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Die Erfindung betrifft ein Schloss für eine Haube, insbesondere Motorhaube, eines Kraftfahrzeugs aufweisend ein Gesperre mit einer Drehfalle und mindestens einer Sperrklinke, einen mit dem Gesperre in Eingriff bringbaren Schlosshalter und einem Fanghaken, wobei der Fanghaken eine Schließkontur mit einer Schließstellung und einer Vorraststellung aufweist.
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Hauben, Motorhauben, Abdeckhauben und vergleichbare Schließeinrichtungen an Kraftfahrzeugen sind dann mit zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen versehen, wenn beim Öffnen des Schließsystems die Gefahr besteht, dass die Haube sich selbständig öffnet. Beweglich am Kraftfahrzeug angeordnete Bauteile, wie beispielsweise Türen, Klappen oder Motorhauben, werden mittels eines Schließsystems bzw. Schlosses in ihrer Schließposition gehalten. Hierzu weisen die Schließsysteme ein Gesperre auf, welches zumeist mit einer Vorrast und einer Hauptrast versehen ist. Wird nun das Gesperre vom Bediener des Kraftfahrzeugs entsperrt, so kann das bewegliche Bauteil aus der Schließposition herausbewegt und geöffnet werden.
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Unterliegt das bewegliche Bauteil, wie vorzugsweise eine Motorhaube, äußeren Einflüssen, wie beispielsweise einem Fahrtwind, so besteht die Gefahr, dass bei einem unbeabsichtigten Öffnen des Schließsystems sich die Haube öffnet und folglich eine Gefahr für den Bediener des Kraftfahrzeugs darstellt. Um dieses selbständige Öffnen zu unterbinden und den Bediener des Kraftfahrzeugs und seine Insassen zu schützen, werden sogenannte Fanghaken oder Schließhaken eingesetzt. Diese Fanghaken sichern die Haube bei einem Öffnen des Gesperres, wobei zu einem vollständigen Öffnen der Haube eine zusätzliche Interaktion mit dem Haubenschloss notwendig ist, um die Haube vollständig öffnen zu können.
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Aus der AS 1 165 451 ist ein Hauben- oder Deckenverschluss für ein Kraftfahrzeug mit einer Vorrast und einer Schließrast bekannt geworden. Eine Schwenkfalle sichert dabei im Zusammenspiel mit einem Schließhaken bzw. Schlosshalter die Haube in ihrer Schließposition. Nach einem Entsperren des Haubenverschlusses gelangt der Schlosshalter von einer Schließrastposition in eine Vorrastposition. Dabei durchläuft der Schließhaken einen Z-förmigen Schlitz der Schwenkfalle und wird in einer Vorrastposition gehalten. Erst nach einem nochmaligen manuellen Eingriff in die Schwenkfalle ist es möglich, die Motorhaube vollständig aus dem Eingriff mit der Schwenkfalle zu lösen. Dazu muss der Bediener manuell auf eine abgebogene Nase der Schwenkfalle eingreifen und den Schließhaken aus dem Z-förmigen Schlitz der Schwenkfalle herausbewegen.
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Eine weitere Offenbarung eines Zusammenspiels zwischen Fanghaken und Schlosshalter ist in der
DE 39 34 239 A1 offenbart. Nach einem Entsperren eines Gesperres gelangt der Schlosshalter über eine Führungsfläche des Fanghakens in eine Vorrastposition, in der der Schlosshalter die Haube vor einem vollständigen Öffnen bzw. einer Freigabe der Fahrzeughaube sichert. Erst nachdem eine Handhabe wieder etwas entgegen einer Fahrzeugfahrtrichtung gedrückt wurde, kann eine Hakennase des Fanghakens durch einen Kanal des Fanghakens hindurchgeführt werden, so dass nunmehr die Fahrzeughaube frei ist und vollständig hochgeschwenkt werden kann.
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Diese Möglichkeiten einer Sicherung einer Haube gegen ein unbeabsichtigtes vollständiges Öffnen haben sich grundsätzlich bewährt. Nun ist es stets ein Ziel der Automobilindustrie, die Schließsysteme oder Schlösser kompakter zu gestalten, um somit Bauraum zu sparen, was sich wiederum positiv auf eine designtechnische Ausgestaltung des Kraftfahrzeugs auswirkt. Auch können durch eine kompaktere Bauweise Gewichte eingespart werden, wodurch sich der Spritverbrauch des Kraftfahrzeugs in positiver Weise beeinflussen lässt. Darüber hinaus lassen sich die Abmaße des Kraftfahrzeugs insgesamt verändern und insbesondere verkleinern, so dass Bauraum für weitere Funktionen und/oder neuere Sicherungssysteme im Kraftfahrzeug geschaffen werden kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Haubenschloss für ein Kraftfahrzeug bereitzustellen. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, eine Möglichkeit zu schaffen, eine insgesamt kompaktere Bauform beim Zusammenspiel des Schlosshalters mit dem Kraftfahrzeugschloss bereitzustellen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele nicht beschränkend sind, vielmehr sind beliebige Variationsmöglichkeiten der in der Beschreibung und den Unteransprüchen beschriebenen Merkmale möglich.
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Gemäß dem Patentanspruch 1 wird die Aufgabe der Erfindung dadurch gelöst, dass ein Schloss für eine Haube, insbesondere eine Motorhaube, eines Kraftfahrzeugs bereitgestellt wird aufweisend ein Gesperre mit einer Drehfalle und mindestens einer Sperrklinke, einen mit dem Gesperre in Eingriff bringbaren Schlosshalter und einen Fanghaken, wobei der Fanghaken eine Schließkontur mit einer Schließstellung und einer Vorraststellung aufweist, und wobei der Fanghaken mittels des Schlosshalters im Zusammenspiel mit der Schließkontur in eine Schließstellung bringbar ist, wobei die Schließstellung eine abgesenkte Stellung des Fanghakens in Bezug auf eine Vorraststellung des Fanghakens definiert. Durch den erfindungsgemäßen Aufbau des Schlosses ist nun die Möglichkeit geschaffen, ein Kraftfahrzeugschloss zur Verfügung zu stellen, das mit verringertem Bauraum in einer Schließposition des Schlosses auskommt. Durch das Zusammenspiel von Schlosshalter und Fanghaken kann der Fanghaken in eine Stellung bewegt werden, in der der Fanghaken in eine abgesenkte Stellung bringbar ist. Fungiert der Fanghaken in einer Vorraststellung in üblicher Weise derart, dass der Schlosshalter mit dem Fanghaken in Eingriff steht, so bewegt der Schlosshalter im Zusammenspiel mit der Schließkontur den Fanghaken während des Erreichens der Schließstellung derart, dass der Fanghaken von einer Vorraststellung in eine Schließstellung verschwenkt wird. Dabei wird der Fanghaken aus der Schließrichtung des Schlosshalters heraus verschwenkt.
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Das Schloss wird bevorzugt für eine Haube, insbesondere eine Motorhaube, eingesetzt. Der erfindungsgemäße Aufbau des Schlosses ist aber auch überall dort einsetzbar, wo ein Fanghaken in einem Schloss zum Einsatz kommt. Das können Abdeckungen, zum Beispiel für ein Cabrioverdecke, Klappen für Kofferräume oder Ablagen sein, um lediglich beispielhaft Einsatzgebiete zu benennen. Fanghaken kommen dort zum Einsatz, wo äußere Einflüsse ein selbständiges Öffnen der Haube bedingen können. Bevorzugt ist der Einsatz des Fanghakens bei einer Haube im Frontbereich eines Kraftfahrzeugs. Nach einem Entsperren des Gesperres gibt das Gesperre den Schlosshalter frei, so dass eine Haube geöffnet werden könnte. Wird zum Beispiel das Gesperre unbeabsichtigt während der Fahrt des Kraftfahrzeugs geöffnet, so könnte der Fahrtwind die Haube vollständig öffnen. Um eine Gefahr für den Bediener des Kraftfahrzeugs oder die Insassen abzuwenden, wird der Schlosshalter durch den Fanghaken gehalten und es ist zumindest eine weitere Aktion notwendig, um die Haube vollständig zu öffnen.
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Das Gesperre umfasst eine Drehfalle und wenigstens eine Sperrklinke, wobei die Drehfalle mit dem Schlosshalter in Eingriff bringbar ist und während des Schließens die Sperrklinke die Drehfalle in der Rastposition sperrt. Hierbei kommen Gesperre mit einer Vorrast und einer Hauptrast oder lediglich mit einer Hauptrast zum Einsatz. Die Hauptraststellung des Gesperres definiert die Schließstellung der Motorhaube, für den ordnungsgemäßen Betrieb des Kraftfahrzeugs. Wird das Gesperre entsperrt, beispielsweise mittels eines Innenbetätigungsgriffs im Fahrgastraum und über einen Bowdenzug, der mit dem Haubenschloss in Eingriff steht, so gelangt der Schlosshalter in eine Freigabeposition bzw. eine Vorraststellung. In der Vorraststellung hält der Fanghaken den Schlosshalter und es ist zumindest eine weitere manuelle oder elektrische Betätigung notwendig, um den Fanghaken aus dem Eingriff mit dem Schlosshalter zu lösen. Somit wird ein Höchstmaß an Sicherheit im Kraftfahrzeug bereitgestellt.
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Ist der Fanghaken mittels des Schlosshalters geführt, so wird eine vorteilhafte Ausgestaltungsvariante der Erfindung bereitgestellt. Der Fanghaken befindet sich während der Schließbewegung der Haube kontinuierlich mit dem Fanghaken in Eingriff.
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Dabei weist der Fanghaken eine Schließkontur auf, über die der Schlosshalter den Fanghaken von einer Offenstellung der Haube in eine Vorrastposition und von der Vorrastposition in die Hauptrastposition bzw. Schließstellung bewegen kann. Wird hierbei von der Hauptraststellung gesprochen, so ist damit die Schließstellung bzw. Raststellung des Gesperres gemeint. Die Schließstellung ist die Stellung, die der Fanghaken in der Hauptrastposition des Gesperres bzw. der geschlossenen Stellung der Haube einnimmt. Der Schlosshalter bewegt den Fanghaken während des Schließens des Schlosses und ermöglicht hierbei ein Einrasten in den Fanghaken bzw. ein Verschwenken des Fanghakens in eine Schließstellung. Dazu ist der Fanghaken auf einer Achse schwenkbeweglich befestigt. Die Achse des Fanghakens kann eine Schwenkachse der Drehfalle oder der Sperrklinke sein.
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Weist die Schließkontur des Fanghakens eine erste Steuerkontur zum Einführen des Schlosshalters auf, so kann eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung erzielt werden. Die Steuerkontur kann aufgeteilt am Fanghaken vorliegen. So dient eine Steuerkontur dazu, das Einführen des Schlosshalters in die Vorraststellung zu ermöglichen. Dabei bewegt der Schlosshalter in einer linearen Schließbewegung den Fanghaken aus der Ausgangsstellung in um die Schwenkachse des Fanghakens herum, so dass eine spitze Kontur an einem Ende der ersten Steuerkontur ein Einfallen des Schlosshalters in die Vorraststellung ermöglicht. Wird die Haube vorsichtig, das heißt mit geringer Geschwindigkeit geschlossen, so gelangt die Haube lediglich in die Vorraststellung. In der Vorraststellung ist die Haube aber bereits derart gesichert, dass eine Verwendung des Kraftfahrzeugs ermöglichbar ist, ohne eine Gefährdung für die Fahrzeuginsassen hervorzurufen.
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Weist die Schließkontur eine weitere Steuerkontur zum Verschwenken des Schlosshalters in eine Schließstellung auf, so kann eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung erzielt werden. In vorteilhafter Weise wird der Fanghaken durch die erste Steuerkontur und die weitere Steuerkontur in eine übereinstimmende Richtung verschwenkt. Im Besonderen wird durch die weitere Steuerkontur erzielt, dass der Fanghaken über den Verschwenkwinkel zum Erreichen der Vorraststellung hinaus verschwenkt wird, so dass der Teil des Fanghakens für die Vorraststellung aus der Schließrichtung des Schlosshalters heraus verschwenkt wird. Der Fanghaken blockiert somit nicht mehr eine Bewegung des Schlosshalters. Hierdurch kann in vorteilhafter Weise der Schlosshalter und insbesondere die Länge des Schlosshalters verkürzt werden. Hierdurch ergeben sich auch kürzere Eingriffsverhältnisse zwischen der Haube und dem Schloss, so dass insgesamt von einer kompakteren Bauform ausgegangen werden kann. Dabei verschwenkt der Fanghaken so weit aus dem Bewegungsbereich des Schlosshalters heraus, dass lediglich die Steuerkontur des Fanghakens vom Schlosshalter umgriffen werden muss. Mit anderen Worten muss der Schlosshalter lediglich um die Steuerkontur der Schließstellung herumgreifen, um die Haube in die vollständig geschlossene Position zu bewegen. In der Schließstellung ist der Fanghaken aus dem Bewegungsbereich des Schlosshalters herausgeschwenkt, so dass die Steuerkontur für die Vorraststellung bündig mit einem Gehäuse des Schlosses abschließt.
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Der Fanghaken ist mittels der weiteren Steuerkontur in Schließrichtung verschwenkbar. Ein Verschwenken des Fanghakens erfolgt dabei um den Lagerpunkt des Fanghakens herum, so dass der Fanghaken entsprechend der Länge der Steuerkontur beliebig weit aus der Bewegungsrichtung des Schlosshalters heraus geschwenkt werden kann. In vorteilhafter Weise wird der Fanghaken so weit aus der Verfahrbaren des Schlosshalters herausgeschwenkt, dass der Teil des Fanghakens für die Vorraststellung aus der Bewegungsbahn des Schlosshalters herausbewegt wird. Hierdurch kann die Haube näher an das Schloss heran bewegt zu werden.
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Vorteilhaft kann es auch sein, wenn die weitere Steuerkontur eine Kreisbahn beschreibt. Eine Kreisbahn im Fanghaken ermöglicht es hierbei, dass der Fanghaken kontinuierlich und gleichbleibend schnell, das heißt mit einer definierten Bewegung, aus der Bewegungsbahn des Schlosshalters herausgeschwenkt werden kann. Der Radius der Kreisbahn kann dabei derart gewählt sein, dass eine auf die Schließbewegung abgestimmte Verschwenkbewegung einstellbar ist, so dass ein leichtes Bewegen des Fanghakens, das heißt mit optimalen Kräfteverhältnissen zum Verschwenken des Fanghakens, und mit einer definierten Geschwindigkeit des Verschwenkens gerechnet werden kann.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung ist der Fanghaken mittels der ersten Steuerkontur in eine erste Schließrichtung, mittels einer dritten Steuerkontur in eine entgegengesetzte Richtung und mit der weiteren Steuerkontur wiederum in die erste Schließrichtung verschwenkbar. Durch den Aufbau bzw. die Anordnung mehrerer Steuerkonturen zum Führen des Fanghakens kann ein sicheres Bewegen des Fanghakens auch dann gewährleistet werden, wenn beispielsweise der Fanghaken nicht federbelastet vorliegt. Die Steuerkonturen ermöglichen es hierbei, dass der Fanghaken bei einer Bewegung des Schlosshalters auch ohne Federkraft in eine Vorraststellung, eine Schließstellung und eine Öffnungsstellung überführbar ist. In vorteilhafter Weise ist die Lagerung des Fanghakens dann derart ausgebildet, dass sich der Fanghaken schwerkraftbedingt in eine erste Schließrichtung bewegt.
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In dieser Ausgestaltungsvariante ist der Fanghaken mittels des Schlosshalters federlos einführbar. Die Steuerkonturen ermöglichen es hierbei dann, in Kombination mit dem Eigengewicht und der Lagerung des Fanghakens, dass der Schlosshalter durch die Steuerkonturen hindurch in eine Offenstellung, eine Vorraststellung und eine Schließstellung überführbar ist.
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Vorteilhaft kann es auch sein, wenn der Fanghaken in Bezug auf eine Einführrichtung des Schlosshalters außermittig im Schloss lagerbar ist. Der Schlosshalter bewegt sich auf einer linearen Bewegungsbahn während seines Überführens in die Hauptraststellung des Gesperres des Schlosses. Dazu ist die Haube mit Scharnieren am Kraftfahrzeug befestigt, wodurch der Schlosshalter um die Schwenkachsen der Scharniere herum verschwenkbar ist Es kommen Kraftfahrzeuge vor, die mit einem oder zwei Schlosshaltern bzw. einem oder zwei Schlössern ausgestattet sind. In jedem Fall bewegt der Schlosshalter mittels einer linearen Bewegung in Einführrichtung in das Schloss hinein. Die Einführrichtung definiert hierbei eine Mittellinie, die auch Bezugslinie für eine außermittige Anordnung des Fanghakens im Schloss darstellt. In vorteilhafter Weise ist der Lagerpunkt des Fanghakens auf einer der Bewegungsrichtung des Fanghakens beim Einführen des Schlosshalters in die Vorrastposition entgegengesetzte Richtung außermittig im Kraftfahrzeugschloss gelagert. So kann beispielhaft ausgehend von einer Mittellinie, die die Schließrichtung definiert, eine Anordnung des Lagerpunkts des Fanghakens auf einer rechten Seite der Mittellinie ausgegangen werden, wobei in diesem Fall eine Schwenkbewegung des Fanghakens zum Erreichen der Vorraststellung über die erste Steuerkontur eine Schwenkbewegung im Gegenuhrzeigersinn vollführt.
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Natürlich ist eine umgekehrte Anordnung ebenfalls vorstellbar. Wird hierbei von einem Schwenken im Gegenuhrzeigersinn gesprochen, so verschwenkt der Schlosshalter den Fanghaken beim Erreichen des Fanghakens in entgegengesetzte Richtung durch die erste Steuerkontur am Fanghaken. Zum Einrasten des Schlosshalters in den Fanghaken schnappt der Fanghaken aber wiederum zumindest bereichsweise zurück in Richtung des Uhrzeigersinns, so dass der Fanghaken den Schlosshalter umgreifen und sicher halten kann. Vorzugsweise ist der Fanghaken in dieser beispielhaft angegebenen Ausführungsform im Uhrzeigersinn federvorbelastet. Wie vorstehend beschrieben, ist durch die Anordnung mehrerer Steuerkonturen aber auch ein Einführen bzw. Freigeben des Schlosshalters ohne Federvorspannung ermöglichbar.
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In vorteilhafter Weise schließt der Fanghaken in der Schließstellung bündig mit dem Gehäuse des Kraftfahrzeugschlosses ab. Mit anderen Worten ragt der Fanghaken nicht über das Schloss hinaus, so dass ein unmittelbares Annähern des Schlosses an die Haube ermöglichbar ist. Die Annäherung der Haube an das Schloss wird nicht durch den Fanghaken behindert, da der Fanghaken aus dem Bewegungsbereich des Schlosshalters heraus verschwenkt wurde. Hierdurch ist ein kompakter Aufbau des Schlosses bzw. des Schlosshalters ermöglichbar, darüber hinaus kann der Schlosshalter selbst eine geringere Ausdehnung aufweisen und es kann insgesamt mit einem geringeren Gewicht von Schloss und Schlosshalter ausgegangen werden. Durch den erfindungsgemäßen Aufbau des Kraftfahrzeugschlosses in Kombination mit dem Schlosshalter können somit eine Vielzahl von Vorteilen erzielt werden.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es gilt jedoch der Grundsatz, dass das Ausführungsbeispiel die Erfindung nicht beschränkt, sondern lediglich eine Ausgestaltungsform darstellt. Die dargestellten Merkmale können einzeln oder in Kombination mit weiteren Merkmalen der Beschreibung wie auch den Patentansprüchen einzeln oder in Kombination ausgeführt werden.
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Es zeigt:
- 1 eine Draufsicht auf ein Kraftfahrzeugschloss und eine Ansicht auf einen Fanghaken in einer Ausgangslage, bevor die Haube geschlossen wurde,
- 2 die Lage des Fanghakens während des Schließvorgangs, bevor der Schlosshalter die Vorraststellung erreicht hat,
- 3 die Vorraststellung des Schlosshalters in Eingriff mit dem Fanghaken,
- 4 die Lage des Schlosshalters, bevor der Schlosshalter die Schließstellung erreicht hat, und
- 5 den Fanghaken in einer Schließstellung der Haube, sowie einer Hauptraststellung des Gesperres.
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Die 1 zeigt eine prinzipielle Darstellung eines Kraftfahrzeugschlosses 1 in einer Draufsicht auf einen Fanghaken 2 und einen an einer Motorhaube 3 befestigten Schlosshalter 4. Die Motorhaube 3 ist in einer geöffneten Stellung wiedergegeben, so dass die Motorhaube 3 frei beweglich ist. Der Fanghaken 2 befindet sich in einer Ausgangslage, in der dem Schlosshalter 4 eine erste Steuerkontur 5 gegenübersteht. Der Fanghaken 2 ist um eine Schwenkachse 6 herum bewegbar im Kraftfahrzeugschloss 1 aufgenommen. Der Fanghaken weist eine Steuerkontur 7 auf, durch die der Schlosshalter eine Bewegung in den Fanghaken 2 einleiten kann. Die Figur zeigt insofern die geöffnete Motorhaube 3, das Kraftfahrzeugschloss 1 in einer entsperrten Situation und den Fanghaken 2 in seiner Ausgangslage.
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Der Schlosshalter 4 bewegt sich linear entlang einer Mittellinie M und bewegt bei der Bewegung entlang der Mittellinie M den Fanghaken 2. Der Fanghaken 2 ist beabstandet mit dem Abstand A im Kraftfahrzeugschloss 1 gelagert. Ein Schwerpunkt 8 des Fanghakens 2 liegt zwischen dem Lagerpunkt 6 des Fanghakens 2 und der Mittellinie M. Hierdurch wirkt eine Schwerkraft auf den Fanghaken, der den Fanghaken 2 in Richtung des Pfeils F durch dessen Schwerkraft F im Gegenuhrzeigersinn belastet. Üblicherweise ist ein nicht gezeigtes Federelement am Fanghaken 2 angeordnet, wobei das Federelement den Fanghaken 2 in Richtung des Pfeils P im Uhrzeigersinn federvorspannt. Prinzipiell kann aber der Fanghaken 2 auch durch das Zusammenspiel der Steuerkontur 7 mit dem Schlosshalter 4 in eine Vorraststellung und eine Schließstellung überführt werden. Zu erkennen sind in der 1 eine erste Steuerkontur 5, eine weitere Steuerkontur 9 sowie eine dritte Steuerkontur 10. In der in der 1 dargestellten Ausgangslage des Fanghakens 2 ist die Haube geöffnet.
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In der 2 ist nun die Stellung des Fanghakens 2 wiedergegeben, in der sich der Fanghaken 2 befindet, wenn der Schlosshalter 4 in Schließrichtung, das heißt in Richtung des Pfeils P1 bewegt wurde. In diesem Fall hat der Schlosshalter 4 sich entlang der ersten Steuerkontur 5 bewegt und den Fanghaken 2 in Richtung des Pfeils P2 im Gegenuhrzeigersinn bewegt. Bei einem weiteren Bewegen des Schlosshalters 4 in Richtung des Pfeils P1 gelangt der Schlosshalter an ein spitzes Ende 11 des Fanghakens 2 und zwischen das spitze Ende 11 und die dritte Steuerkontur 10. Entweder eine Federvorbelastung oder die dritte Steuerkontur 10 bewegen anschließend den Fanghaken 2 wieder in Richtung des Pfeils P im Uhrzeigersinn, so dass bei einem nicht vollständigen Schließen der Haube 3 und einem daraus folgendem Zurückfedern der Haube 3 der Schlosshalter 4 in Eingriff mit einem oberen Ende 12 des Fanghakens 2 gelangen kann. Durch die Federvorspannung oder die dritte Steuerkontur 10 gelangt der Schlosshalter 4 somit in eine Vorraststellung, wie sie in der 3 wiedergegeben ist. Auch bei einem nicht vollständigen Schließen der Haube 3 kann somit der Fanghaken den Schlosshalter 4 sicher halten und ein ungefährdetes Verwenden des Kraftfahrzeugs gewährleisten. Die 3 zeigt folglich die Vorraststellung des Fanghakens 2. Wie deutlich zu erkennen, ragt der Fanghaken 2 über das Kraftfahrzeugschloss 1 hinaus. Das Überragen des Fanghakens 2 bzw. des oberen Endes 12 des Fanghakens 2 über ein oberes Ende 13 des Kraftfahrzeugschlosses 1 hinaus ist mit „Ü“ gekennzeichnet. In dieser Stellung wird der Schlosshalter 4 mittels Federn, die beispielsweise auf die Haube 3 und/oder den Schlosshalter einwirken, in der Vorrastposition gehalten.
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Wird nun der Schlosshalter 4 weiter in Richtung des Pfeils P1 bewegt, so gelangt der Schlosshalter 4 in Eingriff mit der weiteren Steuerkontur 9. Die weitere Steuerkontur 9 bedingt, dass der Fanghaken 2 wiederum in Richtung des Pfeils P2 im Gegenuhrzeigersinn bewegt wird.
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In der 5 ist die Stellung des Schlosshalters 4 gezeigt, in der das Kraftfahrzeugschloss 1 den Schlosshalter 4 in einer Hauptrastposition hält. Einerseits wird der Schlosshalter 4 in der Hauptrastposition gehalten und andererseits hat die kreisförmig angeordnete weitere Steuerkontur 9 dafür gesorgt, dass der Fanghaken 2 weiter in Richtung des Pfeils P2 verschwenkt wurde, und zwar so weit, dass das obere Ende 12 des Fanghakens 2 sich unterhalb der Ebene E, das heißt unterhalb des oberen Endes 13 des Kraftfahrzeugschlosses 1 befindet. Der Schlosshalter 4 kann somit sehr viel näher bzw. die Motorhaube 3 kann sehr viel näher an das Kraftfahrzeugschloss 1 heranbewegt werden, da das obere Ende 12 des Fanghakens 2 nicht länger in der Bewegungsbahn M des Schlosshalters 4 liegt. Die weitere Steuerkontur 9 hat dabei den Fanghaken 2 im Gegenuhrzeigersinn so weit verschwenkt, dass der Fanghaken bzw. zumindest das obere Ende 12 des Fanghakens nicht über ein oberes Ende 13 des Schlosses hinausragt. Es kann somit ein kompakt aufgebautes Zusammenspiel von Schlosshalter 4 und Kraftfahrzeugschloss 1 realisiert werden, was sich wiederum positiv auf die konstruktive Freiheit und die designtechnische Auslegung des Kraftfahrzeuges insgesamt auswirkt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeugschloss
- 2
- Fanghaken
- 3
- Motorhaube
- 4
- Schlosshalter
- 5
- erste Steuerkontur
- 6
- Schwenkachse
- 7
- Steuerkontur
- 8
- Schwerpunkt
- 9
- weitere Steuerkontur
- 10
- dritte Steuerkontur
- 11
- spitzes Ende
- 12, 13
- oberes Ende
- M
- Mittellinie
- A
- Abstand
- F
- Schwerkraft
- P, P1, P2
- Pfeil
- Ü
- Überragen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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