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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Projektion eines Lichtmusters in die Umgebung eines Fahrzeugs mit einer Beleuchtungseinrichtung des Fahrzeugs nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art sowie ein Zugangskontrollsystem nach der im Oberbegriff von Anspruch 9 näher definierten Art.
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Garagentoröffner sind generell aus dem Stand der Technik bekannt, beispielsweise durch die
DE 10 2005 058 144 A1 . Zum komfortablen Öffnen lässt sich der Motor zum Betätigen des Garagentors mittels einer Funkfernbedienung ansteuern. Diese Funkfernbedienung kann in einem Fahrzeug mitgeführt werden, wodurch ein Nutzer der sein Fahrzeug in der Garage parken möchte, nicht aussteigen muss, um das Garagentor zu öffnen. Nachteilig ist dabei jedoch, dass die Funkfernbedienung mitgeführt werden muss und somit Platz im Fahrzeug einnimmt oder durch Hin- und Herrutschen während der Fahrt störende Geräusche von sich gibt. Zudem kann das Garagentor nicht geöffnet werden, wenn die Funkfernbedienung vergessen wurde. Ferner kann die Funkfernbedienung entwendet werden, wodurch Dritte Zugang zur Garage erhalten.
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Ferner sind Zugangssysteme für vom öffentlichen Straßennetz separierte Areale bekannt wie private Parkplätze, Parkhäuser oder auch Firmengelände. Zum Einfahren in ein solches Areal muss typischerweise eine Schranke oder ein Wärterhäuschen passiert werden. Zum Identifizieren eines zum Befahren des Areals autorisierten Fahrzeugs können einen RFID Chip umfassende Karten verwendet werden. Die im Zusammenhang mit der Funkfernbedienung genannten Nachteile treffen auch auf solche Karten zu. Zudem können solche Chipkarten leicht kopiert werden. Zum Auslesen des RFID Chips muss ferner mit dem Fahrzeug an einem geeigneten Lesegerät gehalten werden. Dies erschwert den Zugang zum Areal für Fahrzeuge welche nicht stoppen dürfen, beispielsweise weil ein VIP transportiert wird und ein Stoppen zu gefährlich wäre.
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Ferner sind automatisierte Mautstationen bekannt, bei denen als Identifikationsmerkmal eines eine Maut bereits entrichteten Fahrzeugs das Kennzeichen des jeweiligen Fahrzeugs hinterlegt werden kann, welches dann an der Mautstation mittels eines Kamerasystems erfasst wird. Wird besagtes Kennzeichen erkannt, so wird dem Fahrzeug Zugang zur mautpflichtigen Straße gewährt. Nachteilig bei solchen Systemen ist jedoch, dass diese besonders leicht ausgetrickst werden können. So reicht es bereits aus, wenn ein Angreifer das Kennzeichen eines autorisierten Fahrzeugs kopiert und dieses am eigenen Fahrzeug anbringt.
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Aus der
US 2022/0032874 A1 ist ferner ein Verfahren zum Steuern eines bewegten Fahrzeugs bekannt. Das Verfahren ermöglicht es eine Kontrolle über ein autonom steuerbares Fahrzeug mit Hilfe eines mobilen Endgeräts wie eines Tabletcomputers zu übernehmen und mittels des mobilen Endgeräts dem Fahrzeug mitzuteilen, auf welcher freien Parkfläche es parken soll. Zum Koppeln des mobilen Endgeräts mit dem Fahrzeug projiziert das Fahrzeug ein Lichtmuster wie einen optoelektronischen Code in die Umgebung, welches mit dem mobilen Endgerät gescannt wird. Das mobile Endgerät teilt dem Fahrzeug die gescannte Information per Funk oder durch das Anzeigen eines entsprechenden optoelektronischen Codes, der wiederum vom Fahrzeug gelesen wird, mit. Teilt das mobile Endgerät dem Fahrzeug das korrekte Lichtmuster mit, so findet eine Kopplung zwischen mobilem Endgerät und Fahrzeug statt.
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Die
DE 10 2020 130 473 B3 beschreibt zudem ein Verfahren und ein System zur abstandsabhängigen Projektion von Bildobjekten mittels HD-Matrix-Scheinwerfern.
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Ferner offenbart die
DE 10 2016 010 373 A1 ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erkennung des Öffnungszustands eines Garagentors.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein verbessertes Verfahren und entsprechendes System anzugeben, mit dessen Hilfe eine Zugangskontrolle zum Einfahren eines Fahrzeugs in ein Areal besonders einfach, komfortabel, sicher und zuverlässig durchgeführt werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Projektion eines Lichtmusters in die Umgebung eines Fahrzeugs mit einer Beleuchtungseinrichtung des Fahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein hierzu eingerichtetes Zugangskontrollsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den hiervon abhängigen Ansprüchen.
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Bei einem Verfahren zur Projektion eines Lichtmusters in die Umgebung eines Fahrzeugs mit einer Beleuchtungseinrichtung des Fahrzeugs der eingangs genannten Art ist das Lichtmuster derart ausgestaltet, dass es eine Kodierung umfasst, erfasst ein optisches Lesegerät das Lichtmuster, erkennt eine mit dem Lesegerät gekoppelte Recheneinheit die Kodierung im Lichtmuster und bewirkt in Abhängigkeit einer durch die Kodierung beschriebenen Information das Durchführen einer Aktion, wobei erfindungsgemäß die Recheneinheit in eine Zugangskontrollstation integriert ist oder mit einer solchen gekoppelt ist, überprüft, ob in einem Speicher der Recheneinheit eine durch das Lichtmuster beschriebene Kodierung entsprechende Kodierung auffindbar ist und bei Auffinden einer entsprechenden Kodierung bewirkt, dass ein durch die Zugangskontrollstation steuerbares, die Einfahrt in ein Areal blockierendes Hindernis entfernt wird, sodass das Fahrzeug in das Areal einfahren kann, oder das Hindernis in der Einfahrt zum Areal belassen wird, wenn die Recheneinheit keine entsprechende Kodierung im Speicher auffindet, wobei eine zentrale Recheneinrichtung die Kodierung erzeugt und initial an das Fahrzeug und die Recheneinheit überträgt.
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Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist eine besonders einfache, komfortable, sichere und zuverlässige Zugangskontrolle für das Fahrzeug zum Areal möglich. So müssen keinerlei Funkfernbedienungen, Chipkarten oder sonstige Identifikationsobjekte mitgeführt werden, wodurch diese nicht verloren gehen können und auch nicht geklaut werden können. Zudem wird eine Komfortminderung von Fahrzeuginsassen durch im Fahrzeuginnenraum rumliegende Gegenstände verhindert. Außerdem lässt sich das Lichtmuster gegenüber beispielsweise einem Kennzeichen vergleichsweise schwer kopieren.
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Bei dem optischen Lesegerät kann es sich beispielsweise um eine Kamera handeln. Diese kann stationär an der Einfahrt zum Areal angebracht sein und den näheren Bereich um die Einfahrt erfassen. Insbesondere kann das Lichtmuster vom optischen Lesegerät während der Fahrt mit dem Fahrzeug erkannt werden, was eine Zugangskontrolle ermöglicht, ohne dass das Fahrzeug halten muss.
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Bei dem die Einfahrt in das Areal blockierenden Hindernis kann es sich beispielsweise um den Schlagbaum einer Schranke, einen versenkbaren Hydraulikzylinder, ein Tor, ein Garagentor oder dergleichen handeln. Bei dem Areal kann es sich somit um eine Garage, einen privaten Parkplatz, beispielsweise eine private Tiefgarage einer Wohnanlage, oder auch ein Firmengelände oder Militärgelände handeln. Das optische Lesegerät kann in eine entsprechende Garage integriert sein oder im Bereich der Garage aufgestellt sein und beispielsweise vom Fahrzeug auf eine Fahrbahn oder ein vertikales Objekt wie eine Mauer geworfene Lichtmuster erfassen. Bei dem Hindernis kann es sich auch um eine virtuelle Grenze wie einen sogenannten Geozaun, auch als Geofence bezeichnet, handeln. Im Falle des Geozauns könnte eine Strafe für das Fahrzeug, bzw. den Nutzer des Fahrzeugs drohen, wenn es ohne Erlaubnis in das Areal einfährt. Mittels des projizierten Lichtmusters kann das Fahrzeug jedoch der Zugangskontrollstation vermitteln, dass eine Erlaubnis zum Betreten des Areals vorliegt, wodurch dem Fahrzeug eine (straffreie) Einfahrt in das Areal gewährt wird.
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Die zentrale Recheneinrichtung kann beispielsweise durch einen Cloudserver ausgebildet sein. Die zentrale Recheneinrichtung erzeugt die Kodierung, beispielsweise nach Empfangen einer manuellen Aufforderung durch einen Nutzer des Fahrzeugs oder einen Betreiber der Zugangskontrollstation und überträgt diese entsprechend, bspw. drahtlos, an das Fahrzeug und die Recheneinheit. Zum Empfangen der Kodierung umfasst das Fahrzeug eine Telematikeinheit und ein zur Verwaltung der Kodierung und Ansteuerung der Beleuchtungseinrichtung geeignetes Steuergerät. Auch kann ein mobiles Endgerät wie ein Smartphone, Tabletcomputer oder dergleichen mit dem Fahrzeug gekoppelt sein, wobei das mobile Endgerät mit der zentralen Recheneinrichtung in Kommunikationsverbindung steht. Auf dem mobilen Endgerät kann dann eine entsprechende zur Bereitstellung der Funktionalität des erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichtete App ausgeführt werden. Die in die Zugangskontrollstation integrierte oder mit dieser gekoppelte Recheneinheit kann die Kodierung insbesondere kabelgebunden, beispielsweise über das Internet, von der zentralen Recheneinrichtung empfangen.
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Insbesondere enthält die Aufforderung zur Erzeugung der Kodierung durch die zentrale Recheneinrichtung eine entsprechende Kennung des jeweiligen Fahrzeugs und der jeweiligen Zugangskontrollstation. Dies erlaubt eine Zuordnung der jeweiligen Zugangskontrollstationen zu den entsprechenden zum Befahren der Areale autorisierten Fahrzeuge. Die Kennung des jeweiligen Fahrzeugs und der Recheneinheit kann auch von der zentralen Recheneinrichtung in Abhängigkeit eines Anwendungsfalls selbst bestimmt werden.
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Die von der zentralen Recheneinrichtung erzeugte Kodierung kann dabei in der Recheneinheit und im Fahrzeug (im Steuergerät) für einen längeren Zeitraum gespeichert werden und jedes Mal für eine Zugangskontrolle des Fahrzeugs zum Areal verwendet werden.
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Bevorzugt erzeugt jedoch die zentrale Recheneinrichtung vor jedem Eintritt des Fahrzeugs in das Areal eine neue Kodierung und übermittelt diese an die Recheneinheit und das Fahrzeug. Hierdurch wird eine besonders sichere Zugangskontrolle geschaffen, da selbst für den Fall, dass ein Angreifer ein einmalig genutztes Lichtmuster erfasst und zur Projektion mit dem eigenen Fahrzeug nutzt, für dieses Lichtmuster kein Zugang mehr gewährt wird. Stattdessen verwenden Fahrzeug und Zugangskontrollstation für jede Zugangskontrolle ein neues individuelles Lichtmuster mit entsprechender Kodierung.
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Die zentrale Recheneinrichtung kann dabei manuell von einem Fahrzeugnutzer zum Erzeugen und Versenden der Kodierung veranlasst werden. Beispielsweise kann der Fahrzeugnutzer während dem Halten vor dem Hindernis eine Bedienhandlung über eine Mensch-Maschine-Schnittstelle des Fahrzeugs oder ein mit dem Fahrzeug gekoppeltes mobiles Endgerät eingeben, wodurch die zentrale Recheneinrichtung zur Erzeugung und Versendung der Kodierung beauftragt wird. Das Übertragen einer/eines neuen Kodierung/Lichtmusters kann auch mit dem Starten des Projizierens des Lichtmusters durch das Fahrzeug gekoppelt werden.
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Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens ist das Lichtmuster als optoelektronischer Code ausgeführt. Beispielsweise zählen eindimensionale Strichcodes wie Barcodes, oder auch zweidimensionale Muster wie Matrixcodes oder QR-Codes zu den optoelektronischen Codes. Solche optoelektronischen Codes erlauben das Integrieren vergleichsweise großer Datenmengen in vergleichsweise kleine Lichtmuster. Optoelektronische Codes lassen sich zudem unabhängig von einer Orientierung bzw. Ausrichtung des in die Umgebung geworfenen Lichtmusters gegenüber dem optischen Lesegerät von diesem erfassen. Dies ermöglicht eine besonders zuverlässige Erkennung der Kodierung. Das entsprechende Lichtmuster kann dabei auf eine beliebige Oberfläche wie einen vom Fahrzeug befahrenen Untergrund oder auch ein vertikales Hindernis wie eine Wand oder Mauer geworfen werden. Generell könnte das Lichtmuster auch beispielsweise durch ein Blinkmuster, insbesondere einen Morsecode, ausgebildet werden. Dies hat jedoch den Nachteil, dass zum Übertragen vergleichsweise viele Informationen das Lichtmuster zeitlich vergleichsweise lange ausgegeben werden muss, was die erforderliche Zeitdauer zum Identifizieren des Fahrzeugs verlängert.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht ferner vor, dass wenigstens ein Fahrzeugscheinwerfer zur Projektion des Lichtmusters verwendet wird. Fahrzeugscheinwerfer sind typischerweise in Fahrtrichtung des Fahrzeugs voraus ausgerichtet und erlauben somit eine Projektion des Lichtmusters auf einen Untergrund vor dem Fahrzeug. Da das Fahrzeug in ein Areal einfahren möchte zeigt typischerweise das Fahrzeug mit seiner Front in Richtung des Areals, wodurch sich eine Projektion des Lichtmusters vor das Fahrzeug im Besonderen zur Erfassung des Lichtmusters durch das optische Lesegerät eignet. Ein besonders scharfes und helles Lichtmuster kann zudem durch das gleichzeitige Projizieren des Lichtmusters mit beiden Fahrzeugscheinwerfern ermöglicht werden. Insbesondere sind dabei die Fahrzeugscheinwerfer als sogenannte hochaufgelöste Matrixscheinwerfer ausgeführt. Dies ermöglicht das Erzeugen unterschiedlichster Lichtmuster mit geringem Aufwand.
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Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens umfasst das Lichtmuster zumindest anteilig dem Infrarotspektrum zuordbare Wellenlängenbestandteile. Das Verwenden von Infrarotlicht zur Ausbildung des Lichtmusters hat den Vorteil, dass Personen das Lichtmuster nicht wahrnehmen. Hierdurch werden die Personen durch das Projizieren des Lichtmusters auch nicht gestört. Entsprechend ist das optische Lesegerät dazu eingerichtet, Infrarotlicht zu detektieren. Dabei kann auch gleichzeitig eine Beleuchtung wie Abblendlicht oder Fernlicht aktiviert sein und das Lichtmuster im Infrarotspektrum ausgesendet werden. Hierdurch wird verhindert, dass die fahrzeugführende Person durch das Unterbrechen des Abblend- oder Fernlichts gestört wird oder temporär ihre Umgebung aufgrund von Dunkelheit nicht wahrnehmen kann.
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Gegebenenfalls kann ferner ein hauptsächlich im sichtbaren Spektrum erzeugtes Lichtmuster durch das optische Lesegerät nicht erkannt werden, da das Lichtmuster durch eine andere Lichtquelle wie eine besonders helle Straßenbeleuchtung oder auch die Sonne überstrahlt wird. Da andere elektrische Leuchteinrichtungen wie besagte Straßenlaterne aber auch das Sonnenlicht keine bzw. nur eine geringe Intensität im Infrarotspektrum aufweisen, kann somit ein dem Infrarotspektrum zuordbares Lichtmuster nur schwer überstrahlt werden, was seine Erkennung durch das optische Lesegerät verbessert.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht ferner vor, dass das Lichtmuster kürzer als 100 ms, bevorzugt kürzer als 10 ms und besonders bevorzugt kürzer als 1 ms in die Umgebung geworfen wird. Hierbei handelt es sich um besonders kurze Projektionszeitfenster, insbesondere mit einer so kurzen Projektionsdauer, welche vom Menschen nicht feststellbar ist. Auch hierdurch wird verhindert, dass Personen durch das Ausstrahlen des Lichtmusters gestört oder beeinträchtigt werden. Zudem erschwert das Projizieren des Lichtmusters mit einer solch kurzen Projektionszeit das Kopieren der Kodierung durch einen Angreifer, da der Angreifer genau dann ein Bild des Lichtmusters aufzeichnen muss, wenn dieses auch ausgestrahlt wird.
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Bevorzugt wird dabei das Lichtmuster mehrmals hintereinander in die Umgebung geworfen. Beispielsweise kann das Lichtmuster mit einer bestimmten Frequenz gepulst in die Umgebung geworfen werden. Um das Lichtmuster dabei mittels des optischen Lesegeräts erfassen zu können sind je nach Projektionszeitdauer die Beleuchtungseinrichtung des Fahrzeugs und das optische Lesegerät bezüglich der Projektionsfrequenz und der Abtastrate zu synchronisieren. Handelt es sich bei dem optischen Lesegerät beispielsweise um eine Kamera so fällt dann die Abtastrate der Kamera mit der Projektionsfrequenz zusammen, sodass die Kamera immer dann ein Kamerabild aufzeichnet, wenn auch das Fahrzeug mittels der Beleuchtungseinrichtung das Lichtmuster in die Umgebung wirft.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht ferner vor, dass während eines Authentifizierungszeitraums eine Abfolge von wenigstens zwei unterschiedlichen Lichtmustern in die Umgebung geworfen wird und die Recheneinheit Zugang zum Areal gewährt, wenn die durch das Lesegerät erfasste Abfolge der Lichtmuster eine aus dem Speicher der Recheneinheit ausgelesenen Abfolge von Lichtmustern entspricht. Entsprechend wird die Abfolge der Lichtmuster von der zentralen Recheneinrichtung festgelegt und an das Fahrzeug und die Recheneinheit übermittelt. Dabei kann im Fahrzeug und der Recheneinheit eine Datenbank mit möglichen Lichtmustern vorgehalten werden, welche dann in Abhängigkeit der von der zentralen Recheneinrichtung empfangenen Abfolge jeweils vom Fahrzeug und der Recheneinheit ausgelesen werden. Hierdurch wird eine noch zuverlässigere und sichere Zugangskontrolle für das Fahrzeug zum Areal möglich. So reicht es nicht mehr aus, dass ein Angreifer lediglich ein bestimmtes Lichtmuster kopieren muss, sondern der Angreifer muss auch noch die Abfolge der jeweils korrekten Lichtmuster kennen. Insbesondere kann auch hier vor jeder Einfahrt des Fahrzeugs in das Areal eine neue Abfolge der Lichtmuster von der zentralen Recheneinrichtung festgelegt werden. Dies erschwert es dem Angreifer zusätzlich Zugang zum Areal zu erhalten.
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Bevorzugt beginnt das Fahrzeug automatisch mit der Projektion des Lichtmusters in die Umgebung, wenn das Fahrzeug einen vorgegebenen Abstand zur Zugangskontrollstation unterschreitet. Hierdurch wird eine besonders komfortable Zugangskontrolle für den Fahrzeugnutzer ermöglicht. So muss der Fahrzeugnutzer keine manuellen Bedienhandlungen mehr eingeben, um Zugang zum Areal zu erhalten.
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Den Abstand des Fahrzeugs zur Zugangskontrollstation ermittelt das Fahrzeug selbst, beispielsweise durch einen Vergleich seiner Position mit der Position der Zugangskontrollstation in einer digitalen Straßenkarte. Seine Position kann das Fahrzeug beispielsweise basierend auf einem globalen Navigationssatellitensystem wie GPS, Galileo, Beidou, GLONASS oder dergleichen ermitteln. Fahrzeug bzw. Zugangskontrollstation können auch einen Transponder bzw. entsprechenden Empfänger aufweisen und hierdurch das Annähern des Fahrzeugs an die Zugangskontrollstation erkennen. Das Fahrzeug kann auch eine oder mehrere Kameras zur Erfassung der Umgebung aufweisen, wobei von der oder den Kameras erzeugte Kamerabilder mittels Bilderkennungsalgorithmen ausgewertet werden. Hierdurch können für die Zugangskontrollstation charakteristische Merkmale erkannt werden, wodurch das Fahrzeug erkennt, auf welche Zugangskontrollstation es genau zufährt. Das Fahrzeug beginnt dann mit dem Projizieren des jeweils zur Gewährung von Zugang für die jeweilige Zugangskontrollstation erforderlichen Lichtmusters in die Umgebung.
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Generell ist es auch möglich, dass eine manuelle Bedienhandlung im Fahrzeug eingegeben wird, um das Projizieren des Lichtmusters in die Umgebung zu bewirken, wobei die fahrzeugführende Person dann die jeweilige Zugangskontrollstation manuell auswählt, sodass das geeignete Lichtmuster durch das Fahrzeug projiziert wird.
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Bei einem Zugangskontrollsystem mit einer zentralen Recheneinrichtung, einem Fahrzeug, wenigstens einer Zugangskontrollstation und jeweils einer in die Zugangskontrollstation integrierten oder mit dieser gekoppelten Recheneinheit sind erfindungsgemäß die jeweiligen Komponenten des Zugangskontrollsystems zur Durchführung eines im vorigen beschriebenen Verfahrens eingerichtet. Bei dem Fahrzeug kann es sich um ein beliebiges Fahrzeug wie einen Pkw, Lkw, Transporter, Bus, eine Baumaschine oder dergleichen handeln.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich auch aus dem Ausführungsbeispiel, welches nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figur näher beschrieben wird.
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Dabei zeigt die einzige Figur eine schematisierte Draufsicht auf ein Fahrzeug, welchem durch das Projizieren eines Lichtmusters in die Umgebung Zugang von einer Zugangskontrollstation zu einem Areal gewährt wird.
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In 1 nähert sich ein Fahrzeug 2 einem Areal 7 an, welches durch eine Zugangskontrollstation 6 abgesperrt ist. Bei der Zugangskontrollstation 6 handelt es sich beispielsweise wie dargestellt um eine Schranke, deren Schlagbaum ein Hindernis 8 ausbildet. Bei dem Areal 7 handelt es sich beispielsweise um ein Firmengelände.
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Das Fahrzeug 2 umfasst ein Steuergerät 11 zum Ansteuern einer Beleuchtungseinrichtung 3 des Fahrzeugs 2, beispielsweise wie in 1 dargestellt der beiden Fahrzeugscheinwerfer 10. Mittels der Beleuchtungseinrichtung 3 wird ein Lichtmuster 1 in die Umgebung des Fahrzeugs 2 geworfen. Beispielsweise wird das Lichtmuster 1 auf den Untergrund in Fahrtrichtung voraus vor das Fahrzeug 2 geworfen.
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Das Lichtmuster 1 umfasst eine Kodierung, welche das Fahrzeug 2 zum Betreten des Areals 7 autorisiert. Das Lichtmuster 1 ist dabei insbesondere als optoelektronischer Code ausgeführt, beispielsweise wie in 1 gezeigt als QR-Code.
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Die Kodierung kann in geeigneter Weise ausgeführt sein, beispielsweise kann der in 1 gezeigte QR-Code, wie dargestellt, eine Kennung der Zugangskontrollstation 6, des Fahrzeugs 2 sowie einen Gültigkeitszeitraum umfassen.
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Das Lichtmuster 1 wird von einem optischen Lesegerät 4, beispielsweise einer Kamera, erfasst. Dies ist auch, wie durch einen Pfeil angedeutet, bei einem sich bewegenden Fahrzeug 2 möglich. Vom optischen Lesegerät 4 erzeugte Daten werden von einer Recheneinheit 5 ausgewertet. Die Recheneinheit 5 ist dazu in der Lage die Kodierung im Lichtmuster 1 zu erkennen und zu überprüfen, ob in einem Speicher der Recheneinheit 5 eine entsprechende Kodierung vorhanden ist. Ist dies der Fall, so steuert die Recheneinheit 5 die Zugangskontrollstation 6 an, um das Entfernern des Hindernisses 8 zu bewirken, sodass das Fahrzeug 2 in das Areal 7 einfahren kann.
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Die Kodierung wird dabei von einer zentralen Recheneinrichtung 9 erzeugt und von dieser an das Fahrzeug 2 und die Recheneinheit 5 verteilt. Zum Kommunizieren mit der zentralen Recheneinrichtung 9 umfasst das Fahrzeug 2 insbesondere eine drahtlose Kommunikationsschnittstelle 12 wie eine Telematikeinheit. Diese ist mit dem Steuergerät 11 gekoppelt, um die Kodierung im Steuergerät 11 abzulegen.
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Beispielsweise durch Eingabe einer manuellen Bedienhandlung in eine Mensch-Maschine-Schnittstelle kann ein Nutzer des Fahrzeugs 2 das Erzeugen der Kodierung durch die zentrale Recheneinrichtung 9 bewirken. Dabei erhält die zentrale Recheneinrichtung 9 eine Kennung der Zugangskontrollstation 6 bzw. der Recheneinheit 5 sowie des Fahrzeugs 2. Das jeweilige Fahrzeug 2 und die jeweilige Recheneinheit 5 erhalten dann die Kodierung. Dabei kann jedes Mal bei Eintreffen des Fahrzeugs 2 vor der Zugangskontrollstation 6 das Erzeugen und Übersenden einer neuen Kodierung an das Fahrzeug 2 und die Recheneinheit 5 bewirkt werden.
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Das zentrale Verwalten der Kodierungen durch die zentrale Recheneinrichtung 9 hat dabei den Vorteil, dass ein Nutzer, auch wenn er sein Fahrzeug 2 wechselt, einfach und bequem Zugang zum Areal 7 erhalten kann. So kann sich der Nutzer an einem jeweiligen Fahrzeug 2 beispielsweise mittels Nutzername und Passwort oder auch über eine auf einem mobilen Endgerät wie einem Smartphone ausgeführte App identifizieren, woraufhin die zentrale Recheneinrichtung 9 das Übermitteln der jeweils passenden Kodierung an das jeweiligen vom Nutzer verwendete Fahrzeug 2 bewirkt. Es müssen keine sonstigen Autorisierungsobjekte wie Funkfernbedienungen, Transponder, Keycards oder dergleichen vom Nutzer mitgeführt werden. Durch das Verwenden von Lichtmustern 1 zur Identifizierung eines jeweiligen Nutzers bzw. Fahrzeugs 2 mittels einer Kodierung wird es zudem einem Angreifer erschwert in den Besitz der Zugangserlaubnis zum Areal 7 zu gelangen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005058144 A1 [0002]
- US 2022/0032874 A1 [0005]
- DE 102020130473 B3 [0006]
- DE 102016010373 A1 [0007]