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Die Erfindung betrifft einen Gerüststiel, insbesondere zum vertikal orientierten Einbau in einen Gerüstabschnitt, umfassend einen Basisstiel, welcher sich entlang einer Längsachse erstreckt, zumindest eine Verbindungsscheibe, welche am Basisstiel befestigt ist, wobei die Verbindungsscheibe den Basisstiel umschließt und in radialer Richtung zur Längsachse und in Umfangsrichtung um den gesamten Basisstiel herum vorsteht, zumindest zwei Anschlusshaken, welche an einer äußeren Umfangsfläche des Basisstiels befestigt sind und sich in einer Draufsicht aus einer Ebene senkrecht zur Längsachse, in einer Erstreckungsrichtung, radial weg von der Längsachse erstrecken und zumindest zwei Teilverbindungsscheiben, welche am Basisstiel befestigt sind, wobei die Teilverbindungsscheiben in radialer Richtung zur Längsachse, in Umfangsrichtung um den Basisstiel herum betrachtet, über den Basisstiel unterschiedlich weit vorstehen. Die Erfindung betrifft weiterhin einen Gerüstabschnitt mit einem Basisstiel und ein Verfahren zum Aufbau eines solchen Gerüstabschnittes.
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Gerüste werden im Baubereich für verschiedene Aufgaben eingesetzt. Fassadengerüste dienen dazu, die Außenflächen von Gebäuden zu gestalten, beispielsweise zu streichen. Fassadengerüste werden in der Regel aus Fassaden-Gerüstrahmen als Hauptkomponenten aufgebaut, in neuerer Zeit werden diese auch aus Modulgerüsten aufgebaut. Im Ingenieurbau werden Traggerüste dafür eingesetzt, verschiedenste Bauwerksteile in Position zu bringen und dort zu halten. Solche Bauwerksteile können beispielsweise Beton-Fertigteile, Stahlträger oder Stahlstrukturen sein. Weiterhin können zur Errichtung von Bauwerken benötigte Elemente wie Behelfskonstruktionen oder Schalungen mit Traggerüsten positioniert werden. Schließlich kommen Gerüste auch im Service- oder Revisionsbereich zum Einsatz, beispielsweise um Arbeitskräfte bei großen verfahrenstechnischen Anlagen, wie Raffinerien, sicher zu den zu überholenden Anlagenteilen zu bringen. Generell bestehen für Gerüste die Grundanforderungen, dass sie leicht zu transportieren und einfach aufzubauen sein müssen.
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Eine Vielzahl von Gerüsten ist modular aufgebaut, das bedeutet das verschiedene Formen und Größen von Gerüsten aus Standardbauteilen nach dem Baukastenprinzip zusammengesetzt werden können. Meist existieren Standardbauteile, welche hauptsächlich beim Aufbau eines Gerüstes vertikal orientiert zum Einsatz kommen und andere Standardbauteile, welche hauptsächlich horizontalorientiert verwendet werden. Vertikal orientierte Standardbauteile werden meist als Vertikalstiel oder Gerüststiele bezeichnet. Die damit verbindbaren horizontal orientierten Bauteile werden oft als Horizontalriegel oder Gerüstriegel bezeichnet. Beim Aufbau eines Gerüstes oder Gerüstabschnittes werden mehrere Gerüststiele parallel zueinander orientiert und anschließend mit mehreren, rechtwinklig dazu orientierten Horizontalriegeln verbunden. Die Verbindung der Gerüstelemente erfolgt über Schnittstellen. Auf diese Weise lassen sich Gerüste oder Gerüstabschnitte mit mehreren Etagen in einfacher Weise aufbauen. In höheren Etagen solcher Gerüstabschnitt muss dafür gesorgt werden, dass Geländer angebracht werden, damit Personen die sich auf diesen höheren Etagen befinden nicht von dem Gerüstabschnitt abstürzen und sich dabei verletzen können. Bekannt sind Gerüststiele, welche zum einen zumindest eine Schnittstelle zur Verbindung mit Horizontalriegeln aufweisen und zum anderen mit sogenannten Geländerhaken versehen sind, die das Einhängen von Geländern in höheren Etagen ermöglichen. Nachteilig an diesem bekannten Gerüststiel ist, dass die Tragfähigkeit und Belastbarkeit eines aus diesen Gerüststielen aufgebauten Gerüstabschnittes manchen Anforderungen nicht genügt. Insbesondere bei höheren Gerüsten wirken auf die unteren und mittleren Etagen höhere Lasten, welche durch die bekannten Gerüststiele nicht sicher aufgenommen und abgeleitet werden können. Diese höheren Anforderungen an die Tragfähigkeit besteht jedoch meist nur in den unteren und mittleren Etagen eines Gerüstes oder Gerüstabschnittes, in den oberen Etagen dagegen treten geringere Lasten auf und die bekannten Gerüststiele sind ausreichend tragfähig. Um dieser Problematik zu begegnen, können in den unteren und mittleren Etagen andere Varianten von Gerüststielen eingesetzt werden als in den oberen Etagen. Dies erfordert dann jedoch das Bereithalten unterschiedlicher Varianten von Gerüststielen, was den logistischen Aufwand auf der Baustelle ungewollt erhöht.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, Lösungen vorzuschlagen, mit denen unter Verwendung einer einzigen Variante eines Gerüststiels Gerüstetagen von unterschiedlicher Tragfähigkeit in einfacher Weise bereitgestellt werden können.
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Diese Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch einen Gerüststiel, insbesondere zum vertikal orientierten Einbau in einen Gerüstabschnitt, umfassend
- - einen Basisstiel, welcher sich entlang einer Längsachse erstreckt,
- - zumindest eine Verbindungsscheibe, welche am Basisstiel befestigt ist und welche zumindest eine Verbindungsfläche aufweist, welche senkrecht zur Längsachse orientiert ist, wobei in der Verbindungsscheibe mehrere Aufnahmeöffnungen eingebracht sind, welche sich ausgehend von der Verbindungsfläche in Richtung der Längsachse erstrecken und die Verbindungsscheibe durchdringen und wobei die Verbindungsscheibe den Basisstiel umschließt und in radialer Richtung zur Längsachse und in Umfangsrichtung um den gesamten Basisstiel herum vorsteht,
- - zumindest zwei Anschlusshaken, welche an einer äußeren Umfangsfläche des Basisstiels befestigt sind und sich in einer Draufsicht aus einer Ebene senkrecht zur Längsachse, in einer Erstreckungsrichtung, radial weg von der Längsachse erstrecken,
- - zumindest zwei Teilverbindungsscheiben, welche am Basisstiel befestigt sind und welche zumindest eine Verbindungsfläche aufweisen, welche senkrecht zur Längsachse orientiert ist, wobei in jede der Teilverbindungsscheiben mehrere Aufnahmeöffnungen eingebracht sind, welche sich ausgehend von der Verbindungsfläche in Richtung der Längsachse erstrecken und die Teilverbindungsscheibe durchdringen und wobei die Teilverbindungsscheiben in radialer Richtung zur Längsachse, in Umfangsrichtung um den Basisstiel herum betrachtet, über den Basisstiel unterschiedlich weit vorstehen, wobei jede Teilverbindungsscheibe in einer Richtung parallel zur Erstreckungsrichtung weniger weit radial über den Basisstiel vorsteht als in Richtungen senkrecht und entgegengesetzt zur Erstreckungsrichtung und wobei die Anschlusshaken in der Erstreckungsrichtung weiter über die Umfangsfläche des Basisstiels vorstehen als die Teilverbindungsscheiben in der Erstreckungsrichtung über die Umfangsfläche des Basisstiels vorstehen.
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Ein erfindungsgemäßer Gerüststiel ist bevorzugt zum vertikal orientierten Einbau in einen Gerüstabschnitt vorgesehen. Ein solcher Gerüststiel kann jedoch selbstverständlich auch in anderen Orientierungen in einen Gerüstabschnitt eingebaut werden. Der Gerüststiel umfasst einen Basisstiel, welcher sich entlang einer Längsachse erstreckt. Bevorzugt ist die Länge entlang der Längsachse zumindest um den Faktor fünf größer als der Durchmesser des Basisstiel senkrecht zur Längsachse. An dem Basisstiel ist zumindest eine Verbindungsscheibe befestigt, welche zum Anschluss von Gerüstelementen an den Basisstiel vorgesehen ist. Die Verbindungsscheibe weist eine senkrecht zur Längsachse orientierte Verbindungsfläche auf, in welche mehrere Aufnahmeöffnungen eingebracht sind. Diese Aufnahmeöffnungen bilden Schnittstellen zur Verbindung mit anderen Gerüstelementen. Die Verbindungsscheibe ist an einer äußeren Umfangsfläche des Basisstiels befestigt und umschließt diesen, bevorzugt komplett, in Umfangsrichtung. Die Verbindungsscheibe steht dabei in radialer Richtung über die äußere Umfangsfläche des Basisstiels, um dessen kompletten Umfang herum, vor. Es ist möglich, dass die Distanz, um die die Verbindungsscheibe über die äußere Umfangsfläche des Basisstiels vorsteht, in Umfangsrichtung variiert. Der erfindungsgemäße Gerüststiel umfasst weiterhin zumindest zwei Anschlusshaken, welche ebenfalls zur Verbindung mit anderen Gerüstelementen vorgesehen sind. Die Anschlusshaken sind im Abstand zueinander entlang der Längsachse angeordnet. Jeder Anschlusshaken ist an der äußeren Umfangsfläche des Basisstiels befestigt. Jeder der Anschlusshaken erstreckt sich in einer Draufsicht aus einer Richtung parallel zur Längsachse in einer Erstreckungsrichtung radial weg vom Basisstiel. Die Erstreckungsrichtung ist eine Richtung, welche die Definition der Position der Anschlusshaken und der später beschriebenen Teilverbindungsscheiben verdeutlicht. Die Erstreckungsrichtung verläuft senkrecht zur Längsachse des Basisstiels. Ein erfindungsgemäßer Gerüststiel umfasst weiterhin zumindest zwei Teilverbindungsscheiben welche bereichsweise gleich oder ähnlich wie die Verbindungsscheibe gestaltet sein können. Jede Teilverbindungsscheibe ist am Basisstiel befestigt und weist eine Verbindungsfläche auf, die senkrecht zur Längsachse verläuft. In dieser Verbindungsfläche sind mehrere Aufnahmeöffnungen eingebracht, welche wie die Aufnahmeöffnungen in der Verbindungsscheibe, als Schnittstellen zur Verbindung mit anderen Gerüstelementen dienen. Die Teilverbindungsscheibe steht in Umfangsrichtung um den Basisstiel herum unterschiedlich weit über die äußere Umfangsfläche des Basisstiels vor. Das bedeutet, dass die Teilverbindungsscheibe in einem Bereich weiter radial über die Außenfläche des Basisstiels vorsteht, als in einem anderen Bereich. Dabei steht die Teilverbindungsscheibe jedoch stets in einer Richtung parallel zur Erstreckungsrichtung weniger weiter radial über den Basisstiel vor als in der entgegengesetzten Richtung und in Richtungen senkrecht zur Erstreckungsrichtung. In anderen Worten steht die Teilverbindungsscheibe in der Richtung, in der die Anschlusshaken orientiert sind weniger weit vor als in anderen Richtungen radial zur Längsachse. In der Erstreckungsrichtung stehen die Anschlusshaken weiter über den Basisstiel radial vor als die Teilverbindungsscheibe. Durch dieses unterschiedliche Vorstehen der Verbindungsscheibe über den Basisstiel in Umfangsrichtung wird erreicht, dass der Bereich um die Anschlusshaken gut zugänglich ist, um den Anschluss unterschiedlicher Gerüstelemente an den Anschlusshaken zu ermöglichen. Gleichzeitig weisen die Teilverbindungsscheiben ausreichend Platz für Schnittstellen zum Anschluss von Gerüstelementen an den Gerüststiel auf. Das Vorsehen von zwei Anschlusshaken sowie zwei Teilverbindungsscheiben in der beschriebenen Anordnung am Basisstiel bewirkt, dass der erfindungsgemäße Gerüststiel in zwei unterschiedlichen Drehpositionen um seine Längsachse herum in einen Gerüstabschnitt eingebaut werden kann. Diese beiden unterschiedlichen Drehpositionen ermöglichen wahlweise eine Verbindung mit einem ersten Typ von Gerüstelement oder mit einem zweiten Typ von Gerüstelement. Der erste Typ von Gerüstelement weist Schnittstellen auf, welche zur Verbindung mit der Teilverbindungsscheibe, insbesondere mit deren Aufnahmeöffnungen, vorgesehen sind. Der zweite Typ von Gerüstelementen weist Schnittstellen auf, welche zur Verbindung mit den Anschlusshaken vorgesehen sind. Je nach Ausrichtung der Erstreckungsrichtung relativ zu anderen Gerüstelementen im Gerüstabschnitt, kann die Verbindung mit dem ersten Typ von Gerüstelement oder mit dem zweiten Typ von Gerüstelement ausgewählt werden. Der erste Typ von Gerüstelement, welcher zur Verbindung mit der Teilverbindungsscheibe vorgesehen ist, lässt sich auch mit der Verbindungsscheibe verbinden. Dieser erste Typ kann üblicherweise höhere Lasten in Form von Kräften und Momenten aufnehmen und übertragen. Der Einbau von Elementen des ersten Typs ermöglicht somit die Gestaltung eines Gerüstabschnittes mit höherer Tragfähigkeit als der Einbau von Elementen des zweiten Typs, welcher zur Verbindung mit den Anschlusshaken vorgesehen ist. Durch die Drehposition des Gerüststiels um seine Längsachse kann somit ausgewählt werden, ob der Gerüststiel zum Aufbau eines Gerüstabschnittes mit normaler Tragfähigkeit genutzt werden soll, oder zum Aufbau eines Gerüstabschnittes mit erhöhter Tragfähigkeit. Soll ein Gerüstabschnitt mit erhöhter Tragfähigkeit aufgebaut werden, so wird der Gerüststiel so orientiert, dass eine Verbindung von Gerüstelementen ersten Typs mit den Teilverbindungsscheiben möglich ist. Gerüstelemente des ersten Typs sind beispielsweise Horizontalriegel. Gerüstelemente des zweiten Typs sind beispielsweise Geländerstangen. Der erfindungsgemäße Gerüststiel ist dazu vorgesehen, dass an diesem in jeder Drehposition um die Längsachse zumindest zwei Gerüstelemente angeschlossen werden können, welche als Geländer oder Absturzschutz für arbeitende Personen auf dem Gerüstabschnitt dienen. Um einen sicheren Absturzschutz zu gewährleisten, müssen stets zwei im Wesentlichen parallel zueinander verlaufende Gerüstelemente als Geländer vorgesehen werden. Bei einem erfindungsgemäßen Gerüststiel kann ein solcher sicherer Absturzschutz sowohl an den beiden Anschlusshaken als auch an den beiden Teilverbindungsscheiben befestigt werden. Ein erfindungsgemäßer Gerüststiel ermöglicht es somit, in flexibler Weise Gerüstabschnitte mit unterschiedlicher Tragfähigkeit aufzubauen. Ein einziger Typ von Gerüststiel kann somit zum Aufbau von Gerüstabschnitt mit unterschiedlichen Eigenschaften genutzt werden. Dies hat signifikante Vorteile für die Logistik auf der Baustelle, da für unterschiedlich tragfähige Gerüstabschnitte keine unterschiedlichen Typen von Gerüststielen bereitgehalten werden müssen. Die Anzahl der unterschiedlichen Komponenten für ein Gerüst oder einen Gerüstabschnitt wird somit reduziert. Darüber hinaus ermöglicht es ein erfindungsgemäßer Gerüststiel auch während oder sogar nach dem Aufbau eines Gerüstabschnittes die Tragfähigkeit mit wenig Aufwand und in kurzer Zeit zu erhöhen. Dazu kann beispielsweise ein Gerüststiel, welcher in einer Drehposition eingebaut wurde, um mit Gerüstelementes zweiten Typs verbunden zu werden in einfacher Weise um seine Längsachse gedreht werden und dann mit den stabileren Gerüstelementen des ersten Typs verbunden werden. Verschiedene Ausführungsformen des Gerüstes werden im Folgenden beschrieben.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass entlang der Längsachse ausgehend von einem ersten Ende des Basisstiels die Verbindungsscheibe im ersten Drittel der Länge des Basisstiels die erste Teilverbindungsscheibe im zweiten Drittel der Länge des Basisstiels und die zweite Teilverbindungsscheibe im dritten Drittel der Länge des Basisstiels angeordnet sind. In dieser Ausführungsform ist ausgehend von einem ersten Ende zunächst die Verbindungsscheibe angeordnet, welche sich im ersten Drittel der Länge des Basisstiels befindet. In den anderen beiden Dritteln des Basisstiels ist jeweils eine der beiden Teilverbindungsscheiben angeordnet. Es ist auch möglich, mehr als zwei Teilverbindungsscheiben regelmäßig oder unregelmäßig zueinander beanstandet am Basisstiel anzubringen. Eine Anordnung, bei der in jedem Drittel entlang der Länge des Basisstiels eine Verbindungsscheibe oder eine Teilverbindungsscheibe angeordnet ist, bewirkt eine symmetrische Krafteinleitung in den Gerüststiel und eine symmetrische Kraftübertragung von dem Gerüststiel zur anderen Gerüstelementen. Durch diese regelmäßige Anordnung kann die Tragfähigkeit eines Gerüstabschnittes durch den Einbau eines erfindungsgemäßen Gerüststiels in Kombination mit entsprechenden anderen Gerüstelementen signifikant erhöht werden.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass entlang der Längsachse ausgehend von einem ersten Ende des Basisstiels zuerst die Verbindungsscheibe, beabstandet dazu eine erste Teilverbindungsscheibe und auf der der Verbindungsscheibe gegenüberliegenden Seite der ersten Teilverbindungsscheibe beabstandet eine zweite Teilverbindungsscheibe angeordnet ist, wobei der Abstand zwischen der Verbindungsscheibe und der ersten Teilverbindungsscheibe und der Abstand zwischen der ersten Teilverbindungsscheibe und der zweiten Teilverbindungscheibe gleich groß ist oder sich um maximal 30%, bezogen auf den Abstand zwischen der Verbindungsscheibe und der ersten Teilverbindungsscheibe, voneinander unterscheiden. Auch in dieser Ausführungsform sind die Verbindungsscheibe und die Teilverbindungsscheiben verteilt über die Länge des Basisstiels angeordnet. Dies ist insbesondere vorteilhaft bei einer Anbringung von Gerüstelementen, die als Absturzsicherung dienen sollen. Durch eine Anordnung der Verbindungsscheibe und der Teilverbindungsscheiben in gleichen oder zumindest ähnlichen Abständen zueinander, wird eine besonders sichere Absturzsicherung ermöglicht.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Form und die Größe der Aufnahmeöffnungen der Teilverbindungsscheibe identisch zur Form und Größe der Aufnahmeöffnungen der Verbindungsscheibe ausgeführt ist, wobei die Anzahl an Aufnahmeöffnungen der Verbindungscheibe größer als die Anzahl der Aufnahmeöffnungen der Teilverbindungsscheibe ist. In dieser Ausführungsform sind die Aufnahmeöffnungen in der Teilverbindungsscheibe identisch und somit kompatibel zu den Aufnahmeöffnungen in der Verbindungsscheibe ausgeführt. Dadurch können Gerüstelemente, welche zur Verbindung mit einer bekannten Verbindungsscheibe vorgesehen sind, auch mit einer Teilverbindungsscheibe wie gewohnt verbunden werden. Dabei weist die Verbindungsscheibe, welche sich um den Basisstiel herum erstreckt, eine größere Anzahl an Aufnahmeöffnungen auf, als die Teilverbindungsscheibe. Die Teilverbindungsscheibe weist somit nur einen Teil der Anschlussmöglichkeiten der Verbindungsscheibe auf.
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Des Weiteren ist vorgesehen, dass die Teilverbindungsscheibe und der Anschlusshaken in Richtung der Längsachse beabstandet zueinander angeordnet sind. In dieser Ausführungsform besteht ein Abstand zwischen jeweils einem Anschlusshaken und einer Teilverbindungsscheibe. Dadurch wird ermöglicht, dass Absturzsicherungen in etwa in der gleichen Position relativ zur Längsachse mit dem Gerüststiel verbunden werden können. Horizontalriegel, welche mit der Teilverbindungsscheibe verbindbar sind, stehen üblicherweise in Längsrichtung über die Verbindungsfläche vor, so dass die von der Verbindungsscheibe weg weisende obere Kante eines Horizontalriegels beabstandet von der Teilverbindungsscheibe positioniert ist. Eine Geländerstange, welche an einem Anschlusshaken befestigt wird, steht jedoch nicht oder nur sehr wenig Längsrichtung über den Anschlusshaken vor. Durch die beanstandete Anordnung von Teilverbindungsscheibe und Anschlusshaken wird erreicht, dass ein als Absturzsicherung verwendeter Horizontalriegel und eine als alternative Absturzsicherung verwendete Geländerstangen relativ zum Gerüststiel in Richtung der Längsachse eine ähnliche oder die gleiche Position einnehmen. Dadurch ist in beiden Fällen eine effektive Absicherung gegen Abstürzen gegeben.
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Vorteilhafter Weise ist vorgesehen, dass der Basisstiel zumindest bereichsweise innen hohl ausgeführt ist und an zumindest einem seiner Enden eine Schnittstelle zur Verbindung mit einem anderen Gerüststiel vorgesehen ist. In dieser Ausführungsform ist der Gerüststiel stabil und weist trotzdem ein geringes Gewicht auf. Die beiden Schnittstellen an den Enden des Basisstiels sind dabei bevorzugt so ausgeführt, dass sie kompatibel zu entsprechenden Schnittstellen an einem bekannten, bereits vorhandenen Gerüststiel sind. Auf diese Weise kann ein erfindungsgemäßer Gerüststiel flexibel mit vorhandenen Gerüststielen kombiniert werden.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Teilverbindungsscheibe identisch zu einem Teilbereich der Verbindungsscheibe ausgeführt ist, wobei dieser Teilbereich in einer Draufsicht aus einer Ebene senkrecht zur Längsachse durch einen Umfangswinkel um die Längsachse definiert ist, innerhalb dessen die Teilverbindungsscheibe und die Verbindungsscheibe identisch ausgeführt sind, wobei der Umfangswinkel, welcher sich aus zwei halben Umfangswinkeln zusammensetzt und der halbe Umfangswinkel von einer Richtung, die der Erstreckungsrichtung entgegengesetzt ist bis zu einer gedachten Geraden durch die Längsachse definiert ist, wobei der Umfangswinkel zumindest 180°, bevorzugt zumindest 220° beträgt. In dieser Ausführungsform entspricht die Teilverbindungsscheibe einem Teilbereich der Verbindungsscheibe des Gerüststiels. Das bedeutet, dass die Teilverbindungsscheibe einen Teil der Verbindungsscheibe darstellt. Dabei weist die Teilverbindungsscheibe jedoch einen Teilbereich nicht auf, welcher an der Verbindungsscheibe vorgesehen ist. Dieser Teilbereich ist ein Teilbereich, welcher in Erstreckungsrichtung zur Längsachse angeordnet ist. Der Teilbereich, welcher identisch bei der Teilverbindungsscheibe und der Verbindungsscheibe ist, kann durch den zuvor beschriebenen Umfangswinkel definiert werden. Innerhalb dieses Umfangswinkels sind die Verbindungsscheibe und die Teilverbindungsscheibe identisch ausgeführt. Außerhalb dieses Umfangswinkels ist die Verbindungsscheibe unterschiedlich zur Teilverbindungsscheibe ausgeführt. Der Umfangswinkel, in dem Teilverbindungsscheibe und Verbindungsscheibe identisch ausgeführt sind, beträgt bevorzugt zumindest 220°.
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In einer alternativen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Teilverbindungsscheibe identisch zu einem Teilbereich der Verbindungsscheibe ausgeführt ist, wobei dieser Teilbereich durch eine geradlinige Kante begrenzt wird, welche in einer Richtung senkrecht zur Erstreckungsrichtung orientiert ist und die Kante in der Erstreckungsrichtung von der Längsachse in einem Abstand angeordnet ist, welcher dem Abstand von der Längsachse zur äußeren Umfangsfläche des Basisstiels in Erstreckungsrichtung +/- 20 % entspricht. In dieser Ausführungsform entspricht die Teilverbindungsscheibe ebenfalls einen Teilbereich der Verbindungsscheibe. Zur Definition dieses identischen Teilbereiches wird hier jedoch eine Kante verwendet, was eine alternative Definition zu dem zuvor beschriebenen Umfangswinkel darstellt. Diese Kante ist bevorzugt geradlinig ausgeführt, kann jedoch auch zumindest bereichsweise eine gekrümmte Form aufweisen. Die Kante ist zumindest teilweise senkrecht zur Erstreckungsrichtung orientiert und begrenzt die Teilverbindungsscheibe in der Erstreckungsrichtung. Die Kante ist in einem Abstand zur Längsachse angeordnet. Dieser Abstand kann unterschiedlich sein, beispielsweise kann dieser Abstand dem Abstand der äußeren Umfangsfläche des Basisstiels von der Längsachse entsprechen. In diesem Fall schließt die Kante bündig mit der äußeren Umfangsfläche des Basisstiels ab. Alternativ kann der Abstand jedoch auch größer und kleiner sein, so dass die Kante entweder gegenüber der äußeren Umfangsfläche des Basisstiels zurückversetzt ist oder über diese vorsteht.
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Des Weiteren ist vorgesehen, dass die Verbindungsscheibe vier Aufnahmeöffnungen aufweist, die jeweils um die Längsachse herum zueinander in einem Winkel von 90° angeordnet sind und die Teilverbindungsscheibe drei Aufnahmeöffnungen aufweist, von denen zwei benachbarte Aufnahmeöffnungen zu einer dazwischen angeordneten Aufnahmeöffnung um die Längsachse herum in einem Winkel von 90° angeordnet sind, wobei eine der Aufnahmeöffnungen der Verbindungsscheibe in die Erstreckungsrichtung orientiert ist und die drei Aufnahmeöffnungen der Teilverbindungsscheibe zu den drei Aufnahmeöffnungen der Verbindungsscheibe fluchten, welche nicht in die Erstreckungsrichtung orientiert sind. In dieser Ausführungsform weist die Teilverbindungsscheibe insgesamt drei Aufnahmeöffnungen auf, welche jeweils zu drei Aufnahmeöffnungen in der Verbindungsscheibe fluchten. Die Verbindungsscheibe weist eine weitere Aufnahmeöffnung auf, welche mit keiner Aufnahmeöffnungen der Teilverbindungsscheibe fluchtet. In der Erstreckungsrichtung ist somit nur in der Verbindungsscheibe eine Aufnahmeöffnungen vorgesehen, die Teilverbindungsscheibe weist in der Erstreckungsrichtung keine Aufnahmeöffnung auf.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass eine Anschlussaufnahme vorgesehen ist, welche an der Außenumfangsfläche des Basisstiels befestigt ist, wobei die Anschlussaufnahme in einer Richtung entgegengesetzt zur Erstreckungsrichtung über den Basisstiel vorsteht und die Anschlussaufnahme zumindest eine Anschlussfläche aufweist, welche parallel zur Längsachse und parallel zur Erstreckungsrichtung orientiert ist, wobei in der Anschlussfläche eine Anschlussöffnung eingebracht ist welche einen Teilbereich der Anschlussaufnahme durchdringt. Optional kann außen am Basisstiel eine Anschlussaufnahme angeordnet sein. Eine solche Anschlussaufnahme kann beispielsweise zur Befestigung einer Diagonalstrebe am Gerüststiel verwendet werden. Alternativ können andere Gerüstelemente über die Anschlussaufnahme mit dem Gerüststiel verbunden werden. Diese Anschlussaufnahme ist in einer Richtung entgegengesetzt zur Erstreckungsrichtung am Basisstiel fest angebracht. Die Anschlussaufnahme umfasst zumindest eine Anschlussfläche, welche zur Anbringung eines Gerüstelementes dient. In der Anschlussfläche ist dazu zumindest eine Anschlussöffnung eingebracht, durch welche ein Formschluss des Gerüststiels mit einem anderen Gerüstelement erzeugt werden kann. Prinzipiell kann die Anschlussaufnahme verschieden geformt sein und beispielsweise in einer einfachen Ausführungsform durch eine Platte gebildet sein, welche sich radial weg vom Basisstiel erstreckt, eine bevorzugt plane Anschlussfläche und eine die Platte durchdringende Anschlussöffnung umfasst.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Anschlussaufnahme U-förmig ausgeführt ist und zwei zueinander parallel orientierte Anschlussflächen aufweist, welche die Schenkel des U bilden und ein Verbindungsbereich vorgesehen ist, welcher die beiden Anschlussflächen miteinander verbindet, wobei in jeder der beiden Anschlussflächen jeweils eine Anschlussöffnung eingebracht ist und die beiden Anschlussöffnungen zueinander fluchten. Die Anschlussaufnahme kann in einer Draufsicht die Form eines U aufweisen. Die beiden Schenkel stellen dabei jeweils eine Anschlussfläche bereit, in der eine Anschlussöffnung eingebracht ist. Zwischen den beiden Schenkeln ist ein Mittelstück angeordnet, welches sich jeweils im rechten Winkel zu jedem Schenkel erstreckt. Auf diese Weise werden zwei im Abstand zueinander angeordnete, parallele Anschlussflächen zur Verfügung gestellt, welche vorteilhaft bei der Übertragung von Momenten zwischen einem angeschlossenen Gerüstelement und dem Gerüststiel sind.
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Es ist vorgesehen, dass die Anschlussaufnahme in Richtung der Längsachse zwischen der Verbindungsscheibe und der Teilverbindungsscheibe positioniert ist. Diese Position ist besonders günstig zur Anbringung oder Befestigung von Diagonalstreben an der Anschlussaufnahme. Die Anschlussaufnahme kann jedoch auch an einer anderen Position in Längsrichtung am Basisstiel angebracht sein.
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In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass zumindest zwei Verbindungsscheiben vorgesehen sind, welche insbesondere in Richtung der Längsachse auf einander gegenüberliegenden Seiten der Teilverbindungsscheibe angeordnet sind. Es ist auch möglich, zwei oder mehr Verbindungsscheiben an dem Gerüststiel anzubringen. Eine erste Verbindungsscheibe kann beispielsweise ausgehend von einem ersten Ende des Basisstiels im ersten Viertel der Länge angeordnet sein und eine zweite Verbindungsscheibe kann ausgehend vom gegenüberliegenden Ende des Basisstiels ebenfalls im ersten Viertel seiner Länge angeordnet sein. Durch das Vorsehen mehrerer Verbindungsscheiben können die Verbindungsstellen zur anderen Gerüstelementen in ihrer Zahl erhöht werden, was eine zusätzliche Verbesserung der Tragfähigkeit eines Gerüstabschnittes mit einem solchen Gerüststiel ermöglicht.
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Es ist vorgesehen, dass der Anschlusshaken einen Haltebereich umfasst, welcher sich entlang der Erstreckungsrichtung erstreckt und der Anschlusshaken weiterhin einen Sicherungsbereich umfasst, welcher in einem Winkel, insbesondere im rechten Winkel, zum Haltebereich orientiert ist und der Sicherungsbereich von der benachbart angeordneten Teilverbindungsscheibe weg weist. Der Anschlusshaken umfasst einen Haltebereich, der sich entlang der Erstreckungsrichtung weg vom Basisstiel erstreckt. Wird der Basisstiel vertikal orientiert in einen Gerüstabschnitt eingebaut, so ist der Haltebereich im Wesentlichen horizontal orientiert und hält ein daran befestigtes Gerüstelement, insbesondere eine Geländerstange. Rechtwinklig zum Haltebereich ist ein Sicherungsbereich vorgesehen, der sich rechtwinklig zum Haltebereich erstreckt und dazu vorgesehen ist, dass ein auf dem Haltebereich eingehängtes Gerüstelement nicht versehentlich vom Haltebereich rutscht und somit gesichert ist. Das Sicherungsbereich kann dabei zylindrisch ausgeführt sein oder zusätzlich Vorsprünge aufweisen, die sicherstellen, dass ein eingehängtes Gerüstelement nicht zufällig vom Haltebereich und vom Sicherungsbereich abgezogen wird.
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Die Aufgabe der Erfindung mit weiterhin gelöst durch einen Gerüstabschnitt mit zumindest einem Gerüststiel nach einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen, wobei der Gerüststiel im Wesentlichen vertikal orientiert ist, weiter umfassend zumindest ein Gerüstelement, welches durch einen Horizontalriegel oder eine Geländerstange gebildet wird und welches im Wesentlichen horizontal orientiert ist,
wobei entweder eine Geländerstange mit einem Anschlusshaken des Gerüststiels formschlüssig verbunden ist oder ein Horizontalriegel mit einer Teilverbindungscheibe formschlüssig verbunden ist.
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Ein erfindungsgemäßer Gerüstabschnitt umfasst zumindest einen Gerüststiel und ein damit verbundenes Gerüstelement. Bei dem Gerüstelement kann es sich entweder um einen Horizontalriegel oder eine Geländerstange handeln. Handelt es sich bei dem Gerüstelement um einen Horizontalriegel, ist dieser formschlüssig mit einer Teilverbindungsscheibe verbunden. In einem solchen Gerüstabschnitt wird der Horizontalriegel zum einen als Absturzsicherung oder Geländer genutzt und zum anderen als Versteifung, welche die Tragfähigkeit des Gerüstabschnittes erhöht. Alternativ umfasst der Gerüstabschnitt als Gerüstelement eine Geländerstange, welche mit einem Anschlusshaken verbunden ist. In einem solchen Gerüstabschnitt dient die Geländerstange als Absturzsicherung oder Geländer. Vorteilhaft an einem erfindungsgemäßen Gerüstabschnitt ist, dass ein einziger Typ von Gerüststiel sowohl Teil eines Gerüstabschnittes mit einem Horizontalriegel als auch Teil eines Gerüstabschnittes mit einer Geländerstange sein kann. Je nachdem welche Ausführungsform des Gerüstabschnittes gewählt werden soll, ist ein Gerüstelement entweder mit einem Anschlusshaken oder mit einer Teilverbindungsscheibe verbunden. Bevorzugt weist ein erfindungsgemäßer Gerüstabschnitt weitere Gerüstelemente und/oder Gerüststiele auf.
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In einer Ausführungsform des Gerüstabschnittes ist vorgesehen, dass zumindest zwei Gerüststiele vorgesehen sind, welche im Wesentlichen zueinander parallel und vertikal orientiert sind, wobei entweder eine Geländerstange mit einem Anschlusshaken jeweils eines Gerüststiels formschlüssig verbunden ist oder ein Horizontalriegel mit einer Teilverbindungscheibe jeweils eines Gerüststiels formschlüssig verbunden ist. In dieser Ausführungsform sind zwei Gerüststiele vorgesehen, welche entweder durch eine Geländerstange oder durch einen Horizontalriegel miteinander verbunden sind. In beiden Alternativen sind die Gerüststiele so in Drehrichtung um ihre Längsachse orientiert, dass die Erstreckungsrichtung beider Gerüststiele parallel orientiert ist. Je nach Drehrichtung bzw. Ausrichtung der Erstreckungsrichtung erfolgt die Verbindung der beiden Gerüststiele entweder über jeweils einen Anschlusshaken an jedem Gerüststiel oder über jeweils eine Teilverbindungsscheibe an jedem Gerüststiel.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass zumindest eine Diagonalstrebe vorgesehen ist, welche mit einer Anschlussaufnahme eines Gerüststiels formschlüssig verbunden ist. In dieser Ausführungsform umfasst der Gerüstabschnitt zusätzlich eine diagonal strebe, welche mit der Anschlussaufnahme eines Gerüststiel verbunden ist. Dabei ist ein erstes Ende der Diagonalstrebe mit der Anschlussaufnahme verbunden und das gegenüberliegende zweiten Ende der Diagonalstrebe ist mit einem anderen Element außerhalb des Gerüstabschnittes verbunden. Umfasst der Gerüstabschnitt mehrere, insbesondere übereinander angeordnete Gerüststiele, kann die Diagonalstrebe mit ihrem zweiten Ende auch mit einem Gerüstelement innerhalb des Gerüstabschnittes verbunden sein.
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Optional ist möglich, dass zumindest vier Gerüststiele vorgesehen sind, wobei jeweils zwei Gerüststiele in Richtung der Längsachse miteinander verbunden und übereinander, vertikal orientiert angeordnet sind, wobei jeweils ein solcher Verbund aus zwei Gerüststielen zu einem anderen solchen Verbund aus zwei Gerüststielen parallel orientiert ist, wobei jeweils einer der unteren Gerüststiele mit einem Horizontalriegel verbunden ist und jeweils ein Ende des Horizontalriegels mit einer Teilverbindungsscheibe formschlüssig verbunden ist und wobei jeweils einer der oberen Gerüststiele mit einer Geländerstange verbunden ist und jeweils ein Ende der Geländerstange mit einem Anschlusshaken formschlüssig verbunden ist und wobei der Anschlusshaken und die Erstreckungsrichtung der oberen beiden Gerüststiele in die entgegengesetzte Richtung zum Anschlusshaken und der Erstreckungsrichtung der beiden unteren Geländerstiele ausgerichtet sind. In dieser Ausführungsform bildet der Gerüstabschnitt ein zweidimensionales Objekt oder einen zweidimensionalen Rahmen, welcher sich über zwei übereinander angeordnete Gerüstetagen erstreckt. Ein solcher Gerüstabschnitt wird bevorzugt auf der einem Gebäude oder einer Fassade abgewandten Seite eines Gerüstes eingebaut. Der Gerüstabschnitt umfasst vier Gerüststiele, von denen die Erstreckungsrichtung der unteren beiden Gerüststiele in die entgegengesetzte Richtung weist wie die Erstreckungsrichtung der beiden oberen Gerüststiel. Miteinander in Richtung der Längsachse verbundene Gerüststiele erweisen somit einander entgegengesetzte Erstreckungsrichtungen auf. Die unteren beiden Gerüststiele werden über jeweils eine Teilverbindungsscheibe mit einem Horizontalriegel verbunden, wodurch eine Absturzsicherung und eine Versteifung dieses Teils des Gerüstabschnittes erreicht wird. Die beiden oberen Gerüststiele werden über jeweils einen Anschlusshaken mit einer Geländerstange verbunden. Dieser obere Teil des Gerüstabschnittes ist weniger tragfähig, durch Verwendung oder Einbau der Geländerstange jedoch leichter und kostengünstiger. In diesem Gerüstabschnitt wird besonders deutlich, wie flexibel der Gerüststiel zur Gestaltung unterschiedlicher Gerüstabschnitte verwendet werden kann. Vier gleiche Gerüststiel könne lediglich durch Veränderung ihrer Einbauposition zur anderen Gerüstelementen zur Gestaltung von Gerüstabschnitten oder Gerüstetagen unterschiedlicher Tragfähigkeit genutzt werden. Besonders vorteilhaft ist, dass sogar während des Aufbaus des Gerüstabschnittes die Drehlage oder Drehposition einzelner Gerüststiele um die Längsachse noch verändert werden kann, um nachträglich die Tragfähigkeit oder Steifigkeit dieses Teils des Gerüstabschnittes zu erhöhen. Aufgrund der Kompatibilität des Gerüststiels mit bekannten Gerüststielen bei der Verbindung entlang der Längsachse, können in der beschriebenen Ausführungsform die beiden oberen Gerüststiel auch durch herkömmliche oder bekannte Gerüststiele ohne Teilverbindungsscheiben ersetzt werden.
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Des Weiteren ist vorgesehen, dass zumindest eine Diagonalstrebe mit einem ersten Ende formschlüssig mit einer Anschlussaufnahme eines der beiden unteren Gerüststiele und mit einem zweiten Ende formschlüssig mit einer Anschlussaufnahme eines der beiden oberen Gerüststiele verbunden ist. In dieser Ausführungsform ist in einem Gerüstabschnitt nach der zuvor beschriebenen Ausführungsform zusätzlich zumindest eine Diagonalstrebe verbaut. Diese Diagonalstrebe ist mit einem ersten Ende mit einer Anschlussaufnahme eines der unteren Gerüststiele mit einer ersten Orientierungsrichtung verbunden. Das zweite Ende der Diagonalstrebe ist mit einem der oberen Gerüststiel, dessen Erstreckungsrichtung umgekehrt zu den unteren Gerüststielen ist, verbunden. Aufgrund der Gestaltung der Gerüststiele kann eine Diagonalstrebe mit Gerüststiel mit entgegengesetzten Erstreckungsrichtungen verbunden werden.
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Durch eine oder mehrere solcher Diagonalstreben kann die Tragfähigkeit des Gerüstabschnittes zusätzlich erhöht werden.
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In einer weiteren Ausführungsform des Gerüstabschnittes ist vorgesehen, dass zumindest acht Gerüststiele vorgesehen sind, wobei jeweils zwei Gerüststiele in Richtung der Längsachse miteinander verbunden und übereinander, vertikal orientiert angeordnet sind, wobei jeweils ein solcher Verbund aus zwei Gerüststielen zu einem anderen solchen Verbund aus zwei Gerüststielen parallel orientiert ist, wobei die beiden unteren Gerüststiele mit einem Horizontalriegel verbunden sind und jeweils ein Ende dieses Horizontalriegels mit einer Teilverbindungsscheibe eines Gerüststiels formschlüssig verbunden ist und wobei die beiden oberen Gerüststiele mit einer Geländerstange verbunden sind und jeweils ein Ende der Geländerstange mit einem Anschlusshaken eines Gerüststieles formschlüssig verbunden ist und wobei der Anschlusshaken und die Erstreckungsrichtung der oberen beiden Gerüststiele in die entgegengesetzte Richtung zu den Anschlusshaken und der Erstreckungsrichtung der beiden unteren Geländerstiele ausgerichtet sind, wodurch ein zweidimensionaler Rahmen gebildet wird, und wobei weiterhin jeweils zwei Gerüststiele in Richtung der Längsachse miteinander verbunden und übereinander, vertikal orientiert angeordnet sind, wodurch zwei weitere Verbände von zwei übereinander orientierten Gerüststielen gebildet werden und diese weiteren Verbände jeweils parallel zu einem der Verbände aus dem zweidimensionalen Rahmen orientiert und beabstandet zu dem zweidimensionalen Rahmen positioniert sind, wobei die beiden weiteren Verbände jeweils in Erstreckungsrichtung oder in einer dazu entgegengesetzten Richtung eines Gerüststieles im zweidimensionalen Rahmen angeordnet sind und die beiden weiteren Verbände jeweils durch zumindest zwei horizontal orienterte Horizontalriegel mit dem zweidimensionalen Rahmen verbunden sind, wobei die diese Horizontalriegel jeweils mit einer Teilverbindungsscheibe oder einer Verbindungscheibe eines Gerüststieles im zweidimensionalen Rahmen und mit einer Teilverbindungsscheibe oder einer Verbindungscheibe eines Gerüststieles in einem weiteren Verbund formschlüssig verbunden sind. Diese Ausführungsform basiert auf der zuvor beschriebenen Ausführungsform mit insgesamt vier zweidimensional angeordneten Gerüststielen. Zusätzlich sind in der hier beschriebenen Ausführungsform vier weitere Gerüststiele vorgesehen, von denen jeweils zwei einen Verband aus zwei in Längsrichtung miteinander verbundenen Gerüststielen bilden. Diese Verbände sind zu dem zweidimensionalen Rahmen so angeordnet, dass ein dreidimensionaler Gerüstabschnitt gebildet wird. Die beiden Verbände sind über Horizontalriegel mit dem zweidimensionalen Rahmen verbunden. Die Verbindung der Verbände mit dem zweidimensionalen Rahmen kann dadurch erfolgen, dass die Horizontalriegel jeweils mit Teilverbindungsscheiben, jeweils mit Verbindungsscheiben oder sowohl mit Teilverbindungsscheiben als auch Verbindungsscheiben miteinander verbunden werden. Bevorzugt sind die Verbände dabei jeweils über eine Verbindungsscheibe pro Gerüststiel mit dem zweidimensionalen Rahmen verbunden. Zusätzlich wird bevorzugt zumindest in der unteren Etage eine Verbindung mit einem Horizontalriegels erzeugt, welcher von einem Verband zum zweidimensionalen Rahmen über jeweils eine Teilverbindungsscheibe geschaffen wird. Auf diese Weise trägt die Teilverbindungsscheibe dazu bei, einen weiteren Horizontalriegel einzubauen, welcher die Steifigkeit oder Tragfähigkeit der unteren Gerüstetage erhöht. Es ist jedoch auch möglich, die beiden Verbände nur über Horizontalriegel mit dem zweidimensionalen Rahmen zu verbinden, welche an den Verbindungsscheiben angeschlossen sind. Auf diese Weise bleiben die Trittebenen der unteren und der oberen Etage ungehindert begehbar, was das Arbeiten auf dem Gerüstabschnitt erleichtert.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass vier der Gerüststiele eine untere Etage des Gerüstabschnittes definieren, wobei benachbart angeordnete Gerüststiele in der unteren Etage jeweils durch zumindest einen Horizontalriegel verbunden sind, wobei diese Horizontalriegel jeweils formschlüssig mit einer Teilverbindungsscheibe der benachbarten Gerüststiele verbunden sind und vier weitere Gerüststiele eine obere Etage des Gerüstabschnittes definieren, wobei zumindest zwei benachbarte Gerüststiele in der oberen Etage durch eine horizontal orientierte Geländerstange miteinander verbunden sind, wobei diese Geländerstange jeweils formschlüssig mit einem Anschlusshaken der benachbarten Gerüststiele verbunden ist. In dieser Ausführungsform sind acht Gerüststiele vorgesehen, von denen vier eine untere Etage bilden und die anderen vier eine obere Etage des Gerüstabschnittes bilden. In jeder Etage sind zumindest zwei benachbarte Gerüststiele so verbunden, dass eine Absturzsicherung besteht. Bevorzugt sind dies Gerüststiele, welche entlang der Gerüstlängsrichtung benachbart zueinander angeordnet sind. Selbstverständlich können weitere Gerüstelemente vorgesehen werden, beispielsweise in der Gerüstquerrichtung, welche sich rechtwinklig zu einer Fassade oder einem Gebäude erstreckt, an dem das Gerüst oder der Gerüstabschnitt angeordnet ist.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass in der unteren Etage des Gerüstabschnittes zumindest zwei benachbarte Gerüststiele über zwei parallel orientierte Horizontalriegel verbunden sind, welche jeweils mit einer Teilverbindungsscheibe eines Gerüststiels formschlüssig verbunden sind und in der oberen Etage des Gerüstabschnittes zumindest zwei benachbarte Gerüststiele über zwei parallel orientierte Geländerstangen verbunden sind, welche jeweils mit einem Anschlusshaken eines Gerüststiels formschlüssig verbunden sind. Auch diese Ausführungsform umfasst zumindest acht Gerüststiele, von denen vier in einer unteren Etage und vier in einer oberen Etage eines Gerüstabschnittes angeordnet sind. In dieser Ausführungsform sind zumindest zwei benachbarte Gerüststiele in jeder Etage entweder durch zwei Horizontalriegel oder durch zwei Geländerstangen miteinander verbunden. Dadurch wird eine besonders sichere Absturzsicherung bereitgestellt. Gleichzeitig ist die untere Etage, welche zwei parallel angeordnete Horizontalriegel zwischen zumindest zwei Gerüststellen aufweist, besonders tragfähig.
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Die Aufgabe der Erfindung wird ebenfalls gelöst durch ein Verfahren zum Aufbau eines Gerüstabschnittes nach einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen, umfassend die Schritte
- A) Bereitstellen zumindest eines Gerüststiels nach einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen,
- B) Entscheidung, ob ein Gerüstabschnitt mit erhöhter Steifigkeit benötigt wird, wobei das Verfahren in diesem Fall mit Verfahrensschritt C) fortgeführt wird, oder ob ein Gerüstabschnitt mit niedrigerer Steifigkeit benötigt wird, wobei das Verfahren in diesem Fall mit Verfahrensschritt D) fortgeführt wird,
- C) Anschluss eines Horizontalriegels an eine Teilverbindungsscheibe des Gerüststiels, wobei ein Ende des Horizontalriegels formschlüssig mit der Teilverbindungsscheibe verbunden wird,
- D) Anschluss einer Geländerstange an einen Anschlusshaken des Gerüststiels, wobei ein Ende der Geländerstange formschlüssig mit dem Anschlusshaken wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren dient dazu, unter Verwendung zumindest eines Gerüststiels einen Gerüstabschnitt aufzubauen, wobei die Tragfähigkeit dieses Gerüstabschnittes variabel gestaltet werden kann. Bevorzugt wird das Verfahren in der angegebenen Reihenfolge der Verfahrensschritte A) bis D) durchgeführt.
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In einem ersten Verfahrensschritt A) wird zumindest ein Gerüststiel bereitgestellt. Bevorzugt werden jedoch mehrere Gerüststiele bereitgestellt, um einen Gerüstabschnitt aufzubauen.
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In einem zweiten Verfahrensschritt B) wird eine Entscheidung getroffen, ob ein Gerüstabschnitt mit normaler, bekannter Tragfähigkeit oder Steifigkeit entstehen soll oder ob ein Gerüstabschnitt mit erhöhter Tragfähigkeit oder Steifigkeit aufgebaut werden soll. Diese Entscheidung beeinflusst das weitere Vorgehen im Verfahren. Soll ein Gerüstabschnitt mit erhöhter Tragfähigkeit aufgebaut werden, wird der zumindest eine Gerüststiel so orientiert, dass die Erstreckungsrichtung ins Innere des Gerüstabschnittes weist, wobei die Anschlusshaken ebenfalls in dieses Innere des Gerüstabschnittes Weisen. Soll ein Gerüstabschnitt mit normaler Tragfähigkeit entstehen, wird die Drehposition des Gerüststiels im Gerüstabschnitt entgegengesetzt gewählt, so dass die Erstreckungsrichtung nach außen, bezogen auf den Gerüstabschnitt, weist. Dementsprechend wird das Verfahren mit dem Verfahrensschritt C) fortgesetzt, wenn ein Gerüstabschnitt mit erhöhter Tragfähigkeit aufgebaut werden soll und das Verfahren wird mit Verfahrensschritt D) fortgesetzt, wenn ein Gerüstabschnitt mit normaler oder niedrigerer Steifigkeit aufgebaut werden soll. Der jeweils andere Verfahrensschritt der beiden Verfahrensschritte C) und D) wird basierend auf der Entscheidungen Verfahrensschritt B) nicht ausgeführt.
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In einem Verfahrensschritt C), der ausgeführt wird, wenn ein Gerüstabschnitt mit erhöhter Tragfähigkeit entstehen soll, wird dann ein Horizontalriegel mit einer Teilverbindungsscheibe des Gerüststiels formschlüssig verbunden. Eine Verbindung eines Gerüstelementes mit dem zur Teilverbindungsscheibe benachbart angeordneten Anschlusshaken findet in diesem Fall nicht statt.
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In einem Verfahrensschritt D), der durchgeführt wird, wenn ein Gerüstabschnitt mit normaler Tragfähigkeit entstehen soll, wird eine Geländerstange mit einem Anschlusshaken des Gerüststiels verbunden. Dementsprechend findet eine Verbindung eines Gerüstelementes mit der benachbart zum Anschlusshaken angeordneten Teilverbindungsscheibe in diesem Fall nicht statt.
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Das beschriebene erfindungsgemäße Verfahren wird beim Aufbau eines größeren Gerüstabschnittes, welcher mehrere Gerüstelemente enthält, für jeden Gerüststiel bzw. für jede Etage des Gerüstabschnittes erneut in der beschriebenen Reihenfolge durchgeführt. Dadurch ist es möglich, unterschiedliche, individuell angepasste Gerüstabschnitte in einfacher Weise unter Verwendung eines einzigen Typs von Gerüststiel aufzubauen. Da für jeden Gerüststiel erneut die Entscheidung getroffen wird, ob eine erhöhte Tragfähigkeit benötigt wird oder nicht, können so auch Gerüstabschnitte aufgebaut werden, welche teilweise erhöhte Tragfähigkeit und teilweise normale Tragfähigkeit aufweisen. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn ein Gerüstabschnitt mehrere übereinander angeordnete Etagen aufweist. Das erfindungsgemäße Verfahren ist einfach durchzuführen, da die Verbindung des Gerüststiels mit anderen Gerüstelementen in gewohnter Weise erfolgt und somit arbeitendes Personal in kurzer Zeit den Umgang mit den Gerüststiel beherrscht.
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In einer Ausführungsform des Verfahrens ist vorgesehen, dass in dem Fall, dass Verfahrensschritt C) durchgeführt wurde, zumindest ein weiterer Gerüststiel bereitgestellt und mit dem anderen Ende des Horizontalriegels über eine von dessen Teilverbindungsscheiben formschlüssig verbunden wird und zumindest zwei zusätzliche Gerüststiele bereit gestellt werden, welche vertikal orientiert durch zumindest jeweils einen weiteren Horizontalriegel mit einem der bereits verbundenen Gerüststiele verbunden werden, wobei diese Verbindung über jeweils eine Verbindungsscheibe oder eine Teilverbindungsscheibe an jedem Gerüststiel vorgenommen wird. In dieser Ausführungsform wird ein Gerüstabschnitt mit insgesamt vier in einer Ebene angeordneten Gerüststielen aufgebaut, wobei dieser Gerüstabschnitt eine erhöhte Tragfähigkeit aufweist. Dabei wird die Erstreckungsrichtung jedes Gerüststiels in das Innere des Gerüstabschnitt des orientiert.
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In einer alternativen Ausführungsform des Verfahrens ist vorgesehen, dass in dem Fall, dass Verfahrensschritt D) durchgeführt wurde, zumindest ein weiterer Gerüststiel bereitgestellt und mit dem anderen Ende der Geländerstange über einen von dessen Anschlusshaken formschlüssig verbunden wird und zumindest zwei zusätzliche Gerüststiele bereit gestellt werden, welche vertikal orientiert durch zumindest jeweils einen Horizontalriegel mit einem der bereits verbundenen Gerüststiele verbunden werden, wobei diese Verbindung über jeweils eine Verbindungsscheibe an jedem Gerüststiel vorgenommen wird. In dieser Ausführungsform des Verfahrens wird ein Gerüstabschnitt mit insgesamt vier Gerüststielen in einer Ebene aufgebaut, welche eine normale Tragfähigkeit aufweist. Die Erstreckungsrichtung jedes Gerüststiels wird dabei in das Innere des Gerüstabschnittes ausgerichtet.
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In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens ist vorgesehen, dass zunächst ein Gerüstabschnitt mit erhöhter Tragfähigkeit gemäß der vorletzten zuvor beschriebenen Ausführungsform aufgebaut wird, welcher eine untere Etage des Gerüstabschnittes bildet und anschließend ein Gerüstabschnitt mit normaler Tragfähigkeit gemäß der zuletzt zuvor beschriebenen Ausführungsform auf die untere Etage aufgebaut wird, wobei die Erstreckungsrichtung der Gerüststiele der oberen Etage in die entgegengesetzte Richtung zur Erstreckungsrichtung der Gerüststiele der unteren Etage orientiert wird, wodurch ein Gerüstabschnitt mit zwei übereinander angeordneten Etagen erhalten wird, dessen untere Etage eine höhere Steifigkeit oder Tragfähigkeit aufweist als dessen obere Etage. In dieser Ausführungsform ergibt das Verfahren einen Gerüstabschnitt mit zwei Etagen von unterschiedlicher Tragfähigkeit. Diese Ausführungsform des Verfahrens erfordert mehrere Durchläufe von Entscheidungen, ob für einen Gerüststiel eine Anbindung mit erhöhter Tragfähigkeit erforderlich ist oder nicht. Dieses Verfahren wird jedoch stets auf die gleiche Weise durchgeführt, sodass auch der Aufbau eines solchen Gerüstabschnittes mit unterschiedlich ausgeführten Etagen sehr einfach und zügig durchzuführen ist.
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Die beschriebenen Ausführungsformen eines Verfahrens zum Aufbau eines Gerüstabschnittes können selbstverständlich in umgekehrter Reihenfolge der Verfahrensschritte zum Abbau eines solchen Gerüstabschnitt es verwendet werden, wobei beim Abbau keine Entscheidung gemäß Verfahrensschritt B) getroffen werden muss, ob eine erhöhte Tragfähigkeit benötigt wird oder nicht.
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Merkmale, Wirkungen und Vorteile, welche in Zusammenhang mit dem Gerüststiel und dem Gerüstabschnitt offenbart sind, gelten auch in Zusammenhang mit dem Verfahren als offenbart. Gleiches gilt in umgekehrter Richtung, Merkmale, Wirkungen und Vorteile, welche in Zusammenhang mit dem Verfahren offenbart sind, gelten auch im Zusammenhang mit dem Gerüststiel und dem Gerüstabschnitt als offenbart.
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In den Figuren sind Ausführungsformen der Erfindung schematisch dargestellt. Dabei zeigen
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Gerüststiels nach dem Stand der Technik,
- 2 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gerüststiels,
- 3 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gerüstabschnittes,
- 4 eine Detailansicht der Ausführungsform des Gerüstabschnittes aus 3,
- 5 eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gerüstabschnittes,
- 6 eine Detailansicht der Ausführungsform des Gerüstabschnittes aus 5,
- 7 eine Draufsicht auf die Ausführungsform eines Gerüststiels aus 2 und
- 8 eine Seitenansicht auf einen Teil des Gerüststiels aus 2.
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In den Figuren sind gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen. Im Allgemeinen gelten die beschriebenen Eigenschaften eines Elementes, welche zu einer Figur beschrieben sind auch für die anderen Figuren. Richtungsangaben wie oben oder unten beziehen sich auf die beschriebene Figur und sind sinngemäß auf andere Figuren zu übertragen.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Gerüststiels G nach dem Stand der Technik. Der bekannte Gerüststiel G umfasst einen Basisstiel 2, welcher in der Darstellung vertikal orientiert ist. An seinem oberen Ende weist der Basisstiel 2 eine erste Schnittstelle S1 auf, welche zur Verbindung mit einem weiteren Gerüststiel G vorgesehen ist. Die erste Schnittstelle S1 weist einen geringeren Durchmesser als der übrige Teil des Basisstiels 2 auf. In dem nach unten gewandten Ende des Basisstiels 2 ist eine zweite Schnittstelle S2 angeordnet, welche durch eine Aufnahme im Inneren des Basisstiels 2 gebildet wird. Eine Verbindung mehrerer Gerüststiele G miteinander in vertikaler Richtung kann dadurch vorgenommen werden, dass die erste Schnittstelle S1 eines Gerüststiels G in die zweite Schnittstelle S2 eines anderen Gerüststiels G eingesteckt wird. Die beiden Schnittstellen S1 und S2 sind formkomplementär zueinander ausgeführt. Auf diese Weise lassen sich mehrere Gerüststiele G übereinander anordnen und miteinander verbinden. In der Nähe des unteren Endes des Basisstiels 2 ist eine Verbindungsscheibe 3 angeordnet, welche der Verbindung mit horizontal orientierten Gerüstelementen, wie beispielsweise Horizontalriegeln 201 dient. Beim Aufbau eines Gerüstabschnittes werden mehrere Gerüststiele G parallel zueinander orientiert und über die Verbindungsscheiben 3 mit Horizontalregeln 201 miteinander verbunden. Auf die Horizontalriegel 201 können Trittbeläge aufgelegt werden, welche als Trittfläche zum Begehen einer Gerüstetage dienen. Eine darüber liegende weitere Gerüstetage kann dadurch aufgebaut werden, dass auf die Schnittstellen S1 der unteren Etage weitere Gerüststiele G mit ihrer zweiten Schnittstelle S2 aufgesteckt werden. Anschließend werden die Verbindungsscheiben 3 der oberen Etage mit Horizontalriegeln 201 miteinander verbunden und auf die Horizontalriegel 201 ein weiterer Trittbelag aufgelegt. Auf diese Weise kann modular ein Gerüstabschnitt mit mehreren Etagen aufgebaut werden. Der Gerüststiel G umfasst zwei Anschlusshaken 4, welche in etwa in der Mitte und im oberen Drittel des Basisstiels 2 befestigt sind. Diese Anschlusshaken 4 können dazu verwendet werden, Geländerstangen 202 einzuhängen, welche als Absturzsicherungen für Personen dienen, die sich auf den Trittbelägen der Etagen bewegen. Der dargestellte bekannte Gerüststiel G ist einfach aufgebaut, leicht zu transportieren und weist ein geringes Gewicht auf. Nachteilig an dem bekannten Gerüststiel G ist, dass Gerüstabschnitte welche auf diesem Gerüststiel G basieren, nur eine begrenzte Traglast aufnehmen können, welche oftmals nicht ausreicht um mehrere darüber angeordnete Gerüstetagen zu tragen.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gerüststiels 1. Der dargestellte Gerüststiel 1 unterscheidet sich von den bekannten Gerüststiel G aus 1 durch mehrere Merkmale. Der Gerüststiel 1 und der bekannte Gerüststiel G weisen jedoch auch gemeinsame oder ähnliche Merkmale auf. Der Gerüststiel 1 umfasst ebenfalls einen Basisstiel 2 welcher sich entlang einer Längsachse LA erstreckt. In der dargestellten Ausführungsform wird der Basisstiel 2 durch ein zylindrisches Rohr gebildet. Wie der bekannte Gerüststiel G weist der Gerüststiel 1 an seinem oberen Ende eine erste Schnittstelle S1 und an seinem unteren Ende eine zweite Schnittstelle S2 auf. Diese Schnittstellen S1 und S2 sind formkompatibel zueinander ausgeführt und können ineinander eingesteckt werden. Bevorzugt sind die Schnittstellen S1 und S2 des Gerüststiels 1 identisch zu den Schnittstellen S1 und S2 des bekannten Gerüststiels G ausgeführt, so dass die beiden Arten von Gerüststielen miteinander kompatibel verbunden werden können. Im unteren Drittel in Richtung der Längsachse LA ist an einer Außenumfangsfläche des Basisstiels 2 eine Verbindungsscheibe 3 befestigt, welche sich rechtwinklig zur Längsachse LA erstreckt. In der Darstellung nach oben gewandt, weist die Verbindungsscheibe 3 eine plane Verbindungsfläche 31 auf, welche rechtwinklig zur Längsachse LA orientiert ist. Ausgehend von der Verbindungsfläche 31 sind mehrere Aufnahmeöffnungen 32 in die Verbindungsscheibe 3 eingebracht, welche sich in Richtung der Längsachse LA erstrecken und die Verbindungsscheibe 3 komplett durchdringen. In diese Aufnahmeöffnungen 32 können Schnittstellen anderer Gerüstelemente 20, beispielsweise von Horizontalriegeln 201, eingebracht werden. Durch die Einbringung einer Schnittstelle eines Gerüstelementes 20 in eine Aufnahmeöffnung, 32 kann eine formschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Gerüststiel 1 und dem Gerüstelement 20 hergestellt werden. Die Verbindungsscheibe 3 umschließt den Basisstiel 2 komplett und steht in Umfangsrichtung um den gesamten Basisstiel herum vor. Die Aufnahmeöffnungen 32 sind in Umfangsrichtung in der Verbindungsscheibe 3 regelmäßig, das heißt in gleich bleibenden Winkeln zueinander, angeordnet.
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Die dargestellte Ausführungsform eines Gerüststiels 1 umfasst, ähnlich wie der bekannte Gerüststiel G, zwei Anschlusshaken 4, von denen einer in etwa in der Mitte der Länge des Basisstiels 2 und der andere im oberen Drittel des Basisstiels 2 an einer Außenfläche des Basisstiels 2 befestigt sind. Jeder Anschlusshaken 4 erstreckt sich in einer Erstreckungsrichtung ER weg vom Basisstiel 2. Die Erstreckungsrichtung ER ist in einer Ebene senkrecht zur Längsachse LA definiert und erstreckt sich radial weg von der Längsachse LA in die Richtung, in der der Anschlusshaken 4 in der beschriebenen Ebene über die äußere Umfangsfläche des Basisstiels 2 vorsteht. Die Erstreckungsrichtung ER ist in 7 in einer Draufsicht dargestellt. Diese Erstreckungsrichtung ER wird im Folgenden auch zur Beschreibung und Definition weiterer Elemente des Gerüststiels 1 verwendet.
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In der dargestellten Ausführungsform umfasst der Gerüststiel 1 zwei Teilverbindungsscheiben 5, welche am Basisstiel 2 befestigt sind und über diesen vorstehen. Jede Teilverbindungsscheibe 5 ist bereichsweise identisch zu der ganz unten dargestellten Verbindungsscheibe 3 ausgeführt. Die Teilverbindungsscheibe 5 weist zumindest eine, in der Darstellung nach oben gewandte plane Verbindungsfläche 51 auf, welche senkrecht zur Längsachse LA orientiert ist. Weiterhin weist die Teilverbindungsscheibe 5 mehrere Aufnahmeöffnungen 52 auf, welche wie die Aufnahmeöffnungen 32 der Verbindungsscheibe 3, zur Verbindung mit einem Gerüstelement 20 vorgesehen sind. Im Gegensatz zur Verbindungsscheibe 3 steht die Teilverbindungsscheibe 5 in radialer Richtung zur Längsachse LA um den Umfang des Basisstiels 2 herum unterschiedlich weit vor. Das bedeutet, dass die Distanz, um die die Teilverbindungsscheibe 5 über die äußere Umfangsfläche des Basisstiels 2 vorsteht, in Umfangsrichtung um den Basisstiel 2 unterschiedlich groß ist. Dabei steht die Teilverbindungsscheibe 5 in der Erstreckungsrichtung ER oder in einer Richtung parallel dazu weniger weit radial über den Basisstiel 2 vor als beispielsweise in eine Richtung, welche entgegengesetzt zur Erstreckungsrichtung ER verläuft. In der Darstellung ist gut zu sehen, dass in der Erstreckungsrichtung ER, in der auch die Anschlusshaken 4 am Basisstiel 2 angebracht sind, die Teilverbindungsscheibe 5 deutlich weniger weit über den Basisstiel 2 vorsteht als in anderen Richtungen radial weg von der Längsachse LA. Die Teilverbindungsscheibe 5 steht auch in Richtungen senkrecht zur Erstreckungsrichtung ER weiter über den Basisstiel 2 vor als in Richtung der Erstreckungsrichtung ER. Der Anschlusshaken 4 steht in Erstreckungsrichtung ER weiter über den Basisstiel 2 vor als die Teilverbindungsscheibe 5. Dies ist besonders gut in 7 zu erkennen. Das Vorsehen zumindest einer Teilverbindungsscheibe 5 hat mehrere Vorteile. Zum einen können die Verbindungshaken 4 in gewohnter Weise wie beim bekannten Gerüststiel G verwendet werden, um beispielsweise Geländerstangen 202 anzuhängen. Die Teilverbindungsscheibe 5 ist jeweils so gestaltet, dass sie die Verwendung des Anschlusshakens 4 nicht behindert. Aus diesem Grund ist die Teilverbindungsscheibe 5 in Erstreckungsrichtung ER gegenüber dem Anschlusshaken 4 zurückversetzt. Dadurch besteht keine Kollisionsgefahr zwischen einen Gerüstelement 20, welches mit dem Anschlusshaken 4 verbunden ist und der Teilverbindungsscheibe 5. Die Teilverbindungsscheibe 5 ist so gestaltet, dass sie den Anschluss von zusätzlichen Gerüstelementen 20 am Gerüststiel 1 ermöglicht. Dieser Anschluss zusätzlicher Gerüstelemente 20 ist insbesondere in Richtungen entgegengesetzt zur Erstreckungsrichtung ER und senkrecht zur Erstreckungsrichtung ER möglich. Die Aufnahmeöffnungen 52 der Teilverbindungsscheibe 5 ermöglichen den Anschluss zusätzlicher Gerüstelemente 20, welche dazu genutzt werden können, einen Gerüstabschnitt 100 tragfähiger zu gestalten. Wird ein Gerüststiel 1 beispielsweise in einer unteren oder mittleren Etage eines Gerüstabschnittes 100 eingebaut, wo die Anforderungen an Lastaufnahme und Tragfähigkeit größer sind als in oberen Gerüstetage, kann die Teilverbindungsscheibe 5 zur Anbringung zusätzlicher Verstärkungselemente im Gerüstabschnitt, wie beispielsweise von Horizontalriegeln 201 verwendet werden. Die Verbindung dieser zusätzlichen Gerüstelemente 20 oder Verstärkungselemente erfolgt dabei in gewohnter Weise wie die Verbindung dieser Gerüstelemente 20 mit der bekannten Verbindungsscheibe 3. In der dargestellten Ausführungsform eines Gerüststiels 1 ist es beispielsweise möglich, in einer Richtung entgegengesetzt zur Erstreckungsrichtung ER insgesamt drei weitere Gerüstelemente 20, beispielsweise Horizontalriegel 201, anzuschließen. Davon werden zwei Gerüstelemente 20 mit jeweils einer Teilverbindungsscheibe 5 und ein drittes Gerüstelement 20 mit der Verbindungsscheibe 3 verbunden. Dadurch kann die Tragfähigkeit und Stabilität eines Gerüstabschnittes 100 mit einem Gerüststiel 1 signifikant verbessert werden. Bei der Verwendung eines Gerüststiels 1 kann die Einbaulage um die Längsachse LA so angepasst werden, dass entweder die Teilverbindungsscheibe 5 oder der Anschlusshaken 4 zum Anschluss von Gerüstelementen 20 genutzt werden kann. Beispiele für die verschiedenen Einbaulagen sowie für unterschiedlich gestaltete Gerüstabschnitte 100 sind in 3 bis 6 zu sehen.
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Der Gerüststiel 1 umfasst weiterhin eine Anschlussaufnahme 6, welche an der Außenumfangsfläche des Basisstiels 2 befestigt ist. Die Anschlussaufnahme 6 steht in einer Richtung entgegengesetzt zur Erstreckungsrichtung ER über den Basisstiel 2 vor. Die Anschlussaufnahme 6 ist zur Verbindung des Gerüststiels 1 mit weiteren Gerüstelementen 20 vorgesehen. Beispielsweise kann die Anschlussaufnahme 6 mit einer Diagonalstrebe 203 formschlüssig verbunden werden. In der dargestellten Ausführungsform ist die Anschlussaufnahme 6 U-förmig ausgeführt und weist zwei Anschlussflächen 61 auf, welche die Schenkel des U bilden. Die beiden Schenkel des U sind über einen Verbindungsbereich verbunden, welche rechtwinklig zu den beiden Anschlussflächen 61 orientiert ist. In jeder der beiden Anschlussflächen 61, welche jeweils parallel zur Längsachse LA und parallel zur Erstreckungsrichtung ER orientiert sind, ist eine Anschlussöffnung 62 eingebracht. Die Anschlussöffnung 62 durchdringt jeweils eine Anschlussfläche 61. Zur Verbindung eines Gerüstelementes 20 mit der Anschlussaufnahme 6 kann ein Teilbereich des Gerüstelementes 20 in eine oder beide Anschlussöffnungen 62 eingebracht und mit dieser/diesen formschlüssig verbunden werden. In der dargestellten Ausführungsform wird die Anschlussaufnahme 6 durch einen U-förmig gebogenen Winkel aus einem Eisenbasiswerkstoff gebildet, welcher mit dem Basisstiel 2 verschweißt ist. Die Anschlussaufnahme 6 kann jedoch auch nur eine Anschlussfläche 61 mit einer Anschlussöffnung 62 aufweisen. In diesem Fall kann die Anschlussaufnahme 6 beispielsweise durch eine einfache Platte gebildet werden, welche sich vom Basisstiel 2 in einer Richtung entgegengesetzt zur Erstreckungsrichtung ER radial weg von der Längsachse LA erstreckt. Die Anschlussaufnahme 6 ist in Richtung der Längsachse LA zwischen der Verbindungsscheibe 3 und einer Teilverbindungsscheibe 5 am Basisstiel 2 befestigt. Alternativ kann die Anschlussaufnahme 6 auch an einer anderen Position am Basisstiel 2 befestigt sein. Es ist auch möglich, mehrere Anschlussaufnahmen 6 an verschiedenen Positionen in Richtung der Längsachse LA anzuordnen.
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In der dargestellten Ausführungsform ist jeweils ein Anschlusshaken 4 in Richtung der Längsachse LA beabstandet zu einer Teilverbindungsscheibe 5 angeordnet. Dieser Abstand beträgt hier zwischen 2 cm und 30 cm. Es ist auch möglich, den Anschlusshaken 4 und die Teilverbindungsscheibe 5 an der gleichen Position in Richtung der Längsachse LA anzubringen. In der dargestellten Ausführungsform ist die Form und die Größe einer Aufnahmeöffnung 52 der Teilverbindungsscheibe 5 identisch zur Form und Größe einer Aufnahmeöffnung 32 der Verbindungsscheibe 3 ausgeführt. Dadurch kann ein Gerüstelement 20 in gleicher Weise sowohl mit der Teilverbindungsscheibe 5 als auch mit der Verbindungsscheibe 3 verbunden werden. Die Anzahl der Aufnahmeöffnungen 32 in der Verbindungsscheibe 3 beträgt hier vier. Die Anzahl der Aufnahmeöffnungen 52 in der Teilverbindungsscheibe 5 beträgt hier drei. Somit bietet die Verbindungsscheibe 3 mehr Anschlussmöglichkeiten für ein Gerüstelement 20 als die Teilverbindungsscheibe 5. In der dargestellten Ausführungsform sind jeweils eine Aufnahmeöffnung 51 einer Teilverbindungsscheibe 5 und eine Aufnahmeöffnung 32 der Verbindungsscheibe 3 in einer Richtung parallel zur Längsachse LA deckungsgleich oder fluchtend zueinander angeordnet. Dies ermöglicht es, an der Verbindungsscheibe 3 und an einer Teilverbindungsscheibe 5 Gerüstelemente 20 anzubringen, welche in Umfangsrichtung um den Basisstiel 2 an der gleichen Position verbunden werden und sich dementsprechend in die gleiche Richtung radial weg von der Längsachse LA erstrecken. In der dargestellten Ausführungsform ist eine Aufnahmeöffnung 52 der oben angeordneten Teilverbindungsscheibe 5 in einer Richtung parallel zur Längsachse fluchtend zu einer Aufnahmeöffnung 52 der unten angeordneten Teilverbindungsscheibe 5 angeordnet. Auf diese Weise können auch an beiden Teilverbindungsscheiben 5 Gerüstelemente 20 befestigt werden, welche identisch in Umfangsrichtung um die Längsachse LA herum positioniert sind. Dies ermöglicht am Gerüststiel 1 den Anschluss mehrerer Gerüstelemente 20, welche parallel zueinander verlaufen. Alternativ können an einem Gerüststiel 1 weitere Teilverbindungsscheiben 5 und/oder weitere Verbindungsscheiben 3 angeordnet werden. Darüber hinaus kann das Verhältnis von Länge zu Durchmesser des Basisstiels 2 von der dargestellten Ausführungsform abweichen. Beispielsweise kann die Länge des Basisstiels 2 im Verhältnis zu dessen Durchmesser auch doppelt so groß oder halb so groß sein.
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3 zeigt eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gerüstabschnittes 100. Dargestellt ist ein Gerüstabschnitt 100 mit zwei übereinander angeordneten Gerüstetagen. Die untere Gerüstetage umfasst insgesamt vier Gerüststiele 1 und entspricht somit eine Ausführungsform eines Gerüstabschnittes 100 gemäß der Erfindung. Die obere Gerüstetage umfasst vier Gerüststiele G, welche bereits bekannt sind. Somit stellt die obere Gerüstetage einen Gerüstabschnitt nach dem Stand der Technik dar. In der unteren Gerüstetage sind vier Gerüststiele 1 parallel zueinander vertikal orientiert. Jeweils zwei benachbarte Gerüststiele 1 sind über Gerüstelemente 20, welche durch Horizontalriegel 201 gebildet werden, miteinander verbunden. Die Horizontalriegel 201 sind jeweils mit einem ihrer Enden mit einer Verbindungsscheibe 3 eines Gerüststiel 1 formschlüssig verbunden. Auf diese Weise ist jeweils zwischen benachbarten Gerüststielen 1 ein Horizontalriegel 201 angeordnet. Die Horizontalriegel 201 spannen gemeinsam eine Trittebene auf, welche hier mit Trittbelägen versehen ist. Oberhalb der Trittebene sind an den beiden nach rechts vorne gewandten Gerüststielen 1 insgesamt zwei Geländerstangen 202 befestigt, welche Personen, die sich auf der unteren Trittebene befinden, vor einem Herausfallen oder Abstürzen aus der Gerüstetage sichern. Im dargestellten Fall sind die beiden Geländerstangen 202 mit jedem ihrer Enden an einem Anschlusshaken 4 eines Gerüststiels 1 eingehängt und so befestigt. In der dargestellten Ausführungsform weist die Erstreckungsrichtung ER, in der sich die Anschlusshaken 4 weg von der Längsachse LA eines Gerüststiels 1 erstrecken, in Richtung der Trittebene. Die Anschlusshaken 4 weisen somit auf die Innenseite des Gerüstes. Die eingehängten Geländerstangen 202 sind dadurch besonders sicher, da eine Person im Falle eines Sturzes von innen von der Trittebene aus gegen die Geländerstangen 202 fällt und die Geländerstangen 202, neben ihrer Befestigung an den Anschlusshaken 4, innerhalb der Gerüststiele 1 angeordnet sind und somit zusätzlich formschlüssig von den Basisstielen 2 innerhalb der Gerüstetage gehalten werden. Dadurch ist sichergestellt, dass selbst bei einem Versagen eines Anschlusshakens 4 die Geländerstangen 202 bei Belastung von innerhalb des Gerüstes in Position bleiben und eine Person sicher gegen Abstürzen sichern. In der dargestellten Ausführungsform eines Gerüstabschnittes 100 in der unteren Etage ist die Tragfähigkeit dieses Gerüstabschnittes 100 in etwa vergleichbar mit dem bekannten Gerüstabschnitt in der oberen Etage. Die vier unteren Gerüststiele 1 werden somit in der dargestellten Ausführungsform wie gewöhnliche Gerüststiel G verwendet. Die jeweils zwei Teilverbindungsscheiben 5 der Gerüststiele 1 werden in der dargestellten Ausführungsform nicht verwendet. Die obere Etage des dargestellten Gerüstabschnittes 100 basiert auf vier bekannten Gerüststielen G welche über die Schnittstellen S1 und S2 mit den vier darunter befindlichen Gerüststielen 1 durch Zusammenstecken verbunden sind. Die obere Trittebene wird durch vier Horizontalriegel 201 gebildet, welche mit jeweils einem Ende mit einer Verbindungsscheibe 3 eines Gerüststiels G verbunden sind. Auch auf dem oberen aus vier Horizontalriegeln 201 gebildeten Rahmen sind Trittbeläge aufgelegt, so dass eine Trittebene in der zweiten Gerüstetage bereitgestellt wird. Auch zwischen den beiden nach vorne rechts gewandten Gerüststielen G sind zwei Geländerstangen 202 angebracht welche über Anschlusshaken 4 mit den Gerüststielen G verbunden sind. Darüber hinaus ist eine Diagonalstrebe 203 ausgehend von einer Anschlussaufnahme 6 des Gerüststiels 1 in der unteren Etage vorne links zu einem der Gerüststiele G in der oberen Etage vorne rechts verläuft. Diese Diagonalstrebe 203 erhöht die Stabilität des Gerüstabschnittes 100. In der dargestellten Ausführungsform eines Gerüstabschnittes 100 weist die untere Etage in etwa die gleiche Tragfähigkeit auf wie die obere Etage. Ein ähnliches Ergebnis könnte erzielt werden, wenn die unteren vier Gerüststiele 1 durch bekannte Gerüststiel G ersetzt werden. Entscheidend an dem Gerüstabschnitt 100 gemäß der in 3 und 4 gezeigten Ausführungsform ist, dass die Erstreckungsrichtung ER ins Innere des Gerüstabschnittes 100, in Richtung einer Trittebene orientiert ist, wodurch eine Befestigung von Geländerstangen 202 im Inneren des Gerüstabschnittes 100 ermöglicht wird.
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4 zeigt eine Detailansicht der Ausführungsform des Gerüstabschnittes 100 aus 3. In 4 ist das mit IV gekennzeichnete Detail aus 3 vergrößert dargestellt. Zu den dargestellten Elementen des Gerüstabschnittes 100 und deren Interaktion sei auf die Beschreibung zu 3 verwiesen. In der Detailansicht in 4 ist besser zu erkennen, dass die beiden Geländerstangen 202 in der Darstellung hinterhalb des Basisstiels 2 des Gerüststiels 1 angeordnet sind. Damit befinden sich die Geländerstangen 202 innerhalb des Gerüstabschnittes 100. In den Enden der Geländerstangen 202 sind zylindrische Öffnungen vorgesehen, welche über einen Anschlusshaken 4 geführt und somit auf diesem eingehängt werden können. Bei dieser Verbindung verbleibt Spiel, so dass die Geländerstangen 202 noch in einem gewissen Maß beweglich gegenüber dem Gerüststiel 1 sind. Durch die Anordnung der Geländerstangen 202 innerhalb des Basisstiels 2 ist aber trotzdem ein sicherer Schutz von Personen vor dem Abstürzen aus der Gerüstetage gegeben.
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Fällt eine Person von innen gegen eine oder beide Geländerstangen 202 werden die Geländerstangen 202 zum einen durch ihre Verbindung mit dem Anschlusshaken 4 und zum anderen durch ihre Anordnung zwischen der Trittebene und dem Basisstiel 2 in Position gehalten. Die Geländerstangen 202 sind selbsthelfend an den Gerüststielen 1 angebracht, wodurch eine besonders zuverlässige Absturzsicherung bereitgestellt wird. Die beiden Teilverbindungsscheiben 5 übernehmen im dargestellten Gerüstabschnitt 100 keine Funktion und weisen zumindest bereichsweise in eine Richtung entgegengesetzt zur Erstreckungsrichtung ER.
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5 zeigt eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gerüstabschnittes 100. Auch der dargestellte Gerüstabschnitt 100 gemäß einer zweiten Ausführungsform umfasst zwei übereinander angeordnete Gerüstetagen. Im Unterschied zu der ersten Ausführungsform aus 3 und 4 weist die Erstreckungsrichtung ER der unteren Gerüststiele 1 bei der in 5 und 6 dargestellten zweiten Ausführungsform von der unteren Trittebene weg nach außerhalb des Gerüstabschnittes 100. Bezogen auf die erste Ausführungsform aus 3 sind die unteren vier Gerüststiele 1 um ihre Längsachse LA um 180° verdreht in den Gerüstabschnitt 100 eingebaut. Auf diese Weise kann die untere Gerüstetage in der zweiten Ausführungsform durch die Anbringung zusätzlicher Gerüstelemente 20, hier in Form von zusätzlichen horizontale Regeln 201, verstärkt werden, so dass die untere Gerüstetage eine höhere Tragfähigkeit erhält. Vorteilhaft ist hier besonders, dass ein und der gleiche Gerüststiel 1 sowohl in der in 1 dargestellten ersten Ausführungsform zum Aufbau einer Etage mit normaler Tragfähigkeit als auch in der in 5 dargestellten zweiten Ausführungsform zum Aufbau einer Etage mit erhöhter Tragfähigkeit verwendet werden kann. Vor Aufbau eines Gerüstabschnittes 100 oder einer Etage eines solchen Gerüstabschnittes 100 muss lediglich entschieden werden, ob eine erhöhte Tragfähigkeit benötigt wird oder nicht. Wird eine erhöhte Tragfähigkeit benötigt, werden die unteren Gerüststiele 1 so angeordnet, dass ihre Erstreckungsrichtung nach außerhalb des Gerüstabschnitt des 100 weist. Wird ein einfach aufgebauter Gerüstabschnitt mit normaler Tragfähigkeit benötigt, werden die unteren Gerüststiele 1 so orientiert, dass deren Erstreckungsrichtung ins Innere des Gerüstabschnittes 100 weist. In der in 5 dargestellten Ausführungsform ist die Erstreckungsrichtung ER in der unteren Gerüstetage in Richtung der Trittebene ins Innere des Gerüstabschnittes 100 orientiert, wodurch die untere Gerüstetage eine erhöhte Tragfähigkeit aufweist. Die obere Gerüstetage basiert hier auf bekannten Gerüststielen G, welche zum Aufbau einer oberen Gerüstetage mit normaler Tragfähigkeit genutzt werden können.
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Es wäre allerdings auch möglich, für die obere Etage Gerüststiele 1 zu verwenden, deren Erstreckungsrichtung ER zur oberen Trittebene hin ins Innere des Gerüstes weist. Damit würde die oberen Gerüstetage so aussehen, wie die untere Gerüstetage in der Ausführungsform in 3. Ein Gerüstabschnitt 100 mit Etagen von unterschiedlicher Tragfähigkeit kann somit basierend auf einem einzigen Typ von Gerüststiel 1 in einfacher Weise nach dem Baukastenprinzip aufgebaut werden. Somit ist das Bereithalten bekannter Gerüststiele G auch zum Aufbau eines Gerüstabschnitt es gemäß der Ausführungsform in 5 nicht erforderlich. Die auf der Baustelle vorhandenen Typen an Gerüststielen können somit durch Verwendung des Gerüststiels 1 reduziert werden. Dadurch, dass die Erstreckungsrichtung ER der Gerüststiele 1 vom Inneren des Gerüstabschnittes 100 wegweist, sind die Anschlusshaken 4 nach außen weisend, auf der gegenüberliegenden Seite der Trittebene angeordnet. Auf diese Weise behindern die Anschlusshaken 4 Arbeiten auf der Trittebene nicht. Eine Absturzsicherung von Personen, welche sich auf der unteren Trittebene befinden wird in der dargestellten Ausführungsform durch den Einbau zweier parallel zueinander orientierte Horizontalriegel 201 bereitgestellt. Diese Horizontalriegel 201 werden mit je einem ihrer Enten mit einer Teilverbindungsscheibe 5 eines der unteren Gerüststiele 1 formschlüssig verbunden. Auf der nach vorne rechts weisenden längeren Seite des Gerüstabschnittes 100 sind zwei Horizontalriegel 201 zueinander angeordnet. An den nach vorne links und hinten rechts weisenden Schmalseiten der unteren Gerüstetage des Gerüstabschnittes 100 ist jeweils nur ein Horizontalriegel 201 mit den oberen Teilverbindungsscheiben 5 benachbarter Vertikalstiele 1 verbunden. Um die Stabilität und Tragfähigkeit der unteren Gerüstetage weiter zu erhöhen, könnten zusätzlich auch zwischen den beiden unteren Teilverbindungsscheiben 5 an den Schmalseiten des Gerüstabschnittes 100 weitere Horizontalriegel 201 angeordnet werden. In der unteren Gerüstetage dienen die montierten Horizontalriegel 201 zum einen als Geländer und als Absturzsicherung und zum anderen als Aussteifung oder Verstärkung zur Erhöhung der Tragfähigkeit der unteren Gerüstetage. Vorteilhaft ist, dass bei der dargestellten unteren Gerüstetage mit erhöhter Tragfähigkeit keine zusätzlichen Geländerstangen 202 als Absturzsicherung benötigt werden. Sind an eine Gerüstetage normale Anforderungen an die Tragfähigkeit gestellt, empfiehlt es sich, diese Etage wie die untere Gerüstetage in 3 aufzubauen. Die Geländerstangen 202 weisen ein geringeres Gewicht auf und sind kostengünstiger in der Anschaffung als Horizontalriegel 201. Durch Verwendung eines erfindungsgemäßen Gerüststiels 1 kann somit bei Bedarf eine Gerüstetage mit erhöhter Tragfähigkeit unter Verwendung zusätzlicher Horizontalriegel 201 aufgebaut werden. Gleichzeitig ist es aber auch möglich bei normalen Anforderungen an die Tragfähigkeit die vorhandenen, leichteren und kostengünstigeren Geländerstangen 202 als Absturzsicherung zu verwenden und dabei den Aufwand und das Gewicht einer Gerüstetage zu reduzieren. Bei der Verwendung eines erfindungsgemäßen Gerüststiels 1 zum Aufbau eines Gerüstabschnittes 100 muss lediglich vor dem Aufbau jeder Etage oder Gerüstetage entschieden werden, ob normale oder erhöhte Anforderungen an die Tragfähigkeit dieser Gerüstetage bestehen. Basierend auf dieser Entscheidung wird dann die Orientierung der Gerüststiele 1 um deren Längsachse LA in der entsprechenden Etage eingestellt. Anschließend werden entsprechend der Orientierung der Gerüststiele 1 bzw. der Erstreckungsrichtung ER die Gerüststiele 1 entweder durch Geländerstangen 202 miteinander verbunden, welche über die Anschlusshaken 4 gehängt werden oder die Gerüststiele 1 werden durch formschlüssige Verbindungen ihrer Teilverbindungsscheiben 5 mit Horizontalriegel 201 verbunden. Dieses einfache Verfahren zum Aufbau wird für jede aufzubauende Gerüstetage des Gerüstabschnittes 100 wiederholt. Selbstverständlich werden beim Aufbau jeder Gerüstetage jeweils auch Horizontalriegel 201 zwischen benachbarten Gerüststielen über deren Verbindungsscheiben 3 verbunden, um die entsprechenden Trittebenen herzustellen.
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6 zeigt eine Detailansicht der Ausführungsform des Gerüstabschnittes 100 aus 5. In 6 ist das mit VI gekennzeichnete Detail aus 5 vergrößert dargestellt. Zu den dargestellten Elementen des Gerüstabschnittes 100 und deren Interaktion sei auf die Beschreibung zu 5 verwiesen. In 6 ist gut zu erkennen, dass sich die beiden Anschlusshaken 4 nach vorne rechts weisen und somit die Erstreckung Richtung ER von der Trittebene und dem Inneren des Gerüstabschnittes 100 wegweist. Die obere der beiden Teilverbindungsscheiben 5 ist über jeweils eine Aufnahmeöffnungen 52 formschlüssige mit einem Horizontalriegel 201 verbunden. Dabei ist eine der Anschlussöffnungen 52 entgegengesetzt zur Erstreckungsrichtung ER in Richtung Trittebene orientiert und mit einem Horizontalriegel 201 auf der Schmalseite des Gerüstabschnittes 100 verbunden. Weiterhin ist eine Aufnahmeöffnung 52, welche in einer Position rechtwinklig zur Erstreckungsrichtung ER bezogen auf die Längsachse LA angeordnet ist, mit einem Horizontalriegel 201 verbunden, welcher sich in Längsrichtung des Gerüstabschnittes 100 erstreckt. Die nach vorne links weisende dritte Aufnahmeöffnung 52 ist in der dargestellten Ausführungsform mit keinem Gerüstelement 20 verbunden. Es wäre aber möglich, den Gerüstabschnitt 100 bzw. die Etage des Gerüstabschnittes 100 dadurch nach vorne links zu verlängern, dass auch an der dritten, noch freien Aufnahmeöffnung 52 ein weiterer Horizontalriegel 201 angebracht wird, welcher einen weiteren Gerüststiel 1 mit dem Gerüstabschnitt 100 verbindet. Darüber hinaus können selbstverständlich die Aufnahmeöffnungen 52 auch mit anderen Typen von Gerüstelementen 20 verbunden werden. In den 5 und 6 ist jeweils auch eine Diagonalstrebe 203 zu sehen, welche die untere Gerüstetage mit der oberen Gerüstetage verbindet. Wie bei der ersten Ausführungsform ein 3 und 4 ist die Diagonalstrebe 203 in der unteren Etage mit einer Anschlussaufnahme 6 eines Gerüststiels 1 verbunden. Im Gegensatz zu der ersten Ausführungsform ist bei der zweiten Ausführungsform die Diagonalstrebe 203 im Inneren des Gerüstabschnittes 100 angeordnet. Ihre verstärkende Wirkung für den gesamten Gerüstabschnitt 100 entfaltet die Diagonalstrebe 203 gleichermaßen innerhalb oder außerhalb des Gerüstabschnittes. Eine Anordnung einer oder mehrerer Diagonalstreben 203 ist somit in beiden Einbauorientierungen, in beiden Orientierungen der Erstreckungsrichtung ER, eines Gerüststiels 1 möglich.
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7 zeigt eine Draufsicht auf die Ausführungsform eines Gerüststiels 1 aus 2. In 7 ist der Gerüststiel 1 aus Richtung der Längsachse LA von oben zu sehen. Die Längsachse LA ist in dieser Darstellung als Punkt symbolisiert und verläuft in die Zeichnungsebene hinein. Die Längsachse LA bildet die Mittelachse des Basisstiels 2, welcher hierdurch ein zylindrisches Rohr gebildet ist. Innerhalb des Basisstiels 2 ist konzentrisch dazu angeordnet die erste Schnittstelle S1 zu sehen. In der dargestellten Ausführungsform wird die erste Schnittstelle S1 ebenfalls durch einen Rohrabschnitt gebildet, welcher einen geringeren Durchmesser als der Basisstiel 2 aufweist und in dem Basisstiel 2 befestigt ist. Wie in 2 zu sehen ist, steht die erste Schnittstelle S1 über das obere Stirnende des Basisstiels 2 vor. In der Darstellung in 7 nach rechts weisend ist in der Erstreckungsrichtung ER ein Anschlusshaken 4 zu sehen. Eine Seitenansicht dieses Anschlusshakens 4 ist in 8 dargestellt. Eine Teilverbindungsscheibe 5 ist in einer Draufsicht auf die Verbindungsfläche 51 zu sehen. Die Teilverbindungsscheibe 5 ist in mehreren Bereichen an einer äußeren Umfangsfläche des Basisstiels 5 befestigt, beispielsweise durch eine Schweißverbindung. In der Teilverbindungsscheibe 5 sind in der dargestellten Ausführungsform drei Aufnahmeöffnungen 52 eingebracht, welche die Teilverbindungsscheibe 5 ausgehend von der Verbindungsfläche 51 durchdringen. Eine dieser Aufnahmeöffnungen 52 befindet sich ausgehend von der Längsachse LA in einer Richtung entgegengesetzt zur Erstreckungsrichtung ER. Die anderen beiden Aufnahmeöffnungen 52 befinden sich ausgehend von der Längsachse LA jeweils in einer Richtung senkrecht zur Erstreckungsrichtung ER. Somit sind benachbarte Aufnahmeöffnungen 52 bezogen auf die Längsachse LA jeweils in einem 90° Winkel zueinander angeordnet. In Erstreckungsrichtung, auf der Seite an der der Anschlusshaken 4 angeordnet ist, befindet sich keine Aufnahmeöffnung 52. Bevorzugt entspricht die Größe und die Form der Aufnahmeöffnungen 52 der Größe und der Form der Aufnahmeöffnungen 32 der darunterliegenden Verbindungsscheibe 3. Bevorzugt fluchten auch die Aufnahmeöffnungen 52 der Teilverbindungsscheibe 5 zu darunter angeordneten Aufnahmeöffnungen 32 der Verbindungsscheibe 3. Die Teilverbindungsscheibe 5 steht um den gesamten Umfang des Basisstiels 2 vor. In der Erstreckungsrichtung ER steht die Teilverbindungsscheibe 5 weniger weit über den Basisstiel 2 vor als in anderen radialen Richtungen zur Längsachse LA. Insbesondere steht die Teilverbindungsscheibe 5 in der Erstreckungsrichtung ER weniger weit über den Basisstiel 2 vor, als in einer Richtung entgegengesetzt zur Erstreckungsrichtung ER und in Richtungen senkrecht zur Erstreckungsrichtung ER. Die Teilverbindungsscheibe 5 wird auf der in der Darstellung rechten Seite durch eine geradlinige Kante K begrenzt. Diese geradlinige Kante K verläuft senkrecht zur Erstreckungsrichtung ER. In der dargestellten Ausführungsform besteht ein Abstand in Erstreckungsrichtung ER zwischen der Kante K und der äußeren Umfangsfläche des Basisstiels 2. Das bedeutet, dass die Kante K über den Basisstiel 2 vorsteht. Alternativ ist es auch möglich, dass die Kante K in Erstreckungsrichtung ER bündig mit der äußeren Umfangsfläche des Basisstiels 2 abschließt und somit nicht über diesen vorsteht. Schließlich ist es auch möglich, dass die Kante K gegenüber der äußeren Umfangsfläche des Basisstiels 2 in Erstreckungsrichtung zurückversetzt ist. Die Kante K ist bevorzugt von der Längsachse LA in einem Abstandbereich angeordnet, welcher +/- 20% des Abstandes von der Längsachse LA zur äußeren Umfangsfläche des Basisstiels 2 in Erstreckungsrichtung ER entspricht. Die Begrenzung der Teilverbindungsscheibe 5 durch die Kante K dient dazu, Kollisionen mit Gerüstelementen 20 zu vermeiden, welche am Anschlusshaken 4 befestigt sind und sich ausgehend von diesem nach unten parallel zum Basisstiel 2 erstrecken. Beispielsweise kann ein solches Gerüstelement 20 durch ein Stirnseitengeländer gebildet werden, welches an dem Anschlusshaken 4 eingehängt wird und sich von dort aus mit geringem Abstand parallel zum Basisstiel 2 erstreckt. Würde die Teilverbindungsscheibe 5 in Erstreckungsrichtung ER weiter vorstehen, wie beispielsweise in der der Erstreckungsrichtung ER entgegengesetzten Richtung, wäre der Anschluss eines solchen Stirnseitengeländes am Anschlusshaken 4 nicht möglich, da das Stirnseitengeländer mit dem vorstehenden Bereich kollidieren würde. Durch das Vorsehen der Kante K als Begrenzung ist es somit möglich, vorhandene Stirnseitengeländer, welche ursprünglich zum Einhängen an einem bekannten Gerüststiel G vorgesehen waren, auch mit dem erfindungsgemäßen Gerüststiel 1 zu kombinieren. Dadurch wird die Flexibilität und Einsetzbarkeit des Gerüststiels 1 weiter erhöht. Die Kante K kann alternativ zu der geradlinig dargestellten Ausführungsform auch gekrümmt, beispielsweise konkav oder konvex gekrümmt oder unregelmäßig geformt sein, solange eine von der Kante K begrenzte Teilverbindungsscheibe 5 keine Kollisionen mit anderen Gerüstelementen 20 erzeugt. Bevorzugt ist die Teilverbindungsscheibe 5 identisch zu einem Teilbereich der darunter am Basisstiel 2 angeordneten Verbindungsscheibe 3. Der Teilverbindungsscheibe 5 fehlt jedoch dabei ein Teilbereich, welcher bei der Verbindungsscheibe 3 jenseits der Kante K der Teilverbindungsscheibe 5 in Erstreckungsrichtung ER vorgesehen ist. Bei der Herstellung kann somit die Teilverbindungsscheibe 5 beispielsweise aus einer vorhandenen Verbindungsscheibe 3 hergestellt werden, in dem ein Teilbereich der Verbindungsscheibe 3 entlang der Kante K abgetrennt wird. Der Teilbereich der Verbindungsscheibe 3, welche identisch zur Teilverbindungsscheibe 5 ist, kann auch mithilfe eines Umfangswinkels UW um die Längsachse LA definiert werden. Innerhalb dieses Umfangswinkels UW sind die Teilverbindungsscheibe 5 und die Verbindungsscheibe 3 identisch. Dieser Umfangswinkel UW setzt sich aus zwei halben Umfangswinkeln UW/2 zusammen. Ein solcher halber Umfangswinkel UW/2 ist von einer Richtung entgegengesetzt zur Erstreckungsrichtung ER bis zu einer gedachten Geraden definiert, welche sich radial weg von der Längsachse LA erstreckt. In der dargestellten Ausführungsform beträgt ein solcher halber Umfangswinkel UW/2 in etwa 120°. Der gesamte Umfangswinkel UW beträgt somit in etwa 240° und ist somit größer als 220°. Die gedachte Gerade, welche die in der Darstellung rechte Begrenzung eines halben Umfangswinkels UW/2 bildet, schneidet hier das Ende der geradlinigen Kante K. In 7 sind mehrere alternative Möglichkeiten zur Form und Erstreckung der Teilverbindungsscheibe 5 dargestellt und dazu beschrieben.
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8 zeigt eine Seitenansicht auf einen Teil des Gerüststiels 1 aus 2. In dieser Seitenansicht auf einen Teilbereich des Gerüststiels 1 ist die Form des Anschlusshakens 4 gut zu erkennen. Der Basisstiel 2 erstreckt sich entlang seiner Längsachse LA in der Darstellung von oben nach unten. Die Erstreckungsrichtung ER ist im rechten Winkel zur Längsachse LA angeordnet. Der Anschlusshaken 4 umfasst einen Haltebereich 41, welcher sich in Erstreckungsrichtung ER erstreckt. Weiterhin weist der Anschlusshaken 4 einen Sicherungsbereich 42 auf, welcher sich rechtwinklig zur Erstreckungsrichtung ER erstreckt. Dabei weist der Sicherungsbereich 42 von der unterhalb des Anschlusshakens 4 angeordneten Teilverbindungsscheibe 5 weg. In der dargestellten Ausführungsform sind der Haltebereich 41 unter Sicherungsbereich 42 durch einen gekrümmten Bereich miteinander verbunden. Beim Einhängen einer Geländerstange 202 wird eine Öffnung in einem Ende der Geländerstange 202 zunächst über den Sicherungsbereich 42 geführt und anschließend über den Haltebereich 41 geschoben. In dieser montierten Position wird dann durch den Sicherungsbereich 42 verhindert, dass die Geländerstange 202 vom Haltebereich 41 abrutscht. In der Seitenansicht in 8 ist gut zu erkennen, dass der Anschlusshaken 4 in Erstreckungsrichtung ER weiter über den Basisstiel 2 vorsteht als die Kante K der Teilverbindungsscheibe 5. Dadurch wird verhindert, dass Gerüstelemente 20, welche an dem Anschlusshaken 4 eingehängt werden und sich parallel zum Basisstiel 2 nach unten erstrecken, mit der Verbindungsscheibe 5 kollidieren.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gerüststiel
- 2
- Basisstiel
- 3
- Verbindungsscheibe
- 31
- Verbindungsfläche
- 32
- Aufnahmeöffnung
- 4
- Anschlusshaken
- 41
- Haltebereich
- 42
- Sicherungsbereich
- 5
- Teilverbindungsscheibe
- 51
- Verbindungsfläche
- 52
- Aufnahmeöffnung
- 6
- Anschlussaufnahme
- 61
- Anschlussfläche
- 62
- Anschlussöffnung
- 100
- Gerüstabschnitt
- 20
- Gerüstelement
- 201
- Horizontalriegel
- 202
- Geländerstange
- 203
- Diagonalstrebe
- G
- Gerüststiel
- S1
- erste Schnittstelle
- S2
- zweite Schnittstelle
- ER
- Erstreckungsrichtung
- LA
- Längsachse
- K
- Kante
- UW
- Umfangswinkel