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Die Erfindung betrifft eine Anordnung aus einem Transportbehältnis und wenigstens einem Zusatzfunktionsteil nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der
DE 40 324 55 C2 ist ein Transportbehältnis bekannt. Das Transportbehältnis weist ein formsteifes Bodenträgerteil, ein formsteifes Deckträgerteil sowie eine zwischen dem Bodenträgerteil und dem Deckträgerteil in Hochrichtung erstreckte formsteife Seitenwandanordnung auf. Die Seitenwandanordnung ist innenseitig ausgekleidet mit mehreren aufblasbaren Luftsäcken.
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Aus der
US 2013/0037538 A1 ist ein zusammenfaltbarer Transportbehälter bekannt, der mit einem quaderförmigen Rahmen aus aufblasbaren und miteinander verbundenen Schlauchteilen aufgebaut ist, zwischen denen flexible Textilbahnen aufgehängt sind.
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Die
US 10,676,192 B1 offenbart ein Transportbehältnis, das allseitig aus einer helixförmig verlegten Schlauchstruktur aufgebaut ist, die in aufgeblasenem Zustand einen Transportraum umgrenzt.
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Die
US 2007/0023439 A1 offenbart ein Kühlbehältnis mit einem formstabilen Boden, mit einem formstabilen Deckel und mit einer aufblasbaren Hohlkammerstruktur, die den Boden mit dem Deckel verbindet. Der öffnungsfähige Deckel ist an einem formsteifen Rahmen schwenkbeweglich gelagert, der auf gegenüberliegenden Seiten mit Tragegriffen versehen ist.
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Aus der
CN 108974661 A ist ein Aufnahmebehältnis mit einem formstabilen Bodenteil, einem formstabilen Deckelteil und einer dazwischen liegenden, aufblasbaren Hohlkammerstruktur bekannt.
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Die
DE 10 2010 060 775 A1 offenbart ein weiteres Kühlbehältnis für Trinkflüssigkeiten mit einer Öffnung für einen Zapfanschluss, wobei das Behältnis eine aufblasbare Doppelwandung und einen öffnungsfähigen Deckel aufweist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine Wiederverwendbarkeit, einen beschädigungsfreien Versand von Waren und einen platzsparenden Leertransport ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Das pneumatische Steuergerät nutzt einen stationären oder mobilen Druckluftanschluss eines Druckluftgenerators, um abhängig von Abmessungen einer in dem Transportbehältnis zu transportierenden Ware ein automatisiertes Aufblasen der Hohlkammerstruktur auf ein Ausmaß vorzunehmen, das den Abmessungen der Ware entspricht. Dadurch wird die Hohlkammerstruktur automatisiert nur so weit aufgeblasen, wie es für die Höhe der zu transportierenden Ware erforderlich ist. Dies ermöglicht eine verbesserte Ausnutzung von Transportraum und eine individuelle Anpassung der Höhe des Transportbehältnisses. Vorteilhaft wird das Transportbehältnis für die Logistikbranche eingesetzt. Erfindungsgemäß ist das Volumen der Hohlkammerstruktur der Seitenwandanordnung veränderbar, wodurch auch die Seitenwandanordnung zwischen dem Deckträgerteil und dem Bodenträgerteil teilweise oder vollständig aufgerichtet oder teilweise oder vollständig zusammengefaltet ist. Die Hohlkammerstruktur weist eine oder mehrere Hohlkammern mit flexiblen Wandungen auf. Die flexiblen Wandungen können elastisch nachgiebig gestaltet sein. Als Fluid zur Befüllung der Hohlkammerstruktur ist vorzugsweise ein Gas wie insbesondere Luft vorgesehen. Als geeignetes Fluid kann auch eine Flüssigkeit oder ein anders fließfähiges Medium wie Gel oder kleinkörniges Schüttgut vorgesehen sein. Die Fluidbefüllung ist so gestaltet, dass in befülltem Zustand der Hohlkammerstruktur die Hohlkammerstruktur eine formstabile Seitenwandanordnung bildet. Bei einer Befüllung mit Gas, insbesondere mit Luft, wird die wenigstens eine Hohlkammer der Hohlkammerstruktur unter Überdruck gesetzt, wodurch sich die Wandungen der wenigstens einen Hohlkammer straffen und die gewünschte Formstabilität bilden. Das formstabile Deckträgerteil und das formstabile Bodenträgerteil sind formsteif ausgebildet, vorzugsweise aus einem thermoplastischen Kunststoffmaterial. Die flexible Hohlkammerstruktur ist sowohl mit dem Bodenträgerteil als auch mit dem Deckträgerteil dauerhaft verbunden. In fluidbefülltem Zustand der Hohlkammerstruktur und damit der Seitenwandanordnung ergibt sich so insgesamt ein formsteifes Transportbehältnis, das einen Transportraum umschließt, in dem Waren untergebracht und versandt werden können. Das Deckträgerteil und das Bodenträgerteil sind gemeinsam mit der Seitenwandanordnung derart gestaltet, dass sich ein geschlossenes Behältnis ergibt, das einen geschlossenen Transportraum umgrenzt. In entleertem Zustand der Hohlkammerstruktur ist die Hohlkammerstruktur flach zusammengefaltet, so dass das Deckträgerteil und das Bodenträgerteil zumindest weitgehend aufeinanderliegen unter Bildung eines flachen Körpers. Vorzugsweise weisen das Deckträgerteil und das Bodenträgerteil identische Grundflächen zueinander auf, so dass sich für das Deckträgerteil und das Bodenträgerteil in zusammengefaltetem Zustand des Transportbehältnisses einheitliche Außenabmessungen ergeben. Vorzugsweise sind das Deckträgerteil und das Bodenträgerteil viereckig, vorzugsweise rechteckig, ausgeführt. Bei einer solchen Ausführung ist auch die Seitenwandanordnung mit ihrer Hohlkammerstruktur als im Querschnitt viereckiger Seitenwandring ausgeführt. Alternativ können die Grundflächen des Deckträgerteils und des Bodenträgerteils rund, vorzugsweise kreisrund oder oval, gestaltet sein. Für diese Variante ist auch die Seitenwandanordnung als entsprechend komplementärer runder Seitenwandring ausgeführt. In vorteilhafter Weise ist das Deckträgerteil randseitig mit Griffaussparungen versehen, die ein ergonomisch einfaches Ergreifen des Transportbehältnisses ermöglichen. Das Deckträgerteil kann mehrteilig durch einen mit der Hohlkammerstruktur dauerhaft verbundenen umlaufenden Rahmen und wenigstens ein mit dem Rahmen lösbar oder unlösbar verbundenes Deckplattenteil ausgebildet sein, wobei das Deckplattenteil als an dem Rahmen beweglich gelagerter Deckel gestaltet sein kann. Das Bodenträgerteil ist vorzugsweise einteilig ausgeführt.
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In Ausgestaltung der Erfindung weist die Hohlkammerstruktur mehrere nebeneinander positionierte Hohlkammern mit flexiblen Wandungen auf, die abschnittsweise miteinander verbunden sind unter Erzielung einer in Hochrichtung zwischen dem Dachträgerteil und dem Bodenträgerteil durchgängigen Seitenwand. Bei viereckiger Grundfläche des Transportbehältnisses können insgesamt vier aneinandergrenzende Seitenwände durch die Hohlkammern gebildet sein, die an ihren Eckbereichen aneinandergrenzen. Die Hohlkammern können vertikal oder horizontal oder geneigt, also schräg verlaufend verlegt sein. Als Hohlkammer ist jeweils ein längserstreckter Abschnitt zu verstehen, auch wenn die längserstreckten Abschnitte über Umlenkabschnitte fluiddurchlässig mit den benachbarten längserstreckten Abschnitten verbunden sind. So kann ein einzelner durchgängiger Schlauch mit entsprechenden Faltungen die Hohlkammerstruktur aus mehreren Hohlkammern bilden genauso wie mehrere, voneinander getrennte, aber in ihren Parallellagen untereinander stoffschlüssig verbundene Schlauchabschnitte. Alternativ können die Hohlkammern in ihren unterschiedlichen, übereinandergestapelten und zu dem Bodenträgerteil und dem Deckträgerteil parallelen Ebenen jeweils durchgängig horizontal umlaufend ausgeführt sein, so dass jeweils eine Hohlkammer einen umlaufenden Hohlkammerring bildet. Entsprechende Wandungen der Hohlkammern sind in Hochrichtung vorzugsweise stoffschlüssig miteinander verbunden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Hohlkammerstruktur aus mehreren übereinanderliegenden und umlaufenden Schläuchen aus elastischem Schlauchmaterial gebildet, wobei die Schläuche mantelseitig miteinander verbunden sind, und wobei ein in Hochrichtung nach oben abschließender Schlauchmantel der Hohlkammerstruktur mit dem Deckträgerteil und ein in Hochrichtung nach unten abschließender Schlauchmantel der Hohlkammerstruktur mit dem Bodenträgerteil fest verbunden sind. Die horizontal verlaufenden und übereinanderliegenden Schlauchlagen können gemeinsam oder separat einzeln oder gruppenweise aufgeblasen werden, so dass eine Seitenwandanordnung mit unterschiedlichen Höhen erzielbar ist, vorzugsweise abhängig von der Höhe der aufzunehmenden Waren. Das Schlauchmaterial ist vorzugsweise ein Elastomermaterial oder ein thermoplastisches Elastomermaterial. Besonders vorteilhaft sind die Schläuche aus recyceltem, thermoelastischem Polyurethan (TPU-R) gestaltet.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Hohlkammerstruktur wenigstens außenseitig mit einer Schutzlage versehen, die reiß- und abriebfest und/oder wasserabweisend ausgeführt ist. Unter der wasserabweisenden Ausführung wird auch eine wasserdichte Ausführung verstanden. Die Schutzlage kann als Beschichtung, als auflaminierte Textillage, als aufgeschweißte Kunststofffolie oder Ähnliches ausgeführt sein. Vorteilhaft ist die Schutzlage aus einem Recyclat-beschichteten Textilmaterial gestaltet. Die Schutzlage kann entweder außenseitig oder außen- und innenseitig vorgesehen sein.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Hohlkammerstruktur im Bereich einer Oberseite kraft-, stoff- oder formschlüssig mit dem Deckträgerteil und im Bereich einer Unterseite kraft-, stoff- oder formschlüssig mit dem Bodenträgerteil verbunden. Hierdurch wird die gewünschte dauerhafte Verbindung zwischen der Hohlkammerstruktur, die die Seitenwandanordnung bildet, und den beiden ober- und unterseitigen Endlagen des Transportbehältnisses, nämlich dem Deckträgerteil und dem Bodenträgerteil, geschaffen. Unter der stoffschlüssigen Verbindung ist eine Verklebung, Verschweißung oder auch eine Vulkanisation zu verstehen. Die kraft- oder formschlüssige Verbindung sieht insbesondere eine mechanische Steck- oder Klemmverbindung vor.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind benachbarte Hohlkammern der Hohlkammerstruktur über Fluidöffnungen miteinander verbunden, um ein gemeinsames Befüllen oder Entleeren zu ermöglichen. Hierdurch ist ein besonders schnelles Befüllen oder Entleeren der Seitenwandanordnung gewährleistet.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Hohlkammerstruktur wenigstens eine verschließbare Befüll- oder Entleeröffnung zugeordnet. Wenn alle Hohlkammern der Hohlkammerstruktur miteinander verbunden sind, genügt eine einzelne Befüll- und Entleeröffnung. Falls eine oder mehrere Hohlkammern jeweils voneinander fluidmäßig getrennt sind, muss jeder dieser Hohlkammern oder Gruppe von Hohlkammern jeweils wenigstens eine Befüll- und/oder Entleeröffnung zugeordnet sein.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Befüll- oder Entleeröffnung mit einem Fluidsteuerglied versehen. Als Fluidsteuerglied kann ein Absperrglied, ein Rückschlagventil oder Ähnliches vorgesehen sein, um den Befüll- oder Entleervorgang steuern zu können.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das Deckträgerteil eine Ladeöffnung auf, die durch einen Deckel verschließbar oder freigebbar ist. Das Deckträgerteil weist vorzugsweise einen umlaufenden, formsteifen Rahmen auf, der die Ladeöffnung umgrenzt. Der Deckel verschließt die Ladeöffnung in seiner Schließstellung und ist in dieser Schließstellung fest mit dem umlaufenden Rahmen des Deckträgerteils verbunden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Deckel an dem Deckträgerteil beweglich gelagert zwischen einer Öffnungs- und einer Schließstellung, und dem Deckel ist ein Verschluss zugeordnet, der den Deckel in der Schließstellung relativ zu einem Rand der Ladeöffnung sichert. Der Rand der Ladeöffnung ist vorzugsweise Teil des zuvor beschriebenen, formsteifen Rahmens des Deckträgerteils. In vorteilhafter Weise ist der Verschluss manipulationssicher codiert, so dass der Verschluss nur mit einer entsprechenden Autorisierung geöffnet werden kann. Zur Autorisierung ist vorteilhaft eine digitale Identifikation eines Empfängers vorgesehen. Der manipulationssichere Verschluss dient dem Diebstahlschutz der in dem Transportbehältnis transportierten Ware.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weisen das Deckträgerteil und/oder das Bodenträgerteil eine formsteife, schlagzähe Außenhaut sowie eine innenliegende Energieabsorbtionsstruktur auf, die fest mit der Außenhaut verbunden ist. Die formsteife und schlagzähe Außenhaut verhindert Beschädigungen im Bereich der Außenkontur des Transportbehältnisses. Vorteilhaft weisen sowohl das Deckträgerteil als auch das Bodenträgerteil jeweils eine formsteife und schlagzähe Außenhaut auf, so dass das Transportbehältnis sowohl oberseitig als auch unterseitig gegen Beschädigungen geschützt ist. In vorteilhafter Weise ist die Außenhaut aus einem thermoplastischen Kunststoffmaterial gestaltet. Die Außenhaut kann zweischalig ausgeführt sein, wobei zwischen einer entsprechend äußeren Kunststoffschale und einer entsprechend inneren Kunststoffschale der Außenhaut für das Deckträgerteil oder das Bodenträgerteil die Energieabsorptionsstruktur sandwichartig eingebettet ist. Vorzugsweise ist die Außenhaut aus bruchstabilem, recyceltem Polypropylen gestaltet. Die Energieabsorptionsstruktur ist vorteilhaft als Wabenstruktur oder als Schaumstruktur ausgeführt. Bei einer Ausgestaltung als Schaumstruktur kommt vorzugsweise expandiertes Polypropylen (PPE) zum Einsatz. Die Energieabsorptionsstruktur kann stoßabsorbierend und/oder schall- und/oder wärmeisolierend ausgeführt sein. Die schlagzähe Ausführung der Außenhaut gewährleistet eine gute Bruchstabilität.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Außenhaut des Deckträgerteils und des Bodenträgerteils jeweils außenseitig mit zueinander komplementären Stapelprofilierungen versehen, die ein positionssicheres Aufeinanderstapeln des Bodenträgerteils auf das Deckträgerteil gewährleisten. Die Stapelprofilierungen gewährleisten eine Stapelbarkeit des Transportbehältnisses auf ein gleiches oder ähnliches Transportbehältnis, das ebenfalls ein Deckträgerteil und ein Bodenträgerteil mit komplementären Stapelprofilierungen aufweist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens ein fluidbefüllbares, flexibles Polsterelement vorgesehen, das mit einem eigenen Befüll- und Entleeranschluss am Deckträgerteil verbunden ist, um separat befüllt oder entleert werden zu können, oder das über einen Koppelanschluss mit der Befüll- oder Entleeröffnung der Hohlkammerstruktur verbunden ist, um gemeinsam mit der Hohlkammerstruktur befüllt oder entleert zu werden. Falls mehrere Polsterelemente vorgesehen sind, können diese über separate Schlauchleitungen getrennt voneinander oder über eine gemeinsame Schlauchleitung gemeinsam befüllt oder entleert werden. Das wenigstens eine Polsterelement dient zur Separierung des in dem Transportbehältnis gebildeten Transportraums sowie als Schutzelement für in dem Transportraum befindliche Ware. Das wenigstens eine Polsterelement kann entnehmbar oder dauerhaft in dem Transportraum des Transportbehältnisses integriert gestaltet sein. Das Polsterelement wird vorzugsweise mit demselben Fluid befüllt wie die Hohlkammerstruktur, so dass bezüglich der Definition geeigneter Fluide auf die zur Hohlkammerstruktur ausgeführte Beschreibung verwiesen wird. Das wenigstens eine Polsterelement sichert eine entsprechende Ware in dem Transportraum. Besonders vorteilhaft ist das Polsterelement mit Gas, vorzugsweise mit Luft, befüllbar. Vorteilhaft ist an dem Deckträgerteil eine Ventileinheit angeordnet, die aus mehreren Ventilen besteht, die den wenigstens eine Befüll- und Entleeranschluss für das wenigstens eine Polsterelement und wenigstens eine Befüll- und Entleeröffnung der Hohlkammerstruktur bilden. Das Polsterelement ist analog der Hohlkammerstruktur aus einem flexiblen, elastisch nachgiebigen Schlauchmaterial, vorzugsweise einem Elastomer oder einem thermoplastischen Elastomer, insbesondere TPU-R, hergestellt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist an dem Deckträgerteil als Zusatzfunktionsteil wenigstens ein digitales Datenkommunikationsmodul lösbar angeordnet. Die lösbare Anordnung erfolgt vorzugsweise durch zueinander komplementäre Steckprofilierungen an dem Datenkommunikationsmodul einerseits und dem Deckträgerteil andererseits. Das Datenkommunikationsmodul kann eine Sensorik, eine Rechen- und Kommunikationseinheit wie auch einen Datenspeicher für Empfänger- und Absenderdaten aufweisen. Die Sensorik kann je nach Einsatzzweck Position und Ausrichtung des Transportbehältnisses, Stoßbelastungen, Feuchtigkeit und Temperatur oder ähnliche physikalische Parameter erfassen. Entsprechende Codierungen des Datenkommunikationsmoduls können digitale Dokumente bezüglich der transportierten Ware wie auch eine Anzahl durchlaufener Versandzyklen des Transportbehältnisses erfassen, speichern und auswerten. Durch die lösbare Anordnung ist das Datenkommunikationsmodul austauschbar und kann so insbesondere durch ein technisches Upgrade ersetzt werden. Das Datenkommunikationsmodul weist elektronische Schnittstellen auf, die eine Kommunikation des Datenkommunikationsmoduls mit weiteren mobilen oder stationären Datenverarbeitungsgeräten ermöglichen. Wenigstens ein weiteres Datenkommunikationsmodul kann als digitales Versandetikett ausgestaltet sein, das Routinginformationen mittels E-Ink-Technologie zur Verfügung stellen kann.
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Das erfindungsgemäße Transportbehältnis wie auch die erfindungsgemäße Anordnung sind besonders vorteilhaft im Logistikbereich für den Versand von einer Vielzahl von Waren unterschiedlicher Branchen einsetzbar.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung, das anhand der Zeichnungen dargestellt ist.
- 1 zeigt in einer Schnittdarstellung schematisch eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung aus einem Transportbehältnis und wenigstens einem Zusatzfunktionsteil,
- 2 eine Draufsicht auf die Anordnung gemäß 1, ebenfalls schematisch, und
- 3 eine Schnittdarstellung der Anordnung nach 1, jedoch in zusammengefaltetem Zustand.
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Ein Transportbehältnis 1 nach den 1 bis 3 ist für einen Logistikbereich und insbesondere für den Versand von Waren vorgesehen. Das Transportbehältnis 1 weist ein im Wesentlichen plattenförmiges Bodenträgerteil 3 auf, das eine rechteckige Grundfläche definiert. Auf dem Bodenträgerteil 3 ist eine aufblasbare Seitenwandanordnung 4 gehalten, die einen Transportraum für zu versendende Waren seitlich umgrenzt. Der Transportraum ist nach unten durch eine Oberseite des Bodenträgerteils 3 begrenzt. Auf die Seitenwandanordnung 4 ist ein Deckträgerteil 2 aufgesetzt, das ebenfalls im Wesentlichen plattenförmig gestaltet ist und eine Grundfläche aufweist, die rechteckig ist und der Grundfläche des Bodenträgerteils 3 entspricht. Das Deckträgerteil 2 ist mit einer Ladeöffnung 5 versehen, die einen rechteckigen Durchtritt zu dem Transportraum hin definiert und deren Länge und Breite zumindest weitgehend einer Länge und Breite des Transportraums in aufgeblasenem Zustand der Seitenwandanordnung 4 entspricht. Die Ladeöffnung 5 ist verschließbar durch einen Deckel 6, der schwenkbeweglich an einem Rand der Ladeöffnung 5 gelagert ist. Der umlaufende, rechteckige Rand der Ladeöffnung 5 wird gebildet durch einen rechteckigen Rahmen, der Teil des Deckträgerteils 2 ist.
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Sowohl das Deckträgerteil 2, insbesondere der zuvor beschriebene Rahmen, als auch das Bodenträgerteil 3 sind als formsteife Kunststoffteile gestaltet. Dabei weist sowohl das Bodenträgerteil 3 als auch das Deckträgerteil 2, dort der Rahmen, eine zweischalige formsteife Gestaltung aus einer oberen Schalenhälfte und einer unteren Schalenhälfte auf, die eine Außenhaut für das Deckträgerteil 2 bzw. das Bodenträgerteil 3 bilden im Sinne der Erfindung. Zwischen den beiden Schalen ist eine Energieabsorptionsstruktur eingebettet, die zum einen den durch die Schalenhälften des Deckträgerteils 2 und des Bodenträgerteils 3 gebildeten Hohlraum zusätzlich versteifen und die zum anderen zur Energieabsorption dienen. Die Energieabsorptionsstruktur ist als Wabenstruktur oder als Schaumstruktur gestaltet und füllt den durch die Schalenhälften der jeweiligen Außenhaut gebildeten Hohlraum zumindest weitgehend vollständig aus. Der Deckel 6 ist an dem Rahmen des Deckträgerteils 2 entweder mittels eines Filmscharniers oder mittels einer separat hergestellten und mit dem Deckel 6 und dem Rahmen fest verbundenen Scharnieranordnung schwenkbeweglich gelagert. Der Deckel 6 ist aus demselben Kunststoffmaterial hergestellt wie die Außenhaut des Deckträgerteils 2. In nicht näher dargestellter Weise ist dem Deckel 6 ein Verschluss zugeordnet, der wenigstens ein am Deckel 6 angeordnetes Verschlusselement einerseits und wenigstens ein komplementäres, am Rahmen des Deckträgerteils 2, insbesondere im Bereich des Rands der Ladeöffnung, angeordnetes Verschlusselement andererseits aufweist.
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Die Seitenwandanordnung 4 wird durch eine Hohlkammerstruktur gebildet, die aus mehreren übereinanderliegenden und jeweils rechteckig parallel zu Außenrändern des Bodenträgerteils 3 verlaufenden Schläuchen gebildet ist. Die Schläuche sind aus einem elastisch nachgiebigen Schlauchmaterial hergestellt, wobei entsprechende Schlauchmäntel der übereinanderliegenden Schläuche jeweils stoffschlüssig, insbesondere durch Vulkanisation, Verklebung oder Verschweißung, miteinander verbunden sind. Eine Unterseite des Schlauchmantels des untersten Schlauchs ist zudem stoffschlüssig mit der thermoplastischen Außenhaut des Bodenträgerteils 3 verbunden. Eine Oberseite eines Schlauchmantels des obersten Schlauchs der Seitenwandanordnung 4 ist mit einer Unterseite der Außenhaut des Rahmens des Deckträgerteils 2 stoffschlüssig verbunden. Die übereinanderliegenden Schläuche, die jeweils ringförmig angeordnet sind und demzufolge Schlauchringe bilden, umgrenzen flexible Hohlkammern, die miteinander verbunden sind, um ein gleichzeitiges Aufblasen oder Entleeren aller Schläuche der Hohlkammerstruktur zu ermöglichen. Hierzu ist die durch die Schläuche gebildete Hohlkammerstruktur mit einer Ventilanordnung 9 gekoppelt, die an dem Rahmen des Deckträgerteils 2 angeordnet ist (2). Die Ventilanordnung 9 weist wenigstens ein als Rückschlagventil gestaltetes Absperrventil auf, durch das hindurch die Schläuche der Hohlkammerstruktur der Seitenwandanordnung 4 befüllt werden können. Durch dieses Rückschlagventil kann die Hohlkammerstruktur auch wieder entleert werden, indem das Rückschlagventil mechanisch geöffnet wird. Wie anhand der 2 erkennbar ist, ist noch eine zweite Befüll- und Entleeröffnung 9 vorgesehen, die ebenfalls durch ein als Rückschlagventil ausgebildetes Absperrventil ausgeführt ist. Diese zweite Befüll- und Entleeröffnung 9 ist an aufblasbare Polsterelemente 7 angeschlossen mithilfe nicht dargestellter Schlauchleitungen. Die Polsterelemente 7 sind aufblasbar gestaltet und bei der Ausführungsform nach den 1 und 2 kissenartig ausgeführt. Die Polsterelemente 7 dienen in aufgeblasenem Funktionszustand, wie er in den 1 und 2 dargestellt ist, zur Separierung des Transportraums sowie zur Stützung und zur Polsterung entsprechender Waren, die in dem Transportraum verstaut sind. Die Polsterelemente 7 sind aus demselben Schlauchmaterial hergestellt wie die Schläuche der Hohlkammerstruktur der Seitenwandanordnung 4.
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An dem Rahmen des Deckträgerteils 2 ist schließlich ein digitales Datenkommunikationsmodul 10 befestigt, das lösbar mithilfe von nicht dargestellten Steckprofilierungen an der Oberseite des Rahmens des Deckträgerteils 2 befestigt ist.
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Wenn das Transportbehältnis 1 aus seinem aufgeblasenen Funktionszustand gemäß 1 in seinen zusammengefalteten Ruhezustand überführt werden soll, werden in einfacher Weise die beiden Absperrventile 9 für die Hohlkammerstruktur einerseits und die Polsterelemente 7 andererseits geöffnet und offen gehalten. Anschließend wird mit geringem manuellem Kraftaufwand von oben her das Deckträgerteil 2 einschließlich des Deckels 6, der sich in seiner Schließstellung befindet, nach unten gedrückt, wodurch zwangsläufig die Luft aus den Schlauchringen der Hohlkammerstruktur 4 durch die Entleeröffnungen entweicht. Der zusammengefaltete Ruhezustand ist erreicht, wenn das Deckträgerteil 2 gegenüber dem Bodenträgerteil 3 nicht mehr weiter nach unten gedrückt werden kann. Nun wird ein entsprechendes Steuerglied, das vorzugsweise mechanisch gestaltet ist, in einfacher Weise wieder aus den Befüll- und Entleeröffnungen 9 herausgezogen, wodurch sich zwangsläufig die entsprechend in Richtung der Schließstellung federbelasteten Rückschlagventile wieder schließen. Damit bleibt der entleerte, d.h. vakuumierte, Zustand der Schlauchringe erhalten und das Transportbehältnis 1 verbleibt in seiner zusammengefalteten Ruhestellung, wie sie in 3 gezeigt ist.