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Die Erfindung betrifft eine Sonnenblendenanordnung für einen Fahrzeuginnenraum mit einem Blendenteil, das zwischen einer Funktionsstellung und einer Ruhestellung verlagerbar angeordnet ist, und das eine elektrisch aktivierbare Lichtschutzfunktionslage aufweist. Die Erfindung betrifft zudem ein Kraftfahrzeug mit wenigstens einer derartigen Sonnenblendenanordnung.
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Aus der
WO 2014/098911 A1 ist ein Personenkraftwagen bekannt, der fahrzeuginnenraumseitig oberhalb einer frontseitigen Windschutzscheibe sowohl fahrerseitig als auch beifahrerseitig mit jeweils einer Sonnenblendenanordnung versehen ist. Die Sonnenblendenanordnung ist mit einem Flächenabschnitt versehen, der mit einer Lichtschutzfunktionslage versehen ist, die abhängig von einer elektrischen Aktivierung eine Lichtdurchlässigkeit von umgebungsseitiger Lichtstrahlung verändert. Die Lichtschutzfunktionslage kann durch eine PDLC-Folie realisiert sein.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Sonnenblendenanordnung und ein Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art zu schaffen, die einen leichtgewichtigen und bauraumsparenden und dennoch wirksamen Sonnenschutz ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird für die Sonnenblendenanordnung dadurch gelöst, dass das Blendenteil einen formstabilen Rahmen aufweist, in dem wenigstens eine lichtdurchlässige, flexible Trägerlage aufgespannt ist, auf der die elektrisch aktivierbare Lichtschutzfunktionslage flächig aufgebracht ist. Die Lichtschutzfunktionslage ist vorteilhaft als PDLC-Folie ausgeführt. Alternativ kann die Lichtschutzfunktionslage als SPD-Folie, als elektrochrome Lage oder als auf einem transparenten Substrat aufgebrachte Nanoröhrchen gestaltet sein, wobei die Nanoröhrchen bei elektrischer Aktivierung sich zu einem mikroskopischen Flächenelement abrollen, wodurch sich eine erhöhte Verdunkelung des transparenten Substrats, insbesondere einer Glasplatte, ergibt. Erfindungsgemäß ist die flexible Trägerlage in dem Rahmen aufgespannt. Die Lichtschutzfunktionslage hingegen muss in dem Rahmen selbst nicht direkt fixiert sein, sondern kann lediglich indirekt über die Aufspannung der flexiblen Trägerlage relativ zu dem Rahmen gehalten sein. Die flexible Trägerlage ist in dem Rahmen flächig und gestrafft aufgespannt, so dass auch die auf die Trägerlage aufgebrachte Lichtschutzfunktionslage entsprechend flach in einer Ebene ausgerichtet ist. Hierdurch ergibt sich zum einen ein äußerst dünnes Blendenteil, das zum anderen auch sehr leichtgewichtig ausgeführt ist. Die flexible, lichtdurchlässige Trägerlage dient als Berührungsschutz für die Lichtschutzfunktionslage. Der Rahmen gewährleistet die ausreichende Formstabilität des gesamten Blendenteils. Die erfindungsgemäße Lösung ist für Innenräume unterschiedlicher Fahrzeuge zu Land, zu Wasser und zu Luft geeignet und dient als Blendschutz gegen Lichtstrahlung, die aus der Umgebung, d.h. von außerhalb des Fahrzeugs, auf den Fahrzeuginnenraum trifft. Eine derartige Lichtstrahlung kann insbesondere Sonnenstrahlung oder auch - in der Nacht - Fernlicht eines nahenden Fahrzeugs sein.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist die Trägerlage als textile Web- oder Maschenware gestaltet. Vorteilhaft ist die Trägerlage als textiles Gestricke gestaltet. Die Trägerlage ist so großmaschig gestaltet, dass bei transparent geschalteter Lichtschutzfunktionslage ein Durchblick durch das Blendenteil ermöglicht ist, d.h. dass eine Lichtdurchlässigkeit gegeben ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind Außenabmessungen der Lichtschutzfunktionslage kleiner oder gleich zu Innenabmessungen eines lichten Querschnitts des Rahmens gestaltet. Damit ist eine Außenkontur der Lichtschutzfunktionslage, vorzugsweise der PDLC-Folie, derart auf eine Innenkontur des lichten Querschnitts des Rahmens abgestimmt, dass die Außenkontur der Lichtschutzfunktionslage zumindest weitgehend parallel oder bündig zu einer umlaufenden Innenfläche eines inneren Rands des Rahmens gestaltet ist. Wesentlich ist es, dass die Lichtschutzfunktionslage selbst mit ihren Randbereichen nicht am Rahmen befestigt ist. Vielmehr erfolgt die Fixierung der Lichtschutzfunktionslage ausschließlich durch die flächige, vorzugsweise stoffschlüssige Verbindung der Lichtschutzfunktionslage mit der Trägerlage, die wiederum in dem Rahmen befestigt ist in gestrafftem und aufgespanntem Zustand. Der Rahmen umgibt die Lichtschutzfunktionslage umlaufend.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Lichtschutzfunktionslage als PDLC-Folie ausgeführt. Die PDLC-Folie (Polymer Dispersed Liquid Crystal) ist mit elektrischen Anschlüssen versehen, die an komplementäre elektrische Kontakte des Blendenteils angeschlossen sind. Die elektrischen Kontakte des Blendenteils werden durch das Fahrzeugbordnetz versorgt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die PDLC-Folie auf einer zu der Trägerlage abgewandten Seite mit einer Schutzoberfläche versehen. Die Schutzoberfläche reduziert Verschmutzungen der PDLC-Folie, wobei insbesondere Fingerabdrücke zumindest weitgehend nicht mehr sichtbar sind. Vorteilhaft handelt es sich bei der Schutzoberfläche um eine aufgeraute Oberfläche. Dabei kann eine entsprechende Deckfläche der PDLC-Folie direkt aufgeraut sein, oder diese Oberfläche kann mit einer zusätzlichen transparenten Schutzfolie versehen sein, die in entsprechender Weise eine raue oder in anderer Weise strukturierte Oberfläche hat, um die Sichtbarkeit von Fingerabdrücken zu reduzieren.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Rahmen zumindest abschnittsweise aus einem transparenten Kunststoffmaterial hergestellt. Dadurch ist es möglich, durch das Kunststoffmaterial des Rahmens hindurch die Strukturierung und Gestaltung der Trägerlage zu erkennen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist der Rahmen mechanische Fixiermittel auf, die einen Rand der Trägerlage umlaufend in dem Rahmen fixieren. Die mechanischen Fixiermittel können durch zueinander komplementäre Steckprofilierungen vorgesehen sein, die an unterschiedlichen Hälften eines zweischaligen Rahmens vorgesehen sind. Die Steckprofilierungen können als zueinander komplementäre Leisten ausgeführt sein, die sich abschnittsweise oder über einen gesamten Umfang des Rahmenrands erstrecken. Die flexible Trägerlage ist in einfacher Weise zwischen diesen Steckprofilierungen festgeklemmt. Alternativ kann die Trägerlage in ihrem Randbereich mit Löchern versehen sein, durch die entsprechende Stifte des Rahmens hindurchdringen, wobei auch bei dieser Variante der Rahmen zweigeteilt ist und die Trägerlage zwischen den beiden Rahmenhälften aufgenommen ist. Entsprechende Stifte sind dann der einen Rahmenhälfte zugeordnet, während die gegenüberliegende Rahmenhälfte komplementäre Steckaufnahmen aufweist, in die die Stifte kraft- oder formschlüssig eindringen. Entsprechende Löcher im Randbereich der Trägerlage können durch Stanzen oder auch durch Einbrennen erzeugt sein, wodurch sich zwangsläufig eine Stabilisierung entsprechender Lochränder ergibt. Alternativ können die Löcher der Trägerlage durch Hülsen oder Hohlnieten verstärkt sein. Die Trägerlage kann ein- oder mehrschichtig ausgeführt sein. Eine mehrschichtige Ausführung kann vorteilhaft durch entsprechendes Falten und dadurch erfolgtes Doppeln der Trägerlage erfolgen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist der Rahmen elektrische Kontaktierungselemente auf, die zur elektrischen Aktivierung der Lichtschutzfunktionslage mit elektrischen Anschlusselementen der Lichtschutzfunktionslage kontaktiert sind. Die Kontaktierung ist nach Montage und Fertigstellung der Sonnenblendenanordnung gewährleistet. Mit Einbau der Sonnenblendenanordnung in den Fahrzeuginnenraum erfolgt der Anschluss an das fahrzeugseitige Bordnetz.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist dem Rahmen ein Spannungswandler zugeordnet, der eine Gleichspannung eines Bordstromnetzes umwandelt in eine Wechselspannung zur elektrischen Aktivierung der Lichtschutzfunktionslage. Diese Ausgestaltung ist insbesondere vorteilhaft für Lichtschutzfunktionslagen in Form von PDLC-Folien. Die Ausgestaltung ermöglicht mit geringem Aufwand eine Nachrüstung der Sonnenblendenanordnung bei Bestandsfahrzeugen, da lediglich eine Kopplung mit dem fahrzeugseitigen 12 V-Gleichstrom-Bordnetz vorgenommen werden muss, ohne dass fahrzeugseitig elektrische oder elektronische Bauteile zusätzlich verbaut werden müssen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist dem Rahmen eine Sensorik zugeordnet, die eine Funktionsstellung des Blendenteils erfasst, und es ist eine Steuereinrichtung vorgesehen, die abhängig von der Erfassung der Funktionsstellung die Lichtschutzfunktionslage aktiviert oder deaktiviert. In vorteilhafter Weise ist die Lichtschutzfunktionslage erst dann elektrisch aktivierbar, wenn das Blendenteil in seine Funktionsstellung verlagert ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist dem Rahmen eine Sensorik zur Erfassung einer Lichtstärke einer umgebungsseitigen Lichtstrahlung zugeordnet, die mit einer Steuereinrichtung zur Steuerung eines Verdunkelungsgrads der Lichtschutzfunktionslage gekoppelt ist. Damit wird je nach der Lichtstärke der in den Fahrzeuginnenraum eintretenden Lichtstrahlung ein höherer oder geringerer Verdunkelungsgrad der Lichtschutzfunktionslage gesteuert. Die Steuereinrichtung kann separat zu der zuvor beschriebenen Steuereinrichtung zur Aktivierung der Lichtschutzfunktionslage oder einheitlich mit dieser ausgebildet sein.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist dem Blendenteil wenigstens ein separat hergestelltes Zusatzfunktionsteil räumlich zugeordnet. Als Zusatzfunktionsteil ist ein Funktionsteil zu verstehen, das der Sonnenblendenanordnung unabhängig von der Lichtschutzfunktion eine weitere Funktion zuordnet. Ein besonders vorteilhaftes Zusatzfunktionsteil ist ein Schminkspiegel oder auch eine Lichtquelle, um den Schminkspiegel oder einen anderen Bereich des Blendenteils zu beleuchten. Unter der räumlichen Zuordnung ist sowohl eine Anbringung des Zusatzfunktionsteils am Blendenteil, und zwar beweglich oder stationär, als auch eine Positionierung in unmittelbarer Nähe des Blendenteils, jedoch getrennt zu dem Blendenteil, zu verstehen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Zusatzfunktionsteil um eine zu einer Schwenkachse des Blendenteiles koaxiale Schwenkachse schwenkbeweglich gelagert. Diese Ausgestaltung ermöglicht einen geringen Montageaufwand. Zudem kann das Zusatzfunktionsteil unabhängig von dem Blendenteil in Größe und Form gestaltet werden. Da das Zusatzfunktionsteil separat zum Blendenteil schwenkbeweglich ist, wird die Funktion des Blendenteiles auch nicht durch das Zusatzfunktionsteil eingeschränkt. Vielmehr kann das Zusatzfunktionsteil in einfacher Weise nach oben weggeschwenkt werden, wenn das Blendenteil mit seiner Lichtschutzfunktionslage in Aktion ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Zusatzfunktionsteil an einer Halterung angeordnet, die fahrzeugseitig festgelegt ist. Das Zusatzfunktionsteil ist vorzugsweise lösbar an der Halterung angeordnet, um das Zusatzfunktionsteil bei Bedarf entfernen und mitnehmen zu können. Dies ist besonders vorteilhaft, falls das Zusatzfunktionsteil als Schminkspiegel gestaltet ist. Die Halterung kann am Blendenteil oder separat zum Blendenteil, aber in unmittelbarer Nachbarschaft des Blendenteils vorgesehen sein. In unmittelbarer Nachbarschaft des Blendenteils bedeutet, dass die Halterung fahrzeuginnenraumseitig befestigt ist und seitlich an das Blendenteil angrenzt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Zusatzfunktionsteil als digitale Anzeigeeinheit ausgeführt. Die digitale Anzeigeeinheit kann als Träger von Informationen für einen Fahrer oder einen Beifahrer dienen, vorteilhaft durch ein verspiegelbares oder transparent schaltbares integriertes OLED-Display. Eine Energieversorgung der digitalen Anzeigeeinheit erfolgt drahtgebunden vorteilhaft über die Kabelführung des Blendenteiles. Eine Datenübertragung für entsprechende Informationen der Anzeigeeinheit kann drahtlos oder drahtgebunden erfolgen. Drahtgebunden vorzugsweise über ein LAN-Kabel, drahtlos vorzugsweise über ein fahrzeugseitig vorgesehenes lokales Funknetz.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auch dadurch gelöst, dass das Blendenteil entlang einer Führungsspur verschiebbar geführt ist zwischen der Ruhestellung und wenigstens einer Funktionsstellung, und dass die Führungsspur in fahrzeugseitig montiertem Betriebszustand parallel zu einem Türrahmen einer frontseitigen Seitentür eines Kraftfahrzeugs angeordnet ist. Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht für einen Fahrzeuginsassen eines Kraftfahrzeugs einen seitlichen Blendschutz, der zudem je nach Sonnenstand entlang der Führungsspur verschiebbar ist und somit einer hoch- oder tiefstehenden Sonne nachgeführt werden kann. Das Blendenteil wird vorteilhaft manuell entlang der Führungsspur verschoben. In der jeweils eingenommenen Schutzstellung in der Führungsspur ist das Blendenteil positionsgesichert, vorzugsweise durch eine kraftschlüssige Führung innerhalb der Führungsspur. Die Führungsspur ist in vorteilhafter Weise als Führungsschiene gestaltet, die entweder karosseriefest im Bereich eines Türausschnitts der Fahrzeugkarosserie oder türfest im Bereich eines Türrahmens verlegt ist. Bei einer türfesten Anordnung wird die Führungsschiene beim Öffnen der Tür mit aufgeschwenkt. Bei einer karosserieseitigen Anordnung verbleibt die Führungsspur, insbesondere die Führungsschiene, stationär, wenn die Türe geöffnet wird. Der Verlauf der Führungsspur entspricht zumindest weitgehend einer Kontur des Türausschnitts oder des Türrahmens. Das Blendenteil kann mit einer Trägerlage sowie einer Lichtschutzfunktionslage versehen sein, wie dies zuvor ausgeführt wurde. Alternativ kann das Blendenteil nach Art einer herkömmlichen Sonnenblende ausgeführt sein ohne eine elektrisch aktivierbare Lichtschutzfunktionslage.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist das Blendenteil in der Ruhestellung verdeckt zwischen der Seitentür und einem Seitenbereich eines Fahrzeugcockpits unterhalb einer Fahrzeugbrüstung angeordnet. Damit ist das Blendenteil in seiner Ruhestellung nicht sichtbar untergebracht, so dass das Blendenteil in der Ruhestellung keinen Störfaktor für den Fahrzeuginnenraum bildet. Der Seitenbereich des Fahrzeugcockpits ist der Bereich des Fahrzeugcockpits, der an eine Innenseite der benachbarten Seitentür anschließt.
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Für das Kraftfahrzeug wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe dadurch gelöst, dass wenigstens eine Sonnenblendenanordnung vorgesehen ist, wie sie anhand der zuvor ausgeführten Varianten dargestellt ist.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung, die anhand der Zeichnungen dargestellt sind.
- 1 zeigt in perspektivischer Darstellung einen Ausschnitt eines Fahrzeuginnenraums im Bereich einer frontseitigen Windschutzscheibe mit einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sonnenblendenanordnung,
- 2 die Sonnenblendenanordnung gemäß 1 in anderer Funktionsstellung,
- 3 in perspektivischer Explosionsdarstellung die Sonnenblendenanordnung nach den 1 und 2,
- 4a in einer Schnittdarstellung einen Ausschnitt eines Blendenteils der Sonnenblendenanordnung gemäß den 1 bis 3 im Bereich einer Befestigung einer Trägerlage,
- 4b den Ausschnitt gemäß 4a, jedoch in einer Explosionsdarstellung,
- 5a in perspektivischer Darstellung den Ausschnitt gemäß 4a,
- 5b in perspektivischer Darstellung die Explosionsansicht gemäß 4b,
- 6a in einem Ausschnitt ähnlich 4a eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sonnenblendenanordnung mit einer anderen Befestigungsart für eine Trägerlage eines Blendenteils,
- 6b den Ausschnitt gemäß 6a in einer Explosionsdarstellung,
- 7 in perspektivischer Darstellung einen Teilbereich der Trägerlage gemäß den 6a und 6b,
- 8 in vergrößerter Schnittdarstellung die Trägerlage gemäß den 6b und 7,
- 9 in vergrößerter perspektivischer Darstellung den Ausschnitt gemäß 6b,
- 10 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sonnenblendenanordnung in einem Fahrzeuginnenraum in einer ersten Funktionsstellung,
- 11 die Sonnenblendenanordnung gemäß 10 in einer zweiten Funktionsstellung,
- 12 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sonnenblendenanordnung in einem Fahrzeuginnenraum,
- 13 die Sonnenblendenanordnung gemäß 12, jedoch in anderer Funktionsstellung,
- 14 einen Teilbereich eines Fahrzeuginnenraums mit einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sonnenblendenanordnung, die mit einem zusätzlichen seitlichen Blendenteil versehen ist, und
- 15 eine schematische, perspektivische Darstellung der Unterbringung des seitlichen Blendenteils in der Ruhestellung zwischen einem seitlichen Cockpitbereich und einer Innenseite einer Seitentür.
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Ein Personenkraftwagen weist einen Fahrzeuginnenraum F auf, der frontseitig durch eine Windschutzscheibe und zu gegenüberliegenden Fahrzeugseiten hin durch jeweils eine Seitentür T begrenzt ist. Die beiden Seitentüren T sind jeweils an einer A-Säule einer Fahrzeugkarosserie schwenkbeweglich angeschlagen. Die beiden A-Säulen begrenzen die Windschutzscheibe auf gegenüberliegenden Seiten. Unterhalb der Windschutzscheibe ist im Fahrzeuginnenraum ein Fahrzeugcockpit C vorgesehen, das auf einer Fahrerseite mit einem Lenkrad versehen ist, das in den 14 und 15 angedeutet ist.
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Wie anhand der 1 und 2 sowie 10 bis 14 erkennbar ist, weist der Fahrzeuginnenraum F des Personenkraftwagens oberhalb der Windschutzscheibe zumindest auf einer Fahrerseite eine Sonnenblendenanordnung 1, 100, 107 auf. Die Sonnenblendenanordnung 1, 100 weist ein Blendenteil auf, das oberhalb der Windschutzscheibe in einem Dachbereich des Fahrzeuginnenraums fahrzeugseitig schwenkbeweglich gelagert ist zwischen einer Ruhestellung, in der das Blendenteil nach oben an den Dachbereich herangeklappt ist, und einer Funktionsstellung, in der das Blendenteil nach unten vor die Windschutzscheibe verschwenkt ist. Anhand der 1 bis 15 sind verschiedene Ausführungsformen erfindungsgemäßer Sonnenblendenanordnungen 1, 100, 107 dargestellt, die nachfolgend näher beschrieben werden.
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Die Sonnenblendenanordnung 1 nach den 1 bis 3 weist ein Blendenteil auf, das mit einem formstabilen Rahmen 2 versehen ist. Der Rahmen 2 umgrenzt umlaufend einen etwa viereckigen freien Querschnitt. Der Rahmen 2 wird durch zwei Rahmenhälften 2a und 2b gebildet, die beide aus Kunststoff formstabil hergestellt sind. Zwischen die beiden Rahmenhälften 2a und 2b ist eine Drahtbügelkonstruktion 6 eingebettet, die zur Schwenklagerung eines Zusatzfunktionsteils, vorliegend eines Schminkspiegels 4, dient.
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In den freien Querschnitt des Rahmens 2 ist eine Lichtschutzfunktionslage in Form einer PDLC-Folie 3 eingebracht, die auf einer textilen Trägerlage 5, vorliegend in Form eines textilen Gestrickes, flächig aufgebracht ist. Die PDLC-Folie 3 kann zusätzlich in ihrem Randbereich noch mechanisch in dem Rahmen 2 zwischen den beiden Rahmenhälften 2a und 2b fixiert werden. Hierfür muss die PDLC-Folie 3 in ihren Außenabmessungen etwas größer sein als der freie Querschnitt des Rahmens 2. Fahrzeugseitig ist zudem ein Schwenklagerbock 10 vorgesehen, an dem der Rahmen 2 zwischen der Ruhestellung und der Funktionsstellung schwenkbeweglich gelagert ist.
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Die PDLC-Folie ist mit elektrischen Anschlusselementen 7 versehen, die in betriebsfertig montiertem Zustand elektrisch mit elektrischen Kontaktierungselementen 9, vorliegend in Form von elektrischen Leitungen, verbunden sind. Die elektrischen Kontaktierungselemente 9 sind entlang des Schwenklagerbocks 10 in den Rahmen 2 eingeführt und mit den Anschlusselementen 7 elektrisch verbunden. Die elektrischen Kontaktierungselemente 9 sind von einem fahrzeugseitigen Stromnetz abgeleitet. Eine rohrförmige Blende 11 umschließt die elektrischen Kontaktierungselemente 9 und den Schwenklagerbock 10. Die Blende 11 ist fest mit dem Rahmen 2 verbunden.
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Der PDLC-Folie 3 ist in nicht näher dargestellter Weise eine Steuereinrichtung zugeordnet, die ein Schaltelement 8 umfasst. Die Steuereinrichtung ist zum einen aktivierbar über eine Sensorik, die eine Position des Blendenteils erfasst. Wenn das Blendenteil sich in seiner Funktionsstellung befindet, ist grundsätzlich eine elektrische Aktivierung der PDLC-Folie 3 ermöglicht. In der Ruhestellung des Blendenteils ist die PDLC-Folie 3 von dem fahrzeugseitigen Stromnetz elektrisch abgekoppelt. Zum anderen ist die Steuereinrichtung aktivierbar durch das elektrische Schaltelement 8, das in dem Rahmen des Blendenteils verschiebbar ist zwischen einer Aktivstellung und einer Passivstellung. In der Aktivstellung ist die PDLC-Folie 3 elektrisch aktiviert. In der Passivstellung ist die PDLC-Folie 3 deaktiviert.
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Anhand der 4a bis 5b und 6a bis 9 sind verschiedene Varianten näher dargestellt, um die PDLC-Folie 3 relativ zu dem Rahmen des Blendenteils zu fixieren. Bei der Ausführungsform gemäß den 4a bis 5d sind den Rahmenhälften 2a und 2b jeweils Steckprofilierungen 12 und 13 zugeordnet, zwischen denen die flexible, textile Trägerlage 5 eingeklemmt ist. Dabei sind die Steckprofilierungen 12 und 13 komplementär zueinander ausgeführt und als Steckleisten gestaltet. Die Fixierung der beiden Rahmenhälften 2a und 2b relativ zueinander, zwischen denen die Steckprofilierungen 12 und 13 gehalten sind, erfolgt mechanisch oder stoffschlüssig, insbesondere durch Verklebung oder Verschweißung.
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Bei der Ausführungsform gemäß den 6a bis 9 ist die als Gestricke gestaltete textile Trägerlage 5` von einem formsteifen Rand 15 umgrenzt, mit dem die Trägerlage 5` vorzugsweise verschweißt ist. Der Rand 15 weist über seinen Umfang verteilt eine Vielzahl von Durchtritten 16 auf, durch die hindurch Steckstifte 17 einer Rahmenhälfte 2'b eines Rahmens 2` gesteckt werden können. Die Steckstifte 17 tauchen in Steckaufnahmen 18 an der gegenüberliegenden Rahmenhälfte 2'a ein. Die Steckstifte 17 und die Steckaufnahmen 18 bilden Steckprofilierungen im Sinne der Erfindung. Die Rahmenhälften 2'a und 2'b können mechanisch oder stoffschlüssig in dem in 6a gezeigten Montagezustand gegeneinander fixiert werden. Damit ist zwangsläufig auch die Trägerlage 5' in dem Rahmen des Blendenteils fixiert. Wie anhand der 8 erkennbar ist, ist die PDLC-Folie 3 flächig auf die Trägerlage 5' aufgebracht, vorteilhaft durch flächige stoffschlüssige Verbindung.
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Die PDLC-Folie 3 kann bei beiden Ausführungsformen gemäß den 4a bis 9 zusätzlich mit ihrem umlaufenden Rand mechanisch zwischen den Rahmenhälften 2a, 2b, 2'a, 2'b fixiert werden analog der anhand der 3 beschriebenen Variante.
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Bei den Ausführungsformen nach den 10 bis 13 ist der jeweiligen Sonnenblendenanordnung 100 jeweils noch ein Zusatzfunktionsteil 101, 104 zugeordnet, das als Schminkspiegel ausgeführt ist. Dabei erfolgt die Zuordnung allerdings nicht durch direkte Halterung des Zusatzfunktionsteils an dem Rahmen des Blendenteils, wie dies anhand der 1 bis 3 gezeigt ist, sondern vielmehr separat zu der Sonnenblendenanordnung 100, jedoch unmittelbar benachbart zu dieser. Das Zusatzfunktionsteil 101 ist oberhalb der Sonnenblendenanordnung 100 im Dachbereich des Fahrzeuginnenraums F befestigt. Hierzu ist ein dachseitig stationär montiertes Trägerteil 103 sowie ein einen Schminkspiegel umfassendes Schwenkteil 102 vorgesehen, das an dem Trägerteil 103 schwenkbeweglich angelenkt ist. Der Schminkspiegel kann durch Aufklappen des Schwenkteils 102 nutzbar gemacht werden. In der Schließstellung gemäß 10 ist das Schwenkteil 102 auf das Trägerteil 103 aufgelegt.
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Bei der Ausführungsform gemäß den 12 und 13 ist das Zusatzfunktionsteil 104 seitlich neben der Sonnenblendenanordnung 100 im Dachbereich des Fahrzeuginnenraums F positioniert. Auch hier ist ein Halteteil 105 vorgesehen, das dachseitig befestigt ist. Dem Halteteil 105 ist eine nicht näher bezeichnete Schwenklagerung zugeordnet, die eine lösbare Schwenklagerung des Schwenkteils 106 ermöglicht. Das Schwenkteil 106 ist mit dem Schminkspiegel versehen. Das Schwenkteil 106 ist demzufolge durch Ausrasten aus der Schwenklagerung entfernbar und durch entsprechendes Einrasten wieder mit der Schwenklagerung und damit mit dem Halteteil 105 verbindbar.
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Bei der Ausführungsform nach den 14 und 15 ist der Sonnenblendenanordnung 100 zusätzlich noch ein seitlicher Blendschutz zugeordnet. Hierzu ist ein Blendenteil 107 vorgesehen, das längs einer Führungsschiene 108 verschiebbar gelagert ist zwischen einer unteren Ruhestellung, die in 15 gezeigt ist, und beliebigen Funktionsstellungen, von denen eine beispielhaft in 14 gezeigt ist. Die Führungsschiene 108 ist an einem Türrahmen der Seitentür T befestigt und erstreckt sich parallel zu einem Fensterausschnitt der Seitentür T ausgehend von einer Fahrzeugbrüstung schräg nach oben und nach hinten. Die Führungsschiene 108 ist zudem entlang einer Innenseite der Seitentür T bis unterhalb der Fahrzeugbrüstung erstreckt, so dass die Führungsschiene 108 bei geschlossener Seitentür T sich bis in einen Seitenbereich des Fahrzeugcockpits C erstreckt. Das Blendenteil 107 ist mit nicht näher dargestellten Führungsgleitern versehen, die eine Verschiebung des Blendenteils 107 in der Führungsschiene 108 ermöglichen. Die Führungsgleiter sind in der Führungsschiene 108 derart kraftschlüssig geführt, dass das Blendenteil 107 von Hand längs der Führungsschiene 108 verschoben werden kann, bei Wegnahme der manuellen Belastung jedoch in der jeweils eingestellten Funktionsstellung aufgrund des Kraftschlusses verbleibt. In der Ruhestellung gemäß 15 ist das Blendenteil 107 in der Führungsschiene 108 so verschoben, dass es verdeckt zwischen dem seitlichen Bereich des Fahrzeugcockpits C und der Innenseite der Seitentür T positioniert ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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