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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Meldung einer Blockade einer Ladestation durch ein parkendes Kraftfahrzeug, wobei bei Erfüllung einer Auslösebedingung eine Nachricht an einen Nutzer des Kraftfahrzeugs und/oder eine ladestationsexterne Einrichtung ausgegeben wird, wobei die Auslösebedingung erfüllt wird oder nur dann erfüllbar ist, wenn nach dem Erkennen der Belegung eines der Ladestation zugeordneten Parkbereichs durch eine Sensoreinrichtung eine Zusatzbedingung erfüllt wird. Daneben betrifft die Erfindung ein System zur Meldung der Blockade einer Ladestation.
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Zum Laden von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen beziehungsweise Plug-in-Hybriden werden teils öffentliche Ladestationen genutzt. Parkbereiche, die zum Laden eines Kraftfahrzeugs an einer solchen Ladestation erforderlich sind, werden jedoch häufig durch andere Fahrzeuge blockiert. Daher schlägt die Druckschrift
KR 20200087883 A vor, zu prüfen, ob innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls nach dem Erkennen des Abstellens eines Kraftfahrzeugs in einem der Ladestation zugehörigen Parkbereich ein Ladestrom an dieses Kraftfahrzeug bereitgestellt wird. Ist dies nicht der Fall, wird eine Nachricht an einen behördenseitigen Server versandt, beispielsweise um ein Abschleppen des Kraftfahrzeugs auszulösen.
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Während das beschriebene Vorgehen eine Blockade von Ladestationen durch nicht geladene Fahrzeuge robust erkennt, kann es jedoch dazu führen, dass bei einem Unterbleiben des Ladens aufgrund eines technischen Defekts eine Behörde unnötig alarmiert wird. Zudem erfolgt nicht in allen Anwendungsfällen unmittelbar ein Laden des an eine Ladestation angeschlossenen Fahrzeugs, beispielsweise dann, wenn ein Laden nur durch Überschussstrom einer Solaranlage erfolgen soll.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Ansatz zur Meldung von Blockaden von Ladestationen anzugeben, der die oben genannten Probleme vermeidet beziehungsweise auch in den genannten Anwendungsfällen genutzt werden kann.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, wobei die Zusatzbedingung erfüllt wird oder nur dann erfüllbar ist, wenn einerseits bei einem Auswerten von durch die und/oder eine weitere Sensoreinrichtung bereitgestellten Bilddaten kein Merkmal erkannt wird, das das Kraftfahrzeug als potentiell zum Laden durch die Ladestation geeignet kennzeichnet, und/oder wenn andererseits für eine vorgegebene Mindestzeit unmittelbar nach dem Erkennen der Belegung des Parkbereichs durch das Kraftfahrzeug ein Ladeanschluss der Ladestation nicht mit einem Ladeanschluss des Kraftfahrzeugs verbunden wird.
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Durch das beschriebene Vorgehen kann insbesondere erreicht werden, dass eine Blockade nur dann gemeldet wird, wenn überhaupt keine Ladeabsicht besteht, also beispielsweise wenn das im Parkbereich abgestellte Kraftfahrzeug ungeeignet zum Laden durch die Ladestation erscheint, also beispielsweise ausschließlich einen Verbrennungsmotor aufweist, beziehungsweise eine notwendige Handlung zum Laden, nämlich der Anschluss an die Ladestation, unterbleibt. Hierdurch ist das erfindungsgemäße Vorgehen auch für Anwendungsfälle geeignet, in denen nicht stets beim Anschluss des Kraftfahrzeugs an die Ladestation ein Laden des Kraftfahrzeugs erfolgt und die Wahrscheinlichkeit, beispielsweise eine Behörde fehlerhaft aufgrund eines technischen Fehlers oder eines Bedienfehlers zu alarmieren, ist zumindest erheblich reduziert.
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Die Auswertung der Bilddaten im Rahmen der Zusatzbedingung kann insbesondere derart erfolgen, dass eine Merkmalserkennung durchgeführt wird, die dazu eingerichtet ist, ein Merkmal in den Bilddaten aufzufinden, das das Kraftfahrzeug als potentiell zum Laden durch die Ladestation geeignet kennzeichnet, wenn das Kraftfahrzeug dieses Merkmal aufweist und es sich im Bildbereich der Bilddaten befindet. Ansätze zur Erkennung bzw. zum Auffinden bestimmter Merkmale in Bilddaten sind im Stand der Technik an sich wohl bekannt und sollen daher nicht im Detail erläutert werden. Erst wenn trotz Durchführung dieser Merkmalserkennung das Merkmal nicht aufgefunden wird, ist die Zusatzbedingung in dieser Alternative erfüllt beziehungsweise erfüllbar.
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Eine Erkennung einer Verbindung des Ladeanschlusses der Ladestation mit dem Ladeanschluss des Kraftfahrzeugs kann durch Nutzung eines an sich bekannten Pilotkontakts oder z.B. durch separate Sensoren erfolgen.
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Die ladestationsexterne Einrichtung kann beispielsweise ein Server sein. Die ladestationsexterne Einrichtung kann beispielsweise durch eine Behörde oder den Betreiber der Ladestation betrieben werden, die beziehungsweise der beispielsweise bei einer ungerechtfertigten Blockierung der Ladestation ein Bußgeld beziehungsweise eine erhöhte Parkgebühr verhängen kann. Die ladestationsexterne Einrichtung kann jedoch auch durch einen Abschleppdienst betrieben werden, der automatisch zum Abschleppen des blockierenden Kraftfahrzeugs benachrichtigt wird oder es kann sich beispielsweise um eine mobile Kommunikationseinrichtung des Nutzers handeln. Kontaktdaten für diese können beispielsweise durch Erfassung eines Fahrzeugkennzeichens beziehungsweise einer numerischen oder alphanumerischen Registrierungsbezeichnung des Kraftfahrzeugs, die das Kennzeichen bildet, mit Hilfe einer Datenbank ermittelt werden oder Ähnliches.
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Die Ausgabe der Nachricht an den Nutzer kann beispielsweise durch ein Leuchtsignal, einen Lautsprecher, eine Anzeigetafel oder ähnliche Mittel im Bereich des Parkbereichs erfolgen.
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Die Sensoreinrichtung kann beispielsweise eine Kamera sein und in diesem Fall auch die Bilddaten bereitstellen. Alternativ kann beispielsweise eine Induktionsschleife als Sensoreinrichtung genutzt werden. Die weitere Sensoreinrichtung ist vorzugsweise eine Kamera. Kameras können Einzelbilder oder auch Videos als Bilddaten erfassen. Kameras können sichtbares Licht oder ergänzend oder alternativ auch Infrarotstrahlung erfassen.
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Die Auswertung der Bilddaten kann dazu eingerichtet sein, als das Merkmal, das das Kraftfahrzeug als potentiell zum Laden durch die Ladestation geeignet kennzeichnet, eine Markierung auf einem Nummernschild des Kraftfahrzeugs und/oder eine an dem Kraftfahrzeug angebrachte Plakette zu erkennen. Beispielsweise dürfen in Deutschland für Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybride Kennzeichen genutzt werden, deren Registrierungsbezeichnung am Ende, also am Anschluss an die Zahlengruppe üblicher Nummernschilder, durch ein „E“ ergänzt ist. Dieser zusätzliche Buchstabe an dieser Position kann leicht in Bilddaten erkannt werden.
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Entsprechende Fahrzeuge mit ausländischer Zulassung können in Deutschland durch eine Plakette an der Heckscheibe gekennzeichnet werden. Auch das Vorhandensein einer solchen Plakette kann als geeignetes Merkmal erkannt werden.
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Ähnliche Ansätze zur Markierung von Elektrofahrzeugen beziehungsweise von Plug-in-Hybriden, die an Ladestationen geladen werden können, sind auch in anderen Ländern üblich, so dass das beschriebene Vorgehen auch dort genutzt werden kann, um zum Laden durch die Ladestation geeignete Kraftfahrzeuge und somit eine Nichterfüllung der Zusatzbedingung zu erkennen.
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Wie bereits erwähnt, kann die Markierung auf dem Nummernschild ein an einer vorgegebenen Stelle des Nummernschilds angeordneter Buchstabe sein.
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Eine in den Bilddaten auf dem Nummernschild erkannte numerische oder alphanumerische Registrierungsbezeichnung kann mit einer Datenbank von Registrierungsbezeichnungen, die Kraftfahrzeuge als potentiell zum Laden durch die Ladestation geeignet kennzeichnen, abgeglichen werden, wobei die Zusatzbedingung erfüllt wird oder nur dann erfüllbar ist, wenn die Registrierungsbezeichnung nicht in der Datenbank enthalten ist. Das beschriebene Vorgehen ist insbesondere vorteilhaft, wenn ein bestimmtes Kraftfahrzeug nicht durch eine spezielle Markierung auf dem Nummernschild oder eine Plakette gekennzeichnet ist. In diesem Fall könnte es beispielsweise möglich sein, die Registrierungsbezeichnung, die auch als Autonummer bezeichnet wird, in einer entsprechenden Datenbank abzulegen und somit klarzustellen, dass das Kraftfahrzeug zum Laden an Ladestationen geeignet ist und somit z.B. auch auf den diesen zugehörenden Parkbereich parken darf. Eine entsprechende Datenbank kann beispielsweise durch Autohersteller, Nichtregierungsorganisationen oder Behörden gepflegt werden.
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Alternativ oder ergänzend kann geprüft werden, ob die oder eine in den Bilddaten auf dem Nummernschild erkannte numerische oder alphanumerische Registrierungsbezeichnung einer vorgegebenen Bildungsregel entspricht, wobei die Zusatzbedingung erfüllt wird oder nur dann erfüllbar ist, wenn die Registrierungsbezeichnung nicht der Bildungsregel entspricht. Beispielsweise kann das obig erläuterte Anfügen des Buchstabens „E“ an die normale Registrierungsbezeichnung als solche Bildungsregel aufgefasst werden. Alternativ wäre es beispielsweise auch möglich, dass bestimmte Wertebereiche einer Ziffernfolge oder Ähnliches zum Laden an Ladestationen geeignete Kraftfahrzeuge kennzeichnen.
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Prinzipiell wäre es auch möglich, zum Laden an der Ladestation potentiell geeignete Kraftfahrzeuge aufgrund ihrer Form oder einer, beispielsweise am Heck angebrachten, Typenbezeichnung zu erkennen. Da Typenbezeichnungen jedoch ohne weiteres manipulieret werden können und die äußere Form von Fahrzeugen mit unterschiedlichen Antriebstechnologien häufig recht ähnlich ist, sind die obig erläuterten Ansätze bevorzugt.
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In jenem Fall, in dem die Zusatzbedingung erfüllt wird oder nur dann erfüllbar ist, wenn bei dem Auswerten der Bilddaten kein Merkmal erkannt wird, das das Kraftfahrzeug als potentiell zum Laden durch die Ladestation geeignet kennzeichnet, wobei bei Erfüllung der Auslösebedingung die Nachricht an die ladestationsexterne Einrichtung ausgegeben wird, kann zusätzlich eine Hinweisbedingung ausgewertet werden, die erfüllt wird oder nur dann erfüllbar ist, wenn für eine vorgegebene Mindestzeit unmittelbar nach dem Erkennen der Belegung des Parkbereichs durch das Kraftfahrzeug ein Ladeanschluss der Ladestation nicht mit einem Ladeanschluss des Kraftfahrzeugs verbunden wird und/oder kein Laden des Kraftfahrzeugs durch die Ladestation erfolgt, wobei bei Erfüllung der Hinweisbedingung eine von der Nachricht unterschiedliche weitere Nachricht an den Nutzer oder die ladestationsexterne Einrichtung ausgegeben wird und/oder die Nachricht oder eine von der Nachricht unterschiedliche weitere Nachricht an eine von der ladestationsexternen Einrichtung unterschiedliche weitere ladungsstationsexterne Einrichtung ausgegeben wird.
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Durch das beschriebene Vorgehen kann erreicht werden, dass zwischen Fällen unterschieden wird, in denen das Kraftfahrzeug gemäß der Bilddaten voraussichtlich nicht zum Laden durch die Ladestation geeignet ist, also einer Erfüllung der Zusatz- bzw. Auslösebedingung, und Fällen in denen das Kraftfahrzeug zwar potentiell zum Laden durch die Ladestation geeignet wäre, ein solches Laden beziehungsweise ein Anschluss an die Ladestation jedoch nicht erfolgt. Dies ermöglicht es beispielsweise, schärfere Maßnahmen, insbesondere ein unmittelbares Abschleppen, einzuleiten, wenn es sich bei dem Fahrzeug scheinbar nicht um ein Fahrzeug handelt, das zum Laden an der Ladestation geeignet ist. Beispielsweise kann eine einen Abschleppvorgang einleitende Nachricht an eine ladestationsexterne Einrichtung einer Behörde oder eines Abschleppdienstes gesendet werden, wenn die Auslösebedingung erfüllt wird. Ist hingegen nur die Hinweisbedingung erfüllt, kann es ausreichend sein, den Nutzer darauf hinzuweisen, dass der Parkbereich ausschließlich genutzt werden soll, wenn ein Laden erfolgen soll, oder beispielsweise eine höhere Parkgebühr zu berechnen, da Nutzer von zum Laden geeigneten Fahrzeugen ohnehin bezüglich potentieller Blockaden von Ladestationen sensibilisiert sind und somit allenfalls eine kurze Blockade ohne Ladevorgang zu erwarten ist.
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Bei Erfüllung der Fehlerbedingung können die Bilddaten oder aus den Bilddaten ermittelte Verarbeitungsdaten, insbesondere die Registrierungsbezeichnung, an die ladestationsexterne Einrichtung übertragen und/oder in der Ladestation gespeichert werden. Hierdurch kann eine Beweissicherung erfolgen, beispielsweise um ein Abschleppen zu rechtfertigen beziehungsweise eine spätere Strafzahlung zu begründen. Unter einer Speicherung in der Ladestation ist hierbei insbesondere eine längerfristige Speicherung bzw. eine Speicherung durch eine Speichereinrichtung, die diese Daten auch stromlos speichert, z.B. durch einen Flash-Speicher, zu verstehen. Beispielsweise können die Bilddaten bzw. Verarbeitungsdaten bei Nichterfüllung der Fehlerbedingung unmittelbar oder nach einem vorgegebenen Zeitintervall gelöscht werden und nur bei Erfüllung der Fehlerbedingung über deren Prüfung hinaus bzw. nach Ende des Zeitintervalls gespeichert werden.
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Die ladestationsexterne Einrichtung oder die weitere ladestationsexterne Einrichtung kann dazu dienen, Informationen an weitere Kraftfahrzeuge bereitzustellen, die die Verfügbarkeit der Ladestation betreffen, wobei nach Empfang der Nachricht oder der weiteren Nachricht bis zum Empfang einer Freigabenachricht die Ladestation als belegt gekennzeichnet wird. Insbesondere kann die beziehungsweise die weitere ladestationsexterne Einrichtung Verfügbarkeitsinformationen für mehrere Ladestationen bereitstellen. Zum Laden von Kraftfahrzeugen genutzte Ladestationen könne ihre Benutzung und somit ihre Belegung hierbei ohnehin melden. Ist eine Ladestation jedoch dadurch blockiert, dass ein Kraftfahrzeug in deren Parkbereich abgestellt wird, ohne geladen zu werden, wird dies normalerweise nicht erkannt. Durch das vorgeschlagene Vorgehen können andere Kraftfahrzeuge beziehungsweise deren Nutzer auch darauf hingewiesen werden, dass eine derart blockierte Ladestation momentan nicht zur Verfügung steht.
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Die Freigabenachricht kann beispielsweise von der Ladestation beziehungsweise einer Verarbeitungseinrichtung, die die Bilddaten beziehungsweise andere Sensordaten der Sensoreinrichtung verarbeitet, um eine Belegung des Parkbereichs zu ermitteln, gesendet werden, wenn eine Freigabe des Parkbereichs erkannt wird. Alternativ oder ergänzend kann beispielsweise eine Behörde oder ein Abschleppunternehmen eine entsprechende Freigabenachricht senden, nachdem ein blockierendes Kraftfahrzeug durch Abschleppen aus dem Parkbereich entfernt wurde.
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Neben dem erfindungsgemäßen Verfahren betrifft die Erfindung ein System zur Meldung einer Blockade einer Ladestation durch ein parkendes Kraftfahrzeug, mit wenigstens einer Sensoreinrichtung zur Erkennung der Belegung eines der Ladestation zugeordneten Parkbereichs, einer Verarbeitungseinrichtung und einer Ausgabeeinrichtung zur Ausgabe einer Nachricht an einen Nutzer des Kraftfahrzeugs und/oder eine ladestationsexterne Einrichtung, wobei das System zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichtet ist. Insbesondere kann die Verarbeitungseinrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichtet sein, speziell zur Prüfung der Auslöse- beziehungsweise Zusatzbedingung und zur Ansteuerung der Ausgabeeinrichtung im Falle der Erfüllung der Auslösebedingung.
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Die Sensoreinrichtung kann dazu eingerichtet sein, Bilddaten bereitzustellen und kann beispielsweise eine Kamera sein. Ergänzend oder alternativ kann das System eine weitere Sensoreinrichtung umfassen, die die Bilddaten bereitstellt. Die Ladestation oder zumindest ein Einrichtung zur Erfassung der Verbindung des Ladeanschlusses der Ladestation mit dem Ladeanschluss des Kraftfahrzeugs kann Teil des Systems sein.
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Auch die weitere im Rahmen der Erläuterungen des Verfahrens genannten Komponenten können Teil des Systems sein beziehungsweise die obig genannten Eigenschaften mit den genannten Vorteilen aufweisen.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den folgenden Ausführungsbeispielen sowie den zugehörigen Zeichnungen. Hierbei zeigen schematisch:
- 1 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Systems zur Meldung der Blockade einer Ladestation, durch das ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Meldung einer Blockade der Ladestation durchgeführt wird, und
- 2 ein Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt ein System zur Meldung der Blockade einer Ladestation 1 durch ein parkendes Kraftfahrzeug 2. Das System ist im Beispiel in die Ladestation 1 integriert, die Komponenten des Systems könnten jedoch auch zumindest teilweise separat von der Ladestation 1 ausgebildet sein. Beispielsweise könnte die Verarbeitungseinrichtung 26 durch einen von der Ladestation 1 beabstandeten Server gebildet werden.
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Die Ladestation 1 entspricht im Beispiel weitgehend einer üblichen Ladesäule. Zum Laden eines Kraftfahrzeugs 2 wird dieses auf einem der Ladestation 1 zugeordneten Parkbereich 7 geparkt und ein Ladeanschluss 16 der Ladestation 1 wird mit einem Ladeanschluss 17 des Kraftfahrzeugs 2 verbunden wird.
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Im gezeigten Beispiel handelt es sich bei dem Kraftfahrzeug 2 tatsächlich um ein Elektrofahrzeug, das durch die Ladestation 1 geladen wird. Würde sich jedoch ein anderes Kraftfahrzeug 2 in dem Parkbereich 7 befinden, beispielsweise ein ausschließlich durch einen Verbrennungsmotor antreibbares Kraftfahrzeug 2, das nicht durch die Ladestation 1 geladen werden kann, wäre die Ladestation 1 blockiert und könnte nicht zum Laden von Kraftfahrzeugen 2 genutzt werden.
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Um in diesem Fall den Nutzer 4 darauf hinzuweisen, dass das Kraftfahrzeug 2 nicht im Parkbereich 7 geparkt sein sollte beziehungsweise um eine Nachricht 3 an eine ladestationsexterne Einrichtung 5 zu senden, beispielsweise um ein Abschleppen des Kraftfahrzeugs 2 bei einem Abschleppdienst oder einer Behörde anzufordern, wird ein Verfahren genutzt, das im Folgenden mit zusätzlichem Bezug auf 2 erläutert wird und dessen Verarbeitungsschritte durch eine Verarbeitungseinrichtung 26 des Systems implementiert werden, die im Beispiel in die Ladestation 1 integriert ist.
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In Schritt S1 werden zunächst Sensordaten 13 durch eine Sensoreinrichtung 8, im Beispiel durch eine Induktionsschleife, erfasst, wobei im Schritt S2 auf Basis dieser Sensordaten 13 geprüft wird, ob eine Belegungsbedingung 14 erfüllt ist, also ob sich ein Kraftfahrzeug 2 in dem Parkbereich 7 befindet. Die Schritte S1 und S2 werden hierbei solange wiederholt, bis die Belegungsbedingung 14 in Schritt S2 erfüllt ist.
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Nach Erfüllung der Belegungsbedingung 14 werden in Schritt S3 durch die als Kamera ausgebildete Sensoreinrichtung 9 Bilddaten 11 erfasst. Prinzipiell wäre es auch möglich, die Sensoreinrichtung 9 bereits statt der Sensoreinrichtung 8 zur Erfassung der Sensordaten 13 zu nutzen, wobei in diesem Fall die Belegung des Parkbereichs 7 beispielsweise durch Auswertung entsprechender Bilddaten erfolgen könnte.
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In Schritt S4 erfolgt eine Auswertung der Bilddaten 11, um Merkmale 12 zu erkennen, die das Kraftfahrzeug 2 als potentiell zum Laden durch die Ladestation 1 geeignet kennzeichnen. Beispiele hierfür werden später noch genauer erläutert.
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In Schritt S5 wird anschließend geprüft, ob eine Zusatzbedingung 10 erfüllt ist, die nur dann erfüllt wird, wenn in Schritt S4 kein geeignetes Merkmal 12 am Kraftfahrzeug 2 erkannt wurde. Bei Nichterfüllung der Zusatzbedingung 10 wird das Verfahren zunächst beendet und, insbesondere nach einer gewissen Zeitverzögerung oder nach einem Erkennen der Freigabe des Parkbereichs 7, ab Schritt S1 wiederholt.
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Wird die Zusatzbedingung 10 hingegen in Schritt S5 erfüllt, so erfolgt in Schritt S6 die Ausgabe einer Nachricht 3 über die Ausgabeeinrichtung 27 an die ladestationsexterne Einrichtung 5, die beispielsweise ein Server eines Ladestationsbetreibers, einer Behörde oder eines Abschleppdienstes sein kann. Durch die Nachricht 3 kann beispielsweise ein Abschleppen des Kraftfahrzeugs 2 angefordert werden, eine Straf- beziehungsweise Parkgebührenzahlung angefordert werden oder Ähnliches.
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Ergänzend oder alternativ können Nachrichten 3 auch an die ladestationsexterne Einrichtung 6, nämlich eine mobile Kommunikationseinrichtung des Nutzers 4, gesendet werden oder über die Ausgabeeinrichtung 28, die im Beispiel ein Lautsprecher ist, direkt an den Nutzer 4 ausgegeben werden.
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Während die Belegungsbedingung 14 und die Zusatzbedingung 10 in dem gezeigten Ablaufdiagramm separat und nacheinander ausgewertet werden, können sie auch als Teilbedingungen einer Auslösebedingung betrachtet werden, die nur dann erfüllt ist, wenn sowohl die Belegungsbedingung 14 als auch die Zusatzbedingung 10 erfüllt ist, also dann, wenn nach dem Erkennen der Belegung des Parkbereichs 7 eine Zusatzbedingung 10 erfüllt wird.
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Die Bilddaten können insbesondere die Heckseite des Kraftfahrzeugs 2 betreffen und speziell das Nummernschild 21 abbilden.
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Da im Beispiel in 1 das Kraftfahrzeug 2 zum Laden durch die Ladestation 1 geeignet ist, weißt es Merkmale 12 auf, die dies Kennzeichnen. Daher wäre bei Erkennung dieser Merkmale 12 die Zusatzbedingung 10 nicht erfüllt.
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Beispielsweise kann das Nummernschild 21 als Merkmal 12 eine Markierung 20, im Beispiel den Buchstaben „E“ am Ende der Registrierungsbezeichnung 22, aufweisen, der angibt, dass das Kraftfahrzeug zum Laden durch die Ladestation 1 geeignet ist. Eine solche Markierung von elektrischen Fahrzeugen beziehungsweise Plug-in-Hybriden erfolgt beispielsweise auf Nummernschildern von in Deutschland zugelassenen Kraftfahrzeugen.
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Ein geeignetes Merkmal 12 kann jedoch auch eine beispielsweise an der Heckscheibe 29 angebrachte Plakette 31 sein. Eine solche Plakette wird beispielsweise in Deutschland genutzt, um im Ausland zugelassene Elektrofahrzeuge beziehungsweise Plug-in-Hybride zu kennzeichnen, so dass auf Basis dieses Merkmals 12 eine potentielle Eignung des Kraftfahrzeugs zum Laden durch die Ladestation 1 erkannt werden kann.
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Ergänzend oder alternativ kann die alphanumerische Registrierungsbezeichnung 22 durch Auswertung der Bilddaten erkannt werden. Anschließend können beispielsweise eine in der Verarbeitungseinrichtung 26 gespeicherte Datenbank 23 beziehungsweise dort vorliegende Bildungsregeln 24 genutzt werden, um zu prüfen, ob diese Registrierungsbezeichnung 22 ein Merkmal 12 bildet, dass das Kraftfahrzeug 2 als potentiell zum Laden an der Ladestation 2 geeignet kennzeichnet.
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Wie durch den gestrichelt dargestellten Pfeil zwischen den Schritten S2 und S7 dargestellt ist, sind die Schritte S7 bis S10 optional. Zunächst soll davon ausgegangen werden, dass diese dazu dienen, eine zusätzliche Hinweisbedingung 19 auszuwerten. Wie spätere noch erläutert werden wird, können die Schritte S7 bis S10 jedoch auch die Schritte S3 bis S6 ersetzen.
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In Schritt S7 wird, unmittelbar nach Erfüllung der Belegungsbedingung 14, ein Zeitzähler auf Null gesetzt und bei anschließenden Wiederholungen des Schritts S7 jeweils erhöht. In Schritt S8 wird anschließend geprüft, ob der Ladeanschluss 16 der Ladestation 1 mit dem Ladeanschluss 17 des Kraftfahrzeugs 2 verbunden ist. Ist dies der Fall, so wird davon ausgegangen, dass das Kraftfahrzeug 2 zum Laden des Kraftfahrzeugs 2 in dem Parkbereich 7 abgestellt ist, weshalb das Verfahren zunächst beendet und beispielsweise nach einer gewissen Wartezeit beziehungsweise einer Freigabe des Parkbereichs 7 durch das Kraftfahrzeug 2 erneut ab Schritt S1 wiederholt werden kann.
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Wird hingegen in Schritt S8 keine entsprechende Verbindung festgestellt, wird in Schritt S9 die Hinweisbedingung 19 ausgewertet, die den Wert des Zeitzählers 30 mit der Mindestzeit 15 vergleicht. Ist diese unterschritten, wird das Verfahren ab Schritt S7 wiederholt, das heißt zunächst der Zeitzähler 30 erhöht.
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Wird die Mindestzeit 15 hingegen erreicht oder überschritten, so wird in Schritt S10 die Nachricht 16 ausgegeben, was wie obig zur Nachricht 3 erläutert erfolgen kann. Vorzugsweise unterscheiden sich hierbei jedoch der Inhalt der Nachrichten 3 und 16 und/oder der Adressat der Nachrichten 3 und 16. Beispielsweise kann die Nachricht 16 über den Lautsprecher 28 oder indirekt über die ladestationsexterne Einrichtung 6 an den Nutzer 4 ausgegeben werden, um dies auf ein erforderliches Laden beim Abstellens des Kraftfahrzeugs 2 hinzuweisen, während die Nachricht 3 an die ladestationsexterne Einrichtung 5 übertragen wird, um ein Abschleppen des Kraftfahrzeugs 2, eine Bußgeldzahlung oder Ähnliches auszulösen.
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In einer Abwandlung des beschriebenen Vorgehens könnte in Schritt S8 statt der Verbindung der Ladeanschlüsse 16, 17 oder ergänzend hierzu geprüft werden, ob ein Ladestrom zum Laden des Kraftfahrzeugs 2 beziehungsweise von dessen Energiespeichers fließt.
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Wie obig erwähnt können die Schritte S7 bis S10 auch die Schritte S3 bis S6 ersetzen. In diesem Fall können die Schritte S3 bis S6 weggelassen werden und in Schritt S9 kann eine Zusatzbedingung 19 geprüft werden, die, wie die obig erläuterte Hinweisbedingung, ebenfalls den Wert des Zeitzählers 30 mit der Mindestzeit 15 vergleicht und somit allein aus Konsistenzgründen mit der allgemeinen Beschreibung anders benannt ist.
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Bei Erfüllung der Zusatzbedingung 10, 19 beziehungsweise der Auslösebedingung kann es zweckmäßig sein, die Fehlbelegung des Parkbereichs 7 durch ein Kraftfahrzeug zu dokumentieren. Hierzu können beispielsweise die Bilddaten 11 oder eine hieraus ermittelte Verarbeitungsinformation, beispielsweise die Registrierungsbezeichnung 22, lokal in der Ladestation 1 gespeichert werden beziehungsweise an die ladestationsexterne Einrichtung 5 übertragen werden.
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Die ladestationsexterne Einrichtung 5, 6 oder eine weitere ladestationsexterne Einrichtung, zu der die Nachricht 3 beziehungsweise 16 übertragen wird, kann dazu dienen, an weitere Kraftfahrzeuge 25 eine die Verfügbarkeit der Ladestation 1 betreffende Informationen bereitzustellen.
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Nach dem Empfang einer der Nachrichten 3, 16 kann die Ladestation 1 hierbei zunächst als belegt gekennzeichnet werden, da sie durch das abgestellte Kraftfahrzeug 2 auch dann, wenn kein Laden erfolgt, blockiert ist. Anschließend kann die Ladestation 1 eine Freigabenachricht senden, wenn das Verlassen des Parkbereichs 7 durch das Kraftfahrzeug 2 erkannt wird beziehungsweise ein Abschleppdienst oder eine Behörde kann nach Entfernung des Kraftfahrzeugs 2 eine entsprechende Freigabenachricht senden, wonach die entsprechende Ladestation 1 wieder als frei markiert werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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