montierten Zustand in eine entsprechende Gegenkontur in der Öffnung des Gehäuses formschlüssig ein, um ein axiales Verschieben des jeweiligen Gleitlagerelements zu verhindern.
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Die Durchstellformen weisen eine geringe Toleranzschwankung und somit eine hohe Positioniergenauigkeit auf. Darüber hinaus wird durch die Durchstellformen kein zusätzlicher Bauraum benötigt.
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Gemäß einer Ausführungsform sind die Verbindungselemente ferner dazu eingerichtet, reibschlüssig in der Öffnung des Gehäuses angeordnet zu sein. Dadurch kann gewährleistet werden, dass das jeweiligen Gleitlagerelement zumindest während der Montage, insbesondere bevor die Betätigungsstange platziert wird, in der vorgesehenen Position gehalten wird. Mit anderen Worten kann man sagen, dass die Reibschluss dazu dient, die Gleitlagerelemente derart in ihrer Position zu halten, insbesondere zu klemmen, dass diese nicht von alleine herausfallen können, bis die Gleitlagerelemente durch das Einführen bzw. Positionieren der Betätigungsstange gegen ein Herausfallen gesichert sind.
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Gemäß einer Ausführungsform sind die Verbindungselemente als umbiegbare Laschen ausgebildet, die an Randkanten des jeweiligen Gleitlagerelements ausgebildet sind. Die Laschen werden insbesondere erst nach dem Positionieren des jeweiligen Gleitlagerelements umgebogen, bis sie mit einer Oberfläche des Gehäuses in Kontakt kommen und so das jeweilige Gleitlagerelement gegen ein axiales Verschieben sichern. Alternativ können die Laschen auch vor dem Positionieren im Gehäuse zumindest auf einer Seite vorab umgebogen werden. Die Laschen benötigen keine entsprechende Gegenkontur, in die sie formschlüssig eingreifen, um das jeweilige Gleitlagerelement axial zu sichern. Darüber hinaus sind die umbiegbaren Laschen kostengünstig und einfach, insbesondere in einem Herstellungsschritt zusammen mit dem Gleitlagerelement, herstellbar. Darüber hinaus ist es auch denkbar, dass sich die Laschen im Wesentlichen über die gesamte Länge der Randkanten, insbesondere ohne die abgewinkelte Kante, erstrecken. Somit können die Laschen einen Axialbund ausbilden.
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Gemäß einer Ausführungsform weist jedes der Gleitlagerelemente mehrere Verbindungselemente auf, wobei zumindest ein Verbindungselement als eine umbiegbare Lasche ausgebildet ist, und zumindest ein weiteres Verbindungselement als eine Durchstellform ausgebildet ist. Insbesondere ist es denkbar, dass die umbiegbare nur auf einer Seite des Gleitlagerelements angeordnet ist und beim Einlegen in die Öffnung im Gehäuse als ein axialer Montageanschlag dient. Ferner wird die Durchstellform insbesondere erst nach dem Einsetzen des Gleitlagerelements in die Öffnung des Gehäuses mithilfe eines Montagewerkzeugs durchgestellt und so in die Gegenform eingebracht. Dadurch ist es möglich, die Randkanten bzw. Seitenkanten der Winkelschenkel des jeweiligen Gleitlagerelements derart auszubilden, dass ein Abstand zwischen den beiden Gleitlagerelementen im in die Öffnung des Gehäuses eingesetzten Zustand reduziert, insbesondere im Wesentlichen minimiert, ferner insbesondere im Wesentlichen eliminiert ist. Dadurch kann ein Herausfallen der Gleitlagerelement aus der Öffnung auch ohne das Einsetzen der Betätigungsstange zuverlässig verhindert werden. Darüber hinaus kann auf ein reibschlüssiges Einsetzen der Durchstellform in die Gegenform verzichtet werden.
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Gemäß einer Ausführungsform sind das erste Gleitlagerelement und das zweite Gleitlagerelement aus einem Metall-Polymer-Verbundwerkstoff ausgebildet. Ein solcher Verbundwerkstoff weist hervorragende tribologische Eigenschaften auf, durch die die Gleitlagerelemente niedrigere Reibwerte aufweisen.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft einen Aktuator für ein Fahrwerk. Der Aktuator weist ein Gehäuse, eine Betätigungsstange, und eine erfindungsgemäße Gleitlagereinheit auf. Die Gleitlagereinheit ist in einer Öffnung des Gehäuses angeordnet, und die Betätigungsstange weist einen Führungskonturabschnitt auf, über den die Betätigungsstange durch die Gleitlagereinheit axial verschiebbar und drehfest in der Öffnung des Gehäuses gelagert ist.
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Zum Beispiel kann der Aktuator in einem Lenkgetriebe des Fahrzeugs zur Betätigung der Spurstangen und somit zur Einstellung einer Winkellage eines Rades, die auch als Radeinschlag bezeichnet werden kann, eingesetzt werden. Darüber hinaus kann der Aktuator bspw. auch dazu eingesetzt werden, die Querlenker einer Radaufhängung ihrer Länge nach zu verstellen.
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Figurenliste
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Weitere die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
- 1a bis 1c schematische Darstellungen eines Teilbereichs eines Aktuators gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, wobei 1a den Teilbereich des Aktuators in einer Explosionsdarstellung, 1b den Teilbereich des Aktuators in einem zusammengebauten Zustand, und 1c die Darstellung aus 1b in einer teilweisen Schnittdarstellung zeigen;
- 2a bis 2b schematische Darstellungen eines Gleitlagerelements gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in perspektivischer Ansicht von vorne (2a) und von hinten (2b);
- 3a bis 3b schematische Darstellungen eines Gleitlagerelements gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in perspektivischer Ansicht von vorne (3a) und von hinten (3b);
- 4a bis 4b schematische Darstellungen eines Gleitlagerelements gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in perspektivischer Ansicht von vorne (4a) und von hinten (4b);
- 5a eine schematische Darstellung eines Gehäusedeckels des Aktuators gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in einer perspektivischen Ansicht;
- 5b bis 5c schematische Darstellungen des Gehäusedeckels aus 5a mit einer montierten Gleitlagereinheit gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in einer perspektivischen Darstellung (5b) und einer perspektivischen Schnittdarstellung (5c);
- 6a bis 6b schematische Darstellungen eines Gleitlagerelements gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in perspektivischer Ansicht von vorne (6a) und von hinten (6b); und
- 7 eine schematische Darstellung eines Gehäusedeckels mit einer montierten Gleitlagereinheit gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in perspektivischer Teilschnittdarstellung.
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Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen nur dem Verständnis der Erfindung. Die gleichen Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1a bis 1c zeigen einen Teilbereich bzw. eine Baugruppe eines erfindungsgemäßen Aktuators 1 in verschiedenen Darstellungen. Der Aktuator 1 wird insbesondere als Fahrwerksaktuator eingesetzt und weist einen Lineartrieb 2 auf, der hier beispielhaft als ein Spindeltrieb 3 ausgebildet ist. Der Lineartrieb 2 weist eine Betätigungsstange 4 auf, die hier beispielhaft einen im Wesentlichen quadratischen Führungskonturabschnitt 5 und einen Spindelabschnitt 6 aufweist. Der Spindelabschnitt 6 ist mit einer Spindelmutter 7 in Verzahnungseingriff (siehe insbesondere 1c), sodass eine Drehbewegung der Spindelmutter 7 in einer Linearbewegung der Betätigungsstange 4 umgewandelt wird.
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Die Betätigungsstange 4 ist über den Führungskonturabschnitt 5 in einem Gehäusedeckel 8 aufgenommen und in diesem über eine Gleitlagereinheit 9 axial verschieblich, aber drehfest gelagert. Die Gleitlagereinheit 9 ist dreh- und axialfest in einer Öffnung 10 des Gehäusedeckels 8 angeordnet und weist ein erstes gewinkeltes Gleitlagerelement 11 und ein zweites gewinkeltes Gleitlagerelement 12 (siehe 1a) auf, die im montierten Zustand so angeordnet sind, dass sie die Betätigungsstange 4, insbesondere den Führungskonturabschnitt 5 im Wesentlichen umschließen. Die Öffnung 10 im Gehäuse 8 kann auch als Lagersitz bezeichnet werden.
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Die Gleitlagereinheit 9 besitzt insbesondere geringe Reibwerte und ist ferner ist dazu eingerichtet, Drehmomente, wie bspw. das Antriebsmoment der Spindelmutter 7, die über den Spindelabschnitt 6 auf die Betätigungsstange 4 wirken, abzustützen sowie hohe Querkräfte aufzunehmen. Dadurch ist die Gleitlagereinheit 9 insbesondere für kurzbauende Aktuatoren 1, bei denen ein Abstand zwischen den Lagerstellen der Betätigungsstange 4 gering ist.
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2a bis 4b zeigen die Gleitlagerelemente 11, 12 in verschiedenen Ausführungsformen. Da die Gleitlagerelemente 11, 12 insbesondere im Wesentlichen identisch sind, ist in den 2a bis 5b jeweils nur ein Gleitlagerelement 11, 12 abgebildet. Das Gleitlagerelement 11, 12 ist winkelförmig, oder V-förmig ausgebildet und weist eine abgewinkelte Kante 13 auf, die hier beispielhaft einen Winkel von etwa 90° aufweist und einen ersten Winkelschenkel 14 und einen zweiten Winkelschenkel 15 miteinander verbindet. Die Winkelschenkel 14, 15 können auch als Laschen bezeichnet werden. Die Winkel- oder V-Form des Gleitlagerelements 11, 12 erhöht die Steifigkeit und somit die Eigenstabilität des Gleitlagerelements 11, 12. Diese ermöglicht es, dass das Gleitlagerelement 11, 12 eine vorbestimmte Position/Anordnung hält, ohne sich zu verformen.
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Das Gleitlagerelement 11, 12 ist hier beispielhaft als ein Blechbiegeteil ausgebildet, welches durch ein Abwinkeln eines Blechstücks im Bereich der abgewinkelten Kante 13 hergestellt wird. Die abgewinkelte Kante 13 weist zwei Öffnungen 16 auf, die dazu eingerichtet sind, den Bereich der abgewinkelten Kante 13 zu schwächen, wodurch ein Abwinkeln des Blechstücks im Bereich der abgewinkelten Kante 13 vereinfacht wird. Dadurch kann eine Genauigkeit des Abwinkelvorgangs erhöht werden. Darüber hinaus reduzieren die Öffnungen 16 das Risiko für Unebenheiten, bspw. Wölbungen, in den Oberflächen der Winkelschenkel 14, 15, die durch das Abwinkeln auftreten können. Ferner ergibt sich aus den Öffnungen eine gewisse Elastizität in der abgewinkelten Kante, die es ermöglicht, kleinere Winkelungenauigkeiten des Gleitlagerelements und/oder der Öffnung 10 im Gehäuse 8 durch das Einsetzen der Betätigungsstange 4 anzupassen bzw. auszugleichen.
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Darüber hinaus weist das Gleitlagerelement 11, 12 zwei Verbindungselemente 17, die aus Durchstellformen 18 in den Winkelschenkeln 14, 15 ausgebildet sind. Die Winkelschenkel 14, 15 weisen eine erste Oberfläche 19 (siehe 2a, 3a, 4a), die in einem montierten Zustand des Aktuators 1 der Betätigungsstange 4 zugewandt angeordnet ist, und eine zweite Oberfläche 20 (siehe 2b, 3b, 4b) auf, die in einem montierten Zustand des Aktuators 1 dem Gehäusedeckel 8 zugewandt angeordnet ist.
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Die Durchstellformen 18 erstrecken sich von der zweiten Oberfläche 19 aus in Richtung zum Gehäusedeckel 8 hin. Mit anderen Worten kann man sagen, die Durchstellformen 18 sind in Richtung zum Gehäusedeckel 8 hin durchgestellt. Die Durchstellformen 18 sind dazu eingerichtet, in eine entsprechend ausgebildete Gegenform 21 (siehe 5a) in der Öffnung 10 des Gehäusedeckels 8 formschlüssig und insbesondere ferner auch reibschlüssig, einzugreifen und so ein axiales Verschieben des Gleitlagerelements 11, 12, insbesondere im Betrieb des Aktuators 1 zu verhindern. Insbesondere, für den Fall, dass die Durchstellform 18 ferner reibschlüssig in der Gegenform 21 klemmt, kann ein Herausfallen des Gleitlagerelements 11, 12 aus der Öffnung 10 zumindest bis zum Einführen der Betätigungsstange 4 in die Öffnung 10 verhindert werden (siehe 5b, 5c). Nach dem Einführen der Betätigungsstange 4 in die Öffnung 10 sichert die Betätigungsstange 4 die Gleitlagerelemente 11, 12 vor dem Herausfallen aus der Öffnung 10.
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Die Durchstellformen 18 können bspw. als durchgestellte Laschen 22 (siehe 2a und 2b), als durchgestellte Haltefinger 23 (siehe 3a und 3b), oder als Materialdurchstellungen 24 (siehe 4a und 4b) ausgebildet sein. Die Gegenform 21 in der Öffnung 10 des Gehäusedeckels 8 (siehe 5a) ist entsprechend der Durchstellform 18 ausgebildet. In 5b ist zu erkennen, dass die Gleitlagerelemente 11, 12 derart ausgebildet sind, dass sie in einem montieren Zustand der Gleitlagereinheit 9 nicht berühren. Vielmehr sind die beiden Gleitlagerelemente 11, 12 beabstandet zueinander angeordnet. Das bedeutet, eine Kantenlänge a der Winkelschenkel 14, 15 jedes der Gleitlagerelemente 11, 12 insbesondere kürzer ausgebildet als eine Kantenlänge A der Öffnung 10. Dadurch kann die Montage der Gleitlagereinheit 9 in die Öffnung 10 vereinfacht werden.
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6a und 6b zeigen eine weitere beispielhafte Ausführungsform des Gleitelements 11, 12, die im Wesentlichen mit vorherstehend beschriebenen Ausführungsformen übereinstimmt. Daher wird nachfolgend lediglich auf die Unterschiede eingegangen.
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In der in 6a und 6b dargestellten Ausführungsform sind die Verbindungselemente 17 als umbiegbare Laschen 25 ausgebildet, die an seitlichen Randkanten 26 ausgebildet sind. Die Laschen 25 werden insbesondere nach dem Einsetzen des Gleitlagerelements 11, 12 in die Öffnung 10 umgebogen, sodass sie beidseitig an die Öffnung 10 begrenzende Oberflächen 27 des Gehäusedeckels anliegen und somit ein Verschieben des Gleitlagerelements 11, 12 in axialer Richtung X zu verhindern (siehe 7). Für Gleitlagerelemente 11, 12 dieser Ausführungsform weist die Öffnung 10 vorzugsweise keine Gegenformen 21 auf und ist somit einfacher zu fertigen. Durch die axialen Laschen 25 werden Toleranzen der Gleitlagerelemente 11, 12 fertigungsbedingt größer und die Gleitlagerelemente 11, 12 benötigen in der axialen Richtung X einen größeren Bauraum als die Gleitlagerelemente 11, 12, mit den als Durchstellformen 18 ausgebildeten Verbindungselementen 17.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Aktuator
- 2
- Lineartrieb
- 3
- Spindeltrieb
- 4
- Betätigungsstange
- 5
- Führungskonturabschnitt
- 6
- Spindelabschnitt
- 7
- Spindelmutter
- 8
- Gehäusedeckel
- 9
- Gleitlagereinheit
- 10
- Öffnung
- 11
- erstes Gleitlagerelement
- 12
- zweites Gleitlagerelement
- 13
- abgewinkelte Kante
- 14
- erster Winkelschenkel/Lasche
- 15
- zweiter Winkelschenkel/Lasche
- 16
- Öffnung
- 17
- Verbindungselement
- 18
- Durchstellform
- 19
- Oberfläche
- 20
- Oberfläche
- 21
- Gegenform
- 22
- Lasche
- 23
- Haltefinger
- 24
- Materialdurchstellung
- 25
- Lasche
- 26
- Randkante
- 27
- Oberfläche
- a
- Kantenlänge
- A
- Kantenlänge
- X
- axiale Richtung