-
Offenbart ist ein modulare Transportvorrichtung, insbesondere für Fahrräder.
-
Transportvorrichtungen an Fahrrädern wie Frontträger zum sicheren Transportieren von sperrigen Gegenständen bzw. Waren wie Getränkekisten und Taschen sind häufig am Steuerrohr befestigt und haben eine Mindestbreite, die weit über die herkömmliche Breite von gewöhnlichen Transportvorrichtungen wie Heckträger hinausgeht. Die Transportvorrichtungen sind entweder als Korb oder Kiste ausgeführt bzw. weisen einen solchen / eine solche auf oder sind frei von jeder seitlichen und vorderen Begrenzung. Die Warensicherung bei den begrenzungsfreien Transportflächen erfolgt gewöhnlich über Spanngurte. Problematisch an derartigen Transportvorrichtungen ist, dass die Transportvorrichtungen nur für eine Warengröße optimiert sind. Körbe sind nur für kleine Waren geeignet und begrenzungsfreie Transportflächen nur für große Waren, da diese über die Transportfläche überstehen können.
-
Eine Transportvorrichtung zur Befestigung an einem Fahrradgepäckträger mit einer variablen Transportfläche ist aus der
FR 942 215 A bekannt. Diese Druckschrift zeigt ein Transportvorrichtung, bei dem beidseits eines Mittelbereichs Seitenbereiche angelengt sind. Die Seitenbereiche können jeweils um eine sich in Fahrradlängsrichtung erstreckende Schwenkachse aus einer äußeren Liegeposition, in eine Stehposition bis in eine innere Liegeposition geschwenkt werden. In der äußeren Liegeposition besteht eine Transportfläche aus dem Mittelbereich und aus den waagerechten Seitenbereichen. In der Stehposition wird eine Transportfläche von dem Mittelbereich gebildet und von den aufrechten Seitenbereichen (Geländer) in Querrichtung begrenzt. Eine vordere und eine hintere Begrenzung wird durch federvorgespannte Bügel gebildet, so dass die Transportvorrichtung dann als ein Korb dient. Ein Verkippen der Seitenbereiche aus ihrer Stehposition wird über zwei Querarme verhindert, von denen jeweils einer mit einem der Bügel fest verbunden ist und die an ihren freien Enden jeweils einen Hakenabschnitt zum teilweisen Umgreifen der Seitenbereiche haben. In der inneren Liegeposition wird eine Transportfläche ebenfalls von dem Mittelbereich gebildet, allerdings ohne seitliche Begrenzungen (Geländer) durch die Seitenbereiche.
-
Zudem ist auf der Internetseite yoonitbikes.com eine Transportvorrichtung zum Transport von Waren bekannt, bei dem ein Transportkorb eines Fahrrads durch eine Überkopfmontage in eine begrenzungsfreie bzw. rahmenlose Transportfläche umgewandelt werden kann. Die Befestigung des Transportkorbes in Normallage oder in Überkopflage an einem vorderen Rahmenabschnitt erfolgt über mehrere Schnellspanner.
-
Weitere bekannte Transportvorrichtungen für Fahrräder sind unter dem Internetlink www.fahrradteile-katalog.de abrufbar.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Transportvorrichtung zu schaffen, die eine Anpassung seiner Transportfläche an verschiedene Warengrößen ermöglicht.
-
Die Aufgabe wird gelöst durch eine modulare Transportvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
-
Eine erfindungsgemäße modulare Transportvorrichtung für ein Fahrrad hat ein Basisteil, das eine Basistransportfläche bildet, uns ein erstes Seitenteilpaar, dessen Seitenteile beidseits des Basisteils über jeweils zumindest ein lösbares Verbindungssystem angeordnet sind. Jedes Seitenteil ist dazu eingerichtet ist, gegen ein Seitenteil eines zweiten Seitenteilpaares ausgetauscht zu werden, das bei gleichem Verbindungssystem eine konstruktive Variationen des ersten Seitenteilpaares darstellt. Durch die modulare Bauweise (Basisteil und austauschbare Seitenteile) kann die Transportfläche durch den Benutzer flexibel an die Größe der jeweils zu transportierenden Ware angepasst werden. Der Austausch und insbesondere das Öffnen des Verbindungssystem kann bevorzugterweise ohne Werkzeug erfolgen. Zur Sicherung der Seitenteile an dem Basisteil gegen unerlaubtes Abnehmen kann für beide Seitenteile ein Schlossmechanismus oder für jedes Seitenteil ein Einzelschloss vorgesehen sein. Ein beispielhaftes lösbares Verbindungssystem basiert auf dem Grundprinzip des Formschlusses und ist beispielsweise eine Snap- and Click-Verbindung, ein Steckverbindung, eine Nut-Federverbindung, ein Gelenk und dergleichen.
-
Bei einer Ausführungsform bilden die Seitenteile eines Seitenteilpaares jeweils eine seitliche Begrenzung der Grundtransportfläche. Beispielhafte seitliche Begrenzungen sind Wände, Geländer mit einem zur Transportfläche parallel verlaufenden Steg (Parallelsteg) oder mit einem zur Transportfläche diagonal verlaufenden Steg Diagonalsteg).
-
Bei einer alternativen Ausführungsform haben die Seitenteile eines Seitenteilpaares jeweils eine Seitentransportfläche, die zusammen mit der Basistransportfläche eine gemeinsame Transportfläche bilden. Durch die Seitentransportfläche der Seitenbereiche wird die Grundtransportfläche vergrößert, da die Transportfläche dann aus dem Mittelbereich und den Transportflächenabschnitten der Seitenbereiche besteht, so dass eine maximale Transportfläche geschaffen wird. Aufgrund von fehlenden seitlichen Begrenzungen kann solch große Ware in stabiler Lage (keine punktuelle, sondern flächige Auflage) transportiert werden, die seitlich über die Transportfläche herausragt. Zur Sicherung der Ware kann es empfehlenswert sein, diese mittels eines Hilfsmittels wie ein Spanngurt auf der Transportfläche zu sichern.
-
Bei einer weiteren Ausführungsform haben die Seitenteile eines Seitenteilpaares jeweils eine seitliche Begrenzung zur Bildung eines seitlichen Geländers der maximalen bzw. gemeinsamen Transportfläche. Durch diese Maßnahme wird ein Herunterfallen der Ware von der maximalen Transportfläche ohne zusätzliche Hilfmittelverhindert.
-
Ergänzend kann/können Basisteil und/oder die Seitenteile eine vordere Begrenzung und/oder eine hintere Begrenzung zur Bildung eines vorderen und/oder hinteren Geländers haben. Durch diese Maßnahme ist die Ware auch in Längsrichtung des Fahrrads bzw. der Transportvorrichtung gegen herunterfallen ohne Hilfsmittel wie Spanngurte gesichert.
-
Bei einer Ausführungsform sind die Seitenteile aus einer Liegeposition jeweils um eine in Fahrradlängsrichtung verlaufende Schwenkachse (x1, x2) nach oben in eine Stehposition hochklappbar. Dadurch, dass die Seitenteile jeweils aus einer Liegeposition nach oben in eine Stehposition klappbar sind, ist die Breite der Transportvorrichtung veränderbar, so dass ein bequemes Abstellen eines mit der Transportvorrichtung ausgestatteten Fahrrads an Fahrradbügeln, in Fahrradgaragen, etc. möglich ist. Zudem wird die Mitnahme im öffentlichen Nachverkehr ermöglicht oder der Transport auf einem Fahrradträger für Autos und Wohnmobile. In der eingeklappten Position kann aber immer noch Ware transportiert werden, und zwar auf der Grundtransportfläche. In der Stehposition wirken die Seitenteile gleichzeitig als äußere Begrenzungen der Grundtransportfläche.
-
Bevorzugterweise wirken die Seitenteile mit einer hinteren Begrenzung (Rücken) des Basisteils zusammen. Hierdurch erfolgt eine Halterung der Seitenteile nicht nur auf Höhe der Transportfläche, sondern auch oberhalb, was sich stabilisierend auf die Transportvorrichtung auswirkt.
-
Die Seitenteile können hierzu zumindest jeweils einen Arm mit einem Verbindungselement aufweisen. Dr Rücken hat dann zu jedem Verbindungselement ein Gegenelement, das in der Liegeposition einen Schwenkanschlag für die Seitenteil bildet. Das Verbindungselement ist beispielsweise ein Längsstift und das Gegenelement ist eine den jeweiligen Längsstift aufnehmende Nut, beispielsweise eine eine Schwenkbahn nachzeichnende Bogennut, deren eine Wandung eine Anlagefläche für den Längsstift und somit den Schwenkanschlag bildet. Alternativ kann der Längsstift auch außen an einem (bevorzugt vertikalen) Rückenabschnitt anliegen und so der Schwenkanschlag gebildet werden. Dadurch, dass die Arme den Seitenteilen zugeordnet sind, werden sie beim Hochklappen mitbewegt und stehen nicht seitlich über den Basisteil über, wenn sich die Seitenteile in der Stehposition befindet. In der Liegeposition wirken die Arme vielmehr als eigene Rückteile der Seitenteile, so dass die Transportvorrichtung bei maximaler Transportfläche einen Rücken hat, der sich über ihre gesamte Breite erstreckt. Transportierte Ware kann somit nicht gegen das Steuerrohr, Steuerzüge, Schaltzüge und/oder Bremszüge rutschen und dieses bzw. diese beschädigen.
-
Ein erfindungsgemäßes Seitenteilpaar ist für eine derartige modulare Transportvorrichtung geeignet.
-
Zudem ist ein erfindungsgemäßes Basisteil für eine derartige modulare Transportvorrichtung.
-
Bevorzugterweise ist die modulare Transportvorrichtung ein Frontträger für ein Fahrrad.
-
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
-
Selbstverständlich ist die erfindungsgemäße Transportvorrichtung auch als Heckträger verwendbar. Das Rückenteil ist dann quasi eine vordere äußere Transportflächenbegrenzung und ein mögliches Vorderteil der Transportvorrichtung quasi die hintere äußere Transportflächenbegrenzung.
-
Die Transportvorrichtung kann mit ihrem Basisteil auch auf einem Frontgepäckträger befestigt werden, ebenso auf einem Heckgepäckträger; ein Frontgepäckträger oder ein Heckgepäckträger kann auch direkt das Basisteil bilden.
-
Der Begriff „Geländer“ steht stellvertretend für „Wand“, „Pfosten“ und dergleichen. Wesentlich ist, dass unter einer Begrenzung ein sich in Hochrichtung weg von der jeweiligen Transportfläche erstreckendes Element verstanden wird, dessen Funktion alleine oder im Zusammenwirken mit anderen Elementen ein Herunterfallen der Ware von der Transportvorrichtung verhindert soll.
-
Zum Transport von kleinen Gegenständen wie Beuteln oder Handtaschen ist es vorteilhaft, wenn die Transportfläche in ihrem hinteren Bereich (nahe dem Rücken bzw. in einem Bereich vor dem Rücken) entsprechend „engmaschig“ ausgebildet ist, so dass diese Kleinwaren nicht durch da Bodenteil hindurch fallen können. In einem vorderen Bereich ist es vorstellbar, dass die Transportfläche eine größere „Maschenweite“ hat.
-
Alternative bzw. gleichwertige Formulierungen für „Liegeposition“ sind zum Beispiel „liegende Transportposition“, „abgeklappte Transportposition“, „waagerechte Transportposition“, „flache Position“, „Transportvorrichtung im aufgeklappten Zustand“, „Transportvorrichtung im geöffneten Zustand“. Alternative bzw. gleichwertige Formulierungen für „Stehposition“ sind zum Beispiel „stehende Position“, „hochgeklappte Position“, „senkrechte Position“, „aufrechte Position“ „Transportvorrichtung im eingeklappten Zustand“, „Transportvorrichtung im geschlossenen Zustand“.
-
In den Figuren sind bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von stark vereinfachten schematischen Darstellungen erläutert. Es zeigen
- 1 eine perspektive Darstellung eines erstes Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung mit Seitenteilen in Liegeposition (liegende Transportposition, maximale Transportfläche),
- 2 eine perspektive Darstellung des ersten Ausführungsbeispiels mit Seitenteilen in teilweiser Stehposition (aufrechter Position, minimale Transportfläche),
- 3 perspektive Detailansichten eines Basisteils mit zwei demontierten Seitenteilpaaren,
- 4 eine perspektive Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung, und
- 5 eine perspektive Darstellung eines dritten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung.
-
Auch wenn anders dargestellt, kann das Mittelteil auch ohne eine vordere Begrenzung ausgeführt sein. Ebenso können die Seitenteile mit einer vorderen Begrenzung ausgeführt sein. Ihre hintere Begrenzung wird quasi von dem Armen gebildet.
-
Angaben wie „vorne und hinten“, „seitlich und Breite“, sowie „oben, unten, Höhe und flach“ beziehen auf eine Längsrichtung x (vorne und hinten), eine Querrichtung y („seitlich und Breite“) und eine Hochrichtung z (oben, unten, Höhe und flach) eines die Tragevorrichtung 1 aufnehmenden Fahrrades
-
Offenbart ist eine modulare Transportvorrichtung, insbesondere für ein Fahrrad, mit mehreren Modulen in Form eines Basisteils und zumindest einem Seitenteilpaar, dessen beiden Seitenteile lösbar an dem Basisteil befestigbar sind und gegen Seitenteile eines anderen Seitenteilpaares mit anderen transportflächenbezogenen Merkmalen wie mit Geländer oder ohne Geländer austauschbar sind.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Transportvorrichtung
- 2
- Basisteil
- 4
- Seitenteil
- 6
- Seitenteil
- 8
- Hintere Begrenzung / Rücken
- 10
- Arm
- 12
- Arm
- 14
- Verbindungselement / Längsstift
- 16
- seitliche Begrenzung
- 18
- seitliche Begrenzung
- 20
- Vordere Begrenzung
- 22
- Grundtransportfläche (zur Illustration mit Schraffur versehen)
- 24
- Seitentransportfläche zur Illustration mit Schraffur versehen)
- 26
- Seitentransportfläche zur Illustration mit Schraffur versehen)
- 28
- Seitenteilpaar
- 30
- Seitenteilpaar
- x
- Längsrichtung
- y
- Querrichtung
- z
- Hochrichtung
- x1, x2
- Schwenkachse der Seitenteile
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-