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Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsvorrichtung zur Anordnung in einem Kraftfahrzeug, wobei die Sicherheitsvorrichtung der Reanimationshilfe für einen Fahrzeuginsassen dient. Die Sicherheitsvorrichtung weist hierbei einen Kraftfahrzeugsitz und eine Sicherheitsgurteinrichtung mit zumindest zwei im Gebrauch der Sicherheitsgurteinrichtung ausgebildeten Gurtelementen auf, wobei in einer Regelgebrauchsstellung der Sicherheitsgurteinrichtung ein erstes Gurtelement einen Beckengurt und ein zweites Gurtelement einen Schultergurt ausbildet. Ferner ist die Sicherheitsgurteinrichtung mit zumindest einem zur wiederholten Betätigung eingerichteten Straffer verbunden.
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Bei der Entwicklung von Kraftfahrzeugen besteht ein Bestreben in der steten Erhöhung der Sicherheit der sich im Kraftfahrzeug befindenden Fahrzeuginsassen. Die hierbei in den Stand der Technik eingebrachten Lösungen beziehen sich regelmäßig auf die Minimierung der Folgen eines Unfallgeschehens.
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Zusätzlich zu solchen, insbesondere unmittelbar auf ein Unfallgeschehen bezogenen Lösungen zur Verbesserung der Sicherheit eines Fahrzeuginsassen sind Lösungen bekannt, die Sicherheit von Fahrzeuginsassen auch in Hinblick auf von einem Unfallgeschehen losgelösten oder lediglich mittelbar mit diesem in Verbindung stehenden medizinischen Komplikationen zu verbessern. So erleiden beispielsweise jedes Jahr etliche Fahrer von Kraftfahrzeugen während der Fahrt einen Infarkt respektive einen Herzstillstand, was infolgedessen häufig zu schweren Unfallgeschehen führt.
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Hinsichtlich beider vorstehender Zusammenhänge ist z. B. aus der
DE 10 2004 046 305 A1 ein Rückhaltesystem mit einem Sicherheitsgurt bekannt, über welches Informationen hinsichtlich der Atem- und/oder Herzaktivität eines sich auf einem Fahrzeugsitz befindenden Fahrzeuginsassen bestimmt wird. Hierfür ist vorgesehen, dass innerhalb eines Gurtschlosses, in welchem der Sicherheitsgurt arretiert wird, ein Kraftsensor angeordnet ist, über den die mechanische Spannung des Sicherheitsgurts gemessen wird. Auf Basis der ermittelten Informationen soll unabhängig von oder vor einem Unfallgeschehen, z. B. bei kritischen Vitalfunktionen oder starken Belastungen des Fahrzeuginsassen, respektive nach einem Unfallgeschehen in Fahrzeugfunktionen und/oder in die Funktion des Rückhaltesystems eingegriffen werden. Unabhängig eines Unfalls kann beispielsweise das Motormanagement oder auch die Lautstärke der Unterhaltungselektronik beeinflusst werden, um die Fahrweise und/oder die Belastung des Fahrzeuginsassen zu verändern. Zudem ist es möglich, dass ein Gurtstraffer und/oder ein Airbag bei einem zu erwartenden Unfallgeschehen aufgrund eines erkannten Atem- und/oder Herzstillstands ausgelöst wird. Zugleich oder nach einem Unfallgeschehen kann ferner automatisiert ein Notruf abgesetzt werden, um einen Rettungseinsatz einzuleiten.
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Überdies offenbart die
DE 10 2018 206 324 A1 eine Sicherheitsvorrichtung der eingangs genannten Art, wobei über den Sicherheitsgurt der Sicherheitsvorrichtung eine Lungenmassage oder eine Herzdruckmassage auf den Fahrzeuginsassen ausübbar ist; dies in dem Fall, dass z. B. aufgrund eines Unfalls oder aber aufgrund eines Schocks nach einem Insektenstich oder eines Infarkts ein Herzstillsand vorliegt. Hierfür ist vorgesehen, dass ein Sicherheitsgurt der Sicherheitsvorrichtung den Thorax des Fahrzeuginsassen periodisch kontrahiert, wofür bei einem innerhalb des Kraftfahrzeugs angeordneten Dreipunktgurt der Schultergurt mittels eines oder mehrerer Gurtstraffer periodisch angespannt und entlastet wird. Dabei sind jedoch die erzielbaren Kräfte und somit die zu erreichenden Kontraktionswege des Thorax mit einem solchen diagonal verlaufenden Schultergurt gering. Es werden durch die
DE 10 2018 206 324 A1 ferner zwar auch Ausführungen mit Fünf- und Siebenpunktgurten vorgeschlagen, eine Anordnung solcher in einem Personenkraftwagen ist jedoch als äußerst nachteilig anzusehen. Diese sind überaus komplex anzulegen, womit eine Akzeptanz bei einem durchschnittlichen Fahrzeuginsassen eines solchen Personenkraftwagens kaum gegeben ist.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Sicherheitsvorrichtung der eingangs genannten Art derart auszuführen, dass die Sicherheit eines Fahrzeuginsassen auch abseits von Unfallsituationen gesteigert ist und eine hohe Akzeptanz gegenüber der Sicherheitsgurtvorrichtung vorliegt.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Sicherheitsvorrichtung gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Die Unteransprüche betreffen besonders zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung.
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Erfindungsgemäß ist also eine Sicherheitsvorrichtung zur Anordnung in einem Kraftfahrzeug vorgesehen, welche der Reanimationshilfe für einen Fahrzeuginsassen dient. Die Sicherheitsvorrichtung weist dabei einen Kraftfahrzeugsitz und eine, insbesondere dem Kraftfahrzeugsitz zugeordnete Sicherheitsgurteinrichtung mit zumindest zwei im Gebrauch der Sicherheitsgurteinrichtung ausgebildeten Gurtelementen auf. Hierbei bildet in einer Regelgebrauchsstellung der Sicherheitsgurteinrichtung ein erstes Gurtelement einen Beckengurt und ein zweites Gurtelement einen Schultergurt aus. Darüber hinaus ist die Sicherheitsgurteinrichtung zudem mit zumindest einem zur wiederholten Betätigung eingerichteten Straffer verbunden. Erfindungsgemäß ist ferner zumindest ein Teilbereich wenigstens eines der Gurtelemente, die zumindest einteilig ausgeführte Sicherheitsgurteinrichtung aus der Regelgebrauchsstellung in eine Reanimationsstellung überführend, verlagerbar, wobei das Gurtelement in der Reanimationsstellung einen, insbesondere quer zur (Höhen-)Längsachse einer Rückenlehne des Kraftfahrzeugsitzes verlaufenden Brustgurt ausbildet. Dabei ist zumindest das den Brustgurt ausbildende Gurtelement über den zumindest einen motorisch betriebenen Straffer periodisch straffbar und/oder entspannbar, insbesondere so, dass ein auf den Thorax des Fahrzeuginsassen wirkender Kontraktionsweg in Richtung des Kraftfahrzeugsitzes ausbildbar ist. Hierbei kann die Sicherheitsgurteinrichtung in der Regelgebrauchsstellung im Wesentlichen als ein aus dem Stand der Technik bekannter Sicherheitsgurt, insbesondere ein Dreipunktgurt, mit einteiligem Gurtband ausgeführt sein, wobei die Gurtelemente durch Gurtabschnitte des Sicherheitsgurts gebildet sind. Andererseits ist jedoch ebenfalls möglich, dass die wenigstens zwei Gurtelemente der Sicherheitsgurteinrichtung separat voneinander ausgeführt sind und die Sicherheitsgurteinrichtung somit zumindest zweiteilig ausgeführt ist. In beiden Fällen kann die Sicherheitsgurteinrichtung jedoch durch den Fahrzeuginsassen in im Grunde gewohnter Weise durch Anlegen der Sicherheitsgurteinrichtung aus einer Nichtgebrauchsstellung in die Regelgebrauchsstellung überführt werden. Da hierdurch im Vergleich zu einem Dreipunktgurt aus dem Stand der Technik im Wesentlichen keine Umgewöhnung bei der Verwendung der Sicherheitsgurteinrichtung durch den Fahrzeuginsassen notwendig ist, wird die Akzeptanz bei dem Fahrzeuginsassen deutlich gesteigert. Erst bei Bedarf, d. h. bei Eintritt eines medizinischen Notfalls, wie z. B. einem Infarkt, der aufgrund eines Herzstillstands eine Reanimation bedingt, wird die Sicherheitsgurteinrichtung durch Verlagern wenigstens eines Gurtelements aus der Regelgebrauchsstellung in die Reanimationsstellung überführt. Dabei kann das verlagerte Gurtelement dasjenige sein, welches in der Regelgebrauchsstellung den Beckengurt oder den Schultergurt ausbildet. Darüber hinaus ist es jedoch auch denkbar, dass beide, in der Regelgebrauchsstellung Beckengurt und/oder Schultergurt ausbildende Gurtelemente zum Überführen der Sicherheitsgurteinrichtung in die Reanimationsstellung verlagert werden. Das Verlagern der Gurteinheit kann dabei automatisiert oder manuell, hierbei insbesondere durch eine dritte Person, z. B. einen Ersthelfer oder eine Rettungskraft, erfolgen. Nach dem Verlagern liegt in der Reanimationsstellung entsprechend der durch ein Gurtelement oder beide Gurtelemente gebildete Brustgurt vor, wobei sich mittels Straffens und/oder Entspannens des Brustgurts über den Straffer in gewinnbringender Weise eine Reanimation des sich auf dem Kraftfahrzeugsitz befindenden Fahrzeuginsassen durchführen lässt.
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Der Straffer könnte z. B. als ein reversibler Retraktor ausgeführt sein, welcher hierfür einen zur wiederholten Betätigung eingerichteten Strafferantrieb aufweist oder mit einem solchen verbunden ist. Der Strafferantrieb würde dabei in bevorzugter Weise als Elektromotor ausgeführt sein. Für das bei einer Reanimation erfolgende Straffen und/oder Entspannen des Brustgurts und somit zumindest eines Gurtelements würde insbesondere ein Teil von diesem bevorzugt in das Innere des Retraktors eingezogen oder aus diesem ausgelassen werden, sodass eine Gurtlose verringert oder vergrößert wird. Dies kann z. B. durch Auf- und Abrollen eines Gurtbands der Gurtelemente bewirkt werden.
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In einer überaus vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist zum Überführen der Sicherheitsgurteinrichtung in die Reanimationsstellung ein Gurtelement über zumindest eine, dieses Gurtelement - zumindest teilweise aufspannende und - sitzseitig und/oder karosserieseitig festlegende Anbindungseinheit der Sicherheitsvorrichtung bewegbar und/oder verschwenkbar gelagert. Hierbei kann dies folglich auch durch eine bewegbare und/oder verschwenkbare Lagerung der Anbindungseinheit selbst realisiert sein. Neben dem Überführen der Sicherheitsgurteinrichtung durch Verlagern des Gurtelements über lediglich eine Anbindungseinheit besteht natürlich auch die Möglichkeit, das Verlagern über bevorzugt zwei Anbindungseinheiten zu verwirklichen. Das Verlagern über die Anbindungseinheiten hat dabei den Vorteil, dass keine zusätzlichen Bauelemente zur Verlagerung des Gurtelements vorgesehen werden müssen, wodurch in einem Kraftfahrzeug bereits lediglich sehr begrenzt vorhandener Bauraum eingespart und Kosten gesenkt werden können. Insbesondere beim Verlagern eines oder beider Gurtelemente durch ein - lineares - Bewegen entlang der Rückenlehne des Kraftfahrzeugsitzes ist hierbei bevorzugt angedacht, das Verlagern des Gurtelements durch Verlagern der Anbindungseinheit oder -einheiten selbst zu realisieren. Beim Verlagern eines Gurtelements oder beider Gurtelemente durch ein Verschwenken kann insbesondere auch lediglich das Gurtelement selbst verschwenkt werden. Ein Verschwenken einer Anbindungseinheit oder bevorzugt zweier Anbindungseinheiten zur Verlagerung der über die Anbindungseinheiten aufgespannten Gurteinheit ist jedoch ebenso möglich.
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Darüber hinaus stellt sich eine Ausführungsform der Erfindung als gewinnbringend dar, wenn eine Anbindungseinheit eines Gurtelements ortsfest angebunden ist und zum Überführen der Sicherheitsgurteinrichtung in die Reanimationsstellung zumindest ein Teilbereich des Gurtelements, insbesondere das Gurtelement längend und/oder kürzend, über zumindest einen an das Gurtelement, hierbei insbesondere an ein Gurtband des Gurtelements, ankoppelbaren oder angekoppelten Mitnehmer bewegbar ist. Der Mitnehmer oder die Mitnehmer wären somit zusätzlich zu den Anbindungseinheiten für die Sicherheitsgurtvorrichtung ausgeführt, wobei ein Gurtelement einerseits stets an einen oder bevorzugt zwei Mitnehmer gekoppelt sein kann. Andererseits ist denkbar, dass das Gurtband erst bei einer Bewegung eines Mitnehmers an diesen gekoppelt wird, wofür der Mitnehmer z. B. einen zumindest teilweise offenen Greifer, wie einen Haken, aufweisen sollte. Dieser Greifer kann ferner schließbar ausgeführt sein, um eine zuverlässige Kopplung zwischen Mitnehmer und Gurtelement gewährleisten zu können. Das Überführen der Sicherheitsgurtvorrichtung durch die Verlagerung zumindest eines Teilbereichs eines Gurtelements über wenigstens einen Mitnehmer bietet insbesondere den Vorteil, dass das Straffen und/oder Entspannen des Teilbereichs des Gurtelements unmittelbar am Teilbereich erfolgen kann, was die dann über die Mitnehmer erfolgende Einleitung der für eine Herzdruckmassage benötigten Kontraktionskräfte verbessert. Ferner kann auch der Kontraktionsweg gesteigert werden.
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Grundsätzlich ist vorgesehen, dass ein Gurtelement zweiseitig, insbesondere über beide Enden des Gurtelements, verlagert wird. Somit sind Ausführungen der Sicherheitsvorrichtung, bei welchen das Verlagern eines Gurtelements über zwei Anbindungseinheiten oder zwei Mitnehmer verwirklicht ist, die Regel. Eine Mischform, bei welcher das Verlagern eines Gurtelements über eine Anbindungseinheit und einen Mitnehmer erfolgt, ist jedoch ebenfalls denkbar.
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In praxisgerechter Weiterbildung der Erfindung ist eine Anbindungseinheit zudem ein einen Straffer ausbildender, reversibler Retraktor, eine Gurtschlossgruppe aus Gurtschloss und Schlosszunge, ein Endbeschlag oder ein Umlenkbeschlag. So sind im Wesentlichen Standardkomponenten zur Ausführung der Anbindungseinheiten vorgesehen, sodass weitreichende Spezialanfertigungen vermieden und somit Kosten gesenkt werden können.
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In Erfolg versprechender Weise ist in einer Gestaltungsform der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung ferner angedacht, dass die Sicherheitsvorrichtung wenigstens zwei, insbesondere parallel und/oder in Reihe zueinander angeordnete Führungen aufweist, über welche zum Überführen der Sicherheitsgurteinrichtung in die Reanimationsstellung - durch Verlagern zumindest eines Teilbereichs eines Gurtelements - jeweils eine Anbindungseinheit oder ein Mitnehmer bewegbar gelagert ist. Dies vereinfacht sowohl ein manuelles sowie bevorzugt ein automatisiertes Verlagern zumindest eines Teilbereichs eines Gurtelements und somit das Ausbilden der Reanimationsstellung der Sicherheitsgurteinrichtung. Gerade bei einer manuellen Verlagerung muss z. B. eine Anbindungseinheit und/oder ein Mitnehmer nicht frei gehandhabt, sondern lediglich entlang der Führung bewegt werden, was bei einem medizinischen Notfall und der damit einhergehenden Stresssituation für eine dritte Person überaus vorteilhaft ist. Das betreffende Gurtelement müsste somit lediglich über die Anbindungseinheiten und/oder Mitnehmer entlang der Führung bewegt respektive verschoben und den Brustgurt ausbildend festgelegt werden. Bei einer automatisierten Verlagerung ermöglicht die Führung das Ausbilden der Reanimationsstellung durch ein Bewegen respektive Verschieben der Anbindungseinheiten und/oder der Mitnehmer mittels eines Stellantriebs. Die Führungen sollen hierbei seitlich des Kraftfahrzeugsitzes, insbesondere in oder an diesem, angeordnet sein.
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Als überaus vielversprechend ist eine Ausbildung der Erfindung zudem dann anzusehen, wenn die Führung als eine in einer Rückenlehne des Kraftfahrzeugsitzes angeordnete Linearführung in Form eines Spindelantriebs ausgeführt ist oder einen solchen aufweist. Ein solcher Spindelantrieb lässt sich sehr kompakt ausführen und eignet sich aus diesem Grund optimal zur Anordnung in der Rückenlehne des Kraftfahrzeugsitzes. Zudem lassen sich über den Spindelantrieb vergleichsweise hohe Kräfte zur Verlagerung zumindest eines Teilbereichs eines Gurtelements und zudem hohe Verlagerungsgeschwindigkeiten bereitstellen.
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Eine weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt zudem darin begründet, dass ein Straffer als ein wenigstens mit einem Mitnehmer gekoppelter, motorisch angetriebener Exzenter ausgeführt ist, welcher in einer Rückenlehne des Kraftfahrzeugsitzes angeordnet ist. Der Exzenter könnte dabei insbesondere über einen Elektromotor angetrieben werden, die Kopplung an den Mitnehmer zudem durch Verbindung über ein z. B. als Koppelstange ausgebildetes Koppelelement ausgeführt sein. Vor allem durch die Anordnung in die Rückenlehne und der damit verbundenen Funktionsintegration lässt sich vorteilhaft im Kraftfahrzeug verknappt vorhandener Bauraum ausnutzen. Zudem sind die Abstände zwischen Mitnehmer und Exzenter durch die Anordnung in der Rückenlehne gering, sodass sich komplexere, ausgedehnte Koppelmechanismen gewinnbringend vermeiden lassen. Insbesondere das Zusammenwirken mit einer bevorzugt als Spindelantrieb ausgeführten Linearführung gewährleistet dabei eine optimale Verlagerung der Mitnehmer und somit zumindest eines Teilbereichs eines Gurtelements.
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In einer mit Vorteil behafteten Weiterbildung der Erfindung ist darüber hinaus vorgesehen, dass der Kraftfahrzeugsitz in eine Liegendposition überführbar ist und/oder das Verlagern eines Gurtelements in der Liegendposition des Kraftfahrzeugsitzes durch eine und/oder zusätzlich zu einer Lageveränderung des Kraftfahrzeugsitzes, insbesondere relativ zu einer Karosserie des Kraftfahrzeugs, bewirkbar ist. Durch die Überführung des Kraftfahrzeugsitzes in eine Liegendposition und einem nach der Überführung erfolgendem Überführen der Sicherheitsgurteinrichtung in die Reanimationsstellung ist der Fahrzeuginsasse beim Durchführen einer Reanimation mittels einer Herzdruckmassage in vorteilhafter Weise schwerkraftbedingt im Kraftfahrzeugsitz gesichert und die Wahrscheinlichkeit einer Lageveränderung des bewusstlosen Fahrzeuginsassen aufgrund der durch das Straffen und/oder Entspannen des Brustgurts auf den Fahrzeuginsassen wirkenden Kräfte deutlich minimiert. Die Lageveränderung des Kraftfahrzeugsitzes zum Überführen der Sicherheitsgurteinrichtung in die Reanimationsstellung bietet ferner den Vorteil, dass zum Verlagern eines Gurtelements, hierbei entsprechend relativ zum Kraftfahrzeugsitz, bereits in einem Kraftfahrzeug zur Lageveränderung des Kraftfahrzeugsitzes, beispielsweise zur Sitzverstellung im Zuge der Größenanpassung an den Fahrzeuginsassen, vorhandene Stellglieder Verwendung finden können. Somit ist die weitere Anordnung von Stellgliedern zur Verlagerung zumindest eines Teilbereichs eines Gurtelements nicht notwendig oder es sind gewinnbringend lediglich geringe Stellwege vorzusehen.
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Darüber hinaus ist eine Ausführungsform der Erfindung als besonders gewinnbringend zu betrachten, bei welcher eine Anbindungseinheit und/oder ein Mitnehmer eine Linearstelleinrichtung aufweist, über welche zum Überführen der Sicherheitsgurteinrichtung in die Reanimationsstellung zumindest ein Teilbereich des Gurtelements, entgegen des Kraftfahrzeugsitzes gerichtet, zum Kraftfahrzeugsitz beabstandbar ist. Aufgrund der über die Linearstelleinrichtung ermöglichten Beabstandung eines Teilbereichs oder des gesamten Gurtelements lässt sich der Abstand zum sich auf dem Kraftfahrzeugsitz befindenden Fahrzeuginsassen bei der Ausbildung der Reanimationsstellung verändern. Hierdurch lässt sich wiederum bei dem beim Überführen erfolgenden Verlagern zumindest des Teilbereichs der Gurteinheit eine Störung der Verlagerung, insbesondere durch eine Interaktion mit dem Fahrzeuginsassen, wie einem Verhaken, vorteilhaft vermeiden. In Verbindung mit der Ausbildung einer Liegendposition des Kraftfahrzeugsitzes kann die Linearstelleinrichtung beispielsweise eine Höhenverstellung eines Anbindungselements ausführen, über welche ein Gurtband des Gurtelements vom Fahrzeuginsassen abgehoben wird.
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Unter anderem im Zusammenhang mit dem Vorgenannten ist eine Ausführungsform der Erfindung zudem dann als vielversprechend anzusehen, wenn die Linearstelleinheit einen Straffer ausbildet. Eine zusätzliche Ausführung eines Straffers kann dadurch vermieden und die Funktion der Beabstandung zumindest eines Teilbereichs eines Gurtelements sowie das Straffen und/oder Entspannen zur Durchführung einer Herzdruckmassage über das Linearstellelement kombiniert werden. Hierdurch lassen sich wiederum die Kosten der Sicherheitsvorrichtung senken.
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Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips sind mehrere davon in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Die Zeichnungen zeigen in
- 1a, 1b eine Sicherheitsvorrichtung mit verlagerbaren Anbindungseinheiten;
- 2a, 2b eine Sicherheitsvorrichtung mit verlagerbaren Mitnehmern;
- 3 eine Weiterbildung eines Mitnehmers;
- 4a, 4b eine Rückenlehne eines Kraftfahrzeugsitzes mit integriertem Straffer;
- 5a, 5b eine Sicherheitsvorrichtung mit verlagerbarer Anbindungseinheit und verlagerbarem Mitnehmer;
- 6a, 6b eine Sicherheitsvorrichtung mit zweiteiliger Sicherheitsgurteinrichtung;
- 7a, 7b eine Sicherheitsvorrichtung mit zum Brustgurt verlagertem Schultergurt;
- 8a, 8b eine Sicherheitsvorrichtung mit zum Brustgurt verlagertem Beckengurt und Schultergurt;
- 9a, 9b eine Sicherheitsvorrichtung mit verschwenkbarem Beckengurt;
- 10a eine Sicherheitsvorrichtung mit in einer Schiene angeordnetem Kraftfahrzeugsitz;
- 10b, 10c eine Sicherheitsvorrichtung mit sich in Liegendposition befindendem Kraftfahrzeugsitz.
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Die 1a und 1b zeigen eine erste Weiterbildung der Sicherheitsvorrichtung 1, welche zur Anordnung in einem Kraftfahrzeug vorgesehen ist. Die Sicherheitsvorrichtung 1 dient hierbei der Reanimationshilfe für den Fahrzeuginsassen 20. Dabei weist die Sicherheitsvorrichtung 1 den Kraftfahrzeugsitz 2, auf welchem sich der Fahrzeuginsasse 20 befindet, und die Sicherheitsgurteinrichtung 3 mit den zwei im Gebrauch der Sicherheitsgurteinrichtung 3 ausgebildeten Gurtelementen 4, 5 auf. In der in der 1a aufgezeigten Regelgebrauchsstellung 7 der Sicherheitsgurteinrichtung 3 bildet das erste Gurtelement 4 hierbei einen Beckengurt, das zweite Gurtelement 5 zudem einen Schultergurt aus. Die Sicherheitsgurteinrichtung 3 ist somit im Wesentlichen als ein Dreipunktgurt mit einteiligem Gurtband 29 ausgeführt, wobei die Gurtelemente 4, 5 durch die Gurtabschnitte des Dreipunktgurts gebildet sind. Um nach dem Erkennen eines eine Herzdruckmassage des Fahrzeuginsassen 20 bedingenden medizinischen Notfalls durch eine nicht näher dargestellte Innenraumsensorik der Sicherheitsvorrichtung 1 oder durch eine dritte Person diese Herzdruckmassage über eine Fahrzeugelektronik des Kraftfahrzeugs, in welchem die Sicherheitsvorrichtung 1 angeordnet ist, gesteuert oder geregelt durchzuführen, wird die Sicherheitsgurteinrichtung 3 durch Verlagern des Gurtelements 4 in die in der 1b dargestellte Reanimationsstellung 8 überführt. Das Verlagern kann hierbei wiederum automatisiert, aufgrund eines Steuerimpulses der Fahrzeugelektronik oder manuell durch eine dritte Person, wie einen Ersthelfer oder eine Rettungskraft erfolgen. In der Reanimationsstellung 8 bildet das Gurtelement 4 dann einen Brustgurt aus, welcher im Wesentlichen quer zur Rückenlehne 18 des Kraftfahrzeugsitzes 2 vor dem Thorax 24 des Fahrzeuginsassen 20 verläuft. Zum Überführen der Sicherheitsgurteinrichtung 3 in die Reanimationsstellung 8 ist das Gurtelement 4 über die beiden das Gurtelement 4 aufspannenden sowie das Gurtelement 4 sitzseitig festlegenden Anbindungseinheiten 9 linear bewegbar gelagert. Hierfür sind die Anbindungseinheiten 9 selbst über die zwei sich seitlich an der Rückenlehne 18 gegenüberliegend und parallel zueinander angeordneten Führungen 17 linear bewegbar gelagert, wobei je eine Anbindungseinheit 9 in einer Führung 17 angeordnet ist. Bei den Anbindungseinheiten 9 handelt es sich dabei einerseits um die aus dem Gurtschloss 13 und der Schlosszunge 14 bestehende Gurtschlossgruppe 12 und dem Endbeschlag 15, welche in der Regelgebrauchsstellung 7 im Sitzbereich 25 des Kraftfahrzeugsitzes 2 positioniert sind. Um die Sicherheitsgurteinrichtung 3 durch Anschnallen aus deren Nichtgebrauchsstellung in die Regelgebrauchsstellung 7 zu überführen, wird in bekannter Weise die Schlosszunge 14 im Gurtschloss 13 arretiert. Zur Bereitstellung einer möglichst idealen Position zur Durchführung einer Herzdruckmassage in der Reanimationsstellung 8 weisen die Führungen 17 zudem mehrere Verriegelungspositionen 26 für die Anbindungseinheiten 9 auf, sodass die Reanimationsstellung 8 der Sicherheitsgurteinrichtung 3 an die Größe des Fahrzeuginsassen 20 anpassbar ist. Die sich aufgrund der Verriegelungspositionen 26 ergebenden, unterschiedlichen Lagen des den Brustgurt ausbildenden Gurtelements 4 sind in der 1b teils durch eine gestrichelte Darstellung des Gurtelements 4 aufgezeigt. Zur Durchführung der Herzdruckmassage ist die Sicherheitsgurteinrichtung 3 und - bedingt durch die einteilige Ausgestaltung der Sicherheitsgurteinrichtung 3 als Dreipunktgurt - somit auch das in der Reanimationsstellung 8 den Brustgurt bildende Gurtelement 4 über das den Schultergurt bildende Gurtelement 5 mit dem zur wiederholten Betätigung eingerichteten Straffer 6 verbunden. Dadurch ist der Brustgurt periodisch straffbar und/oder entspannbar. Aufgrund des Straffens wird dabei ein auf den Thorax 24 des Fahrzeuginsassen 20 wirkender Kontraktionsweg in Richtung der Rückenlehne 18 des Fahrzeugsitzes 2 bereitgestellt. Der Straffer 6 ist hierbei als reversibler Retraktor 11 ausgeführt, welcher einen zur wiederholten Betätigung eingerichteten Strafferantrieb aufweist, der als ein Elektromotor ausgebildet ist.
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Aus den 2a und 2b geht eine zweite Weiterbildung der Sicherheitsvorrichtung 1 hervor. Hierbei zu der Weiterbildung der Sicherheitsvorrichtung 1 der 1a und 1b abweichend wird die Sicherheitsgurteinrichtung 3 durch Verlagern des Teilbereichs 27 des Gurtelements 4 über die an das Gurtelement 5 angekoppelten Mitnehmer 10 aus der in der 2a dargestellten Regelgebrauchsstellung 7 in die in der 2b dargestellte Reanimationsstellung 8 überführt. Alle Anbindungseinheiten 9 der Sicherheitsgurteinrichtung 3 sind hingegen ortsfest ausgeführt. Zum Überführen der Sicherheitsgurteinrichtung 3 in die Reanimationsstellung 8 sind die Mitnehmer 10 wiederum über die zwei sich seitlich an der Rückenlehne 18 gegenüberliegend und parallel zueinander angeordneten Führungen 17 linear bewegbar gelagert, wobei je ein Mitnehmer 10 in einer Führung 17 angeordnet ist. Zur Durchführung einer Reanimation ist die Sicherheitsgurteinrichtung 3 im Gegensatz zur Weiterbildung der 1a und 1b mit zwei Straffern 6 verbunden, wobei sowohl das Gurtelement 4 als auch das Gurtelement 5 mit jeweils einem, wiederum als reversibler Retraktor 11 ausgeführtem Straffer 6 gekoppelt sind. So können die in der Reanimationsstellung 8 durch das periodische Straffen und Entspannen von Brustgurt und Schultergurt auf den Thorax 24 des Fahrzeuginsassen 20 wirkenden Kräfte und damit der in Richtung des Kraftfahrzeugsitzes 2 auf den Fahrzeuginsassen 20 wirkende Kontraktionsweg gesteigert werden. Dies erhöht die Effizienz der zur Reanimation durchgeführten Herzdruckmassage.
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Die 3 zeigt eine mögliche Ausgestaltung eines Mitnehmers 10, wobei dieser einen teilweise offenen Greifer 28 in Form eines Hakens aufweist, über welchen das Gurtband 29 des Gurtelements 4 an den Mitnehmer 10 ankoppelbar ist. Der Mitnehmer 10 ist weiterhin in der Führung 17 linear bewegbar gelagert.
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Den 4a und 4b ist eine alternative Ausgestaltung zu der in den 2a und 2b gezeigten Ausführungsform zum Überführen der Sicherheitsgurteinrichtung 3 in die Reanimationsstellung 8 sowie zum periodischen Straffen und Entspannen des Teilbereichs 27 der Gurtelement 4 in der Reanimationsstellung 8 zu entnehmen. Hierbei ist im Schnitt durch die Rückenlehne 18 des Kraftfahrzeugsitzes 2 in Teilansicht dargestellt, dass die Führung 17 als eine in der Rückenlehne 18 des in den 2a und 2b aufgezeigten Kraftfahrzeugsitzes 2 angeordnete Linearführung in Form des Spindelantriebs 19 ausgeführt ist. Über den Spindelantrieb 19 ist der Mitnehmer 10 entlang der Rückenlehne 18 linear bewegbar ausgeführt, wobei dieser Mitnehmer 10 einen Greifer 28 aufweist, welcher verschließbar ausgeführt ist. Grundsätzlich sind hierbei je zwei Mitnehmer 10 sowie zwei Spindelantriebe 19 angeordnet. Darüber hinaus ist in dieser Ausgestaltung der Straffer 6, über welchen das periodische Straffen und Entspannen des in der 2b gezeigten Teilbereichs 27 des Gurtelements 4 erfolgt, als der mit den Mitnehmern 10 gekoppelte und motorisch angetriebene Exzenter 21 ausgeführt. Dieser ist folglich ebenfalls in der Rückenlehne 18 des Kraftfahrzeugsitzes 2 angeordnet. Der Exzenter 21 ist dabei kopfseitig des Spindelantriebs 19 über das als Koppelstange ausgeführte Koppelelement 30 mit dem Spindelantrieb 19 schubdrehbeweglich verbunden, sodass der Spindelantrieb 19 um dessen fußseitigen Drehpunkt 31 verschwenkbar ist. Das Verschwenken des Spindelantriebs 19 führt dabei zum Straffen und Entspannen des Teilbereichs 27 des Gurtelements 4, wobei der Kontraktionsweg über den Hub des Exzenters 21 beeinflussbar ist. Aufgrund des Verschlusses des Greifers 28, welcher beispielsweise beim Bewegen des Mitnehmers 10 über den Spindelantrieb 19 erfolgt, lässt sich der Hub des Exzenters 21 ideal auf das Gurtelement 4 übertragen.
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Aus den 5a bis 8b gehen weitere Ausführungsformen der Sicherheitsvorrichtung 1 hervor, welche sich jeweils in der Ausgestaltung der Überführung der Sicherheitsgurteinrichtung 3 aus der Regelgebrauchsstellung 7 in die Reanimationsstellung 8 unterscheiden. Hierbei ist in den 5a bis 6b, wie auch den Weiterbildungen der 1a bis 2b, ein Überführen der Sicherheitsgurteinrichtung 3 aus der Regelgebrauchsstellung 7 in die Reanimationsstellung 8 durch ein Verlagern des Gurtelements 4 respektive der Anbindungseinheiten 9 und/oder der Mitnehmer 10 entlang der Rückenlehne 18 entgegen des Sitzbereichs 25 des Kraftfahrzeugsitzes 2 aufgezeigt.
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Den 5a und 5b ist im Speziellen das Überführen der einteilig ausgeführten Sicherheitsgurteinrichtung 3 aus der Regelgebrauchsstellung 7 in die Reanimationsstellung 8 durch das Verlagern des Gurtelements 4 über die in einer der zwei Führungen 17 linear bewegbar gelagerte Anbindungseinheit 9 und den in der weiteren Führung 17 linear bewegbar gelagerten Mitnehmer 10 zu entnehmen. Die in einer der Führungen 17 gelagerte Anbindungseinheit 9 ist hierbei als Gurtschlossgruppe 12 ausgeführt. Die weiteren Anbindungseinheiten 9 sind hingegen ortsfest ausgeführt.
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Die 6a und 6b zeigen das Überführen der hierbei zweiteilig ausgeführten Sicherheitsgurteinrichtung 3 aus der Regelgebrauchsstellung 7 in die Reanimationsstellung 8. Die zwei Gurtelemente 4, 5 der Sicherheitsgurteinrichtung 3 sind folglich separat voneinander ausgeführt, wobei das in der Regelgebrauchsstellung 7 den Beckengurt und in der Reanimationsstellung 8 den Brustgurt ausbildende Gurtelement 4 unabhängig vom den Schultergurt ausbildenden Gurtelement 5 verlagerbar ist. Hierzu sind die beiden das Gurtelement 4 aufspannenden Anbindungseinheiten 9 in den zwei Führungen 17 linear bewegbar gelagert, wobei eine der Anbindungseinheiten 9 des Gurtelements 4 als Gurtschlossgruppe 12 und die weitere Anbindungseinheit 9 des Gurtelements 4 als reversibler Retraktor 11 ausgeführt ist. Der reversible Retraktor 11 bildet hierbei wiederum den Straffer 6 aus. Die weiteren Anbindungseinheiten 9 des Gurtelements 5 sind hingegen ortsfest angeordnet.
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Durch die 7a und 7b wird eine Sicherheitsvorrichtung 1 offenbart, bei welcher, im Gegensatz zu den durch die z. B. aus den 1a bis 2b sowie 5a bis 6b bekannten Ausführungsformen, das Überführen der Sicherheitsgurteinrichtung 3 aus der in der 7a dargestellten Regelgebrauchsstellung 7 in die in der 7b aufgezeigte Reanimationsstellung 8 durch Verlagern des in der Regelgebrauchsstellung 7 den Schultergurt ausbildenden Gurtelements 5 verwirklicht ist. Hierfür sind die das Gurtelement 5 aufspannenden zwei Anbindungseinheiten 9 wiederum in den zwei Führungen 17 gelagert. Die Führungen 17 sind dabei abermals sich seitlich an der Rückenlehne 18 gegenüberliegend sowie parallel zueinander angeordnet, zudem jedoch entlang der Rückenlehne 18 zueinander versetzt, sodass das im Kopf- und/oder Schulterbereich 32 angeordnete und als Umlenkbeschlag 16 ausgeführte Anbindungseinheit 9 sowie die im Sitzbereich 25 angeordnete und als Gurtschlossgruppe 12 ausgeführte Anbindungseinheit 9 des Gurtelements 5 in den Führungen 17 linear bewegbar gelagert sind. Das zum Verlagern des Gurtelements 5 erfolgende Bewegen der Anbindungseinheiten 9 erfolgt dabei für den Umlenkbeschlag 16 in Richtung des Sitzbereichs 25 und für die Gurtschlossgruppe 12 entgegen des Sitzbereichs 25 des Kraftfahrzeugsitzes 2, sodass das Gurtelement 5 in der Reanimationsstellung 8 einen Brustgurt ausbildet.
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In den 8a und 8b ist darüber hinaus eine Sicherheitsvorrichtung 1 offenbart, bei welcher das Überführen der Sicherheitsgurteinrichtung 3 aus der in der 8a dargestellten Regelgebrauchsstellung 7 in die in der 8b aufgezeigte Reanimationsstellung 8 durch Verlagern des in der Regelgebrauchsstellung 7 den Beckengurt ausbildenden Gurtelements 4 sowie des den Schultergurt ausbildenden Gurtelements 5 realisiert ist. Hierfür weist die Sicherheitsvorrichtung 1 drei Führungen 17 auf, wobei zwei der Führungen 17 an einer Seite der Rückenlehne 18 des Kraftfahrzeugsitzes 2 in Reihe zueinander angeordnet sind. Die weitere Führung 17 ist zu den zwei in Reihe angeordneten Führungen 17 wiederum seitlich an der Rückenlehne 18 gegenüberliegend sowie parallel zu diesen angeordnet. In jeder der drei Führungen 17 ist dabei jeweils eine der drei Anbindungseinheiten 9 linear bewegbar gelagert, wobei die drei Anbindungseinheiten 9 die beiden Gurtabschnitte 4, 5 aufspannen. Dabei ist die als Gurtschlossgruppe 12 ausgeführte Anbindungseinheit 9 dem Gurtelement 4 sowie dem Gurtelement 5 zugeordnet. Die weiteren in den Führungen 17 gelagerten Anbindungseinheiten 9 sind zudem als Endbeschlag 15 sowie als Umlenkbeschlag 16 ausgeführt, wobei die Gurtschlossgruppe 12 sowie der Endbeschlag 15 in der Regelgebrauchsstellung 7 im Sitzbereich 25 und der Umlenkbeschlag 16 im Kopf- und/oder Schulterbereich 32 des Kraftfahrzeugsitzes 2 angeordnet sind. Das zum Verlagern der Gurtelemente 4, 5 erfolgende Bewegen der Anbindungselemente 9 erfolgt dabei für den Umlenkbeschlag 16 in Richtung des Sitzbereichs 25 und für die Gurtschlossgruppe 12 sowie den Endbeschlag 15 entgegen des Sitzbereichs 25 des Kraftfahrzeugsitzes 2, sodass die Gurtelemente 4, 5 in der Reanimationsstellung 8 einen Brustgurt ausbilden.
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Den 9a und 9b ist eine weitere Ausführungsform der Sicherheitsvorrichtung 1, hierbei in Seitenansicht und in Vorderansicht, zu entnehmen, wobei die Sicherheitsgurteinrichtung 3 wiederum durch Verlagern des Gurtelements 4 aus der jeweils in den 9a und 9b aufgezeigten Regelgebrauchsstellung 7 in die ebenfalls in den 9a und 9b aufgezeigte Reanimationsstellung 8 überführt wird. Zur Differenzierung ist die Sicherheitsgurteinrichtung 3 in der Regelgebrauchsstellung 7 in gestrichelter Form dargestellt. Das Gurtelement 4 wird in dieser Ausführungsform jedoch nicht durch eine lineare Bewegung, sondern durch ein Verschwenken entgegen des Sitzbereichs 25 des Kraftfahrzeugsitzes 2 verlagert. Hierfür ist das Gurtelement 4 je endseitig über die Anbindungseinheiten 9, hier eine Gurtschlossgruppe 12 sowie ein Endbeschlag 15, mit jeweils einem als Koppelstange ausgeführtem Koppelelement 30 drehfest verbunden. Die Gurtschlossgruppe 12 sowie der Endbeschlag 15 sind dabei über das jeweilige Koppelelement 30 um den Drehpunkt 31 verschwenkbar, sodass das Gurtelement 4 in der Reanimationsstellung 8 einen Brustgurt ausbildet.
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Die 10a zeigt eine Weiterbildung der Sicherheitsvorrichtung 1, wobei sich der Kraftfahrzeugsitz 2 und hierbei insbesondere die Rückenlehne 18 in Sitzposition befinden. Der Kraftfahrzeugsitz 2 sowie die Anbindungseinheiten 9 für das Gurtelement 4 der sich in der Regelgebrauchsstellung 7 befindenden Sicherheitsgurteinrichtung 3 sind dabei in der Schiene 33 lageveränderbar angeordnet. Die Anbindungseinheiten 9 sind hierbei als der Endbeschlag 15 sowie als eine z. B. in der 1a dargestellte Gurtschlossgruppe 12 ausgeführt, wobei diese in der 10a nicht näher aufgezeigt ist.
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Um die Sicherheitsgurteinrichtung 3 aus der in der 10a dargestellten Regelgebrauchsstellung 7 in die in der 10c aufgezeigte Reanimationsstellung 8 zu überführen, wird der Kraftfahrzeugsitz 2 in die in den 10b und 10c gezeigte Liegendposition 22 überführt. Das Verlagern des Gurtelements 4 erfolgt dann in der Liegendposition 22 durch Bewegen der Anbindungseinheiten 9 des Gurtelements 4 entgegen des Sitzbereichs 25 des Kraftfahrzeugsitzes 2 in der Schiene 33 sowie zusätzlich durch eine Lageveränderung des Kraftfahrzeugsitzes 2 über die Schiene 33. Hierbei besteht die Lageveränderung in einer Vorverlagerung des Kraftfahrzeugsitzes 2 gegenüber den Anbindungseinheiten 9. Um bei der Verlagerung des Kraftfahrzeugsitzes 2 sowie des Gurtelements 4 eine Interaktion, z. B. ein Verhaken des Gurtelements 4 mit dem Fahrzeuginsassen 20, zu vermeiden, weisen die Anbindungseinheiten 9 eine Linearstelleinrichtung 23 auf, über welche das Gurtelement 4, wie in der 10b aufgezeigt, entgegen des Kraftfahrzeugsitzes 2 gerichtet, zum Kraftfahrzeugsitz 2 beabstandbar ist. Das Linearstellelement 23 ist zugleich als Straffer 6 ausgebildet, sodass das Gurtelement 4 über dieses periodisch straffbar und entspannbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sicherheitsvorrichtung
- 2
- Kraftfahrzeugsitz
- 3
- Sicherheitsgurteinrichtung
- 4
- Gurtelement
- 5
- Gurtelement
- 6
- Straffer
- 7
- Regelgebrauchsstellung
- 8
- Reanimationsstellung
- 9
- Anbindungseinheit
- 10
- Mitnehmer
- 11
- Retraktor
- 12
- Gurtschlossgruppe
- 13
- Gurtschloss
- 14
- Schlosszunge
- 15
- Endbeschlag
- 16
- Umlenkbeschlag
- 17
- Führung
- 18
- Rückenlehne
- 19
- Spindelantrieb
- 20
- Fahrzeuginsasse
- 21
- Exzenter
- 22
- Liegendposition
- 23
- Linearstelleinrichtung
- 24
- Thorax
- 25
- Sitzbereich
- 26
- Verriegelungsposition
- 27
- Teilbereich
- 28
- Greifer
- 29
- Gurtband
- 30
- Koppelelement
- 31
- Drehpunkt
- 32
- Kopf- und/oder Schulterbereich
- 33
- Schiene
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004046305 A1 [0004]
- DE 102018206324 A1 [0005]