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Der hier vorgestellte Ansatz betrifft ein Verteilrad zum Verteilen einer Reinigungsflüssigkeit in einem Garraum eines Gargeräts, ein Verteilsystem für ein Gargerät, ein Gargerät und ein Verfahren zum Betreiben eines Verteilrads.
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Zum Verteilen einer Reinigungsflüssigkeit in einem Garraum eines Gargeräts sind im gewerblichen Bereich Verteilsysteme aus Edelstahl bekannt. Diese werden meist über den Wasserdruck betrieben.
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Dem hier vorgestellten Ansatz liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verteilrad zum Verteilen einer Reinigungsflüssigkeit in einem Garraum eines Gargeräts, ein verbessertes Verteilsystem für ein Gargerät, ein verbessertes Gargerät sowie ein Verfahren zum Betreiben eines verbesserten Verteilrads zu schaffen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verteilrad zum Verteilen einer Reinigungsflüssigkeit in einem Garraum eines Gargeräts, ferner ein Verteilsystem für ein Gargerät, ein Gargerät sowie ein Verfahren zum Betreiben eines Verteilrads mit den Merkmalen bzw. Schritten der Hauptansprüche gelöst. Gegenstand des vorliegenden Ansatzes ist auch ein Computerprogramm. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Ansatzes ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Die mit dem hier vorgestellten Ansatz erreichbaren Vorteile bestehen darin, dass ein besonders temperaturbeständiges Verteilrad geschaffen wird.
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Ein Verteilrad zum Verteilen einer Reinigungsflüssigkeit in einem Garraum eines Gargeräts weist eine Scheibeneinheit, eine Aufnahmehülse und zumindest einen Flügel auf. Die Scheibeneinheit weist eine Stirnfläche und eine der Stirnfläche gegenüberliegende Innenfläche auf. Die Aufnahmehülse erstreckt sich quer von der Innenfläche und ist zum Einführen und Koppeln einer Antriebswelle zum Antreiben des Verteilrads ausgeformt. Der Flügel ist zwischen der Aufnahmehülse und der Innenfläche angeordnet und zum Fördern der Reinigungsflüssigkeit in den Garraum ausgeformt, wobei das Verteilrad ein Keramikmaterial aufweist.
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Bei der Stirnfläche kann es sich um eine plane Stirnfläche und/oder bei der Innenfläche um eine plane Innenfläche handeln. Die plane Innenfläche kann parallel zu der planen Stirnfläche verlaufend ausgerichtet sein. Ein Umlaufrand der Scheibeneinheit kann ringförmig, beispielsweise kreisförmig, ausgeformt sein. Die Aufnahmehülse kann sich gemäß einer Ausführungsform senkrecht von der Innenfläche weg erstrecken.
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Bei der Antriebswelle kann es sich um eine Motorwelle handeln, welche mit einem Antriebsmotor gekoppelt oder koppelbar ist, welcher dazu ausgebildet ist, um die Antriebswelle rotatorisch in Drehung zu versetzen. Dank des Keramikmaterials des Verteilrads kann dieses auch bei hohen Temperaturen formbeständig bleiben. Ferner wird vorteilhafterweise aufgrund des Keramikmaterials bei hohen Temperaturen eine Übertragung von Hitze auf umliegende Bauteile im Garraum oder auf die Antriebswelle über das Verteilrad vermieden.
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Das Verteilrad kann vollständig aus dem Keramikmaterial ausgeformt sein. So kann das Verteilrad einstückig hergestellt werden und eine besonders hohe Temperaturbeständigkeit aufweisen.
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Die Aufnahmehülse kann aber auch als eine Elastomeraufnahmehülse aus einem Elastomer ausgeformt sein und die Scheibeneinheit und/oder der Flügel aus dem Keramikmaterial ausgeformt sein. So kann alternativ zu einer vollständigen Ausformung aus dem Keramikmaterial eine 2-Komponenten-Auslegung des Verteilrads realisiert sein. Eine solche Elastomeraufnahmehülse kann gegenüber einer Ausformung aus Keramik beispielsweise eine sicherere oder vereinfachte Kopplung mit der Antriebswelle ermöglichen.
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Ein Innenraum der Elastomeraufnahmehülse kann eine Clipeinrichtung aufweisen, die mit der Antriebswelle koppelbar ausgeformt ist. So kann eine beständige Clipmontage der Elastomeraufnahmehülse mit der Antriebswelle realisiert werden. Die Clipeinrichtung kann ausgeformt sein, um eine unlösbare Verbindung mit der Antriebswelle einzugehen. Beispielsweise kann zumindest ein Rasthaken der Clipeinrichtung an der Elastomeraufnahmehülse in einen Hinterschnitt der Clipeinrichtung der Antriebswelle einrasten oder ein Rasthaken an der Antriebswelle in einen Hinterschnitt der Elastomeraufnahmehülse einrasten.
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Es ist weiterhin von Vorteil, wenn ein Innenraum der Aufnahmehülse gemäß einer Ausführungsform ein Linksgewinde aufweist, das mit einem Gegengewinde der Antriebswelle verschraubbar ausgeformt ist. Das Linksgewinde kann entgegen einer vorgesehenen Drehrichtung des Verteilrads ausgeformt sein, sodass das Verteilrad sich beim Drehen nicht aus einer Verschraubung mit der Antriebswelle löst und die Verschraubung beim Drehen vielmehr verstärkt wird. So kann eine stabile kraftschlüssige Kopplung zwischen der Antriebswelle und dem Verteilrad entstehen.
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Der Flügel kann L-förmig ausgeformt sein und/oder zwischen der Aufnahmehülse und der Innenfläche stehend angeordnet sein. Beispielsweise können sich zwei zueinander winkelig angeordnete Abschnitte des L-förmigen Flügels einerseits über mehr als 50 Prozent oder sogar mehr als 70 Prozent einer Hülsenlänge der Aufnahmehülse und andererseits bis zu einem Umlaufrand der Scheibeneinheit hin erstrecken.
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Ein mit der Aufnahmehülse kontaktierter Aufnahmehülsen-Flügelabschnitt des Flügels kann gemäß einer Ausführungsform einen Knick oder eine Biegung aufweisen. So kann im Betrieb des Verteilrads eine gewünschte Strömungsrichtung für die Reinigungsflüssigkeit begünstigt werden. Der Aufnahmehülsen-Flügelabschnitt kann sich ferner schräg und/oder exzentrisch von einer Mantelfläche der Aufnahmehülse weg erstrecken.
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Ein mit der Innenfläche kontaktierter Innenflächen-Flügelabschnitt des Flügels kann sich schräg von der Innenfläche weg erstrecken. So kann im Betrieb des Verteilrads eine gewünschte Strömungsrichtung für die Reinigungsflüssigkeit begünstigt werden.
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Das Verteilrad kann gemäß einer Ausführungsform zumindest einen zwischen der Aufnahmehülse und der Innenfläche angeordneten zweiten Flügel zum Fördern der Reinigungsflüssigkeit in den Garraum aufweisen. So kann im Betrieb des Verteilrads eine Strömungsgeschwindigkeit für die Reinigungsflüssigkeit erhöht und/oder eine Verteilung der Reinigungsflüssigkeit im Garraum vergleichmäßigt werden. Das Verteilrad kann gemäß unterschiedlichen Ausführungsformen dementsprechend einen zwischen der Aufnahmehülse und der Innenfläche angeordneten dritten Flügel und/oder vierten Flügel zum Fördern der Reinigungsflüssigkeit in den Garraum aufweisen.
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Ein Verteilsystem für ein Gargerät weist eines der vorangehend beschriebenen Verteilräder, die Antriebswelle und/oder einen Antriebsmotor zum Betreiben der Antriebswelle auf. Ein solches Verteilsystem kann zum Verteilen einer Reinigungsflüssigkeit in einem Garraum des Gargeräts dienen, wobei vorteilhafterweise die Vorteile des Verteilrads realisiert werden.
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Ein Gargerät weist einen Garraum und das vorangehend beschriebene Verteilsystem auf. Die Antriebswelle ist quer zu einer Wand des Garraums ausgerichtet und/oder zumindest die Scheibeneinheit ragt von einer Garraumdecke in den Garraum, wenn das Verteilrad mit der Antriebswelle gekoppelt ist. Auch der Innenflächen-Flügelabschnitt kann von der Garraumdecke in den Garraum ragen, wenn das Verteilrad mit der Antriebswelle gekoppelt ist. Ein hier vorgestelltes Gargerät kann als Ersatz für bekannte Gargeräte dienen, wobei das vorgestellte Gargerät vorteilhafterweise die Vorteile des Verteilrads realisiert.
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Ein Verfahren zum Betreiben eines der vorangehend beschriebenen Verteilräder weist einen Schritt des in Drehung Versetzens und einen Schritt des Einleitens auf. Im Schritt des in Drehung Versetzens wird das mit der Antriebswelle gekoppelte Verteilrad in Drehung versetzt. Im Schritt des Einleitens wird in den Garraum die Reinigungsflüssigkeit eingeleitet, um diese mittels des sich drehenden Verteilrads im Garraum zu verteilen. Im Schritt des in Drehung Versetzens kann das mit der Antriebswelle gekoppelte Verteilrad mittels eines mit der Antriebswelle gekoppelten Antriebsmotors in Drehung versetzt werden.
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Dieses Verfahren kann beispielsweise in Software oder Hardware oder in einer Mischform aus Software und Hardware beispielsweise in einem Steuergerät implementiert sein. Auch durch ein solches Verfahren können die bereits beschriebenen Vorteile der Vorrichtung technisch einfach und kostengünstig realisiert werden.
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Der hier vorgestellte Ansatz schafft ferner eine Vorrichtung, die ausgebildet ist, um die Schritte einer Variante des hier vorgestellten Verfahrens in entsprechenden Einrichtungen durchzuführen, anzusteuern bzw. umzusetzen. Auch durch diese Ausführungsvariante des Ansatzes in Form einer Vorrichtung kann die dem Ansatz zugrunde liegende Aufgabe schnell und effizient gelöst werden.
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Die Vorrichtung kann ausgebildet sein, um Eingangssignale einzulesen und unter Verwendung der Eingangssignale Ausgangssignale zu bestimmen und bereitzustellen. Ein Eingangssignal kann beispielsweise ein über eine Eingangsschnittstelle der Vorrichtung einlesbares Sensorsignal darstellen. Ein Ausgangssignal kann ein Steuersignal oder ein Datensignal darstellen, das an einer Ausgangsschnittstelle der Vorrichtung bereitgestellt werden kann. Die Vorrichtung kann ausgebildet sein, um die Ausgangssignale unter Verwendung einer in Hardware oder Software umgesetzten Verarbeitungsvorschrift zu bestimmen. Beispielsweise kann die Vorrichtung dazu eine Logikschaltung, einen integrierten Schaltkreis oder ein Softwaremodul umfassen und beispielsweise als ein diskretes Bauelement realisiert sein oder von einem diskreten Bauelement umfasst sein.
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Von Vorteil ist auch ein Computer-Programmprodukt oder Computerprogramm mit Programmcode, der auf einem maschinenlesbaren Träger oder Speichermedium wie einem Halbleiterspeicher, einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann. Wird das Programmprodukt oder Programm auf einem Computer oder einer Vorrichtung ausgeführt, so kann das Programmprodukt oder Programm zur Durchführung, Umsetzung und/oder Ansteuerung der Schritte des Verfahrens nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen verwendet werden.
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Ausführungsbeispiele des Ansatzes sind in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und werden nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- 1 eine perspektivische Darstellung eines Verteilrads gemäß einem Ausführungsbeispiel zum Verteilen einer Reinigungsflüssigkeit in einem Garraum eines Gargeräts;
- 2 eine Seitenansicht eines Verteilrads gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 3 eine Draufsicht auf ein Verteilrad 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 4 eine Querschnittdarstellung eines Verteilsystems gemäß einem Ausführungsbeispiel für ein Gargerät;
- 5 eine schematische Darstellung eines Gargeräts mit einem Verteilsystem gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 6 eine Aufsicht auf eine Garraumdecke mit einem Verteilsystem gemäß einem Ausführungsbeispiel; und
- 7 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel zum Betreiben eines Verteilrads.
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In der nachfolgenden Beschreibung günstiger Ausführungsbeispiele des vorliegenden Ansatzes werden für die in den verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlich wirkenden Elemente gleiche oder ähnliche Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente verzichtet wird.
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1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Verteilrads 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel zum Verteilen einer Reinigungsflüssigkeit in einem Garraum eines Gargeräts.
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Das Verteilrad 100 weist eine Scheibeneinheit 105, eine Aufnahmehülse 110 und zumindest einen Flügel 115 auf. Die Scheibeneinheit 105 weist eine Stirnfläche 120 und eine der Stirnfläche 120 gegenüberliegende Innenfläche 125 auf. Die Aufnahmehülse 110 erstreckt sich quer von der Innenfläche 125 und ist zum Einführen und Koppeln einer Antriebswelle zum Antreiben des Verteilrads 100 ausgeformt. Der Flügel 115 ist zwischen der Aufnahmehülse 110 und der Innenfläche 125 angeordnet und zum Fördern der Reinigungsflüssigkeit in den Garraum ausgeformt, wobei das Verteilrad 100 ein Keramikmaterial aufweist.
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Die Stirnfläche 120 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel als plane Stirnfläche 120 und/oder die Innenfläche 125 als plane Innenfläche 125 ausgeformt. Die Innenfläche 125 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel parallel zu der Stirnfläche 120 verlaufend ausgerichtet. Ein Umlaufrand 130 der Scheibeneinheit 105 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel kreisförmig ausgeformt. Die Aufnahmehülse 110 erstreckt sich gemäß diesem Ausführungsbeispiel senkrecht von der Innenfläche 125 weg. Das Verteilrad ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel vollständig aus dem Keramikmaterial ausgeformt. Die Scheibeneinheit 105, Aufnahmehülse 110 und der zumindest eine Flügel 115 sind gemäß diesem Ausführungsbeispiel einstückig miteinander ausgeformt.
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Gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel ist die Aufnahmehülse 110 als eine Elastomeraufnahmehülse aus einem Elastomer ausgeformt und die Scheibeneinheit 105 und/oder der zumindest eine Flügel 115 aus dem Keramikmaterial ausgeformt. Ein Innenraum der Elastomeraufnahmehülse weist gemäß dem alternativen Ausführungsbeispiel eine Clipeinrichtung auf, die mit der Antriebswelle koppelbar ausgeformt ist. Die Clipeinrichtung ist gemäß einem Ausführungsbeispiel ausgeformt, um eine unlösbare Verbindung mit der Antriebswelle einzugehen.
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Ein Innenraum 135 der Aufnahmehülse 110 weist gemäß dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ein Linksgewinde auf, das mit einem Gegengewinde der Antriebswelle verschraubbar ausgeformt ist. Das Linksgewinde ist entgegen einer vorgesehenen Drehrichtung des Verteilrads 100 ausgeformt, sodass das Verteilrad 100 sich beim Drehen nicht aus einer Verschraubung mit der Antriebswelle löst und die Verschraubung beim Drehen vielmehr verstärkt wird.
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Der Flügel 115 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel L-förmig ausgeformt und/oder zwischen der Aufnahmehülse 110 und der Innenfläche 125 stehend angeordnet. Ein mit der Aufnahmehülse 110 kontaktierter Aufnahmehülsen-Flügelabschnitt 140 des Flügels 115 weist gemäß diesem Ausführungsbeispiel einen Knick 145 oder eine Biegung auf. Der Aufnahmehülsen-Flügelabschnitt erstreckt sich ferner gemäß diesem Ausführungsbeispiel schräg und/oder exzentrisch von einer Mantelfläche der Aufnahmehülse 110 weg. Ein mit der Innenfläche 125 kontaktierter Innenflächen-Flügelabschnitt 150 des Flügels 115 erstreckt sich gemäß diesem Ausführungsbeispiel schräg von der Innenfläche 125 weg.
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Der Aufnahmehülsen-Flügelabschnitt 140 erstreckt sich gemäß diesem Ausführungsbeispiel über mehr als 50 Prozent, hier sogar über mehr als 70 Prozent, einer Hülsenlänge der Aufnahmehülse 110 an der Aufnahmehülse 110 entlang. Der Innenflächen-Flügelabschnitt 150 erstreckt sich gemäß diesem Ausführungsbeispiel von der Aufnahmehülse 110 über die Innenfläche 125 bis zum Umlaufrand 130 der Scheibeneinheit 125 hin.
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Das Verteilrad 100 weist gemäß diesem Ausführungsbeispiel zumindest einen zwischen der Aufnahmehülse 110 und der Innenfläche 125 angeordneten zweiten Flügel 115 zum Fördern der Reinigungsflüssigkeit in den Garraum auf. Ferner weist das Verteilrad 100 gemäß diesem Ausführungsbeispiel einen zwischen der Aufnahmehülse 110 und der Innenfläche 125 angeordneten dritten Flügel 115 und/oder vierten Flügel 115 zum Fördern der Reinigungsflüssigkeit in den Garraum auf. Die vier Flügel 115 sind gemäß diesem Ausführungsbeispiel baugleich ausgeformt und/oder gleichmäßig zueinander beabstandet angeordnet und/oder erstrecken sich radial von der Mantelfläche der Aufnahmehülse 110 über die Innenfläche 125 bis hin zum Umlaufrand 130.
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Das hier vorgestellte Verteilrad 100 realisiert ein Keramik-Verteilrad für eine Reinigungsfunktion eines Gargeräts. Zur Verteilung der Reinigungsflüssigkeit im Garraum des Gargeräts ist das Verteilrad 100 ausgeformt, um langfristig hohe Temperaturen standzuhalten, eine exakt auf die Funktion abgestimmte Geometrie aufzuzeigen und dabei die Optik und Funktion beizubehalten. Das Keramikmaterial des Verteilrads 100 ist dabei vorteilhafterweise allen Einflüssen von Lebensmitteln und besonders bei der Anwendung des Reinigers beständig. Ferner ist auch eine thermische Entkopplung zu einem Motorantrieb und zur Motorwelle ermöglicht. Das Verteilrad 100 ist ausgeformt, um dauerhaft im Gerätebetrieb zu verbleiben, dabei ist ein Austausch oder ein Lösen über eine Fachkraft dennoch ermöglicht.
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Da das Verteilrad 100 direkt mit der Antriebswelle koppelbar ausgeformt ist, ist vorteilhafterweise ein direkter Antrieb/eine direkte Ansteuerung des Verteilrads 100 über einen Motor ermöglicht. Mit der Materialauswahl des Keramikmaterials/Keramikwerkstoffes wird die Wärmeleitfähigkeit im Vergleich zu anderen Materialien wie z. B. Edelstahl deutlich reduziert und schwingt sich in einem positiven Messwert ein. Dieses führt dazu, dass die Achse der Motorwelle durch den Keramikwerkstoff isoliert und damit vor den hohen Temperaturen des Gargerätbetriebes, beispielsweise Backofen- oder Grillbetriebes, geschützt ist. Eine Überhitzung des Motorantriebes wird somit verhindert. Die Geometrie des Verteilrades 100 in Verwendung mit der Reinigungsfunktion, ist durch die vorliegende Geometrie speziell auf das Keramikmaterial abgestimmt. Das Verteilrad 100 weist ein geeignetes Material für den dauerhaften Verbleib im Garraum bei Betriebstemperaturen um 230°C auf. Im mit der Antriebswelle gekoppelten Zustand ist das Verteilrad 100 gemäß diesem Ausführungsbeispiel für einen Nutzer nicht herausnehmbar.
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Das Keramik-Verteilrad 100 ist auf die Befestigung der Motorachse abgestimmt. Über das Linksgewinde ist das Verteilrad 100 auf die Antriebswelle/Motorachse schraubbar. Die Wärmeausdehnung des Keramik-Verteilrads 100 ist konstruktiv so ausgelegt, dass das Bauteil auch noch nach Jahren durch eine Fachkraft gelöst werden kann, sich aber auch nicht im Betrieb von der Motorwelle löst. Ein Losdrehen des Verteilrades 100 bei einem plötzlichen Motorstopp wird gemäß diesem Ausführungsbeispiel über die speziell entwickelte Aufnahmegeometrie der Achse und dem Linksgewinde realisiert. Ein Absatz in der Mitte der Achse ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel mittels Drehmoment, beispielsweise Handfest, verspannbar, so dass keine Kraftübertragung über das Gewinde erfolgt. Im Vergleich zu anderen Materialien wie z. B. Edelstahl verändert sich das Keramikmaterial des Verteilrads 100 über die Zeit kaum. Die Farbbeständigkeit bleibt auch nach vielen Jahren erhalten.
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Anlauffarben wie beim Edelstahl sind ausgeschlossen. Die Farbe des Bauteils hat bei Keramik, im Gegensatz zu vielen anderen Materialien, nur einen geringen Einfluss auf die Temperaturverteilung. Aus diesem Grund ist beispielsweise ein dunkler anthrazitfarbiger Werkstoff möglich. Dies ist ein optischer Vorteil, da Elastomere oder Silicon-Bauteile im Garraum oft diesen Farbton innerhalb der Geräteserie vorweisen. Bei dem Keramikmaterial/Keramikwerkstoff ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel eine extrem glatte Stirnfläche 120, als Unterseite des Verteilrades 100, ohne ein nachträgliches Hochpolieren des Bauteils direkt aus dem Werkzeug umsetzbar. Anhaftungen von Lebensmitteln innerhalb eines Back-/Grillprogramms werden damit reduziert. Das Verteilrad 100 bleibt auch nach vielen Programmabläufen ansehnlich und leicht zu reinigen. Gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel ist die Scheibeneinheit 105 in Form eines Tellers ausgeformt, beispielsweise entsprechend eines Parabolspiegels, also konkav oder konvex, ausgeformt.
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Die Transmission, Einfluss von Oberhitzeheizkörper, wirkt sich positiv auf das Keramikmaterial aus. Die Temperatur des Heizkörpers, besonders im Grillbetrieb, wird beim Keramikmaterial im Vergleich zu einem Edelstahl positiv begünstigt. Die Materialstärken des Verteilrades 100 sind so ausgelegt, dass die Temperatureinflüsse, beispielsweise die Wärmeleitfähigkeit, auf die Motorachse so optimal wie möglich ausgelegt sind. Die technische Ausführung des Herstellwerkzeuges wurde innerhalb der konstruktiven Erstellung des Verteilrades 100 exakt auf den Keramikwerkstoff abgestimmt. Eine weitere Option ist eine 2-Komponenten-Auslegung des Verteilrades 100. Ein äußerer Körper des Verteilrades 100 ist dabei gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel weiterhin aus Keramik, alleine um die Vorteile des Materials beizubehalten. Ein innerer Bereich ist aus einem z. B. Elastomer, in dem die Motorwelle montierbar ist. Hier ist gemäß einem Ausführungsbeispiel eine Clipmontage anstelle einer Verschraubung möglich. Das Verteilrad 100 hat unabhängig vom Montagekonzept eine definierte Montageposition. Diese sorgt für einen gesicherten Antrieb ohne Schlupf beim Anlauf oder Auslauf des Motors. Eine Materialentkopplung entsprechend dieser Ausführung, führt zu einer weiteren Temperaturabsenkung zur Motorachse hin. Eine Verwendung von höchsttemperaturbeständigen Kunststoffmaterialien oder Aluminium- oder Zinkdruckgussbauteilen für das Verteilrad 100 ist für eine Langzeitverwendung nicht so geeignet, wie das Keramikmaterial. Ein weiteres Ausschlusskriterium für Edelstahl oder metallische Verteilräder ist, dass bei Dampfbacköfen in der oberen Ausstattungsklasse ein funkgesteuertes Speisenthermometer verwendet wird. Die Antenne dieses Systems ist im Oberhitzeheizkörper in direkter Nähe des Verteilrades verbaut. Dieses führt auch im Normalbetrieb zu einer hohen Fehlerquote, da das Funksignal nicht ideal verarbeitet werden kann und die Neutralität wie bei der Keramik nicht vorhanden ist. Zusammengefasst ist Keramik absolut unkritisch für Reinigungsmittel, es entstehen beispielsweise keine Materialveränderungen. Auch Rückstände von Lebensmitteln sind unkritisch und führen zu keinen Verfärbungen.
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2 zeigt eine Seitenansicht eines Verteilrads 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei kann es sich um das anhand von 1 beschriebene Verteilrad 100 handeln.
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Zu erkennen ist in 2, dass der Knick 145 im Wesentlichen mittig an der Aufnahmehülse 110 angeordnet ist.
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3 zeigt eine Draufsicht auf ein Verteilrad 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei kann es sich um das anhand von 1 oder 2 beschriebene Verteilrad 100 handeln.
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Zu erkennen ist in 3, dass alle vier Flügel 115 in dieselbe Richtung schräg oder geneigt bezüglich der Innenfläche 105 ausgerichtet sind.
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4 zeigt eine Querschnittdarstellung eines Verteilsystems 400 gemäß einem Ausführungsbeispiel für ein Gargerät. Das Verteilsystem 400 weist das in einer der vorangehenden Figuren beschriebene Verteilrad 100, die Antriebswelle 405 und/oder einen Antriebsmotor 410 zum Betreiben der Antriebswelle 405 auf. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel weist das Verteilsystem 400 ferner einen Zuführkanal 415 zum Einleiten der Reinigungsflüssigkeit zu dem Verteilrad 100 auf. Der Zuführkanal 415 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel senkrecht zu der Antriebswelle 405 verlaufend ausgerichtet.
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Bei der Antriebswelle 405 handelt es sich gemäß diesem Ausführungsbeispiel um eine Motorwelle, welche mit dem Antriebsmotor 410 gekoppelt ist, welcher dazu ausgebildet ist, um die Antriebswelle 405 rotatorisch in Drehung zu versetzen, um das Verteilrad 100 zu betreiben. Das Verteilrad 100 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel in einem betriebsbereiten Zustand mit der Antriebswelle 405 gekoppelt, beispielsweise verschraubt.
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5 zeigt eine schematische Darstellung eines Gargeräts 500 mit einem Verteilsystem 400 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei kann es sich um das anhand von 4 beschriebene Verteilsystem 400 handeln, das hier in 5 in Seitendarstellung gezeigt ist.
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Das Gargerät 500 weist einen Garraum 505 und das Verteilsystem 400 auf. Die Antriebswelle 405 ist quer zu einer Wand 510 des Garraums 505 ausgerichtet und/oder zumindest die Scheibeneinheit 105 ragt von einer Garraumdecke 515 des Garraums 505 in den Garraum 505, wenn das Verteilrad 100 wie hier dargestellt mit der Antriebswelle 405 gekoppelt ist. Auch der Innenflächen-Flügelabschnitt 150 ragt gemäß diesem Ausführungsbeispiel von der Garraumdecke 515 in den Garraum 505 hinein.
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6 zeigt eine Aufsicht auf eine Garraumdecke 515 mit einem Verteilsystem 400 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Dabei kann es sich um das anhand einer der 4 oder 5 beschriebene Verteilsystem 400 handeln.
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Das Verteilrad 100 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel an der Garraumdecke 515 des Garraums in unmittelbarer Nähe eines Oberhitzeheizkörpers 600 montiert. Für den Nutzer ist das Verteilrad 100 so unauffällig wie möglich in die Garraumumgebung integriert.
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7 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 700 gemäß einem Ausführungsbeispiel zum Betreiben eines Verteilrads. Dabei kann es sich um das anhand einer der vorangegangenen Figuren beschriebene Verteilrad handeln.
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Das Verfahren 700 weist einen Schritt 705 des in Drehung Versetzens und einen Schritt 710 des Einleitens auf. Im Schritt 705 des in Drehung Versetzens wird das mit der Antriebswelle gekoppelte Verteilrad in Drehung versetzt. Im Schritt 710 des Einleitens wird in den Garraum die Reinigungsflüssigkeit eingeleitet, um diese mittels des sich drehenden Verteilrads im Garraum zu verteilen. Im Schritt 705 des in Drehung Versetzens wird gemäß diesem Ausführungsbeispiel das mit der Antriebswelle gekoppelte Verteilrad mittels eines mit der Antriebswelle gekoppelten Antriebsmotors in Drehung versetzt.
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Die hier vorgestellten Verfahrensschritte können wiederholt ausgeführt werden.
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Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine „und/oder“-Verknüpfung zwischen einem ersten Merkmal und einem zweiten Merkmal, so ist dies so zu lesen, dass das Ausführungsbeispiel gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite Merkmal aufweist.