DE10202184C1 - Lasernitrieren von Aluminiumbasis-Verbundwerkstoffen - Google Patents
Lasernitrieren von Aluminiumbasis-VerbundwerkstoffenInfo
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Abstract
Verfahren zur Erzeugung einer Verschleißschutzschicht in oberflächennahen Bereichen von Bauteilen, insbesondere Kolben für Verbrennungskraftmaschinen, aus einem Aluminiumbasis-Verbundwerkstoff, wobei zumindest Teile der Oberfläche der Bauteile eine Härtung erfahren haben und die Verschleißschutzschicht aus Aluminiumnitriden gebildet wird, wobei die Verschleißschutzschicht mittels einer Lasernitrierbehandlung erzeugt wird und die Energie impulsförmig in die Oberfläche eingebracht wird, so dass sich in den oberflächennahen Bereichen eine Umschmelzschicht bildet und dass es dabei zu einer Umsetzung von Stickstoff aus einer Stickstoffatmosphäre oder aus der Luft mit Aluminium aus dem Verbundwerkstoff kommt, so dass die Aluminiumnitride fein dispers und gradiert in der Umschmelzschicht vorliegen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung einer Verschleißschutzschicht in
oberflächennahen Bereichen von Bauteilen, insbesondere Kolben für
Verbrennungskraftmaschinen, aus einem Aluminiumbasis-Verbundwerkstoff, wobei
zumindest Teile der Oberfläche der Bauteile eine Härtung erfahren haben und die
Verschleißschutzschicht aus Aluminiumnitriden in einer Aluminiummatrix gebildet
wird.
In vielen Bereichen der Industrie spielt der Verschleiß von Bauteilen, die in
Gleitkontakt mit anderen Bauteilen stehen, eine bedeutende Rolle. Unter anderem in der
Automobilindustrie und hier speziell im Motorenbau sind die Bestrebungen, ein
möglichst optimales tribologisches System zu schaffen, besonders groß. Neben der
Anforderung, ein möglichst verschleißfreies tribologisches System zu schaffen, spielt
die Gewichtsminimierung in Motoren eine immer größere Rolle, so dass Aluminium die
Eisenbasiswerkstoffe mehr und mehr ersetzt. Aluminium ist zwar ein sehr leichter
Werkstoff, jedoch sind seine Verschleißeigenschaften denen von Eisenbasiswerkstoffen
weit unterlegen. Aus diesem Grund hat es in der Vergangenheit eine ganze Reihe von
Versuchen gegeben, die Verschleißeigenschaften herkömmlicher Aluminiumbasis-
Werkstoffe zu verbessern.
Eine Möglichkeit, die Oberfläche von Aluminiumbasis-Werkstoffen
verschleißbeständiger zu gestalten, ist die Härtung der Oberfläche. In der US 4,750,945
werden Aluminium und Aluminiumlegierungen mittels Lasers aufgeschmolzen und
gehärtet. Hierbei werden lokal gehärtete Zonen erzeugt, wobei der Laser in definierten
Abständen über den Werkstoff geführt wird, so dass regelmäßige Muster auf der
Oberfläche des Werkstoffes entstehen, die maximal 60% der Werkstoffoberfläche
überdecken und als tragende Bereiche auf der Oberfläche verschleißmindernd wirken.
Durch diese Laserbearbeitung steigt die Härte von 80 HV in den unbehandelten
Bereichen auf 200 HV in den laserbehandelten Bereichen.
Erfolgt die Laserbehandlung der Oberfläche der Bauteile unter Zugabe von Stickstoff,
so kann es zur Bildung von Aluminiumnitrid kommen. Die Attraktivität eines solchen
Verfahrens liegt in den erheblich besseren mechanischen und korrosiven Eigenschaften
von Aluminiumnitrid im Vergleich zu Aluminium. So beträgt beispielsweise die Härte
von Al etwa 100 HV, die von AlN aber etwa 1230 HV, auch der E-Modul kann von
70 GPa bei Reinaluminium auf 350 GPa bei Aluminiumnitriden gesteigert werden.
In dem Aufsatz: "Aufbau und Eigenschafen von lasernitrierten Randschichten auf
Aluminiumwerkstoffen" aus der Zeitschrift: HTM, Band 53, Heft 5 aus dem Jahre 1998,
wird ein Verfahren zur Lasernitrierung von Rein- und Reinstaluminium sowie von
verschiedenen binären AlSi-Gußlegierungen und einer AlSiMg-Legierung beschrieben.
Bei diesem Verfahren entstehen durch die Belichtung mit UV-Laserstrahlung in einer
Stickstoffatmosphäre viele µm dicke, festhaftende, deckende Randschichten. Dem
Aufsatz ist zu entnehmen, dass sich die entstehenden Randschichten durch einen hohen,
von der Oberfläche in die Tiefe abfallenden Gehalt an AlN-Kristalliten in einer Al-
Matrix auszeichnen.
Die Veränderung der Mikrostruktur in den Randschichten geht einher mit einer
deutlichen Steigerung der Härte und einer deutlichen Verbesserung des
Verschleißverhaltens.
Die EP 0 745 450 A2 offenbart ein vergleichbares Lasernitrierverfahren zum Bearbeiten
der Oberfläche von Werkstücken aus einer Aluminiumlegierung, insbesondere der
Zylinderlaufflächen von Hubkolbenbrennkraftmaschinen. Hierbei wird die Energie des
Lasers impulsförmig unter Beeinflussung der Oberflächenstruktur im Mikrobereich
eingebracht, wobei zur Erzielung einer verschleißfesten und korrosionsbeständigen
Aluminiumnitridschicht die Bearbeitung unter überwiegender Stickstoffumgebung
durchgeführt wird. Als Werkstoff wird bevorzugt eine untereutektische AlSi-Legierung
verwendet, wobei die Oberflächen bei einem Druck von bis zu 3 bar mit einem Laser
zwischen 25 und 70 mal bei Energiedichten von 10-60 mJ/mm2 belichtet werden.
Dass diese Verfahren auch für Aluminiumbasis-Verbundwerkstoffe eingesetzt werden
können oder welche Einflüsse Verstärkungsphasen, wie sie üblicherweise in
Verbundwerkstoffen vorliegen, auf das Nitrierverhalten haben, kann der Schrift nicht
entnommen werden.
Die Einbringung von Verstärkungsphasen in Aluminiumbasis-Werkstoffe zur Bildung
von Aluminiumbasis-Verbundwerkstoffen ist eine weitere Möglichkeit, die
mechanischen Eigenschaften von Aluminiumbasis-Werkstoffen zu beeinflussen und so
deren Einsatzspektrum zu erweitern.
Bei Aluminiumbasis-Verbundwerkstoffen sind in einer Aluminiummatrix Partikel,
Fasern, Whisker oder Dispersoide als Verstärkungsphase eingelagert. Diese zweite
Phase ist in der Regel inkohärent in das Kristallgitter der Al-Matrix eingelagert und
bildet so wirksame Hindernisse für Versetzungen. Dadurch erreichen Aluminiumbasis-
Verbundwerkstoffe, insbesondere bei hohen Temperaturen, hervorragende mechanische
Eigenschaften, welche diese Werkstoffe für den Einsatz in
Verbrennungskraftmaschinen prädestinieren.
Ein derartiger Aluminiumbasis-Verbundwerkstoff wird in der US 5,511,603 offenbart.
Es handelt sich hierbei um einen dispersionsgehärteten Aluminiumbasis-
Verbundwerkstoff, bei dem in eine Matrix aus technisch reinem Aluminium
Dispersoide, die nicht größer als 3 µm sind, als Verstärkungsphase eingelagert sind.
Aufgrund der Verfügbarkeit, der leichten Herstellbarkeit, der geringen Kosten bzw. des
extremen Einflusses auf die mechanischen Eigenschaften dienen dazu als Dispersoide
vornehmlich Al2O3, SiC, B4C, MgO, Y2O3, etc. Der Anteil der Verstärkungsphase in
der Aluminiummatrix liegt dabei zwischen 15 und 50 Gew.-%.
Dass dieser Werkstoff zum Einsatz in mechanischen Systemen einer weiteren
Behandlung unterworfen werden sollte oder muß, kann der Druckschrift nicht
entnommen werden. Es wird auch kein Hinweis auf eine Vergütung oder Härtung der
Oberflächen gegeben.
Ein wesentlicher Nachteil von Verstärkungsphasen in Aluminiumbasis-
Verbundwerkstoffen ist auch, dass deren harte und hochschmelzende Partikel, Fasern,
Whisker oder Dispersoide stark abrasiv auf den Verschleißpartner wirken können.
Deshalb ist eines der größten Probleme beim Einsatz von Aluminiumbasis-
Verbundwerkstoffen deren schlechtes Verschleißverhalten.
Ein Bauteil, das aus einem Aluminiumbasis-Verbundwerkstoff besteht und das eine
Nitrierhärtung auf der Oberfläche erfahren hat, wird in der WO 99/32677 offenbart.
Durch den Einsatz von Aluminiumbasis-Verbundwerkstoffen in Verbindung mit der
Oberflächenhärtung ist es hiernach möglich, Bauteile die ursprünglich aus Stahl
gefertigt wurden, durch Aluminiumbasis-Verbundwerkstoffe zu ersetzen.
Dabei erfolgt die Festigkeitssteigerung über eine Nitrierbehandlung, die in einer reinen
Stickstoffatmosphäre, in sehr großen Zeitintervallen und in unterschiedlichen
Temperaturbereichen durchgeführt wird.
Welche Verstärkungsphasen in die Matrix des Verbundwerkstoffes eingebracht wurden
oder wie die Verteilung der Nitride in der Oberfläche vorliegen, kann der Druckschrift
nicht entnommen werden. Wesentliche Nachteile bei dieser Art der
Oberflächenvergütung sind die extrem lange Verfahrenszeit und die geringen
erzielbaren Schichtdicken. Bei einer punktuellen Belastung der Oberfläche tritt der
sogenannte "Eierschaleneffekt" auf. Dabei kommt es, aufgrund unzureichender Haftung
der Nitridschicht mit dem Grundwerkstoff, zu einem Abplatzen der Nitridschicht, die
Bruchstelle ähnelt dabei in ihrer Form einer aufgeschlagenen Eierschale. Im
Allgemeinen kommt es bei einer plastischen Verformung des Werkstoffes zu einer
Rißbildung.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Stand der Technik zu erweitern
und ein Verfahren zu entwickeln, mit dem eine Verschleißschutzschicht auf einem
Aluminiumbasis-Verbundwerkstoff erzeugt werden kann, die sehr gute Verschleiß- und
Korrosionseigenschaften besitzt. Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren gemäß
Patentanspruch 1 gelöst, vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den
Unteransprüchen dokumentiert.
Der erfindungsgemäße Gedanke überwindet die vorgenannten technischen Nachteile
dadurch, dass die Verschleißschutzschicht mittels einer Lasernitrierbehandlung erzeugt
wird, wobei Energie impulsförmig in die Oberfläche eingebracht wird, so dass sich in
den oberflächennahen Bereichen eine Umschmelzschicht bildet und dass es dabei zu
einer Umsetzung von Stickstoff aus einer Stickstoffatmosphäre oder aus der Luft mit
Aluminium aus dem Verbundwerkstoff kommt, so dass die Aluminiumnitride fein
dispers und gradiert vorliegen.
Durch die während des Lasernitrierens eingebrachten hochenergetischen Impulse
entstehen kurzzeitig sehr hohe Drücke und Temperaturen, und es bildet sich ein Film
von geschmolzenem Aluminium. Aufgrund der hohen Drücke und Temperaturen wird
Stickstoff in den Aluminiumbasis-Werkstoff eingebracht, so dass beim Abkühlen
Aluminiumnitride entstehen. Diese bilden sich nicht, wie beim Plasmanitrieren, an der
Oberfläche aus, sondern in der Aluminium-Matrix. Sie reichen bis in die Tiefe, in die
der Stickstoff in die Aluminiumschmelze eindringen konnte. Dieser Prozess wird beim
Lasernitrieren viele Male wiederholt, wodurch es zu einer Anreicherung der
Schmelzschicht mit Stickstoff kommt. Parallel dazu kommt es zu einer Durchmischung
der Schmelze, die einen Transport des in Oberflächennähe gebildeten Aluminiumnitrids
in tiefere Bereiche der Randschicht bewirkt.
Ein besonderer Vorteil der Lasernitrierung ergibt sich durch den erfindungsgemäßen
Einsatz auf Aluminiumbasis-Verbundwerkstoffen. Diese Eignung beruht auf zwei
Faktoren. Zum Ersten führt das Lasernitrieren zu einem gemeinsamen Umschmelzen
der Al-Matrix und der eingelagerten Verstärkungsphase, weshalb sich keine Partikel
mehr aus der Oberfläche herauslösen und abrasiv wirken können. Zum Zweiten stören
die hochschmelzenden Verstärkungspartikel die Konvektion im aufgeschmolzenen
Werkstoff.
Hieraus ergibt sich ein weiterer erfindungsgemäßer Vorteil, nämlich der, dass zur
Erreichung einer bestimmten Oberflächengüte erheblich weniger und energieärmere
Pulse notwendig sind, als dies bei einer Lasernitrierbehandlung bei konventionellen
Aluminiumlegierungen erforderlich wäre. Aluminiummatrix-Verbundwerkstoffe
können somit also erheblich effizienter lasernitriert werden als herkömmliche
Aluminiumlegierungen.
Die Lasernitrierung des Aluminiumbasis-Verbundwerkstoffes ermöglicht somit den
Einsatz von Aluminiumbasis-Verbundwerkstoffen in Anwendungsbereichen, in denen
diese Werkstoffklasse üblicherweise aufgrund zu schlechter Verschleißeigenschaften
nicht einsetzbar wäre. Ein weiterer Vorteil ist, dass dieses Verfahren auch lokal
einsetzbar ist.
Versuche an Bauteilen, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt wurden,
haben gezeigt, dass der Verschleiß des Aluminiumbasis-Verbundwerkstoffes wie auch
der Verschleißpartner deutlich verringert wurde.
Als besonders vorteilhaft hat sich ein Anteil der Verstärkungsphase in der
Aluminiummatrix zwischen 15 Gew.-% und 50 Gew.-% herausgestellt. In den
Versuchen wurde vornehmlich mit Al2O3 als Verstärkungsphase gearbeitet, es sind
aber natürlich auch alle anderen üblichen Verstärkungsphasen vorstellbar, die als
Partikel, Fasern, Whisker oder Dispersoide vorliegen können. Solche
Verstärkungsphasen bestehen meist aus harten, hochschmelzenden Materialien wie aus
Oxiden, Karbiden und Boriden. Beispielhaft sollen hier Al2O3, SiC, TiC und TiB2
genannt sein. Sie sollen erfindungsgemäß in einer Ausdehnung von bis zu 50 µm,
bevorzugt in einer Ausdehnung zwischen 0,01 und 1 µm, vorliegen.
Die Behandlung der Oberfläche erfolgt mit gepulster Laserstrahlung. Bevorzugt werden
hierzu XeCl-Eximerlaser oder Nd:YAG-Laser mit den spezifischen Wellenlängen der
Strahlung eingesetzt (XeCl-Ecimer; 308 nm, Nd:YAG: 532 nm bzw. 1064 nm). Das
Lasennitrieren kann jedoch prinzipiell auch mit jeder anderen Energiequelle realisiert
werden, die in ausreichend kurzer Zeit ausreichend hohe Energiemengen in eine
Oberfläche einbringt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in einer Stickstoffatmosphäre, aber auch an der
Luft erfolgen. Die hierbei einzustellenden Drücke liegen zwischen 0,1 und 9 bar, ein
bevorzugter Druckbereich liegt in einem Bereich von 2 bis 4 bar.
Als weitere Verfahrensparameter können die Energiedichte mit einer Bandbreite von
0,7 bis etwa 6 J/cm2, vorzugsweise 2 bis 4 J/cm2, und die Belichtungsvorgänge je
Flächeneinheit mit 5 bis 300 Belichtungsvorgängen je Flächeneinheit, vorzugsweise
aber etwa 120 Belichtungsvorgänge je Flächeneinheit, angegeben werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels
dargestellt werden. Das Ausführungsbeispiel beschreibt das Lasernitrieren der ersten
Ringnut eines Kolbens für eine Verbrennungskraftmaschine.
Als Werkstoff wurde ein dispersionsgehärteter Aluminiumbasis-Verbundwerkstoff, bei
dem in eine Matrix aus technisch reinem Aluminium 40 Gew.-% an Dispersoiden aus
Al2O3 eingelagert sind, ausgewählt. Dieser Werkstoff wurde ausgewählt, weil er über
hervorragende Hochtemperatureigenschaften verfügt, die denen konventioneller
Kolbenlegierungen weit überlegen sind. Nachteilig wirkt sich allerdings das
Verschleißverhalten dieses Werkstoffs in der ersten Ringnut aus. Üblicherweise wird in
diesem Bereich, der insbesondere bei sehr stark belasteten Dieselkolben sehr kritisch ist,
ein Ringträger aus hochlegierten Eisenbasiswerkstoffen eingegossen. Dies ist aber bei
Aluminiumbasis-Verbundwerkstoffen, die in aller Regel nicht gießbar sind, nicht
möglich. Statt dessen wird die notwendige Verschleißbeständigkeit durch das
Lasernitrieren erreicht.
Zur Laserbelichtung der ersten Ringnut wurde ein XeCl-Excimerlaser eingesetzt. Dieser
Lasertyp liefert hochenergetische Pulse von bis zu 2 J und einer Pulsdauer von etwa
50 ns. Die Behandlung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren der ersten Ringnut
erfolgte in einer Stickstoffatmosphäre, unter einem Druck von 3 bar, mit einer
Energiedichte von 4 J/cm2, bei einer Frequenz von 8 Hz und mit ca. 120
Belichtungsvorgängen je Flächenelement.
Zur Auswertung der Ergebnisse wurde ein Verschleißtest durchgeführt. Dabei wurde
der Volumenverlust des Kolbenmaterials und der Massenverlust des
Verschleißgegenkörpers (hier der Kolbenring) gemessen. Aufgenommen wurden die
Werte eines Ringträgers aus einer hochlegierten Eisenbasislegierung sowie die Werte
des lasernitrierten, dispersionsgehärteten Alumniumbasis-Verbundwerkstoffes.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass der Verschleiß bei einem System mit einer
lasernitrierten Ringnut im Gegensatz zu einem System mit einem üblichen Ringträger
erheblich minimiert werden konnte.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren des Lasernitrieres der Ringnut bei
dispersionsgehärteten Aluminiumbasis-Verbundwerkstoffen lassen sich im Vergleich zu
heutigen Kolben erheblich geringere Veschleißraten erreichen. Aus diesem Grund
können Kolben aus Alumniumbasis-Verbundwerkstoffen mit lasernitrierten Bereichen,
bezüglich Verbrennungsdruck- und temperatur, in eine Leistungsklasse gelangen, die
bisher nur den sehr viel teureren und schwereren Stahlkolben vorbehalten war.
Claims (8)
1. Verfahren zur Erzeugung einer Verschleißschutzschicht in oberflächennahen
Bereichen von Bauteilen, insbesondere Kolben für Verbrennungskraftmaschinen,
aus einem Aluminiumbasis-Verbundwerkstoff, wobei zumindest Teile der
Oberfläche der Bauteile eine Härtung erfahren haben und die
Verschleißschutzschicht aus Aluminiumnitriden in einer Aluminiummatrix gebildet
wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschleißschutzschicht mittels einer
Lasernitrierbehandlung erzeugt wird, wobei Energie impulsförmig in die Oberfläche
eingebracht wird, so dass sich in den oberflächennahen Bereichen eine
Umschmelzschicht bildet und dass es dabei zu einer Umsetzung von Stickstoff aus
einer Stickstoffatmosphäre oder aus der Luft mit Aluminium aus dem
Verbundwerkstoff kommt, so dass die Aluminiumnitride in der Umschmelzschicht
fein dispers und gradiert vorliegen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Aluminiumbasis-
Verbundwerkstoff aus einer Aluminiummatrix und einer inkohärent vorliegenden
Verstärkungsphase besteht und dass die Verstärkungsphase aus Oxiden, Karbiden,
Nitriden oder Boriden gebildet wird, wobei der Anteil der Verstärkungsphase in der
Aluminiummatrix zwischen 15 Gew.-% und 50 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 20 Gew.-%
und 40 Gew.-%, liegt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Oxide, Karbide, Nitride oder Boride der Verstärkungsphase in einer Ausdehnung
von bis zu 50 µm, bevorzugt in einer Ausdehnung zwischen 0,01 und 1 µm,
vorliegen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Lasernitrierbehandlung der Bauteile mittels ultravioletter, grüner oder infraroter
Laserstrahlung, bevorzugt mittels eines Excimerlasers oder eines Nd:YAG-Lasers,
durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Lasernitrierbehandlung der Bauteile bei Drücken zwischen 0,1 bis 9 bar, bevorzugt
bei Drücken zwischen 2 und 4 bar, durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Lasernitrierbehandlung mit einer Energiedichte von 0,7 bis 6 J/cm2, vorzugsweise
von 2 bis 4 J/cm2, durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die
Anzahl der Belichtungsvorgänge je Flächenelement mittels des Lasers zwischen 5
und 300 Belichtungsvorgängen je Flächeneinheit variiert, wobei die Belichtung der
Bauteile bevorzugt mit ca. 120 Belichtungsvorgängen je Flächeneinheit
durchgeführt wird.
8. Bauteil hergestellt mit einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
das Bauteil aus einem Aluminiumbasis-Verbundwerkstoff besteht und zumindest in
Teilbereichen eine mittels einer Lasernitrierbehandlung erzeugte
Verschleißschutzschicht aufweist, in der die Aluminiumnitride fein dispers und
gradiert vorliegen.
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