DE102021130046A1

DE102021130046A1 - Stanzunterlage zur Verwendung in einer Stanzvorrichtung zum Stanzen flächiger Materialien und Verfahren zur Herstellung einer Stanzunterlage

Info

Publication number: DE102021130046A1
Application number: DE102021130046.0A
Authority: DE
Inventors: gleich Anmelder Erfinder
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2021-11-17
Filing date: 2021-11-17
Publication date: 2023-05-17

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Stanzunterlage (1) zur Verwendung in einer Stanzvorrichtung zum Stanzen flächiger Materialien (2) mittels mindestens einem Stanzmesser (3), welches zur Erzeugung eines Zuschnitts während des Stanzvorgangs durch das Material (2) hindurchtritt. Die erfindungsgemäße Stanzunterlage (1) ist dadurch gekennzeichnet, dass sie (1) aus einem zur Aufbringung des zu stanzenden Materials (2) verformbaren, elastischen und/oder drucknachgiebigen Material (10) gebildet ist, auf das (10) mindestens eine schnittfeste und flexible Materialschicht (11) aufgebracht ist.

Description

Technisches Gebiet
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Stanzunterlage gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Stanzunterlage.
Stand der Technik
Zum Gemäß dem Stand der Technik wird zum Stanzen flächiger Materialien mittels einem Stanzmesser das Material auf eine Stanzunterlage aufgebracht, wobei sich die Stanzunterlage und das Stanzmesser zur Erzeugung eines Zuschnitts aufeinander zu bewegen. Bei der Stanzung von Aluminiumsiegelverschlüssen und drucksensitiven Schaumeinlagen ist es üblich, Hartkunststoffunterlagen mit einer oberen Schicht aus Pappe zu verwenden.
Da das Stanzmesser während des Stanzvorgangs zur Erzeugung des Zuschnitts durch das zu schneidende Material hindurchtritt und zumindest teilweise in das Material der Stanzunterlage eintaucht, entsteht Abfall durch die Stanzunterlage als Verbrauchsmaterial. Ebenso entstehen durch das Umdrehen und den Wechsel der obersten Pappschicht Rüstzeiten, die den wertschöpfenden Stanzprozess unterbrechen. Die Einstanzung in Pappe verringert die Standzeit der Werkzeugklinge erheblich.
Der wesentliche Nachteil bei der Verwendung drucksensitiver Einlagen besteht darin, dass durch die Härte der Pappe die drucksensitiven Einlagen beim Ausstanzen so gequetscht werden, dass eine Verklebung am Rand des Stapels entsteht. Die Fixierung der Formate erfolgte bisher mit transparentem Klebefilm, was Zeit und Verbrauchsmaterial in Anspruch nimmt.
Darstellung der Erfindung
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten Nachteile zu beseitigen und eine Stanzunterlage zu schaffen, welche einen dauerhaften Stanzbetrieb ohne Rüstzeiten (Pappwechsel) gewährleistet.
Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Stanzunterlage sind in den abhängigen Unteransprüchen angegeben.
Die Kombination eines verformbaren, elastischen und/oder drucknachgiebigen Materials bei der Stanzunterlage, welche in einer besonders bevorzugten Ausführungsform aus einem Polyurethan-Elastomer besteht, mit jedenfalls einer oder einer Kombination von mehreren schnittfesten und flexiblen Materialschichten bildet eine dauerhafte Stanzunterlage.
In einer ganz besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Materialschicht aus Aramidfasern gebildet oder enthält Aramidfasern.
Selbstverständlich kommen aber grundsätzlich auch andere schnittfeste und flexible Materialien wie beispielsweise hochfeste Polyesterfasern, Polyethylenfasern, Glasfasern, Polyamidfasern, beschichtete Fasern und Materialien und/oder eine Kombination daraus in Betracht, um nur einige Beispiele zu nennen.
Die erfindungsgemäße Stanzunterlage eliminiert die Rüstzeiten, die durch den Tausch der Pappe während des Stanzprozesses entstehen.
Weiterhin lässt sich durch ein ganz besonders bevorzugtes Vorsehen unterschiedlicher Härtegrade (70 - 90 Grad Shore A) Einfluss auf das Stanzergebnis nehmen. Elastomer-Platten mit 70 Grad Shore A erzielen bei drucksensitiven Schaumeinlagen das beste Stanzergebnis. Bei Aluminiumverbund-Folien wird das beste Stanzergebnis mit 90 Grad Shore A erzielt.
Figurenliste
Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Stanzunterlage ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen.
In den Zeichnungen zeigen

1 einen Querschnitt der Lagen der erfindungsgemäßen Stanzunterlage in einer vorteilhaften Ausführungsform mit einem eintauchenden Stanzmesser, welches mehrere schnittfeste Materiallagen verdrängt und die Stanzunterlage einbeult; wobei der oben aufliegende Folienstapel sauber geschnitten wird;
2 eine Stanzunterlage in einer perspektivischen Explosionsansicht.

Ausführung der Erfindung
Wie aus 1 ersichtlich, ist die erfindungsgemäße Stanzunterlage 1 aus einem zur Aufbringung des zu stanzenden Materials 2 verformbaren, elastischen und/oder drucknachgiebigen Material 10 gebildet, auf das 10 mindestens eine schnittfeste und flexible Materialschicht 11 - vorzugsweise flächig - aufgebracht ist.
Das Stanzmesser (Kronenmesser) 3 trifft bei der Stanzung auf die oberste Schicht aus vorzugsweise reinem Aramid-Gewebe. Durch die leichte Elastizität des Aramid-Gewebes, welche durch die Webstruktur bedingt ist, wird die Schneidphase der hohlgeschliffenen Stanzklinge des Stanzmessers 3 beim leichten Eintauchen in die Stanzunterlage 1 eingebettet, was sich in einem sauberen Abdruck im Gewebe (ohne Beschädigung der Fasern) zeigt. Dieses Verhalten ermöglicht einen sehr sauberen Schnitt von drucksensitivem Schaummaterial, als auch von Aluminium-Verbund Materialien. Die Standzeit der Stanzmesser 3 wird dadurch ebenfalls wesentlich erhöht.
In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, welche in den 1 und 2 dargestellt ist, ist auf die Materialschicht 11 mindestens eine weitere Materialschicht 12 aufgebracht. Der Vorteil dieser vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass sich durch das Vorsehen mehrerer Materialschichten 11, 12 der Verdrängungswinkel in der Stanzunterlage 1 durch das Stanzmesser 3 vergrößert, was sich wiederum positiv auf die Schneidkante der ausgestanzten Zuschnitte auswirkt.
In einer weiteren in 2 dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist im Randbereich 110 der Materialschicht 11 jedenfalls ein Verbindungsmittel 111 vorgesehen, mittels dem sich die Materialschicht 11 an mindestens einem an dem Material 10 und/oder an einem Stanztisch vorgesehenen und mit dem Verbindungsmittel 111 entsprechend korrespondierenden Verbindungsmittel reversibel verbinden lässt. Ein solches Verbindungsmittel 111 kann vorzugsweise ein Klettverbindungsmittel sein, wobei es bevorzugt ist, dass der Austausch und das Spannen der oberen Materialschicht 11 durch ein Klettverschluss-System erfolgt, bei dem entlang der beiden langen Außenkanten der oberen Materialschicht 11 ein textiles Flauschband aufgenäht ist, welches mittels Hakenband an einem am Stanztisch aufgeklebten Flauschband befestigt wird.
Die vorliegende Erfindung sieht weiterhin ein Verfahren vor, mittels dem mindestens eine schnittfeste und elastische Materialschicht 11 vor dem Stanzvorgang auf die Stanzunterlage aufgebracht wird. Dabei wird jedenfalls eine Materialschicht 11 vor dem Stanzvorgang auf der Stanzunterlage vorzugsweise flächig abgelegt und bei Bedarf anschließend fixiert.
Bezugszeichenliste

1: Stanzunterlage
2: zu stanzendes Material
3: Stanzmesser
10: Stanzunterlage
11: schnittfeste und flexible Materialschicht
12: weitere schnittfeste und flexible Materialschicht
110: Randbereich der oberen Materialschicht
111: Verbindungsmittel

Claims

Stanzunterlage (1) zur Verwendung in einer Stanzvorrichtung zum Stanzen flächiger Materialien (2) mittels mindestens einem Stanzmesser (3), welches zur Erzeugung eines Zuschnitts während des Stanzvorgangs durch das Material (2) hindurchtritt, dadurch gekennzeichnet, dass die Stanzunterlage (1) aus einem zur Aufbringung des zu stanzenden Materials (2) verformbaren, elastischen und/oder drucknachgiebigen Material (10) gebildet ist, auf das (10) mindestens eine schnittfeste und flexible Materialschicht (11) aufgebracht ist.
Stanzunterlage (11) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialschicht (11) aus Aramidfasern gebildet ist oder Aramidfasern enthält.
Stanzunterlage (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialschicht (11) flächig auf das Material (10) aufgebracht ist.
Stanzunterlage (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Materialschicht (11) mindestens eine weitere Materialschicht (12) aufgebracht ist.
Stanzunterlage (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Material (10) ein Polyurethan-Elastomer ist.
Stanzunterlage (11) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Shore-Härte A in einem Bereich zwischen 70-90 liegt.
Stanzunterlage (11) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Randbereich (110) der Materialschicht (11) jedenfalls ein Verbindungsmittel (111) vorgesehen ist, mittels dem sich die Materialschicht (11) an mindestens einem an dem Material (10) und/oder an einem Stanztisch vorgesehenen und mit dem Verbindungsmittel (111) entsprechend korrespondierenden Verbindungsmittel reversibelverbinden lässt.
Stanzunterlage (11) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsmittel (111) ein Klettverbindungsmittelist.
Verfahren zur Herstellung einer Stanzunterlage (11) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine schnittfeste und elastische Materialschicht (12) vor dem Stanzvorgang auf die Stanzunterlage (11) aufgebracht wird.