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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausschleusen einzelner Flachprodukte aus einem Produktpfad aus aufeinanderfolgend angeordneten Flachprodukten, wobei die Flachprodukte mit ihrer Flachseite auf einem eine Förderebene definierenden Förderband aufliegen und wobei auf einem zwischen einem ersten und einem zweiten Abschnitt des Förderbandes angeordneten Zwischenabschnitt des Förderbandes ein mit einer quer zu der Förderebene gerichteten Luftströmung arbeitender Ausschleuser angeordnet ist.
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Mit dem Begriff des Ausschleusers bzw. des Ausschleusens werden im folgenden technische Maßnahmen bezeichnet, durch die aus einem Produktpfad, der aus aufeinanderfolgend in Reihe transportierten Flachprodukten wie z. B. Bögen oder Zuschnitten gebildet ist, einzelne dieser Flachprodukte separiert und in eine andere, von der Förderrichtung abweichende Richtung umgelenkt werden. Die so aus dem Produktpfad separierten Produkte können zum Beispiel fehlerbehaftete Flachprodukte sein, sofern dem Ort des Ausschleusens eine Prüf- und Auswerteeinheit vorgeschaltet ist, die jedes einzelne vorbeiziehende Produkt hinsichtlich mindestens einer qualitätsbestimmenden Eigenschaft prüft und bewertet. Erfüllt das Produkt nicht die vorher festgesetzten Kriterien, wird es ausgeschleust.
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Die
DE 10 2008 006 528 A1 offenbart eine Vorrichtung zum Ausschleusen einzelner Bögen aus einem durch gleichartige Bögen gebildeten Produktpfad. Der auszuschleusende Bogen wird aus einer mit Blasluftöffnungen versehenen Leitebene stromaufwärts eines Hauptstapels nach unten aus der allgemeinen Förderebene ausgeleitet. Hierzu kann ein kammartiger Rechen, der ansonsten Teil der allgemeinen Förderebene ist, in den Produktpfad eingeschwenkt werden, um so den jeweiligen Bogen durch mechanische Mittel nach unten auf einen Hilfsstapel zu befördern. Ein sich an die Ausleitstelle anschließendes Führungsstück weist Blasluftöffnungen auf.
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Die
US 2011/0132218 A1 offenbart eine Druckmaschine mit einer ein Qualitätskriterium messenden optischen Sensorik an zumindest einem Druckwerk der Druckmaschine. Die Ergebnisse werden einer Steuereinrichtung zugeleitet, wo sie mit vordefinierten Werten verglichen, und durch welche bei Bedarf Einstellungen vorgenommen werden.
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In der
DE 197 33 692 A1 ist, ebenfalls für eine Druckmaschine, ein Bogenausleger beschrieben, wobei zur Glättung des Druckbogens unterschiedliche Ausführungen von Saugspalten und/oder Saugöffnungen vorgesehen sein können. Der in dem Führungsweg der Bögen vorgesehene Saugspalt ist mit abgerundeten Kanten versehen.
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Die
WO 2010/136552 A1 offenbart eine Vorrichtung zum Transport von Wafern bzw. Solarzellen, also nicht biegsamen Flachprodukten. Transportiert werden diese an der Unterseite eines umlaufenden Bandes, wobei die einzelnen Produkte durch Ansaugkräfte an dem Band gehalten werden, indem das Band nach Art einer Perforation mit einer Vielzahl von Öffnungen für den Durchtritt der angesaugten Luft versehen ist. Am Ende des so realisierten Transportwegs befinden sich hintereinander eine erste und mindestens eine weitere Ablagestation. Bei deren jeweiligem Erreichen werden oberhalb der Ablagestation und des abzulegenden Produkts angeordnete Blasdüsen betätigt, wodurch sich das Produkt von der Unterseite des Bandes löst und in die unterhalb angeordnete Ablagestation gelangt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Ausschleusen einzelner Flachprodukte aus einem Produktpfad zu schaffen, mit der das Ausschleusen, unabhängig von der jeweiligen Bandgeschwindigkeit, besonders sicher und materialschonend erfolgt und insbesondere ohne Beeinträchtigung der von dem Ausschleusen nicht betroffenen, übrigen Flachprodukte des Produktpfads.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Diese Vorrichtung, welche die gattungsgemäßen Merkmale aufweist, ist zusätzlich dadurch gekennzeichnet, dass das Förderband aus einer in Förderrichtung biegsamen Netz- oder Gitterstruktur besteht, dass sich auf der Unterseite des Förderbandes eine zu dem Förderband hin luftdurchlässige Unterdruckkammer erstreckt, dass der Ausschleuser schaltbare Druckluftdüsen umfasst, die unter dem Förderband angeordnet sind und deren Düsenöffnungen direkt gegen das Förderband gerichtet sind, und dass sich über dem Förderband und in Förderrichtung längsversetzt zur Luftaustrittsrichtung der Druckluftdüsen ein Abförderer mit Transportrichtung schräg zu der Förderebene befindet.
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Beim Betrieb der Vorrichtung wird durch die unterhalb des laufenden Förderbandes angeordneten und betriebenen Druckluftdüsen eine laminare Strömung oberhalb des Förderbandes erzeugt, wobei diese unabhängig von der Geschwindigkeit ist, mit der sich das Förderband mit den darauf abgelegten Flachprodukten bewegt. Durch die so erzeugte laminare Strömung entsteht ein oberhalb des Förderbandes befindliches Überdruckkissen, welches geeignet ist, auf dem Förderband liegende Produkte unabhängig von der Geschwindigkeit des Förderbandes sicher und kontrolliert anzuheben.
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Um das Ausbilden der laminaren Strömung nicht zu beeinträchtigen, besteht das Förderband aus einer in Förderrichtung biegsamen Netz- oder Gitterstruktur. Diese Netz- oder Gitterstruktur ist von solcher Art, dass das Förderband zumindest in Förderrichtung gut biegsam ist, wodurch das Förderband als ein um Umlenkrollen geführtes Endlosband ausgebildet sein kann. Die Ansteuerung der Druckluftdüsen erfolgt vorzugsweise in Abhängigkeit von Signalen einer Prüfeinrichtung.
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Die Vorrichtung lässt sich zwar für das Ausschleusen von vielerlei flachen Produkten einsetzen. Sie ist jedoch von besonderem Vorteil wenn es darum geht, nicht nur geometrisch rechteckige, sondern auch nicht-rechteckige Flachprodukte vor deren Weiterverarbeitung auf bestimmte Qualitätskriterien hin zu überprüfen und einzelne, nicht diesen Kriterien entsprechende Produkte aus dem Produktpfad zu separieren.
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Die Flachprodukte sind biegsame Bögen z. B. aus Karton und insbesondere bereits vorgestanzte Kartonzuschnitte mit oder ohne bereits daran vorhandene Prägungen und/oder Perforierungen. Die Bögen bzw. Kartonzuschnitte können bedruckt sein und sie können auf ihren Flachseiten beschichtet oder unbeschichtet sein. Ihre weitere Verarbeitung kann zum Beispiel zu gefalteten Schalen oder Schachteln erfolgen. Diese kommen zum Beispiel in der Lebensmittelindustrie oder im Lebensmittelhandel als Verpackungen zum Einsatz.
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Insgesamt lassen sich mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung einzelne Flachprodukte besonders sicher und materialschonend aus einem Produktpfad ausschleusen, wobei das Ausschleusen ohne eine Beeinträchtigung und unter weitgehender Schonung der übrigen, d. h. der von dem Ausschleusen nicht betroffenen Flachprodukte erfolgt.
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Von Vorteil ist, wenn das Förderband von solcher Breite ist, dass sich darauf nicht nur eher kleine Flachprodukte, sondern auch breite Flachprodukte und insbesondere Flachprodukte gleich in mehreren parallelen Reihen und damit parallelen Produktpfaden transportieren lassen. Um hier zu einer maximalen Flexibilität bei der jeweils aktuell genutzten Anzahl und Breite der Produktpfade zu gelangen, wird mit einer Ausgestaltung der Vorrichtung vorgeschlagen, dass die Druckluftdüsen in einzelnen Gruppen zusammengefasst sind, wobei die Gruppen eine Reihe quer zu der Förderrichtung bilden, wobei die Druckluftdüsen jeder Gruppe nur gemeinsam schaltbar sind. Vorzugsweise bilden in diesem Fall auch die Druckluftdüsen der einzelnen Gruppen eine Reihe quer zu der Förderrichtung des Förderbandes. Die so in Gruppen gesteuerten Druckluftdüsen arbeiten also nur auf solchen Breitenabschnitten des Förderbandes, entlang denen aktuell auch Produkte transportiert werden. Dies führt zu einer maximalen Flexibilität im Produktionsprozess.
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Zum Schalten der Druckluftdüsen ist eine Auswerte- und Steuereinheit vorgesehen. Die Auswerte- und Steuereinheit ist signaltechnisch mit einer in Förderrichtung vorgeschalteten Prüfeinrichtung verbunden, welche zur Erfassung mindestens einer charakteristischen Eigenschaft der den Produktpfad bildenden Flachprodukte ausgebildet ist, wie z. B. zur Erfassung der Oberflächengüte.
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Vorzugsweise übernehmen Magnetventile das Schalten der Druckluftdüsen, wobei die Magnetventile durch die Auswerte- und Steuereinheit ansteuerbar sind.
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In baulicher Hinsicht wird für die Vorrichtung vorgeschlagen, dass sich die Unterdruckkammer nur entlang der Unterseite des ersten und zweiten Abschnitts des Förderbandes und nicht entlang der Unterseite des Zwischenabschnitts erstreckt. Dies verbessert die Trennung in einerseits Bereiche, in denen Unterdruck auf die Flachprodukte wirkt und diese so auf dem Förderband fixiert, und andererseits in jenen Bereich, in dem die gesteuerten Druckluftdüsen angeordnet sind.
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Zur Trennung der einzelnen Funktions- und Wirkungsbereiche der Vorrichtung ist es außerdem von Vorteil, wenn die Unterdruckkammer unter dem Zwischenabschnitt eine Ausnehmung aufweist, die durch Wandabschnitte der Unterdruckkammer gebildet ist. Durch die Wandabschnitte ist das Innere der Ausnehmung drucktechnisch von der Unterdruckkammer entkoppelt. Da die Druckluftdüsen in der Ausnehmung angeordnet sind, wird eine vollständige drucktechnische Entkoppelung jener Längszonen des Förderbandes, in denen die Flachprodukte durch Saugkräfte auf dem Förderband fixiert werden, von jener Längszone erreicht, in der sich die gesteuerten Druckluftdüsen für die Ausschleusung befinden. Vorzugsweise ist die Ausnehmung ein zu dem Förderband hin offener Kanal mit Längserstreckung quer zu der Förderrichtung, wobei die Druckluftdüsen in dem Kanal angeordnet sind.
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In Bezug auf den Abförderer der Vorrichtung wird vorgeschlagen, dass Bestandteil des Abförderers ein mit vertikalem Abstand über dem Förderband angeordnetes Transportband ist, dessen Transportebene schräg zu der Förderebene des sich unterhalb erstreckenden Förderbandes verläuft.
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Als Transportband des Abförderers dient vorzugsweise ein über Umlenkrollen geführtes Endlosband, auf dessen Oberseite das jeweils ausgeschleuste Flachprodukt bis zu einer über dem Förderband angeordneten Ablage transportiert wird.
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Bestandteil des Abförderers ist außerdem ein dem Transportband in Transportrichtung vorgeschaltetes, ortsfestes Leitblech, dessen Vorderkante einen vertikalen Abstand zu dem Förderband aufweist, und das sich mit seiner Hinterkante in die Transportebene des der Ausschleusung dienenden Transportbandes erstreckt.
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Von besonderem Vorteil für eine komplikationsfreie Übergabe des mittels Druckluftstößen ausgeschleusten Flachprodukts auf die Bestandteile des Abförderers ist es, wenn hierfür zusätzlich ein Mitnehmer zum Einsatz kommt. Der Mitnehmer wird durch die Unterseite eines umlaufenden Endlosbandes gebildet. In Förderrichtung reicht der Mitnehmer von den Düsenöffnungen bis über den Abförderer, wobei der Mitnehmer gemeinsam mit der Transportebene des Abförderers einen in Transportrichtung enger werdenden Spalt bildet, der das hier hindurchgeführte, ausgeschleuste Flachprodukt vertikal ausrichtet und zuverlässig auf den Abförderer bzw. auf dessen Bestandteile führt. Der Mitnehmer trägt ferner dazu bei, dass das Ausschleusen des einzelnen Produkts bzw. Bogens die übrigen, nicht betroffenen Bögen bzw. Flachprodukte nicht beeinträchtigt.
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Ebenfalls von großem Vorteil für eine komplikationsfreie Übergabe des ausgeschleusten Flachprodukts auf den Abförderer ist eine dauernd arbeitende Niederhaltevorrichtung, welche die Flachprodukte von oben mit Druck beaufschlagt, unmittelbar bevor diese in den Ausschleuser gelangen, also in den Wirkungsbereich der Düsenöffnungen. Die Niederhaltevorrichtung kann zum Beispiel aus mindestens einer frei drehbar gelagerten Rolle bestehen, die auf den vorbeiziehenden Flachprodukten aufliegt und dadurch auf diesen abrollt. Die Niederhaltevorrichtung beaufschlagt die Bögen von oben her mit Druck, unmittelbar bevor die Bögen in den Wirkungsbereich der durch die Druckluftdüsen erzeugten, laminaren Strömung. Der Vorteil der Niederhaltevorrichtung ist, dass der jeweilige Bogen unter der Strömungswirkung der Druckluft zunächst nur im Bereich seiner Vorderkante angehoben wird, und noch nicht auf seiner übrigen Länge. Dies verbessert das Überführen der Vorderkante des Bogens auf den Abförderer.
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Auf der Zeichnung dargestellt ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zum Ausschleusen einzelner Flachprodukte aus einem Produktpfad. Darin zeigen
- 1 eine Übersichtsdarstellung der Vorrichtung in einer Ansicht von der Seite her;
- 2 die Vorrichtung nach 1 zum Zeitpunkt des Ausschleusen eines Flachprodukts;
- 3 einen vergrößerten und mehr Details wiedergebenden Ausschnitt aus 2.
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Im Folgenden wird unter einem Produktpfad eine Anordnung bezeichnet, bei der eine Vielzahl gleichartiger, in Reihe aufeinanderfolgend angeordneter und mit gleicher Geschwindigkeit sich bewegender Flachprodukte P transportiert wird. Vorzugsweise ist diese Anordnung vereinzelter Art, d. h. die einzelnen Flachprodukte P sind hintereinander angeordnet, ohne sich zu berühren oder zu überlappen. Sofern aber eine überlappende oder geschuppte Anordnung der Flachprodukte entlang des Produktpfads erfolgt, sind die Flachprodukte P im Rahmen der hier beschriebenen Vorrichtung so angeordnet, dass sich die Vorderkante des in Transportrichtung folgenden Produkts über der Flachseite des vorhergehenden Produkts befindet.
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Die Vorrichtung ist dazu ausgebildet, aus dem auf einem horizontalen Abschnitt eines Förderbandes 20 transportierten Produktpfad nur einzelne Flachprodukte P mittels eines Ausschleusers 21 zu separieren. Ausgeschleust werden insbesondere solche Produkte, die bestimmten Qualitätskriterien nicht entsprechen.
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Mit dem Begriff des Ausschleusens werden hier allgemein technischen Maßnahmen bezeichnet, durch die aus dem Produktpfad einzelne Flachprodukte P separiert werden, bevor die so separierten Produkte anschließend in eine andere, von der Förderrichtung des Förderbandes 20 abweichende Richtung abgeführt werden. Die so ausgeschleusten Produkte können zum Beispiel fehlerbehaftete Produkte sein. Denn dem Ort des Ausschleusers 21 ist in Bezug auf die Transportrichtung eine Prüfeinrichtung 22 vorgeschaltet. Die Prüfeinrichtung 22 prüft jedes einzelne vorbeiziehende Produkt P hinsichtlich mindestens einer qualitätsbestimmenden Eigenschaft und generiert ein entsprechendes Prüfsignal. Erfüllt das so geprüfte, einzelne Produkt P nicht vorher festgesetzte Kriterien, wird es anschließend ausgeschleust. Zum Aktivieren des Ausschleusers 21 ist eine Auswerte- und Steuereinheit 23 vorgesehen. Die Auswerte- und Steuereinheit 23 ist signaltechnisch mit der in Förderrichtung vorgeschalteten Prüfeinrichtung 22 verbunden, welche zur Erfassung mindestens einer charakteristischen Eigenschaft der Produkte P ausgebildet ist, wie z. B. zur Erfassung der Oberflächengüte.
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In 1 ist die Förderrichtung des als ein Endlosband ausgebildeten Förderbandes 20 von rechts nach links. Das Förderband 20 ist an den beiden Enden seines Hauptabschnitts, also an den Enden der eigentlichen Förderstrecke, über ortsfest gelagerte Umlenkrollen geführt. Auf seinem Hauptabschnitt bewegt sich das Förderband 20 zumindest im Wesentlichen horizontal.
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Das Förderband 20 besteht aus einer zumindest in Förderrichtung biegsamen Netz- oder Gitterstruktur, da eine solche Netz- oder Gitterstruktur für Luftströmungen relativ gut durchlässig ist. Dabei bildet die Oberseite des Förderbandes 20 auf seinem Hauptabschnitt die eigentliche Förderebene E1. Auf der Förderebene E1 liegen die transportierten Flachprodukte P mit ihrer flachen Unterseite auf.
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An und entlang der Unterseite des Hauptabschnitts des Förderbandes 20 erstreckt sich eine Unterdruckkammer 30, in der mittels einer Saugpumpe 33 (3) ein geringer, aber konstanter Unterdruck aufrechterhalten wird. Die Unterdruckkammer 30 weist ungefähr dieselbe Breite wie das Förderband 20 auf und ist zu dem Förderband 20 hin luftdurchlässig ausgebildet. Diese Luftdurchlässigkeit wird erzielt, indem entweder die Unterdruckkammer 30 nach oben zu dem Förderband 20 hin vollständig offen ist, oder indem die Unterdruckkammer 30 zwar eine obere Abschlusswand 36 aufweist, die jedoch mit vielen, vorzugsweise gleichmäßig über die Fläche verteilten Luftdurchtrittsöffnungen versehen ist. Diese Luftdurchtrittsöffnungen können zum Beispiel gleichmäßig über die Fläche verteilte Löcher in der Abschlusswand 36 sein. In diesem Fall bildet die Oberseite der Abschlusswand 36 die Auflage für das auf der Oberseite gleitende Förderband 20.
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Der nur geringe Druck in der Unterdruckkammer 30 bewirkt einen dauernden Unterdruck auf der Unterseite des Förderbandes 20. Dadurch wird von oben her dauernd Umgebungsluft durch die durchlässige, netzartige Struktur des Förderbands 20 hindurch angesaugt mit der Folge, dass die auf dem Förderband 20 abgelegten Produkte P fester, als dies aufgrund ihres Eigengewichts möglich wäre, gegen das Förderband 20 gezogen und darauf fixiert werden.
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Die Unterdruckkammer 30 ist auf der Zeichnung einteilig, sie kann aber auch mehrteilig sein und zum Beispiel mehrere einzelne Kammern umfassen, die miteinander verbunden oder nicht miteinander verbunden sind. In ihrer Gesamtheit ist die Unterdruckkammer 30 von solcher Länge, dass sie sich über einen ersten Abschnitt des Förderbandes 20, der sich in Förderrichtung vor dem Ort des Ausschleusers 21 befindet, und über einen zweiten Abschnitt des Förderbandes 20, der sich in Förderrichtung hinter dem Ausschleuser 21 befindet, erstreckt.
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Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel ist die Unterdruckkammer 30 von einer solchen Gesamtlänge, dass sie sich nicht nur unter beiden oben genannten Abschnitte des Förderbandes erstreckt, sondern auch unter einem dazwischen angeordneten Zwischenabschnitt des Förderbandes. Auf diesem Zwischenabschnitt befindet sich der Ausschleuser 21 und erfolgt das Ausschleusen. Nur auf den beiden oben genannten Abschnitten ist die Unterdruckkammer 30 nach oben luftdurchlässig gestaltet, so dass sich auf diesen beiden Abschnitten ein Unterdruck auf der Unterseite des Förderbandes 20 ausbilden kann. Auf dem Zwischenabschnitt hingegen, also im Bereich des Ausschleusens, ist die Unterdruckkammer 30 nach oben hin geschlossen, d. h. luftundurchlässig. Auf der Länge des Zwischenabschnitts wirkt daher kein nennenswerter Unterdruck auf das Förderband 20.
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Konstruktiv wird dies erreicht, indem die Unterdruckkammer 30 nur auf der Länge des Zwischenabschnitts mit einer Ausnehmung 37 versehen ist, deren Inneres vom Inneren der Unterdruckkammer 30 drucktechnisch entkoppelt ist. Beim Ausführungsbeispiel wird die Ausnehmung 37 durch für Luft undurchlässige Wandabschnitte der Unterdruckkammer 30 gebildet. Die Ausnehmung 37 hat die Form eines nach oben zu dem Förderband 20 hin offenen oder mit Öffnungen versehenen Kanals mit Längserstreckung quer zu der Förderrichtung des Förderbandes 20.
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Das Förderband 20 ist ein Endlosband. Die Rückführung des Bandes erfolgt entweder, wie in den 1 und 2 dargestellt ist, unterhalb der Unterdruckkammer 30. Alternativ kann die Rückführung des Förderbandes 20 unmittelbar durch die Unterdruckkammer hindurch erfolgen, was eine besonders platzsparende Möglichkeit der Rückführung ist. Mindestens eine der Umlenkrollen des Förderbandes 20 ist als Spannrolle ausgeführt, um für das Förderband 20 die gewünschte Bandspannung aufrechtzuerhalten.
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Auf dem Zwischenabschnitt befinden sich die das Ausschleusen veranlassenden Druckluftdüsen 41. Die Druckluftdüsen 41 sind, gemeinsam mit ihren der Betätigung dienenden Magnetventilen 43, so in der kanalförmigen Ausnehmung 37 angeordnet, dass die Düsenöffnungen der Druckluftdüsen 41 direkt gegen die Unterseite des sich darüber hinweg bewegenden Förderbandes 20 gerichtet sind.
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Da das Förderband 20 nur aus einer Netz- oder Gitterstruktur besteht, kann die aus den Druckluftdüsen 41 austretende Druckluft das Förderband 20 ohne größeren Widerstand durchströmen und von unten gegen das darüber angeordnete, auszuschleusende Flachprodukt P gelangen. Hierdurch wird das Flachprodukt P auf dem vorderen Teil seiner Länge, zumindest aber im Bereich seiner Vorderkante, gegenüber der Förderebene E1 angehoben.
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Dieser Mechanismus, welcher mit gezielt gesteuerten Druckluftstößen arbeitet, wird hier allgemein als der Ausschleuser 21 bezeichnet. Der Ausschleuser 21 umfasst daher die in Gruppen oder einzeln schaltbaren Druckluftdüsen 41, die unter dem Förderband 20 angeordnet sind, und deren Düsenöffnungen von unten direkt gegen das Förderband 20 gerichtet sind.
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Die Druckluftdüsen 41 können gruppenweise schaltbar sein, um so nur auf einer bestimmten Bandbreite des Förderbandes 20 zu arbeiten, sofern nicht die gesamte Breite des Förderbandes benötigt wird.
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Beim Betrieb wird durch die unterhalb des laufenden Förderbandes 20 betriebenen Druckluftdüsen 41 eine laminare Strömung oberhalb des Förderbandes 20 erzeugt, wobei diese unabhängig von der Geschwindigkeit ist, mit der sich das Förderband bewegt. Durch die laminare Strömung entsteht ein oberhalb des Förderbandes 20 befindliches Überdruckkissen, welches das an dieser Stelle auf dem Förderband liegende Produkt P sicher und kontrolliert anhebt, und zwar unabhängig von der Transportgeschwindigkeit des Förderbandes.
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Der Abtransport des ausgeschleusten Produkts P erfolgt durch einen Abförderer 44. Befindet sich, wie beim Ausführungsbeispiel, der Ausschleuser 21 unterhalb des Förderbandes 20, so befindet sich der Abförderer 44 über dem Förderband 20 und außerdem in Förderrichtung längsversetzt zur Luftaustrittsrichtung der Druckluftdüsen 41. Die Transportrichtung und die Transportebene E2 des Abförderers 44 sind schräg zur Transportrichtung und Förderebene E1 des Förderbandes 20.
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Gemäß 3 sind Bestandteile des Abförderer 44 ein ortsfest montiertes Leitblech 46 sowie ein dem Leitblech 46 nachgeschaltetes Transportband 50.
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Das Leitblech 46 erstreckt sich vorzugsweise über mindestens die Breite des darunter angeordneten Förderbandes 20. Es weist an seiner dem Ausschleuser 21 zugewandten Vorderkante 47 einen vertikalen Abstand zur Oberseite des Förderbandes 20 auf, und erstreckt sich bis an das Transportband. Der vertikale Abstand der Vorderkante 47 des Leitblechs 46 zu dem Förderband 20 ist so gering, dass an dieser Stelle gerade noch ausreichend Platz für die hier hindurchbewegten, nicht ausgeschleusten Bögen oder Zuschnitte bleibt.
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Das Leitblech 46 erstreckt sich, ausgehend von der Vorderkante 47, bis kurz vor das Transportband 50, wobei sich das Leitblech 46 mit seiner Hinterkante in die Transportebene E2 des Transportbandes 50 erstreckt. Diese Transportebene E2 ist die Oberseite des als Endlosband um zwei Umlenkrollen geführten Transportbandes 50.
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Das Transportband 50 fördert die ausgeschleusten Bögen bzw. Zuschnitte zu einer Ablage 55, in die die Produkte hineinfallen. Die Ablage 55 befindet sich über dem Förderband 20.
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Für eine komplikationsfreie Übergabe des durch die Druckluftstöße angehobenen Produkts auf das Leitblech 46 des Abförderers 44 kommt ein Mitnehmer 60 zum Einsatz. Der Mitnehmer 60 ist über dem Förderband 20 angeordnet. Als Mitnehmer 60 dient hier die Unterseite bzw. der untere Strang eines umlaufenden Endlosbandes 61 (3), wobei sich dieser Strang und damit der Mitnehmer gleichsinnig mit dem Förderband 20 bewegt.
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In Förderrichtung reicht der Mitnehmer 60 vom Ort der Düsenöffnungen 41 bis über den Abförderer 44. Der Mitnehmer 60 bildet gemeinsam mit der Transportebene E2 des Abförderers 44 einen in Transportrichtung enger werdenden Spalt. Durch den enger werdenden Spalt wird das hier hindurchgeführte, ausgeschleuste Produkt P vertikal ausrichtet und gelangt dadurch zuverlässig bis zu seiner Ablage auf der Transportebene E2. Dies verbessert das Überführen der angehobenen Vorderkante des ausgeschleusten Produkts auf den Abförderers 44 und trägt ferner dazu bei, dass das Ausschleusen des einzelnen Produkts bzw. Bogens die übrigen, nicht betroffenen Produkte nicht beeinträchtigt.
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Außerdem ist eine dauernd arbeitende Niederhaltevorrichtung 65 vorhanden. Diese besteht hier aus mindestens einer frei drehbar gelagerten Rolle, die auf den vorbeiziehenden Bögen aufliegt und auf diesen abrollt.
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Die Niederhaltevorrichtung 65 beaufschlagt die Produkte von oben her mit Druck, unmittelbar bevor die Produkte in den Ausschleuser 21 gelangen, also in den Wirkungsbereich der durch die Druckluftdüsen 41 erzeugten, laminaren Strömung. Der Vorteil der Niederhaltevorrichtung 65 ist, dass der jeweilige Bogen unter der Strömungswirkung der Druckluft zunächst nur im Bereich seiner Vorderkante angehoben wird, und noch nicht auf seiner übrigen Länge. Dies verbessert das Überführen der Vorderkante des Bogens auf das Leitblech 46 des Abförderers 44 und trägt ebenfalls dazu bei, dass das Ausschleusen des einzelnen Bogens die übrigen, nicht betroffenen Bögen nicht beeinträchtigt.
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Bezugszeichenliste
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- 20
- Förderband
- 21
- Ausschleuser
- 22
- Prüfeinrichtung
- 23
- Auswerte- und Steuereinheit
- 30
- Unterdruckkammer
- 33
- Saugpumpe
- 36
- Abschlusswand
- 37
- Ausnehmung
- 41
- Druckluftdüse
- 43
- Magnetventil
- 44
- Abförderer
- 46
- Leitblech
- 47
- Vorderkante
- 50
- Transportband
- 55
- Ablage
- 60
- Mitnehmer
- 61
- Endlosband
- 65
- Niederhaltevorrichtung
- E1
- Förderebene
- E2
- Transportebene
- P
- Flachprodukt (Bogen, Zuschnitt)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008006528 A1 [0003]
- US 20110132218 A1 [0004]
- DE 19733692 A1 [0005]
- WO 2010136552 A1 [0006]