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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Etikettieranordnung zum Anbringen an einer Spritze. Die Erfindung betrifft ferner ein Spritzensystem mit einer solchen Etikettieranordnung und ein korrespondierendes Herstellungsverfahren für eine solche Etikettieranordnung.
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Konventionelle Spritzen weisen in der Regel einen Nadelschutz bzw. eine Nadelschutzkappe auf, welche die Spritzennadel umschließt und vor einem unerwünschten Kontakt schützt. Ferner können Nadelstichschutzvorrichtungen bzw. Nadelfallen vorgesehen sein, die mit einer Spritze gekoppelt sind und nach einem Gebrauch der Spritze einen Schutz vor der Spritzennadel bereitstellen sollen. Solche Systeme können einen zuverlässigen Schutz bereitstellen, aber weisen gegebenenfalls einen komplexen Aufbau auf und gehen mit entsprechend hohem Materialaufwand und hohen Herstellungskosten einher.
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Es ist eine Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, auf einfache und kostengünstige Weise zu einem zuverlässigen Schutz für eine Spritze beizutragen.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in jeweiligen abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung weist eine Etikettieranordnung zum Anbringen an eine Spritze, welche einen Spritzenkörper, eine Spritzennadel und eine die Spritzennadel umgebende Nadelschutzkappe umfasst, ein Etikett auf, das dazu eingerichtet ist, an dem Spritzenkörper der Spritze befestigt zu werden. Die Etikettieranordnung weist ferner eine Nadelfalle auf, die dazu eingerichtet ist, die Spritzennadel der Spritze nach erfolgtem Gebrauch aufzunehmen und zu sichern. Die Etikettieranordnung weist weiter eine erste Etikettenlasche auf, die mit der Nadelfalle gekoppelt ist. Außerdem weist die Etikettieranordnung eine zu der ersten Etikettenlasche separate zweite Etikettenlasche auf, die vorgegeben trennbar ausgebildet ist und die dazu eingerichtet ist, an der Nadelschutzkappe der Spritze befestigt zu werden und ein Öffnungsnachweiselement an der Spritze auszubilden, wobei die erste und die zweite Etikettenlasche mittels des Etiketts miteinander verbunden sind, sodass bezogen auf einen applizierten Zustand, in dem die Etikettieranordnung betriebsgemäß an der Spritze angebracht ist, bei einem Öffnen der Spritze mittels Entfernen der Nadelschutzkappe die zweite Etikettenlasche trennbar und ein Abschnitt der zweiten Etikettenlasche zusammen mit der Nadelschutzkappe von dem Etikett und dem Spritzenkörper entfernbar ist.
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Mittels der beschriebenen Etikettieranordnung ist auf einfache und kostengünstige Weise ein zuverlässiger Schutz mit einem integrierten Erstöffnungsnachweis für eine Spritze realisierbar. Die Etikettieranordnung umfasst mit der Nadelfalle einen Nadelstichschutz und mit der zweiten Etikettenlasche eine Erstöffnungsanzeige, mittels derer ein Gebrauch der Spritze oder eine erfolgte Öffnung deutlich sichtbar angezeigt werden kann. Somit kann zusätzlich zu einer Nadelstichschutzvorrichtung, die durch die Nadelfalle realisiert ist, mit der separat ausgebildeten zweiten Etikettenlasche ein vorzeitiges Abziehen der Nadelschutzkappe und damit ein Verlust der Sterilität erkenntlich angezeigt werden.
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Die erste Etikettenlasche verbleibt mit der daran angebrachten Nadelfalle an dem Etikett und dem Spritzenkörper, um nach erfolgtem Gebrauch der Spritze, die Spritzennadel aufzunehmen und zu sichern, sodass einem unerwünschten Kontakt und Verletzungen durch die gebrauchte Spritzennadel entgegengewirkt wird. Demgemäß ist bei einem Öffnen der Spritze mittels Entfernen der Nadelschutzkappe die zweite Etikettenlasche durchtrennbar und ein Abschnitt der zweiten Etikettenlasche zusammen mit der Nadelschutzkappe auch von dem Etikett und der ersten Etikettenlasche entfernbar.
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Die Nadelfalle bildet eine Nadelstichschutzvorrichtung aus und ist zum Beispiel als Kunststoffformteil realisiert und mit der ersten Etikettenlasche verbunden, insbesondere verklebt. Die Nadelfalle und/oder die erste Etikettenlasche sind gelenkig mit dem Etikett verbunden und stehen bezogen auf einen applizierten Zustand, in dem die Etikettieranordnung betriebsgemäß an der Spritze angebracht ist, in etwa parallel zu der Nadelschutzkappe. Bei einem Gebrauch der Spritze kippt ein Anwender, zum Beispiel ein Arzt oder eine Krankenschwester, die Nadelfalle von der Nadelschutzkappe weg, sodass die Nadelfalle von der Spritze absteht und die Nadelschutzkappe gut zugänglich ist. Die Nadelfalle steht dabei aufgrund der vorgegebenen gelenkigen Verbindung in einem definierten Winkel von der Nadelschutzkappe ab, welche anschließend von dem Anwender abgezogen werden kann.
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Die Nadelfalle umfasst beispielsweise eine längliche Ausnehmung für die Spritzennadel und ein oder mehrere Halteelemente, die die Spritzennadel in der Nadelfalle festhalten. Zum Beispiel sind solche Halteelemente als hakenförmige Abschnitte ausgebildet, die bezogen auf die Ausnehmung einander versetzt gegenüberliegen, sodass die Spritzennadel nach ihrem Gebrauch bewusst in die Nadelfalle eingedrückt werden kann und dabei die Halteelemente weg biegt bis die Spritzennadel hinter den Halteelementen eingeklipst und in der dafür vorgesehenen Ausnehmung der Nadelfalle gesichert ist. Alternativ oder zusätzlich weist die Nadelfalle ein oder mehrere starre Haltelemente auf, die zu einem Ausbilden eines sicheren und zuverlässigen Nadelfängers bzw. Sicherung der Nadel beitragen können.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Etikettieranordnung sind die erste und die zweite Etikettenlasche und das Etikett einstückig aus einer gemeinsamen Materialbahn ausgebildet. Auf diese Weise kann ein besonders einfacher und übersichtlicher Aufbau der Etikettieranordnung mit einer geringen Anzahl von Komponenten realisiert werden. Die gemeinsame Materialbahn ist zum Beispiel als Folienbahn bereitgestellt, aus der die beiden Etikettenlaschen und das Etikett mit vorgegebener Form ausgestanzt werden. Insbesondere das Etikett kann als Kennzeichnungsmedium einen beschriftbaren und/oder bedruckbaren Bereich umfassen oder eine Beschriftung und/oder Bedruckung aufweisen, die zum Beispiel Informationen über die Spritze bzw. ihren Inhalt umfasst, für die die Etikettieranordnung vorgesehen ist.
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Das Etikett, die erste Etikettenlasche und/oder die zweite Etikettenlaschen können einlagig oder mehrschichtig ausgebildet sein. Zum Beispiel weist insbesondere die erste Etikettenlasche eine zweilagige Struktur auf, um einen zuverlässigen Halt für die Nadelfalle bereitzustellen und ein sichereres und stabiles Gelenk für die Nadelfalle einzurichten. Die zweite Etikettenlasche kann ein, zwei oder mehr Etikettenlagen aufweisen und zum Beispiel eine klebe- oder druckabhängige Struktur, wie einen Void-Effekt, umfassen. Bei einem Öffnen der Spritze können stärker klebende Abschnitte an der Nadelschutzkappe verbleiben, während schwächer klebende Abschnitte an der Spritze bzw. der zweiten Etikettenlasche verbleiben. Durch einen solchen Void-Effekt kann insbesondere ein Schriftzug freigelegt bzw. erkenntlich gemacht werden, welcher deutlich anzeigt, dass eine Erstöffnung der etikettierten Spritze bereits erfolgt ist. Die beschriebene Durchtrennbarkeit der zweiten Etikettenlasche kann daher auch ein Durchtrennen oder Trennen von Abschnitten oder Etikettenlagen der zweiten Etikettenlasche umfassen, wie es zum Beispiel bei einem Void-Effekt der Fall ist, bei dem eine Etikettenstruktur von einer anderen Etikettenstruktur gelöst oder abgezogen und ein vorgegebenes Muster oder ein Schriftzug sichtbar wird.
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Das Etikett, die erste Etikettenlasche und/oder die zweite Etikettenlasche weisen bevorzugt eine jeweilige Klebefläche auf, mittels derer sie jeweils an dem für sie vorgesehenen Element aus Spritzenkörper, Nadelfalle und Nadelschutzkappe einfach und zuverlässig adhäsiv befestigt werden können. Die Klebeflächen können unterschiedlich ausgebildet sein, sie können voneinander getrennt sein und einen dazwischenliegenden klebefreien Abschnitt aufweisen oder sie können eine durchgehende Klebefläche an einer gemeinsamen Unterseite realisieren. Vorzugsweise sind die Klebeflächen mit Klebstoffen versehen, die im Hinblick auf ihren Einsatz vorgegeben ausgewählt sind. So können zum Beispiel die Klebefläche des Etiketts und die Klebefläche der zweiten Etikettenlasche unterschiedliche Klebstoffe aufweisen, die in Abstimmung auf den Spritzenkörper und die Nadelschutzkappe, an denen sie angebracht werden sollen, vorgegeben ausgebildet sind. Geeignete Klebstoffe für das Etikett, die erste Etikettenlasche und/oder für die zweite Etikettenlasche können drucksensitive Klebstoffe und/oder auch hitzeaktivierbare Klebstoffe sein. Ferner können Heißklebstoffe, Konstruktionsklebstoffe und/oder durch energiereiche Strahlung härtbare Klebstoffe nutzbringend sein.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der Etikettieranordnung weist die zweite Etikettenlasche einen vorgegebenen Durchtrennungsbereich auf, der in Abstimmung auf eine Geometrie der Spritze ausgebildet ist. Der Durchtrennungsbereich umfasst ein Durchtrennungselement, das zum Beispiel als eine Perforation und/oder eine Stanzung ausgebildet ist oder eine solche umfasst. Das Durchtrennungselement ist insbesondere so ausgebildet, dass es eine erfolgte Öffnung der Spritze besonders erkenntlich anzeigt.
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Mittels der Perforation oder Stanzung kann ein auffälliges Einreißen oder Durchreißen der zweiten Etikettenlasche gezielt bereitgestellt werden, sodass ein erstes Entfernen der Nadelschutzkappe sofort ersichtlich ist. Zum Beispiel ist die Perforation oder Stanzung zick-zack-förmig ausgebildet, sodass die voneinander getrennten Abschnitte der zweiten Etikettenlasche sofort erkennbar sind.
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Alternativ oder zusätzlich kann die zweite Etikettenlasche in dem Durchtrennungsbereich eine vorgegeben farbige Fläche aufweisen, die bei einem Öffnen der Spritze und Durchtrennen der zweiten Etikettenlasche durchtrennt und/oder freigelegt wird. Vorzugsweise umfasst die farbige Fläche eine besonders auffällige Signalfarbe, sodass nach dem Abziehen der Nadelschutzkappe von der Spritzennadel zum Beispiel ein farbiger Abschnitt der zweiten Etikettenlasche an dem Spritzenkörper und ein anderer farbiger Abschnitt an der Nadelschutzkappe verbleibt. Alternativ oder zusätzlich kann ein solcher farbiger Abschnitt freigelegt werden. Zum Beispiel ist die zweite Etikettenlasche mehrlagig ausgebildet und weist eine neutrale obere Schicht und eine darunter befindliche untere Schicht mit einer farbigen Fläche auf. Bei einem Öffnen der Spritze wird die obere Schicht von der unteren Schicht getrennt und somit die farbige Fläche freigelegt. Die Schicht mit der farbigen Fläche kann in dem Abschnitt der zweiten Etikettenlasche vorgesehen sein, der mit dem Etikett und dem Spritzenkörper oder mit der Nadelschutzkappe verbleibt. Ferner können auch das Etikett und/oder die erste Etikettenlasche einlagig oder mehrschichtig ausgebildet sein.
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Alternativ oder zusätzlich zu dem farbigen Abschnitt kann die zweite Etikettenlasche auch einen Abschnitt umfassen, der einen Void-Effekt bereitstellt. Demgemäß kann eine Lackfläche so konstruiert und in der zweiten Etikettenlasche integriert sein, dass sie sich beim Abziehen an vordefinierten Stellen aufspaltet und dadurch zum Beispiel der Schriftzug „void“ oder „open“ oder ein Symbol erkennbar wird, welche eine Öffnung oder eine versuchte Manipulation anzeigen können.
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Der Durchtrennungsbereich bildet einen Abschnitt der zweiten Etikettenlasche, in dem eine irreversible Zerstörung dieser bei einem Öffnen der Spritze gezielt eingeleitet wird. Die irreversible Zerstörung kann durch geeignete Perforationen und/oder Stanzungen erfolgen, die zum Beispiel nach dem Zerreißen besonders auffällig auffächern oder eine auffällige Einfärbung der zweiten Etikettenlasche freilegen. Allerdings kann auch eine relativ normale Stanzung oder Perforation ohne besondere Zerreißstrukturen und/oder ohne Farbe einen bereits deutlich erkennbaren Öffnungsnachweis erzielen.
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Der Durchtrennungsbereich ist bevorzugt in Abstimmung auf die Spritze vorgegeben ausgebildet, sodass bezogen auf einen applizierten Zustand, in dem die Etikettieranordnung betriebsgemäß an der Spritze angebracht ist, der Durchtrennungsbereich in einem Übergangsbereich zwischen dem Spritzenkörper und der Nadelschutzkappe angeordnet ist. Der Durchtrennungsbereich ist somit im Bereich eines Spritzenhalses oder einer Spritzenschulter lokalisiert und ermöglicht ein einfaches und zuverlässiges Durchtrennen in diesem Übergangsbereich. Bevorzugt weist der Durchtrennungsbereich in diesem Übergangsbereich oder in dem Bereich, in dem das Durchtrennungselement ausgebildet ist, eine klebeneutrale oder klebstofffreie Fläche auf. Somit kann zu einem einfachen und zuverlässigen Durchtrennen des zweiten Etikettenabschnitts beigetragen werden.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung umfasst die Etikettieranordnung ein Trägerelement, das mit dem Etikett, mit der ersten Etikettenlasche und mit der zweiten Etikettenlasche gekoppelt ist. Das Trägerelement weist an einem Rand eine geradlinige Kontur und an einem gegenüberliegenden Rand eine geschwungene Kontur mit einer Aussparung auf. Die geschwungene Kontur und die Aussparung sind in Abstimmung auf die erste Etikettenlasche und/oder die Nadelfalle vorgegeben ausgebildet, sodass die erste Etikettenlasche im Bereich der Aussparung angeordnet ist und das Trägerelement die erste Etikettenlasche nicht oder lediglich abschnittsweise einseitig bedeckt. Vorzugsweise sind die geschwungene Kontur und die Aussparung ferner in Abstimmung auf die zweite Etikettenlasche vorgegeben ausgebildet, sodass die zweite Etikettenlasche benachbart zu der Aussparung angeordnet ist und das Trägerelement die zweite Etikettenlasche einseitig bedeckt.
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Das Trägerelement ist zum Beispiel als Silikonpapier oder silikonisiertes Folienelement ausgebildet und bedeckt eine Unterseite des Etiketts, der zweiten Etikettenlasche und gegebenenfalls auch einen Abschnitt der ersten Etikettenlasche. Der Rand des Trägerelements mit den beschriebenen Konturen ist insbesondere mittels Stanzen aus einer bereitgestellten Ausgangsmaterialbahn vorgegeben ausgebildet. Die gezielt eingebrachte Aussparung bildet einen freien Bereich unterhalb der ersten Etikettenlasche und der daran angebrachten Nadelfalle, sodass insbesondere beim Applizieren an einer Spritze zu einer besonders einfachen und komfortablen Handhabung der Etikettieranordnung beigetragen werden kann.
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Die Etikettieranordnung kann ferner in Bezug auf eine Längsachse so ausgebildet sein, dass die erste und die zweite Etikettenlasche streifenförmig an einer gemeinsamen Seite des Etiketts mit einem vorgegebenen Abstand voneinander eingerichtet sind. Der Abstand zwischen den Etikettenlaschen ist zum Beispiel auf einen vorgesehenen Einsatz an einem Spritzenkörper vorgegeben ausgebildet, sodass der Abstand dem halben Umfang der Spritze bzw. des Spritzenkörpers entspricht. Der Umfang bemisst sich dabei entlang der Mantelfläche der Spritze radial um eine Längsachse der Spritze herum, die in Bezug auf eine betriebsgemäß applizierte Etikettieranordnung im Wesentlichen der Längsachse der Etikettieranordnung entspricht. Demgemäß würden sich im Hinblick auf einen applizierten Zustand die erste Etikettenlasche mit der Nadelfalle und die zweite Etikettenlasche in Bezug auf die Längsachse einander gegenüberliegen und größtmöglich voneinander beabstandet sein. Alternativ ist aber auch ein anderer Abstand ausbildbar, sodass die beiden Etikettenlaschen einander näher ausgebildet sind und separate Abschnitte realisieren.
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Bevorzugt weist die zweite Etikettenlasche eine Länge auf, die in Abstimmung auf eine Geometrie der Nadelschutzkappe vorgegeben ausgebildet ist. Die zweite Etikettenlasche ist zum Beispiel in Bezug auf die Längsachse der Etikettieranordnung L-förmig oder T-förmig ausgebildet. Ferner können die erste Etikettenlasche und die Nadelfalle hinsichtlich ihrer Länge und/oder Breite aufeinander abgestimmt ausgebildet sein. Darüber hinaus ist auch das Etikett im Hinblick auf einen vorgesehenen Einsatz an dem Spritzenkörper vorgegeben ausgebildet. Zum Beispiel weist das Etikett quer zu der Längsachse eine Breite auf, die einem Umfang des Spritzenkörpers entspricht. Somit kann das Etikett ein Rundumetikett realisieren. Alternativ kann das Etikett auch breiter ausgebildet sein und ein Überrundumetikett realisieren und somit die Mantelfläche des Spritzenkörpers radial vollständig bedecken und darüber hinaus auf sich selbst zum Liegen kommen. Alternativ kann das Etikett auch eine kleinere Breite aufweisen und nur einen Abschnitt der Mantelfläche des Spritzenkörpers bedecken.
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Die Etikettieranordnung ist insbesondere auf handelsübliche Spritzen im medizinischpharmazeutischen Bereich abgestimmt ausgebildet. Zum Beispiel ist die Etikettieranordnung für eine Spritze mit einem Volumen von 1 ml vorgesehen, welche handelsüblich einen Spritzenkörper mit einem Durchmesser von 8,15 mm und eine Länge von 54 mm aufweist. Entsprechend kann das Etikett auf eine solche Mantelfläche abgestimmt ausgebildet sein und einen Abschnitt der Mantelfläche bedecken, die Mantelfläche umschließen oder überrundum ausgebildet sein und eine Breite aufweisen, die größer ist als der Umfang von etwa 25,6 mm. Alternativ kann die Etikettieranordnung für eine Spritze mit einem Volumen von 0,5 ml vorgesehen sein, welche handelsüblich einen Spritzenkörper mit einem Durchmesser von 6,85 mm und eine Länge von 47,5 mm aufweist. Alternativ kann die Etikettieranordnung für eine Spritze mit einem Volumen von 1, 1,5 ml oder 2,25 ml vorgesehen sein, welche zum Beispiel einen Spritzenkörper mit einem Durchmesser von 10,85 mm und eine Länge von 36 mm, 43 mm oder 54 mm aufweist.
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Insbesondere sind auch eine Länge und eine Breite der zweiten Etikettenlasche auf eine Geometrie einer zugehörigen Nadelschutzkappe der zuvor beschriebenen Spritzen abgestimmt ausgebildet. Die zweite Etikettenlasche weist zum Beispiel eine Länge von mindestens 5 mm auf, um einen zuverlässigen und sicheren Halt an der Nadelschutzkappe ausbilden zu können. Die Länge bezieht sich dabei auf eine Richtung entlang der Längsachse hin zu der Spitze der Spritzennadel. Die zweite Etikettenlasche ist daher ein gezielt verlängerter Abschnitt an dem Etikett, welcher angebracht an der Nadelschutzkappe nicht einfach und zerstörungsfrei abgehoben werden kann.
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Gemäß einem weiteren Aspekt umfasst ein Spritzensystem eine Spritze mit einem Spritzenkörper, einer Spritzennadel und einer Nadelschutzkappe, die die Spritzennadel umgibt. Das Spritzensystem umfasst ferner eine Ausführungsform der zuvor beschriebenen Etikettieranordnung, die an einer Spritze angebracht ist, sodass das Etikett an dem Spritzenkörper und die zweite Etikettenlasche an der Nadelschutzkappe angeordnet sind.
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Dadurch, dass das Spritzensystem eine Ausgestaltung der beschriebenen Etikettieranordnung umfasst, sind beschriebene Eigenschaften und Merkmale der Etikettieranordnung auch für das Spritzensystem offenbart und umgekehrt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt umfasst ein Verfahren zum Herstellen einer Etikettieranordnung für eine Spritze, welche einen Spritzenkörper, eine Spritzennadel und eine die Spritzennadel umgebende Nadelschutzkappe aufweist, ein Bereitstellen eines Etiketts, einer ersten Etikettenlasche, einer zu der ersten Etikettenlasche separaten zweiten Etikettenlasche und einer Nadelfalle. Das Etikett ist dazu eingerichtet, an dem Spritzenkörper der Spritze befestigt zu werden. Die Nadelfalle ist dazu eingerichtet, die Spritzennadel der Spritze nach erfolgtem Gebrauch aufzunehmen und zu sichern. Die zweite Etikettenlasche ist vorgegeben durchtrennbar ausgebildet und dazu eingerichtet, an der Nadelschutzkappe der Spritze befestigt zu werden und ein Öffnungsnachweiselement an der Spritze auszubilden. Das Verfahren umfasst weiter ein Koppeln der Nadelfalle mit der ersten Etikettenlasche. Sofern das Etikett, die erste Etikettenlasche und/oder die zweite Etikettenlasche nicht einstückig, als gemeinsame Komponente bereitgestellt sind, kann das Verfahren ferner ein Koppeln der ersten und der zweiten Etikettenlasche mit dem Etikett umfassen.. Bezogen auf einen applizierten Zustand, in dem die Etikettieranordnung betriebsgemäß an der Spritze angebracht ist, ist bei einem Öffnen der Spritze mittels Entfernen der Nadelschutzkappe die zweite Etikettenlasche durchtrennbar und ein Abschnitt der zweiten Etikettenlasche zusammen mit der Nadelschutzkappe von dem Etikett und dem Spritzenkörper entfernbar.
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Mittels des beschriebenen Verfahrens kann auf einfache und kostengünstige Weise ein zuverlässiger Schutz mit einem integrierten Erstöffnungsnachweis für eine Spritze hergestellt werden. Das beschriebene Verfahren realisiert insbesondere ein Herstellungsverfahren zum Anfertigen einer Ausführungsform der zuvor beschriebenen Etikettieranordnung. Daher sind beschriebene Eigenschaften und Merkmale der Etikettieranordnung auch für das Verfahren offenbart und umgekehrt.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens werden die erste und zweite Etikettenlasche sowie das Etikett durch einstückiges Ausbilden aus einer gemeinsamen Materialbahn bereitgestellt.
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Ferner kann das Verfahren ein Bereitstellen eines Trägerelements umfassen, das an einem Rand eine geradlinige Kontur und an einem gegenüberliegenden Rand eine geschwungene Kontur mit einer Aussparung aufweist. Die geschwungene Kontur und die Aussparung sind in Abstimmung auf die erste Etikettenlasche und/oder die Nadelfalle vorgegeben ausgebildet. Das Verfahren umfasst demgemäß weiter ein Koppeln des Trägerelements mit dem Etikett, mit der ersten Etikettenlasche und mit der zweiten Etikettenlasche, sodass die erste Etikettenlasche im Bereich der Aussparung angeordnet ist und das Trägerelement die erste Etikettenlasche nicht oder lediglich abschnittsweise einseitig bedeckt. Ferner kann das Verfahren dahingehend weitergebildet sein, dass die geschwungene Kontur und die Aussparung auch in Abstimmung auf die zweite Etikettenlasche vorgegeben ausgebildet sind, sodass nach dem Koppeln des Trägerelements die zweite Etikettenlasche benachbart zu der Aussparung angeordnet ist und das Trägerelement die zweite Etikettenlasche einseitig bedeckt.
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Alternativ können das Trägerelement und das Etikett auch gemeinsam bereitgestellt und gestanzt werden, sodass ein Koppeln nicht erfolgen muss bzw. bereits erfolgt ist. Zudem hat die Reihenfolge der angegebenen Verfahrensschritte der jeweiligen Herstellungsverfahren nicht zwingend gemäß der jeweils beschriebenen Sequenz zu erfolgen, sondern kann, sofern möglich, auch variieren. Zum Beispiel werden das Trägerelement und eine ungestanzte Etikettenbahn miteinander verbunden, und erst danach von einer Oberseite das Etikett mit den beiden Etikettenlaschen gestanzt und ausgebildet, und von unten eine Kontur des Trägerelements angefertigt.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens umfasst das Bereitstellen des Etiketts, der ersten und zweiten Etikettenlasche und/oder des Trägerelements ein Bereitstellen einer jeweiligen Ausgangsmaterialbahn und ein Formstanzen der Ausgangsmaterialbahn, sodass das Etikett, die erste und zweite Etikettenlasche und/oder das Trägerelement mit einer jeweils vorgegebenen Form aus der zugehörigen Ausgangsmaterialbahn ausgebildet werden.
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Insbesondere kann das beschriebene Verfahren auf die Herstellung einer Vielzahl der beschriebenen Etikettieranordnungen ausgerichtet sein, indem zum Beispiel eine fortlaufende Ausgangsmaterialbahn für das Trägerelement und eine fortlaufende Ausgangsmaterialbahn für das Etikett und die Etikettenlaschen miteinander gekoppelt und verarbeitet werden.
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Mittels der beschriebenen Ausführungsmöglichkeiten für die Etikettieranordnung und für das Herstellungsverfahren kann ein Schutz für Spritzen vor äußeren Einflüssen und Manipulationen vor einer Verwendung und zudem ein Schutz eines Anwenders vor Nadelstichverletzung nach der Verwendung der Spritze in einer gemeinsamen Vorrichtung kostengünstig und platzsparend bereitgestellt werden. Es werden daher keine getrennten Komponenten benötigt, die getrennt voneinander verarbeitet und mit der Spritze durch den Anwender in Verbindung gebracht werden müssen. In diesem Zusammenhang kann ein Anwender zum Beispiel ein Verpacker oder ein Pharmazeut sein, welcher die Etikettieranordnung an einer Spritze vorgegeben anbringt. Der Anwender kann auch einen Arzt oder eine Krankenschwester repräsentieren, welche die etikettierte Spritze verwenden. Mittels der Etikettieranordnung kann ein übersichtlicher und zuverlässiger Stich- und Öffnungsschutz für Spritzen mit einer besonders geringen Anzahl von Komponenten realisiert werden. Es kann daher auch eine separate Spritzenverpackung eingespart werden, welche insbesondere in Kombination mit einem separaten Nadelstichschutz eine erhebliche Menge an Verpackungsmaterial und auch einen erheblichen Platzbedarf für Medikamente vor deren Verabreichung begründen kann.
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Die Etikettieranordnung kombiniert ein Etikett mit Nadelfalle mit einem Erstöffnungsnachweis, zum Beispiel in Form einer zusätzlichen, klebenden Etikettenlasche, die beim Etikettieren durch einen Kleber mit der Nadelschutzkappe an der Spritze verbunden wird. Beim Abziehen der Nadelschutzkappe wird die klebende Lasche gemäß ihrer vorgegebenen Durchtrennbarkeit zumindest an einer Stelle so zerstört, dass das später für einen Benutzer sichtbar ist und eine bereits erfolgte Öffnung kenntlich macht.
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Darüber hinaus ermöglicht insbesondere das speziell ausgeführte Trägerelement eine material- und kostensparende Herstellung der Etikettieranordnung und ein einfaches, reibungsloses Verspenden der Etikettieranordnung beim Etikettieren einer Spritze. Das Trägerelement realisiert einen Liner für das Etikett und die Etikettenlaschen. Es kann insbesondere vorteilhaft sein, die zweite Etikettenlasche hinsichtlich ihrer Länge und Breite und ihrer Form speziell auszubilden, um eine besonders gute Haftung auf der Nadelschutzkappe zu erzielen oder ein besonders auffälliges Darstellen einer Erstöffnung zu erreichen. Der Liner ist bevorzugt auf die jeweilige Form der Etikettenlaschen abgestimmt ausgebildet und weist eine geschwungene Kante auf, um den Bereich der Etikettieranordnung, welcher der ersten Etikettenlasche zugeordnet ist und die Nadelfalle trägt, freizulegen und gleichzeitig die zweite Etikettenlasche zur Erstöffnungsanzeige weiterhin mit dem Liner abgedeckt zu halten.
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Darüber hinaus kann die Etikettieranordnung aber auch ein Trägerelement mit beidseitig geradlinigen Kanten und/oder eine nicht klebende zweite Etikettenlasche aufweisen. Ein Kleber zur Verbindung der zweiten Etikettenlasche mit der Nadelschutzkappe kann dann zum Beispiel erst bei einem Etikettierprozess entweder auf die zweite Etikettenlasche und/oder auf die Nadelschutzkappe aufgetragen werden. Die Etikettieranordnung weist aber auch gemäß einer solchen Ausführung neben dem Etikettenbereich für die Nadelfalle einen separaten integralen Etikettenabschnitt auf, der dazu ausgebildet ist, an der Nadelschutzkappe angebracht zu werden und als Öffnungsnachweis zu fungieren. Das Etikett, die erste und die zweite Etikettenlasche sind insbesondere als Folienelemente oder Folienabschnitte vorzugsweise einer gemeinsamen Folienbahn realisiert.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand schematischer Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- 1 ein Ausführungsbeispiel einer Spritze mit einer daran applizierten Etikettieranordnung,
- 2-4 Ausführungsbeispiele der Etikettieranordnung zum Anbringen an eine Spritze, und
- 5 ein schematisches Ablaufdiagramm für ein Verfahren zum Herstellen einer Etikettieranordnung für eine Spritze.
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Elemente oder Merkmale gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind gegebenenfalls nicht alle dargestellten Elemente oder Merkmale in sämtlichen Figuren mit zugehörigen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Die 1 zeigt in einer schematischen Seitenansicht ein Spritzensystem mit einer Spritze 1 und einer Etikettieranordnung 10. Die Spritze 1 weist einen Spritzenkörper 3, eine Spritzennadel 4 und eine Nadelschutzkappe 6 auf, die die Spritzennadel 4 umgibt. Mittels eines Spritzenkolbens 5 kann ein Inhalt aus dem Spritzenkörper 3 durch die Spritzennadel 4 herausgetrieben und in einen Patienten injiziert werden. Wie nachfolgend anhand der 2 bis 5 erläutert wird, ist mittels der Etikettieranordnung 10 auf einfache und kostengünstige Weise ein zuverlässiger Schutz mit einem integrierten Erstöffnungsnachweis für die Spritze 1 realisiert.
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Die Etikettieranordnung 10 ist zum Anbringen an die Spritze ausgebildet und umfasst ein Etikett 11, das an dem Spritzenkörper 3, insbesondere mittels eines Klebstoffs, befestigt ist. Die Etikettieranordnung 10 weist ferner eine Nadelfalle 12 auf, die dazu eingerichtet ist, die Spritzennadel 4 nach erfolgtem Gebrauch aufzunehmen und zu sichern. Die Nadelfalle 12 ist, insbesondere mittels eines Klebstoffs, mit einer ersten Etikettenlasche 13 gekoppelt. Die Etikettieranordnung 10 weist weiter eine zu der ersten Etikettenlasche 13 separate zweite Etikettenlasche 14 auf, die vorgegeben trennbar oder durchtrennbar ausgebildet ist. Die zweite Etikettenlasche 14 ist, insbesondere mittels eines Klebstoffs, an der Nadelschutzkappe 6 befestigt und bildet ein Öffnungsnachweiselement an der Spritze 1 aus. Die erste und die zweite Etikettenlasche 13, 14 sind mittels des Etiketts 11 miteinander verbunden, sodass bezogen auf einen applizierten Zustand, in dem die Etikettieranordnung 10 betriebsgemäß an der Spritze 1 angebracht ist, bei einem Öffnen der Spritze 1 mittels Entfernen der Nadelschutzkappe 6 die zweite Etikettenlasche 14 durchgetrennt und ein Abschnitt der zweiten Etikettenlasche 14 zusammen mit der Nadelschutzkappe 6 von dem Etikett 11 und dem Spritzenkörper 3 entfernt wird.
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Die zweite Etikettenlasche 14 kann einlagig ausgebildet sein oder mehrere Etikettenlagen aufweisen, sodass eine Durchtrennbarkeit auch durch ein Ablösen einer Etikettenlage von einer anderen gegeben sein kann. Alternativ oder zusätzlich kann die zweite Etikettenschicht 14 eine oder mehrere Druckschichten aufweisen, die zum Beispiel auf einem Folienelement aufgebracht und gezielt durchtrennbar oder voneinander trennbar ausgebildet sind. Somit ist zumindest ein Abschnitt der zweiten Etikettenlasche 14 von einem verbleibenden Rest trennbar. Dies kann zum Beispiel dadurch realisiert sein, dass die zweite Etikettenlasche 14 eine Void-Struktur umfasst, welche einen Void-Effekt bereitstellt.
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2 zeigt in einer schematischen Aufsicht ein Ausführungsbeispiel von zwei Etikettieranordnungen 10, die auf einem Trägerelement, welches einen Liner 20 realisiert, angeordnet sind. In der folgenden Beschreibung wird überwiegend lediglich auf eine Etikettieranordnung 10 eingegangen, deren Eigenschaften und Merkmale auch für die weitere oder die weiteren Etikettieranordnungen 10 gelten. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind auch nicht sämtliche Elemente in allen Figuren dargestellt, sodass zum Beispiel in einem Endzustand der Etikettieranordnung 10 stets eine Nadelfalle 12 mit einer zugehörigen ersten Etikettenlasche 13 gekoppelt ist.
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Die zweite Etikettenlasche 14 weist einen vorgegebenen Durchtrennungsbereich mit einem Durchtrennungselement auf, das als Stanzung, Schlitzung, Rillung, Einkerbung und/oder Perforation 15 ausgebildet ist. Bei einem Öffnen der Spritze 1 und Abziehen der Nadelschutzkappe 6 reißt die zweite Etikettenlasche 14 entlang der Perforation 15 gezielt ein und wird somit irreversibel zerstört. Eine erfolgte Öffnung kann somit sofort ersichtlich angezeigt werden und auf eine irrtümlich oder unbefugt geöffnete Spritze 1 hinweisen.
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Das Etikett 11, die erste Etikettenlasche 13 und die zweite Etikettenlasche 14 sind einstückig aus einer gemeinsamen Materialbahn ausgebildet. In Bezug auf eine Längsachse Ader Etikettieranordnung 10 sind die erste Etikettenlasche 13 und die zweite Etikettenlasche 14 streifenförmig an einer gemeinsamen Seite des Etiketts 11 mit einem vorgegebenen Abstand D voneinander ausgebildet. Die Längsachse A entspricht in einem applizierten Zustand, wie er in 1 illustriert ist, auch der Längsachse der Spritze 1. Der Abstand D ist insbesondere auf eine Geometrie der Spritze 1 abgestimmt ausgebildet, sodass der Abstand D zum Beispiel dem halben Umfang des Spritzenkörpers 3 entspricht. Somit liegen die erste Etikettenlaschen 13 mit der Nadelfalle 12 der zweiten Etikettenlasche 14 einander gegenüber bezogen auf die Längsachse A.
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Auch eine Breite B des Etiketts 11 quer zu der Längsachse A ist vorzugsweise auf einen Umfang der Spritze 1 bzw. des Spritzenkörpers 3 abgestimmt ausgebildet. Das Etikett 11 kann zum Beispiel den Umfang des Spritzenkörpers 3 radial vollständig bedecken und ein Rundumetikett ausbilden. Ist die Breite B größer als der Umfang des Spritzenkörpers 3 realisiert das Etikett 11 ein Überrundumetikett. Die Breite B kann aber auch kleiner als der Umfang des Spritzenkörpers 3 ausgebildet sein, sodass das Etikett 11 einen Abschnitt der Mantelfläche des Spritzenkörpers 3 bedeckt.
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Die erste Etikettenlasche 13 weist eine Länge L1 auf, die insbesondere in Abstimmung auf eine Geometrie der Nadelfalle 12 abgestimmt ausgebildet ist. Die Nadelfalle 12 ist an einer Seite der ersten Etikettenlasche 13 angeordnet, die bezogen auf einen applizierten Zustand der Spritzennadel 4 zugewandt ist. Die Nadelfalle 12 ist somit auch dem Liner 20 zugewandt, welcher als Trägerelement einen jeweiligen Klebstoff an einer Unterseite des Etiketts 11 und der zweiten Etikettenlasche 14 bedeckt. Die Nadelfalle 12 ist insbesondere auf eine Geometrie der Spritzennadel 4 abgestimmt ausgebildet, sodass sie diese sicher aufnehmen und umgeben kann.
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Die zweite Etikettenlasche 14 weist eine Länge L2 auf, die insbesondere in Abstimmung auf eine Geometrie der Nadelschutzkappe 6 abgestimmt ausgebildet ist. Ferner kann die zweite Etikettenlasche 14 T-förmig oder L-förmig ausgebildet sein (s. 3), um eine größere Klebefläche bereitzustellen und eine bessere Anhaftung an der Nadelschutzkappe 6 zu ermöglichen. Ein quer verlaufender Abschnitt einer T- oder L-förmigen zweiten Etikettenlasche 14 kann auch auf einen Umfang der Nadelschutzkappe 6 abgestimmt ausgebildet sein und, wie das Etikett 11 an dem Spritzenkörper 3, einen Abschnitt an der Nadelschutzkappe 6 bedecken, diese rundum umgeben oder sogar überrundum umschließen und mit einem Abschnitt auf sich selbst zu liegen kommen.
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Der Liner 20 ist speziell ausgestaltet und weist an einer seitlichen Kante eine geradlinige Kontur 21 und an einer gegenüberliegenden seitlichen Kante eine geschwungene Kontur 22 auf. Die geschwungene Kontur 22 umfasst eine Aussparung 23, die gezielt in Abstimmung auf die erste Etikettenlasche 13 und die damit gekoppelte Nadelfalle 12 vorgegeben ausgebildet ist. Somit ist die erste Etikettenlasche 13 mit der Nadelfalle 12 in dem Bereich der Aussparung 23 angeordnet und nicht oder lediglich in einem unteren Abschnitt einseitig bedeckt. Die Aussparung 23 ist ferner in Abstimmung auf die zweite Etikettenlasche 14 so bemessen, dass die zweite Etikettenlasche 14 benachbart zu der Aussparung 23 angeordnet ist und das Trägerelement 20 die zweite Etikettenlasche 14 einseitig bedeckt (s. 2-4).
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Das Etikett 11 weist eine Länge L3 auf, die insbesondere in Abstimmung auf eine Länge des Spritzenkörpers 3 abgestimmt ausgebildet ist. Die Länge L3 kann der Länge des Spritzenkörpers 3 entsprechen oder kleiner oder größer ausgebildet sein. Das Etikett 11 kann derart ausgebildet sein, dass es relativ kurz und/oder schmal ausgestaltet ist, um Material und Kosten zu sparen, aber groß genug, damit die vorgesehenen Informationen aufgedruckt oder aufgebracht werden können.
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Ferner weist die Etikettieranordnung 10 eine Gesamtlänge L auf, die sich im Wesentlichen aus der Länge L3 des Etiketts 11 und der Länge L 1 oder L2 der ersten oder zweiten Etikettenlasche 13, 14 zusammensetzt. Alternativ zu den illustrierten Ausführungsbeispielen kann die zweite Etikettenlasche 14 bei Bedarf auch länger ausgestaltet sein als die erste Etikettenlasche 13.
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Der Liner 20 ist hinsichtlich seiner Länge oder Breite auf die Geometrie der Etikettieranordnung 10 abgestimmt ausgebildet. In diesem Zusammenhang bezeichnet eine Breite des Liners 20 die Ausdehnung, die mit den Längen L, L1, L2 und L3 korrespondiert. Eine Länge des Liners 20 korrespondiert mit einer Ausdehnung gemäß der Breite B, wobei die Länge des Liners 20 üblicherweise fortlaufend in Form einer Materialbahn ausgebildet ist, auf der eine Vielzahl von Etikettieranordnungen 10 angeordnet bzw. ausgebildet sind. Eine Bewegung zum Verarbeiten einer solchen Materialbahn verläuft somit gemäß den illustrierten Ausführungsbeispielen in den 2-4 von links nach rechts oder umgekehrt. Der Liner 20 und die Etikettieranordnung 10 sind daher aufeinander und auf den vorgesehenen Einsatz an der Spritze 1 geometrisch abgestimmt ausgebildet.
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4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel von Etikettieranordnungen 10, die gegenüberliegend und in Bezug auf die jeweiligen ersten Etikettenlaschen 13 und Nadelfallen 12 zueinander versetzt ausgebildet sind. Der Liner 20 ist hinsichtlich seiner Breite so vorgegeben ausgebildet, dass zwei einander gegenüberliegende Etikettieranordnungen 10 auf ihm Platz finden. Eine solche Breite entlang der Längsachse A entspricht etwas mehr als einer zusammengesetzten Länge von L3+L2+L1+L3. In einem mittleren Bereich ist ein stufenförmiger Streifen des Liners 20 entfernt, zum Beispiel mittels Stanzen, sodass ein oberer Linerabschnitt und ein unterer Linerabschnitt verbleibt, die jeweils eine geradlinige Kontur 21 und eine geschwungene Kontur 22 mit äquidistanten Aussparungen 23 aufweisen.
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5 zeigt schematisch ein Ablaufdiagramm für ein Verfahren zum Herstellen einer Ausgestaltung der Etikettieranordnung 10 für die Spritze 1. In einem Schritt S1 wird eine Ausgangsmaterialbahn, zum Beispiel in Form einer Folienbahn, bereitgestellt. Ferner wird die Nadelfalle 12 bereitgestellt, die angepasst auf die zu sichernde Spritzennadel 4 ausgebildet ist. Ferner kann noch eine weitere oder mehrere Folienbahnen bereitgestellt werden, um eine gewünschte Mehrlagigkeit des Etiketts 11, der ersten Etikettenlasche 13 und/oder der zweiten Etikettenlasche 14 auszubilden.
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In einem weiteren Schritt S2 werden mittels Stanzen das Etikett 11, die erste Etikettenlasche 13 und die separate zweite Etikettenlasche 14 aus der gemeinsamen Folienbahn ausgebildet.
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In einem Schritt S3 erfolgt das Einbringen des Durchtrennungselements in die zweite Etikettenlasche 14. Zum Beispiel wird mittels Stanzen oder Perforieren die Stanzung bzw. Perforation 15 ausgebildet, sodass die zweite Etikettenlasche vorgegeben zerstörbar ist.
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In einem weiteren Schritt S4 erfolgt ein Aufbringen eines Klebstoffes auf eine Unterseite des Etiketts 11 und der Etikettenlaschen 13 und 14, wobei diese jeweils unterschiedliche Klebstoffe im Hinblick auf ihre geplante Anhaftung aufweisen können. Alternativ kann die Folienbahn bereits mit Klebstoff bereitgestellt sein, sodass ein Aufbringen von Klebstoff bereits erfolgt ist.
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In einem weiteren Schritt S5 erfolgt die Kopplung der Nadelfalle 12 mit der ersten Etikettenlasche 13, indem die Nadelfalle 12 an die klebefähige Unterseite der ersten Etikettenlasche 13 angedrückt wird.
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In einem weiteren Schritt S6 erfolgt die Bereitstellung und Kopplung des Liners 20 mit dem Etikett 11 und den Etikettenlaschen 13 und 14, sodass die erste Etikettenlasche 13 im Bereich der Aussparung 23 angeordnet ist und der Liner 20 die erste Etikettenlasche 13 nicht oder lediglich abschnittsweise einseitig bedeckt und sodass die zweite Etikettenlasche 14 benachbart zu der Aussparung 23 angeordnet ist und der Liner 20 die zweite Etikettenlasche 14 einseitig bedeckt. Das Bereitstellen des Liners 20 kann ferner ein Ausbilden des Liners 20 mittels Stanzen umfassen, sodass die beschriebene geschwungene und geradlinige Kontur 22, 21 vorgegeben ausgebildet ist.
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Der beschriebene Verfahrensablauf ist nicht zwingend in der beschriebenen Reihenfolge durchzuführen, sondern kann, sofern möglich, auch variieren. Ferner können die beschrieben Schritte teilweise auch zusammen in einem gemeinsamen Prozess ausgeführt werden. Zum Beispiel kann der Liner 20 zusammen mit den anderen Komponenten in dem Schritt S1 bereitgestellt werden. Das Ausbilden des Etiketts 11, der ersten Etikettenlasche 13, der zweiten Etikettenlasche 14 in dem Schritt S2 kann zusammen mit dem Einbringen des Durchtrennungselements in die zweite Etikettenlasche 14 gemäß dem Schritt S3 durchgeführt werden.
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Das Verfahren kann insbesondere als ein Bereitstellen des Etiketts 11, der ersten und zweiten Etikettenlasche 13, 14 und des Liners 20 in Form einer jeweiligen Ausgangsmaterialbahn betrachtet werden, sodass eine Etikettenrolle mit einer Vielzahl von Etikettieranordnungen 10 auf dem geschwungenen Liner 20 angeordnet sind.
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Die Etikettieranordnung 10 bildet somit eine Kombination aus einem Nadelschutzetikett mit einer in dieser integrierten Erstöffnungsanzeige. Die zweite Etikettenlasche 14 ist vorzugsweise als klebende Lasche ausgestaltet, die im ungeöffneten Zustand der Spritze 1 mit der Nadelschutzkappe 6 verbunden ist. Bei einem Öffnen und Abziehen der Nadelschutzkappe 6 wird die klebende zweite Etikettenlasche 14 sichtbar verändert, wodurch die Öffnung kenntlich gemacht wird. Zur besseren Verspendbarkeit der Etikettieranordnung 10 ist der Liner 20 als Etikettenträger speziell modifiziert. Der modifizierte Liner 20 besitzt geschwungene Aussparungen 23 im Bereich der Nadelfallen 12, deckt aber den Bereich der zweiten Etikettenlaschen 14 ab.
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Die Etikettieranordnung 10 bildet eine besonders platzsparende, aber auch einfache und kostengünstige Variante, um einen Nadelstichschutz mit einem Erstöffnungsschutz zu kombinieren, und trägt zudem zu einem geringen Materialbedarf und einer umweltfreundlichen Herstellung bei. Die Etikettieranordnung 10 ist unter anderem geeignet, wenn ein erhöhter Platzbedarf, zum Beispiel aufgrund von Einzelverpackungen, nachteilig ist. Dies trifft beispielsweise auf automatische Medikamentendispenser in Großapotheken oder Krankenhäusern zu, die computergesteuert Einzeldosen von Medikamenten abgeben, die wünschenswert schlank und platzsparend verpackt oder etikettiert sind, sodass eine reibungslose Ausgabe erfolgen kann.
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Ebenso vorteilhaft kann die Etikettieranordnung 10 in medizinischen Bereichen eingesetzt werden, in welchen zum Beispiel Medikamente schon vorbereitet und auf einem Tablett gemeinsam mit anderen Medikamenten und Geräten bereitgestellt werden, wobei am Einsatzort noch einmal sichergestellt werden soll, dass die Spritze 1 mit einem die Sicherheit erhöhenden Nadelstichschutz nicht schon bereits irrtümlich oder unbefugt geöffnet wurde.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Spritzensystem
- 2
- Spritze
- 3
- Spritzenkörper
- 4
- Spritzennadel
- 5
- Spritzenkolben
- 6
- Nadelschutzkappe
- 10
- Etikettieranordnung
- 11
- Etikett
- 12
- Nadelfalle
- 13
- erste Etikettenlasche
- 14
- zweite Etikettenlasche / Öffnungsnachweiselement
- 15
- Perforation / Stanzung
- 20
- Trägerelement / Liner
- 21
- geradlinige Kontur
- 22
- geschwungene Kontur
- 23
- Aussparung
- A
- Längsachse des Spritzensystems / der Etikettieranordnung
- B
- Breite des Etiketts / der Etikettieranordnung
- D
- Abstand zwischen der ersten und der zweiten Etikettenlasche
- L(i)
- Länge eines Abschnitts der Etikettieranordnung
- L
- Gesamtlänge der Etikettieranordnung