DE102021202880A1 - Tablette mit zweidimensionaler Kennung - Google Patents

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine feste Darreichungsform zur Wirkstofffreisetzung. Die feste Darreichungsform kann eine Zubereitung für medizinische, zahnärztliche oder kosmetische Zwecke sein, und ist vorzugsweise eine Tablette. Sie umfasst einen dreidimensionalen Grundkörper, der einen Wirkstoff umfasst. Die feste Darreichungsform umfasst ferner einen Abschnitt mit einer Struktur, die eine zweidimensionale Kennung ausbildet, wie etwa einen QR-Code.

Description

  • 1. Technisches Gebiet
  • Die Erfindung betrifft eine feste Darreichungsform als auch ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Darreichungsform mittels Siebdruck.
  • 2. Technischer Hintergrund
  • Tabletten sind eine häufige Darreichungsform von Medikamenten, und werden als Arzneiform eingesetzt um einen pharmazeutischen Wirkstoff an einen Patienten (Mensch oder Tier) abzugeben. In der Regel werden Tabletten in Tablettenpressen gefertigt, indem das Ausgangsmaterial, etwa in Form von Pulver, Granulaten oder Substraten, unter hohem Druck verpresst wird. In einem weiteren Schritt können Tabletten dragiert bzw. mit einem Coating überzogen werden.
  • Wichtigen Informationen, insbesondere den Zweck und die korrekte Anwendung des Arzneimittels betreffend, erhält der Patient von der Verpackung oder dem Beipackzettel. Allerdings besteht das Problem, dass eine einmal aus der Verpackung entnommene Tablette nicht mehr eindeutig der jeweiligen Verpackung und dem zugehörigen Beipackzettel zugeordnet werden kann, da die Tablette an sich zumeist nicht eindeutig identifiziert werden kann. Es besteht somit ein Bedarf nach einer Möglichkeit einer eindeutigen Authentifizierung von Tabletten durch einen Patienten.
  • Es ist bekannt, Tabletten lokal einzustanzen, um wenige Informationen wie etwa die Tablettendosis (z.B. „200 mg“) auf der Tablette selbst anzugeben. Das eher grobe Einstanzen erlaubt es nicht, weitergehende Informationen anzugeben, geschweige denn eine eindeutige Identifizierung bzw. Authentifizierung der Tablette zu ermöglichen. Zudem besteht hier der Nachteil, dass in der Produktion eine Tablette als Zwischenprodukt vorliegt, in die noch keine Informationen gestanzt wurden, wodurch die Arzneimittelsicherheit beeinträchtigt wird. Denn in diesem Stadium ist die eindeutige Zuordnung des Zwischenprodukts gefährdet, da man dem Zwischenprodukt an sich nicht anerkennen kann, um welches Produkt welcher Charge es sich handelt.
  • Aus dem Stand der Technik ist bekannt, QR-Codes vorzusehen. Beispielsweise wird in dem wissenschaftlichen Artikel „QR encoded smart oral dosage forms by inkjet printing“ von M. Edinger et al. (Int. J. Pharm., 2018, 536, 138) beschrieben, dass mittels Tintenstrahldruck ein QR-Code-Muster auf ein poröses und flexibles Substrat gedruckt werden kann, wobei das Muster das Arzneimittel beinhaltet. Mit einem Smartphone kann ein Patient den QR-Code scannen und dann die mit dem QR-Code verknüpften Informationen abrufen.
  • Ein ähnlicher Prozess wird in dem wissenschaftlichen Artikel „Preparation and evaluation of identifiable quick response (QR)-coded orodispersible films using 3D printer with directly feeding nozzle“ von B.-C. Oh et al. (Int. J. Pharm., 2020, 584, 119405) beschrieben. Dort wird mittels eines 3D-Druckers ein QR-Code auf einen Film gedruckt.
  • Die vorbeschriebenen Verfahren haben den Nachteil, dass mehrere Prozesse notwendig sind, um die Arzneiform herzustellen. Zunächst muss ein geeignetes Substrat hergestellt werden, und dann in einem zweiten Prozess der QR-Code aufgedruckt werden. Zudem kann der mittels Tintenstrahldruck bzw. 3D-Druck hergestellte QR-Code leicht beschädigt oder manipuliert werden.
  • Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung die vorliegenden Nachteile zumindest teilweise zu verringern. Insbesondere soll eine verbesserte Tablette mit einem QR-Code oder ähnlicher Kennung bereitgestellt werden, die mit geringem Zusatzaufwand hergestellt werden kann. Dabei soll insbesondere eine Tablette bereitgestellt werden, die durch einen Patienten authentifiziert werden kann und sich durch eine hohe Arzneisicherheit auszeichnet.
  • Diese Aufgabe wird zumindest teilweise gelöst durch eine Darreichungsform gemäß Anspruch 1 sowie durch ein Verfahren gemäß Anspruch 20.
  • 3. Inhalt der Erfindung
  • Ein Aspekt der Erfindung betrifft eine feste Darreichungsform. Eine solche Darreichungsform kann eine Zubereitung für medizinische, zahnärztliche oder kosmetische Zwecke sein, und etwa als eine Tablette, Pille oder Pastille ausgebildet sein. Die Darreichungsform kann eine fertige Zubereitung sein, die dem Patienten verabreicht wird, beispielsweise durch perorale, bukkale, rektale oder vaginale Anwendung. Die feste Darreichungsform kann eine feste Oberfläche aufweisen, und sich somit von flüssigen Darreichungsformen unterscheiden.
  • Die Darreichungsform kann dabei zur Abgabe eines Wirkstoffs in einen Patienten geeignet sein, um dort einen gewünschten Effekt zu erzielen. Hierzu kann die Darreichungsform ein oder mehrere Wirkstoffe enthalten, wie etwa Arzneistoffe, Vitamine, Mineralstoffe, Nutrazeutika, usw. Die Art und Menge des Wirkstoffs sind frei wählbar. Die Darreichungsform kann sich nach Aufnahme durch einen Patienten auflösen, beispielsweise, bei oraler Aufnahme, im Mund über den Speichel oder im Magen über den Magensaft. Hierzu kann die Darreichungsform ein entsprechend in Körperflüssigkeiten lösbares Material umfassen. Beispielsweise kann die Darreichungsform bei Aufnahme zerkaut werden. Andere Anwendungsbereiche sind gleichermaßen vorgesehen. So kann die feste Darreichungsform beispielsweise in einem Glas Wasser gelöst werden, und anschließend in aufgelöster Form vom Patienten getrunken werden.
  • Die Darreichungsform umfasst einen dreidimensionalen Grundkörper. Der Grundkörper kann dabei die der Darreichungsform zugrundeliegende Form vorgeben. Der Grundkörper kann fest sein, und dabei im Wesentlichen form- und volumenstabil sein. Der Grundkörper kann als einzelnes strukturelles Element vorliegen. Die Darreichungsform kann dabei im Wesentlichen durch den Grundkörper definiert sein. Der Grundkörper kann eine beliebige Form haben, und etwa eine runde äußere Form haben.
  • Der Grundkörper umfasst dabei zumindest einen Wirkstoff, der mittels der Darreichungsform abgegeben werden soll. Hierzu kann das Material des Grundkörpers bzw. das Grundkörpermaterial den Wirkstoff beinhalten. Die Wirkstoffverteilung in dem Grundkörper kann dabei inhomogen bzw. heterogen sein, also etwa einen Gradienten aufweisen. Damit kann eine konstante Wirkstofffreisetzung bei Auflösung der Darreichungsform ermöglicht werden. Wenn mehrere Wirkstoffe vorgesehen sind, können diese derart lokal in der Darreichungsform angeordnet sein, dass eine sequentielle Freisetzung der Wirkstoffe gewährleistet wird. Die Darreichungsform kann somit für komplexe Verabreichungsformen eingesetzt werden. Als möglicher Wirkstoff können Arzneistoffe, Vitamine, Mineralstoffe, Nutrazeutika, usw. verwendet werden. Vorzugsweise ist der Wirkstoff ein pharmazeutischer Wirkstoff.
  • Die Darreichungsform umfasst ferner einen Abschnitt, der eine Struktur hat, die eine zweidimensionale Kennung ausbildet. Der Abschnitt ist dabei einstückig mit dem Grundkörper. Der Abschnitt stellt somit einen Teil des Grundkörpers dar, und ist nicht separat zu dem Grundkörper vorgesehen. Die Darreichungsform ist vorzugsweise frei von aufgebrachten Folien oder aufgebrachten Elementen, die eine zweidimensionale Kennung umfassen. Der Abschnitt selbst umfasst vorzugsweise ein Material, das ähnlich dem Material des Grundkörpers ist, sodass er sich möglichst homogen in den Grundkörper einfügt. Vorzugsweise umfasst der Abschnitt die gleichen Komponenten bzw. Inhaltsstoffe wie der Grundkörper, kann aber noch weitere Komponenten bzw. Inhaltsstoffe umfassen. Der Abschnitt kann somit aus dem Grundkörpermaterial und weiteren Komponenten gebildet sein. Die genaue Zusammensetzung der einzelnen Komponenten kann dabei variabel sein, beispielsweise wenn der Wirkstoff inhomogen bzw. heterogen in der Darreichungsform angeordnet ist. Vorzugsweise ist der Abschnitt löslich, wie vorstehend hinsichtlich des Grundkörpers beschrieben. Der Abschnitt kann als inhärenter Bestandteil des Grundkörpers betrachtet werden. Vorzugsweise umfasst die Darreichungsform neben dem Grundkörper und dem Abschnitt kein weiteres Element. Der einstückig mit dem Grundkörper vorgesehene Abschnitt, dessen Struktur wiederum die zweidimensionale Kennung ausbildet, umfasst dabei selbst Material, und zeichnet sich daher von dem vorbekannten „Einstanzen von Informationen“ ab. Der Grundkörper kann ein erstes Material umfassen, und der Abschnitt ein zweites Material. Das erste Material und das zweite Material können gleiche Inhalte umfassen. Durch die Struktur des Abschnitts wird die zweidimensionale Kennung definiert. Beispielsweise kann der Abschnitt eine bestimmte geometrische Form haben, wobei diese geometrische Form die zweidimensionale Kennung definiert.
  • Die zweidimensionale Kennung ist vorzugsweise von außen visuell erkennbar, etwa mit bloßem Auge oder mittels eines Mikroskops. Alternativ oder zusätzlich kann der Abschnitt auch haptisch erkennbar sein. Vorzugsweise ist die zweidimensionale Kennung mittels einer Kamera, insbesondere einer Smartphone-Kamera, lesbar. Hierzu kann sich der Abschnitt bzw. die Kennung vom übrigen Grundkörper farblich oder strukturell unterscheiden, um einen hinreichenden Kontrast zu bilden.
  • Die zweidimensionale Kennung kann vorzugsweise Informationen beinhalten und darstellen. Insbesondere kann die zweidimensionale Kennung eine eindeutige Authentifizierung der Darreichungsform ermöglichen. Beispielsweise kann anhand der Kennung eine Ibuprofen-Tablette eines bestimmten Herstellers als solche identifiziert werden. Vorzugsweise ist die zweidimensionale Kennung mit Informationen verbunden, die entweder inhärent aus der zweidimensionalen Kennung hervorgehen oder mit dieser verknüpft sind. Diese Informationen können neben dem Namen, der Dosis und dem Hersteller auch den Zweck und die korrekte Anwendung des Arzneimittels beschreiben. Vorzugsweise können die Informationen einen Teil oder bestenfalls sämtliche Daten umfassen, die herkömmlich auf Verpackungen oder Beipackzetteln von Medikamenten angegeben werden. In einem Ausführungsbeispiel ist die zweidimensionale Kennung mit im Internet dynamisch gespeicherten Informationen verknüpft, sodass ein Hersteller flexibel die Informationen anpassen kann, etwa um auf neue Nebenwirkungen hinzuweisen. Der Fachmann versteht, dass dem Patienten auf diese Weise beliebige geeignete Informationen angezeigt werden können. Insbesondere wenn die Darreichungsform als komplexe Verabreichungsformen eingesetzt wird, und mehrere sequentiell abzugebende Wirkstoffe enthält, ist es von Vorteil, über die zweidimensionale Kennung umfangreiche Informationen über dieses System bereitzustellen.
  • Die Darreichungsform ist vorteilhaft, da diese inhärent mit einer zweidimensionalen Kennung versehen ist, mit der Informationen an den Patienten bereitgestellt werden können. Durch die Bereitstellung der Kennung als inhärenter Bestandteil der Darreichungsform ist die Arzneimittelsicherheit erhöht, da mittels der Kennung eine eindeutige Authentifizierung der Darreichungsform ermöglicht werden kann. Da die Kennung nicht entfernt werden kann, ohne die Darreichungsform zu beschädigen bzw. zu zerstören, wird die Arzneimittelsicherheit weiter erhöht.
  • Vorzugsweise ist die Darreichungsform mittels Siebdruck hergestellt, etwa mittels eines Siebdruck-Verfahrens bzw. eines Siebdruck-Prozesses. Das Siebdruck-Verfahren ist ein Druckverfahren, bei dem eine Druckpaste mit einer Rakel durch ein feinmaschiges Gewebe hindurch gedruckt werden kann. An denjenigen Stellen des Gewebes, an denen dem Druckbild entsprechend keine Paste gedruckt werden soll, etwa um die Struktur des Abschnitts zu bilden, werden die Maschenöffnungen des Gewebes verschlossen. Vorzugsweise ist zumindest der Abschnitt mit der Struktur mittels Siebdruck hergestellt. Damit kann eine detaillierte Struktur und somit eine hochwertige zweidimensionale Kennung bereitgestellt werden. Vorzugsweise ist der Grundkörper mittels Siebdruck hergestellt. Vorzugsweise ist die gesamte Darreichungsform mittels Siebdruck hergestellt, ferner vorzugsweise mittels eines einzigen Siebdruck-Prozesses, also in einem einzigen Siebdruck-Prozess, in dem ein einziges Druckprogramm durchgeführt wird um die Darreichungsform herzustellen, ohne dass ein Zwischenprodukt der Herstellung aus dem Siebdrucker entnommen werden muss. Dies hat den Vorteil, dass eine Darreichungsform mit der zweidimensionalen Kennung erzeugt werden kann, ohne dass ein Prozesswechsel mit einem Zwischenprodukt ohne Kennung notwendig ist. Damit wird die Arzneimittelsicherheit weiter erhöht. Zudem kann auf diese Weise eine Darreichungsform bereitgestellt werden, in welchem der Abschnitt integral mit dem Grundkörper ausgebildet ist, da der Abschnitt und auch der Grundkörper gleichermaßen mittels des Siebdruck-Verfahrens hergestellt wurden. Mittels des Siebdruck-Verfahrens lassen sich auch geeignete Strukturen des Abschnitts vorsehen, um eine Darreichungsform mit gewünschter zweidimensionaler Kennung für detaillierte Informationen bereitzustellen.
  • Vorzugsweise ist die zweidimensionale Kennung ein Barcode oder ein QR-Code. Ein Barcode kann eine optoelektrisch lesbare Schrift sein, die aus verschieden breiten, parallelen Strichen und Lücken besteht. Ein QR-Code kann aus einer viereckigen oder quadratischen Matrix aus verschiedenfarbigen, etwa weißen und schwarzen, Quadraten bestehen. Die Quadrate können kodierte Daten binär darstellen, und über ein geeignetes Lesegerät, wie etwa ein Smartphone, ausgelesen werden . Die Erfindung ist auf keine bestimmte Art und Größe von solchen QR-Codes beschränkt. Abhängig von der Größe der Darreichungsform und der in der Kennung darzustellenden Informationen kann ein geeignetes Niveau für die Fehlerkorrektur gewählt werden, um ein störungsfreies Auslesen der Informationen zu gewährleisten. In weiteren Ausführungsformen kann die zweidimensionale Kennung auch Text, Zahlen oder Symbole umfassen. Die zweidimensionale Kennung kann mit Informationen verknüpft sein, die etwa über das Internet abrufbar sind. Damit können über die mit der Darreichungsform inhärente zweidimensionale Kennung detaillierte Informationen abgerufen werden, die einerseits der Identifizierung bzw. Authentifizierung der Darreichungsform dienen können, als auch für die Verwendung relevant sein können.
  • Vorzugsweise kann die zweidimensionale Kennung optisch erfasst werden, beispielsweise mittels einer Leseeinheit für einen Barcode. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann der QR-Code mittels einer Smartphone-Kamera gelesen werden, um über das Display des Smartphones dem Patienten die jeweiligen Informationen auszugeben. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann der Patient die Kamera seines Smartphones auf den QR-Code der Darreichungsform richten, und bekommt daraufhin über das Display den Namen, die Dosierung und den Hersteller der Darreichungsform mitgeteilt, als auch Angaben zur Verwendung und Hinweise zu möglichen Nebenwirkungen.
  • Alternativ oder zusätzlich kann die zweidimensionale Kennung vorzugsweise ein haptischer Code sein, wobei die Informationen etwa in Form von Blindenschrift codiert sein kann. Hierzu kann die Struktur des Abschnitts dergestalt sein, dass sie eine bestimmte Kontur auf der Oberfläche der Darreichungsform bildet, die haptisch etwa mit der Fingerspitze erkannt werden kann. Auf diese Weise können auch Patienten mit eingeschränkter visueller Wahrnehmungsfähigkeit die Kennung erkennen, und anhand dieser die Darreichungsform identifizieren.
  • Vorzugsweise hat die zweidimensionale Kennung eine Auflösung von 50 bis 500 dpi, weiter vorzugsweise von 60 bis 400 dpi, weiter vorzugsweise von 70 bis 300 dpi hat, weiter vorzugsweise von 80 bis 200 dpi, weiter vorzugsweise von 90 bis 150 dpi, weiter vorzugsweise von 100 bis 120 dpi. Durch eine hinreichend hohe Auflösung ist es möglich, viele Informationen über die zweidimensionale Kennung bereitzustellen.
  • Vorzugsweise umfasst die zweidimensionale Kennung einen Punkt oder eine Linie mit einer Stärke zwischen 20 µm und 700 µm, weiter vorzugsweise zwischen 30 µm und 600 µm, weiter vorzugsweise zwischen 40 µm und 500 µm, weiter vorzugsweise zwischen 50 µm und 400 µm, weiter vorzugsweise zwischen 60 µm und 300 µm, weiter vorzugsweise zwischen 70 µm und 200 µm, weiter vorzugsweise zwischen 80 µm und 150 µm. Die Struktur des Abschnitts ist somit derart, dass sie Punkte oder Linien bilden kann, die zumindest teilweise die genannte Stärke haben. Damit ist eine hinreichende Erfassbarkeit der zweidimensionalen Kennung sichergestellt, bei weiterhin hohem Informationsgehalt der Kennung. Es können weitere Punkte oder Linien mit einer abweichenden Stärke vorgesehen sein. Zudem können auch weitere Elemente, wie etwa Kreise, vorgesehen sein.
  • Vorzugsweise enthält (auch oder nur) der Abschnitt einen Wirkstoff. Vorzugsweise enthält der Abschnitt einen Wirkstoff, der auch in dem Grundkörper vorgesehen ist. Vorzugsweise kann jeder Wirkstoff, der von dem Grundkörper umfasst ist, auch in dem Abschnitt enthalten sein. Damit kann auch der Abschnitt zur Erzielung des therapeutischen Effekts beitragen. Bei der Verteilung von Wirkstoffen in der Darreichungsform kann vorteilhafterweise auch der Abschnitt berücksichtigt werden, um eine gewünschte Wirkstoffverteilung und damit eine gezielte Wirkstofffreisetzung im Patienten zu erzielen.
  • In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel verläuft die Wirkstoffverteilung kontinuierlich durch die Darreichungsform über den Grundkörper und den Abschnitt. Im Bereich des Abschnitts im Grundkörper kann damit die Wirkstoffverteilung frei sein von Diskontinuitäten. Beispielsweise kann ein gradueller Verlauf der Wirkstoffverteilung homogen über den Grundkörper einschließlich dem Abschnitt verlaufen. Die Beschaffung des Abschnitts muss daher nicht die Wirkstoffverteilung in der Darreichungsform beeinträchtigen. Damit kann eine bestimmte Wirkstoffverteilung und damit eine optimale Wirkstofffreisetzung im Patienten erzielt werden.
  • Vorzugsweise enthält der Abschnitt ein Farbmittel. Das Farbmittel kann einen (löslichen) Farbstoff oder ein (unlösliches) Farbpigment umfassen. Damit kann der Abschnitt bzw. dessen Struktur und somit die Kennung anhand des Farbmittels optisch erkannt werden. Das Farbmittel bietet vorzugsweise einen hinreichend hohen Kontrast zu der übrigen Farbe des Grundkörpers. Der Farbstoff ist vorzugsweise ein Lebensmittelzusatzstoff. Vorzugsweise umfasst der Abschnitt die gleichen Komponenten bzw. Inhaltsstoffe wie der Grundkörper, und zusätzlich noch das Farbmittel. In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann der Abschnitt ein Fluoreszenz-Farbmittel wie etwa einen (Lebensmittel-)Fluoreszenzfarbstoff oder ein fluoreszentes Farbpigment umfassen. Damit kann die Kennung nur unter bestimmten Lichtverhältnissen erkennbar gemacht werden, was die optische Erscheinung der Darreichungsform verbessern kann. Ferner oder alternativ kann der Abschnitt Nano- und/oder Mirkopartikel umfassen, um ein gewünschtes spektroskopisches Auslesen der Kennung vorzugeben.
  • Vorzugsweise hat der Abschnitt eine Dicke von 2 µm bis 1000 µm, weiter vorzugsweise von 3 µm bis 300 µm, weiter vorzugsweise von 4 µm bis 100 µm, weiter vorzugsweise von 5 µm bis 50 µm, vorzugsweise von 10 µm bis 40 µm, weiter vorzugsweise von 20 µm bis 30 µm. Die Dicke kann dabei entlang einer Achse gemessen werden, die orthogonal zu der durch die zweidimensionale Kennung aufgespannte Ebene steht. Die Struktur kann somit eine dreidimensionale Ausdehnung haben, wobei die Ausdehnung der Struktur entlang der ersten und zweiten Dimension die zweidimensionale Kennung ausbildet, und die Struktur entlang der dritten Dimension die genannte Dicke hat. Damit kann eine hinreichend gute Erkennbarkeit der Kennung ermöglicht werden.
  • Vorzugsweise liegt der Abschnitt an der Oberfläche der Darreichungsform vor. Beispielsweise, wenn die zweidimensionale Kennung ein haptischer Code ist, kann der Abschnitt an der Oberfläche vorliegen, um es dem Patienten zu ermöglichen, den haptischen Code zu ertasten. Auch ein Abschnitt, der einen QR-Code bildet, kann an der Oberfläche der Darreichungsform angeordnet sein. Insbesondere vorzugsweise ist eine nach außen gerichtete Oberfläche des Abschnitts planar mit einer Oberfläche des Grundkörpers. Insbesondere vorzugsweise ist die Oberfläche der Darreichungsform im Bereich des Abschnitts glatt und stufenlos. Die Oberfläche der Darreichungsform hat somit eine ebene Oberfläche, zumindest im Bereich des Abschnitts, ohne Stufen zwischen Abschnitt und Grundkörper. Der Abschnitt selbst ist somit nicht als Relief oder Gegenrelief ausgestaltet. Dies erhöht sich Robustheit der Darreichungsform, da keine Bereiche des Abschnitts hervorstehen, die sonst leicht abbrechen könnten.
  • Vorzugsweise liegt der Abschnitt nicht an der Oberfläche der Darreichungsform vor. Der Abschnitt kann somit vollständig von Material des übrigen Grundkörpers umschlossen sein. Insbesondere vorzugsweise ist dabei ein (minimaler) Abstand des Abschnitts zu einer Oberfläche des Grundkörpers im Bereich von 2 µm bis 1000 µm, weiter vorzugsweise im Bereich von 3 µm bis 300 µm, weiter vorzugsweise im Bereich von 4 µm bis 100 µm, weiter vorzugsweise im Bereich von 5 µm bis 100 µm ist, vorzugsweise im Bereich von 10 bis 80 µm, weiter vorzugsweise im Bereich von 15 bis 60 µm, und weiter vorzugsweise im Bereich von 20 bis 40 µm. Beispielsweise kann der die zweidimensionale Kennung ausbildende Abschnitt parallel zu einer planaren Oberfläche des Grundkörpers liegen. Sollte eine solche parallele Anordnung nicht vorliegen, und/oder die Oberfläche des Grundkörpers bzw. der Darreichungsform nicht planar sein, so beziehen sich die genannten Abstandsbereiche auf den kürzesten Abstand zwischen dem Abschnitt und der Oberfläche. Durch das Überdecken des Abschnitts wird die Arzneisicherheit weiter erhöht, da ein Entfernen der Kennung nicht zerstörungsfrei möglich ist. Das Material des Grundkörpers und des Abschnitts ist vorzugsweise derart gewählt, dass ein optisches Erfassen des umschlossenen Abschnitts möglich ist. Beispielsweise kann der Abschnitt eine dunkle Farbe umfassen, und der übrige Grundkörper eine helle Farbgebung haben, sodass die zweidimensionale Kennung aufgrund des angegebenen geringen Abstandes zur Oberfläche dennoch von außen erkennbar ist.
  • Vorzugsweise ist der Abschnitt nicht als haptisch spürbares Relief oder Gegenrelief ausgestaltet. Somit ist, im Querschnitt der Darreichungsform, der Abschnitt nicht vertieft in der Oberfläche angeordnet, und steht auch nicht von dieser hervor. Dies erhöht sich Robustheit der Darreichungsform. Insbesondere vorzugsweise ist die Darreichungsform frei von einem Relief oder Gegenrelief und weist eine vollständig glatte Oberfläche auf. Damit kann ein gezieltes Freisetzungsverhalten durch gleichmäßiges Auflösen der Darreichungsform erzielt werden.
  • Vorzugsweise umfasst der Abschnitt einen Marker, welcher nach Verabreichung der Darreichungsform detektierbar ist. Der Marker kann dabei eine Substanz sein, welche von außerhalb des Patienten detektiert werden kann, auch nachdem der Patient die Darreichungsform eingenommen hat. Beispielsweise kann mittels des Markers erkannt werden, dass sich die Darreichungsform im Körper des Patienten befindet, etwa in seinem Magen. Damit kann vorteilhaft festgestellt werden, dass beispielsweise eine Tablette auch tatsächlich vom Patienten geschluckt wurde, und nicht vergessen (etwa aufgrund von Demenz), versteckt oder anderweitig entsorgt wurde. Damit kann die Einhaltung der Therapie sichergestellt werden. Insbesondere vorzugsweise ist der Marker mittels einem bildgebenden Verfahrens detektierbar, wie etwa mittels Szintigrafie, Röntgenstrahlung, Magnetresonanztomographie, Magnetic Moment Imaging. Hierzu kann der Marker beispielsweise das Radioisotop 99mTc umfassen, oder 113mIn, um mittels Szintigrafie detektierbar zu sein. Zur Detektion mittels Röntgenstrahlung kann der Marker ein geeignetes Kontrastmittel umfassen, wie etwa Bariumsulfat. Zur Detektion mittels Magnetresonanztomographie oder Magnetic Moment Imaging kann der Marker ebenfalls ein geeignetes Kontrastmittel umfassen, wie etwa Eisenoxid. Diese und weitere Möglichkeiten zur Detektion eines Markers sind in dem wissenschaftlichen Artikel „In Vitro and in Vivo Test Methods fort he Evaluation of Gastroretentive Dosage Forms“ von F. Schneider et al., Pharmaceutics 2019, 11, 416 beschrieben, hiermit durch Bezugnahme aufgenommen. Vorteilhafterweise ist der Marker direkt in dem Abschnitt vorgesehen, der die Struktur für die zweidimensionale vorgibt. Dabei kann der Marker bereitgestellt werden ohne weitere Schritte zur Herstellung der Darreichungsform zu erfordern. Mit dem Drucken des Abschnitts, zum Beispiel, kann der Marker mit aufgebracht werden. Ein zusätzlicher Herstellungsschritt, um die Darreichungsform mit dem Marker zu versehen, ist damit vorteilhafterweise nicht erforderlich.
  • Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Darreichungsform gemäß den vorstehenden Ausführungen. Die Herstellung erfolgt dabei mittels des Siebdruck-Verfahrens. Dabei umfasst das Herstellungsverfahren ein Bereitstellen einer ersten Druckpaste umfassend den Wirkstoff, und ein Auftragen der ersten Druckpaste mittels eines ersten Drucksiebs. Mittels der ersten Druckpaste kann der Grundkörper gedruckt werden. Ferner umfasst das Verfahren ein Bereitstellen einer zweiten Druckpaste, vorzugsweise umfassend ein Farbmittel wie etwa einen Farbstoff oder ein Farbpigment, und ein Auftragen der zweiten Druckpaste mittels eines zweiten Drucksiebs. Dadurch wird der Abschnitt gebildet, mit der Struktur, der die zweidimensionale Kennung ausbildet. Ein Muster des zweiten Drucksiebs definiert dabei die Struktur des Abschnitts. Mittels der zweiten Druckpaste kann somit der Abschnitt gedruckt werden.
  • Auf diese Weise ist es möglich, Schicht-für-Schicht die Darreichungsform umfassend den Grundkörper und den Abschnitt herzustellen. Grundkörper und Abschnitt werden im gleichen Herstellungsverfahren gedruckt, sodass der Abschnitt letztlich einstückig mit dem Grundkörper vorliegt. Damit ist auch die Bildung der zweidimensionalen Kennung im kompletten Herstellungsverfahren integriert, sodass nicht zusätzliche Prozesse für eine Markierung der Darreichungsform erforderlich sind. Das Auftragen kann dabei auch derart erfolgen, dass eine Schicht aus der ersten und der zweiten Druckpaste gebildet wird. Beispielsweise kann in einer Schicht ein QR-Code mittels der zweiten Druckpaste gebildet werden, und in den übrigen, nicht von der zweiten Druckpaste besetzten Stellen der Schicht, die erste Druckpaste aufgetragen werden. Der Fachmann versteht, dass neben den genannten auch weitere Druckpasten und weitere Drucksiebe verwendet werden können.
  • Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein mit dem beschriebenen Verfahren hergestellte Darreichungsform.
  • Figurenliste
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren näher beschrieben. In den Figuren sind gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
  • Es zeigen:
    • 1 eine Tablette mit zweidimensionaler Kennung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
    • 2 eine Tablette mit zweidimensionaler Kennung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;
    • 3 eine Tablette mit zweidimensionaler Kennung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;
    • 4 eine Tablette mit zweidimensionaler Kennung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;
    • 5 schematisch ein Herstellungsverfahren gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel.
  • 1 zeigt eine feste Darreichungsform in Form einer Tablette 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Die Tablette 1 hat eine runde Grundform mit einem exemplarischen Durchmesser von 1,5 cm und einer exemplarischen Dicke von 0,3 cm. Der Fachmann versteht, dass die Tablette auch andere Formen und Größen haben kann.
  • Die Tablette umfasst einen dreidimensionalen Grundkörper 3, der einen pharmazeutischen Wirkstoff umfasst. Integral mit dem Grundkörper 3 ausgebildet ist ein Abschnitt 2, dessen Struktur eine zweidimensionale Kennung in Form eines QR-Codes darstellt. Der QR-Code hat eine exemplarische Größe von 1x1 cm2, kann aber auch größer oder kleiner sein. Ein Patient kann mit seinem Smartphone den QR-Code einlesen und erhält daraufhin beispielsweise die Informationen „Acetylsalicylsäure, 500 mg pro 1 Tablette, Kautablette“. Damit kann der Fachmann den Wirkstoff und die Dosis der Tablette identifizieren, und erhält Informationen zur Verabreichungsform.
  • 2 bis 4 zeigen jeweils einen Querschnitt durch eine Darreichungsform gemäß weiteren Ausführungsformen, beispielsweise der in 1 gezeigten Tablette 1. Jede dieser Darreichungsformen kann analog zu dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 beschrieben werden, und umfasst einen Grundkörper 3 und einen Abschnitt 2. Der Abschnitt 2 kann dabei eine Struktur haben, die beispielsweise eine zweidimensionale Kennung in Form eines QR-Codes darstellt, wie in 1 gezeigt. Der Abschnitt 2 kann dabei eine exemplarische Dicke oder Stärke von 20 µm haben, und wie in Bezug auf 1 beschrieben, eine exemplarische Größe von 1x1 cm2. Die in den 2 bis 4 gezeigten Ausführungsformen unterscheiden sich in der Anordnung des Abschnitts 2.
  • 2 zeigt eine Ausführungsform, in welcher der Abschnitt 2 an der Oberfläche des Grundkörpers 3 vorliegt. Der Abschnitt 2 steht dabei vom übrigen Grundkörper 3 hervor. Damit kann die durch die Struktur des Abschnitts 2 vorgegebene zweidimensionale Kennung haptisch erkannt werden. In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann hier die Kennung als haptischer Code ausgebildet sein, beispielsweise in Form von Blindenschrift.
  • 3 zeigt eine Ausführungsform, in welcher der Abschnitt 2 ebenfalls an der Oberfläche des Grundkörpers 3 vorliegt. In diesem Beispiel ist der Abschnitt 2 planar mit der Oberfläche des Grundkörpers 3. Es stehen somit keine Elemente des Abschnitts 2 von der Oberfläche hervor, sodass keine Struktur haptisch erfasst werden kann. Die Kennung in Form eines QR-Codes ist optisch erkennbar und kann mittels einer Kamera erfasst werden. Die Oberfläche der Darreichungsform ist dabei glatt, auch im Bereich des Abschnitts 2. Die aufgrund der Form des QR-Codes vorgegebenen Lücken des Abschnitts 2 an der Oberfläche sind dabei durch Material des Grundkörpers 3 gefüllt, sodass letztlich keine Vertiefungen oder Erhöhungen erkennbar oder fühlbar sind. Die Darreichungsform hat somit kein Relief oder Gegenrelief.
  • 4 zeigt eine Ausführungsform, in welcher der Abschnitt 2 nicht an der Oberfläche des Grundkörpers 3 vorliegt. In diesem Beispiel ist der Abschnitt 2 von Material des weiteren Grundkörpers 3 vollständig umgeben. Der minimale Abstand zwischen dem Abschnitt 2 und der nächsten Oberfläche des Grundkörpers 3 ist in diesem Beispiel 40 µm.
  • 5 zeigt ein Flussdiagramm, mit dem der Ablauf eines Verfahrens zur Herstellung einer festen Darreichungsform beschrieben wird. Mit diesem Verfahren kann beispielsweise eine Darreichungsform gemäß einer der in den 1 bis 4 gezeigten Ausführungsformen hergestellt werden. Nachfolgend wird beispielhaft die Herstellung einer Darreichungsform wie in 4 dargestellt beschrieben, mit einem QR-Code wie in 1 dargestellt. Das Herstellungsverfahren erfolgt dabei mittels eines Siebdruckers. Der Fachmann versteht, dass neben den nachfolgend genannten Schritten weitere Schritte erforderlich sein können, wie beispielsweise Trocken- oder Aushärteschritte.
  • In einem ersten Schritt S1 wird eine erste Druckpaste bereitgestellt, die den Wirkstoff Acetylsalicylsäure umfasst. In einem zweiten Schritt S2 wird die erste Druckpaste mittels eines ersten Drucksiebs aufgebracht. Dabei kann die erste Druckpaste zunächst flächig aufgebracht werden. Durch Wiederholen der Schritte S1 und S2 können mehrere Schichten aus der ersten Druckpaste aufeinander gebildet werden.
  • In einem dritten Schritt S3 wird eine zweite Druckpaste bereitgestellt, die einen schwarzen Lebensmittelfarbstoff enthält. In einem vierten Schritt S4 wird die zweite Druckpaste mittels eines zweiten Drucksiebs aufgebracht. Das zweite Drucksieb gibt dabei eine bestimmte Struktur vor, sodass die zweite Druckpaste in Form eines QR-Codes gedruckt wird, wie in 1 dargestellt. Nachfolgend wird erneut die erste Druckpaste aufgetragen, wobei durch Verwendung eines entsprechenden Siebs zunächst die Lücken der bestehenden Schicht aufgefüllt werden. Anschließend wird die erste Druckpaste flächig aufgetragen.

Claims (20)

  1. Feste Darreichungsform zur Wirkstofffreisetzung, insbesondere Tablette, umfassend: einen dreidimensionaler Grundkörper (3), wobei der Grundkörper einen Wirkstoff umfasst, und einen Abschnitt (2) mit einer Struktur, die eine zweidimensionale Kennung ausbildet, wobei der Abschnitt (2) einstückig mit dem Grundkörper (3) ist.
  2. Darreichungsform nach Anspruch 1, wobei der Abschnitt mittels Siebdruck hergestellt ist.
  3. Darreichungsform nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Grundkörper mittels Siebdruck hergestellt ist.
  4. Darreichungsform nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die gesamte Darreichungsform mittels Siebdruck hergestellt ist, vorzugsweise mittels eines einzigen Siebdruck-Prozesses.
  5. Darreichungsform nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die zweidimensionale Kennung ein Barcode, ein QR-Code oder ein haptischer Code ist.
  6. Darreichungsform nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die zweidimensionale Kennung eine Auflösung von 50 bis 500 dpi hat, vorzugsweise von 60 bis 400 dpi, weiter vorzugsweise von 70 bis 300 dpi hat, weiter vorzugsweise von 80 bis 200 dpi, weiter vorzugsweise von 90 bis 150 dpi, weiter vorzugsweise von 100 bis 120 dpi.
  7. Darreichungsform nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die zweidimensionale Kennung zumindest einen Punkt oder eine Linie mit einer Stärke zwischen 20 µm und 700 µm aufweist, vorzugsweise zwischen 30 µm und 600 µm, weiter vorzugsweise zwischen 40 µm und 500 µm, weiter vorzugsweise zwischen 50 µm und 400 µm, weiter vorzugsweise zwischen 60 µm und 300 µm, weiter vorzugsweise zwischen 70 µm und 200 µm, weiter vorzugsweise zwischen 80 µm und 150 µm.
  8. Darreichungsform nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei auch der Abschnitt (2) den Wirkstoff enthält.
  9. Darreichungsform nach Anspruch 8, insbesondere wobei eine Wirkstoffverteilung kontinuierlich durch die Darreichungsform über den Grundkörper (3) und den Abschnitt (2) verläuft.
  10. Darreichungsform nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Abschnitt (2) ein Farbmittel enthält.
  11. Darreichungsform nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Struktur eine dreidimensionale Ausdehnung hat, wobei die Ausdehnung der Struktur entlang der ersten und zweiten Dimension die zweidimensionale Kennung ausbildet, und wobei die Struktur entlang der dritten Dimension eine Dicke von 2 µm bis 1000 µm hat, vorzugsweise von 3 µm bis 300 µm, weiter vorzugsweise von 4 µm bis 100 µm, weiter vorzugsweise von 5 µm bis 50 µm, vorzugsweise von 10 µm bis 40 µm, weiter vorzugsweise von 20 µm bis 30 µm.
  12. Darreichungsform nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Abschnitt (2) an der Oberfläche der Darreichungsform vorliegt.
  13. Darreichungsform nach Anspruch 12, wobei eine nach außen gerichtete Oberfläche des Abschnitts (2) planar mit einer Oberfläche des Grundkörpers (3) ist.
  14. Darreichungsform nach Anspruch 12 oder 13, wobei die Oberfläche der Darreichungsform im Bereich des Abschnitts glatt und stufenlos ist.
  15. Darreichungsform nach einem der Ansprüche 1-11, wobei der Abschnitt (2) nicht an der Oberfläche der Darreichungsform vorliegt.
  16. Darreichungsform nach Anspruch 15, wobei ein Abstand des Abschnitts (2) zu einer Oberfläche des Grundkörpers (3) im Bereich von 2 µm bis 1000 µm ist, vorzugsweise im Bereich von 3 µm bis 300 µm, weiter vorzugsweise im Bereich von 4 µm bis 100 µm, weiter vorzugsweise im Bereich von 5 µm bis 100 µm, vorzugsweise im Bereich von 10 bis 80 µm, weiter vorzugsweise im Bereich von 15 bis 60 µm, und weiter vorzugsweise im Bereich von 20 bis 40 µm.
  17. Darreichungsform nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Abschnitt nicht als haptisch spürbares Relief oder Gegenrelief ausgestaltet ist.
  18. Darreichungsform nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Darreichungsform als Tablette ausgestaltet ist, und wobei der Wirkstoff ein pharmazeutischer Wirkstoff ist.
  19. Darreichungsform nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Abschnitt (2) einen Marker umfasst, welcher nach Verabreichung der Darreichungsform detektierbar ist, wobei der Marker vorzugsweise mittels eines bildgebenden Verfahrens detektierbar ist.
  20. Verfahren zur Herstellung mittels Siebdruck einer Darreichungsform nach einem der vorstehenden Ansprüche, umfassend: Bereitstellen einer ersten Druckpaste umfassend den Wirkstoff; Auftragen der ersten Druckpaste mittels eines ersten Drucksiebs; Bereitstellen einer zweiten Druckpaste, vorzugsweise umfassend ein Farbmittel; Auftragen der zweiten Druckpaste mittels eines zweiten Drucksiebs, um den Abschnitt (2) zu bilden, mit der Struktur, der die zweidimensionale Kennung ausbildet, wobei ein Muster des zweiten Drucksiebs die Struktur des Abschnitts definiert.
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