-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung, die darauf ausgerichtet sind, ein parkendes Kraftfahrzeug zu schützen, insbesondere bei Durchführung eines Ladevorgangs.
-
Ein zumindest teilweise elektrisch angetriebenes Fahrzeug kann eine Ladedose aufweisen, in die zum Laden des elektrischen Energiespeichers des Fahrzeugs der Ladestecker einer Ladestation gesteckt werden kann. Die Ladestation kann dabei an dem Rand einer Fahrbahn angeordnet sein, und das Fahrzeug kann für den Ladevorgang an dem Fahrbahnrand geparkt sein.
-
Ein Ladevorgang an einer Ladestation nimmt meist einen relativ langen Zeitraum in Anspruch. Als Folge daraus lässt der Fahrer des Fahrzeugs das Fahrzeug typischerweise ohne Aufsicht am Fahrbahnrand stehen, wodurch die Sicherheit des Straßenverkehrs beeinträchtigt sein kann.
-
Das vorliegende Dokument befasst sich mit der technischen Aufgabe, die Sicherheit des Straßenverkehrs in Zusammenhang mit einem an einem Fahrbahnrand geparkten Fahrzeug, insbesondere mit einem zur Durchführung eines Ladevorgangs geparkten Fahrzeug, in effizienter und zuverlässiger Weise zu erhöhen.
-
Die Aufgabe wird durch jeden der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen werden u.a. in den abhängigen Ansprüchen beschrieben. Es wird darauf hingewiesen, dass zusätzliche Merkmale eines von einem unabhängigen Patentanspruch abhängigen Patentanspruchs ohne die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs oder nur in Kombination mit einer Teilmenge der Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs eine eigene und von der Kombination sämtlicher Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs unabhängige Erfindung bilden können, die zum Gegenstand eines unabhängigen Anspruchs, einer Teilungsanmeldung oder einer Nachanmeldung gemacht werden kann. Dies gilt in gleicher Weise für in der Beschreibung beschriebene technische Lehren, die eine von den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche unabhängige Erfindung bilden können.
-
Gemäß einem Aspekt wird eine Vorrichtung zur Überwachung eines an dem Rand einer Fahrbahn geparkten Fahrzeugs beschrieben. Das Fahrzeug kann dabei in Längsrichtung an dem Fahrbahnrand geparkt sein, z.B. in einer Parkbucht am Fahrbahnrand. Eine (entlang der Längsachse des Fahrzeugs verlaufende) Längsseite des Fahrzeugs kann somit der Fahrbahn zugewandt sein. Alternativ kann das Fahrzeug quer geparkt sein, sodass die Front oder das Heck des Fahrzeugs der Fahrbahn zugewandt ist. Das Fahrzeug kann ggf. verriegelt sein. Insbesondere kann ggf. kein Insasse in dem Fahrzeug angeordnet sein.
-
Die Vorrichtung ist eingerichtet, zu bestimmen, dass ein Kollisionsrisiko zwischen einem Verkehrsteilnehmer (z.B. einem anderen Fahrzeug oder einem Fahrradfahrer oder einem Fußgänger), der sich auf der Fahrbahn auf das Fahrzeug zu bewegt, und einer von dem Fahrzeug in die Fahrbahn hineinragenden Komponente besteht. Die Komponente kann sich dabei (im Wesentlichen senkrecht) von der Längsseite des Fahrzeugs weg in die Fahrbahn hinein erstrecken. Beispielhafte Komponenten sind eine (geöffnete) Klappe und/oder Tür des Fahrzeugs, ein (nicht eingeklappter) Seitenspiegel des Fahrzeugs und/oder ein in die Ladebuchse des Fahrzeugs eingesteckter Ladestecker.
-
Alternativ kann das Fahrzeug am Rand der Fahrbahn quer geparkt sein, sodass entweder die Front oder das Heck des Fahrzeugs an dem Rand der Fahrbahn angeordnet ist. Die Ladebuchse (die ggf. mit einer Ladeklappe bedeckt ist) kann an dem Heck bzw. an der Front des Fahrzeugs angeordnet sein (das bzw. die der Fahrbahn zugewandt ist). In diesem Fall kann die (geöffnete) Ladeklappe und/oder ein in die Ladebuchse des Fahrzeugs eingesteckter Ladestecker in die Fahrbahn hineinragen.
-
Das Fahrzeug kann ein oder mehrere Umfeldsensoren (z.B. ein oder mehrere Kameras, ein oder mehrere Radarsensoren, ein oder mehrere Lidarsensoren und/oder ein oder mehrere Ultraschallsensoren) umfassen, die eingerichtet sind, Umfelddaten in Bezug auf das Umfeld des Fahrzeugs zu erfassen. Die ein oder mehreren Umfeldsensoren können dabei jeweils einen Erfassungsbereich aufweisen, der zumindest einen Teil der Fahrbahn einschließt.
-
Die Vorrichtung kann eingerichtet sein, in effizienter und zuverlässiger Weise auf Basis der Umfelddaten zu bestimmen, ob ein Kollisionsrisiko besteht oder nicht.
-
Die Vorrichtung kann z.B. eingerichtet sein, auf Basis der Umfelddaten einen (vorausliegenden) Bewegungsschlauch des sich bewegenden Verkehrsteilnehmers zu prädizieren. Der Bewegungsschlauch kann dabei von der Breite des Verkehrsteilnehmers und/oder von der Bewegungsrichtung des Verkehrsteilnehmers abhängen. Es kann dann auf Basis des prädizierten Bewegungsschlauchs überprüft werden, ob die von dem Fahrzeug in die Fahrbahn hineinragende Komponente zumindest teilweise innerhalb des prädizierten Bewegungsschlauchs des Verkehrsteilnehmers liegt oder nicht.
-
Des Weiteren kann die Vorrichtung eingerichtet sein, zu bestimmen, dass das Kollisionsrisiko besteht, wenn ermittelt wird, dass die von dem Fahrzeug in die Fahrbahn hineinragende Komponente zumindest teilweise innerhalb des prädizierten Bewegungsschlauchs des Verkehrsteilnehmers liegt. Durch die Vorhersage eines vorausliegenden Bewegungsschlauchs des sich bewegenden Verkehrsteilnehmers kann in besonders zuverlässiger Weise eine Kollisionsrisiko erkannt werden.
-
Die Vorrichtung kann eingerichtet sein, (z.B. anhand der Zustandsdaten von ein oder mehreren Zustandssensoren) die Tiefe zu ermitteln, mit der die Komponente von dem Fahrzeug weg in die Fahrbahn hineinragt. Es kann dann in besonders zuverlässiger Weise basierend auf der ermittelten Tiefe bestimmt werden, ob das Kollisionsrisiko besteht oder nicht.
-
Die Vorrichtung ist ferner eingerichtet, in Reaktion auf das erkannte Kollisionsrisiko zumindest eine Schutzmaßnahme zu bewirken, die darauf gerichtet ist, eine Kollision zwischen dem Verkehrsteilnehmer und der in die Fahrbahn hineinragenden Komponente zu vermeiden. Die Vorrichtung kann insbesondere eingerichtet sein, als Schutzmaßnahme zumindest eine Signalisierungseinheit (z.B. ein Leuchtelement und/oder einen Lautsprecher) des Fahrzeugs zu veranlassen, einen optischen und/oder akustischen Warnhinweis an den Verkehrsteilnehmer auszugeben. Dabei kann die Signalisierungseinheit in einem bevorzugten Beispiel (direkt) an der von dem Fahrzeug in die Fahrbahn hineinragenden Komponente angeordnet sein. So kann der andere Verkehrsteilnehmer in zuverlässiger Weise auf das Kollisionsrisiko mit der in die Fahrbahn hineinragenden Komponente aufmerksam gemacht werden, um daraufhin seine Bewegung zu ändern, und um so die Kollision zu vermeiden.
-
Das Fahrzeug kann ein oder mehrere Zustandssensoren umfassen, die eingerichtet sind, Zustandsdaten in Bezug auf die von dem Fahrzeug in die Fahrbahn hineinragende Komponente zu ermitteln. Die Zustandsdaten können insbesondere anzeigen, ob eine Komponente eingeklappt oder ausgeklappt ist, oder ob ein Stecker gesteckt ist oder nicht. Die Vorrichtung kann dann in besonders zuverlässiger Weise auf Basis der Zustandsdaten bestimmen, ob das Kollisionsrisiko besteht oder nicht.
-
Die von dem Fahrzeug in die Fahrbahn hineinragende Komponente kann z.B. eine (Seiten-) Tür und/oder (Seiten-) Klappe des Fahrzeugs umfassen. Die Zustandsdaten können dann anzeigen, ob die Tür und/oder Klappe geöffnet ist (und somit in die Fahrbahn hineinragt) oder geschlossen ist (und somit typischerweise nicht in die Fahrbahn hineinragt). Ferner kann auf Basis des Öffnungswinkels die Tiefe ermittelt werden, mit der die Tür und/oder Klappe in die Fahrbahn hineinragt.
-
Alternativ oder ergänzend kann die von dem Fahrzeug in die Fahrbahn hineinragende Komponente einen Ladestecker einer Ladestation umfassen. Die Zustandsdaten können dann anzeigen, ob der Ladestecker in die Ladebuchse des Fahrzeugs gesteckt ist (und somit in die Fahrbahn hineinragt) oder nicht (und somit nicht in die Fahrbahn hineinragt). Ferner kann auf Basis des Typs des Ladesteckers die Tiefe ermittelt werden, mit der der Ladestecker in die Fahrbahn hineinragt.
-
Alternativ oder ergänzend kann die von dem Fahrzeug in die Fahrbahn hineinragende Komponente einen Seitenspiegel des Fahrzeugs umfassen. Die Zustandsdaten können dann anzeigen, ob der Seitenspiegel eingeklappt ist (und somit typischerweise nicht in die Fahrbahn hineinragt) oder nicht (und somit in die Fahrbahn hineinragt).
-
Die Vorrichtung kann eingerichtet sein, zu ermitteln (z.B. auf Basis der Zustandsdaten), ob für einen Ladevorgang des elektrischen Energiespeichers des Fahrzeugs ein Ladestecker einer Ladestation in die Ladebuchse des Fahrzeugs gesteckt ist oder nicht. Ferner kann die Vorrichtung eingerichtet sein, zu bestimmen, ob das Kollisionsrisiko besteht oder nicht, wenn, insbesondere nur dann, wenn ermittelt wird, dass ein Ladestecker in die Ladebuchse gesteckt ist.
-
Die Vorrichtung kann somit ggf. eingerichtet sein, die beschriebene Überwachung des Umfelds des Fahrzeugs nur dann durchzuführen, wenn erkannt wird, dass ein Ladevorgang an einer Ladestation durchgeführt wird. So kann gewährleistet werden, dass über die Ladestation ausreichend elektrische Energie für die Überwachung des Umfelds des Fahrzeugs bereitgestellt wird. Insbesondere kann so zuverlässiger vermieden werden, dass der elektrische Energiespeicher des Fahrzeugs aufgrund der Überwachung des Umfelds des geparkten Fahrzeugs entleert wird (und das Fahrzeug daraufhin nicht mehr anfahren kann).
-
Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein (Straßen-) Kraftfahrzeug (insbesondere ein Personenkraftwagen oder ein Lastkraftwagen oder ein Bus oder ein Motorrad) beschrieben, das die in diesem Dokument beschriebene Vorrichtung umfasst.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zur Überwachung eines an dem Rand einer Fahrbahn (in Längsrichtung) geparkten Fahrzeugs beschrieben. Das Verfahren umfasst das Bestimmen, dass ein Kollisionsrisiko zwischen einem (anderen) Verkehrsteilnehmer (z.B. einem anderen Fahrzeug), der sich auf der Fahrbahn auf das Fahrzeug zu bewegt, und einer von dem Fahrzeug in die Fahrbahn hineinragenden Komponente (z.B. einem Ladestecker, einer Klappe und/oder einem Seitenspiegel) besteht. Das Verfahren umfasst ferner, in Reaktion darauf, das Bewirken zumindest einer Schutzmaßnahme, die darauf gerichtet ist, eine Kollision zwischen dem Verkehrsteilnehmer und der in die Fahrbahn hineinragenden Komponente zu vermeiden.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Software (SW) Programm beschrieben. Das SW Programm kann eingerichtet werden, um auf einem Prozessor (z.B. auf einem Steuergerät eines Fahrzeugs) ausgeführt zu werden, und um dadurch das in diesem Dokument beschriebene Verfahren auszuführen.
-
Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Speichermedium beschrieben. Das Speichermedium kann ein SW Programm umfassen, welches eingerichtet ist, um auf einem Prozessor ausgeführt zu werden, und um dadurch das in diesem Dokument beschriebene Verfahren auszuführen.
-
Es ist zu beachten, dass die in diesem Dokument beschriebenen Verfahren, Vorrichtungen und Systeme sowohl alleine, als auch in Kombination mit anderen in diesem Dokument beschriebenen Verfahren, Vorrichtungen und Systemen verwendet werden können. Des Weiteren können j egliche Aspekte der in diesem Dokument beschriebenen Verfahren, Vorrichtungen und Systemen in vielfältiger Weise miteinander kombiniert werden. Insbesondere können die Merkmale der Ansprüche in vielfältiger Weise miteinander kombiniert werden. Ferner sind in Klammern aufgeführte Merkmale als optionale Merkmale zu verstehen.
-
Im Weiteren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Dabei zeigen
- 1 ein beispielhaftes Fahrzeug mit Komponenten, die in die Fahrbahn neben dem Fahrzeug hineinragen können;
- 2 eine beispielhafte Verkehrssituation mit einem geparkten Fahrzeug; und
- 3 ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens zur Erhöhung der Sicherheit eines geparkten Fahrzeugs.
-
Wie eingangs dargelegt, befasst sich das vorliegende Dokument mit der Erhöhung der Sicherheit eines geparkten Fahrzeugs. In diesem Zusammenhang zeigt 1 ein beispielhaftes Fahrzeug 100, das ein oder mehrere Umfeldsensoren 102 umfasst, die eingerichtet sind, Umfelddaten (d.h. Sensordaten) in Bezug auf das Umfeld des Fahrzeugs 100 zu erfassen. Beispielhafte Umfeldsensoren 102 sind ein oder mehrere Kameras, ein oder mehrere Radarsensoren, ein oder mehrere Lidarsensoren, ein oder mehrere Ultraschallsensoren, etc.
-
Eine (Steuer-) Vorrichtung 101 des Fahrzeugs 100 kann eingerichtet sein, auf Basis der Umfelddaten ein oder mehrere Objekte im Umfeld des Fahrzeugs 100 zu erkennen. Insbesondere kann auf Basis der Umfelddaten ein anderer Verkehrsteilnehmer (z.B. ein anderes Fahrzeug, ein Fahrradfahrer, ein Fußgänger, etc.) im Umfeld des Fahrzeugs 100 erkannt werden. Zur Abgrenzung des Fahrzeugs 100 von einem anderen Verkehrsteilnehmer wird das Fahrzeug 100 in diesem Dokument auch als Ego-Fahrzeug bezeichnet.
-
Das Fahrzeug 100 kann an dem Rand einer Fahrbahn in Längsrichtung entlang der Fahrbahn oder in Querrichtung an der Fahrbahn geparkt werden. Beispielsweise kann an dem Fahrbahnrand eine Ladestation zum Laden eines elektrischen Energiespeichers (nicht dargestellt) des Fahrzeugs 100 angeordnet sein. Das Fahrzeug 100 kann dann neben der Ladestation abgestellt werden, um den elektrischen Energiespeicher zu laden.
-
Das Fahrzeug 100 kann ein oder mehrere Komponenten 105, 106 aufweisen, die seitlich von der Karosserie des Fahrzeugs 100 (entlang der Querachse des Fahrzeugs 100) wegstehen können. Beispielhafte Komponenten 105, 106 sind ein Seitenspiegel 105 (insbesondere dann, wenn der Seitenspiegel 105 nicht eingeklappt ist) und/oder die (geöffnete) Seitenklappe 106 zum Verdecken der Ladedose des Fahrzeugs 100. Die ein oder mehreren Komponenten 105, 106 können in die Fahrbahn hineinragen, wenn das Fahrzeug 100 (insbesondere in Längsrichtung) an dem Rand der Fahrbahn geparkt ist. Dies kann ggf. zu einer Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit führen.
-
Das Fahrzeug 100 kann ein oder mehrere Zustandssensoren 104 umfassen, die eingerichtet sind, Zustandsdaten in Bezug auf den Zustand der ein oder mehreren Komponenten 105, 106 zu ermitteln. Die Zustandsdaten können z.B. anzeigen, ob der Seitenspiegel 105 eingeklappt oder ausgeklappt ist. Alternativ oder ergänzend können die Zustandsdaten anzeigen, ob die Klappe 106 der Ladedose geöffnet oder geschlossen ist, und/oder ob ein Ladestecker an der Ladedose angeschlossen ist.
-
Die (Steuer-) Vorrichtung 101 des Fahrzeugs 100 kann ausgebildet sein, auf Basis der Zustandsdaten zu ermitteln, wie weit eine mit dem Fahrzeug 100 verbundene Komponente 105, 106 und/oder eine von der Seite des Fahrzeugs 100 wegstehende Komponente 105, 106 in die Fahrbahn, an der das Fahrzeug 100 geparkt ist, hineinragt. Diese Information kann dazu verwendet werden, eine mögliche Kollision zwischen einem anderen Verkehrsteilnehmer und einer an dem Fahrzeug 100 angeordneten Komponente 105, 106 zu erkennen.
-
2 zeigt eine beispielhafte Verkehrssituation, bei der ein anderer Verkehrsteilnehmer 200, insbesondere ein anderes Fahrzeug, auf der Fahrbahn 210 fährt, an der das Fahrzeug 100 geparkt ist. Das Fahrzeug 100 wird an einer Ladestation geladen, und der Ladestecker 206 der Ladestation ist in die seitliche Ladedose 216 des Fahrzeugs 100 gesteckt. Als Folge daraus ragt der Ladestecker 206, d.h. eine an dem Fahrzeug 100 angeordnete Komponente, in die Fahrbahn 210 hinein.
-
Die Vorrichtung 101 des Fahrzeugs 100 kann eingerichtet sein, auf Basis der Zustandsdaten der ein oder mehreren Zustandssensoren 104 zu erkennen, dass ein Ladestecker 206 in die Ladedose 216 gesteckt ist. Basierend darauf kann die Tiefe 211 ermittelt werden, mit der der Ladestecker 206 in die Fahrbahn 210 hineinragt.
-
Der auf der Fahrbahn 210 fahrende Verkehrsteilnehmer 200 kann auf Basis der Umfelddaten der ein oder mehreren Umfeldsensoren 102 des Fahrzeugs 100 erkannt werden (die z.B. den in 2 dargestellten Erfassungsbereich 202 aufweisen können). Ferner kann der voraussichtliche Fahrschlauch 201 des Verkehrsteilnehmers 200 prädiziert werden. Basierend darauf kann bestimmt werden, ob ein Kollisionsrisiko für eine Kollision zwischen dem Verkehrsteilnehmer 200 und dem in die Fahrbahn 210 hineinragenden Ladestecker 206 besteht oder nicht.
-
Wenn von der (Steuer-) Vorrichtung 101 erkannt wird, dass ein Kollisionsrisiko besteht, so kann von der Vorrichtung 101 zumindest eine Schutzmaßnahme veranlasst werden, die darauf gerichtet ist, die mögliche Kollision zu vermeiden. Insbesondere kann eine Signalisierungseinheit 103 des Fahrzeugs 100 veranlasst werden, einen optischen und/oder akustischen Warnhinweis 203 auszugeben, um den anderen Verkehrsteilnehmer 200 auf das Kollisionsrisiko hinzuweisen. Beispielhafte Signalisierungseinheiten 103 sind: ein Scheinwerfer oder eine Rückleuchte des Fahrzeugs 100; eine Hupe des Fahrzeugs 100; ein Leuchtelement an der Ladedose 216 des Fahrzeugs 100, etc.
-
Es kann somit von der Vorrichtung 101 des Fahrzeugs 100 eine Überwachung des Umfelds des Fahrzeugs 100 erfolgen, um eine mögliche Kollision zwischen einem anderen Verkehrsteilnehmer 200 und einer von dem Fahrzeug 100 in die Fahrbahn 210 hineinragenden Komponente 105, 106, 206 zu erkennen, und daraufhin durch Bewirken einer Schutzmaßnahme abzuwenden. Eine derartige Überwachung kann in besonders effizienter Weise während eines Ladevorgangs ausgeführt werden, da das Fahrzeug 100 dabei über den Ladestecker 206 an eine externe Energieversorgung angeschlossen ist, und somit die elektrische Energie für die Überwachung direkt von der externen Energieversorgung bereitgestellt werden kann.
-
Es können somit die ein oder mehreren Umfeldsensoren 102 eines Fahrzeugs 100 dazu verwendet werden, einen Kollisionskurs eines anderen (fahrenden) Verkehrsteilnehmers 200 mit dem ladenden Ego-Fahrzeug 100 zu erkennen. Das Ego-Fahrzeug 100 kann daraufhin eine Warnung 203 an den anderen Verkehrsteilnehmer 200 ausgeben (z.B. durch Ansteuerung des Warnblinkers des Fahrzeugs 100 und/oder durch Zuschalten einer Warnleuchte innerhalb der Ladebuchse 216 und/oder durch Beleuchten der Ladeklappe 106). Ggf. kann auch eine andere Schutzmaßnahme bewirkt werden. Das Ego-Fahrzeug 100 kann somit ausgebildet sein, einen anderen Verkehrsteilnehmer 200 zu warnen (auch dann, wenn im Ego-Fahrzeug 100 kein Insasse, insbesondere kein Fahrer, angeordnet ist).
-
Die in diesem Dokument beschriebene Funktion kann ggf. in Abhängigkeit von der Ladeklappenposition aktiviert werden und/oder in Abhängigkeit davon aktiviert werden, ob die Ladeklappe 106 der äußerste Punkt des Fahrzeugs 100 ist. Die Vorrichtung 101 kann somit eingerichtet sein, auf Basis der Zustandsdaten zu bestimmen, ob die Ladeklappe 106 geöffnet oder geschlossen ist. Die in diesem Dokument beschriebene Überwachung des Umfelds des Fahrzeugs 100 kann ggf. nur dann erfolgen, wenn ermittelt wird, dass die Ladeklappe 106 geöffnet ist.
-
Alternativ oder ergänzend kann die Funktion in Abhängigkeit des Zustands des Ladesteckers 206 aktiviert werden. Ggf. kann die Funktion nur dann aktiviert werden, wenn der Ladestecker 206 gesteckt ist. Die Vorrichtung 101 kann somit eingerichtet sein, auf Basis der Zustandsdaten zu bestimmen, ob ein Ladestecker 206 in die Ladebuchse 216 des Fahrzeugs 100 gesteckt ist. Die in diesem Dokument beschriebene Überwachung des Umfelds des Fahrzeugs 100 kann ggf. nur dann erfolgen, wenn ermittelt wird, dass ein Ladestecker 206 in die Ladebuchse 216 des Fahrzeugs 100 gesteckt ist.
-
Die Funktion kann somit bevorzugt in einem BEV (battery electric vehicle) und/oder in einem PHEV (plug-in hybrid vehicle) bereitgestellt werden.
-
3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines (ggf. Computer-implementierten) Verfahrens 300 zur Überwachung eines an dem Rand einer Fahrbahn 210 geparkten (Kraft-) Fahrzeugs 100. Das Verfahren 300 kann durch eine (Steuer-) Vorrichtung 101 des Fahrzeugs 100 ausgeführt werden. Das Fahrzeug 100 kann z.B. für einen Ladevorgang an einer Ladestation an dem Fahrbahnrand geparkt sein.
-
Das Verfahren 300 umfasst das Bestimmen 301, dass ein Kollisionsrisiko zwischen einem Verkehrsteilnehmer 200, der sich auf der Fahrbahn 210 auf das Fahrzeug 100 zu bewegt, und einer von dem Fahrzeug 100 in die Fahrbahn 210 hineinragenden Komponente 105, 106, 206 besteht. Die in die Fahrbahn 210 hineinragende Komponente 105, 106, 206 kann z.B. den in die Ladebuchse 216 des Fahrzeugs 100 gesteckten Ladestecker 206 der Ladestation umfassen.
-
Es kann auf Basis von Zustandsdaten von ein oder mehreren Zustandssensoren 104 des Fahrzeugs 100 erkannt werden, dass ein Ladestecker 206 in die Ladedose 216 des Fahrzeugs 100 gesteckt ist. Basierend darauf kann ermittelt werden, wie weit der Ladestecker 206 ausgehend von dem Fahrzeug 100 in die Fahrbahn 210 hineinragt (d.h. es kann die Tiefe 211 der in die Fahrbahn 210 hineinragenden Komponente 105, 106, 206 ermittelt werden). Ferner kann auf Basis der Umfelddaten von ein oder mehreren Umfeldsensoren 102 des Fahrzeugs 100 erkannt werden, dass sich der andere Verkehrsteilnehmer 200 entlang eines Bewegungsschlauchs 201 bewegt, in den der Ladestecker 206 hineinragt. Basierend darauf kann dann bestimmt werden, dass ein Kollisionsrisiko besteht.
-
Das Verfahren 300 umfasst ferner, in Reaktion auf das erkannte Kollisionsrisiko, das Bewirken 302 zumindest einer Schutzmaßnahme, die darauf gerichtet ist, eine Kollision zwischen dem Verkehrsteilnehmer 200 und der in die Fahrbahn 210 hineinragenden Komponente 105, 106, 206 zu vermeiden. Als Schutzmaßnahme kann von dem Fahrzeug 100 insbesondere ein optischer und/oder akustischer Warnhinweis 203 ausgegeben werden, um den anderen Verkehrsteilnehmer 200 zu veranlassen, seine Bewegungsrichtung zu ändern, um die Kollision zu vermeiden.
-
Durch die in diesem Dokument beschriebenen Maßnahmen kann die Verkehrssicherheit eines geparkten Fahrzeugs 100 in effizienter und zuverlässiger Weise erhöht werden.
-
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt. Insbesondere ist zu beachten, dass die Beschreibung und die Figuren nur beispielhaft das Prinzip der vorgeschlagenen Verfahren, Vorrichtungen und Systeme veranschaulichen sollen.