DE102021209546A1

DE102021209546A1 - Messvorrichtung, Messanordnung mit einer Messvorrichtung sowie Verfahren zur Bestimmung eines Falzluftmaßes

Info

Publication number: DE102021209546A1
Application number: DE102021209546.1A
Authority: DE
Inventors: Marko Budarick
Original assignee: Roto Frank Fenster und Tuertechnologie GmbH
Current assignee: Roto Frank Fenster und Tuertechnologie GmbH
Priority date: 2021-08-31
Filing date: 2021-08-31
Publication date: 2023-03-02
Anticipated expiration: 2041-09-01
Also published as: DE102021209546B4

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Messvorrichtung (26), insbesondere einen Falzluftmesser, zur Bestimmung verdeckter Spaltmaße (32) an zumindest teilweise oder überwiegend geschlossenen Fenstern und Türen mit einem Rahmenelement (12) und einem Flügelelement (14), aufweisend einen Winkelprofilanschlag (34) und einen Messanschlag (36), die zur Bestimmung des Spaltmaßes (32) in einer Messrichtung (38) zueinander beweglich gelagert sind. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Messanordnung (10) mit einer zwischen dem Rahmenelement (12) und dem Flügelelement (14) angeordneten Messvorrichtung (26) sowie ein Verfahren (100) zum Bestimmen des Spaltmaßes (32).

Description

Hintergrund der Erfindung
Die Erfindung betrifft eine Messvorrichtung, insbesondere einen Falzluftmesser, zur Bestimmung verdeckter Spaltmaße an Fenstern oder Türen mit einem Rahmenelement und einem öffnenbaren Flügelelement. Die Erfindung betrifft ferner eine Messanordnung mit einer solchen Messvorrichtung, einem Rahmenelement und einem Flügelelement sowie ein Verfahren zur Bestimmung des Spaltmaßes.
An drehbaren, kippbaren, dreh-kippbaren oder anderweitig öffenbaren Türen und Fenstern sind zwischen Rahmenelement und Flügelelement funktionsbedingte Spaltmaße notwendig. Das Spaltmaß im Überlappungsbereich von Rahmenelement und Flügelelement bzw. der Abstand in einer Rahmenelementebene zwischen Rahmenelement und Flügelelement im geschlossenen Zustand des Fensters - auch als Falzluft bezeichnet - gewährleistet dabei das funktionsgemäße Öffnen des Fensters oder der Türe durch Ausbilden des nötigen Bewegungsfreiraumes. Zudem gleicht die Falzluft temperaturbedingte Ausdehnungen des Rahmenelements und des Flügelelements aus.
Der Einstellung des korrekten Falzluftmaßes kommt daher in der Praxis eine entscheidende Bedeutung zu. Die hierfür erforderliche präzise Bestimmung des Falzluftmaßes muss dabei im geschlossenen Zustand des Fensters oder der Türe erfolgen. In diesem Zustand ist die Falzluft jedoch durch das Flügelelement verdeckt und in Folge dessen die Zugänglichkeit des Spaltes mit herkömmlichen Messmitteln wie beispielsweise Messschiebern nicht möglich.
Eine Bestimmung des Falzluftmaßes erfolgt daher üblicherweise umständlich und unpräzise durch Anlegen eines entsprechenden Messmittels bei geöffnetem oder teilgeöffnetem Fenster- oder Türflügel oder durch Einführen von Klötzchen, Knete oder dergleichen.
Aufgabe der Erfindung
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Bestimmung eines verdeckten Spaltmaßes an Fenstern oder Türen auf einfache, kostengünstige und zuverlässige Art bereitzustellen.
Beschreibung der Erfindung
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Messvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, einer Messanordnung gemäß Patentanspruch 15 und einem Verfahren gemäß Patentanspruch 16.
Mit anderen Worten wird die Aufgabe gelöst durch eine Messvorrichtung, insbesondere einem Falzluftmesser, zur Bestimmung verdeckter Spaltmaße an zumindest teilweise, insbesondere überwiegend, besonders bevorzugt vollständig, geschlossenen Fenstern und Türen mit einem Rahmenelement und einem Flügelelement.
Die Messvorrichtung weist hierzu einen Winkelprofilanschlag und einen Messanschlag auf, die in einer Messrichtung zueinander beweglich gelagert sind.
Dies ermöglicht die Vergrößerung und Verkleinerung der Abmessung der Messvorrichtung in einer Raumrichtung. Mit anderen Worten ist die Messvorrichtung ein- und ausfahrbar und kann stufenlos an zu ermittelnde Spaltabmessungen angepasst werden.
Der Winkelprofilanschlag weist erfindungsgemäß einen ersten Anschlagschenkel zur Anlage an einer öffnungsseitigen Rahmensichtfläche des Rahmenelements und einen zweiten Anschlagschenkel zur Anlage an einer Rahmenkante der öffnungsseitigen Rahmensichtfläche des Rahmenelements auf. Die Rahmenkante weist dabei in Richtung einer Rahmenöffnung, die durch Öffnen des Flügelelements freigegeben werden kann. Mit anderen Worten handelt es sich bei der Rahmenkante um eine dem Flügelelement in einer Rahmenelementebene zugewandte Kante, die bei geschlossenem Flügelelement durch das Flügelelement verdeckt ist.
Die Messvorrichtung, d.h. der Winkelprofilanschlag und/oder der Messanschlag ragen bei geschlossenem Flügelelement in der Rahmenelementebene über das Flügelelement hervor. Dies ermöglicht die Betätigung der Messvorrichtung bei geschlossenem Fenster oder geschlossener Türe, wobei der Messanschlag in das verdeckte Spaltmaß zwischen Rahmenelement und Flügelelement bewegt wird.
Der erste Anschlagschenkel und der Messanschlag sind zur Anordnung zwischen der öffnungsseitigen Rahmensichtfläche des Rahmenelements und dem Flügelelement in einem zumindest teilweise und/oder überwiegend und/oder vollständig geschlossenen Zustand des Fensters ausgebildet. Der Anschlagschenkel und der Messanschlag sind in ihren Aufbaumaßen an die typischen Abmessungen der zwischen Rahmenelement und Flügelelement vorkommenden Spaltabmessungen angepasst. Dies ermöglicht die Verwendung der Messvorrichtung für eine Vielzahl an Rahmenelement-Flügelelement-Kombinationen.
Die Messvorrichtung ist vorzugsweise werkzeugfrei betätigbar.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Messvorrichtung weist der erste Anschlagschenkel eine erste Aufnahmeausnehmung zur, insbesondere vollständigen, Aufnahme des Messanschlags auf. Hierdurch kann der Messanschlag möglichst vollständig in dem Anschlagschenkel angeordnet werden, wodurch das Aufbaumaß der Messvorrichtung weiter verringert werden kann. Die erste Aufnahmeausnehmung kann als Teilausnehmung oder als Durchgangsausnehmung ausgebildet sein.
Vorzugsweise weist der Messanschlag ein geringeres Aufbaumaß als der erste Anschlagschenkel auf. Hierdurch kann der Messanschlag hinsichtlich der Kontaktflächen des ersten Anschlagschenkels versenkt angeordnet werden. Dies begünstigt die Betätigung des Messanschlags bei geschlossenem Fenster oder geschlossener Türe, da die Anpresskraft des Flügelelements auf das Rahmenelement auf den Winkelprofilanschlag wirkt.
Bevorzugt ist eine Ausführungsform einer Messvorrichtung, bei der der Messanschlag an einer dem zweiten Anschlagschenkel zugewandten Seite des Winkelprofilanschlags angeordnet ist. Der Messanschlag befindet sich bei dieser Anordnung an der dem Flügelelement bzw. der Dichtung des Flügelelements abgewandten Seite. Hierdurch kann eine erhöhte Reibung durch die gummielastischen Eigenschaften der Dichtung vermieden werden. Der Messanschlag lässt sich mithin auch bei hohem Anpressdruck des Flügelelements auf die Messvorrichtung dennoch bewegen. Vorzugsweise weist der zweite Anschlagschenkel dabei eine, insbesondere nutförmige, zweite Aufnahmeausnehmung auf, die der Messanschlag bei Bewegung in Messrichtung durchgreift.
Besonders bevorzugt weist der erste Anschlagschenkel einen Durchgriff zur Bewegung des Messanschlags auf. Eine Betätigung des Messanschlags kann somit auch erfolgen, wenn der Winkelprofilanschlag den Messanschlag verdeckt.
Weiter bevorzugt ist eine Ausführungsform der Messvorrichtung, bei der der Winkelprofilanschlag ein L-Profil ausbildet und zwischen dem ersten und dem zweiten Anschlagschenkel einen Schenkelwinkel von 90° aufweist. Hierdurch kann die Messvorrichtung für eine Vielzahl üblicher Rahmenelemente verwendet werden. Darüber hinaus ist jedoch ebenso vorstellbar, dass der Schenkelwinkel an den zwischen Rahmensichtfläche und Rahmenkante vorhandenen Winkel eines Rahmenelements anpassbar ist. Dies kann vorzugsweise durch Deformieren des Anschlagschenkels erfolgen.
Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform der Messvorrichtung, nach der die Messvorrichtung in einem Kontaktabschnitt zwischen Rahmenelement und Flügelelement ein rahmenelementseitiges Aufbaumaß von höchsten 6 Millimetern, insbesondere von höchstens 4 Millimetern, besonders bevorzugt von höchstens 2 Millimetern aufweist. Hierdurch wird eine Anordnung an einem Großteil der handelsüblichen Rahmenelement-Flügelelement-Kombinationen sichergestellt. Vorzugsweise weist der gesamte Winkelprofilanschlag ein Aufbaumaß von höchsten 6 Millimetern, insbesondere von höchstens 4 Millimetern, besonders bevorzugt von höchstens 2 Millimetern, auf.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Messvorrichtung weist der erste Anschlagschenkel zumindest eine, insbesondere zumindest zwei, Griffflächen bzw. Halteflächen auf. Vorzugsweise weist der erste Anschlagschenkel zumindest eine, insbesondere zumindest zwei, besonders bevorzugt zumindest drei, Griffausnehmungen auf. Griffausnehmungen begünstigen die Handhabung der Messvorrichtung im bzw. am Rahmenelement angeordneten Zustand.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Messvorrichtung ist vorgesehen, dass der Messanschlag eine Betätigungsfläche aufweist. Vorzugsweise weist der Messanschlag eine Betätigungsausnehmung - beispielsweise in Ausbildung einer Mulde oder einer Verschiebefläche - oder einen Betätigungsvorsprung - beispielsweise in Ausbildung eines Knopfes oder eines Hebels - zur Bewegung des Messanschlags aufweist. Hierdurch kann die Betätigung des Messanschlags weiter verbessert werden.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Messvorrichtung sieht vor, dass der Messanschlag eine Markierung oder Skala und der Winkelprofilanschlag, insbesondere der erste Anschlagschenkel, konträr zum Messanschlag eine Skala oder eine Markierung aufweist und die relative Lage des Messanschlags zu dem zweiten Anschlagschenkel mittels Positionierung der Markierung in der Skala bestimmbar ist. Dies vereinfacht die Bestimmung des Spaltmaßes durch Ablesen des gemessenen Spaltmaßes.
Weiterhin bevorzugt ist eine Ausführungsform der Messvorrichtung, nach der der Messanschlag als, insbesondere L-profilförmiger, Messwinkel ausgebildet ist. Dies ermöglicht das Bestimmen des Spaltmaßes bei unebenen Kontaktflächen am Flügelelement.
Vorzugsweise weist der zweite Anschlagschenkel in diesem Fall eine zweite Aufnahmeausnehmung auf, die zur Durchführung des Messanschlags ausgebildet ist. Weiter vorzugsweise bildet die erste Aufnahmeausnehmung mit der zweiten Aufnahmeausnehmung eine gemeinsame Ausnehmung aus. Durch Ausbildung einer zweiten Aufnahmeausnehmung kann der als Messwinkel ausgebildete Messanschlag durch den Winkelprofilanschlag vollständig aufgenommen werden.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Messvorrichtung ein Fixierungsmittel zum Fixieren der relativen Lage zwischen Winkelprofilanschlag und Messanschlag auf. Vorzugsweise ist der Messanschlag an dem Winkelprofilanschlag selbsthemmend gelagert und/oder arretierbar angeordnet. Der Messanschlag verbleibt dabei ohne weitere Betätigung in einer ausgelenkten Position. Ein gemessenes Spaltmaß kann so auch nach Entfernen der Messvorrichtung aus der Messanordnung weiterhin ermittelt oder übertragen werden, beispielsweise durch späteres Anlegen eines separaten Messmittels.
Weiter bevorzugt ist eine Ausführungsform der Messvorrichtung, bei der der Messanschlag als Schieber ausgebildet ist und mittels einer Linearführung an dem Winkelprofilanschlag gelagert ist. Eine Linearführung wirkt sich besonders vorteilhaft auf eine einfache technische Umsetzbarkeit der Messvorrichtung aus.
In einer bevorzugten Weiterbildung der Messvorrichtung weist die Linearführung zwei an dem ersten Anschlagschenkel ausgebildete Schienen mit Kreissegmentquerschnitt und zwei an dem Messanschlag ausgebildete und komplementär in die Schienen greifende Gleitstücke auf. Die Schienen und Gleitstücke werden vorzugsweise während der Fertigung der Messvorrichtung durch entsprechende Gussverfahren und/oder durch mechanische Bearbeitung und/oder Druckverfahren und/oder eines anderen Herstellungsverfahrens hergestellt.
Alternativ oder zusätzlich dazu kann der Messanschlag als Schwenkarm ausgebildet und schwenkbar an dem Winkelprofilanschlag angeordnet sein. Hierdurch kann eine besonders komfortable Betätigung der Messvorrichtung erfolgen.
Die Aufgabe wird zudem gelöst durch eine Messanordnung mit einem Fenster oder einer Tür, aufweisend ein Rahmenelement und ein Flügelelement, sowie einer hier beschriebenen Messvorrichtung, wobei die Messvorrichtung in einem zumindest überwiegend, insbesondere vollständig, geschlossenen Zustand des Flügelelements zwischen dem Rahmenelement und dem Flügelelement angeordnet ist, wobei ein erster Anschlagschenkel eines Winkelprofilanschlags der Messvorrichtung an einer öffnungsseitigen Rahmensichtfläche des Rahmenelements und ein zweiter Anschlagschenkel des Winkelprofilanschlags an einer Rahmenkante der öffnungsseitigen Rahmensichtfläche des Rahmenelements anliegt, wobei der erste Anschlagschenkel an dem Flügelelement anliegt, und wobei ein Messanschlag der Messvorrichtung in einer Messrichtung auf das Flügelelement gerichtet ist.
Das Fenster oder die Türe ist vorzugsweise drehöffenbar ausgebildet. Dies ermöglicht die Anordnung der Messvorrichtung an einem Großteil der durch das Flügelelement freigegebenen Rahmenöffnung.
Weiter vorzugsweise ist die Messvorrichtung an einer Unterseite des Fensters oder der Türe bzw. an einer unteren Seite der freigebaren Rahmenöffnung angeordnet. Mit anderen Worten ist die Messrichtung vertikal nach oben gerichtet. Hierdurch kann die Messvorrichtung besonders einfach an dem Rahmenelement angeordnet werden.
Die Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Verfahren zum Bestimmen des Falzluftmaßes eines Fensters oder einer Türe einer hier beschriebenen Messanordnung, aufweisend die Verfahrensschritte:

a) Anordnen der Messvorrichtung zwischen Rahmenelement und Flügelelement;
b) Anlegen des Messanschlags an dem Flügelelement mittels Bewegen des Messanschlags in einer Messrichtung;
c) Ermitteln des Falzluftmaßes durch Bestimmen des Abstandes zwischen zweitem Anschlagschenkel und Messanschlag.

Verfahrensschritt a) betrifft die Anordnung der Messvorrichtung an einem Fenster oder einer Türe. Hierzu wird zunächst ein Flügelelement von einem Rahmenelement abgehoben. Mit anderen Worten wird das Fenster oder die Türe geöffnet. Anschließend ist das Rahmenelement zugänglich und die Messvorrichtung kann an das Rahmenelement angelegt werden. Dabei liegt vorzugsweise ein erster Anschlagschenkel an einer Rahmensichtfläche des Rahmenelements und ein zweiter Anschlagschenkel an einer Rahmenkante des Rahmenelements an.
Sodann kann das Flügelelement gegen das Rahmenelement bewegt werden. Mit anderen Worten wird das Fenster oder die Türe geschlossen. Das Flügelelement bzw. die Dichtung des Flügelelements wird dabei gegen die Rahmensichtfläche und die Messvorrichtung gepresst. Die Abmessungen der Messvorrichtung erlauben dabei, dass sich der erste Anschlagschenkel des Winkelprofilanschlags sowie der Messanschlag entlang der Rahmensichtfläche bzw. einer Rahmenelementebene erstrecken und über das Flügelelement hervorragen. Das Fenster wird vorzugsweise vollständig geschlossen. Anschließend ist die Messvorrichtung zwischen Rahmenelement und Flügelelement angeordnet.
Gemäß Verfahrensschritt b) wird nunmehr der Messanschlag an das Flügelelement angelegt. Dies erfolgt durch Bewegen des über das Flügelelement hervorragenden Messanschlags in einer Messrichtung der Messvorrichtung. Die Messrichtung liegt in der Rahmenelementebene. Der Messanschlag wird dabei vom Rahmenelement ausgehend in Richtung des Flügelelements bewegt, bis er am Flügelelement zum Anliegen kommt. Anschließend ist die Bewegung des Messanschlags in Messrichtung nicht weiter möglich.
Gemäß Verfahrensschritt c) erfolgt die Ermittlung des Spaltmaßes. Zwischen der mit dem Flügelelement in Kontakt stehenden Fläche des Messanschlags und der mit der Rahmenkante in Kontakt stehenden Fläche des zweiten Anschlagschenkels ist mit Abschluss des Verfahrensschrittes b) das Spaltmaß eingestellt. Die Messvorrichtung kann nunmehr durch Öffnen des Fensters oder der Türe entnommen werden und zur Bestimmung ein weiteres Messmittel angelegt werden. Vorzugsweise weist die Messvorrichtung in diesem Fall ein Fixierungsmittel des ausgelenkten Messanschlags auf. Als Fixierungsmittel kommen beispielsweise Arretierungsvorrichtungen oder selbsthemmende Führungen in Betracht.
Alternativ kann vorgesehen sein, dass das an der Messvorrichtung eingestellte Spaltmaß mittels einer an der Messvorrichtung angeordneten und/oder ausgebildeten Skala mit Markierung direkt abgelesen werden kann. Das Ablesen der Skala mit Markierung erfolgt vorzugsweise vor dem Entnehmen der Messvorrichtung.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in zweckmäßigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.
Figurenliste

1 zeigt eine erfindungsgemäße Messanordnung mit einem Rahmenelement, einem Flügelelement und einer ersten Ausführungsform einer Messvorrichtung bei eingefahrenem Messanschlag in einer perspektivischen Schnittansicht;
2 zeigt die Messanordnung aus 1 in einer Messposition des Messanschlags in einer geschnittenen Seitenansicht der Messanordnung;
3 zeigt die Messvorrichtung aus den 1 und 2 mit einem Winkelprofilanschlag und dem schiebbar an einem Winkelprofilanschlag angeordneten Messanschlag bei eingefahrenem Messanschlag;
4 zeigt die Messvorrichtung aus 3 bei teilweise ausgefahrenem Messanschlag;
5 zeigt eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Messvorrichtung mit einem schwenkbar an einem Winkelprofilanschlag angeordneten Messanschlag bei eingeschwenktem Messanschlag;
6 zeigt die Messvorrichtung aus 5 in einer rückseitigen Ansicht;
7 zeigt die Messvorrichtung aus den 5 und 6 bei teilweise ausgeschwenktem Messanschlag;
8 zeigt ein erfindungsgemäßes Verfahren in einer schematischen Blockdarstellung.

1 zeigt eine perspektivische Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Messanordnung 10. Die Messanordnung 10 weist ein Rahmenelement 12 und ein Flügelelement 14 auf. Derartige Rahmenelemente 12 und Flügelelemente 14 kommen üblicherweise im Bereich drehöffenbarer Fenster und Türen zum Einsatz. Das Rahmenelement 12 weist eine öffnungsseitige Rahmensichtfläche 16 und das Flügelelement 14 weist eine öffnungsseitige Flügelsichtfläche 18 auf. Die öffnungsseitige Rahmensichtfläche 16 und die öffnungsseitige Flügelsichtfläche 18 sind der Öffnungsseite 20 des Fensters oder der Türe zugewandt. Die Öffnungsseite 20 ist dabei diejenige Seite, in die eine Öffnungsrichtung 22 eines Fensters oder einer Türe gerichtet ist. Zur Abdichtung des Rahmenelements 12 gegenüber dem Flügelelement 14 weist das Flügelelement 14 eine umlaufende Flügeldichtung 24 auf, die gemäß der gezeigten Ausführungsform an der öffnungsseitigen Rahmensichtfläche 16 dichtend anliegt. Das Rahmenelement 12 und das Flügelelement 14 sind in einem geschlossenen Zustand des Fensters bzw. der Türe zueinander angeordnet.
Eine erste Ausführungsform einer Messvorrichtung 26 ist zwischen dem Rahmenelement 12 und dem Flügelelement 14 angeordnet. Die Messvorrichtung 26 weist ein rahmenelementseitiges Aufbaumaß 28 (siehe hierzu auch 2) auf, welches geringer ist als ein in Öffnungsrichtung 22 ausgebildetes - durch die Flügeldichtung 24 dichtend ausgefülltes - Flügelspaltmaß 30 (siehe hierzu auch 2) zwischen Rahmenelement 12 und Flügelelement 14. Hierdurch kann die Messvorrichtung 26 ohne Veränderung bzw. Beschädigung des Rahmenelements 12 und/oder des Flügelelements 14 bzw. der Flügeldichtung 24 zwischen Rahmenelement 12 und Flügelelement 14 positioniert werden. Mit anderen Worten kann das Fenster oder die Türe nach Anordnung der Messvorrichtung 26 weiterhin geöffnet und geschlossen werden.
2 zeigt eine geschnittene Seitenansicht der Messanordnung 10 aus 1. Die Messvorrichtung 26 ist zwischen Rahmenelement 12 und Flügelelement 14 in einem geschlossenen Zustand des Fensters oder der Türe positioniert. Das rahmenelementseitige Aufbaumaß 28 der Messvorrichtung 26 stellt mithin die Gesamtabmessung dar, welche die Messvorrichtung 26 im am Rahmenelement 12 positionierten Zustand in Öffnungsrichtung 22 über die Rahmensichtfläche 16 hervorragt. Das rahmelementseitige Aufbaumaß 28 ist geringer als ein Flügelspaltmaß 30, wodurch das Fenster oder die Türe funktionsgemäß verwendet werden kann. Die vorhandene Flügeldichtung 24 wird dabei im Bereich der Messvorrichtung 26 lediglich eingedrückt und liegt nach Entfernen der Messvorrichtung 26 wieder dichtend an der Rahmensichtfläche 16 an.
Durch entsprechende geschlossene Anordnung von Rahmenelement 12 zu Flügelelement 14 kann ein Falzluftmaß 32 zwischen Rahmenelement 12 und Flügelelement 14 besonders zuverlässig bestimmt werden. Darüber hinaus ist ebenfalls denkbar, das Falzluftmaß 32 in einer teilweise bzw. geringfügig geöffneten Position des Fensters oder der Türe zu bestimmen, soweit das Flügelelement 14 das Rahmenelement 12 entgegen der Öffnungsrichtung 22 ausreichend überlappt.
Die Messvorrichtung 26 weist einen Winkelprofilanschlag 34 und einen Messanschlag 36 auf. Der Messanschlag 36 ist in der gezeigten Ausführungsform entlang einer Messrichtung 38 schiebbar an dem Winkelprofilanschlag 34 angeordnet. Mit anderen Worten lässt sich die Relativlage zwischen dem Winkelprofilanschlag 34 und dem Messanschlag 36 translatorisch in der Messrichtung 38 verändern bzw. einstellen.
Der Winkelprofilanschlag 34 bildet einen ersten Anschlagschenkel 40 und einen zweiten Anschlagschenkel 42 aus. Der erste Anschlagschenkel 40 liegt in der Messanordnung 10 an der öffnungsseitigen Rahmensichtfläche 16 an. Der zweite Anschlagschenkel 42 liegt in der Messanordnung 10 an einer entgegen der Öffnungsrichtung 22 in das Rahmenelement 12 ragenden Rahmenkante 44 - hier eine Glasleistennut - an. Durch derartige Anlage der Messvorrichtung 26 befindet sich diese in einer Messausgangsposition zur Bestimmung des Falzluftmaßes 32.
Zudem kann vorgesehen sein, dass der zweite Anschlagschenkel 42 einen hakenartigen Hintergriff (nicht gezeigt) ausbildet, der in eine entsprechende Ausnehmung des Rahmenelements - beispielsweise die Glasleistennut - greift. Hierdurch kann die Messvorrichtung besonders sicher an dem Rahmenelement angeordnet werden.
Der erste Anschlagschenkel 40 ragt entgegen der Messrichtung 38 über das Flügelelement 14 entlang der Rahmensichtfläche 16, bzw. in einer Rahmenelementebene, hervor. Hierdurch ist die Messvorrichtung 26 auch im geschlossenen Zustand des Fensters oder der Türe zugänglich.
Zum Bestimmen des Falzluftmaßes 32 wird der Messanschlag 36 in einem bevorzugt geschlossenen Zustand des Fensters oder der Türe in der Messrichtung 38 bewegt, bis ein Kontakt zwischen dem Messanschlag 36 und dem Flügelelement 14 eintritt. Die Messvorrichtung 26 weist nun zwischen der in Kontakt mit der Rahmenkante 44 befindlichen Seite des zweiten Anschlagschenkels 42 und der in Kontakt mit dem Flügelelement 14 befindlichen Seite des Messanschlags 36 das Falzluftmaß 32 auf. Anschließend kann die Messvorrichtung 26 aus der Anordnung von Rahmenelement 12 und Flügelelement 14 durch Öffnen der Türe oder des Fensters entfernt werden.
3 zeigt die Messvorrichtung 26 aus den 1 und 2. In der gezeigten Ausführungsform weist der Winkelprofilanschlag 34 einen Schenkelwinkel 46 zwischen dem erstem Anschlagschenkel 40 und dem zweitem Anschlagschenkel 42 auf. Der Schenkelwinkel 46 beträgt bei der gezeigten Ausführungsform 90°. Hierdurch kann der Winkelprofilanschlag 34 und mithin die Messvorrichtung 26 besonders vorteilhaft bei einem Großteil der handelsüblichen Rahmenelemente 12 verwendet werden. Darüber hinaus ist vorstellbar, dass der Schenkelwinkel 46 an Sonder-Rahmenelemente mit einem abweichenden Winkel zwischen Rahmensichtfläche 16 und Rahmenkante 44 angepasst werden kann. Dies kann beispielsweise durch eine Deformierung des Winkelprofilanschlags 34 erfolgen.
Der Winkelprofilanschlag 34 bzw. der erste Anschlagschenkel 40 und der zweite Anschlagschenkel 42 bilden ein L-Profil aus. Hierdurch kann der Winkelprofilanschlag 34 besonders vorteilhaft zwischen einem Rahmenelement 12 und einem Flügelelement 14 positioniert werden, ohne dass dies zu ungewollten Kollisionen führt.
Ausführungsgemäß ist der Winkelprofilanschlag 34 in seiner Quererstreckung zur Messrichtung 38 parallel zu der Rahmensichtfläche 16 (siehe 1 und 2) länglich ausgebildet. Mithin beträgt die Quererstreckung ein Vielfaches der Abmessung des Winkelprofilanschlags 34 in der Öffnungsrichtung 22 (siehe 1 und 2).
Der Messanschlag 36 ist ausführungsgemäß als Winkelprofil ausgebildet und weist einen in Messrichtung 38 ausgebildeten Schiebeteil 48 und einen quer zur Messrichtung 38 ausgebildeten Messteil 50 auf. Hierdurch können auch Spaltmaße bei unebenen Kontaktflächen des Flügelelements zuverlässig bestimmt werden.
Der Winkelprofilanschlag 34 ist zur vollständigen Aufnahme des Messanschlags 36 ausgebildet. Hierfür weist der erste Anschlagschenkel 40 eine erste Aufnahmeausnehmung 52 und der zweite Anschlagschenkel 42 eine zweite Aufnahmeausnehmung 54 auf.
Die erste Aufnahmeausnehmung 52 ist im Fall der gezeigten Ausführungsform an einer der Rahmensichtfläche 16 (siehe 1 und 2) zugewandten Seite des ersten Anschlagschenkels 40 ausgebildet. Mithin ist auch der Messanschlag 36 an der der Rahmensichtfläche 16 zugewandten Seite des ersten Anschlagschenkels 40 angeordnet. Dies begünstigt die Verschiebbarkeit des Messanschlags 36 bei Anordnung in der Messanordnung 10 (siehe 1 und 2), da die umlaufende Flügeldichtung 24 (siehe 1 und 2) somit keinen direkten Kontakt zum Messanschlag 36 aufweist und ein Verschieben des Messanschlags 36 nicht durch zusätzliche Reibung erschwert.
Der erste Anschlagschenkel 40 weist im Bereich der Aufnahmeausnehmung 52 eine Restwandstärke 56 auf. Der Messanschlag 36 weist am Schiebeteil 48 eine Materialstärke auf, die das Differenzmaß aus rahmenseitigem Aufbaumaß 28 und Restwandstärke 56 nicht übersteigt. Bevorzugt weist der Messanschlag 36 am Schiebeteil 48 eine Materialstärke auf, die geringer ist als das Differenzmaß aus rahmenseitigem Aufbaumaß 28 und Restwandstärke 56. Mit anderen Worten ist der Messanschlag 36 in Öffnungsrichtung 22 (siehe 1) im ersten Anschlagschenkel 40 versenkt angeordnet. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass der Messanschlag 36 bei Anordnung in der Messanordnung 10 (siehe 1 und 2) durch den Anpressdruck des Flügelelements 14 bzw. der umlaufenden Flügeldichtung 24 gegen das Rahmenelement 12 und die Messvorrichtung 26 dennoch verschiebbar ist.
Die zweite Aufnahmeausnehmung 54 des zweiten Anschlagschenkels 42 ist gemäß der gezeigten Ausführungsform als Durchgangsausnehmung ausgebildet. Für eine vollständige Aufnahme des Messanschlags 36 ist darüber hinaus ebenfalls denkbar, lediglich die Abmessung des Messteils 50 in Messrichtung 38 aus der Anschlagschenkelwandstärke 58 des zweiten Anschlagschenkels 42 zu nehmen. Die zweite Aufnahmeausnehmung 54 bildet in diesem Fall zugleich eine untere Anschlagfläche für den Messteil 50 bzw. den Messanschlag 36 aus.
Ferner ist vorstellbar, den Messteil 50 des Messanschlags 36 auf dem zweiten Anschlagschenkel 42 ohne Materialabtrag aufzulegen. Hierdurch wird zwar die Abmessung der Messvorrichtung 26 in Messrichtung 38 erhöht, die Herstellung der Messvorrichtung 26 jedoch vereinfacht.
Die Messvorrichtung 26 weist am ersten Anschlagschenkel 40 einen Durchgriff 60 zur Bewegung des Messanschlags 36 auf. Dies ermöglicht ein besonders einfaches Bewegen des Messanschlags 36 bei Anordnung des Messanschlags 36 auf der der Rahmensichtfläche 16 (siehe 1 und 2) zugewandten Seite der Messvorrichtung 26.
Außerdem weist die Messvorrichtung 26 am ersten Anschlagschenkel 40 zwei Griffausnehmungen 62 zur Fixierung der Messvorrichtung 26 am Fenster oder der Türe auf. Die Griffausnehmungen 62 sind ausführungsgemäß als Durchgangsausnehmungen ausgebildet. Die Griffausnehmungen 62 sind ausführungsgemäß links und rechts neben dem Durchgriff 60 angeordnet bzw. ausgebildet. Hierdurch kann die Messvorrichtung 26 besonders günstig mittels mehrerer Finger einer einzelnen Hand bedient werden. Für eine besonders vorteilhafte Bedienung weisen die Griffausnehmungen 62 eine Griffausnehmungsbreite von zumindest 0,7 Zentimeter und eine Griffausnehmungshöhe von zumindest 1 Zentimeter auf.
4 zeigt die Messvorrichtung 26 aus 3 mit teilweise ausgefahrenem Messanschlag 36. Mit anderen Worten ragt der Messanschlag 36 in der Messrichtung 38 über den Winkelprofilanschlag 34 hervor.
Der Messanschlag 36 ist mittels einer Linearführung 64 an dem Winkelprofilanschlag 34 schiebbar angeordnet. Die Linearführung 64 weist zwei an dem Winkelprofilanschlag 34 bzw. dem ersten Anschlagschenkel 40 ausgebildete Schienen 66 - hier mit Kreissegmentquerschnitt - und zwei an dem Messanschlag 36 ausgebildete Gleitstücke 68 auf, die komplementär in die Schienen 68 eingreifen. Darüber hinaus sind grundsätzlich alle Führungsarten denkbar, die eine bidirektionale Führung des Messanschlags 36 in Messrichtung 38 ermöglichen.
Die Linearführung 64 kann selbsthemmend ausgebildet sein. Eine selbsthemmende Ausbildung kann vorteilhafterweise verhindern, dass der Messanschlag 36 nach Bewegen in Messrichtung 38 ohne weiteres Zutun unter Schwerkrafteinwirkung entgegen der Messrichtung 38 zurückbewegt oder herausbewegt wird. Ein Herausbewegen des Messanschlags 36 unter Schwerkrafteinwirkung betrifft eine Anordnung des Messanschlags 36 an einer Oberseite einer Rahmenöffnung des Fensters oder der Türe. Mit anderen Worten eine Überkopfanordnung des Messanschlags 36. Ein eingestelltes Maß kann auf diese Weise besonders zuverlässig ermittelt werden.
Darüber hinaus ist ebenfalls vorstellbar, dass der Messanschlag 36 gegenüber dem Winkelprofilanschlag 34 arretiert werden kann. Eine Arretierung kann beispielsweise mittels einer Klemmverbindung und/oder einer Schraubverbindung erfolgen. Hierdurch kann die Ermittlung des eingestellten Maßes noch zuverlässiger erfolgen.
An dem Schiebeteil 48 des Messanschlags 36 ist gemäß der gezeigten Ausführungsform eine Betätigungsausnehmung 70 in Form einer Durchgangsausnehmung ausgebildet. Ferner könnte die Betätigungsausnehmung 70 auch in Form einer Mulde oder Fläche ausgebildet sein. Eine Betätigungsausnehmung 70 begünstigt eine griffige Bewegung des Messanschlags 36.
Zur direkten Ermittlung der Bewegungsdistanz des Messanschlags 36 weist der Winkelprofilanschlag 34 eine Skala 72 und der Messanschlag 36 eine Markierung 74 - hier in Form zweier Pfeile - auf. Die Skala 72 ist vorzugsweise in Millimeter angegeben. In der gezeigten Ausführungsform beginnt die Skala 72 mit einem Offset, welcher der Anschlagwandstärke 58 des zweiten Anschlagschenkels 42 entspricht.
Ebenso ist denkbar, dass der Messanschlag 36 die Skala 72 und der Winkelprofilanschlag 34 die Markierung 74 aufweist.
5 zeigt eine zweite Ausführungsform einer Messvorrichtung 26 mit einem Winkelprofilanschlag 34 und einem Messanschlag 36 (siehe 6 und 7), welcher an einer der Rahmensichtfläche 16 (siehe 1 und 2) zugewandten Seite des Winkelprofilanschlags 34 angeordnet ist. Der Winkelprofilanschlag 34 weist einen ersten Anschlagschenkel 40 und einen zweiten Anschlagschenkel 42 auf. Erster Anschlagschenkel 40 und zweiter Anschlagschenkel 42 bilden ein L-Profil aus.
Gemäß der gezeigten Ausführungsform ist eine zweite Aufnahmeausnehmung 54 am zweiten Anschlagschenkel 42 nutartig ausgebildet. Wird der Messanschlag 36 (siehe 6 und 7) in Messrichtung 38 bewegt, durchdringt der Messanschlag 36 die zweite Aufnahmeausnehmung 54.
Der Messanschlag 36 (siehe 6 und 7) ist bewegbar - hier schwenkbar - an dem Winkelprofilanschlag 34 angeordnet, bzw. gelagert. Zur Betätigung des Messanschlags 36 weist dieser einen den ersten Anschlagschenkel 40 durchdringenden Betätigungsvorsprung 76 - hier einen Drehknopf - auf. Durch Schwenken bzw. Drehen des Betätigungsvorsprungs 76 entgegen dem Uhrzeigersinn wird der Messanschlag 36 in der Messrichtung 38 bewegt bzw. ausgelenkt.
Die gezeigte Messvorrichtung 26 weist eine Skala 72 und eine Markierung 74 - hier in Form zweiter Pfeile - auf. Die Skala 72 ist in Millimetern angegeben und weist einen Skalenbereich mit geraden und einen Skalenbereich mit ungeraden Maßangaben auf. Beim Drehen bzw. Schwenken des Betätigungsvorsprungs 76 werden die Pfeile der Markierung 74 abwechselnd in einem Skalenbereich mit geraden und einem Skalenbereich mit ungeraden Maßangaben mit den Skalenwerten in Übereinstimmung gebracht. Hierdurch lässt sich eine hohe Ablesegenauigkeit selbst bei kleinen Abmessungen erreichen.
Der Betätigungsvorsprung 76 weist gemäß der gezeigten Ausführungsform einen Werkzeugeingriff 78 zur Betätigung des Betätigungsvorsprung 76 bzw. zum Ausschwenken des Messanschlags 36 auf. Der Werkzeugeingriff 78 ist hier zur Aufnahme eines Mehrkantschlüssels bzw. eines Inbusschlüssels ausgebildet. Hierdurch kann die Betätigung des Betätigungsvorsprungs 76 komfortabel mit Abstand zum Fenster oder der Türe, beispielsweise mit einem verlängerten Werkzeug erfolgen.
6 zeigt eine rückwärtige Ansicht auf die Messvorrichtung 26 aus 5. Mit anderen Worten zeigt 6 die Ansicht auf die der Rahmensichtfläche 16 bei Anordnung in einer Messanordnung 10 zugewandte Seite.
Der Messanschlag 26 ist vollständig in einer ersten Aufnahmeausnehmung 52 des ersten Anschlagschenkels 40 aufgenommen.
7 zeigt die Messvorrichtung 26 aus den 5 und 6 bei nahezu vollständig ausgefahrenem Messanschlag 36.
8 zeigt in einer schematischen Darstellung ein Verfahren 100 zum Bestimmen eines Falzluftmaßes 32 für ein Fenster oder einer Türe. Das Fenster oder die Türe weist ein Rahmenelement 12 und ein Flügelelement 14 auf (siehe 1 bis 7).
In einem Verfahrensschritt 102 wird eine Messvorrichtung 26 (siehe 1 bis 7) zwischen dem Rahmenelement 12 und dem Flügelelement 14 angeordnet bzw. positioniert. Hierzu wird das Fenster oder die Türe geöffnet, sodass sich das Flügelelement 14 in einer geöffneten Position zum Rahmenelement 12 befindet. Anschließend wird die Messvorrichtung 26 gemäß einer Messanordnung 10 (siehe 1 und 2) an das Rahmenelement 12 angelegt. Nach Anlegen der Messvorrichtung 26 wird das Fenster zumindest teilweise, insbesondere überwiegend, besonders bevorzugt vollständig, geschlossen, sodass das Flügelelement 14 entgegen einer Öffnungsrichtung 22 das Rahmenelement 12 überlappt.
In einem Verfahrensschritt 104 wird anschließend der Messanschlag 36 in Messrichtung 38 bewegt, bis ein Kontakt mit dem Flügelelement 14 erfolgt und eine weitere Bewegung des Messanschlags 36 in Messrichtung 38 blockiert wird. Die Messvorrichtung 26 weist nunmehr zwischen einer an einer Rahmenkante 44 (siehe 2) anliegenden Seite eines zweiten Anschlagsschenkels 42 und der am Flügelelement 14 anliegenden Seite des Messanschlags 36 das Falzluftmaß 32 auf.
In einem Verfahrensschritt 106 wird sodann das Falzluftmaß 32 bestimmt. Dies kann durch Ablesen einer Markierung 74 in einer Skala 72 der Messvorrichtung 26 erfolgen.
In einem Verfahrensschritt 108 wird die Messvorrichtung 26 aus ihrer Anordnung zwischen Rahmenelement 12 und Flügelelement 14 entfernt.
Denkbar wäre ebenfalls, dass der Verfahrensschritt 108 vor dem Verfahrensschritt 106 erfolgt. Hierdurch kann das Ablesen der Markierung 74 über der Skala 72 leichter erfolgen. Ebenfalls kann die Bestimmung des Falzluftmaßes 32 durch Anlegen eines Messmittels erfolgen, wodurch auf eine Skala 72 und eine Markierung 74 verzichtet werden kann.
Unter Vornahme einer Zusammenschau aller Figuren der Zeichnung betrifft die Erfindung eine Messvorrichtung 26 sowie eine Messanordnung 10 der Messvorrichtung 26 zwischen einem Rahmen 12 und einem Flügel 14 eines Fensters oder einer Tür und ein Verfahren 100 zur Ermittlung eines Spaltmaßes 32 mittels der Messvorrichtung 26. Die Messvorrichtung 26 weist definierte Anlageflächen 40, 42 auf, die zur eindeutigen Positionierung an dem Rahmen 12 des Fensters oder der Tür ausgebildet sind. Zudem weist die Messvorrichtung 26 einen Messanschlag 36 auf, der mittels translatorischer oder rotatorischer Bewegung in einer Messrichtung 38 auslenkbar ist. Das Spaltmaß 32 ist nach Auslenken des Messanschlags 36 zwischen der Anlagefläche 42 und der Kontaktfläche des Messanschlags 36 mit dem Flügel 14 bestimmbar.
Bezugszeichenliste

10: Messanordnung;
12: Rahmenelement;
14: Flügelelement;
16: öffnungsseitige Rahmensichtfläche;
18: öffnungsseitige Flügelsichtfläche;
20: Öffnungsseite;
22: Öffnungsrichtung;
24: umlaufende Flügeldichtung des Flügelelements 14;
26: Messvorrichtung;
28: rahmenelementseitiges Aufbaumaß;
30: Flügelspaltmaß;
32: Falzluftmaß;
34: Winkelprofilanschlag;
36: Messanschlag;
38: Messrichtung;
40: erster Anschlagschenkel des Winkelprofilanschlags 34;
42: zweiter Anschlagschenkel des Winkelprofilanschlags 34;
44: Rahmenkante 44 des Rahmenelements 12;
46: Schenkelwinkel den Anschlagschenkeln 40, 42;
48: Schiebeteil des Messanschlags 36;
50: Messteil des Messanschlags 36;
52: erste Aufnahmeausnehmung des Winkelprofilanschlags 34;
54: zweite Aufnahmeausnehmung des Winkelprofilanschlags 34;
56: Restwandstärke des ersten Anschlagschenkels 40;
58: Anschlagschenkelwandstärke des zweiten Anschlagschenkels 42;
60: Durchgriff;
62: Griffausnehmung;
64: Linearführung;
66: Schienen der Linearführung 64;
68: Gleitstücke der Linearführung 64;
70: Betätigungsausnehmung;
72: Skala;
74: Markierung;
76: Betätigungsvorsprung;
78: Werkzeugeingriff;
100: Verfahren zur Bestimmung des Falzluftmaßes 32;
102: Verfahrensschritt Anordnung der Messvorrichtung 26;
104: Verfahrensschritt Anlegen des Messanschlags 36;
106: Verfahrensschritt Bestimmen des Falzluftmaßes 32;
108: Verfahrensschritt Entfernen der Messvorrichtung 26.

Claims

Messvorrichtung (26), insbesondere Falzluftmesser, zur Bestimmung verdeckter Spaltmaße (32) an zumindest teilweise, insbesondere überwiegend, geschlossenen Fenstern und Türen mit einem Rahmenelement (12) und einem Flügelelement (14), aufweisend einen Winkelprofilanschlag (34) und einen Messanschlag (36), die in einer Messrichtung (38) zueinander beweglich gelagert sind; wobei der Winkelprofilanschlag (34) einen ersten Anschlagschenkel (40) zur Anlage an einer öffnungsseitigen Rahmensichtfläche (16) des Rahmenelements (12) und einen zweiten Anschlagschenkel (42) zur Anlage an einer Rahmenkante (44) der öffnungsseitigen Rahmensichtfläche (16) des Rahmenelements (12) aufweist; und der erste Anschlagschenkel (40) und der Messanschlag (36) zur Anordnung zwischen der öffnungsseitigen Rahmensichtfläche (16) des Rahmenelements (12) und dem Flügelelement (14) in einem zumindest teilweise und/oder überwiegend geschlossenen Zustand des Fensters ausgebildet sind.
Messvorrichtung (26) nach Anspruch 1, wobei der erste Anschlagschenkel (40) eine erste Aufnahmeausnehmung (52) zur, insbesondere vollständigen, Aufnahme des Messanschlags (36) aufweist.
Messvorrichtung (26) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Messanschlag (36) an einer dem zweiten Anschlagschenkel (42) zugewandten Seite des Winkelprofilanschlags (34) angeordnet ist.
Messvorrichtung (26) nach Anspruch 3, wobei der zweite Anschlagschenkel (42) eine, insbesondere nutförmige, zweite Aufnahmeausnehmung (54) aufweist, die zur Durchführung des Messanschlags (36) bei Bewegung in Messrichtung (38) ausgebildet ist.
Messvorrichtung (26) nach Anspruch 3, wobei der erste Anschlagschenkel (40) einen Durchgriff (60) zur Bewegung des Messanschlags (36) aufweist.
Messvorrichtung (26) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Winkelprofilanschlag (34) ein L-Profil ausbildet und zwischen dem ersten und dem zweiten Anschlagschenkel (40, 42) einen Schenkelwinkel (46) von 90° aufweist.
Messvorrichtung (26) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Messvorrichtung (26) in einem Kontaktabschnitt zwischen Rahmenelement (12) und Flügelelement (14) ein rahmenelementseitiges Aufbaumaß (28) von höchsten 6 Millimetern, insbesondere von höchstens 4 Millimetern, besonders bevorzugt von höchstens 2 Millimetern aufweist.
Messvorrichtung (26) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der erste Anschlagschenkel (40) zumindest eine Grifffläche, vorzugsweise zumindest eine Griffausnehmung (62) aufweist.
Messvorrichtung (26) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Messanschlag (36) eine Betätigungsfläche, vorzugsweise eine Betätigungsausnehmung (70) oder einen Betätigungsvorsprung (76) zur Bewegung des Messanschlags (36) aufweist.
Messvorrichtung (26) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Messanschlag (36) eine Markierung (74) oder eine Skala (72) und der erste Anschlagschenkel (40) konträr eine Skala (72) oder eine Markierung (74) aufweist und die relative Lage des Messanschlags (36) zu dem zweiten Anschlagschenkel (42) mittels Positionierung der Markierung (74) in der Skala (72) bestimmbar ist.
Messvorrichtung (26) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufweisend ein Fixierungsmittel, insbesondere eine selbsthemmende Lagerung und/oder eine Arretierung, zum Fixieren der relativen Lage zwischen Winkelprofilanschlag (34) und Messanschlag (36).
Messvorrichtung (26) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Messanschlag (36) als Schieber ausgebildet ist und mittels einer Linearführung (64) an dem Winkelprofilanschlag (34) gelagert ist.
Messvorrichtung (26) nach Anspruch 12, wobei die Linearführung (64) zwei an dem ersten Anschlagschenkel (40) ausgebildete Schienen (66) mit Kreissegmentquerschnitt und zwei an dem Messanschlag (36) ausgebildete und komplementär in die Schienen (66) greifende Gleitstücke (68) aufweist.
Messvorrichtung (26) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Messanschlag (36) als Schwenkarm ausgebildet ist und schwenkbar an dem Winkelprofilanschlag (34) angeordnet ist.
Messanordnung (10) mit einem Fenster oder einer Türe, aufweisend ein Rahmenelement (12) und ein Flügelelement (14), sowie einer Messvorrichtung (26) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Messvorrichtung (26) in einem zumindest teilweise, insbesondere überwiegend, besonders bevorzugt vollständig, geschlossenen Zustand des Flügelelements (14) zwischen dem Rahmenelement (12) und dem Flügelelement (14) angeordnet ist, wobei ein erster Anschlagschenkel (40) eines Winkelprofilanschlags (34) der Messvorrichtung (26) an einer öffnungsseitigen Rahmensichtfläche (16) des Rahmenelements (12) und ein zweiter Anschlagschenkel (42) des Winkelprofilanschlags (34) an einer Rahmenkante (44) der öffnungsseitigen Rahmensichtfläche (16) des Rahmenelements (12) anliegt, wobei der erste Anschlagschenkel (40) an dem Flügelelement (14) anliegt, und wobei ein Messanschlag (36) der Messvorrichtung (26) in einer Messrichtung (38) auf das Flügelelement (14) gerichtet ist.
Verfahren (100) zum Bestimmen des Falzluftmaßes (32) eines Fensters oder einer Türe mit einer Messanordnung (10) nach Anspruch 15, aufweisend die Verfahrensschritte: a) Anordnen (102) der Messvorrichtung (26) zwischen Rahmenelement (12) und Flügelelement (14); b) Anlegen (104) des Messanschlags (36) an dem Flügelelement (14) mittels Bewegen des Messanschlags (36) in einer Messrichtung (38); c) Ermitteln (106) des Falzluftmaßes (32) durch Bestimmen des Abstandes zwischen zweitem Anschlagschenkel (42) und Messanschlag (36).